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Poetik im Alltäglichen – ein Gespräch mit Kazunari Sakamoto Everyday poetry – an inter view with Kazunari Sakamoto Fotos: Shinkenchiku-sha, Takashi Homma
Die Wohnhäuser des japanischen Architekten Kazunari Sakamoto werden zurzeit mit der Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München erstmals in Europa gezeigt. Abseits modischer Strömungen entstehen seine Gebäude, die, anders als wir es von vielen japanischen Architekten gewohnt sind, auf den ersten Blick wenig Spektakuläres bieten. Klare Proportione Proportionen, n, einfache Materialien – schnörkellos, alltäglich. Doch gerade darin liegt ihr Reiz. Indem Sakamoto alles Auffallende verbannt, öffnet er den Blick für den Raum, setzt gezielte Ausblicke in die Umgebung, die so in Dialog mit den Bewohnern treten kann. Die gewählten Materialien Beton, Putz oder Holz prägen mit ihren Oberflächen die scheinbar zeitlosen Räume. Mehr und mehr löst Sakamoto bei seinen Häusern die klassische Aufteilung der Grundrisse auf, ohne den jeweiligen Bereichen damit ihre räumliche Begrenzung zu nehmen. Die Räume sind besonders, ohne etwas offensichtlich Besonderes zu haben.
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So überrascht auch nicht die große Resonanz, die die Ausstellung bisher erlebt. Detail sprach mit dem Architekten und Professor am Tokyo Institute of Technology. Detail: Herr Sakamoto, im Moment versuchen viele Architekten, gerade auch in Japan, mit auffallenden Lösungen Lösungen auf sich aufmerksam aufmerksam zu machen. Ihre eher eher unauffällige »Poesie »Poesie im Alltäglichen« dagegen dagegen vermittelt ein ganz ananderes Bild. Provokativ gefragt: Ist so eine Architektur in einer Zeit, in der es darum geht, sich und ein Gebäude möglichst gut zu ver markten, noch zeitgemäß? zeitgemäß?
Sakamoto: In unserer heutigen wirtschaftlichen Situation, in einem global verflochtenen Gefüge, sind die Architekten mehr denn je von ihren Auftraggebern abhängig. Wir haben auf der einen Seite eine Art Prestigearchitektur – ein Mittel der Selbstdarstellung für Bauherren und Architekten. Diese kommerzielle Architektur ist Ausdrucksmittel wirtschaftlicher Stärke und werbewirksames
Aushängeschild ihrer Entwerfer. Allerdings führt diese Entwicklung zum Verlust nationaler Eigenheiten und lokaler Baukultur. Globalisierung reduziert Differenzen, und vor allem geht der Blick für den Alltag, das Normale verloren. Dem versuche ich mich zu entziehen, und das ist mir bis heute gelungen. Meine Wohnhäuser sind aus ihrem Umfeld entstanden, weit weg von internationalen Standardlösungen und Prestigebauten, sie zeigen »selbstverständliche Normalität«. Detail: Bisher haben Sie nur kleine Häuser ge baut. Haben Sie sich jemals um große Aufträ ge bemüht, oder sehen Sie Sie in der Bauaufgabe Wohnungsbau eine besondere Möglichkeit, ihre Ideen zu verwirklichen? verwirklichen?
Sakamoto: Natürlich würde ich auch größere Aufträge annehmen, allerdings habe ich mich nicht direkt um solche Projekte bemüht. Ich sehe im Wohnungsbau bessere Möglichkeiten, meine Ideen umzusetzen. Ich möchte mit meinen Wohnhäusern Orte
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schaffen, die in unserer Welt voller Einschränkungen und Begrenzungen Freiräume ermöglichen und den Menschen Lebensqualität bieten.
der L-förmige Grundriss, dessen Winkel außen durch die unterschiedlichen Dachflächen ablesbar ist. Detail: Ist die auffällige Dachform vom Innen-
Detail: Wenn man Ihre Projekte betrachtet, er kennt man keinen »Sakamoto-Stil«. Alle Häu ser unterscheiden sich sowohl formal, kon struktiv als auch hinsichtlich der verwendeten Materialien. Wie kommt es, dass jedes Haus anders aussieht?
Sakamoto: Es gibt in meiner Architektur bewusst keine Elemente, die wiederkehren. Für mich steht die Schaffung von Freiräumen im Alltäglichen im Vordergrund – von Räumen, die es den Bewohnern ermöglichen, ohne starre Festlegungen und Vorgaben ein unbeschwertes und inhaltsreiches Leben zu führen. Das erfordert je nach Auftrag ganz unterschiedliche Vorgehensweisen. Ich entwickle jedes Projekt neu, suche nach Anhaltspunkten, nach Besonderheiten des Umfeldes, der Aufgabe, setze mich mit den Vorstellungen der Bauherren auseinander. Ich möchte für sie Möglichkeiten schaffen, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Wobei der Gedanke des Öffnens, des Bezugs nach außen, sich im Laufe der Zeit immer stärker entwickelt hat. Meine ersten Häuser sind noch relativ geschlossen, wirken introvertiert. Detail: Wie vermitteln Sie Ihre Architektur Ihren Bauherren? Die Vorstellung, wie ein Wohn haus auszusehen hat, geht ja zwischen Laien und Architekten oft weit auseinander.
Sakamoto: Die Bauherren sind am Ende in der Regel sehr zufrieden, auch wenn ihre Häuser anders sind als sie sich das am Anfang gedacht haben. Ich integriere die Rahmenbedingungen wie etwa die Umgebung in den Entwurf, entwickle diesen aber z um großen Teil im Kopf. Der Bauherr kann diesen Prozess nicht unmittelbar miterleben. Nehmen Sie zum Beispiel das Wohnhaus in Soshigaya (Abb. 3, 4). Hier wollten die Bauherren sehr viele Räume. Ich habe darum versucht, das Programm möglichst kompakt umzusetzen. Daraus ist ein Nebeneinander, eine Reihung der Räume entstanden sowie
raum her entwickelt?
Sakamoto: Ich möchte so wenig wie möglich gestalten. Das Gebäude soll nicht primär durch seine Form bestimmt sein. Hier ergaben sich die Dachflächen aus der Geometrie des Baukörpers, wobei die Entscheidung für gerade diese Dachformen keine bewusste war. Auch wenn ich gerne geneigte Dächer verwende, ist die Dachform bei mir selten maßgebend. Ich setze sie ein, um den gewünschten Raumeindruck, bestimmte Proportionen im Raum oder am Gebäude zu erzielen. Beim Stadthaus in Minase etwa ist der Innenraum bis unter das Dach offen; von außen ist nicht ablesbar, ob das Haus ein- oder zweistöckig ist (Abb. 1). Auch beim Haus in Sakatayamatsuke wollte ich diesen offenen Raum im Obergeschoss, der Hauptraum besitzt damit gleichzeitig die Proportionen eines Dachraumes (Abb. 7–9). In Imajuku dagegen habe ich den Raum durch eine Decke begrenzt. Sie sehen, das ist je nach Projekt unterschiedlich. Ich baue auch Flachdächer, wie beim Haus in Kumono-Nagareyama. Beim Haus SA dagegen ergab sich die Neigung der Dachflächen aus der optimalen Position für die Sonnenkollektoren, hier hat die Form ganz pragmatische Gründe (Abb. 5, 6). Detail: Spielen konstruktive Gründe oder Witterungsbedingungen bei der Wahl der Dachform eine Rolle?
Sakamoto: Das sind keine Aspekte, die ich bewusst berücksichtige. Wobei natürlich konstruktive Gründe beim Entwerfen immer eine Rolle spielen. Bei mir steht die Gestaltung des Raumes im Vordergrund, und die Formen, die entstehen, entstehen genau so, weil ich den Raum entsprechend gestalten möchte. Ich sage nicht, hier muss es ein Satteldach sein, aber es kann s ich ergeben. Detail: Spielt der Bezug zur traditionellen japa nischen Architektur eine Rolle?
Sakamoto: Nein, sollten Sie traditionelle Elemente in meiner Architektur wiederfinden, so ist das nicht beabsichtigt. Um auf meine anfangs erläuterten Ansätze zurückzukommen: Ich möchte unaufdringliche Orte schaffen, Orte, an denen sich Alltägliches und Gewöhnliches, man kann sagen Normales, wiederfindet. Ich versuche das mit meinen Häusern auszudrücken. Meine Gebäude sollen gleichzeitig gewöhnliche und widersprüchliche Elemente enthalten. Ich möchte sie vieldeutig gestalten. So sind beim Haus SA die inneren Wandverkleidungen aus Holz nicht behandelt, sie sollen altern, sich verändern, gleichzeitig stehen alte Regale mit ihren Gebrauchsspuren im Raum – Zeit ist ein wichtiges Element. In diesem Zusammenhang kann auch traditionelle Architektur eine Rolle spielen. Die dadurch entstehende mehrfache Lesbarkeit können glatte, durchgestaltete Räume nicht leisten. Detail: Was bedeutet hier der Gedanke an Zeit – Vergänglichkeit oder Haltbarkeit?
Sakamoto: Indem unterschiedliche Zeiten in den Gebäuden aufeinander treffen, werden sie mehrfach lesbar; sie sind nicht eindeutig zuzuordnen, d. h. in unseren durchorganisierten Alltag kommt Bewegung. Man wird aufgefordert, sich davon zu befreien. Detail: Faszinierend an Ihren Häusern ist, dass sie auch auf den Fotos oft sehr voll und damit lebendig aussehen. Ganz im Gegensatz etwa zu Wohngebäuden von Tadao Ando oder Toyo Ito, die meist nackt, mit spärlicher Ein richtung und ohne menschliche Gebrauchs spuren als ideale, abstrakte, leere Räume veröffentlicht werden.
Sakamoto: Ich denke, die Gebrauchsspuren und damit auch die Möblierung und andere Gegenstände der Nutzer sind Teil der Architektur und zeigen deren Qualität und deren Charakter. Im übrigen plane ich die Einrichtung meist mit, denn die Konstellation von Möbeln und Raum ist für den Raumeindruck, für seine Wirkung entscheidend.
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1 Wohnhaus in Minase, 1970 2 Wohnanlage Common City Hoshida, Abwicklung, 1992 3 Haus in Soshigaya, Fassaden, 1981 4 Haus in Soshigaya, Innenraum, 1981 5 Haus in Kanagawa (Haus SA), Isometrie, 1999 6 Haus in Kanagawa (Haus SA), Wohnbereich, 1999
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Detail: Und was sind weitere Qualitäten für einen guten Innenraum?
Sakamoto: Der Raum ist normalerweise immer geschlossen. Man begreift ihn als klar begrenzt durch Wände, aber ich möchte die Räume zueinander in Beziehung setzen, auch nach außen offene Räume schaffen. Sie können beispielsweise miteinander verbunden sein, ineinander übergehen. Bei meinen frühen Häusern habe ich zunächst versucht, eine Art privaten Kosmos zu gestalten. Ich bezeichne das auch als »Box-inBox«-Prinzip. Daraus entwickelte sich dann der Gedanke, die Räume miteinander zu verbinden. Heute möchte ich in meinen Gebäuden durchgehende Räume. Beim Haus SA windet sich ein Raum durch das ganze Gebäude und definiert doch gleichzeitig die unterschiedlichen Wohnbereiche. Detail: Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die verwendeten Materialien?
Sakamoto: Ich gliedere die Räume durch die Gestaltung der Oberflächen, durch ihre Modellierung. Beim Haus in Soshigaya etwa sind die Räume unterteilt und gleichzeitig durch die Materialien wie die dunklen Böden und die hellen Decken zusammengefasst. Gerade durch diesen Kontrast wird eine räumliche Kontinuität erzielt. Der Innenraum ist dadurch und durch die Modellierung der Flächen mehrdeutig, vielfältig lesbar. Beim Haus in Nago etwa ist der Raum durch die Möbel unterteilt, aber durch die Wahl gleicher Oberflächen von Möbeln und Wänden hebe ich diese Teilung wieder auf. Das meine ich, wenn ich von mehrfacher Lesbarkeit spreche (Abb. 10, 11). Detail: Welche Bedeutung hat für Sie die Kon struktion? Wie entwickeln Sie Ihre Details und in welchem Maßstab?
Sakamoto: Bei mir stehen die Details nicht im Vordergrund. Allerdings spielt das Detail insofern eine Rolle, als es das Gebäude, sein Erscheinungsbild prägt. Ist es schlecht, ist das ganze Gebäude schlecht. Darum ist die Ausführung wichtig, aber das ist nur ein sekundärer Effekt. Ich zeichne meine Details in 1:20, auch bis zu 1:5.
House in Minase, 1970 Common City Hoshida, housing development, 1992 House in Soshigaya, façades, 1981 House in Soshigaya, interior, 1981 House in Kanagawa (House SA), isometric, 1999 House in Kanagawa (House SA), living area, 1999
Detail: Hat der Handwerker oder die ausführende Firma noch Einfluss oder sagen Sie: »Ich möchte es genau so haben«?
So erfahren meine Studenten unmittelbar, was ich meine.
Sakamoto: Zunächst entwickle ich die Details, dann, wenn der Entwurf mit den ausführenden Firmen besprochen wird und Vorschläge von deren Seite kommen, diskutieren wir über die Umsetzung.
Detail: Und was geben Sie Ihren Studenten als Lehrmeinung mit?
Detail: Ihre Gebäude bekommen ja einen großen Teil Ihres Charmes aus einer gewissen »Nichtperfektion«. Die Außenwand beim Stadt haus in Minase verleiht dem Haus Sinnlichkeit, gerade weil sie nicht so glatt ist wie eine Sicht betonwand von Tadao Ando. Wie gibt man als Architekt so etwas vor?
Sakamoto: Das war in diesem Fall nicht beabsichtigt. Es sollte eine glatte Sichtbetonoberfläche entstehen. Aber die ausführende Firma hatte Probleme, ein solche Wand herzustellen. Sie müssen bedenken, das war 1970 und es war der erste Auftrag für eine Sichtbetonfassade dieser Firma. Tadao Ando ist natürlich ein Perfektionist in Bezug auf seine Bauten und deren Sichtbetonoberlächen, sie müssen perfekt sein. Wie gesagt, das Haus war das erste Betongebäude der ausführenden Firma und es ist schlechter geworden, als ich das geplant hatte. Aber ich bin damit nicht unzufrieden. Das Ergebnis zeigt den Charakter von Beton. Vor 30 Jahren war das die Standardqualität. Ich mag solche spürbaren Materialien. Heute ist es beinahe unmöglich geworden, solche Oberflächen zu realisieren. Detail: War der silberne Anstrich vorher schon geplant oder ist er eine Reaktion auf diese Betonqualität?
Sakamoto: Der war geplant. Detail: Herr Sakamoto, Sie sind Lehrer am Tokyo Institute of Technology. Gibt es Leit sätze, die Sie ihren Studenten in der Ausbildung mitgeben?
Sakamoto: Meine Auffassung ist nicht in ein oder zwei Sätzen zu erklären. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch die enge Zusammenarbeit an Entwürfen in der Diskussion die Vermittlung am besten funktioniert. 6
Sakamoto: Ich entwickle immer mit den Studenten gemeinsam. Das ist wichtig. So beginnen sie langsam zu begreifen, dass es bei mir nicht ein Hauptelement gibt, sondern dass dies immer wieder neu entsteht. Darum ist es mir wichtig, dass meine Studenten dieses »Zusammen« im Kopf haben. Detail: Herr Sakamoto, vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch mit Kazunari Sakamoto führten Christian Schittich und Andrea Wiegelmann. Übersetzer: Yoko Nomura
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The first European exhibition of Japanese architect Kazunari Sakamoto´s house designs is currently being held in the Pinakothek der Moderne in Munich. His projects are developed outside the mainstream of architectural trends, and, unlike the work of many Japa nese architects, they seem at first sight quite unspectacular, with their clear proportions, simple materials and practical, unfussy air. Yet it is precisely this which gives them their special charm. By avoiding dramatic features, Sakamoto lets the eye appreciate the space; he carefully selects the views seen from in side, enabling the inhabitants to enter into a dialogue with the environment. Surfacing materials like concrete, plaster or wood t ypify the seemingly timeless character of his designs. Increasingly Sakamoto does away with tradi-
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Die vom Deutschen Werkbund Bayern initiierte und in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation und dem Architekturmuseum der Technischen Universität München organisierte Ausstellung »Kazunari Sakamoto – Häuser – Poetik im Alltäglichen« ist nach ihrer Eröffnung in der Pinakothek der Moderne in
tional spatial divisions, yet without sacrificing the particular spatial identity of each area. The rooms are special, but have no feature that is evidently special. DETAIL talked to the architect Kazunari Sakamoto, who is also a profes sor at the Tokyo Institute of Technology.
Detail: Mr Sakamoto, many architects today, particularly in Japan, too, are seeking to attract attention through eye-catching solutions. Your rather unobtrusive “poetics in the ordinary”, as you call it, presents quite another picture. May I ask if a style of architecture like this is still contemporary? Sakamoto: In today´s economic situation, and in the context of globalised structures, architects are now more than ever dependent on their clients. On the one hand there is a kind
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München in Kopenhagen, Oslo, Haapsalu, Vilnius, Prag und weiteren europäischen Standorten zu sehen. Der Ausstellungskatalog ist bei der Edition Detail/ Birkhäuser erschienen und auch im Buchhandel erhältlich.
of “prestige architecture”, a means of self-pro motion for clients and architects that is both an expression of economic strength and an effective advertisement for the designers. However, it leads to a loss of national identity and local building traditions; one victim is an appreciation of the everyday, of the ordinary. My houses derive from their environments, and have nothing to do with off-the-peg solutions or prestige architecture; they show in stead the normality that is taken for granted.
Detail: So far you have only built small houses. Do you see this as the best field for realising your ideas, or have you ever been interested in taking on larger projects? Sakamoto: Of course I would be happy to take on larger commissions, but I have made
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no special effort to attract them. I see better chances for implementing my ideas in housing design. I want the houses I design to be places which open up space and offer people real quality of life.
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Haus in Sakatayamatsuke, Straßenfassade, 1978 Haus in Sakatayamatsuke, Schnitt, 1978 Haus in Sakatayamatsuke, Hauptraum, 1978 Haus in Nago, Grundriss, 1978 Haus in Nago, Hauptraum, 1978
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House in Sakatayamatsuke, street façade, 1978 House in Sakatayamats uke, section, 1978 House in Sakatayamats uke, main room, 1978 House in Nago, floor plan, 1978 House in Nago, main room, 1978
into the roof; from the outside you can’t tell if es, places for ordinary, normal, day-to-day the building has one or two storeys (ill.1). In things. But my buildings should have unusual Imajuki, however, I put a ceiling across the and contradictory elements about them, too. I space. I’ve even done some flat roofs, like on want them to have multiple meaning. With the the house in Kumono-Nagareyama. And the SA house, for example, the wooden panelling angle of the roof on the SA house derived from inside is not treated; I want it to age, to change the need to find the best position for solar colover time. At the same time there are also old lectors (ills. 5, 6). shelves in the room, ones marked with use. Time is an important element. In this context Detail: Do construction aspects or weather in- traditional architecture can also play a role. The fluences play a role in the choice of roof form? resulting multiple legibility is not something Sakamoto: Weather isn’t an aspect that I take smooth, styled spaces can achieve. into account particularly. Construction aspects of course always play a role in design. With me Detail: What does time mean here – decay the design of the space is of primary considera- or longevity? tion, and the forms that then arise do so beSakamoto: When different time frames meet cause I want to design the space in that partic- in a building, that building becomes legible in ular way. a number of ways. It can no longer be put in a box, in other words, movement is injected into Detail: Does your work have any reference to our well organised normality. That normality is then challenged. traditional Japanese architecture? Sakamoto: No. If traditional elements are found in my architecture, then this is not intentional on Detail: What is fascinating in the photo my part. My aim is to create unobtrusive spacgraphs of your houses is that they often look
Detail: When looking at your projects, there seems to be no particular “Sakamoto style”. All are different in form, construction and materials. Why is this? Sakamoto: There are no recurring elements in my architecture. Deliberately so. For me the main emphasis is on creating space for the day-to-day – space that enables people to lead an unencumbered and rich life, free of rules and regulations. Each design I do is new, I look for starting points, for any special aspects of the particular environment or com mission, and I engage with the wishes of the client. My aim is to create for them opportunities to communicate with their environment. This idea of opening, the relationship with the outside, has developed ever more strongly over time. My first houses were r elatively closed, and seem introverted.
Detail: How do you go about communicating your style of architecture to your clients? Sakamoto: In the end the clients are generally very satisfied, even when their houses don’t turn out just as they had imagined. I integrate the general conditions like environment, task, etc. in the draft, but most of the development happens in my head. Take for example the house in Soshigaya (ills. 3, 4). The clients wanted lots of individual rooms. So I tried to imple ment the programme as compactly as possi ble. Out of this developed the linear arrange ment of rooms, and the L-shaped floor plan.
Detail: Where does the unusual roof form come from? From the interior space? Sakamoto: I prefer in fact to “design” as little as possible. A building should not be created to fit any preconceived idea of form. I n this case the roof surfaces derived from the geo metry of the building volume. Although I do like using pitched roofs, it’s not an overriding aspect. With the town house in Minase, for example, the interior space is open right up
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The exhibition “Kazunari Sakamoto Houses – Poetics in the Ordinary” is being held first in Munich in the Pina kothek der Moderne, then at venues in Copenhagen, Oslo, Haapsalu, Vilnius, Prague and other European cities. It was initiated by the Deutscher Werkbund Bayern and is organised by the Japan Foundation and
the Architecture Museum of the Technical University of Munich. A catalogue to accompany the exhibition is published by Edition Detail/Birkhäuser. Christian Schittich and Andrea Wiegelmann interviewed Kazunari Sakamoto. Interpreter: Yoko Nomura
very full and lively. Quite different to the houses of Tadao Ando or Toyo Ito, which when published have just a few bits of furniture and no traces of human use – like idealised, abstract empty rooms.
quality of the craftsmanship is important, but this is only a secondary effect, and, for me, not the decisive one. I draw my details in 1:20, sometimes down to 1:5.
can see the traces. Today it’s nearly impossi ble to do surfaces like that.
Sakamoto: I think human traces and also the furniture and other items belonging to the users are part of the architecture and show its quality and its character. Incidentally I also help design the furniture, because in conjunction with the space it´s decisive for the effect a room has.
Detail: Your buildings derive a large part of their charm from a certain lack of perfection, if I can put it that way. The outer wall of the town house in Minase adds a sensory quality to the building, simply because it´s not so smooth as an exposed concrete wall by Tadao Ando. How do you specify that as an architect?
Detail: And what are the other qualities essential for good interiors?
Sakamoto: What you are referring to there wasn´t intended to be like that. But the firm doing the work was having trouble getting it right. You have to remember it was 1970 and it was the first commission they had received for an exposed concrete façade. So, it turned out worse than I had planned it. That doesn‘t mean I was dissatisfied with it. The result shows the character of the concrete. 30 years ago that was the standard quality. I like materials like that, where you
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Sakamoto: People generally perceive rooms as closed spaces defined by their walls. But I want to set up relations between these spaces, and create rooms that are open towards the outside. They can be linked with each other, they can merge into each other. In my early houses I first tried to create a kind of private cosmos. I also call this the “box-in box” principle. Then the idea developed of placing the rooms in relation to each other. Today what I want in my buildings is continuous spaces.
Detail: What meaning do materials and surfaces have in this context? Sakamoto: The design and modelling of surfaces is one way I use to divide up the space. In the Soshigaya house, for example, the rooms are both divided and linked through materials like the dark floor and the light ceilings. It is this contrast which enables a spatial continu ity. The interior thus becomes ambiguous, multiply legible. In the Nago house, the space is divided up by the furniture, but then I blur this division through the choice of identical surfaces on furniture and walls. That’s what I mean when I speak of multiple legibility (ills. 10, 11).
Detail: What significance does the process of construction have for you? How do you design your details and to what scale? Sakamoto: With me the details are not the main thing. Yet it does have a role of course in the way a building looks. If the details are bad, the whole building is bad. For that reason the 11
Detail: And was the silver paint planned beforehand, or was it a reaction to the quality of the concrete work? Sakamoto: It was planned.
Detail: Mr Sakamoto, you teach at the Tokyo Institute of Technology. Are there any guiding principles you impress upon your students? Sakamoto: I can’t sum up my approach in one or two sentences. It is my experience that students best develop an understanding through working closely on designs and discussing them. I always develop things together with my students. Then they start to slowly grasp that with me there is no one main element, but that this is always created anew. It’s important to me that my students have this “togetherness” in their head, this idea of working together. Detail: Mr Sakamoto, thank you very much for the interview.