RÜCKKEHRnachMontauk Abenteuer mit der Synchronizität
Das zweite Buch der Montauk-Serie
PRESTON B. NICHOLS & PETER MOON
Deutsche Fassung
E.T PUBLISHING UNLIMITED Postf. 63, D-74567 Fichtenau Vertrieb: Michaels Vertrieb Sonnenbichl 12 86971 Peiting Tel.: 08861-59018 Fax: 08861-67091 Satz und Lektorat: Urs Thoenen, Zürich Aus dem Amerikanischen von James Cohen Titelbild: Nina Helms Vorbehaltserklärung: Dieses Buch ist dazu bestimmt, Informationen in bezug auf die behandelten Themen zu vermitteln. Der Zweck dieses Buches liegt darin, zu lehren und zu unterhalten. Weder der Autor noch der Verlag/Vertrieb sind schadenersatzpflichtig oder verantwortlich irgendeiner Person oder Wesenheit gegenüber im Falle eines Verlustes oder Schadens, der direkt oder indirekt durch die in diesem Buch enthaltene Information verursacht worden sein könnte.
ISBN 3-89539-272-3 Deutsche Erstauflage November 1995 Alle Rechte, auch des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und Übersetzung vorbehalten. Scanned by Antitrack/Legend.
ZUM TITELBILD:
Es zeigt die Invokation von Babalon, der Mutter des Universums, dem verständnisvollen Prinzip. Das Montauk-Projekt symbolisiert die dunkeln Mächte und die Dekadenz des patriarchalischen Machtsystems, welches uns während des Fische-Zeitalters beherrschte. Babalon kommt uns zu Hilfe als weibliches Prinzip, welches die vergangenden Tragödien harmonisiert und uns ins Wassermann-Zeitalter führt, ins Zeitalter der Erleuchtung und des Vertrauens.
INHALT Vorwort Einleitung
11 15
Teill
21
Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel
1 2 3 4 5 6 7 8
• • • • • • • •
Legende und Mythologie Die Montauk-Chronik Montauk - Der Beweis? Montauk, das Okkulte und Thorn-EMI Der Cameron-Clan Der Wilson-Clan Magick und Psychotronics Mister X
23 27 43 59 71 83 89 95
Teil II
101
Einleitung zum zweiten Teil
103
Kapitel 9 Kapitel 10 Kapitel 11 Kapitel 12 Kapitel 13 Kapitel 14 Kapitel 15 Kapitel 16 Kapitel 17
105 109 115 121 127 131 133 135
Kapitel 18
• • • • • • • • •
Die Montauk-Boys Stan Campbell, CIA-Bewerber Das Kapitel des Teufels Stan geht ins Gefängnis Stan wird zum Schweigen gebracht Außerirdische Abkommen Die Legende vom Transistor Der Surface-Barrier-Transistor Die Geschichte des elektronischen Transistors • Außerirdische Technologie- Austausch und die Orion- Verbindung
141 147
Teil III
151
Einleitung zum dritten Teil
153
Kapitel 19 Kapitel 20 Kapitel 21 Kapitel 22 Kapitel 23 Kapitel 24 Kapitel 25 Kapitel 26 Kapitel 27 Kapitel 28 Kapitel 29 Kapitel 30 Kapitel 31 Kapitel 32 Kapitel 33
155 159 165 169 173 179 183 191 193 199 203 209 215 225 231
Orion erwacht Montauk erwacht Ein Besuch bei von Neumann Ein Besuch bei Klark Ein Besuch bei Helga Morrow Die Norfolk-Drillinge Die Forschung geht weiter Spuk in Montauk Nazi-Gold Die Katakomben von Montauk Madame X Das »Babalon Working« Die Crowley-Chronik Crowley im Aszendent Die Mondkinder Wilson
Epilog
237
Anhang A Anhang B AnhangC Anhang D Anhang E
241 245 251 257 259
BY P E T E R MOON
VORWORT Ein relativ klarer Tag in Los Angeles enthüllt im Norden eine Gebirgskette. Es ist merkwürdig, fragt man irgendeinen Einheimischen nach dem Namen dieses Gebirges, erhält man in der Regel als Antwort einen starren Blick und die Feststellung, er wisse es nicht. Diese ausgeprägte Ignoranz über eine so präsente, tagtägliche Aussicht ist bezeichnend für eine noch größere Ignoranz über eine Reihe mysteriöser Ereignisse, die in diesem Gebirge in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts begann. Das Gebirge heißt San Gabriel Mountains, was offensichtlich ist für jeden, der sich die Mühe macht, auf einer Landkarte nachzuschauen. Über die anderen Gipfel erhebt sich Mount Wilson, Standort des Wilson Observatoriums. Westlich vom Mount Wilson, gleich hinter dem Devil's Gate Staudamm in Pasadena, liegt Arroyo Seco. In diesem Tal ist das heute berühmte Jet Propulsion Laboratory entstanden. Unser Geheimnis beginnt mit der Geburt des JPL und mit dem Raketenwissenschaftler, der das Raumfahrtzeitalter hervorrief, John Whiteside »Jack« Parsons. Bei Cal Tech befaßte sich Parsons intensiv mit Informationen über die Idee eines Flugzeuges mit Raketenantrieb. Er hatte keine offizielle Ausbildung gemacht, sich Chemie selbst beigebracht und schon mit kleinen Raketen experimentiert. Parsons ging mit seinen eigenen Ideen zu Cal Tech, wo sein Genie schnell anerkannt wurde. Dementsprechend wurde eine ganze Abteilung für die Förderung von Raketenuntersuchungen eingerichtet. 11
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Diese Aktivitäten fanden sofort das Interesse der damaligen amerikanischen Luftwaffe, des Army Air Corps, was schließlich zu einem Vertrag mit Jack und seinen Mitarbeitern führte. Sie begründeten die Aerojet General Corporation und arbeiteten weiter unter dieser Schirmherrschaft. (Diese Gesellschaft existiert noch heute, aktiv im Verteidigungssektor). Die erste Aufgabe für Parsons und seine Gruppe war die Entwicklung eines Raketenantriebs als Unterstützung beim Start von schwerbeladenen Flugzeuge. Obwohl es sich bei dieser Arbeit um Raketen drehte, wurde der Name »jet« (Düse) benutzt, daher der Name Jet Propulsion Laboratory. Wenn auch Parsons nicht der einzige Mensch war, der das Raumfahrtzeitalter ermöglicht hat, wurde sein Beitrag doch als so entscheidend betrachtet, daß ein Krater auf dem Mond nach ihm benannt wurde, seinem Genie zur Ehre. Aber Jack Parsons war viel mehr als nur ein genialer Raketenwissenschaftler. Er war nicht nur eine schillernde und beliebte Persönlichkeit, sondern auch ein Okkultist und praktizierender Magier. Sein Einfluß war sogar so groß, daß immer wieder Gerüchte kursierten (und man hört sie selbst heute noch), daß andere Wissenschaftler ihn verehrten und unter seiner Leitung seltsame Riten abhielten. Dies alles störte zweifellos die Behörden der Regierung, die die frühe Raketenforschung überwachten. Parsons Genialität, unabhängige Philosophie und Beliebtheit unter den anderen Wissenschaftlern wurden als potentielle Bedrohung des Status quo der Regierung verstanden. Demzufolge wurde ein Geheimagent der Marine in Parsons Gruppe eingeschleust. Wie es für ungeschickte Regierungsbehörden so typisch ist, zerschlug sich der Plan der Navy. Der Navy-Offizier hatte seine eigenen Absichten. Er war ebenso genial wie Parsons, nur auf einem anderen Gebiet: menschliche Psychologie. Dieser Offizier hatte die höchst fortschrittlichen und streng geheimen psychiatrischen Akten der United States durchgearbeitet. Während des Krieges wurden die verschiedensten Arten unge12
VORWORT wohnlicher Experimente durchgeführt, in die er eingeweiht war. Bei dieser Forschung ging es größtenteils um Narkosynthese. Personen wurden nach Gabe von Wahrheitsserum befragt und zahllose Gebiete der abnormen Psychologie wurden erforscht. Unter diesen waren Bewußtseins- und Gefühlsstörungen sowie das Paranormale. Diese Forschungen eröffneten zum Teil den Weg zum Bewußtsein Außerirdischer und ihren Einfluß auf die Menschheit. Dieser Navy-Offizier war kein anderer als L. Ron Hubbard, der mit Parsons Freundschaft schließen und an dessen Magie teilnehmen wird. Die Taten dieser zwei Männer und ihre Zusammenarbeit bleiben noch heutzutage mysteriös verschleiert. Auf den ersten Blick könnte es scheinen, als ob die Geburt der amerikanischen Raketenwissenschaft nicht sehr viel mit dem Montauk-Projekt zu tun habe. Allerdings haben neuste Ereignisse eine mysteriöse okkulte Beziehung zwischen Montauk und den frühen Tagen des Jet Propulsion Laboratory enthüllt. Es handelt sich dabei um ein sehr großes Mysterium, welches später in diesem Buch erkundet wird. Aber als erstes sollte man wissen, daß Das MontaukProjekt nie hätte geschrieben werden können, wäre die Freundschaft zwischen Jack Parsons und L. Ron Hubbard nicht gewesen. Parsons wurde 1952 durch eine Explosion in seinem Labor umgebracht. Nicht weit davon entfernt wurde ich sechs Monate später in der selben Straße geboren (was nicht implizieren soll, daß ich Jack Parsons gewesen war). Mein Leben folgte einem fast unglaublichen Weg, der mich schließlich zu L. Ron Hubbard, Preston Nichols und Jack Parsons' Frau, Marjorie Cameron (einer Künstlerin, Dichterin, Revolutionärin und selbst eine sehr gefürchtete Okkultistin), führte. Zum größten Teil waren meine Begegnungen und Verwicklungen mit diesen Menschen nicht bewußt geplant. Sie schienen von einer höheren Macht gesteuert zu sein, die Teil eines übergeordneten Planes war. Von diesen bemerkenswerten Personen war Hubbard der erste, mit dem ich zusammentraf. Meine Beziehung zu ihm war nicht die 13
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eines typischen Scientologen. Mir wurde viel persönliche Information anvertraut, und außerdem half ich Hubbard bei der Regelung seiner privaten Angelegenheiten. Viel wichtiger aber war, daß ich von ihm die verschiedenen Faktoren, die hinter den Implantationen und der Manipulation der Menschheit stecken, erlernen würde. Ich glaube, ohne diese ziemlich ausführliche Ausbildung hätte ich weder Preston Nichols ansprechen noch mit den psychologischen Merkwürdigkeiten zurechtkommen können, denen man bei der Nachforschung des Montauk-Projekts begegnet. Dies ist das Erbe, das mir zuteil wurde, um mit Preston Das Montauk-Projekt: Experimente mit der Zeit zu schreiben. Wenn mich niemand auf die obige Information hingewiesen hätte, wäre das erste Buch höchstwahrscheinlich nie zustande gekommen. Es ist, als ob Hubbard mir das Licht der Erkenntnis gab, das auf Montauk scheinen sollte und mich dann ganz zurück zu einer merkwürdigen Begegnung mit der Frau seines Magier-Freundes Jack Parsons führte. Diese Geschichte wird später erzählt werden. Im Moment genügt die Erkenntnis, daß die Ereignisse, die meiner Beteiligung in all diesen Sachen vorausgingen, eine direkte Folge dreier sehr berühmter und mächtiger Magier waren. Hier fängt unser Mysterium an.
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BY P E T E R MOON
EINLEITUNG Das Montauk-Projekt zu schreiben war eine äußerst faszinierende persönliche Erfahrung. Es gab mehr bizarre Ereignisse, als ich je zu Papier bringen könnte. Gewiß zu den interessantesten davon zählte die Zusammenarbeit mit Preston Nichols und Duncan Cameron. Da ich oft über die Natur dieser zwei Menschen gefragt werde, beginne ich mit einem kurzen Überblick, wer sie eigentlich sind. Preston ist ein musterhaftes Sicherheitsrisiko, was den Geheimdienst betrifft. Für mich gilt ohne Zweifel, daß er an geheimen Projekten der Regierung und der Geheimdienste beteiligt war. Auch ist es für jeden, der ihn gut kennt, offensichtlich, daß er mit Informationen vertraut gemacht worden ist, die über die Grenzen der höheren Bildung hinausgehen. Preston weiß noch, sich mit Lehrbüchern und Informationen befaßt zu haben, die nur für Leute in den geheimen Sektoren des Militärindustrie-Komplexes zugänglich sind. Obwohl sein einziger Abschluß ein Bachelor's Degree in Maschinenbau ist, schätzt er, daß er das Äquivalent des Doktorgrades in Physik, Psychologie, Theologie und Maschinenbau erreicht hat. Seine Meinungen sind zweifellos von bedeutenden Leuten in der wissenschaftlichen Welt gefragt. Auf der persönlicheren Seite hat Preston einen guten Sinn für Humor und eine ausgeprägte mediale Begabung, welche er aber herunterspielt, sogar sich selbst gegenüber. Er ist von Natur aus ein freundlicher Mensch, aber die Erfahrung hat ihn gelehrt, mit der Wahl der Personen, denen er traut, extrem vorsichtig zu sein. 15
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Egal aus welchem Grund, seine Erfahrungen und sein Leben scheinen ständig für Intrigen zu sorgen. Manchmal denke ich, er wirbelt vieles davon selber auf. Aber manchmal ist es ganz klar, daß etwas Tieferes dabei ist und daß es ein viel größeres Szenario gibt, wovon er nur ein Teil ist. Prestons Leben ist voller Geheimnisse, von denen ich bisher nur einige zu sehen bekommen habe. Obwohl er auf diesem Gebiet etwas empfindlich ist, hoffe ich, daß er in der nächsten Zukunft nachgibt und eine Autobiographie schreibt. Wer Preston mysteriös findet, kennt Duncan Cameron noch nicht. Er ist eines der seltsamsten menschlichen Rätsel, die mir je begegnet sind. Duncan ist ein sehr privates Individuum, doch manchmal kann er sehr charismatisch und gesellig sein. Während Prestons Sprache von naturwissenschaftlichen Begriffen und sehr detaillierten, über die Reichweite von Universitätslehrbüchern hinausgehenden Anspielungen geprägt ist, ist Duncans Sprache vom Metaphysischen geprägt. Manchmal ist er sehr sprachgewandt und verfügt über enorme Mengen an Information, die offensichtlich aus irgendeiner mysteriösen Quelle stammen. Duncan behauptet, er habe einen IQ von ungefähr 100. Dies ist aber sehr schwer zu glauben, wenn man ihn reden hört. Ich denke, er würde bei solch einem Test schlecht abschneiden, denn obwohl er auf einigen Gebieten genial ist, ist er auf anderen ungeschult oder einfach desinteressiert. Meine Hoffnung ist, daß auch Duncan eines Tages ein Buch schreiben wird. Zur Zeit ist er Zimmermann von Beruf und arbeitet fast täglich zusammen mit Preston an der Untersuchung von verschiedenen psychischen Phänomenen. Er hat den dringenden Wunsch, die negativen Folgen des Montauk-Projekts wiedergutzumachen und hat gesagt, er wolle eines Tages eine Stiftung gründen, die für einen Teil der Opfer sorgen würde. Ich glaube auch, daß Preston und Duncan beide einer Programmierung durch die Geheimdienste ausgesetzt worden waren. Dies ist am deutlichsten bei Duncan zu sehen, müßte aber für jeden zutreffen, der am Montauk-Projekt beteiligt war. Preston hat scheinbar 16
EINLEITUNG
den größten Teil der Programmierung überwunden, obwohl einige Leute dies abstreiten würden. Sind die beiden durch die Zeit gereist? Ich bin nicht hundertprozentig sicher, aber wenn ich mit einem unbefangenen Richter eine Wette machen müßte, würde ich sagen: ja. Wenn die Zeit eine Illusion ist und alle Möglichkeiten in irgend einem Universum stattfinden, kann Zeitreise auch als selbstverständlich genommen werden. Ich persönlich bin davon überzeugt, daß wir uns in eine Ära hineinbewegen, in der das Zeitbewußtsein zu dem zurückgeht, was es vor vielen Äonen einst war. Duncan und Preston sind einfach Vorreiter in den Gebieten, welche die Mehrheit von uns unerforscht gelassen haben. Es wäre unfair, von diesen beiden zu reden und Duncans Halbbruder AI Bielek nicht zu erwähnen. Er ist nicht nur ein Wissenschaftler und Metaphysiker, sondern hat auch Erinnerungen an seine Anwesenheit auf der USS Eldridge während des PhiladelphiaExperiments. Sollten seine Erfahrungen nicht geglaubt werden können, sind seine Kontakte zu den Geheimdiensten auf alle Fälle bemerkenswert. AI ist vielleicht mehr zur Aufklärung der Komplotte der geheimen Regierung berufen als jeder andere, den ich je kennengelernt habe. Ich behaupte weder geheime Regierungsbeziehungen zu haben noch ein Zeitreisender wie AI oder Duncan zu sein, aber ich habe Implantate erforscht und befasse mich mit ihnen seit mehr als zwanzig Jahren. Implantation hängt mit all dem zusammen, was das Wissen betrifft, wer genau man ist und wer es verursacht haben könnte, daß man Gedankensweisen pflegt, die gegen das eigene Interesse sind. Es ist ein riesiges Fachgebiet und steht mitten im Zentrum des kosmischen Komplotts. Es gibt viele Artikel und Sendungen über Entführungen und Implantationen, aber die Mehrheit der Praktizierenden, die ich im Fernsehen gesehen habe, wissen nur sehr wenig über das eigentliche Ausmaß. Dennoch scheinen ihre 17
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Bemühungen der allgemeinen Öffentlichkeit zu helfen, ein besseres Verständnis über das Thema zu erlangen. Natürlich waren Implantationen und Leute vergessen zu machen der eigentliche Zweck des Montauk-Projekts. Ich glaube nicht, daß ich mich ohne die extensive Erfahrung auf diesem Gebiet Preston hätte nähern und seine Geschichte schreiben können. In der Tat sagte er mir, nachdem das Buch veröffentlicht und erfolgreich war, daß andere Autoren versucht hätten, mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie bekamen Angst und gingen, sobald sie erahnten, daß seine Geschichten tatsächlich wahr waren. Als Preston mir die Geschichte von Montauk das erste Mal erzählte, war ich sofort fasziniert, da es alle Anzeichen einer richtigen Implantat-Station hatte. Ich war Zeuge ihrer Wirkungen und hatte mich mit ihnen befaßt, aber ich hatte nie jemanden kennengelernt, der tatsächlich in einer Implantat-Station gearbeitet hatte und ihre Technologien kannte, außer Hubbard. Preston hatte neue Informationen für mich darüber, wie Leute programmiert werden; seine Einsicht ist enorm. Duncan und AI waren beide mit Preston zusammen, als ich die erste Geschichte hörte, und sie trugen viel zu meinem Verständnis bei. Nachdem ich sie verlassen hatte, fuhr ich in einem verblüfften Zustand nach Hause. Während der Fahrt ging mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf: »Also deswegen bin ich nach Long Island gekommen.« Dies war kein Gedanke meines normalen Denkprozesses. Ich würde später zurückschauen und sehen, daß ich ein paar Wochen vor dem Höhepunkt des Montauk-Projekts am 12. August 1983 nach Long Island gezogen war. Die Fäden des Synchronismus waren in meinem Privatleben bereits verknüpft. Dies ist also ein kurzer Überblick, wie es dazu kam, daß es mein Geschick wurde, Protokollant für die Montauk-Untersuchung zu werden. In diesem Buch werden wir versuchen, einen Teil der Neugierde über Das Montauk-Projekt zu befriedigen und auch eine vernünftige Perspektive der Geschichte, ihre relative Wahrheit und ihre Implikationen zu vermitteln. 18
EINLEITUNG
Wir beginnen mit einer kurzen Diskussion über Legenden und wie sie sich zur Wahrheit verhalten. Dann werde ich ein Chronik meiner eigentlichen Erfahrungen beim Schreiben über Montauk geben. Dies offenbart nicht nur einen anderen Gesichtspunkt über das ganz Geschehen, sondern bestätigt auch einige von Prestons Erzählungen. Danach berichtet Preston über die neuesten, erschreckenden und überraschenden Ereignisse, die seit der Veröffentlichung vom Montauk-Projekt geschehen sind. Dazu werde ich einiges an Informationen, die uns zu Ohren gekommen sind, darstellen. Die Handlung verdichtet sich...
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Teil
I BY PETER MOON
KAPITEL EINS
l LEGENDE UND MYTHOLOGIE Vielleicht die wichtigste Erkenntnis bei der Behandlung der Montauk-Phänomene ist die Realisierung, daß wir es mit »dem Stoff, aus dem die Träume sind« zu tun haben. Wir zapfen direkt die kreative Zone des Bewußtseins an. Das kreative Vermögen des Menschen ist nicht nur unsere engste Annäherung an den Schöpfer, es ist auch die Funktion, die über die Jahrtausende Mythen und Legenden erzeugt hat. Wenn wir uns mit diesem Thema befassen, ist es wichtig, daß wir sehr genau festlegen, was eine Legende ist und wie sie sich zur Wahrheit verhält. In seinen verschiedenen Vorträgen und Schriften zum Thema Mythos hat Joseph Campbell sehr klare Beobachtungen über dieses Verhältnis gemacht. Ich werde jetzt eine vereinfachte Zusammenfassung aus meiner Sicht darstellen. Legenden sind bei allen primitiven Völkern reichlich vorhanden. Sie finden sich auch in populärer Kultur und aus ihnen gehen unsere Volkshelden und dergleichen hervor. Eine Legende entsteht, wenn es etwas Bemerkenswertes zu beschreiben gibt. Das, was als bemerkenswert gilt, ist vom jeweiligen Volk abhängig. Es steht vermutlich in direkter Beziehung zum Überlebens-Wert oder Gedanken-Wert des zu beschreibenden Konzeptes. Dieses kann auch humoristischen Wert haben. 23
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Wenn zum Beispiel ein Stamm angegriffen würde und seine Feinde durch die Tapferkeit eines großen Kriegers vertreiben könnte, wären dem Krieger Geschichten der Bewunderung sicher. Mit der Zeit würde dann eine Legende entstehen, die diesen Krieger und seine verschiedenen Eigenschaften schildert. In Zeiten des Krieges könnte der Medizinmann sogar den Geist des verstorbenen Kriegers anrufen. Ohne möglicherweise wirkende spirituelle Aktivitäten in Erwägung zu ziehen, würde der Stamm sich zumindest auf den Archetypen eines solchen Kriegers konzentrieren, sich damit identifizieren und sich um dieses Symbol scharen, um damit die kämpferischen Fähigkeiten stärken. Dies ist ein sehr einfaches Beispiel. Es entstehen aber auch Legenden, die von Liebenden, Müttern, der Ernte und all den verschiedenen Göttern erzählen, über die man in Mythologiebüchem lesen kann. Es kann sehr kompliziert werden. Die Hauptsache ist, daß die Legende überlebt, da sie etwas beschreibt, das Überlebens- oder Gedankenwert beinhaltet. Die Beliebtheit und der eigentliche Wert der Legende steht in direkter Beziehung zur Qualität und zum Wahrheitswert der Erzählung. Im Falle von Buddha oder Christus haben wir es offensichtlich mit Individuen zu tun, welche die Wahrheit mit Klarheit und Einfachheit vermitteln konnten. Da sie die Wahrheit gelebt haben, konnten sie sie auch mit wenigen Worten auf eine direkte Art und Weise übermitteln. Sie waren so gut, indem was sie taten, daß auch heute noch zahlreiche Legenden über sie lebendig sind. Ganz nebenher, es könnte den Leser auch interessieren, zu erfahren, daß hinter allen Legenden und Mythologien ein regelmäßiges und immer wiederkehrendes Muster zu finden ist. Verschiedene Kulturen und Mysteriumsforscher haben dieses Muster durch die Jahrtausende studiert; dieses Muster wird von vielen »Der Baum des Lebens« genannt. Andere Namen dafür sind Kabbala, Cabala, Qabala, Kabala oder Heiliger Kabalah. Eines der hervorragendsten Werke zu diesem Thema ist Die mystische Qabala von Dion Fortune. 24
LEGENDE UND MYTHOLOGIE Das Montauk-Projekt, wie es von Preston Nichols dargestellt worden ist, ruft uns dazu auf, uns um das Symbol der Zeit zu sammeln und uns von seinen Beschränkungen zu befreien. Es hat seinen eigenen Platz in der Legende, einfach deswegen, weil es so einmalig ist. Die Frage der Wahrheit ist sekundär. Die Begriffe und die Durchdringung der Zeit, die Preston sowie Duncan erreicht haben, sind für die meisten von uns fremd und unvertraut. Zumindest rufen sie Gedanken und Bewußtseinsebenen hervor, die auch an und für sich für die Forschung von Wert sind. Von besonderem Interesse ist, daß es Informationen gibt, welche ihre Erzählungen untermauern. Erstaunlicherweise beginnt diese Art der Information wie ein Springbrunnen zu sprudeln. Es ist unabdingbar, daß die Rolle der Legenden erklärt und verstanden wird, da die Geschichte etwas wilder wird und all dies in der richtigen Perspektive gehalten werden soll. Manche Teile dieses Buches könnten für Sie wie die Wahrheit klingen. Andere Aspekte könnten Ihre Glaubwürdigkeit über die Maßen strapazieren. Nicht vergessen, das Universum ist eine komplexe Struktur und unsere gängigen, akzeptierten Denkensweisen sind beschränkt. Zumindest laden wir Sie ein, die Muskeln Ihres Gedankenapparates zu dehnen und zu trainieren, in der Hoffnung, daß Sie dadurch stärker und bewußter werden. Wenn Teile dieses Buches nicht für bare Münze genommen werden können, sind sie im Kontext der Legende und im Kontext der bizarren Bedeutung hinter dem Ganzen zu verstehen. Nur auf diese Weise kann man zur Wahrheit hinter dem Thema gelangen.
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KAPITEL ZWEI
2 DIE MONTAUK-CHRONIK Frühmorgens um halb sechs am 31. Oktober 1990 erwachte ich plötzlich und bemerkte, daß ich aus dem Fenster auf etwas schaute, was zuerst eine Sternschnuppe zu sein schien. Statt sich quer durch den Himmel oder einfach nach unten zu bewegen, schoß sie vertikal nach oben. Ich fragte mich sofort, ob dies ein UFO sei, da sich ein Meteor nicht so bewegt. Fünfzehn Sekunden später folgte ein zweiter »Stern« auf genau der gleichen Laufbahn. Es gab keine weiteren. Vor dieser Begegnung hatte ich nie zuvor ein UFO gesehen. Eine Woche später, am 7. November, lernte ich Preston Nichols kennen. Seitdem hat man mir gesagt, daß diese Art Erfahrung nicht ungewöhnlich ist für Leute, die ihm begegnen. Ich lernte Preston aufgrund einer geschäftlichen Angelegenheit kennen, die mich zu der Zeit interessierte. Ohne diese Umstände weiter auszuführen, genügt es zu sagen, daß ich mich für ein von ihm erfundenes Gerät interessierte. Dieses Gerät ist heute als Bio1 fiss bekannt und ist eine Art Stereoanlage, welche die elektromagnetischen Felder, die den Körper umgeben, ausgleicht. Zwei meiner Freunde meinten, ich könnte Preston bei einer Psychotronics-Versammlung treffen. Ich schaute vorbei und begegnete Preston kurz, entdeckte aber bald darauf, daß ich einen Vortrag über 27
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»Erdveränderungen« anhören müßte. Der Vortrag war eine Podiumsdiskussion mit fünf verschiedenen Sprechern. Preston und Duncan Cameron gehörten beide zu den Rednern. An jenem Abend saß ich in der Zuhörerschaft mit einem anderen Herrn, den ich bald besser kennenlernen würde: AI Bielek. Preston sprach über »Orgon-Energie« und wie elektromagnetische Faktoren die Umwelt beeinflussen können. Duncan referierte über eigene Erfahrungen mit medialer Beobachtung verschiedener Funktionen der Erde. Dies alles erforschte er für die US-Regierung. Auch seine Rolle im Philadelphia-Experiment kam zur Sprache. Es überraschte mich, daß diese zwei Redner überhaupt irgendwas darüber erzählen würden. Ich wußte, daß die Regierung merkwürdige Forschungsprojekte durchgeführt hatte, aber über solche Sachen sprach man einfach nicht. Ich fragte sie danach und Preston erklärte, daß die Regierung die Kontrolle verliere. Er meinte, sie hätten mit der Zeit gelernt, daß sie die Leute nicht mehr einfach umbringen könnten. In der Vergangenheit wurden Leute zum Schweigen gebracht, was eine Tendenz zur Schaffung eines Märtyrerphänomens hatte. Er verwies auf die Geschichte von Morris K. Jessup, der Mann, der als erster das Philadelphia-Experiment veröffentlicht hatte. Jessup wurde tot in seinem Auto gefunden, dies war sicher ein fingierter Selbstmord. In vielerlei Hinsicht garantierte sein Tod, daß das Philadelphia-Experiment nie vergessen werden würde. Nachdem ich Preston zugehört hatte, war mir klar, daß die Geheimdienste nicht mehr waren wie einst. Außerdem, meinte Preston, sei seine Geschichte so weit verbreitet worden, daß, auch wenn er eines natürlichen Todes sterben würde, die Leute ein Attentat vermuten würden. Im Laufe des Abends wurden das Philadelphia-Experiment sowie einige außerirdische und UFO-Szenarien diskutiert. Dies alles war mir neu. Ich hatte mal von der Geschichte gehört, wie die USS Eldrige vor der Küste Virginias verschwand und wieder auftauchte, aber ich hatte dies als Unsinn abgetan. Ich hatte nie etwas darüber gele28
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sen, aber jetzt hörte ich von Personen (AI und Duncan), die behaupteten, direkt am Projekt beteiligt gewesen zu sein. Ihre Geschichte, neben Prestons, verlieh dem Ganzen viel mehr Glaubwürdigkeit. Der Abend war ziemlich elektrisch geladen. Fragen und Antworten schössen durch das Zimmer hin und her wie Laser-Pfeile. Viel der Information ging einfach an mir vorbei. Es war zu viel, um alles aufnehmen zu können. Oft während des Abends kamen die Ereignisse auf dem Montauk-Luftwaffenstützpunkt ins Gespräch. Ich fragte, ob es ein Buch darüber gäbe, das ich lesen könnte, aber es existierte keines. Später teilte man mir mit, daß ich, falls ich Prestons »Biofiss«Maschine sehen wollte, einen Termin mit der Schatzmeisterin der Long Island Psychotronics-Niederlassung ausmachen könnte, die ich hier Jewel nennen werde. Einige Tage nachdem ich ihr kurz begegnet war, telefonierte ich mit ihr und erfuhr, daß sie die Organisation verlassen würde und nichts mehr damit zu tun haben wollte. Preston sei anscheinend der Teufel und alles, was sie über Duncan sagen wollte, war, daß er geistesgestört sei. Ich bekam Prestons Telefonnummer und fand mich bald als Zuschauer in einer verrückten Seifenoper. Zufällig traf ich Jewel am folgenden Sonntag. Wir hatten gemeinsame Bekannte, die alle zusammen zum Brunch gehen wollten. Ich erfuhr später, daß Jewel an diesem Tag zusammenbrach und nach Hause gebracht werden mußte. Sie lag einige Tage lang darnieder. Preston wußte nicht, worauf sie reagiert hatte und fuhr den ganzen Weg zu ihrem Haus, um sie zu beruhigen. Er hatte dabei aber wenig Erfolg. Später machte Duncan eine äußerst ausführliche Sitzung (reading), die darauf hinwies, daß sie ein Spitzel für eine andere Psychotronics-Gruppe war. Ich wußte damals nicht, ob irgend etwas davon wahr war, aber ich entdeckte sehr schnell, daß Psychotronics nicht langweilig, sondern unterhaltsam war. Als ich Prestons Labor besuchte, wurde mir und einigen anderen eine Demonstration der verschiedenen Geräte dort gegeben. Ich 29
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fand das »Biofiss« interessant und therapeutisch. Es war sehr entspannend und noch 24 Stunden danach war mein spirituelles Bewußtsein frisch und munter. Während des Abends zeigte sich einer der anwesenden Herren sehr begeistert von der Idee eines Buchs und eines Films über Das Montauk-Projekt. Er fragte Preston danach und erfuhr, daß er zu einem späteren Zeitpunkt darüber sprechen könnte. Am Ende des Abends, als wir alle zu unseren Autos gingen, ände'rte dieser Herr schlagartig seine Einstellung. Er bekam plötzlich Angst vor dem ganzen Geschehen und sagte, er wolle nichts damit zu tun haben. Er sagte mir, ich dürfe das Buch schreiben, wenn ich wolle. Als ich ihm später wieder begegnete, war er absolut nicht mehr bereit, über das Thema auch nur zu sprechen. Seine Freundin erzählte mir, daß sie glaube, er sei am Philadelphia-Experiment beteiligt gewesen, da er, sobald es auch nur erwähnt wird, unruhig wird und kein Wort mehr sagt. Aus irgendeinem Grund werden Leute, die mit diesem Thema in Berührung kommen, total verängstigt. Ich erfuhr auch, daß sich einige Leute große Sorgen um mich gemacht hatten, als ich begann, die Geschichte zu schreiben. Andere konnten es nicht verstehen, wie ich solch unheimlicher Energie wie dem Montauk-Projekt überhaupt irgendwelchen Glauben schenken konnte. Ich wußte nicht genau, worauf alle diese Leute hinaus wollten, aber es war klar, daß sie Angst hatten vor den Energien und Phänomenen, mit denen Preston und Duncan täglich zu tun hatten. Ich bin von Natur aus eher skeptisch und wußte nicht einmal, ob die Informationen, die ich gehört hatte, stimmten. Ich stand der Sache etwas kritisch gegenüber, aber ich betrachtete es als ein großes Abenteuer und zumindest als gute Unterhaltung. Wenn die Geschichte nicht zutraf, dann war es die beste Science-fiction, die ich je gelesen hatte. Nachdem ich Prestons Geräte und das, was von Montauk übriggeblieben war, gesehen hatte, wurde mir klar, daß die Montauk Air 30
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Force Base irgendwie als Implantat-Station gedient hatte. Wie ich im Vorwort erklärt habe, hatte ich L. Ron Hubbards Theorien über Implantate schon ausführlich studiert, zum Teil unter seiner Aufsicht. Man könnte ein ganzes Buch über ihn schreiben. Dementsprechend habe ich weitere Information im Anhang beigefügt, für diejenigen, welche sich dafür interessieren. Eines seiner umstrittensten Bücher heißt A History of Man. (Die Geschichte der Menschheit). In diesem Buch diskutiert Hubbard, wie die Elektronik genutzt werden kann, eine absolute Sklavengesellschaft zu schaffen. Er geht nicht ins technische Detail über die Elektronik, bietet aber einige Beispiele, wie Wesen geschnappt werden und ihnen mittels elektronischer Techniken Implantate eingesetzt werden können. Bei jedem Angriff auf Hubbard war es üblich, daß seine Gegner dieses Buch zitierten, um zu zeigen, daß er »verrückt« sei. Es war und ist einfach für normale Journalisten zu unfaßbar, um ernst genommen zu werden. Auch ich fand die Informationen äußerst bizarr, aber ich sah auch, daß es bemerkenswert plausibel erschien, wenn es nach den genau vorgeschriebenen Prozeduren angewendet wird. Wenn ich auch die Information nützlich fand bei der Heilung psychosomatischer Krankheiten (für mich und andere), konnte ich nie herausbekommen, wie Hubbard sie entdeckt hatte. Mir wurde später erzählt, daß er die Information von der Forschungsabteilung der Marine (Office of Naval Research) bekam, als er dort Geheimagent war. Ich weiß nicht, ob dies genau stimmt, aber es scheint zu passen. Mehr über Hubbards Herkunft wird etwas später im Buch erwähnt. Wie auch immer, Hubbard war seiner Zeit, was die ImplantatErforschung angeht, weit voraus. Diese Forschung ist heute sehr aktuell und erscheint regelmäßig in Boulevardsendungen. Die Entdeckung von Preston und dem Montauk-Projekt schloß für mich den Kreis bezüglich Elektronik und Hubbard. Dies unterstützte Teile von Hubbards Forschung und beantwortete viele eher 31
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subjektive Fragen. Zumindest befand ich mich auf mir bekanntem Terrain und Ängste, die andere haben könnten, beunruhigten mich nicht weiter. Ich hatte den Themenbereich ja bereits erforscht. Januar 1991 besuchte ich Bill Knells Vorlesung über UFOs in einer öffentlichen Bibliothek auf Long Island. Da er sich seit längerer Zeit mit UFO-Forschung beschäftigte, wartete ich, bis alle gegangen waren und sagte ihm, daß ich möglicherweise mit Preston zusammen ein Buch schreiben würde. Er meinte, dies sei eine hervorragende Idee, aber wenn ich ein wirklich gutes Buch schreiben wollte, sollte ich Preston dazu bringen, mir über zehn der anderen am Montauk-Projekt Beteiligten zu erzählen. Die könnten zu einer vollständigen Geschichte beitragen. Einige Monate später vereinbarte ich mit Preston die Zusammenarbeit an einem Buch. Bills Äußerung überraschte ihn und er wußte nicht, auf wen sie sich bezog. Jetzt weiß ich, daß Preston über dieses Thema wenn nötig lieber schweigt. Die Mehrheit dieser Leute - von denen ich inzwischen einige kennengelernt habe - will weder über das Projekt reden noch mit ihm in Verbindung gebracht werden. Weiter erkannte ich, daß es viel leichter und weniger zeitaufwendig war, einfach Prestons Version der Geschehnisse aufzuschreiben. Irgendwie anders vorzugehen hätte enorme Mengen an Zeit und Geld in Anspruch genommen. Die Einnahmen vom ersten Buch deckten zum Teil die Kosten meiner weiteren Arbeit, aber die Nachforschungen und das Schreiben über das Montauk-Projekt sind fast zu einer Vollzeitbeschäftigung geworden. Meine obige Erfahrung mit Preston bringt uns direkt zu einem Hauptproblem im Umgang mit einem Projekt dieser Art: es ist voller Geheimdienstpropaganda. Alles, was man über das Thema hört, muß mit Vorsicht betrachtet werden. Leute sagen etwas an einem Tag und bestreiten es am nächsten. Natürlich deutet dies alles auf gewaltige Geheimnisse hin und zeigt, daß irgend jemand etwas verbirgt. In größerem Rahmen können wir diese Lage als eine Mani32
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festation eines Universums betrachten, das sich zu einer niedrigeren Ebene des Bewußtseins entwickelt hat. Es war leichter, das Buch an sich zu schreiben, als mit den verschiedenen Geheimdiensttheorien umzugehen. Ich machte Tonbandaufnahmen von dem, was Preston dazu zu sagen hatte, denn vieles ging einfach über meinen Kopf hinaus, besonders die technischen Abschnitte. Ich hörte zu, schrieb jedes seiner Worte auf und spielte die Bänder immer wieder ab, bis ich ganz klar erkennen konnte, daß das, worüber er sprach, völlig plausibel war. Ich fing an, von Zeitreisen zu träumen und hatte Erlebnisse subjektiver Art, die äußerst spektakulär waren. Preston riet mir, mit einem Medium zum Montauk-Luftwaffenstützpunkt zu fahren. Er meinte, es wäre interessant zu erfahren, was das Medium dort empfängt. Er warnte mich davor, allein zu gehen. Obwohl ich viele Medien kenne, konnte ich niemand finden, der dorthin mitgehen wollte. Manche waren zu beschäftigt und andere wollten nichts damit zu tun haben. Schließlich verpflichtete ich Howard Metz zum Mitfahren. Howard ist ein pensionierter Polizist und über mediale Phänomene sehr gut informiert. Er ist auch ein Pyramidologe und wird im bekanntem Buch über das BermudaDreieck von Charles Berlitz erwähnt. Wir machten die zweieinhalbstündige Fahrt nach Montauk und ließen unsere Ausweise in unserem Wagen. Sobald man in die Nähe des Stützpunktes kommt, ist der Sendeturm nicht zu übersehen. Er macht einen besonders beunruhigenden Eindruck, wenn man in der Nähe steht, vor allem wenn der Wind weht und subtile Geräusche erzeugt. Subjektiv fand ich den Sender sehr abstoßend, da er bei mir Gefühle der Tragödie und des Schreckens hervorrief. Es war, als ob der Turm für alles Schreckliche stand. Als wir uns dem Stützpunkt von der Südseite her näherten, fiel mir ein völlig zerstörtes Haus auf. Es war die merkwürdigste Ruine, 33
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die ich je gesehen hatte. Das Gebäude war nicht nur ausgebrannt, sondern völlig in Trümmern. Es sah jedoch nicht aus, als ob es einfach gesprengt worden sei. Nach meiner Rückkehr sprach ich mit Preston und er erzählte mir, daß laut Legende dies das Haus sei, welches »Junior« (das Monster) zerstört hatte. Die Geschichte ist bizarr, aber sicher im Einklang mit meinen Beobachtungen vor Ort. Wir spazierten lange auf dem Stützpunkt umher. Ich suchte irgendeinen Anhaltspunkt oder einen Beweis für das Projekt. Offensichtlich war der Stützpunkt aktiv gewesen, aber nichts Spektakuläres tauchte auf. Ich fand jedoch einige Entwürfe für einen Sperry-Kreisel. Ich hatte sie in der Hand, als sich uns ein Wächter näherte. Er war nicht freundlich und schaute sofort auf die Skizzen in meiner Hand. »Was ist das?« fauchte er mich an. »Es sind nur Blaupausen«, antwortete ich. Er nahm sie hastig an sich und betrachtete sie für eine Weile. Schließlich schaute er hoch und fragte mich, ob ich die Entwürfe haben wolle. Ich sagte nein, aber erzählte ihm, daß ich sie wegschmeißen würde. Sie hatten offensichtlich wertlos, aber der Wächter schien zu befürchten, daß sie vielleicht doch ihren Wert hätten. Er bestand darauf, daß wir den Stützpunkt verlassen. Auf dem Weg nach draußen betrat ich kurz das Sender-Gebäude, um sicherzustellen, daß die Brandspuren, die Preston erwähnt hatte, tatsächlich dort waren. Und wirklich, sie waren da. Und es waren keine kleinen Spuren. Das Gebäude sah absolut verwüstet aus. Irgendwas höchst Merkwürdiges schien dort vorgegangen zu sein. Vor unserer Rückkehr hielten wir zu einem frühen Abendessen an und begegneten meinem nächsten sonderbaren Teil von Synchronizität mit Montauk. Unser Kellner war ein junger Mann namens Mirko, der aus dem Land stammte, das damals Jugoslawien hieß. Obwohl er noch nie vom Montauk-Projekt gehört hatte, meinte er, daß er den Kurator des Tesla-Museums in Belgrad kenne und selbst vorhabe, Materialien zu übersetzen, die nie zuvor auf Eng34
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lisch erschienen waren. Es war ihm bisher nicht möglich, diese Aufgabe anzugehen, wegen des Krieges in der Region. Ich fand diese ganze Begegnung etwas merkwürdig, da die meisten Leute nicht einmal von Tesla wissen, geschweige denn über intime Kenntnisse seiner Werke verfügen. Und wie stehen die Chancen, daß ich einen solchen Menschen ausgerechnet in Montauk treffe? Kurz nach meiner Rückkehr von Montauk war ich bei einer Versammlung in Howards Haus. Dort wurde ich von einem Herrn angesprochen, den ich hier Mr. X nennen werde. Er wollte wissen, wie das Buch vorankomme. Ich fand sein Interesse sehr sonderbar. Er nahm mich zur Seite und erklärte mir unter vier Augen, daß er an den Verhandlungen zum Erwerb des Montauk-Stuhls beteiligt gewesen sei. Als ich diese Geschichte meiner Frau weitererzählte, meinte sie, daß er mit Außerirdischen verhandelt haben müßte. Ich hatte noch nicht daran gedacht, aber ihre Bemerkung schien zu der Geschichte zu passen. Er erwähnte auch, daß er einen ziemlich großen Geschäftsbereich für die Montauk-Gruppe betreut hatte. Da Mr. X mir über seine Beteiligung erzählen wollte, vereinbarten wir ein Treffen in einem Speiselokal in Amityville. Dort informierte er mich darüber, daß er sehr viele Verbindungen auf beiden Seiten des Projekts habe. Anders gesagt, er hatte Freunde, die wollten, daß die Information an die Öffentlichkeit gelangt. Es gab andere im Militärindustrie-Komplex, die jede Diskussion darüber einstellen wollten. Er meinte, er sei irgendwie zwischen den Stühlen und das ganze Thema bereite ihm einige Sorgen. Er zog seine Absicht, das Thema zu diskutieren, zurück und meinte, es sei zu gefährlich für ihn geworden, etwas darüber zu erzählen. Mr. X war auf irgendeine Art eindeutig verängstigt. An gewissen Stellen schienen seine Worte darauf bedacht, mich abzuschrecken. Ich glaube, er hatte während des ganzen Gesprächs irgendwelche Montauk-Programme laufen. Etwas lenkte seine Sprache und sein Verhalten, was nicht er selbst war. Er ist eigentlich ein sehr netter Mensch und hat einen scharfen Geist. 35
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Das obige Verhalten ist typisch für das, was ich die »Montauk personality« (Montauk-Persönlichkeit) nenne. Leute, die am Projekt beteiligt gewesen waren, haben deutlich verschiedene Persönlichkeiten. Dies scheint keine gewöhnliche Schizophrenie zu sein, sondern eher irgendeine Art Programmierung. Diese Persönlichkeitsänderungen treten nur dann auf, wenn die Themen UFOs, Gedankenkontrolle oder Montauk selbst angeschnitten werden. Mr. X fuhr dann fort, verschiedene Aspekte des seiner Meinung nach ursprünglichen Anstosses für Montauk zu erklären. Darüber wird später mehr gesagt. Er war sicher ein sehr gut informierter Mensch und war offensichtlich ein Doppelagent auf irgendeiner Ebene. Später überprüfte ich kurz Mr. Xs Herkunft und entdeckte, daß viele Aspekte seines Lebens wirklich auf eine Erfahrung im Zusammenhang mit Montauk hindeuteten. Mr. X kennenzulernen war ein weiteres Ereignis, das die Montauk-Geschichte für mich glaubhafter machte. Seitdem habe ich mich langsam an verschiedene andere Leute gewöhnt, die behaupten, am Projekt beteiligt gewesen zu sein. Es gibt auch welche, die absolut nichts diskutieren oder zugeben wollen. Nach meinem Treffen mit Mr. X wurde die Sache etwas ernster. Ich fing an, Träume von dunklen Wesen und »Men in Black« (Männer in Schwarz) zu haben. Es schien, als ob mich jemand mit verstärkten spirituellen Mitteln verängstigen wollte. Es hat aber nicht geklappt. Bedrohungen geistiger Art sind eben nur Bedrohungen. Wenn sie wollten, daß ich meine Arbeit einstelle, müßten sie etwas mit mir persönlich anstellen. So, hoffte ich, könnte ich jemand auf frischer Tat ertappen, was mir einen Beweis für die Geschichte geben würde. Das nächste wichtige Ereignis geschah, als ich mit einem mir bekannten spirituellen Heiler telefonierte. Sie war mit einem anderen Medium zum Abendessen verabredet. Dieser hieß Michael, ich
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selbst war ihm zuvor nur kurz begegnet. Ich sagte ihr, sie solle ihm über das Buch erzählen, das ich schrieb. Michael rief mich fast umgehend an. Er sagte, sie hätte überhaupt nichts zu sagen brauchen, er habe empfunden, was los sei, sobald sie den Hörer aufgelegt hatte. Michael meinte, es gebe einen Regierungsagenten, der mich festnageln wollte. Er gab mir eine vollständige Beschreibung und meinte, ich solle die Arbeit an dem Buch für ein paar Jahre einstellen. Ich stellte meine Arbeit aber keineswegs ein. Kurz darauf wusch ich meinen Wagen, als ein Mann mittleren Alters in der Nähe parkte und mich ewig lange beobachtete. Ich war mir seiner Anwesenheit im Auto bewußt, wußte aber nicht, daß er mich im Visier hatte. Darauf wies mich erst meine Frau hin, die ihn von unserem Haus aus gesehen hatte. Endlich fuhr er weg. Eine Woche später, als ich im Urlaub war, hinterließ jemand um drei Uhr früh eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter. Die Frauenstimme sagte »Sie wissen wer ich bin. Halten Sie sich aus der Sache raus.« Ich hatte aber keine Ahnung, wer sie war. Es gab keine Möglichkeit, daß sie sich verwählt hatte. Sie hatte den Geschäftsapparat angerufen und mußte sich zuerst eine lange Ansage über mein Geschäft anhören. Bisher hatte ich Preston nichts über diese Ereignisse gesagt. Bei unserem nächsten Treffen sagte ich ihm, es gäbe einige Leute, die nicht wollten, daß ich das Buch schreibe. Er schaute mich fragend an und sagte »Was meinst Du damit?« Ich fing an, die Geschichte des »Regierungsagenten« zu erzählen. Ich hatte noch kaum was gesagt, doch sobald ich das Wort »Regierungsagent« aussprach, unterbrach er mich. Er sagte, »Das ist schon geregelt.« »Wie meinst Du das?« fragte ich. Preston erklärte, daß Duncan zwei Wochen zuvor eine ähnliche hellseherische Sitzung gemacht hatte, die darauf hindeutete, daß ein 37
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Regierungsagent hinter mir her war. Darauf rief er einen seiner hochplazierten Freunde in einem Regierungsamt an und bat ihn, dem CIA zu sagen, daß sie mich in Ruhe lassen sollten. Wenn nicht, würde er geheime Dokumente veröffentlichen, die sie absolut nicht veröffentlicht sehen wollten. Bis zu diesem Punkt hatte ich wohl Grund zur Angst gehabt, aber nicht so reagiert. Prestons Bemerkungen schockierten mich, denn es war unmöglich, daß er das alles erfunden hatte. Er reagierte sofort und hätte so schnell nichts erfinden können. Außerdem erinnerte ich mich daran, daß Duncan mich eine Woche vorher angesprochen und gefragt hatte, was mit dem Buch geschehen würde, wenn entweder Preston oder ich selbst plötzlich sterben würde. Ich hielte es für eine hypothetische Frage. Jetzt sah ich, daß Duncan wegen seiner eigenen hellseherischen Sitzung gefragt hatte. Freundlicherweise wollte Duncan mich nicht beunruhigen. Ich war nicht so sehr um mein lieben besorgt. Ich war eher überrascht, daß Duncans Sitzung genau mit der des anderen Mediums korrelierte. Das machte mir klar, daß dies hier kein Spiel war und daß die Geheimdienste es sehr Ernst meinten. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich das Ganze als eine sehr unterhaltsame Science-fictionGeschichte betrachtet, die zum Teil auf der Wahrheit basierte. Preston hatte mir auch schon vorher über die geheimen Dokumente erzählt. Er hatte sie eigentlich zufällig bekommen, als er elektronische Geräte aus Armee-Restbeständen aufgekauft hatte. Die Regierung hatte vermutlich davon erfahren und bat ihn, die Informationen nicht zu veröffentlichen. Aus persönlichen Gründen stimmte er damals zu, aber jetzt schien es, als ob jemand die Veröffentlichung von Das Montauk-Projekt verhindern wollte. Preston wollte aber sein Buch nicht unterdrückt sehen. Seit diesem Gespräch mit Preston sind keine bedrohlichen Ereignisse mehr geschehen. Die merkwürdigen Träume haben auch aufgehört.
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Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Geschehnissen, die mir bemerkenswert erscheinen. Diese setzten ein, als das erste Manuskript kurz vor dem Abschluß war. Ich bat Preston darum, alle seine alten Fotos über das Projekt auszugraben. Dies ging nicht ganz ohne weiteres, da Preston nicht der ordentlichste Mensch ist und viele andere Sachen zu erledigen hat. Eines Tages ging ich in seinen Arbeitsraum und fand seinen Arbeitsplatz völlig aufgeräumt. Er deutete auf einen Stapel Fotos auf dem Sofa und meinte, ich solle sie anschauen. Ich war total überrascht, als ich ein Foto vom »Monster« fand. Preston hatte nie gesagt, daß er eine so gute Aufnahme hatte und nahm das alles ganz gelassen. Es schien ihm nicht viel zu bedeuten, aber ich staunte sehr darüber. Ich hatte schon viel über das »Monster« und über Fotos von ihm gehört, aber dieses Aufnahme war sehr überzeugend. Ich stellte ihm einige Fragen darüber, aber sehr viele Antworten hatte Preston nicht. Das »Monster« war nicht dort gewesen, als das Foto aufgenommen wurde. Es waren einfach bizarre Phänomene. Preston konnte es nicht erklären. Natürlich fragte ich mich, ob das Foto irgendeine Art Streich war. Ich fragte, wer das Foto gemacht hatte und Preston meinte, es sei von Jan Brice aufgenommen worden. Preston fragte mich dann, ob ich nicht gerne selbst mit ihm sprechen wolle. Ich meinte ja, worauf Preston ihn anrief und mich mich am Telefon vorstellte. Wir diskutierten die Aufnahme und es wurde offensichtlich, daß Preston überhaupt keinen Streich spielen wollte. Doch Jan meinte, daß er über die Jahre vieles an übernatürlicher Fotografie probiert habe, aber dies das einzige Resultat sei, das ihm gelungen war. Er habe nicht vorgehabt, das Monster aufzunehmen, er wollte nur einen Bunker fotografieren. Danach sprach ich öfter mit Jan. Er vertraute mir an, daß er nicht sicher sei, daß das Monster das war, wofür es Preston hielt. Er konnte das Phänomen einfach nicht erklären. Er erzählte, er habe als Astrophysiker gearbeitet und einen Teil der frühen Mondflugbahnen ausgearbeitet, bevor der Mensch zum Mond flog. Jan stieg aus der natur39
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wissenschaftlichen Welt aus und begab sich elf Jahre lang in ein Kloster. Jetzt war er Schriftsteller und hatte sein erstes Buch Secrets of Consciousness (Geheimnisse des Bewußtseins) gerade zu Ende geschrieben. Jan meinte er habe gemischte Gefühle gegenüber Preston. Er erzählte mir die Geschichte, wie Preston einen seiner Freunde angerufen habe, um sich über eine Bombe in seinem Labor zu beschweren. Preston behauptete, er habe die Bombe über die Straße getragen und sei davongelaufen, bevor sie explodiert sei. Jans Freund besuchte Preston am nächsten Tag, fand aber keine sichtbaren Spuren. Bis heute weiß Preston immer noch nicht, was wirklich geschehen war. Er dachte, es könnte sich um Zeitphänomene gehandelt haben, aber er erinnerte sich ganz deutlich an die Bombe. Jan betonte, daß er trotz diesem Zwischenfall miterlebt habe, wie Preston mit Leuten sprach, die an Projekten ähnlich dem MontaukProjekt beteiligt waren. Dabei wußte er die merkwürdigsten Sachen über sie. Er half ihnen, wieder auf ihre Erinnerungen zurückgreifen zu können und es gab keinen Zweifel, daß Preston besondere Kenntnisse und unheimliche Fähigkeiten hatte. Jan meinte weiter, Preston sei äußerst scharfsinnig. Wegen seiner Hilfe beschlossen wir, Jans Name in den Danksagungen zu erwähnen. Wir wollten auch auf der Titelseite einen besonderen Hinweis auf ihn als Fotografen machen. Im letzten Moment, nachdem ich ihm erzählt hatte, daß Duncan und Michael mediale Warnungen über mich empfangen hatten, zog er sich zurück. Er wollte seinen Namen in dem Buch überhaupt nicht erwähnt haben. Ich war amüsiert über seine Angst, da er viel weniger gefährdet war als ich. Jan meinte, er wolle nicht, daß irgend jemand sein Zimmer durchwühlt bei der Suche nach Fotos oder Negativen. Wir haben ihn seinem Wunsch entsprechend rausgelassen. Er sagte auch, es würde sich herausstellen, ob ich die erste Ausgabe vom Montauk-Projekt überleben würde. 40
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Ein paar Monate nach diesem letzten Gespräch starb Jan. Obwohl er Beziehungen zur United States Psychotronics Association hatte, haben wir keinerlei Hinweis darauf, er sei ermordet worden. Einem weit verbreiteten Gerücht zufolge starb er an einer Lebensmittelvergiftung. Laut Jans Freundin aber ergab die Obduktion Herzversagen als Todesursache. Sie lehnte das Gerücht von einer Lebensmittelvergiftung ab. Wenn dies stimmt, bringt es einige kleine Verdachtsmomente hervor. Herzversagen hervorzurufen ist ein oft angewandter Trick. Es wurde der Mafia nachgesagt, sie würden Apfelkuchen so vergiften, das sie einen Herzinfarkt verursachen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, welchen Beweggrund es für jemanden gegeben haben könnte, Jan umzubringen. Seine Fotos sind anregend, liefern aber keinen schlüssigen Beweis. Die einzige andere Frage wäre: wußte er noch etwas anderes? Auf alle Fälle war Jan ein großartiger Mensch und ein dynamischer Redner gewesen. Wir haben uns deshalb entschlossen, dieses Buch ihm zu widmen.
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KAPITEL DREI
3 MONTAUK- DER BEWEIS? Ich würde die Montauk-Geschichte genauso gern wie sonstwer beweisen. Damit meine ich: unbestreitbare Dokumentationen vorlegen, die jeder Prüfung standhalten. Ich bin überzeugt, daß es draußen bei Montauk ein Projekt gab, das streng geheimer Natur war. Ich bin sicher, daß dieses Projekt auch Gedankenkontrolle mit einschloss. Der Zeitaspekt ist am schwierigsten festzulegen, obwohl Prestons Theorien und Erinnerungen, zusammen mit denen von Duncan und AI Bielek, sehr einleuchtend sind. Etwas zu beweisen ist nie einfach. Ich vergleiche die Lage mit der Analogie eines Vaters, der seine ganze Familie mißbraucht. Der Vater leugnet natürlich, daß er irgendwas Schlimmes macht. Die Familie ist so eingeschüchtert, daß auch sie jedes Unrecht seitens ihres Patriarchen bestreitet. Diese Verhaltensart ist auch im Film Der Zauberer von Oz zu sehen. Das ganze Heer der Hexe bejubelt Dorothy, nachdem sie die Hexe mit Wasser überschüttet und so zum Schmelzen gebracht hat. Vorher hatten sich alle der Hexe überschwenglich unterworfen. Es ist völlig verständlich, daß Leute Angst haben können, besonders wenn sie glauben, ihr Leben stehe auf dem Spiel. Trotzdem glaube ich, daß es wichtig ist, die ganze Sache im richtigen Zusam43
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menhang zu sehen. Immer wenn jemand Angst hat oder Beweise versteckt, zollt er der versteckten Macht hinter dem Montauk-Projekt Tribut. Im ersten Buch stellten wir fest, daß es verschiedene Beweisgrade gibt. In diesem Kapitel geht es um eigentliche Beispiele und Erfahrungen, die beweisen werden, daß das Montauk-Projekt in irgendeiner Form tatsächlich stattfand. Einer unserer wichtigsten handfesten Beweise im Montauk-Projekt war der Abschnitt über die Radiosonden und deren Einsatz zur Wetterveränderung. Wir erhielten eine Rezension unseres Buches von einem Herrn, der eine einigermaßen gute Kritik schrieb, außer daß er die Daten über die Radiosonden abstritt. Er meinte, es sei außerhalb seiner persönlichen Erfahrung. Er hatte mit Radiosonden gearbeitet. Was er uns aber nicht sagte, war, daß er unter strengst geheimen Bedingungen gearbeitet hatte. Er war zum Schweigen verpflichtet worden, und so war es seine »Pflicht«, die Regierungsansicht zu vertreten. Er mußte es also abstreiten. Es ist immer interessant, wenn die Kritiker falsche Kritik üben, und dies ist nur ein einziges Beispiel. Nachdem das Buch veröffentlicht war, versuchte ich einige Informationen zu finden, die Prestons Auskünfte bestätigen sollten. Als erstes sprach ich mit Dick White. Er ist Vorsitzender der »Montauk Historical Society« (Montauk Geschichtsgesellschaft) und weiß über Montauks Geschichte sehr gut Bescheid. Er ist sehr freundlich und äußerst hilfreich. Als ich ihm vom Buch erzählte und ihm die Geschichte kurz zusammenfaßte, sagte er mir, er hätte mich für verrückt gehalten, wenn nicht am Vorabend in der Kneipe einer gewesen wäre, der von einem kommenden Dokumentarfilm über das Philadelphia-Experiment gesprochen hätte. Er hatte eine leise Ahnung, wovon ich sprach, doch war es einfach zu unglaublich für ihn, um es in einem einzigen Telefongespräch begreifen zu können. Dick wußte aber einige interessante Geschichten. Als ich ihn nach den Tieren fragte, die in Montauk eingefallen waren, erinnerte er 44
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sich an zwei Rehe, die in den Ort rannten. Eines prallte gegen eine Telefonzelle, das andere fiel und rutschte in die Tür eines Geschäfts. Er hielt es für merkwürdig, aber möglicherweise hatte ein Hund die Hirsche verfolgt. Es war jedoch kein Hund beobachtet worden. Er sprach auch von einem Vorfall im Jahre 1972, als er einen Bekannten zum inneren Tor des Montauk-Stützpunktes fuhr. Sein Bekannter arbeitete dort und durfte den Stützpunkt betreten. Der Wächter aber richtete seine Waffe auf Dicks Windschutzscheibe, genau auf dessen dreijährigen Sohn. Dick sagte, er solle das Kind in Ruhe lassen. Darauf richtete der Wächter seine Waffe auf Dick und verlangte zu wissen, was Dick dort wolle. Dick und sein Sohn blieben unversehrt, aber dies ist ein unglaubliches Verhalten, da sich dort angeblich ja nur eine einfache Radarinstallation der zivilen Luftfahrtbehörde (Federal Aviation Administration) befand. Des weiteren war es schlimmstenfalls ein unbedachter Irrtum von Dick. Das irrationale Verhalten des Wächters deutet darauf hin, daß dort etwas höchst empfindlicher Natur ablief. Aus dem gesamten Vorfall läßt sich schließen, daß der Wächter auf irgendeine Art und Weise programmiert gewesen sein könnte. Damals gab mir Dick die Telefonnummer von einigen ihm bekannten Technikern, die auf dem Stützpunkt gearbeitet hatten. Es gelang mir, einen von ihnen zu erreichen, den ich einfach Ken nennen werde. Dieser Herr sagte, er habe nie vom Philadelphia-Experiment gehört und sei etwa 1973 in den Ruhestand getreten. Als ich Ken fragte, ob jemals irgend etwas Sonderbares auf dem Stützpunkt passiert sei, wollte er wissen, was ich genau mit sonderbar meinte. Ich fragte, ob er je Waffen oder ähnliches auf dem Stützpunkt gesehen hätte. Er verneinte strikt. Dann fragte ich, ob es überhaupt irgendeine Art Schießgewehr dort gab. Er leugnete weiter, bis ich ihm Dick Whites obige Geschichte erzählte. Dann änderte er seinen Ton und er meinte: »Ja, natürlich gab es Waffen dort. Es war wegen des Radars ein Hochsicherheitsbereich und mußte geschützt werden.« Ich hatte ihn beim eindeutigen Lügen ertappt 45
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und wußte nun, daß ich mich auf überhaupt nichts verlassen konnte, was er sagte. Er gab zu, daß ungefähr 1973 ein neuer Rechner installiert wurde, kurz bevor er in den Ruhestand ging. Dies stimmt mit dem Datum überein, das auch Preston für den Computeraustausch angab. Es gab noch einen merkwürdigen Bericht von einem Unternehmer. Dieser Mann hatte einen Gärtner angestellt, der ständig einen Stromschlag bekam, wenn er beim Graben in Gärten oder neben Häusern in der Nähe des Stützpunktes auf Metallstücke stieß. Dies ist der Beweis für ein starkes elektrisches Feld in der Umgebung des Stützpunktes. Die Sache sah ganz anders aus, als ich mit Dan Rattiner sprach. Dan ist Redakteur und Herausgeber von Dan's Paper s, einer seit langem etablierten lokalen Zeitung am Ostende von Long Island. Er ist auch Herausgeber des Lokalblattes Montauk Pioneer. Dan war sehr höflich, obwohl er die Informationen im Buch übereifrig anfocht. Er erinnerte sich zwar, daß einmal Gänse die Ortschaft gestürmt hatten, lehnte aber die Geschichten über Schnee im August absolut ab. Er habe jahrelange Temperaturaufzeichnungen in seiner Zeitung, und er könne nicht für solch ungewöhnliches Wetter bürgen. (Prestons Berichte basierten nicht auf seinen eigenen Beobachtungen, sondern auf Geschichten, die er von Kindern am Strand gehört hatte. Er bekam auch einen Bericht von jemandem, der behauptete, ein Buch mit Wetteraufzeichnungen auf dem MontaukStützpunkt geführt zu haben. Es waren alles Berichte aus zweiter Hand. Interessanterweise bekamen wir, kurz bevor dieses Buch in Druck ging, den Bericht einer Frau, die meinte, es hätte dort doch Schnee im Sommer gegeben.) Obwohl ich seine Zeitung nie gelesen hatte, sagte mir Dan, er schreibe gerne »Enten«. Er meinte, es seien offensichtliche Enten. Irgendwann bekam ich die Zeitung in die Hand und sah, daß er tatsächlich einige sehr amüsante Artikel schrieb. Er erzählte mir, er würde gelegentlich über einen Mann schreiben, der am Ostende von 46
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Long Island arbeitete, in einer Wetterbeobachtungsstation. Diese Station gehöre zu einem Netz, das sich über das ganze Land erstreckte. Laut Dan war dieses alles reine Fiktion und ein guter Spaß. Schließlich rezensierte Dan das Buch, aber erblieb doch skeptisch dabei. Trotzdem half er dem Verkauf des Buches, wofür wir ihm dankbar sind. Manche meiner Freunde vermuten, er sei ein Agent, der insgeheim gegen jegliche Verbreitung der Montauk-Story arbeite. Ich habe keinen Beweis in dieser Hinsicht, aber ich kenne andere Individuen von Montauk, die ich für Komplizen (allerdings nicht auf einer bewußten Ebene) einer Vertuschungsaktion hinsichtlich des Montauk-Luftwaffensstützpunktes halte. Nachdem ich mit den oben genannten Leuten gesprochen hatte, entschloß ich mich, noch einmal nach Montauk zu fahren. Dieses Mal ging ich zusammen mit Maria Fix, einem Medium von Weltklasse. Maria ist eine Hellseherin, die verlorene Schlüssel finden kann und so was ähnliches. Sie ist sehr gut, und Leute kommen aus der ganzen Welt zu ihr, nur um eine mediale Sitzung mit ihr zu machen. Maria wird auch häufig von der Polizei um Rat gefragt, um bei der Lösung schwieriger Fälle mit übernatürlichen Kräften zu helfen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie weder Preston noch Duncan kennengelernt, hatte aber unabhängig davon Montauk mit hellsichtiger Wahrnehmung aus einem medialen Gesichtspunkt erforscht. Auf meinem Weg zu Marias Haus, das von meinem Haus aus Richtung Montauk lag, sah ich einen hellen Blitz am Himmel und bemerkte ein großes, rot-oranges UFO, das auf und ab schwebte. Ich konnte nur einen Teil vom Schiff sehen, da es sehr schnell verschwand, wie es schien durch eine Öffnung, verursacht von irgendeiner Art Verzerrung in der Atmosphäre. Auf seltsame Weise schien das Schiff zu bestätigen, daß sie wußten, wohin ich unterwegs war. Ich holte also Maria zuhause ab und dann fuhren wir zusammen weiter nach Montauk. 47
R U C K K E H R NACH MONTAUK Maria war am Steuer und wir fuhren als erstes zum staatlichen Parkplatz beim Montauk-Leuchtturm. Sie hielt einige Meter vor der Kabine des Parkplatzwächters (das Parken auf dem Parkplatz kostet drei Dollar) und meinte, sie würde jetzt eine Illusion hervorrufen. Sie fuhr dann sehr langsam an die Kabine heran und hielt an. Eine ältere Dame stand in der Kabine. Wie ein Roboter drehte die Dame ihren Kopf in die entgegengesetzte Richtung und wir schlichen uns vorbei. Ob dies übernatürliche Kräfte waren oder nur ein Glücksfall, darüber kann man sich streiten, aber Maria hatte alles vorausgesagt. Sie kann so was sehr gut und, ehrlich gesagt, daß muß sie auch. Sie ernährt drei Kinder durch ihre Praxis als Medium. Ich hatte meine Videokamera dabei und machte Aufnahmen vom Leuchtturm und aus einiger Entfernung auch vom Stützpunkt. Wir bekamen die Erlaubnis, zum Stützpunkt zu gehen und gingen dort herum, dabei machte ich so viele Aufnahmen wie ich nur konnte. Ich ging direkt auf das Sender-Gebäude zu. Ich war sehr gespannt darauf, da Preston mir gesagt hatte, ich solle nach den neuverlegten Kabeln schauen, von denen er gehört hatte. Wären sie dort, würde das darauf hindeuten, daß der Untergrund (der unterirdische Teil des Montauk-Stützpunktes) wieder aktiv sei. Während meines kurzen Besuches im Sender-Gebäude, bei meinem ersten Ausflug nach Montauk, sah ich riesige Flammenspuren und Anzeichen für eine Art von Explosionen. Im Gegensatz zu damals hatte ich nun eine Taschenlampe dabei und hoffte, die Sachen besser anschauen zu können. Leider war das ganze Gebäude abgeriegelt, aber neue Kabel führten hinein. Große Stahltüren versperrten den vorderen und hinteren Eingang. Es sah aus, als wären sie Vorkehrungen gegen einen militärischen Angriff oder ähnliches. Maria zeigte dann auf ein Gebiet weniger als einhundert Meter vom Sender-Gebäude entfernt, wo sie bei einem vorherigen Besuch einen Tarnkappenbomber (stealth aircraft) gesehen hatte. Er war dicht über Boden geflogen, bevor er dann plötzlich verschwand. Wir schauten uns weiter um und ich fuhr fort, Videoaufnahmen von der 48
MONTAUK - DER B E W E I S ? ganzen Gegend zu machen. Alles in allem war ich enttäuscht, daß das Sender-Gebäude abgeriegelt wa, und daß ich auf nichts gestoßen war, das bedeutsam zu sein schien. Das einzige merkwürdige Ereignis, das ich bemerkte, geschah, als wir nach Hause fuhren. Ich empfand etwas, was ich fast als Stimme hören konnte, obwohl es keine Stimme war. Was auch immer »es« war gab mir eine Botschaft, die ich nie vergessen werde. Sie lautete: »Komm nie wieder hierher zurück.« Ich bin keiner, der normalerweise Stimmen hört. Natürlich könnte dies mein Unterbewußtsein gewesen sein. Aber wenn Kommunikation durch Psychotronics möglich ist, würde ich schätzen, daß jemand versucht hatte, mir etwas zu sagen. Bis ich wieder nach Montauk zurückkehrte, vergingen fast sechs Monate. Als ich wieder daheim war, schaute ich etwa zwanzig Minuten meiner Videoaufnahmen an. Ich bemerkte nichts, das mir außergewöhnlich oder paranormal erschien. Meine Frau bemerkte, daß es einen Fleck im Sucher der Videokamera gab. Sie war verärgert, da sie dachte, ich hätte sie kaputt gemacht. Ich wußte nicht, was dieser Fleck war, aber ich war mir ganz sicher, daß ich die Kamera nicht fallen gelassen oder falsch gehandhabt hatte. Sechs Wochen nach der Reise nach Montauk bemerkte meine Frau, daß die Videokamera fehlte. Sie hatte auf einem Regal neben einem tragbaren Fernseher gelegen. Ich schaute in all die üblichen Ecken und stellte fest, daß die Kamera weg war. Dann wollte ich nachsehen, ob die Montauk-Aufnahmen auch fehlten; dann würden wir wissen, ob etwas Verschwörerisches daran war. Tatsächlich, die Montauk Aufnahmen waren auch weg. Sie hatten auf der anderen Seite des Fernsehers gelegen. Dies war offensichtlich kein gewöhnlicher Einbruch. Wäre es einer gewesen, hätten sie viel mehr Geräte mitnehmen können als nur eine Videokamera. Genug zum Klauen gab es allemal. Und warum sollten sie sich um wertlose Videokassetten kümmern? Es gab keine Anzeichen dafür, daß jemand eingebrochen war. Außer49
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dem ist es nahezu unmöglich, in mein Haus einzudringen, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Es ist weiß und sehr sauber und der Garten hinter dem Haus könnte nicht durchquert werden, ohne einigen Schmutz hereinzutragen. Später stellten wir fest, daß die Batterieeinheit auch weggenommen worden war. Sie war in einem anderen Zimmer, völlig versteckt unter einem Tisch und einigen losen Blättern. Diese Tatsache brachte mich darauf, daß die Geräte vielleicht durch eine fortschrittliche Technologie teleportiert worden waren. Es könnte sein, daß die fehlenden Geräte alle »Montauk-bezeugt« (»witnessed«) waren, da sie gerade auf dem Stützpunkt gewesen waren (»witness« - bezeugen - ist ein okkulter Begriff, der eine sympathisierende Übereinstimmung bezeichnet. So waren zum Beispiel die Leute, die verflucht wurden, weil sie Tut-Ench-Amuns Grabmal aufbrachen, auf den Fluch bezeugt oder »witnessed«.) Ich rief Preston an und erzählte ihm, was passiert war. Er meinte, der Fleck im Sucher sei das Resultat einer kaputten Video-Zelle. Dies wiederum war wahrscheinlich eine Folge der Verzerrung im elektromagnetischen Feld bei Montauk. Er erinnerte mich an ein Video, das er mir gezeigt hatte, wo Leute den Montauk-Untergrund gefilmt hatten und alle intermittierende, aber stetige Störungen mit ihren Videogeräten bekamen. Es ist natürlich unmöglich zu beweisen, daß meine Videokamera teleportiert wurde. Aber sie wurde zweifelsohne auf eine Art und Weise weggenommen, die mir höchst suspekt vorkommt. Preston glaubt, daß sie die Kamera gewollt hätten, da sie einen unanfechtbarer Beweis lieferte für Störungen im Magnetfeld bei Montauk. Dies ist noch immer ein ungelöstes Rätsel. Am 12. August 1992 hielt Preston einen »Tag der offenen Tür« bei den Space Time Labs (»Raum-Zeit-Laboratorien«, so heißt seine Firma) ab. Er lud alle, die von der Long Island Psychotronics-Nlederlassung kommen wollten, ein. Er hatte den FRR-224 Empfänger zusammengebaut. Dies war der Empfänger, den er von Dr. Rinehart 50
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gekauft hatte (man glaubte, Dr. Rinehart sei eigentlich John von Neumann, das technische Genie hinter dem Montauk-Projekt). Preston wollte sehen, was er mit diesem höchst empfindlichen Empfänger hereinbekommen könnte. Das Datum, der 12. August, war bedeutsam, da es der Jahrestag des Philadelphia-Experiments und auch des Höhepunkts des Montauk-Projekts ist. Ich hatte keine großen Erwartungen, dachte aber, daß ich dabeisein sollte, falls sich doch irgendwas Interessantes ereignen sollte. Es war ein ruhiger Abend mitten im Sommer, und außer Preston kamen nur Duncan und ein anderer Herr. Wir hörten verschiedenste ohrenbetäubende Frequenzen, mußten aber alle nach einiger Zeit den Radioraum verlassen. Die Geräusche waren keiner friedlichen Stimmung dienlich. Preston fummelte weiter an den Geräten herum. Keine noch so großen Rückkopplungen oder noch so zahlreiche verschiedene Frequenzen scheinen ihn zu stören. Während des Abends führte ich ein paar interessante Gespräche mit Duncan. Dann tauchten zwei Montauk-Hellseher auf. Dies waren zwei Leute, die sich erinnerten, im Montauk-Stuhl gearbeitet zu haben. Sie gingen in den Radioraum, setzten sich hin und schienen sich auf die verschiedenen Frequenzen zu konzentrieren. Duncan erklärte, sie wollten nur eine Frequenz finden, mit der sie sich synchronisieren könnten, um dann »auszutrippen«. Anders gesagt, bestimmte psychoaktive Frequenzen können bestimmte Reaktionen bei einem Hellseher hervorrufen. Dann würde er Informationen erhalten oder einfach eine Art Kommunikation mit einer unkonventionellen Quelle erleben. Es war klar zu sehen, daß die Hellseher irgendwekhe Indoktrination in dieser Technik erhalten hatten. Dies überraschte mich sehr, deshalb erwähne ich es. Obwohl ich glaubte, ich könnte diese Technik tatsächlich probieren und dabei einen gewissen Erfolg erzielen, war ich überhaupt nicht dazu bereit. Sie schien für meinen persönlichen Geschmack zu aufreibend. Eine andere interessante Entwicklung ergab sich im September. Ich erhielt einen Anruf von einem Bekannten, den ich hier John nen51
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nen werde. Ein Freund von ihm hatte das Buch gelesen und wollte mit mir nach Montauk fahren. Der Mann war ein professioneller Fotograf und wollte einige Aufnahmen mit seinen Infrarot-Geräten machen. Ich war nicht darauf erpicht, nach Montauk zurückzukehren, aber bevor ich überhaupt auf diese Bitte reagieren konnte, rief mich John wieder an. Er sagte, sein Bekannter sei schon in Montauk gewesen und ich könne am nächsten Morgen vorbeischauen und die Bilder in einem Umschlag abholen. Am nächsten Tag rief ich an, aber es wurde mir gesagt, ich solle mir keine Mühe machen. Johns Bekannter war wegen der Fotos so aufgeregt worden, daß er sich entschieden hatte, sofort nach Washington zu fahren und die Bilder seinem Bruder zu zeigen, der bei der Marine im Elektronik-Bereich tätig war. John hörte von seinem Bekannten, als dieser zurückgekehrt war. Es wurde ihm gesagt, daß er die Fotos am nächsten Tag bekommen würde. John wollte die Bilder unbedingt sehen, bislang hatte er sie aber noch nicht zu Gesicht bekommen. Sein Freund kam jedoch nie vorbei und hörte auch auf, Johns Anrufe zu erwidern. Dies war auf alle Fälle merkwürdig, da die zwei gut befreundet waren und ein solches Verhalten vorher nie vorgekommen war. Johns andere Freunde und ich spekulierten alle über das, was passiert sein mochte. Manche dachten, vielleicht wolle der Mann Geld für die Bilder, aber John und ich bezweifelten das. Wir vermuteten, es müßte irgend etwas Außergewöhnliches auf den Infrarot-Bildern geben, aber wir wußten einfach nicht was. Während all dies passierte, rief mich Preston an und bat mich, ihn zu besuchen. Einige neue Entwicklungen hätten sich ergeben, die er nicht am Telefon erwähnen wollte. Als ich in seinem Laden ankam, zeigte er mir eine große Ansammlung von Videogeräten. Er hatte ein paar Tage vorher einen Anruf von einem Freund bekommen, der ihm von einer Versteigerung bei Venus Scientific erzählte. Die Firma war wohl Pleite gegangen und 52
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verkaufte ihr ganzes Lager. Preston gelang es, Videogeräte im Wert von buchstäblich mehreren zehntausend Dollar für siebzig Dollar zu erwerben. Die Geräte waren zufällig Nachtsicht-Geräte, infrarot sowie ultraviolett. Vieles davon waren Ersatzteile, aber für einen Fachmann sehr wertvoll. Ich vermutete, daß es sich hier um eine abgekartete Sache gehandelt habe. Ich sagte Preston, daß die Person, die ihn angerufen hatte, wahrscheinlich mit Montauk zu tun hatte. Er meinte, das könnte gut möglich sein und erklärte, daß solche merkwürdigen Dinge ihm ständig passieren. Irgend jemand wollte anscheinend, daß er die Geräte hat. Daraufhin nahm Preston die Geräte und machte Infrarot-Videoaufnahmen vom Montauk-Stützpunkt. Das Video enthüllte etwas, das entweder Gedankengebilde waren, die vom Bereich des Senders hochsteigen, oder von demselben abgegebene Hitze. So oder so, es war extrem merkwürdig, da Hitzeabgabe bedeuten würde, daß die Installation unterirdisch aktiv war. Später nahm Preston die Geräte mit in den Norden des Staates New York und berichtete, er könne mit diesen Geräten eindeutig UFOs sehen. AI Bielek war mit ihm und bestätigte dies. Als ich das hörte, fiel mir ein, daß Johns Freund ein UFO über Montauk aufgenommen haben könnte. Ich sprach darüber mit John und er erwähnte, daß sein Freund zum Norfolk Marine-Stützpunkt in Virginia gegangen sei. Früher hatte man mir erzählt, er sei nach Washington gegangen. Norfolk ist aus zwei Gründe bedeutsam. Zum einen ist die USS Eldridge 1943 vermutlich dorthin verschoben worden. Zum anderen gilt der Norfolk Marine-Stützpunkt angeblich als Nährboden streng geheimer Informationen. Johns Freund hat es die ganze Zeit nie geschafft, ihm die Fotos zu überreichen. Er rief ab und zu an, kam gelegentlich vorbei, aber er hatte immer irgendwelche Ausreden parat. Nach ungefähr sechs Monaten erfuhren wir, daß sein Haus völlig abgebrannt sei. Nur der Kamin stand noch. Man vermutete Brandstiftung, da Jungen auf dem benachbarten, unbebauten Grundstück gesehen worden 53
RUCKKEHR NACH MONTAUK waren. Weitere Ermittlungen der Feuerwehr ergaben, daß ein chemischer Brandsatz benutzt worden war. Dies schloß aller Wahrscheinlichkeit nach einen Unfall aus. Es ist ebenso wenig wahrscheinlich, daß Jungen einen chemischen Brandsatz für ihre kriminellen Aktivitäten benutzen würden. Der chemischer Brandsatz war so wirksam, daß das ganze Haus abgebrannt war, bevor die Feuerwehr überhaupt dort eintraf. Was genau geschehen war, ist, während dieses Buch geschrieben wjrd, noch ungeklärt. John kann seinen Freund nicht mehr anrufen, da das Telephon mit verbrannte, aber er erhielt nach dem Brand einen Anruf von ihm. Der Freund sagte John, daß er nichts glauben solle, was er über den Brand höre. Es würde alles später aufgeklärt werden. John beobachtete, daß das Verhalten seines Freundes sich völlig verändert hatte, nachdem er sich aktiv für das Montauk-Phänomen zu interessieren begann. Der nächste außergewöhnliche Umstand war ein Anruf von einem Jungen, der meinte, er habe Informationen für mich. Er war, nachdem er das Buch gelesen hatte, draussen auf dem Stützpunkt gewesen und hatte dort einige Dokumente aufgetrieben. Ich wollte keineswegs überstürzt losfahren und möglicherweise in eine Falle hineinlaufen. Ich sagte ihm, er solle die Dokumente an einem sicheren Ort aufbewahren und ich würde in ein paar Wochen zurückrufen. Daraufhin klang er ein bißchen verängstigt. Ich meinte, er solle sich keine Sorgen machen, schließlich hätten Preston und ich ein ganzes Buch darüber geschrieben und uns sei nichts passiert. Ich rief ein paar Wochen später zurück und man erzählte mir, daß kein solcher Junge dort lebe. Man hatte mich ganz schön an der Nase herumgeführt. Schließlich fragte mich seine Mutter, ob ich derjenige sei, der Das Montauk-Projekt geschrieben hatte. Ich bestätigte dies, worauf sie meinte, der Junge, der angerufen hatte, sei ein Nachbar und wohne nicht bei ihr. Ich kam zum Schluß, daß der Junge einen falschen Namen angegeben hatte und nichts weiter damit zu tun 54
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haben wollte. Er hatte auch einen Kumpel, mit dem ich gesprochen hatte, der auch plötzlich sehr unkooperativ wurde. Noch merkwürdiger war ein Anruf von meiner Bekannten Mary. Sie hatte sich mit ihrer Freundin Ivey unterhalten, die in einer nahegelegenen Irrenanstalt als Beschäftigungstherapeutin arbeitete. Ivey wußte noch, wie sie einen Mann behandelt hatte, der einmal TopNaturwissenschaftler gewesen war. Der Wissenschaftler behauptete, er habe an einem Projekt mitgearbeitet, bei dem es auch um eine Strahlenwaffe ging, die Menschen unsichtbar machte. Nach Meinung des Personals war der Mann verrückt, aber Ivey sah es anders. Er hat sich nicht verrückt benommen, behauptete nur, diese merkwürdige Erfahrung gemacht zu haben. Sie hatte dies mit ihrem Vorgesetzten diskutiert, aber dieser meinte nur, der Mann müsse verrückt sein. Schließlich war er in einer Irrenanstalt! Einer von Iveys Therapeutenkollegen war als Teilzeitkraft angestellt und arbeitete auch für die US-Armee. Dieser Mitarbeiter erzählte Ivey, daß der Naturwissenschaftler an einem Projekt in Montauk mitgewirkt habe. Das Projekt hieß NORDOR (die Schreibweise mag falsch sein). Ich schickte Ivey ein Exemplar unseres Buches und bat sie darum, für mich Kontakt mit dem Mann aus der Armee aufzunehmen. Als ich sie zwei Wochen später anrief, war ihr Telefon abgestellt und bis heute fehlt jede Spur von ihr. Ich glaube, daß sie sich von jeder Beteiligung an diesen Nachforschungen fernhalten will. Ich hörte später von meinem Freund Kenn Arthur, daß NORDOR ein streng geheimes Verteidigungsprojekt war. Obwohl er nichts über den Unsichtbarkeitsaspekt wußte, meinte er, das Projekt habe offensichtlich etwas mit Radar zu tun gehabt. Eine weitere interessante Geschichte entwickelte sich, als Madalyn Suozzo aus Kalifornien Long Island besuchte und eines Abends bei einer Psychotronics-Versammlung erschien. Sie arbeitet seit zwanzig Jahren in der Heilkunde und praktiziert Regenesis, eine Technik, die Zellgewebe anhand der ursprünglichen Matrix (auf 55
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einem psycho-zellulären Niveau) des menschlichen Körpers regeneriert. Madalyn ging zurück nach Kalifornien und las unser Buch. Nachdem sie es gelesen hatte, erinnerte sie sich an einige merkwürdige Erfahrungen aus ihrer Zeit in Montauk als Teenager im Jahre 1973. Madalyn hatte ein paar Jahre lang Yoga und Heilung studiert, hatte aber bis zu diesem Zeitpunkt nur wenige hellsichtige Erlebnisse gehabt. Als sie im Sommer 1973 zu ihren Freunden nach Montauk ging, um eine Stelle als Bedienung zu suchen, fing sie an, Stimmen im Winde zu hören und erlebte verschiedene hellsichtige Phänomene. Vielleicht das spektakulärste Ereignis hatte mit einem heruntergekommenen Fischer zu tun, der mit Madalyn und ihren Freunden ein Haus teilte. Der Fischer war ein interessanter Mann und besaß verschiedene Bücher über ESP-Phänomene. Er wohnte im Obergeschoß, hatte aber einen unregelmäßigen Tagesablauf und war selten zuhause. Nachdem sie eines von seinen Büchern gelesen hatte, erfuhrMadalyn eine unglaublich starke hellseherische Vision von Jesus Christus. Seitdem erlebt sie Hellsehen auf einer ziemlich regelmäßigen Basis, aber nie mehr ist etwas so stark und klar erschienen wie damals. Madalyn ergänzte, daß ihre Wahrnehmungen und Erlebnisse sich den ganzen Sommer über immer mehr steigerten. Dies alles ist im Einklang mit den Gedankenverstärkungstechniken, die in Montauk eingesetzt wurden. Eines Tages waren der Fischer und vier von Madalyns Freunden zusammen im Haus. Madalyn sagte ihm, daß sie sich für seine Bücher interessiere, als er ihr plötzlich direkt in die Augen schaute und sagte, »Du und ich sind anders als diese übrigen Leute.« Madalyn erzählt, was als nächstes passierte: »Dann bewegte er die Hände, wie um eine Trennwand anzudeuten, so, als ob er uns vom Rest der Gruppe abtrennen wollte. Das Licht auf unserer Seite des Zimmers wurde heller, das Licht auf der 56
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anderen Seite wurde dunkler. Er hatte eine Aussage gemacht, dann bekräftigte er sie mit einer Demonstration.« Seitdem ich diese Geschichte zum ersten Mal hörte, habe ich Madalyn gut genug kennengelernt, um zu wissen, daß sie keine Geschichten erfindet. Es ist auch interessant festzustellen, daß sich der Sommer 1973 mit dem zehnjährigen Biorhythmus von Montauk deckt (dem 12. August 1983). Laut dem, was Preston erzählt wurde, wird der zwanzigjährige Biorhythmus als der mächtigere Faktor angesehen, aber die zehnjährigen Biorhythmen sind durchaus auch wirksam. Es gibt einige mehr solcher Anekdoten, die bestätigen, daß doch irgendwie ein Montauk-Projekt existierte. In der Tat sind es zu viele, um mich an alle zu erinnern oder sie einfach niederzuschreiben. Obwohl diese Erfahrungen völlig legitim sind, ist keine der hier dargestellten Informationen dazu konzipiert oder beabsichtigt, als objektiver gerichtsfähiger Beweis zu dienen. Dies wäre ein ganz anderes Projekt, mit dem sich vielleicht jemand in Zukunft befassen möchte. Aber diese verschiedenen Erzählungen und Erlebnisse zeigen doch ein interessantes Muster, das zu weiteren Nachforschungen anregt. Schließlich kann der einzige gültige Beweis nur in Erfahrung gemessen werden, und davon gibt es noch viel mehr. Das ganze Thema schließt ein Szenario des sich entwickelnden Bewußtseins mit ein und was Sie bis jetzt gelesen haben ist nur der Anfang. Der verbleibende Teil des Buches wird mehr enthüllen.
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KAPITEL VIER
4 MONTAUK, DAS OKKULTE UNDTHORN-EMI Es gibt eine erstaunliche okkulte Verbindung zum Montauk-Projekt, und der nächste Teil unserer Untersuchung bringt uns in dieses Spannungsfeld*. Später im Buch werden wir zu weiteren bestätigenden Informationen über das Projekt selbst zurückkehren. Jeder, der sich ernsthaft mit dem Okkulten beschäftigt, wird früher oder später auf die Arbeit von Aleister Crowley stoßen. Dies ist kein Zufall. In der Tat bewirkte Crowley dies absichtlich, indem L» r seinen Namen auf jede vorstellbare Weise verbreitete, um Anerkennung zu gewinnen. Leser, die diesen Mann nicht schon kennen, können im Anhang B eine kurze Zusammenfassung seines Lebens und seiner Philosophie nachlesen. Crowley war sehr einflußreich und wohl kurz vor dem Höhejtunkt seiner magischen Laufbahn, als er sich dazu entschied, im *Laut Preston wurde das Paranormale in Montauk intensiv untersucht und eingesetzt, nicht unähnlich dem Einsatz des Okkulten Dienstes der Nazis. Die Mehrheit des auf Montauk eingesetzten Personals hatte ein Interesse oder eine Begabung für okkulte Angelegenheiten. Dies schließt die Sekretärinnen, Typistinnen und die Leute ein, die für die banalen Aufgaben der Verwaltung des Stützpunktes zuständig waren. Es wird desweiteren angenommen, daß dieses Personal zusätzliche Aufgaben einer eher esoterischen Art hatte.
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Sommer 1918 am Montauk Point einen »Magischen Urlaub« zu machen. (Ein »Magischer Urlaub« besteht in einem Rückzug von normalen banalen Sachen, um an »magischen Angelegenheiten« zu arbeiten.) Was genau dort passierte, bleibt bis heute ein Rätsel; dieses Buch wird aber eine sehr mysteriöse Verbindung zwischen Crowley und Montauk enthüllen. Ich wurde mir Crowleys Verbindung zu Montauk erst bewußt, als Preston mir mitteilte, er erinnere sich an ein früheres Leben als Preston B. Wilson. In jenem Leben sei er angeblich der Zwillingsbruder von Marcus Wilson gewesen, dessen Reinkarnation Duncan Cameron sein soll. Sie waren als die Gebrüder Wilson bekannt und stellten die ersten elektronischen Instrumente in Großbritannien her. Diese Instrumente waren eher primitive Geräte, die elektronische Schwingungen maßen. Die Gebrüder Wilson verkehrten mit der Familie Crowley als Freunde und Geschäftspartner. Gemeinsam waren die zwei Familien an einer Firma beteiligt, die sich dann in den zwanziger Jahren mit einigen anderen Unternehmen zusammenschloß. Dieses Konglomerat wurde später als Thorn-EMI bekannt, einer der größten Elektronikkonzerne des Vereinigten Königreichs. Thorn-EMI hat auch eine berühmte Unterhaltungs-Abteilung, die einen Musik- und Videoverlag mit einschließt. Interessanterweise ist Thorn-EMI die Firma, die den Film Das Philadelphia-Experiment herausbrachte. Die obenstehende Information über die Wilsons und Thorn muß an dieser Stelle als Legende betrachtet werden, denn sie ist nicht durch normale Mittel des physikalischen Universums (Dokumentationen usw.) vollständig bestätigt worden. Sie wird hier aus zwei Gründen aufgeführt. Zum ersten, wie Sie später in diesem Buch erfahren werden, hat die Wilson-Verbindung schon äußerst erstaunliche Bestätigung gefunden. Zweitens hoffen wir durch die Veröffentlichung der Crowley-Wilson-Thorn-Verbindung zu weiteren Antworten zu gelangen. Auch werden die meisten Leser diese Legende interessant finden. 60
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Die Thorn-Verbindung ist zugegebenermaßen abstrakt, sie ist aber wesentlich für die Legende der Gebrüder Wilson. Diese Geschichte verfolgt uns auch und will nicht verschwinden. Sie beginnt ungefähr 1986, als Preston einen Anruf von einem Mann bekam, der sich als der Thorn-EMI-Historiker William Berkeley identifizierte. Zu der Zeit hatte Thorn eine Niederlassung in New York City. Der Historiker kam von der Muttergesellschaft in England und verabredete ein persönliches Treffen mit Preston. Bei ihrer Begegnung wollte der Historiker wissen, warum der Name Preston B. Nichols in ihren Archiven auftauchte. Preston wußte nichts darüber, war aber neugierig. Preston wurde ferner eine Fotografie gezeigt, die angeblich am Ende des letzten Jahrhunderts gemacht worden und auf welcher er selbst abgebildet war. Der Preston im Bild war anscheinend aus der Zukunft, da er grauere Haare hatte und älter aussah. Obwohl dieses Bild als Legende betrachtet werden muß, sollte man wissen, daß es einige Personen gibt, die behaupten, dieses Bild gesehen zu haben. Das Foto zeigte Preston Wilson, Marcus Wilson, Preston Nichols und einen vierten, unbekannten Mann (manche vermuten, es sei Crowley). Der Historiker erzählte Preston, daß zwei der Abgebildeten die Wilsons seien. Er erklärte weiter, daß der Thorn-Konzern ursprünglich mit den Familien Crowley und Wilson verbunden war. Prestons Mutter, die verschiedene Bücher über Aleister Crowley gelesen hat, erinnerte sich, in einem von Crowleys Büchern über die Gebrüder Wilson gelesen zu haben. Sie wußte noch, daß die Familien Wilson und Crowley an irgendeinem Unternehmen beteiligt gewesen waren. Leider erinnerte sie sich nicht mehr an das spezifische Buch, und bis jetzt ist es niemandem gelungen, einen Verweis auf die Wilsons in der Literatur über Crowley zu finden. Es ist weiter interessant, daß eine von Duncans Sitzungen darauf hinwies, daß Prestons Mutter in einem früheren Leben eine Wilson gewesen war. Die ganze Geschichte wird noch verwickelter, wenn wir in Betracht ziehen, daß manche meinen, Thorn-EMI wäre an der Pro61
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duktion des Films Das Philadelphia-Experiment beteiligt gewesen. Diese Information stammt von einem Kindheitsfreund Prestons, den wir Mark Knight nennen werden. Obwohl diese Behauptung umstritten ist, ist es nicht abzustreiten, daß der Name Thorn auf der Verpackung der Videokassette erscheint. Mark behauptet auch, Mark Hamill zu sein, der Schauspieler, der Luke Skywalker in der Krieg der Sterne-Trilogie darstellte. Preston identifiziert ihn nicht offiziell als Mark Hamill, da er meint, es könne sich um einen Doppelgänger handeln. Es ist weiter interessant zu bemerken, daß ich völlig unabhängig davon Informationen bekommen habe, daß Mark und Duncan Cameron gut befreundet waren. Basierend auf dieser Information und einem privaten Archiv, das ich gesehen habe, bin ich der Meinung, daß Mark Knight und Mark Hamill ein und derselbe sind. Es gibt noch eine weitere wichtige Überlegung über Mark Hamill. Als er auf dem Höhepunkt seines Ruhms heiratete, veröffentlichte der National Enquirer (eine amerikanische Boulevardzeitung) einen Artikel über Hamill und seine Braut. Der Artikel erwähnte am Rande, daß sein Vater ein pensionierter Agent des US-NavyGeheimdienstes war. Mark Knight sieht nicht nur genau aus wie der obenerwähnte Schauspieler, auch erinnert er sich daran, in Montauk gearbeitet zu haben, als das Projekt in vollem Gang war. Auf alle Fälle spielte er eine entscheidende Rolle dabei, Preston einen Job als Toningenieur bei der Verfilmung von Das Imperium schlägt zurück zu beschaffen. Wichtiger noch, er behauptet, der eigentliche Produzent des Films J}as Philadelphia-Experiment zu sein. Man glaubt, er machte dies zusammen mit Thorn-EMI und durch Briefkastenfirmen. Sein Name erscheint im Nachspann nicht, denn er wollte seine Identität geheimhalten. Mark war nicht allein mit seinen Plänen, die Geschichte der USS Eldridge zu enthüllen. Sein Bruder heißt Peter Knight, auch ein Kindheitsfreund von Preston. In den sechziger Jahren spielte er in der 62
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Band »Gary Puckett and the Union Gap«, er ist aber wohl besser bekannt durch seine Mitarbeit am Moody Blues Album Days of Future Fast. Er war der Dirigent des Orchesters und sein Name erscheint auf der Plattenhülle. Interessanter für diese Geschichte ist, daß Peter angeblich dem Vorstand von Thorn-EMI angehörte. Niemand weiß, was genau seine Funktion gewesen sein soll, aber es wird angenommen, daß er eine wichtige Rolle spielte. Peter hat nichts mehr mit der Firma zu tun und als Preston ihn zum letzten Mal sah (in den USA), sagte Peter, er sei auf der Flucht vor den Geheimdiensten. Anscheinend war der Film in den Kinotheatern überall in den US schon angelaufen, als er auf Anordnung von Regierungsbeamten durch Gerichtsbeschluß wieder zurückgezogen wurde. Thorn-EMI zog angeblich vor Gericht und ließ die ursprüngliche Anordnung wieder aufheben. Es wurde vermutet, daß Thorns Status als ausländische Firma viel bewirkt hatte, da sie nicht so leicht von den amerikanischen Behörden eingeschüchtert werden konnten. Aber es war schon zu spät. Der Film war eine finanzielle Katastrophe und Mark behauptete, er sei fast Pleite. Glücklicherweise konnte der Film dann als Video marktdeckend herausgebracht werden. Mark konnte damit seine ursprüngliche Investition zurückbekommen. AI Bielek hat zahllose Versuche angestellt, diesen Aspekt der Geschichte zu verifizieren, allerdings bis jetzt ohne Erfolg. Er sprach mit einem Mann, der sich als Mark Hamills Agent ausgab, aber das ganze Geschehen abstritt. Ich hatte etwas mehr Glück als AI. Ich bekam einen Telefonanruf von Howard Barkway aus England. Er ist der Geschäftsführer von Bellevue Books (welche The Montauk Project im Vereinigten Königreich vertreiben) und bot mir an, über die Thorn-EMI-Verbindung nachzuforschen. Howard stieß auf eine sehr unkooperative Bürokratie in ihrer Zentrale, bekam aber doch einige Informationen. Laut seiner Nachforschungen kaufte Thorn die Rechte zu dem Film durch verschiedene Briefkastenfirmen. Eine von diesen Briefkastenfirmen befand sich auf dem selben Grund63
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stück wie die Pinewood Studios. Dies ist bemerkenswert, denn in genau dem Studio wurde Das Imperium schlägt zurück gedreht. Dies beweist zwar noch nichts, verstärkt aber die Möglichkeit einer Verbindung zu Mark Hamill. Was dies alles auch bedeuten mag, es ist jedenfalls eine Tatsache, daß Das Philadelphia-Experiment zwar gute Kritiken bekam, dennoch nur kurze Zeit in den Kinos zu sehen war. Auch wenn nichts an dieser Geschichte wahr ist, so erscheint es zumindest seltsam, daß ein Film trotz ausgezeichneter Kritiken so wenig Erfolg im Kino haben konnte, dann aber Knüller-Verkauf szahlen und große Beliebtheit als Video gewinnen kann. Bei AI Bieleks Versuch, die Thorn-Verbindung zu all diesem zu verifizieren, sprach er mit Douglas Curtis, der im Nachspann als Produzent des Films Das Philadelphia-Experiment aufgeführt wird. Nach Als Darstellung bestreitet Curtis jegliche Beteiligung seitens Thorn-EMI. Er behauptet, daß der Film im Kino keinen Erfolg hatte und die Rechte des Videovertriebs an Thorn-EMI verkauft worden waren. Es verging allerdings eine beträchtliche Zeit, bis der Film als Video herausgebracht wurde. Man könnte Curtis Geschichte leicht für bare Münze nehmen, aber der Film, den er produzierte, ging über die Grenzen der normalen Geschichte des Philadelphia-Experiment hinaus. Vor dem Film gab es keinerlei Erwähnung von wirklichen Zeitreisen in der Literatur zu diesem Thema. Der Film hat eine Verbindung vom Experiment im Jahre 1943 in die Zukunft vorgestellt. Dies war nicht nur eine neuartige Idee, sondern es ist darüber hinaus auch bemerkenswert, daß die im Film erreichte Zukunft 1984 war, nur ein Jahr von 1983 entfernt. Sie gingen nicht nach Montauk, sondern in die Wüste. Angeblich wurden Datum und Ort geändert, damit die Geschichte die Regierung nicht zu sehr vor den Kopf stoße. Der Film zeigt auch, wie die Zeitreisenden zu einem Stützpunkt gehen, wo sie mit einem Wissenschaftler Freundschaft schließen (gewissermaßen), der John von Neumann sehr ähnelt. Des weiteren 64
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waren die Kältewellen, die einen der Zeitreisenden übermannten, sehr ähnlich denen, die AI Bielek damals erlebt hatte. Dies alles wird dann interessant, wenn man überlegt, daß Duncan durch mediale Sitzungen und durch das Zurückrufen seiner eigenen Umstände zu einem ähnlichen Szenario kam. Folglich wunderten sich Preston und Duncan, als sie den Film schließlich sahen, sehr darüber, wie die Autoren eine so gute Approximierung erreichten an das, was sie beide selbst als die tatsächliche Handlung erkannt hatten. Zwei mögliche Erklärungen tauchten beinahe sofort auf. Eine stammte von einer Person, welche Preston im Vertrauen sagte, daß Doug Curtis die echte Regierungsakte über das Projekt gesehen habe (obwohl Curtis dies offiziell abstreitet). Die zweite Erklärung stammt von einer anderen Quelle und lautet, daß während den siebziger Jahren Thorn-EMI eine VHS- Videokassette bekommen haben soll, welche einige Schlüsselereignisse der Geschichte enthülle. Da aber VHS erst in den achtziger Jahren auf den Markt kam, wurde die Kassette jahrelang nicht abgespielt. Die Kassette war offensichtlich aus der Zukunft geschickt worden. Es ist auch möglich, falls eine solche Videokassette existierte, daß sie ein wichtiger Teil des Archivs war, das Doug Curtis angeblich besaß. Die Sache wurde noch verwickelter, als Preston und ich eine Radiosendung in Radio KOA in Denver machten. Ein Herr rief an, der behauptete, Mike Janover zu sein, der Drehbuchautor von Das Philadelphia-Experiment. Er hatte nie etwas von den Montauk-Informationen gehört und war sehr überrascht. Janover gab dem Produzenten der Radiosendung seine Telefonnummer und ich rief ihn später an. Mike sagte, es sei seine Idee gewesen, Zeitreisen in den Film mit einzuarbeiten. Er meinte, der Film sei schon etwa acht Mal umgeschrieben worden, bevor er den Auftrag bekommen habe. Vor seiner Beteiligung versuchten die Drehbücher ein düsteres und dunkles Geheimnis darzustellen, ähnlich dem Watergate-Skandal. Er 65
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habe aber nicht genau verstanden, wozu. Was ist schließlich so schlimm und geheimnisvoll daran, wenn verhältnismäßig wenig Leute umgebracht, verstümmelt oder sonstwie verletzt werden, während im Zweiten Weltkrieg Abertausende starben? Mike meinte, er persönlich liebe die Vorstellung des Zeitreisens als Thema und habe es benutzt, um das Drehbuch etwas aufzupeppen. Preston fragt sich, ob dies tatsächlich derselbe Mike Janover sei, der das Drehbuch geschrieben hatte, oder ob es ein Agent war, der angerufen hatte, um uns zu täuschen. Ich glaube, es war der wirkliche Mike Janover, obwohl ich das natürlich nicht sicher wissen kann. Mike gab mir einige andere merkwürdige Informationen. Er sagte, daß er in einem Restaurant in Fort Collins, Colorado mit jemandem ins Gespräch gekommen sei. Als er erwähnte, er habe eben das Drehbuch für Das Philadelphia-Experiment verfaßt, meinte sein Gesprächspartner, er würde Carlos Allende* kennen. Mike hielt dies für einen sehr bemerkenswerten Zufall. Nicht nur war Allende unmittelbar am ursprünglichen Philadelphia-Experiment beteiligt gewesen, auch hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, schwer auffindbar zu sein. Er tauchte ständig auf mysteriöse Art auf und verschwand ebenso. Dies war aber nicht der einzige Zufall, den Mike erleben sollte. Eine Woche später traf er einen Mann, dessen Vater Kommandant der USS Eldridge war, nachdem die Experimente abgeschlossen worden waren! Mike erzählte mir außerdem, daß die Filmgesellschaft Orion Pictures am Anfang sehr viel Interesse an der Finanzierung des Films gezeigt hätte. Sie lehnten schließlich doch ab, aber ich erwähne es, da Orion später gut in die Geschichte passen wird. 20th Century Fox * Falls es der Leser nicht schon weiß: Carlos Allende war der Mann, der die ursprüngliche Philadelphia-Experiment-Geschichte aufdeckte, indem er sie an Morris K. Jessup schickte. Laut Berichten arbeitete Allende damals auf einer Ranch in der Gegend. Er ist jetzt in einem Altersheim und hat darum gebeten, AI Bielek sehen zu dürfen, aber das Treffen hat bis jetzt noch nicht stattgefunden. Dies ist deshalb interessant, weil er AI jahrzehntelang aus dem Weg gegangen war. Darüber wird später in »The Pulse« berichtet werden.
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war auch eine Weile daran interessiert und Mike erinnerte sich, daß sie ein ganzes Archiv über das Projekt hatten. Dies bestätigt das, was Preston unabhängig gehört hatte, nämlich, daß Doug Curtis auch eine Akte besaß. Schließlich nahm New World Pictures den Film an und die letzte Genehmigung kam von Bob Rehme, der heute Vorsitzender der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ist. Dieser Mann ist zweifelsohne eine sehr wichtige politische Macht in Hollywood, seine Beziehungen sind wohl auch an und für sich sehr interessant. Es ist auch erwähnenswert, daß Mike andeutete, er habe mit einem Sonderberater für Naturwissenschaften zusammen am Drehbuch gearbeitet. Leider wollte er mir den Namen des Mannes nicht nennen. Angeblich war dieser Mann sehr gut informiert und hätte möglicherweise irgendeine Art von Agent sein können. Mike hatte mir also eine scheinbar ehrliche und interessante Geschichte erzählt. Wenn wir annehmen, er sage die Wahrheit, dann könnten zwei andere Möglichkeiten eine Rolle spielen. Die eine ist, Mike hatte selbst am Projekt gearbeitet gehabt und schrieb aus seinen eigenen unterschwelligen Erinnerungen. Das Werden des Drehbuches hatte seinen Weg durch ein Labyrinth von Entscheidungsträgern gefunden, bevor es Mike erreichte. Vielleicht war absichtlich er ausgewählt worden, um das Drehbuch zu schreiben. Die andere Möglichkeit ist, daß er auf die Geschichte kam, indem er einfach seine eigene Kreativität zuschaltete. Er ist bereits ein kreativer Mensch und ein erfolgreicher Schriftsteller, der Zeitreisen liebt. In der Tat sagte er mir, er habe schon das Drehbuch für eine Fernsehserie mit dem Namen The Time Police (Die Zeitpolizei) geschrieben (diese Sendung ist bis jetzt noch nicht produziert). Diese Informationen eröffnen den Weg zu einer faszinierenden Überlegung. Die Vorstellung einer Zeitpolizei impliziert eine Manipulation und Überprüfung der Zeit selbst. Woher stammt diese Vorstellung? Mike meint, er habe es sich einfallen lassen, genauso wie das Drehbuch für Das Philadelphia-Experiment. Eigentlich weiß jeder 67
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Künstler, daß kreative Vorgänge viel tiefer gehen und daß keine Inspiration völlig ursprünglich ist. Wenn man in der dreidimensionalen Zeit eingesperrt ist, denkt man eher, man erfinde Ideen, als daß man einen Bewußtseinsstrom auffängt. Wie wir auch an anderen Stellen in diesem Buch diskutieren werden, sind die meisten von uns durch programmiertes Denken in dreidimensionaler Zeit eingesperrt (sonst würden Sie nicht da sitzen und dieses Buch lesen). Und, um gleich zum Kern der Sache zu kommen, wer programmiert alle diese Gedanken? Die schnellste und schlichteste Antwort auf diese Frage ist: die Illuminati. Die Illuminati sind die weltbekannte verschwörerische Gruppe, die für die Fadenzieher gehalten werden, welche das Bewußtsein der Erde und des Universums beherrschen. Ihr Symbol, das Auge in der Pyramide, erscheint sogar auf dem amerikanischen Ein-Dollar-Schein. Sie sind eigentlich eher wegen ihrer politischen und ökonomischen Komplotte bekannt als wegen ihrer Programmierungs-Tätigkeiten oder ihrer Manipulation der Zeit. (Die Manipulation der Zeit ist der Schlüssel zu ihrer ganzen Fassade. Man darf nicht vergessen, mögliche Änderungen in der Zeit selbst hätten die Verbindung von Thorn-EMI zu allen Teilen dieser Geschichte verschleiern können.) Und wer ist tief mit den Illuminati verbunden und wird sogar manchmal für deren Führer gehalten? Niemand anders als Aleister Crowley! Diese Beziehung wird in dem Buch Masks ofthe Illuminati (Die Masken der Illuminati) von Robert Anton Wilson ausführlich diskutiert (man bemerke die Synchronizität des Familiennamens). Was auch immer bei Doug Curtis und Mike Janover der Fall sein mag, hier verbleibt doch noch ein Rätsel, das nur zu schlafen scheint. Egal wie viele Dementis noch in Zukunft über den Film und seine Quellen verbreitet werden, es werden höchstwahrscheinlich nur mehr und mehr Fragen aufgeworfen.
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DER MONTAUK POINT-LEUCHTTURM
Der von Präsident George Washington gestiftete Montauk PointLeuchtturm ist ein beliebtes Touristenziel unweit des ehemaligen Montauk-Luftwaffenstützpunktes.
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5 DER CAMERON-CLAN Schon bevor ich Preston kennenlernte, war mir Aleister Crowley bekannt und ich hatte einige seiner gelehrten Werke gelesen. Ich fand es faszinierend, daß er möglicherweise ein Teil von Montauk sein und sogar mit einigen von den Hauptfiguren verwandt sein könnte. Ich war zwar enttäuscht, keine Erwähnung der Gebrüder Wilson in Crowleys Büchern finden zu können, fand aber einen Verweis auf einen Duncan Cameron in Crowleys Autobiographie The Confessions of Aleister Crowley. Der volle Name dieses Herrn war eigentlich L. C. R. Duncombe Jewell. Crowley nannte den Mann aber »Duncan« und meinte, er sei sehr stolz, den Namen Cameron zu beanspruchen. Dieser Duncan Cameron war erpicht auf eine Wiederbelebung der keltischen Kultur und wollte die fünf keltischen Nationen zu einem Reich vereinen. Die Entdeckung des Namens »Duncan Cameron« in Crowleys Werk war überraschend. Aber noch wichtiger war, daß dies zu einer Reihe von Spuren führte, die eine erstaunliche Synchronizität zwischen den Familien Cameron und Crowley enthüllte. Ich setzte meine Suche nach Crowleys selteneren Werken fort in der Hoffnung, irgend einen Verweis auf einen Wilson zu finden. Ich 71
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war wieder überrascht, als ich entdeckte, daß der Name »Cameron« im Vorwort seines Buches The World's Tragedy erscheint. In der Beschreibung einer Szene aus seiner Kindheit erwähnt Crowley ein Ehepaar Cameron. Diese gehörten der fundamentalistischen christlichen Sekte seines Vaters an. Abgesehen von einem bizarren Streitgespräch wird jedoch nicht viel über sie berichtet. Als ich in weiteren Büchern von oder über Crowley herumstocherte, entdeckte ich, daß sein eigentlicher Geburtsname Edward Alexander Crowley war. Er hatte den Namen Aleister später angenommen. Dies interessierte mich, da Duncan Cameron, wie sein Vater, mit Vornamen Alexander heißt. Edward ist natürlich der Name von Duncans Bruder, der jetzt als AI Bielek bekannt ist. Es gab auch einen Onkel namens Edward in der Familie, der ein bißchen seltsam ist. Er war durch ein Familienunternehmen sehr reich geworden, begann dann aber zu trinken und herumzutändeln und endete schließlich als Obdachloser. Diese Überseinstimmungen zwischen den Crowleys und den Camerons allein ergeben keinen in sich schlüssigen Beweis, aber all dies war doch eigenartig. Darauf hatte ich mich mit einer Bekannten namens Chelsea Flor unterhalten und ihr von den Namensverbindungen erzählt, die ich gefunden hatte. Ich wußte, daß sie mit Crowleys Werken vertraut war. Sie hatte zwar keine weiteren Kenntnisse über Camerons oder Wilsons im Crowley-Stammbaum, berichtete aber von einer Merkwürdigkeit. Sie erzählte, daß ihre Schwester mit einem Mann namens Cameron Duncan befreundet war. Er habe einen Zwillingsbruder und sein Vater sei Mitglied der Princeton University (die Institution, in welcher die Theorien des Philadelphia-Experiments ausgeheckt worden waren). Cameron Duncan habe ein starkes Interesse an Crowley gehabt und hätte angeblich sehr viel mit LSD (einer Droge, die für Gedankenkontrolle benutzt wird) experimentiert. Die Tatsache, daß er einen Zwillingsbruder hatte, war auch auffallend, denn laut der Information, die ich bei einer Psychotronics-Sitzung erhalten hatte, eigneten sich 72
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CAMERON-CLAN
Zwillinge am besten für spirituelle (und psycho-sexuelle) Experimente bei gewissen geheimen Projekten. Auch im Dritten Reich wurden ausführliche Experimente mit Zwillingen durchgeführt. Ich bat Chelsea darum, ihre Schwester nach Cameron Duncans Adresse zu fragen und den Vornamen seines Zwillingsbruders herauszufinden. Sie konnte die Adresse nicht besorgen, da es zu lange her war, aber sie bekam heraus, daß der Bruder Kimberly hieß. Als ich das nächste Mal Duncan sah, erzählte ich ihm die ganze Geschichte von Cameron Duncan. Er lächelte amüsiert. Er sagte mir, solche Phänomene würden in seinem Leben gar nicht selten vorkommen. Seine Doppelgänger seien in Los Angeles, in einem kleinen Speiselokal auf Long Island und in Plattsburg, New York gesichtet worden. Als ich die Geschichte seinem Halbbruder AI Bielek erzählte, meinte AI einfach, »Wie viele von diesen Typen laufen eigentlich herum?« Dies alles war auch ihm nichts Neues. Einen noch erstaunlicheren Aspekt dieser Geschichte habe ich bis zum Schluß aufgehoben. Ich fragte Duncan, ob jemand in seiner Familie Kimberly heiße. Die Antwort war ja - seine Schwester! Ich fand immer mehr bemerkenswerte Synchronizität mit Duncans Familiennamen. Ich hatte eine Dame namens Claudia Reilly kennengelernt, die im Starbrite Book Store auf Long Island arbeitete. Während ich das Buch noch schrieb, hatte ich ihr etwas darüber erzählt. Sie war sehr interessiert, da sie eine außergewöhnliche Erfahrung auf Montauk gemacht hatte, während das Projekt noch aktiv war. Sie war Leiterin einer Pfadfinderinnen-Truppe und hatte ein UFO gesehen, als sie eine Gruppe der Mädchen herumfuhr. Obwohl es nie therapeutisch behandelt wurde, »fehlt« ihr einige Zeit und dies schreibt sie einer Entführung durch Außerirdische zu. Als sie Das Montauk-Projekt gelesen hatte, meinte sie, es sei schon immer so gewesen, daß jemand in ihrem Leben einen Duncan Cameron gekannt habe. Dieser Name spiele die verschiedensten Rollen in ihrem Leben. Mal erschien er in einem Schaufenster, mal auf einem Straßenschild und so weiter. 73
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Claudia stellte mir später Joy vor, eine befreundete Hellseherin. Joy hat mir ganz genaue Details aus meinem privaten Leben erzählt. Ich glaube, sie ist in dieser Hinsicht sehr fähig und weitgehend unentdeckt als eine erfolgreiche Hellseherin. In einer weiteren bizarren Entwicklung gab Joy bekannt, daß sie seit einem Jahr den Namen »Duncan Cameron« medial empfangen (gechannelt) habe und keine Ahnung hatte, was dies bedeuten solle. Sie hatte auch gleichzeitig den Namen »Wilson« empfangen. Ich konnte sie jetzt mit einer Antwort überraschen und erklärte ihr einen Teil der Bedeutung von dem, was sie aufgenommen hatte. Joy machte auch eine Sitzung, welche zeigte, daß die Gebrüder Wilson Zwillinge waren (dort hörte ich das nicht zum ersten Mal!). Sie waren früh im Leben getrennt worden und kamen schließlich in Genf in der Schweiz wieder zusammen. Sie sagte, noch ein Name sei mit ihnen verbunden, etwas wie »Shell«, aber sie bekam kein klares Bild davon. Ich schlug »Shelley« vor, da ich Genf immer mit Percy und Mary Shelley, dem bekannten englischen Schriftstellerpaar, verbinde. Joy sagte, »Das ist es! Shelley!«. Darauf ging ich zur Bibliothek und forschte über Shelley nach. Ich ging direkt auf die Biographien zu, ohne vorher im Karteikatalog nachzuschlagen. Es gab ein großes dickes Buch über Percy Shelley, welches ich in die Hand nahm. Der Autor hieß mit Nachnamen Cameron! Ich konnte es kaum fassen. Ich sah gleich, daß sein voller Name Kenneth Cameron war und daß er als Inbegriff des ShelleyGelehrten gilt. Leider gab das Buch für meine Nachforschungen nicht sehr viel her, deutete aber darauf hin, daß Shelley etwa zur gleichen Zeit lebte wie vermutlich die Gebrüder Wilson. Die Forschungen über die Shelleys führten in eine andere Richtung, die ich im Anhang C aufgeführt habe für diejenigen, die sich dafür interessieren. Ich habe es nicht in den Haupttext eingebracht, da die Abklärungen noch nicht ganz vollendet sind. Wie auch immer, der Name Cameron lauerte noch stets am Horizont. Ich bekam aber bald eine noch größere Überraschung. 74
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Dies sind nicht die einzigen Beispiele von Synchronizität, die ich mit dem Namen Cameron erlebte, aber sie sind eigentlich die relevantesten. Das Interessanteste begann im August 1991, als ich in einem Katalog ein Buchangebot entdeckte. Das Buch trug den Titel The Collected Essays ofjohn Whiteside Parsons, herausgegeben von seiner Frau Cameron. Ich wußte, wer Jack Parsons war. Er kommt im Vorwort dieses Buches vor. Er war nicht nur ein wesentlicher Mitarbeiter in der Raketenforschung bei CalTech, sondern auch ein Student Aleister Crowleys. 1941 trat er dem Ordo Templi Orientis* oder O.T.O. bei. Später befreundete er sich mit L. Ron Hubbard, dem Begründer der Dianetik und der Scientology, mit dem er auch magische Experimente durchführte. Ich war sehr überrascht zu erfahren, daß Parsons Frau Cameron hieß. Im Katalog war kein Vorname aufgeführt. Schließlich sah ich das Buch in einer Buchhandlung und kaufte es im Mai 1992. Ich las die Einleitung und die Anhänge, um mehr über Cameron, deren Vorname Marjorie ist, zu erfahren. Laut dem Buch diente sie in der Navy in Washington D.C. und nach ihrer Entlassung verband sie sich mit Parsons. Ich fand dies alles sehr interessant und schickte einen Brief an Hymenaeus Beta. Dies ist die nominelle Bezeichnung für den äußeren Leiter des O.T.O. Ich bat ihn, mir Camerons Adresse zu besorgen. Ich wollte ihr schreiben und hoffte, sie zu besuchen. Ich warf den Brief ein und flog am selben Tag noch nach Los Angeles, aber aus einem ganz anderem Grund. Ich wollte bei der American Booksellers Association in Anaheim die Veröffentlichung vom Montauk-Projekt bekanntgeben. Dieser Ort war für die Buchmesse 1992 ausgewählt worden. Bald sah ich einen Stand, an dem Crowleys Bücher verkauft wurden. Ich fragte dort einen Herrn, ob er je etwas von Cameron gehört habe und ob er wisse, wo ich ihre Adresse finden könne. Er war sehr * Zu Deutsch »Orden der Morgenländischen Templer« oder »Orden des Tempels des Ostens«. Dies ist eine Bruderschaft, »gewidmet dem hohen Zweck der Sicherung der Freiheit des Individuums und seine Förderung in Licht, Weisheit, Verständnis, Wissen und Macht.«
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direkt und verwies mich an einen anderen Mann, der zufällig in genau dieser Woche auch in Südkalifornien war. Ich erreichte diesen Mann und vereinbarte ein Treffen mit ihm. Wir hatten eine lange Unterredung. Ich gab ihm ein Exemplar vom Montauk-Projekt, damit er es lesen könne und meine Absicht verstehe. Er sagte mir, Cameron wohne zwar in Südkalifornien, aber normalerweise würde sie keinen Besuch empfangen. Während unseres Gesprächs wurde mir nach und nach klar, daß er der äußere Leiter des O.T.O. war, derselbe Mann, dem ich einige Tage zuvor einen Brief geschickt hatte. Mein Brief war an das Postfach des O.T.O. in New York adressiert gewesen und ich war sicherlich vor ihm in Los Angeles eingetroffen! Er bat mich, seine Identität geheimzuhalten; dies werde ich weiterhin tun. Nach einigen Tagen erklärte sich Cameron bereit, mich zu treffen. Ich bekam ihre Telefonnummer, damit ich einen Termin vereinbaren konnte. Ich war überrascht zu sehen, daß ihre Telefonnummer auffallend die Zahlen »666« enthielt. Das war natürlich Aleister Crowleys Geheimzeichen. Ich wußte, daß ich auf der richtigen Spur war und es war sehr aufregend. Ich werde die genaue Lage ihres Hauses nicht verraten, aber es beeindruckte mich auf eine Art und Weise, die ich nie vergessen werde. Es hatte einen bescheidenen, aber auffallenden Eingang bestehend aus einem Bambuszaun mit einem sitzenden Buddha. Es war, als ob man einen Schrein oder heiligen Ort betrat. Direkt hinter dem Eingang wurde man von dem Gesang eines Vogels, der in einem Baum saß, begrüßt. Es war ein ausgesprochen durchdringender Ton. Auf der Veranda stand ein Hund Wache. Cameron sprach mit dem Hund und er erlaubte mir, einzutreten. Ihr Haus war alt mit okkulten Anklängen. Sie war Mitte siebzig und hatte ein auffallendes Aussehen. Eine Aura von enormen Wissen schien sie zu umgeben. Cameron redete mit starkem Willen und ihre Worte verkörperten eine große Meisterung der okkulten Prinzipien. 76
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Wir redeten stundenlang miteinander und ihre Geschichten waren sehr interessant. Sie sprach über alte Zeiten mit ihrem Mann Jack, Ron Hubbard und Robert Heiniein. Sie erklärte, daß Heinieins berühmtestes Werk, Stranger in a Strange Land, auf Crowleys Book of the Law (Das Buch des Gesetzes) basierte. Obwohl Hubbard ihren Mann Jack übervorteilt und durch seine Projekte finanziell ruiniert hatte, meinte Cameron, sie möge Ron. Er und Jack hätten eine komplexe Beziehung gehabt, nicht unähnlich der zweier Brüder. In späteren Jahren behauptete Hubbard, er habe Parsons' Gruppe für die Regierung infiltriert, mit dem Zweck, die Gruppe zu zerstören. Vertreter der Scientology-Kirche haben dies auch hin und wieder behauptet, aber die Presse im allgemeinen streitet es heftig ab. Cameron meinte, es würde sie nicht überraschen, wenn Hubbard ein Spion gewesen wäre, da er vom Geheimdienst der Navy kam. Auch sie hatte für die Navy gearbeitet und sagte, sie habe die Möglichkeit erwägt, daß sie aus ähnlichen Gründen zu Parsons geschickt worden war. Was auch immer der Fall war, es scheint, daß sich jemand im Militär sehr für Jack Parsons interessierte. Cameron erklärte, daß sie den Namen »Cameron« einfach deswegen benutzte, weil es ihr Nachname war und sie bei der Navy so genannt wurde. Sie wollte, daß er erhalten bleibt. Es interessierte sie des weiteren, daß ich so entschlossen war, etwas über ihren Familiennamen zu erfahren. Der Cameron-Clan war sehr wichtig in ihrem Familienerbe. Ihr Vater hatte ihr gesagt, bevor sie sterbe, solle sie nach Schottland fahren und sich mit Camerons umgeben. Dies würde eine prägende Erfahrung für sie sein. Cameron erwähnte weiter, daß sie für die Joint Chief s of Staff (den obersten amerikanischen Militärrat) gearbeitet und eine sehr wichtige Stellung mit sehr viel Einfluß gehabt habe. Sie habe Churchill getroffen sowie all die Staatsoberhäupter, welche die Vereinigten Staaten besuchten. Der Oberkommandant des schottischen Militärs bat um eine besondere Audienz mit ihr, nachdem er hörte, sie heiße Cameron. 77
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Zu meiner Überraschung hatte sie nie vom Philadelphia-Experiment gehört. Die Montauk-Daten waren ihr ebenso neu. Ich gab ihr dann eine schnelle Zusammenfassung der ganzen Geschichte und der synchronistischen Zusammenhänge zwischen den Familien Crowley und Cameron. Als ich meine Geschichte zu Ende gebracht hatte, fühlte ich mich etwas beunruhigt. Was wäre, wenn sie nichts weiter zu sagen hätte? Ich hatte schon einen ganzen Tag der Buchmesse geopfert und riskierte während der ganzen Suche, zu einem Ärgernis zu werden. War dies hier eine Sackgasse? Merkwürdigerweise fühlte ich mich, als ob es keinen andere Ort im Universum gab, wo ich lieber gewesen wäre als dort in ihrer Küche sitzend und redend. Ich glaubte fest daran, daß sie irgendeinen Schlüssel hatte, der das von mir verfolgte Mysterium öffnen würde. Es fiel mir auch ein, daß, was immer sie auch sagen würde, es völlig unerwartet sein müßte. Ich sagte ihr genau, wie ich mich fühlte und wartete auf ihre Antwort. Hoffentlich würde ich nicht enttäuscht werden. Cameron schwieg eine kurze Weile. Mein ganzes Wesen war auf ihre nächste Äußerung fixiert. Schließlich sagte sie, sie fände es interessant, daß ich den Namen »Wilson« erwähnt hätte (in bezug auf die Gebrüder Wilson), da ihr eigentlicher Name nicht Marjorie Cameron, sondern Marjorie Wilson sei. Sie sei eine Wilson! Und L. Ron Hubbard gehöre auch dazu. Sein eigentlicher Name sei auch Wilson! Ich war zu schockiert, um zu antworten.
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ALEXANDER DUNCAN CAMERON.JR.
Kommt Ihnen dieser Mann bekannt vor? Das ist Duncan Cameron, geboren am 29. Juni 1951. Er bekam von Geheimdiensten ein ausführliches Training als Hellseher. Er saß während der MontaukExperimente im Montauk-Stuhl und erinnert sich, während des Philadelphia-Experiments zwischen 1943 und 1983 hin- und hergereist zu sein. 79
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ALFRED BIELEK
AI ist Duncans Halbbruder und war früher als Edward Cameron bekannt. Er erinnert sich, mit Duncan während des PhiladelphiaExperiments auf der USS Eldridge gewesen zu sein, sie waren über Bord gesprungen und am Montauk Point an Land gekommen.
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ALEXANDER DUNCAN CAMERON, SR.
Auch als Duncan Arnold bekannt, der Vater von Duncan und Edward Cameron. Duncan Sr. ist ein kurioses Rätsel wegen seiner mysteriösen Verbindungen mit den Geheimdiensten. Er verbrachte viel Zeit damit, Segelschiffe zu bauen und nach Europa zu reisen. Es wird angenommen, daß er deutsche Wissenschaftler in die U.S. geschmuggelt habe. 81
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PRESTON B. NICHOLS
Wissenschaftler und Schriftsteller. Preston war von vielen Mitarbeitern des Montauk-Projekts erkannt worden, bevor er das Projekt selbst untersuchte und die Geschichte veröffentlichte. Er setzt seine Untersuchungen der Phänomene von Montauk fort und betreibt sein eigenes Elektronikgeschäft.
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KAPITEL SECHS
6 DERWILSON-CLAN Cameron erzählte, daß der ursprünglicher Name ihres Vaters Hill Lesley Wilson gewesen sei. Er wurde aber als Hill Lesley Cameron bekannt, denn er war von einem Onkel adoptiert worden, der Alexander Cameron hieß. Leider wußte sie dessen zweiten Vornamen nicht mehr. Sie erklärte, daß der Wilson-Clan eine Untergruppe des Cameron-Clans sei. Cameron sagte weiter, die Camerons seien Abkömmlinge des Gunn-Clans, des ältesten Clans in Schottland. Die Gunns stammten von den Odins ab, die in der Ära der Wikinger herübergekommen waren. Dies erklärt vielleicht die Tatsache, daß der Cameron-Clan als »der wildeste der kämpfenden Clans« bekannt war. Dies zeigt weiter, daß er eindeutig arischer Abstammung ist. Die Idee, Hubbard könnte ein Wilson sein, überraschte mich. Merkwürdigerweise hat Cameron eine auffallende Ähnlichkeit mit Hubbard. Und es liegt nicht nur daran, daß sie beide knallrotes Haar haben. Auch die Gesichter sind sich ähnlich. Ich fragte Cameron, woher sie wüßte, daß Hubbard ein Wilson sei, aber sie konnte sich nicht genau erinnern. Sie glaubte, es irgendwo gelesen zu haben. Ich ging dem nach und entdeckte einen Verweis in einem Buch mit dem Titel Bare Faced Messiah. Dort stand, daß Hubbards Vater Harry ROSS 83
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Hubbard in Wirklichkeit ein Wilson war, der von einer Familie Hubbard adoptiert worden war. Ich entdeckte weiter, daß Harry ROSS Hubbard in Iowa zur Welt gekommen war, nur hundert Meilen von Camerons Geburtsort entfernt. Es ist weiter ironisch, daß (bevor ich diese Erfahrungen gemacht hatte) Duncan in einer Sitzung erfuhr, daß er irgendeine Verbindung zu Iowa hatte. Später ging ich wieder zum äußeren Leiter des O.T.O. und erzählte ihm von der Ähnlichkeit von Cameron und Hubbard. Doch er hat nur gelacht und gemeint, sie kämen beide aus der selben Brut! Dies war alles höchst faszinierend, aber ich war etwas verwirrt darüber, was dies alles zu bedeuten habe. In einer Hinsicht hatte meine Suche einen Kreis geschlossen. Die ganze Erfahrung bestätigte Prestons Erinnerungen an die Gebrüder Wilson. Es dürfte kein Beweis sein, der einer offiziellen gerichtlichen Überprüfung standhalten würde, aber sogar ein äußerst hirnloser Mensch würde die außergewöhnliche Synchronizität wahrnehmen müssen. Die Wilsons, Camerons und Crowleys waren durch irgendwelche Kräfte unzertrennlich verbunden, die man am besten als magisch beschreiben könnte. Ich fühle, daß die ganze Erfahrung sich am besten durch die unmittelbar folgenden Ereignisse erklären läßt (was mir erst klar wurde, als ich dieses Kapitel schrieb). Cameron zeigte mir eine Kopie eines Zitats von Josi Arguelles, Autor des Buches The May an Factor (Der Maya-Faktor). Laut diesem Zitat würden die Synchronizitäten nach dem 27. Juli 1992 stark zunehmen und eine viel größere Rolle in unser aller Leben spielen. Sie würden dann immer häufiger werden und dies sei ein Zeichen der Zeit, in der wir leben. Nachdem ich mich von Cameron verabschiedet hatte, ging ich sofort zu einer Telefonzelle, um die Familie Arcuri anzurufen. Die Arcuris sind alte Freunde meiner Familie. Sie wohnten während meiner ganzen Kindheit im Nachbarhaus und ich hatte sie seit sechzehn Jahren nicht mehr gesehen. Ich fuhr zum Highway und dann 84
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direkt in die Gegend, wo ich vor nahezu dreißig Jahren gewohnt hatte. Es war absolut erstaunlich, daß ich genau zu meiner alten Straße fahren konnte, ohne Anweisungen und ohne mich zu verfahren. Ich war mit zehn Jahren aus der Gegend weggezogen und war auch nie zuvor in Südkalifornien selbst Auto gefahren. Ich erwartete, daß ich große Bäume sehen würde, denn es war dreißig Jahre her gewesen, seitdem ich in dieser Nachbarschaft gewohnt hatte. Ich fand es auffallend, daß all die Bäume, die über die Jahre am Straßenrand gestanden hatten, entfernt worden waren. An ihrer Stelle standen neue, junge Bäume. Es sah genau so aus wie zu der Zeit, als ich noch dort wohnte. Es war der gleiche bezaubernde Ort meiner Kindheit und vermittelte ein extrem angenehmes und überwältigendes Zeitsprung-Gefühl. Nicht nur kehrte ich zu meiner alten Nachbarschaft zurück; die ganze Erfahrung mit Cameron war ebenso eine Art Heimkehr. Meine Erfahrungen mit Scientology hatten auch auf eine Weise einen Kreis geschlossen und ich näherte mich der Aufklärung einer sehr tiefen Montauk-Verbindung. Mir wurde auf einmal die ganze Bedeutung hinter der MontaukGeschichte klar. Sie ist das Omen einer großartigen Heimkehr. Wir haben die Möglichkeit, nach Hause zu kommen und unser Erbe wiederzugewinnen. Unser Bewußtsein wurde vor Äonen entzweigerissen. Analogien hierzu sind in der Bibel zu finden sowie in heiligen Texten aus vielen anderen Quellen. Das Zeitalter des Wassermanns hat es bestimmt, daß wir das verlorene Wissen von vergangenen Jahrtausenden wiedererlangen werden. So treten die Holocausts der Vergangenheit wieder in Erscheinung und wir können unser Geburtsrecht als völlig bewußte, spirituelle Wesen wiedergewinnen. Aber das Werk ist noch nicht vollendet. Erst müssen wir den Vorhang des Zauberers zurückziehen, wie es das Hündchen Toto in Der Zauberer von Oz machte. Und in dieser Etappe scheint es, daß die Gebrüder Wilson mindestens zwei der Zauberer hinter dem Vorhang sind. 85
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Laut medialen Sitzungen und Erinnerungen scheinen Preston und Duncan Inkarnationen der Gebrüder Wilson zu sein. Und obwohl sie selbst Zauberer sind, ist es ihnen in ihrem jetzigen Zustand bestimmt nicht möglich, alle Antworten zu haben. Es scheint deshalb, daß die Gebrüder Wilson verlorene Teile ihrer vollständigen Seelen-Körper (soul bodies) sind, die in anderen Dimensionen existieren und gelegentlich (vielleicht ganz absichtlich) zur dritten Dimension durchrutschen. Und auf einer breiteren Ebene betrachtet haben wir wohl alle unsere »Gebrüder Wilson«-Teile, die in anderen Dimensionen des Seins existieren. Wir begegnen diesen unseren anders-dimensionalen Seelen-Teilen, sobald wir uns mit dem ganzen Universum vollständig vereinigen. Obwohl dies eher philosophisch und wohl ziemlich zutreffend ist, müssen wir uns weiter darum bemühen, den Vorhang des Zauberers im physischen Reich zurückzuziehen. So stieß ich in New York City zufällig auf ein seltenes Buch. Es hieß The Secrets ofAleister Crowley (Die Geheimnisse des Aleister Crowley), von Amado Crowley. Meine erste Reaktion war, daß es von einem Spinner geschrieben sein müsse. Ich hatte nie davon gehört, daß Crowley einen Sohn hatte. Aber als ich das Buch überflog, war ich überrascht zu sehen, daß darin ein Mann namens »Wilson« vorkam. Ich kaufte das Buch und las es. Leider enthielt es keine Informationen über die Gebrüder Wilson, aber das Buch war trotzdem interessant. Es schilderte eine Seite Crowleys, die ich immer vermutet hatte, doch nie beschrieben gesehen hatte. Auf einer tiefen und subjektiven Ebene hielt ich das Buch für akkurat. Es steht mir aber nicht zu, über die rechtmäßige Genealogie der Familie Crowley zu befinden. Synchronizität war eindeutig vorhanden, und das ist das Wichtigste daran. Ich schrieb über den Verlag an Amado Crowley und fragte ihn nach den Gebrüdern Wilson, ob er je von ihnen gehört hätte und ob sie mit dem in seinem Buch erwähnten Wilson verwandt wären. Es dauerte einige Monate, bis er den Brief erhielt. Endlich, nachdem 86
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ich alle Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben hatte (es gab Verzögerungen durch die Post), erhielt ich Crowleys Antwort. Er meinte, der Wilson, den er in seinem Buch erwähnte, gehöre nicht der gleichen Familie Wilson an, aber das er von den Gebrüdern Wilson wußte. Sie existierten tatsächlich! Laut Amado Crowley waren die Gebrüder Wilson eng mit Aleister und Großvater Crowley (Edward Alexander) befreundet gewesen. Sie standen auch mit dem Schriftsteller H. G. Wells auf vertrautem Fuß, der möglicherweise von ihnen beeinflußt war, als er seine Romane über die Zeit schrieb. Interessanterweise erwähnte Amado weiter, daß die Zwillingsbrüder seines Wissens zeugungsunfähig gewesen seien. Auf den ersten Blick scheint dies eine Sackgasse darzustellen: es würde keine Nachkommen geben, von denen man Informationen über die Zwillinge erhalten könnte. Trotzdem bietet es einen weiteren Anhaltspunkt für diejenigen, welche die Prinzipien der Magie verstehen. Es wird zuerst notwendig sein, manche von diesen Prinzipien zu erklären und andere Geschichten über Montauk zu erzählen. Erst dann können wir den Versuch anstellen, das Rätsel der Gebrüder Wilson zu klären.
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KAPITEL SIEBEN
7 MAGICK UND PSYCHOTRONICS Nach Abschluß unseres Ausflugs in okkulte Bereiche ist es an dieser Stelle wichtig, eine kurze Erklärung der Beziehung zwischen Magie, Psychotronics und der in Montauk ausgeführten Arbeit zu geben. Die Erforschung des Okkulten ist unentbehrlich für das Verständnis der Geschehnisse um Montauk. Crowley definierte Magie (er nannte sie »Magick«) als »Wissenschaft und Kunst, Änderungen in Übereinstimmung mit dem Willen zu bewirken«. Magie und Wissenschaften verlaufen parallel, indem beide erkennen, daß natürliche Ereignisse zwingend aufeinander folgen, ohne eine Intervention übernatürlicher Kräfte. Die gesamte Ordnung und Einheitlichkeit der Natur liegt beiden Systemen zugrunde. Wollte man zum Beispiel Magie dazu einsetzen, ein Vermögen zu machen, würde man die Beschaffenheit von Reichtum erforschen sowie die Naturgesetze, die ihn betreffen. Der Magier würde sich dann auf die Nähe dieser Kräfte ausrichten und sie so auch empfangen. Natürlich muß man sich selbst ausführlich erforschen und sicher sein, daß der derartige »Erwerb« eines Vermögens dem natürlichen Lauf des eigenen Lebens entspricht. Wenn nicht, könnte man sich die Finger verbrennen oder, den Prinzipien der Natur zufolge, 89
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einiges erleiden müssen. So wäre etwa Diebstahl nicht ohne seine unangenehmen Folgen. Magie weicht von der herkömmlichen Wissenschaft in einem entscheidenden Punkt ab. Die Wissenschaft mißt das Universum verständlicherweise auf der Basis von Quantität. Wenn ein Wissenschaftler eine Sache nicht messen kann, kommt sie für ihn nicht in Betracht, denn in seinem System hat diese Sache keine Existenzgrundlage. Seine Nachforschungen werden nicht weitergehen. Die Magie dagegen fährt an dieser Stelle fort. Sie ist auf ihren höheren Ebenen sicher eine sehr exklusive Kunstform. Es wird gesagt, Magie sei auf diesem Niveau wissenschaftlich, aber es ist schwierig, diese Prinzipien mit unserer normalen Sprache und aufgrund der üblichen Erfahrungen mitzuteilen. Dementsprechend wird die Magie zu einer esoterischen Disziplin, die nur von Eingeweihten beherrscht wird. Wir können zwischen Schulwissenschaft und Magie eine Brücke schlagen, indem wir erkennen, daß wir in einem (mehreren) multidimensionalen Universum (Universen) leben. Kann dieses Konzept nicht durch direkte Erfahrung begriffen werden, so kann man es durch logische Progression erfassen. Zum Beispiel, wenn drei Dimensionen existieren, ist es logisch anzunehmen, daß zumindest eine vierte existiert. Es wäre ja frustrierend, auf einem Blatt Papier herumzureisen und sich mit zweidimensionalen Wesen zu unterhalten, denn die würden Sie wohl für verrückt halten, wenn Sie von einer dritten Dimension sprechen. Diese Wesen könnten die dritte Dimension auch nicht erfahren, ohne daß sie in diese aufsteigen. Analog verhält es sich mit unserer Welt und der vierten Dimension. Das höhere Reich kann nicht erschlossen werden, wenn man nur die Mittel der niedrigeren Dimension einsetzt. Wissenschaftler benutzen die Mathematik routinemäßig, um das Universum auszumessen. Dabei scheint es sie aber nicht zu interessieren, daß mathematische Prinzipien völlig absolut sind und in dem hiesigen dreidimensionalen Universum keine Existenz haben. 90
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Genau dieses »absolute Universum« der Mathematik ist wesentlicher Bestandteil unseres Überlebens in der heutigen Welt. Deshalb können wir außer unserer physischen Welt noch andere Universen mit einbeziehen. Da wissenschaftliche Messungen normalerweise nur in Bezug auf dreidimensionale Begriffe gemacht werden, wird es notwendig, darüber hinaus zu gehen. Und dies ist das eigentliche Wesen der Erforschung des Okkulten: aus dem Reich der gewöhnlichen Erfahrungen auszubrechen. Es fasziniert das eigene Sein, daß man möglicherweise ein Wesen von der vierten Dimension (oder einem höheren Stadium) glauben lassen könnte, es sei ihm bloß möglich, auf Ideen einer dreidimensionalen Beschaffenheit zu reagieren. Dies ist einfach programmiertes Denken und ist das genaue Gegenteil von Kreativität. Dies alles gibt mehr als deutlich zu verstehen, daß es die Gottähnlichen und engelgleichen, kreativen Kräfte sind, die uns zu den höheren Dimensionen bringen. Es sind die satanischen und dämonischen Kräfte, welche sich den niedrigeren Reichen zuwenden. Es ist theologisch gesehen satanisch, für lediglich drei Dimensionen zu plädieren. • Die Magie beschäftigt sich zu Recht mit der Quantität, genau wie die Schulwissenschaft, aber sie berücksichtigt auch die Qualität, welche als die Qualität oder der Charakter des Lebens selbst in all seinen unzähligen Manifestationen betrachtet werden könnte. Im Philadelphia-Experiment litt vor allem der menschliche Faktor. Einige der Beteiligten wurden aus dieser Dimension rausgeworfen und ihr Bezug zur normalen Wirklichkeit wurde dadurch gestört. Der menschliche Faktor ist gleich dem Charakter und der Qualität des menschlichen Lebens. Alle diese seltsamen und geheimnisvollen Experimente sind deshalb Amok gelaufen, weil sie den menschlichen Faktor außer acht ließen. Wir kommen damit zu einer sehr guten Frage: Was sind der Charakter und die Qualität des Lebens selbst? 91
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Die Antwort auf diese Frage scheint in der Frage selbst zu liegen. Das Leben ist Charakter und Qualität. Menschliche Wesen haben eine besondere Beschaffenheit und einen besonderen Charakter, die sich nicht quantifizieren lassen. Es ist diese Kluft, die zu den technologischen Alpträumen führt, worin die Wissenschaft sich gegen den Menschen stellt. Die kürzeste Brücke zwischen den Wissenschaften und spirituellen Wesen wird im Bereich der Psychotronics (psycho-elektronische Beinflussung) sichtbar. Dort ist es möglich, den Menschen bis zu einem gewissen Grad zu messen. Seine Individualität läßt sich durch bestimmte Frequenzen und Wellenlängen identifizieren. Solche Frequenzen sind nicht notwendigerweise das Individuum selbst im absoluten Sinne, sondern die Manifestation des Individuums für praktische oder technologische Zwecke. Mit Psychotronics kann man eine gewisse Frequenz anpeilen und einfangen; dadurch wird auch das Individuum eingefangen. Dies wird dadurch gemacht, daß man die spezifische Frequenz und Wellenlänge zuerst isoliert und dann stört oder ihre Bewegungsfreiheit einschränkt. Dies führt dazu, daß das Individuum (wie es in der Änderung der Frequenzen und so weiter beobachtet wird) seine Signatur oder ursprünglichen Charakterzüge ändert. Es muß sie dann ändern, wenn es nicht ständig durch die störende Frequenz bombardiert werden will. Das heißt, dieser Mensch würde sich selbst ändern und wäre dann nicht mehr er selbst. Wäre er weiter dazu veranlaßt, kontrollierbare oder beeinflußbare Frequenzen aufzunehmen, könnte er leicht zu einem kontrollierten Mensch werden. Dies alles läßt sich leicht ausmalen, wenn man sich eine zierliche Ballerina vorstellt, die in einem heiligen Tanz durch ein Zimmer schwebt. Sie ist ihr natürliches Selbst. Wenn sie dann mit aggressiven Wellenlängen (wie sie in gewissen rauhen Geräuschen zu finden sind) bombardiert wird, würde sie aufhören zu tanzen und sich die Ohren zuhalten. Ihr Tanz würde unmöglich. Sie wäre davon besessen, ihre Ohren zuzuhalten, damit sie das Geräusch nicht mehr 92
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hört. Endlich würde sie taub und erniedrigt bis zu dem Punkt, wo sie an Tanzen nicht einmal mehr denken will. Tanzen würde sogar mit Schmerzen assoziiert. Eine so indoktrinierte Frau würde wahrscheinlich die Gelegenheit am Schöpf packen, das banale Leben einer spießigen Hausfrau zu führen. Das wäre eine wundervolle Erleichterung vom Beschüß mit dem Lärm einer rasselnden, kreischenden »Kreissäge«. Aber in diesem Fall wäre die Frau auch weit davon entfernt, ihr wahres Selbst zu sein oder zu manifestieren. Dies zeigt, wie Menschen auf diesen Gebrauch von Elektronik reagieren können, bei dem die Prinzipien der Magie ständig im Hintergrund lauern. Wenn die Ordnung des Lebens davon profitiert, kann solche Magie weiß genannt werden. Wenn aber die Harmonie und die Ordnung des Lebens auf den Kopf gestellt werden, hat man es mit schwarzer Magie zu tun. Die Magie ist eine tiefe Disziplin und es ist nicht die Aufgabe dieses Buches, sie ausführlich zu erforschen. Wer sich dafür interessiert, kann sich anhand verschiedener Texte informieren. Wir kehren jetzt zu den Leuten aus dem wahren Leben und zu dem sich entfaltenden Drama um das Montauk-Projekt zurück.
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KAPITEL ACHT
8 MISTER X In einem früheren Kapitel erwähnte ich einen Mr. X, der behauptete, am Montauk-Projekt beteiligt gewesen zu sein. Angeblich hatte er ein großes Portfeuille betreut/wodurch die Operationen finanziert wurden, und war auch im Bereich der Beschaffung aktiv. Anscheinend soll seine Arbeit entscheidend dafür gewesen sein, daß die Technologie für den Montauk-Stuhl von den Außerirdischen übernommen werden konnte. Als wir uns trafen, meinte Mr. X, er könne keine weiteren Informationen über seine Rolle preisgeben. Da er nervös war, sprachen wir zuerst über andere Dinge. Ich fragte ihn nach der alten Fotografie von Preston zusammen mit den Gebrüder Wüson, welche Mr. X angeblich auch gesehen hatte. Es kam dabei nichts Neues heraus, aber er sagte einige interessante Dinge über Aleister Crowley und Montauk. Mr. X erwähnte, daß Crowley schon im zweiten und dritten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die Zeit manipuliert habe. Er habe auf rein magische Art und Weise rückwärts oder vorwärts durch die Zeit reisen können. Des weiteren kannte Crowley auch die Prinzipien der Levitation und ließ Geister sich sowohl akustisch als auch physisch manifestieren. 95
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Einer der Gründe, warum Crowley durch die Zeit reisen konnte, erklärte Mr. X, war, daß er in keiner Dimension oder Illusion eingesperrt war. Dies ist in der Metaphysik nicht neu und wurde auch von anderen Hellsehern und Trance-Medien ausgeführt, die tatsächlich in einen symbolischen Zustand übergehen. Dies ist ein geänderter Bewußtseinszustand, in dem sie Informationen wie die Akascha-Chronik lesen könnten. Eine Ebene jenseits des Akaschas beschäftigt sich mit Wesen oder Energie-Kräften, die in andere Körper oder in andere Dimensionen (oder Seinsformen) gehen. Crowley war es möglich, über die normalen Grenzen hinauszugehen; er konnte sich in andere Existenzebenen projizieren. So war er nicht nur seiner Zeit voraus, sondern auch außerhalb der Zeit selbst. An dieser Stelle unseres Gespräches kam mir die Möglichkeit in den Sinn, daß Crowley »Wurmlöcher« (wormholes) geschaffen habe, wodurch man vom physischen Reich in andere Wirklichkeiten urtd zurück gelangen kann. Vielleicht waren sogar die bizarren Manipulationen in Montauk und Philadelphia ausgeklügelte physische Einsätze auf Wunsch eines einzelnen sehr mächtigen Magiers. Es ist schon sehr ironisch, daß »das Monster« Crowleys selbst gewähltes Warenzeichen war und daß dieses auch die Manifestation war, die in Montauk erschien. Crowley war dafür bekannt, daß er die Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte, und in gewisser Hinsicht könnte man dieses Buch als eine große Werbeaktion für seine Arbeit betrachten. Das ist sicher nicht der beabsichtigte Zweck, aber Crowleys Beziehung und Synchronizität zum ganzen Projekt sind nicht zu leugnen. Mr. X und ich waren uns mittlerweile nähergekommen. Es schien mir, er wollte, daß ich Crowleys Rolle genau verstehen sollte. Es ist auch interessant anzumerken, daß er über dieses Thema mit einer Autorität sprach, die seiner normalen Art nicht entsprach. Er sagte weiter, daß die katholische Kirche dazu neige, eine Geschichte viel großartiger darzustellen als sie eigentlich sei und somit die Leute zu manipulieren. Crowley jedoch operierte auf 96
MISTER X
einem höheren Niveau. Er setzte heidnische Gottheiten und Energien ein (manchmal schwarz oder negativ), die alle dem kollektiven Unbewußten (was auch Vorbewußtes oder einfach Vorstellungskraft genannt werden kann) angehören. Aus diesem Unbewußten stammen auch Engel und religiöse Visionen. Crowley ging über die künstlich vorgeschriebenen Grenzen der Kirche und des Staates hinaus; er konnte sich nicht mit den Machenschaften abfinden, welche die Massen unwissend hielten. Er hatte mit purer Magie zu tun und wußte dies auf einem intuitiven Niveau, das sowohl tief als auch auf Erfahrung beruhend war. Mr. X beendete unser Gespräch mit dem Geständnis, daß er Angst habe. Crowley habe bemerkenswerte Mächte und Fähigkeiten, die nur wenige andere Menschen besitzen. Er sah Crowley als einen wilden Witzbold, der einfach herumtollte und sich amüsierte, ohne Rücksicht auf mögliche Folgen für uns. Ich erkannte den WitzboldAspekt als den Narren im Tarotspiel. Dies ist der wilde, kreative Impuls, der das ganze Universum erschuf. Es ist eine kreative Macht, die einfach willkürlich schafft, je nach Lust und Laune und ohne Rücksicht auf Folgen. Nach unserem Gespräch suchte ich in verschiedenen Büchern nach Dokumentationen, die all dies bestätigen könnten. Mr. X hatte mir anscheinend irgendwelche persönlichen Grudnlagen mitgeteilt, daher erwartete ich eigentlich nicht, daß ich in der normalen Literatur eine Bestätigung finden würde. Ich kam zum Schluß, daß vielleicht im Jahre 1923 etwas zu finden sei, also zwanzig Jahre vor 1943. Dies entsprach dem zwanzigjährigen Biorhythmus der Erde, wie im ersten Buch erörtert. Ich hatte große Schwierigkeiten, einen Hinweis auf 1923 und den damaligen Aufenthaltsort Crowleys zu finden. Schließlich gab ich die Suche auf. Als nächstes ging ich zu meiner Freundin, der Hellseherin Maria Fix. Obwohl ich mit ihr einen Termin ausgemacht hatte, zeigte sie sich von meiner Ankunft überrascht. Sie fragte, was ich überhaupt bei ihr wolle. Anscheinend hatte sie sich mit ihren Terminen vertan. 97
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Wir wollten nur verschiedene Informationen über Montauk austauschen, als sie plötzlich sagte: »Ich weiß, warum Du hier bist!« Sie fuhr mich schnell zu einem ihrer Bekannten, der ein ganzes Regal voll mit Büchern hatte, wovon die Mehrheit von Aleister Crowley waren. Manche waren sehr seltene Titel, die ich nie zuvor gesehen hatte. Ich nahm die Bücher mit nach Hause und arbeitete sie alle sorgfältig durch. Ich fand ein Buch namens The Magical Diaries of Aleister Crowley (Die magischen Tagebücher von Aleister Crowley). Das Buch enthielt das Tagebuch für nur ein einziges Jahr: 1923! Ich blätterte sofort zum Eintrag für den 12. August, dem Datum des Philadelphia-Experiments. Dieses Datum sowie der dreizehnte fehlten. Es gab für fast jeden anderen Tag einen Eintrag. Dem Tagebuch ist zu entnehmen, daß Crowley womöglich an diesen Tagen krank war. Jemand anderer hatte vorgeschlagen, daß diese Tage mit Absicht ausgelassen wurden. Was auch immer der Fall war, es kam äußerst selten vor, daß Crowley das Schreiben in seinem magischen Tagebuch für irgend einen Tag ausließ. Nebenher erwähnt Crowley in diesem Tagebuch, daß er, während er in Montauk war, einen merkwürdigen Bläschenausschlag bekommen hatte, der mindestens fünf Jahre lang nicht wegging. Es gibt keine weitere Erwähnung von Montauk in diesem Buch. Diese Nachforschungen in Crowleys Tagebüchern dokumentieren nirgends eine direkte Beteiligung Crowleys am Montauk-Projekt. Es bleibt uns ein weiteres merkwürdiges Beispiel für Synchronizität. In einem anderen Buch jedoch fand ich etwas Interessantes. In diesem Buch - Eight Lectures on Yoga (Acht Vorlesungen über Yoga) -zeigte Crowley sehr deutlich, daß er die Feinheiten des Elektromagnetismus und seine Interaktion mit der Schwerkraft verstand. Er war den weltlichen Wissenschaftlern seiner Zeit (und auch der unseren) weit voraus. Es wird ihm weiter der Spruch zugeschrieben, der Raum sei »endlich, aber unbegrenzt«; Crowley amüsierte sich darüber, daß vier Jahre nach seiner Aussage Einstein die 98
MISTER X
Welt mit einer mathematischen Ausführung genau desselben Sachverhalts schockierte. Das Verständnis Crowleys entstammte nicht nur seinem Scharfsinn. Crowley war in heiliger Geometrie und vielen anderen alchimistischen Disziplinen antiker Orden geschult worden. Die wissenschaftliche Welt, welche den Einstein hochhielt, fügte sich dem Establishment und hatte einen ganz anderen Hintergrund. Man hat schon seit langem gesagt, daß die Wissenschaften nur hoffen können, das zu erreichen, was die Religion seit Jahrtausenden weiß. Crowley, der sich tief in viele verschiedene Religionen und Mythologien eingearbeitet hatte, scheint ein erstklassiges Beispiel für diesen alten Spruch zu sein. Er war allen weit voraus. Keine dieser Informationen sollte als Verherrlichung von Aleister Crowley angesehen werden. Er lebte als ein Mensch und er starb als ein Mensch. Wenn wir an die Informationsspur glauben, die er uns hinterließ, dann müssen wir auch einsehen, daß er als Mensch sehr gravierende Mängel hatte. Seine Gelehrsamkeit war absolut brillant. In diesem Buch habe ich versucht, einige der besten Aspekte dieses Menschen darzustellen, welche gleichzeitig die wichtigsten zu sein scheinen. Sie passen auch gut zu unserer Geschichte. Bevor wir zum nächsten Teil des Buches übergehen und Prestons Beiträge lesen, ist es wichtig, noch eine Sache zu erwähnen, die Crowley in Eight Lectures on Yoga aufgeführt hatte. Er hielt einen Vortrag darüber, daß die Wissenschaften ein geschlossenes System bilden, da sie ihrer Beschreibung des Universums keine menschlichen Werte zuschreiben. Wenn Werte einen integralen Teil der Wirklichkeit ausmachen, erscheint es merkwürdig, daß die Wissenschaften eine konsequente Beschreibung von Phänomenen geben, ohne sich auf solche Werte zu beziehen. Dies führt uns direkt zum menschlichen Faktor zurück, der während des Philadelphia-Experiments und des Montauk-Projekts mißbraucht wurde. Dieser ist der wichtigste Faktor im ganzen Universum. 99
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DIE ORTSCHAFT MONTAUK
Ein Blick dem Montauk Highway entlang in östlicher Richtung, etwa elf Kilometer vom Camp Hero (der ehemaligen Montauk Air Force-Basis) entfernt. Montauks Hauptstraße ist nur ungefähr vierhundert Meter lang. Die Ortschaft verzweigt sich in verschiedene Richtungen über viele Hügel und Mulden.
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Teil II BY PRESTON B. NICHOLS
BY P R E S T O N B. N I C H O L S
EINLEITUNG ZUM ZWEITEN TEIL Ich habe die Montauk-Geschichte seit über einem Jahrzehnt erforscht und diskutiert. Obwohl es nicht meine Absicht ist, jemanden von irgend etwas zu überzeugen, gibt es inzwischen doch einige wichtige Ereignisse, über welche die Öffentlichkeit meines Erachtens informiert werden sollte. Der Leser soll selbst über die relative Wahrheit dieser Ereignisse entscheiden, sowie auch darüber, was mit den dargestellten Informationen gemacht werden soll. Dieser Teil des Buches vermittelt die Ereignisse, die ich seit dem Schreiben vom Montauk-Projekt erlebt habe. Diese Erlebnisse werden ein viel größeres Szenario um Montauk enthüllen als nur Duncan und mich. Ich mache mir vor allem Sorgen um die Gruppe, die wir die »Montauk-Boys« nennen. Für diejenigen, die sich nicht mehr daran erinnern: die Montauk-Boys waren mittels psycho-sexueller Gedankenkontrolle programmiert worden. Die folgenden Informationen über sie stammen ursprünglich aus Interviews mit verschiedenen Leuten, die am Projekt beteiligt gewesen waren. Auch Duncans hellseherische Sitzungen spielten eine große Rolle bei der Ermittlung der Geschehnisse. Ein großer Durchbruch in der spirituellen Erforschung dieses Projektes kam, als ich Kontakt mit einem Mann aufnahm, der die Jungen angeblich programmiert hatte. Er kam ins Gefängnis, nachdem er begonnen hatte, mit mir zu arbeiten; sein 103
R U C K K E H R NACH MONTAUK wahrer Name wird hier verschwiegen, um ihn und seine Familie zu schützen. In diesem Buch werde ich ihn Stan Campbell nennen. Ohne seine Mitarbeit wäre es für mich äußerst schwierig gewesen, an all die Informationen über die Montauk-Boys zu kommen. Zuerst werde ich eine allgemeine Beschreibung des MontaukBoys-Projektes geben. Dann folgen meine bizarren Erfahrungen mit Stan. Schließlich werde ich zu einer seltsamen Begegnung kommen, die zur Untersuchung der Geschichte des elektronischen Transistors und der Beteiligung Außerirdischer an dessen Entwicklung führte. Dem Verlauf unserer Geschichte nach scheint alles dafür zu sprechen, daß das Montauk-Projekt heute noch aktiv ist.
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K A P I T E L NEUN
9 DIE MONTAUK-BOYS In den frühen siebziger Jahren begann die Montauk-Gruppe sich für die Programmierung von Kindern zu interessieren. Der Legende zufolge haben graue Außerirdische etwa fünfzig Kinder geschnappt und lieferten sie nach Montauk. Dort wurden diese programmiert und in drei Altersgruppen eingeteilt: 6-12 Jahre, 13-16 Jahre und 17-22 Jahre. Nach der Bearbeitung wurden diejenigen aus der ersten Gruppe, welche die Behandlung überlebt hatten, in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Eine davon ging zu den Grauen für genetische Experimente, die andere wurde programmiert und wieder in die Gesellschaft zurückgebracht. Manche kehrten zu ihren ursprünglichen Familien zurück, andere wurden in eine neue Familie gesteckt. Der Idee war, daß sich diese jüngeren Kindern in die Bevölkerung integrieren sollten. Sie sollten zu normalen Stützen der Gesellschaft werden, würden auf die Universität gehen und Anwälte, Ärzte, Politiker und so weiter werden. Diese Leute sind »Sleepers« (Schläfer), das heißt, wenn die geheime Regierung sie aktivieren will, werden sie schon in Bereitschaft stehen. Sie könnten auf psychotronische oder hypnotische, aber auch auf verbale Befehle reagieren. Der Plan besteht darin, diese Leute in chaotischen Zeiten zu aktivieren, damit 105
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sie Selbstschutzbanden bilden und Feinde der Regierung bekämpfen können. Ihre Anweisungen sind nicht spezifisch, sie sollen einfach alle mutmaßlichen Regierungsfeinde verfolgen und die allgemeine Zerstörung von Antiregierungsgruppen vorantreiben. Die anderen zwei Gruppen, die der 13-16 und 17-22-jährigen, wurden als genetisches Material benutzt oder in die Gesellschaft eingeschleust. Ihre Programmierung sollte dagegen sofortige Ergebnisse bringen. Wie bei den jüngeren Boys wurden die Programmierten in zwei Untergruppen eingeteilt, vorausgesetzt sie überlebten die Programmierung. Die erste Untergruppe war eine Todesschwadron von kopflosen Attentätern. Diese Agenten konnten so programmiert und aktiviert werden, daß sie nur einen bestimmten Menschen verfolgen. Die zweite Untergruppe wurden »Disrupters« (Störenfriede) genannt. Diese waren die Antreiber der satanischen Bewegung und anderer ähnlicher Kulte. Ihre Aufgabe war die unmittelbare Organisation und Subversion, im Gegensatz zu den jüngeren Kindern, die Langzeit-»Schläfer« waren. In manchen Fällen wurden die älteren Jugendlichen im Alter von 17-22 auch zu Sklavenarbeit erzogen. Die Programmierung all dieser Jugendlichen begann 1973, aber es gab Anzeichen dafür, daß diese Arbeiten schon viel früher in den Brookhaven National Laboratories auf Long Island ausgeführt wurden. Der Grund, warum nach blauäugigen Blonden gesucht wurde, hat mit einem geistig-genetischen Faktor zu tun, der in der arischen Rasse vermutet wird. Dies ist eine antike okkulte Doktrin, die mit den verschiedenen Wurzelrassen der Erde zu tun hat. Die Interessen von Hitler und seinen Forschern hingen auch damit zusammen. Es waren auch einige mit dunklem Haar und dunklerer Haut unter den Jugendlichen, die meisten aber entsprachen dem arischen Bild. Die Programmierer konzentrierten sich auf drei bestimmte Altersstufen: neun, vierzehn und neunzehn Jahre alt. Dies waren anscheinend die besten Alterstufen für Programmierungen. Sie sperrten die 106
DIE M O N T A U K - B O Y S
Kinder völlig nackt in einen Raum. Ferngesteuerte elektronische Geräte wurde an ihren Genitalien angebracht. Ein diabolisches Programm wurde in Gang gesetzt, wobei diese Kinder brutal behandelt wurden, nicht unähnlich dem Pawlow'schen Hund. Sie wurden fast zu Tode geprügelt, bis sie seelisch gebrochene, bewußtlose Hüllen waren. Viele starben dabei. Wer überleben konnte, wurden so äußerst beeinflußbar. Während die Kinder mißhandelt wurden, waren in dem Raum stabf örmige Antennen aufgestellt. Ich bin der Meinung, daß dies ein außerirdisches Gerät war, das die Muster von Angst und Hoffnungslosigkeit registrieren sollte. Irgend jemand hat diese Muster anscheinend aufgenommen. Die Jungen, die starben, wurden analysiert und es wurden ihnen verschiedene Körperteile entfernt. Diese Körperteile waren bedeutend, da sie den Zustand der in höchster Angst sterbenden Jungen aufgenommen hatten. Im UFOMythos wird gesagt, daß die Graue Nation ein sehr großes Interesse an unsere Angst habe. Es ist angedeutet worden, daß sie unsere Angst »ernten«. Im Falle von Montauk ist es möglich, daß die Grauen das Kinder-Szenario ursprünglich zu ihren eigenen Zwecken einrichteten. Es kann auch sein, daß die Grauen bloß den Vorschlag machten und daß die Befehlshaber Montauks das Szenario wiederum für ihre eigenen Ziele starteten. Nachdem die Kinder gebrochen waren, wurden sie zu einem Programmierer geschickt. Dieser baute dann ihren Verstand wieder so auf, wie die Befehlshaber es wünschten. Das gesamte Unterbewußtsein wurde von Grund auf neu gestaltet. Der Geist wurde immer zu einem bestimmten Zweck programmiert. Dann wurden sie auf die Welt losgelassen.
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DIE GEHEIMNISVOLLEN MONTAUKHÜTTEN
In der unmittelbaren Nähe von Montauk gibt es verschiedene solche kleine Bauten mit Türen. Manchmal sind sie mit roten Lichtern ausgerüstet, die möglicherweise Teil eines Alarmsystems sind. Manche glauben, daß diese Bauten Eingänge zur Montauk-Untergrund sind, aber niemand ist sich sicher. Die Bauten bleiben ein Rätsel.
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KAPITEL ZEHN
10 STAN CAMPBELL, CIA-BEWERBER 1991 bat man mich darum, bei einem Vortrag im Großraum New York zu sprechen. Gastgeberin an jenem Abend war Elaine Donald, eine praktizierende Hellseherin. Nach dem Vortrag fragte sie mich, ob ich einen ihrer Studenten nach Hause fahren könnte. Er hieß Stan Campbell (Name geändert). Von meinen heutigen Kenntnissen ausgehend sehe ich jetzt, daß diese ganze Begegnung möglicherweise t-ine abgekartete Sache war. Stan hatte während des Vertrags geschwiegen, wollte aber danach darüber diskutieren. Ich bat ihn, zu warten, bis wir losfuhren. Während der Fahrt beschrieb er seine Probleme als Entführter, Probleme mit der Regierung und die daraus erfolgenden juristischen Schwierigkeiten. Ihm wurde Unterschlagung vorgeworfen, aber er konnte sich an eine solche Tat nicht erinnern. Obwohl er noch wußte, einige Bankkonten eröffnet und von irgendwoher Geld empfangen /.u haben, konnte er nicht genau sagen, was er getan hatte. Er erzählte allgemein von all seinen Lebensproblemen. Bevor wir sein Haus erreichten, sagte er, daß er gerne mit mir zusammenarbeiten würde.
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Als er ausstieg, sagte ich ihm, daß wir uns gerne später wieder treffen könnten. Ich fing dann an, mit Stan zu arbeiten und fand ihn sehr kooperativ. Er war eigentlich so kooperativ, daß es mir schon verdächtig vorkam. Ich merkte, daß sein Hirn fast absoluter Brei war. Er machte alles, worum man ihn bat, ohne zu zögern. Es gab für mich keinen Zweifel, daß jemand diesen Mann ernstlich mißbraucht hatte. Ich hörte alle möglichen Geschichten, auch daß er zu verschiedenen UFO-Gruppen ging. Er erzählte mir, daß er in psychiatrischer Behandlung gewesen war und von einer besonders schlechten Erfahrung mit einer Begegnungsgruppe, die wie eine Inquisition geführt wurde. Das Meiste, was er sagte, nahm ich nicht ganz ernst. Er war paranoid, sein Verstand war schwach und er besaß praktisch keinen eigenen Willen. Da es sehr schwierig wurde, mit ihm zu arbeiten, schlug ich vor, daß wir einige von Wilhelm Reichs Methoden einsetzen. Dies sind Methoden, die es ermöglichen, das Unterbewußtsein eines Menschen zu erreichen, und zwar auf einem viel tiefer reichenden Niveau, als es mit herkömmlicher Hypnose möglich ist. Sie wurden in Montauk und bei anderen geheimen Gedankenkontroll-Operationen eingesetzt. Er war damit einverstanden. Als erstes fiel mir auf, daß Stan auf diese Methoden reagierte, als ob er darin geschult worden wäre. Ich hätte normalerweise mindestens ein paar Monate mit ihm arbeiten müssen, um ihn auf solch ein Niveau zu bringen. Dies zeigte mir sofort, daß er mit diesen Techniken schon Erfahrung gemacht hatte. Obwohl er behauptete, er könne sich nicht daran erinneren, bin ich doch sicher, daß er in den Wilhelm Reich-Methoden geschult war. Als wir weiterarbeiteten, begann sich Stan an einige UFO-Entführungserlebnisse zu erinnern. Kurz gesagt war er anscheinend von verschiedenen außerirdischen Gruppen entführt worden. Er hatte auch Erinnerungen an Entführungen durch menschliche Wesen in UFOs (angeblich Regierungsagenten).
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STAN C A M P B E L L , C I A - B E W E R B E R
Nach und nach fing Stan an, sich an Aktivitäten mit dem CIA zu erinnern. Zu Beginn der achtziger Jahre bekam er eines Morgens um drei Uhr einen Telefonanruf, in dem ihn jemand bat, sich als Mitarbeiter beim CIA zu bewerben. Ihm wurde befohlen, sich an einem bestimmten Ort zu melden und die notwendigen Unterlagen dort auszufüllen. Anschließend bat man ihn zum New York Institute of Technology zu gehen und sich einem Test zu unterziehen. Er wurde nochmals angerufen und es wurde ihm gesagt, er habe bei der Prüfung sehr gut abgeschnitten. Ferner sollte er zu einem bestimmten Hotel gehen (ich erinnere mich, daß es The New Yorker war). Dort sollte er sich unter einem Decknamen melden; ein Zimmer würde für ihn bereitgehalten. Er gab den falschen Namen an, bekam einen Schlüssel, ging in das Zimmer und wartete. Stan sagte, das Zimmer sei ihm verdächtig vorgekommen, da es neben einer Abstellkammer war und an der Wand zwischen den beiden Räumen ein Spiegel hing. Er war ziemlich sicher, daß hinter dem Spiegel Kameras und Überwachungsgeräte waren. Später läutete das Telefon, eine Dame kam zu ihm herauf und führte mit ihm eine Reihe psychologischer Tests durch. Er ging wieder nach Hause und wurde schließlich ein weiteres Mal angerufen. Es wurde ihm erzählt, er habe wieder sehr gut bei den Prüfungen abgeschnitten. Jetzt müsse er sich für den letzten Test bei einer Abteilung in Virginia melden, nach meiner Erinnerung hieß der Ort Crabwell Corners. Dort ging Stan zum Holiday Inn. Er war sicher, daß dieses Hotel der Öffentlichkeit nicht zugänglich war, da ständig »No vacancy« (Ausgebucht)-Schilder aushingen, obwohl keine Gäste da waren. Zu jedem Zimmer gehörten Autoschlüssel und anderes Zubehör. Stan bekam wieder einen Decknamen zugewiesen und wurde zu einem Zimmer im ersten Stock geschickt, wo er warten sollte. Einige Leute kamen ins Zimmer und führten weitere Tests durch. Während dieser Prüfungen wurde Stan von einem Zimmer zum nächsten geschickt. Das ganze Erlebnis war sehr merkwürdig und er konnte sich kaum an die Hälfte davon erinnern. 111
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Die »Prüfungen« waren, um es milde auszudrücken, sonderbar. Stan erinnerte sich daran, splitternackt aufgewacht zu sein, den Hintern in die Luft gestreckt. Sehr oft taten ihm verschiedene Teile seines Körpers weh; an drei von den vier Tagen im Hotel tat ihm auch sein After weh. Das war alles, woran er sich erinnern konnte. Schließlich erzählte man ihm, die Prüfungen seien abgeschlossen, er solle nach Hause gehen und auf weitere Anweisungen warten. Nach zwei oder drei Wochen wurde Stan ungeduldig und rief eine Nummer an, die man ihm gegeben hatte. Es wurde ihm erzählt, er würde zur Zeit nicht gebraucht, aber die CIA würde alles im Archiv behalten. All das oben Erwähnte waren Stans bewußte Erinnerungen. Auch seine Frau hat angedeutet, daß er etwas mit einer Bewerbung beim CIA zu tun gehabt habe. Es könnte aber auch sein, daß das Ganze nur eine absichtliche Täuschung war, wobei sie mitmachte. Meiner Meinung nach ist der einzige Beweis für diese ganze Geschichte das, woran Stan sich mittels der Reich-Methode erinnerte. In bestimmten Trancezuständen ist es fast unmöglich, zu lügen, es sei denn, man ist äußerst gut geschult worden. Diese Zustände sind viel tiefer als allgemeine Hypnose. In einem solchen Zustand lügen zu können wäre vergleichbar mit Lügen unter der Wirkung von Wahrheitsserum (zum Beispiel Natrium-Pentathol). In einem solchen Trancezustand kehrte Stan in die Zeit zurück, als er sich beim New York Institute of Technology für die CIA bewarb. Er erinnerte sich weder an irgend etwas Außergewöhnliches dort, noch im Hotel, in dem er gewohnt hatte. Aber als er in seiner Erzählung zu dem Hotel in Virginia kam, erinnerte er sich an einen Vorfall, bei dem zwei Männer um zehn Uhr morgens in sein Zimmer kamen. Sie befahlen ihm, sich auszuziehen und rollten ihn auf dem Boden in einen Teppich ein. Stan wurde dann in den Kofferraum einer langen Limousine gelegt und in eine bewaldete Gegend gebracht. Dort wurde er aus dem Teppich befreit und angewiesen, sich auf den Rücksitz des Autos zu setzen. Von dort fuhren 112
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ihn die zwei Männer zu einem alten Schloß. Es gab ein großes Foyer mit einem Mann, bei dem sie sich anmeldeten. Sie gingen zur Wand und drückten einen Knopf, womit die Wand sich öffnete. Stan wurde in einen Fahrstuhl geschoben. Nachdem der Fahrstuhl anscheinend zwei oder drei Etagen nach unten fuhr, gingen die Türen auf. Vor ihnen war ein ungefähr dreißig Quadratmeter großes Zimmer. In der Mitte des Zimmers war ein Tisch mit einem Schaumgummipolster darauf. Die Oberfläche war für einen Menschen ausgehöhlt. Es gab eigentlich zwei Kissen, damit man auf dem Bauch oder auf dem Rücken liegen konnte. Stan wurde auf seinen Rücken gelegt. Dann senkte sich ein Gerät über ihn und irgendetwas wurde in seinen Bauchnabel gesteckt. Es war verdammt schmerzhaft, denn gab es keine Betäubungsmittel. An dieser Stelle fing Stan an, sich an Schock-»Therapie« zu erinnern. Verschiedene Programme kamen ihm ins Gedächtnis. Eines bestand darin, daß Stan zu einem großen Konzern gehen sollte, wo er sofort als Finanzbeauftragter eingestellt würde. Der Konzern würde ihn erwarten. Dort sollte er Gelder von der Firma wegschleusen für das Projekt MALTA, was »Montauk Alsace-Lorraine Time Archives« (Montauk-Elsaß-Lothringer Zeit-Archive) bedeutet. Er leitete Gelder um, die zur Weiterführung des Montauk-Projekts in Europa bestimmt waren, welches in den elsäßisch-lothringischen Bergen angesiedelt ist. Bevor Stan ging, öffnete sich noch eine Tür. Dahinter stand ein grauer Außerirdischer, der sich wegduckte, als ob er nicht gesehen werden wollte. Oder vielleicht wollte er doch gesehen werden. Niemand weiß es genau. Worum auch immer es ging, jemand entschied, daß Stan vor vier Uhr nachmittags zu seinem Zimmer im Holiday Inn zurückgebracht werden müßte, und genau das machten sie. Anscheinend war zu dieser Zeit noch etwas anderes geplant. An dieser Stelle hörten Stans Erinnerungen auf. Er konnte nicht weiter; es war zu traumatisch für ihn. 113
KAPITEL ELF
11 DAS KAPITEL DESTEUFELS Ich war nicht überrascht, als Stan mir erzählte, er habe mit dem Montauk-Projekt zu tun gehabt. Ich hatte sogar den Verdacht, daß er irgendwann auf der Basis gewesen war. Mehrmals berichtete er davon, daß er aufgewacht sei und durchs Fenster das Gesicht eines Mannes erblickt habe. Dieses Gesicht starrte ihn an und lachte ihn aus. Dies beunruhigte Stan, und als er Duncan kennenlernte, erkannte Stan, daß es Duncans Gesicht gewesen war. Duncan kennenzulernen war für Stan wie ein Alptraum, der in Form eines lebendigen Menschen in die Wirklichkeit eintrat. Wir schlössen daraus, daß Stan ein Opfer von Montauk gewesen sein mußte und daß er irgendwie die Identität des Mannes (Duncan), der die Formen erzeugt hatte, welche ihn verfolgten, psychisch zusammengebracht haben mußte. Ich würde bald erfahren, daß die psychologische Verbindung zwischen Stan und Duncan viel tiefer reichte. Schließlich fragten wir bei Duncans Informationsquelle nach (damit ist eine metaphysische Informationsquelle gemeint), ob Stan ihn besuchen könnte. Duncans Lesung zeigte, daß Stan kein Sicherheitsrisiko sei. Zuerst aber hielten wir es für wünschenswert, daß Stan die Kontrolle über sich selbst erlange, da er offensichtlich unter dem Einfluß außerirdischer Lebewesen stand. In der Tat war er unter 115
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der Kontrolle von mehreren, verschiedenen Außerirdischen. Wir arbeiteten schnell und fieberhaft, um Stan die Kontrolle zurückzugeben. Stan war in der Lage, Außerirdische direkt medial zu channeln; er konnte ein echtes Trans-Channelling (mediales Weiterleiten) machen, wobei das außerirdische Wesen direkt durch ihn sprach. Duncan und ein Freund namens Peter (nicht Peter Moon) bestätigten, daß etwas durch Stan sprach, was nicht Stan selbst war. Nach und nach brachten wir Stan zu dem Punkt, wo er wieder die Kontrolle hatte. Er konnte bestimmen, was und wer in ihn reinkam. An diesem Punkt gab Duncans Informationsquelle zu verstehen, daß Stan zu den Space Time Labs kommen könnte. Als Stan zum ersten Mal zu den Space Time Labs kam, übermannten ihn emotionelle Schwierigkeiten, als er sich den Laboratorien näherte. Er brach zusammen, weinte, und fing an, sich an seine Beteiligung am Projekt mit den Montauk-Boys zu erinnern. Er sagte, er sei 1973 zum ersten Mal von grauen Außerirdischen abgeholt und nach Montauk verschleppt worden und hätte das frühe Montauk-Boys-Programm durchlaufen. Es fiel den Direktoren des Montaukprogramms auf, daß Stan eine gewisse mediale Resonanz mit Duncan hatte. Er wurde aber aus dem Programm herausgeholt und zum Verbindungsmann gemacht. Er wurde einer der Direktoren, die verantwortlich waren für die Züchtigung und Zermürbung der Kinder. Die Wiedergewinnung dieser Erinnerung gab Stan zu verstehen, warum er manchmal den Drang verspürte, zu seinen eigenen Kindern grob zu sein. Er durchspielte sein Leben in Montauk. Normalerweise ist Stan einer der sanftesten Menschen, denen man begegnen kann. Aber er meint, seine Kinder können ihn zu einem Punkt bringen, wo er sich wie ein Kommandant benimmt. Er war von dieser Erkenntnis sichtlich erschüttert und wollte in eine hellseherische Trance fallen, um herauszubekommen, ob das, was er vermutete, überhaupt stimmte. Dies wurde gemacht und er ging die Sache aus vielen verschiedenen Richtungen an. Er kam jedoch immer wieder auf das Gleiche: 116
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entweder war es wirklich passiert, oder sein Verhalten war eine gelernte Reaktion. Das, was Stan im Trancezustand beschrieb, stimmte mit den Beschreibungen von anderen Montauk-Boys überein. Dabei wurde ein fünfeckiges Zimmer erwähnt, das in einem feuchten, unterirdischen Keller zu sein schien. Er beschrieb einen Käfig, der aus starkem Hühnergitter gemacht war (man kann ihn auch heute noch in Montauk sehen und er erscheint in meinem Video The Montauk Tour). Er sprach von Körpern auf Tischen, die vorübergehend praktisch leblos waren und entweder darauf warteten, programmiert zu werden oder nach der Programmierung zurückgeschickt zu werden. Stan beschrieb auch Körper, die mit großen Brandlöchern mitten in der Brust und im Bauch zurückgeschickt wurden. Duncan hatte dies zuvor erwähnt, aber nicht in Stans Anwesenheit. Stan gab einen völlig unabhängigen Bericht. Stans Informationen waren also im Einklang mit denen von Duncan. Es war jetzt erwiesen, daß sie sich gekannt hatten. Also vertieften wir uns mehr und mehr in die Sache. Bei dem wohl dramatischsten und sensationellsten »Recall«, den ich je miterlebt habe, erinnerte sich Stan daran, daß er auf dem Planeten Mars war und einem in ein Gewand gehüllten Wesen etwas übergab. Er wurde gebeten, in seiner Erinnerung bis kurz vor dieses Ereignis zurückzugehen, woraufhin er sich auf einem Tisch in Montauk wiederfand, auf dem er gerade programmiert wurde. Er saß in einem Stuhl, der mit irgendeinem Elektroschock-Gerät mit Helm ausgerüstet war. Stan berichtete, daß er diesen Helm aufsetzte und darauf in eine Elektroschock-Reaktion ging, die er jetzt wiedererlebte. Als nächstes sah er eine rechteckige Öffnung, die direkt über dem Tisch erschien, worauf die Programmierung stattgefunden hatte. Er wurde in die rechteckige Öffnung hineingesogen. Dann fand er sich in antike jüdische Gewändern gekleidet etwa aus der Zeit Christi. Dann war Stan plötzlich in die Zeit von Christus zurückversetzt. Gemäß seiner Erinnerung war es sein Auftrag, Jesus aufzufinden 117
R U C K K E H R NACH MONTAUK und zwei Dinge zu tun. Zuerst sollte Stan Christus eine Blutprobe entnehmen und Ihndann töten. Stan findet Christus, der ihn auf eine sehr überraschende Art und Weise begrüßt. Christus sagt, er wisse, warum Stan hier sei und biete sich sogar freiwillig an, ihm eine Blutprobe zu geben. Christus gibt aber zu verstehen, daß er noch nicht zum Sterben bereit sei. Er sagt Stan, daß es ihm nicht gelingen werde, ihn zu töten. Stan führt seine Befehle von Montauk aus und berichtet darüber, daß er eine ganze Revolverladung in Jesus hineingeschossen habe, ohne irgend eine Wirkung zu erzielen. In Montauk-Zeit ausgedrückt hatte dieses ganze Geschehen vielleicht zehn Stunden gedauert, doch Stan fühlte, als ob er ungefähr zwei Monate in der Zeit Christi gewesen sei. Wir glauben, daß Stan möglicherweise irgendwie Judas geworden oder in Judas' Körper hineingeschlüpft war. Es scheint, er habe die Identität des Judas angenommen, habe Christus verraten und, wie in der Bibel berichtet, die Vorkehrungen für dessen Tod getroffen. Und all dies wieder auf Befehl von Montauk. Nichts hier ist sehr klar. Es ist von einem religiösen Standpunkt aus betrachtet auch äußerst kontrovers. Ich berichte nur, was erinnert wurde und biete dies als rohe Daten an. Ich werde meine persönliche Schlußfolgerung hinzufügen und rege den Leser dazu an, seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Stan berichtete, er habe ein Fläschchen voll mit dem Blut Christi zurück nach Montauk gebracht. Er wollte es nicht hergeben und hielt es immer fest bei sich. Dann empfand er eine Art Brennen und das Blut »durchschoß« ihn wie bei einem Exorzismus. Anschließend wurde Stan durch ein Portal zum Mars geschickt. Es wurde ihm befohlen, dort das Blut an Christus zu überreichen, den er auf dem Mars finden würde. Stan stieg aus dem Untergrund auf dem Mars hoch und erblickte ein Gebirge. Neben einem Tafelberg, bei einer Gruppe von Steinen, stand eine große dünne Gestalt, die wie Christus in seinem Gewand aussah. Stan ging auf ihn zu und nervös überreichte er der Gestalt das Blut. Als diese das Blut entgegennahm,
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•ah sie hoch und Stan erkannte das Gesicht von Duncan Cameron, der sich als Christus ausgab. Duncan stand einige Minuten bewegungslos da und Stan verschwand. Der Zeitkontext ist hier unbekannt, aber wir schätzen, es müßte Ende Juli 1983 gewesen sein, aufgrund einiger Hinweise, worüber Duncan inzwischen berichtet hat. Daraufhin ging Stan zurück in den Untergrund des Mars, stieg in den Wirbel ein und kehrte nach Montauk zurück. Dort erfuhr er, daß sie das Blut brauchten, da es in Duncans Blutkreislauf eingemischt werden könnte, und zwar auf eine Art und Weise, daß Duncan die gleiche DNS-Blutkodierung haben würde wie die auf dem Grabtuch von Turin. Diese Tatsache würde dann als (falsches) Argument dienen, daß Duncan die zweite Erscheinung Christi sei. Ob die Details dieses Berichtes stimmen oder nicht, dieser Aspekt der Geschichte klingt sehr plausibel, denn Duncans Training (in seinem jetzigen Körper, geboren 1951) hatte ihn immer darauf vorbereitet, der Antichrist zu sein. Stan und Duncan hatten völlig unabhängig voneinander viele ähnliche Erinnerungen, die darauf hindeuten, daß die fantastische Geschichte, die ich gerade erzählt habe, auf irgendeinem Niveau wahr ist. Der vielleicht ironischste Teil von all dem ist, daß dadurch eine plausible Erklärung für den Zusammenbruch des MontaukProjekts geliefert wird. Im ersten Buch berichtete ich lediglich das, was zu jener Zeit bekannt war. Jemand hatte ein Programm in Duncan aktiviert, das »Junior« (das Monster) freisetzte und allen Beteiligten solche Angst machte, daß sie das Projekt beendeten. Laut dem, was wir uns zusammenreimen können, war Duncan auf seine Rolle als Antichrist vorbereitet worden. Er erinnert sich an das Training, und es ist ihm sehr unwohl, wenn das Thema erwähnt wird. Es kann sogar eine extreme Reaktion auslösen. Keine von diesen Informationen ist neu. Es soll auch erwähnt werden, daß es mindestens zwölf größere Mysterienschulen auf dem Planeten Erde gibt. Jede von diesen verschworenen Gemeinden hat ihren eigenen Plan und beschäftigt sich 119
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mit der Förderung des Antichristen. Dies ist ein enorm komplexes Thema voll von Komplotten. Ich werde hier nicht darauf eingehen, komme aber später im Buch darauf zurück. Mit dieser lachhaften und vielleicht noch nie dagewesenen Manipulation der Zeit wollten die Mächte in Montauk anscheinend die Macht Gottes selbst an sich reißen. Am Ende triumphierte aber Christus als Vertreter Gottes. Sein Blut wurde für diabolische Zwecke gesucht, doch stellte er den ganzen Vorgang auf den Kopf. Das Blut hatte schließlich eine reinigende Wirkung auf Duncan und änderte seine ganze Persönlichkeit. Vor diesem Ereignis war Duncan eingebildet und arrogant. Danach aber wurde er ein ganz netter Kerl. Als erstes traf er sich mit einer Gruppe von Menschen aus Montauk, die bereit waren, das Projekt zu sabotieren. Es wurde beschlossen, »Junior« freizulassen, und damit wurde das Montauk-Projekt lahmgelegt. Obwohl es noch heute in irgendeiner Form aktiv ist, wird angenommen, daß die Montauk-Agenten nicht mehr über die gleichen Fähigkeiten verfügen wie 1983. Die obige Geschichte kommt mir genauso merkwürdig und außergewöhnlich vor wie wohl auch Ihnen. Wenn Sie dies zu sehr beunruhigt, lesen Sie bitte nochmals Kapitel l und versuchen Sie, das ganze im Kontext der Mythologie zu sehen. Ich habe dies alles hier wiedergegeben, weil es während meinen Nachforschungen auftauchte. Ich habe es nicht erfunden und glaube auch nicht, daß Stan es erfunden hat. Es stimmt auch mit Duncans Informationsquelle überein. Entscheidend ist, daß es zeigt, wie das Christus-Bewußtsein gesiegt hat und uns alle vor einer möglichen Manipulation durch das Montauk-Projekt rettete. Die Menschheit kann vor der Verwüstung gerettet werden und es sind höhere Mächte am Wirken, mit denen wir uns in Verbindung setzen können. Inzwischen mußte Stan mit einer ernsthaften Situation in seinem wirklichen Leben zurechtkommen. 120
KAPITEL ZWÖLF
12 STAN GEHT INS GEFÄNGNIS Nachdem wir die seltsamen Ereignisse um Mars und Duncan entdeckt hatten, arbeitete ich weiter mit Stan zusammen. Plötzlich überschlugen sich seine juristischen Schwierigkeiten. Ihm wurde die Unterschlagung von Geldern der Charles Food Company (Name geändert), einem großen Konzern auf Long Island, vorgeworfen. Als leitender Finanzbeauftragter dieser Firma war er in einer Position, wo er große Mengen Geld zu transferieren hatte. Sein ganzer Rechtsfall war von merkwürdigen Umständen begleitet. Ich werde diese Umstände kurz beschreiben, bevor ich mit der Geschichte über Stans juristische Probleme fortfahre. Einige Informationen wurden von AI Bielek beigesteuert. The Charles Food Company hat tiefgreifende Verbindungen zu Montauk. Sie haben auch gute Beziehungen zur Mafia. Manche glauben, Charles sei eine Fassade, welche die geheime Regierung für die Lösung verschiedenster Probleme einsetzt. Es wird angenommen, daß Charles Food-Lastwagen überall auf Long Island herumgefahren waren, um Kinder für die Montauk-Programmierung aufzulesen. Als das Montauk-Projekt 1983 zusammenbrach, gab es noch viele Kinder aus der Programmierung, mit denen man irgendwas machen 121
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mußte. Sie wurden nicht einfach alle ausgesetzt, obwohl wir sicher sind, daß einigen so geschah. Ein Treuhandvermögen wurde eingerichtet, um für die Kinder zu sorgen, aber das Geld wurde allmählich aufgebraucht. Stan wurde dann ausgewählt, um dieses Problem zu lösen, und zwar anscheinend vom CIA. Er wurde, wie schon erwähnt, indoktriniert und wurde etwa 1985 zur Charles Food Company geschickt. Dort wurde ihm befohlen, die Tätigkeit des leitenden Finanzbeauftragten zu übernehmen und verschiedene geheime, schon laufende finanzielle Transaktionen fortzuführen. Eine von diesen war es, »gewaschenes« Geld von Charles abzuziehen und nach Deutschland zu schicken. Dort wurde das Geld zur Aufrechterhaltung des MALTA-Projekts, der Fortsetzung des Phönixoder Montauk-Projekts, verwendet. Stan bekam auch den Befehl, eine neue Stiftung für die Kinder einzurichten. Das Geld wurde von Charles auf Stans eigenes Konto transferiert und Stan sollte dann damit die Stiftung einrichten. Dies war ein entscheidender Fehler seinerseits, da es ihn verwundbar und schuldig machte, falls irgendwas schief gehen sollte. Seine Auftraggeber wußten genau, was sie taten. Überraschenderweise reagierte Stan widerwillig auf ihre Befehle und der Umgang mit ihm wurde sehr schwierig. AI Bielek erinnert sich, von einer Sitzung gehört zu haben, worin Stan fertig gemacht wurde, da er die Stiftung noch nicht eingerichtet hatte. Das Geld lag einfach auf seinem persönlichen Konto. Es wurde ihm ausdrücklich erklärt, es sei seine Aufgabe, die Stiftung einzurichten, und daß dies der eigentliche Grund sei, daß er überhaupt bei der Charles Company eingestellt worden sei. Stan weigerte sich immer noch, obwohl er ein Prozent als Provision für die Bearbeitung bekommen würde. Nun reichte es seinen Auftraggebern endgültig und Stan wurde 1988 wegen Unterschlagung geschnappt. Auf Rat seines Anwalts bekannte er sich des Bankbetruges für schuldig. Da er gestanden hatte, wurde auf die straf-
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rechtliche Verfolgung wegen Unterschlagung von 400 000 Dollar verzichtet. Die nächste Entwicklung war seltsam: die Regierung verschob den Termin der Festlegung des Strafmaßes, denn Stan hatte sich dazu bereit erklärt, bei einer Anklage gegen die Charles-Familie wegen Einkommenssteuerbetrugs zu kooperieren. Eine »ehrliche« Splittergruppe der Regierung ging aus eigenem Interesse gerichtlich gegen die Charles vor. Stans Verteidiger hoffte, zeigen zu können, daß Stan nichts unterschlagen hatte, es sei denn als Handlanger der Charles-Familie. Angeblich waren vielee Millionen Dollar des Konzerns unterschlagen worden. Das Geld, das Stan »nahm«, waren 400 000 Dollar, die an sich Stans Anteil hätten sein sollen. Das heißt, die Gesamtsumme des veruntreuten Geldes müßte sich auf etwa 40 Millionen Dollar belaufen haben. Während dieser Zeit, sagt Stan, bekam er Drohanrufe, und Molotow-Cocktails wurden in seine Einfahrt geworfen. Ich erinnere mich sogar daran, daß meine Mutter in der Zeitung von einem Haus in Stans Ortschaft gelesen hatte, gegen das ein paar Molotow-Cocktails geworfen worden waren. Es ist also wirklich passiert. Die Charles-Familie wollte ihn wahrscheinlich verängstigen, damit er nicht gegen sie aussagen würde. In der Zwischenzeit war die Regierung wütend geworden und veranlaßte, das der Prozeß in die Länge gezogen wurde. Stan wurde immer Monate vorher darüber informiert, daß seine Strafe an einem gewissen Tag festgesetzt werden sollte, doch ein oder zwei Tage vor dem jeweiligen Termin rief Stans Anwalt an, um zu sagen, daß dieser nochmals um ein paar Monate verschoben worden war. Dann, gerade als er anfing, sich an seine Beteiligung am Montauk-Projekt zu erinnern, bekam er einen Anruf, worin er erfuhr, seine Strafe werde am kommenden Freitag festgelegt. Dies war äußerst ungewöhnlich, da er sonst immer ein oder zwei Monate im voraus Bescheid kriegte. Jetzt bekam Stan Angst.
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Er traf sich mit seinem Anwalt und behauptete, das Gebäude wäre von schwarzen Hubschraubern umkreist worden. Sein Anwalt benahm sich sehr fies und sagte Stan, die Festlegung des Strafmaßes sei um ein paar Tage verschoben worden. Da fing ich an, telephonische Drohungen zu machen (ich weiß, daß mein Telefonanschluß abgehört wird): Sollte Stan eingesperrt werden, würde ich alles über Montauk beweisen, was ich nur könnte und würde öffentlich von meine Beteiligung an dem Moriches Bay UFO-Absturz erzählen (als Mitarbeiter von BJM half ich, das UFO »abzuschießen«, indem ich seinen Antrieb mit den richtigen Frequenzen störte, eine ganz andere Geschichte). Nachdem wir die Drohungen ausgesprochen hatten, ging Stan wieder zu seinem Anwalt zurück und erfuhr, daß die Straffestsetzung zwei Wochen später stattfände. Der Anwalt war auf einmal sehr nett und auf eine schmierige Art zuvorkommend. Als nächstes wurde Stan vor Gericht geschleppt und der Anwalt gab eine sehr gute Erklärung der Vorkommnisse ab. Er meinte, der Staatsanwalt sei nicht in der Lage gewesen, die Regierungsseite des Geschäftes einzuhalten (das heißt, Stan für seine Hilfeleistungen im Steuerbetrugsfall gegen die Charles-Familie freizubekommen). Darüber hinaus erklärte die Regierung, daß es nichts weiter zu Ermitteln gäbe. Stans Anwalt bat um eine verminderte Strafe, da seit dem Beginn des Prozesses inzwischen zwei Jahre vergangen seien. Der Richter stimmte damit überein und gab zu, daß er persönlich der Meinung war, der Prozeß sei völlig falsch abgewickelt worden. Leider lag es nicht in seiner Hand, den Fall zu entscheiden; er sagte, er müsse den ihm vorgegebenen Richtlinien folgen. Dann fragte der Richter den Staatsanwalt, ob er mit Bewährung als Strafverminderung für Stan einverstanden wäre. Der Staatsanwalt meinte, unter keinen Umständen sollte Stans Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden. Er solle mit der Höchststrafe eingesperrt werden. Der Richter gab zu verstehen, daß er keine Wahl habe. Falls er sich für Bewährung entscheiden würde, würde ein höheres Gericht seinen Entscheid umstürzen und er würde Ärger bekommen. Der Richter 124
STAN GEHT INS G E F Ä N G N I S
folgte dann seinen Richtlinien und erwog all die verschiedenen Aspekte des Falles. Er verurteilte Stan zu dreiunddreißig Monaten Freiheitsentzug. Bewährung sei erst nach elf Monaten möglich. Stan bekam dreißig Tage, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Ich hatte durch telefonische Drohungen versucht, Stan aus dem Gefängnis rauszuhalten. Der Reaktion von Stans Anwalt nach zeigten meine Bedrohungen auch eine gewisse Wirkung, aber offensichtlich nicht so weitgehend wie erhofft. Unsere Strategie war jetzt, alles ruhen zu lassen, in der Hoffnung, die Staatsanwaltschaft würde die Strafe aufheben. Wir hielten dies für möglich, da schon Stans Straffestlegung so oft verschoben worden war. In der Tat lagen fast drei Monate zwischen der Festsetzung des Strafmaßes und Stans erstem Tag im Gefängnis. Die Gerichtsdiener sagten immer wieder, sie könnten für Stan keinen Platz finden. Dann kam mir etwas äußerst Interessantes zu Ohren. Ein Typ in der Bundesstrafvollzugsanstalt von Danbury, Connecticut sagte mir, Stan sollte dorthin geschickt werden, aber sie wollten ihn nicht, da es um ihn so viele Kontroversen gab. Alles verzögerte sich noch weiter. Unsere nächste Strategie war, zu verhindern, daß jemand Stan im Gefängnis einer Gehirnwäsche unterzog. Hier stieß John Ford zu uns. John ist Vorsitzender des Long Island UFO-Netzwerks und war entscheidend bei der Erforschung des Center Moriches UFOAbsturzes beteiligt. John arrangierte ein Interview für Stan in der Sendung Now It Can Be Told Qetzt kommt's raus!) des berühmten Fernsehmoderators Geraldo Rivera. John sorgte auch für landesweite Publicity. So würde die Regierung es nicht wagen, mit Stan irgendwelchen Unfug anzustellen. Zu ungefähr derselben Zeit stellte John ganz ahnungslos Stan einer Frau vor, die wir Mary Snodgrass nennen werden (Name geändert). Sie war einst von Außerirdischen entführt worden. Dann war sie Hellseherin geworden und ihre Arbeit mit anderen Entführten hatte einen guten Ruf. John wußte auch, daß sie sehr weitreichende Beziehungen hatte, aber er wußte nicht genau zu wem. 125
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Mary wußte genau, wie sie Stan am besten unter ihre Kontrolle kriegen konnte. Es war, als hätte sie eine Biographie Stans vor sich. Sie drehte ihn buchstäblich um hundertachtzig Grad. Zuerst brachte sie ihn dazu, jede Publicity abzulehnen. Dann machte sie ihn glauben, daß die Ereignisse, woran er sich erinnerte, zwar wirklich gewesen waren, aber nur in seinem Kopf. Laut ihrer Erklärung war Stan nie physisch irgendwo hingegangen. Mary hat eine Theorie, daß es in Wirklichkeit keine physischen Entführungen durch Außerirdische gibt, sondern nur geistige. Sie bereitete Stan auf das Gefängnis vor, und in dieser Zeit rief er sie jeden Tag an. Mary wurde buchstäblich zu seinem »Manager« und redete häufiger mit Stan als seine eigene Frau. Schließlich wurde Stan Campbell in der Bundesstrafvollzugsanstalt von Ashland, Kentucky, eingesperrt.
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KAPITEL
DREIZEHN
13 STAN WIRD ZUM SCHWEIGEN GEBRACHT Interessanterweise wäre manches von der Information in diesem Buch nicht zum Vorschein gekommen ohne ein seltsames Ereignis, das Peter Moon betraf. Peter hatte Stan nie kennengelernt und zweifelte daran, daß Stan überhaupt eine wirkliche Verbindung mit Montauk hatte. Peter fand die Christus-Geschichte interessant und von großem dramatischem und mythologischem Wert, egal, ob sie im physischen Sinne »wahr« ist oder nicht. Es stellte sich heraus, daß Stans Geschichte etwas tiefgreifender war als er erwartet hatte. Im Herbst 1992 rief AI Bielek Peter Moon an und sagte, das er bald nach Long Island käme. AI wollte wissen, ob es irgendwelche Möglichkeiten für Vorträge gäbe, selbst sehr kurzfristig. Peter meinte, es sei eigentlich zu knapp, aber er würde rumtelefonieren und schauen, was sich machen lasse. Als erste rief er die Hellseherin Elaine Donald an, die mir Stan Campbell vorgestellt hatte. Peter kannte Elaine nicht, hatte aber ihre Visitenkarte und wußte, daß sie auch als Veranstalterin von Vorträgen tätig war. Sie sagte Peter, sie habe in letzter Zeit zu viele Vorträge über UFOs gehabt und daß AI nicht in ihr aktuelles Programm passen würde. Sie stellte ein paar Fragen über 127
R U C K K E H R NACH MONTAUK das Montauk-Buch und wollte wissen, ob Peter mit Stan Campbell bekannt sei. Peter verneinte, worauf sie sagte, daß Stan ein sehr guter Freund sei. Sie wollte, daß Peter sie in New York besuche, da sie ihm einiges zu erzählen habe, was sie am Telefon nicht sagen könne. Peter suchte also Elaine auf und sie lernten sich erst mal kennen. Dann wollte sie wissen, was Peter über Stan wisse. Er erzählte ihr hauptsächlich von der Christus-Geschichte, da er keine Details von Stans Unterschlagung wußte. Elaine meinte, Stan habe alle seiner Äußerungen unter der Wirkung der Droge Prozac gemacht und daß er nichts mit Montauk zu tun haben wolle. Zuerst bestand sie darauf, daß sein Name nicht im Buch vorkommen dürfe. Peter stimmte ihr gerne zu, aber sie ging einen Schritt weiter und verlangte, daß auch keine von Stans Informationen benutzt werden sollten. Es sei alles pure Halluzination respektive Selbsttäuschung. Sie wollte Peter von irgend etwas überzeugen. Als nächstes meinte Elaine, Peter solle Stan im Gefängnis anrufen. Stan würde ihm dann bestätigen, daß die Montauk-Informationen nur Erfundenes oder Selbsttäuschung seien, zumindest soweit wie es Stan anging. Peter bemerkte, daß er Stan nicht kenne und daher nicht wissen könne, ob der Mensch, mit dem er telefoniere, auch tatsächlich Stan sei. Außerdem sei er nicht daran interessiert, mit Stan direkt zu reden, da dies sowieso nichts beweisen würde. Elaine bestand dann darauf, daß Peter Mary Snodgrass anrufe, die Therapeutin, die mit Stan zusammengearbeitet hatte. Wie man sich vorstellen kann, wußte Peter, daß etwas sehr Merkwürdiges vorging. Diese Leute machten sich sehr viel Mühe, um Peter davon zu überzeugen, daß Stan ein bemitleidenswerter Mensch sei, der unter Prozac stand und von Preston weitgehend manipuliert war. Dies gipfelte darin, daß, als Peter Mary gegenüber bemerkte, Stan könne im Gefängnis einer Gehirnwäsche ausgesetzt worden sein, diese behauptete, die Gefängniswärter hätten ihr versichert, daß an Stan keine Gehirnwäsche durchgeführt worden sei. Dies war ihr
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STAN W I R D Z U M S C H W E I G E N G E B R A C H T Beweis genug, was Peter sehr amüsierte. Er bemerkte, das sei ein wirklich guter Beweis, da Gefängniswärter tadellos anständig sind und nie dazu neigen, zu lügen. Sie stimmte zu und setzte das Gespräch fort; sie hatte die starke Ironie in Peters Bemerkung völlig überhört. Für Peter verlor sie damit ihre ganze Glaubwürdigkeit. Nachdem er mit Mary telefoniert hatte, sagte Peter zu Elaine, daß je länger sie redeten, sie sich umso tiefer hineinritten. Peter warnte die beiden Frauen sogar, daß ich eventuell alles mir Mögliche machen würde, um die Wahrheit des Ganzen zu beweisen, nur weil sie ihn so sehr vom Gegenteil überzeugen wollten. Elaine platzte darauf mit etwas völlig aus dem Zusammenhang stehenden heraus. Sie meinte, Stan spreche acht verschiedene Sprachen und die CIA hätte ihn mit jemand anderem verwechselt, als Stans Aktenkoffer unterwegs nach Israel beschlagnahmt worden war. Peter wußte weder von der CIAnoch von einer Reise nach Israel und war erstaunt zu erfahren, daß Stan so viele Sprachen sprach. Es dämmerte Peter, daß Elaine möglicherweise programmiert oder sonst wie beauftragt war, irgendeine Reise zu untersuchen, die Stan im Auftrag der CIA nach Israel gemacht hatte. Keiner von uns weiß, worum es hier ging, aber es zeigt, daß sich irgend etwas Seltsames abspielte. Peter ging nach Hause und rief mich noch am gleichen Abend an. Er bestand darauf, mich und AI Bielek am nächsten Tag zu besuchen und wollte alles erfahren, was mit Stan passiert war. Peter war jetzt völlig davon überzeugt, daß etwas höchst Außergewöhnliches geschehen war. Er nahm das Treffen auf Band auf, und das, was Sie gerade gelesen haben, ist die überarbeitete Niederschrift dieses Gesprächs. Da er sich um Stan und Stans Familie Sorgen machte, schrieb Peter an Stan im Gefängnis und fragte, ob Stan noch zu seinen früheren Äußerungen stehe und seinen wirklichen Namen in diesem Buch haben wolle. Peter bekam nach etwa einem Monat eine merkwürdige Antwort. In einem vorsichtig formulierten Brief leugnete Stan alle Informationen, die er mir gegeben hatte. Des weiteren verhöhnte 129
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KAPITEL V I E R Z E H N
14 AUSSERIRDISCHE ABKOMMEN 1992 machte ich eine sehr interessante Entdeckung, welche die Entwicklung des elektronischen Transistors für mich verständlich machte. Hier ist eine weitere Sache, die Sie in den herkömmlichen Lehrbüchern über die Geschichte der Naturwissenschaften nicht finden werden. Zuerst werde ich die Legenden über die Abkommen zwischen der U.S.-Regierung und verschiedenen außerirdischen Gruppen erzählen. Diese Abkommen werden als Legende bezeichnet, da niemand eine Kopie von ihnen vorweisen kann. Ich bin mir selbst nicht sicher, ob sie wirklich existieren. Ich kann Ihnen nur das erzählen, was ich durch zahllose Gespräche mitbekommen habe. Der springende Punkt (und der einzige Grund, warum ich dies alles hier erwähne) ist, daß diese Legenden dazu dienen, die Vorgänge zu verstehen, die zur Entwicklung des elektronischen Transistors führten. Das erste Abkommen zwischen Außerirdischen und der U.S.Regierung wurde angeblich 1913 unterzeichnet. Ich habe darüber keine weiteren Informationen, außer daß eine Verbindung zum Ersten Weltkrieg besteht. Das zweite Abkommen wurde zwischen 1945 und 1947 unterschrieben. Es handelte sich hier anscheinend um irgendeine Art 131
RÜCKKEHR NACH MONTAUK außerirdischen Technologieaustausches. Gerüchten zufolge fand dieser Austausch mit einer Gruppe Außerirdischer statt, die sich als die »K-Gruppe« bezeichnete. Die K-Gruppe war wegen des Abwurfs von Atombomben höchst besorgt und wollte, daß die Welt die nuklearen Waffen abrüstet. Sie hatten anscheinend Angst vor dem, was die Menschheit anrichten könnte. Es kam ein Abkommen zustande, nach welchem als Gegenleistung für die Preisgabe anderer Technologien auf nukleare Waffen verzichtet wurde. Natürlich hielten sich die Menschen nicht an dieses Abkommen und schließlich verließ uns die K-Gruppe. Das dritte Abkommen kam zustande, als eine weitere Gruppe von Grauen erschien und die U.S.-Regierung kontaktierte. Diese Grauen sagten, sie könnten uns helfen, aber sie wollten auch, daß wir ihnen helfen sollten. Sie wollten gewisse Technologien haben. Nach dem, was mir erzählt wird, wurde dieses Abkommen irgendwann zwischen 1951 und 1954 abgeschlossen. Dieses Abkommen ist zur Zeit noch gültig, obwohl die Grauen ab und zu dagegen verstießen. Wegen des Dokuments The Surface-Barrier-Transistor (welches auf Seite 137 zu sehen ist), glaube ich, daß Außerirdische 1946 Kontakt aufnahmen. Man merke, daß dort schon im Jahre 1946 der Begriff »crystal valves« (Kristallröhren) verwendet wird. Diese wurden später Halbleiter-Trioden (semiconductor triodes) genannt. Hier fangen meine Entdeckungen über den Transistor an.
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KAPITEL FÜNFZEHN
15 DIE LEGENDE VOM TRANSISTOR Die Geschichte des Transistors fängt mit einer Firma namens E.T. Company an. Dies war eine völlig legale und rechtlich anerkannte Gesellschaft, welche in den fünfziger Jahren gegründet worden war. Ihr Firmenzeichen ist auf Seite 138 zu sehen. Ich kenne einen Herrn, der 1960 oder 1961 bei der E.T. Company im Labor gearbeitet hatte. Ich nenne ihn Klark, und er ist derselbe Klark, den ich in Das Montauk-Projekt: Experimente mit der Zeit erwähnt habe. Er kennt Dr. Rinehart, der mir gegenüber vertrat, er sei John von Neumann, der damalige technische Direktor des Montauk-Projekts. Ich habe auch den Verdacht, daß Klark als Berufsagent Dr. Rinehart überwachte. Im allgemeinen glaube ich ungefähr neunzig Prozent von dem, was Klark mir erzählt, denn seine Geschichten sind manchmal ganz schön phantastisch. Es ist mir völlig klar, daß Leute das gleiche über mich sagen dürften. Dies ist einfach eine Art Berufsrisiko für diejenigen, die über geheime Projekte arbeiten oder gearbeitet haben. Einmal erzählte mir Klark eine interessante Geschichte über die E.T. Company. Er sagte, er habe für einen Herrn namens Herman Anapoly gearbeitet, der auch Ausbilder beim RCA Institute war (welches jetzt Technical Careers Institute heißt). Anapoly hatte auf 133
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einen ganzen Stoß von Bibeln geschworen, daß Philco 1952 oder 1953 einen Regierungsauftrag von der Navy bekommen habe. Sie sollten einen Sonderbereich hinten im Philco-Labor einrichten, wo äußerst strenge Sicherheitsmaßnahmen herrschten. Große, dünne Männer in schwarzen Regenmänteln wurden beim Betreten des Sicherheitsbereichs beobachtet. Sie trugen dazu merkwürdige Hüte, die ihre Gesichter bedeckten, mit Löchern gerade für zwei Augen. Anapoly schwor gegenüber Klark, daß, wenn diese Männer ihre Mäntel und Hüte auszogen, darunter anderthalb Meter große Graue hervorkamen. Diese Außerirdischen brachten dem Personal bei, einen Kristall-Verstärker zu produzieren, der später als Surface-Barrier-Transistor (Oberflächensperrschichttransistor) bekannt wurde. Als ich beim Technical Careers Institute anrief, um Klarks Geschichte zu verifizieren, erfuhr ich, daß es wirklich einen Herman Anapoly gab. Er lehrte über Transistoren und war früher einmal bei der E.T. Company vollbeschäftigt gewesen. Er ließ sich schließlich pensionieren, fing an zu Unterrichten und war bei der E.T. Company noch teilzeitbeschäftigt. Bis jetzt war Klarks Geschichte in Ordnung, bewies aber keine außerirdische Beteiligung. Die Sache war mit Vorsicht zu genießen, aber ich habe sie mir gemerkt. Sie sollte einige Jahre später sehr wichtig werden, als neue Entwicklungen auftauchten.
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KAPITEL SECHZEHN
16 DER SURFACE-BARRIERTRANSISTOR 1984 machte ich meine inzwischen berühmt gewordenen Ausflüge nach Montauk Point, wobei ich verschiedene Geräte auseinandernahm und sie Stück für Stück wegschleppte. Beim Auseinanderbauen der Geräte stieß ich auf etwas Merkwürdiges. Es waren ungefähr dreihundert Halbleitertransistoren an den Sender angeschlossen. Dies war überraschend, denn die Halbleitertechnologie (das ist, was Transistoren sind) paßt nicht zu den esoterischen Technologien, mit denen ich mich auskannte. (Für die mit einem eher technologischen Hintergrund möchte ich sagen, daß die Halbleitertechnologie für die lineare Verstärkung der potentiellen ätherischen Technologie nicht gut geeignet ist. Von meinem damaligen Wissen ausgehend, hätte ich keine parallel zum Sender geschalteten Halbleitergeräte erwartet.) Ich kannte mich mit Vakuumröhren aus, die häufiger zu finden sind, wenn man mit Fragen von Zeit und Raum zu tun hat. Bis heute verstehe ich immer noch nicht ganz, was für eine Einrichtung sie dort hatten. Ich zog alle die Transistor-Platinen heraus und nahm sie mit nach Hause. Im Labor demontierte ich die Bausteine vorsichtig, zog sie 135
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aus ihren Sockeln und schaute sie unter der Lupe an. Ich notierte die Nummer auf dem Transistor und schlug sie in meinem Transistor-Handbuch nach. Dort stand »Typ SB«. Anhand des Schlüssels erfuhr ich, daß »SB« für »Surface-Barrier« stand. Nun, was zum Teufel war eine »Surface-Barrier« (Oberflächensperrschicht)? Ich hatte seit langem mit Elektronik zu tun und hatte noch nie davon gehört. Ich konnte nur einen einzigen Aufsatz darüber finden, und der war fünfzig Seiten lang - ein interessantes kleines Dingsda! Mein nächster Schritt war es, zu versuchen, einen Surface-BarrierTransistor zu finden, und obwohl ich alle erdenklichen Leute kontaktierte, hatte ich keinen Erfolg. Schließlich erfuhr ich die Wahrheit über diesen Bauteil. Dies geschah im Jahre 1992, als ich einen Anruf von einem Dr. O (erfundene Bezeichnung) erhielt. Er ist ein brillanter Naturheiler und ein Experte in Heilmitteln für AIDS, basierend auf der Verwendung von Ozon. Er tauchte zufällig auf einer Long Island Psychotronics-Sitzung auf und berichtete uns über die Komplotte in Sachen AIDS und Berufsmedizin. Dies ist eine ganze Disziplin für sich, ist aber nicht Thema des jetzigen Buches. Wichtig daran ist, daß Dr. O mich dazu einlud, einen Bekannten von ihm, einen gewissen Joe Pitone (Name geändert) kennenzulernen. Joe ist einer der leitenden Geschäftsführer bei Orion Diversified Technologies und war sehr freundlich. Dr. O dachte, Joe und ich sollten uns kennenlernen, da wir einander möglicherweise gegenseitig behilflich sein könnten. Ich wurde durch das Werk geführt, wobei ich einen riesigen Haufen von Transistoren, Dioden und anderen elektronischen Instrumenten sah. Und siehe da! Ich sah buchstäblich Millionen von Surface-Barrier-Transistoren! Ich sagte Joe, daß sie mich interessierten, da sie mit esoterischen Technologien zu tun hätten und für meine Forschung sehr nützlich wären. Er meinte, es sei möglich, daß wir eine Vereinbarung treffen könnten. Ich nahm ein paar Muster mit nach Hause und legte sie auf mein Prüfgerät. Es waren tatsächlich Surface-Barrier-Transistoren, genau wie im Handbuch beschrieben. 136
DER
SURFACE-BARRIER-TRANSISTOR
PROCEEDINGS OF THE I.R.E.
THE SURFACE-BARRIER TRANSISTOR* A aerie* of five papers by member* of the technical staff Phllco Research Division
Part I — Principles of the Surface-Barrier Transistor** W. E. BRADLEYt, FELLOW, IRE Summary—This paper, consisting of five parts, describes the principle, fabrication, circuit application, and theoretical bases of a new semiconductor transducer, the surface—barrier transistor. This device, produced by precise electrochemical etching and plating techniques, operate* at frequencies In excess of 60 mc while displaying the lowvoltage, lower-power-consumption and low-noise properties of transistors hitherto confined to much lower frequencies. Part I describes the basic discovery which led to the new transistor: a new mode of hole Injection produced by a broad-area metal electrode in intimate contact with a single crystal of N-type germanium. The mechanisms of hole-emission, conduction, and collection are discussed, and the effect on performance of precise fabrication of germanium sections a few microns in thickness is explained. Part II describes typical fabrication methods. A germanium blank is etched by directing to its surfaces two opposed Jets of a metal salt solution, through which current passes in such polarity as to remove germanium. In addition to etching away material and disposing of the reaction products, the flowing solution cools the work. The etching is allowed to continue until the thickness of the germanium is reduced to a few microns with a tolerance of ±5 per cent of the remaining thickness. A sudden reversal of polarity then stops the etching action and immediately initiates electroplating of metal electrodes from the salt onto the freshly cleaned germanium surfaces. Part III describes the circuit parameters of the surface-barrier translator and the performance of typical amplifiers: a compensated video amplifier having a bandwidth of 9 mc and a gain-band width product of 45 mc per stage and a neutralized bandpass rf amplifier centered at 30 mc having an insertion stage gain of 15 db. Switching times in typical switching circuits are less than 0.1 microsecond. Part IV describes quantitatively the geometrical concepts on which the extended high-frequency performance of the device is baaed, namely the effect of a flat, thin section of semiconductor between emitter and collector electrodes. Part V gives the theoretical treatment of the basic internal actions of the surface-barrier transistor, hole injection, and holecurrent enhancement. Experimental verification of the quantitative predictions of the theory is reported.
INTRODUCTION N THE course of research in the Philco Corporation
a new form of transistor, the surfaceI laboratories barrier transistor, has been discovered. This device I
differs from previously discovered transistors in that it contains only one form of germanium, whereas earlier devices contained at least two forms. Alloy junction transistors, for example, are described as p-n-p or n-p-n types, while the point-contact transistors has regions of modified germanium produced by the forming process
near the point contacts. The new surface-barrier transistor is an N-type transistor. The name "Surface-Barrier Transistor" is derived from the fact that the Interfaces of the transistor which perform the functions of emission and collection of the useful current are located at the surface of a uniform crystal-base electrode. The development of an active interface located at the crystal surface results in a new mode of operation upon the charge carriers of the crystal permitting the use of metal electrodes of relatively large area. The fact that the electrodes are applied to the surface of the crystal after the crystal has been shaped permits accurate control of the geometry of the transistor to a degree unheard of in prior art. Accurately controlled fabrication of N-type germanium in sections of a few microns in thickness is readily achieved, for example, by the electrochemical techniques described by TIley and Williams1. The practical result of this new principle and the associated techniques is a transistor of unprecedented performance characteristics. Efficients operation on a power supply of three volts of less at frequencies above 60 megacycles has been achieved and substantially higher frequency operation is anticipated with further refinement of the fabrication method. Band-pass amplification centered at a frequency of 30 megacycles has been demonstrated and low-pass amplification from zero to 9 megacycles has been achieved. In brief, the surface barrier transistor combines low-voltage, low-power-consumption, low-noise-figure operation at frequencies higher by more than an order of magnitude than can be attained with available alloy-Junction transistors. The principles and techniques embodied in the surface-barrier stransistor are applicable not only to the particular type described herein but also to other forms as those familiar with the art will readily appreciate from the detailed description of the electrochemical technique in the associated paper1 THE SURFACE BARRIER OF N-TYPE GERMANIUM
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Electronic Transistors Corporation
BRIEFKÖPFE
Oben ist der Briefkopf der E. T. Company zu sehen. Diese Firma produzierte während der fünfziger Jahre praktisch alle Transistoren in den U. S., die durch die verschiedensten Konzessionäre verkauft wurden. Die Firma kam schließlich in finanzielle Schwierigkeiten und änderte ihren Namen in Orion Diversified Technologies, deren Briefkopf darunter abgebildet ist. Orion ist vor vielen Jahren von der Cherry Street weggezogen. 138
DER S U R F A C E - B A R R I E R - T R A N S I S T O R
Als ich verschiedene Tests ausführte, kam Duncan ins Labor und sah die erste Seite des Katalogs, den ich von Joe bekommen hatte. Darauf stand »E.T. Co.« Er dachte, ich plante irgend einen Streich, und daß »E.T.« für »Extra-Terrestrial« (Außerirdischer) stand. Ich sagte jedoch, das dies der Name einer wirklichen Firma sei. Plötzlich fiel mir ein, was mein Freund Klark über seine Arbeit bei der E.T. Company erzählt hatte. Ich rief ihn sofort an. »Ja, so heißt die Firma, für die ich gearbeitet habe«, meinte Klark. Die ganze Zeit hatte Klark mir viel mehr Information gegeben, als was die Aufsätze über den Surface-Barrier-Transistor preisgaben. Er wußte offensichtlich mehr. Dies bestätigte auch seine Behauptung, er hätte in den sechziger Jahren tatsächlich mit Surf ace-Barrier-Transistoren gearbeitet. Er hatte sie im Labor analysiert und getestet. Klark erzählte auch Geschichten aus jener Zeit. Er meinte, der Stammwitz der Firma damals war, daß »E.T.« für »Extra-Terrestrial« stünde. Ich erinnerte ihn an die Geschichte von Herman Anapoly, der sagte, Außerirdische hätten an den Transistoren gearbeitet. Klark schwor, daß Anapoly in der Tat gesagt habe, dies sei wahr. Ich bat Duncan darum, eine mentale Lesung der Transistoren zu machen. Er sagte, sie seien der Schlüssel zur Öffnung der Zeitbarriere. Es gäbe auch freie Energie in den Transistoren, die manchmal als Tachyonen-Energie bezeichnet wird. Neben Duncan rief ich auch AI Bielek in Phoenix an und bat ihn darum, eine mentale Prüfung der Transistoren zu machen. Er hatte nichts von der früheren Lesung erfahren. Ich habe alles sehr geheim gehalten, denn ich wollte nichts bekannt werden lassen, bevor ich die Transistoren unter meiner Kontrolle hatte. Ich hatte Angst, ein Konkurrent würde versuchen, sie alle aufzukaufen. Al sagte, die Transistoren würden direkt vom außerirdischen Technologieaustausch stammen. Er sagte, das ursprüngliche außerirdische Gerät sei in einem Plastikbehälter mit einem Durchmesser von nicht ganz eineinhalb Zentimetern gewesen, aus dem acht Kabel herausragten. Es bestand aus sechs SBTs (Surface-Barrier-Transisto139
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ren), die in einem Paket zusammengeschlossen waren. Seine Lesung sagte genau, daß die Außerirdischen zu uns gekommen waren, da sie Zuverläßigkeitsprobleme mit diesen Bauteilen in ihrem Schiff hatten. Die SBTs steuerten die Levitation des Antriebkristalls. Jetzt ergab alles einen Sinn. Ein Raumschiff benötigt freie Energie und die Kontrolle von Schwerkraftwellen. Wenn man mit diesen Faktoren umgeht, muß man buchstäblich eine Öffnung in Raum und Zeit hinein haben. Genau da paßte der SBT zu der ganzen Sache. Es ist weiter interessant zu bemerken, daß ich Joe Pitones Name falsch ausgesprochen hatte. Als ich mit Klark sprach, korrigierte er meine Aussprache. Dies überzeugte mich völlig davon, daß Klark bei der E.T. Company gearbeitet hatte und daß er Joe Pitone wirklich kannte. Klark bat mich, ihn Joe gegenüber nicht zu erwähnen. Ich ging zurück zu Joe Pitone und sagte, ich hätte einen Freund, der in der Vergangenheit für die E.T. Company gearbeitet hätte. Ich erzählte Joe die Geschichte über die Initialen »E.T.« und das sie angeblich »Extra-Terrestrial« bedeuten sollten. Ich fragte ihn, ob dies korrekt sei, und er war höchst erstaunt. Er schwieg etwa eine Minute lang. Ich wußte nun, daß ich einen Nerv getroffen hatte. Schließlich gab er zu, daß dies ein sehr weit verbreitetes Gerücht gewesen sei. Er meinte, er wüßte nicht, ob es stimme. Ungefähr zwei Stunden später ging ich zu ihm zurück und sagte: »Komm jetzt, Joe, sag es mir ruhig. Stimmt es, daß Außerirdische an der E.T. Company beteiligt gewesen sind?« Er antwortete: »Ja, Preston. Es stimmt.«
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KAPITEL
SIEBZEHN
17 DIE GESCHICHTE DES ELEKTRONISCHEN TRANSISTORS Nachdem Joe zugab, daß Außerirdischen mit der Firma zu tun gehabt hatten, führte ich etwas Firmenforschung durch. Ich untersuchte die Firmenstruktur der E.T. Company und erfuhr, daß sie aus einer Gruppe von Rebellen entstanden war. Sie waren erfolgreich und bauten ein beträchtliches Geschäft auf. Nach und nach versammelten sie jedoch zu viele Kleinbürokraten um sich und mußten den Vergleich anmelden. Joe als Hauptaktionär war am Ende der alleinige Besitzer der Firma. Er strukturierte die Firma um und nannte sie Orion Diversified Technologies. Als nächstes wollte ich erfahren, woher der Name »Orion Diversified« stammte. Dies kam mir sehr verdächtig vor, da die Legenden darauf beharrten, daß die Gruppe der Außerirdischen von Montauk vom Orion herkam. Die reptilartige Rasse vom Orion bildet oft auch in der »New Age«-Literatur ein beliebtes Thema. Wie auch immer, es ist sicher, daß es wirklich eine Firma namens »Orion Diversified« gibt, die aus der ursprünglichen E.T. Company hervorgegangen war. Dies ist alles durch offizielle Aufzeichnungen bezeugt. Joe behauptete, eigentlich habe sich seine Tochter den Fir141
RUCKKEHR NACH MONTAUK mennamen »Orion« ausgedacht. Für mich ist dies alles zu viel, um nur ein Zufall zu sein. Obwohl der Name sehr ironisch gemeint ist, ist er doch ein weiteres Indiz für die Beteiligung von Außerirdischen. Nun, auf ersten Seite des Surface-Barrier-Transistor-Artikels, in der ersten Fußnote unter der ersten Spalte, lesen wir in Englisch folgendes: »Die Forschung, die der Erfindung des Surface-BarrierTransistors zugrundelag, wurde zum Teil unterstützt durch die Abteilung für Schiffbau des Navy-Ministeriums mit der Vertragsnummer...« und so weiter. Falls sie es nicht schon wissen: häufig wird gesagt, daß der außerirdische Technologieaustausch angeblich durch die Navy beaufsichtigt und durch das Naval Research Laboratory bewerkstelligt wurde. Dies paßt also als ein weiteres Teil ins Puzzle. Im ursprünglichen Manuskript über den SBT erkennen wir, daß es am 14. Oktober 1953 eingereicht wurde. Ich habe einige mir bekannte UFO-Experten um Information über die Ereignisse in dieser Zeit gebeten. Alle antworteten, daß ein Jahr zuvor, also im Sommer 1952, das Weiße Haus in Washington von einer riesigen Flotte UFOs in geringer Höhe überflogen wurde. Dies ist historisch belegt und wird sogar in zeitgenössischen Zeitungen berichtet, obwohl die Zeitungen dazu neigen, die Sichtungen erheblich zu untertreiben. Doch es gibt Fotos, und ein ernsthafter Forscher findet überzeugendes Beweismaterial. Der Tiefflug dauerte eine Weile an. Die Erde wurde dann von den Außerirdischen noch ein weiteres Mal kontaktiert. Bei dieser Gelegenheit gaben sie uns den Surface-BarrierTransistor. Kehren wir nun zur Entstehung des Transistors zurück. KristallRöhren oder Kristall-Verstärker (crystal valves) erschienen 1946 in Großbritannien. Der Transistor in seiner heutigen Form erschien 1947. Er wurde durch eine Entdeckung in den Bell Laboratories ermöglicht. Die führenden Wissenschaftler, die diese Entdeckung für sich beanspruchten, hießen Shockley, Pearson und Hayes. Ein 142
GESCHICHT E D E S T R A N S I S T O R S
Mann namens Osborne war leitender Vorsitzender einer Gruppe, die für die Vermarktung des Transistors entscheidend war. Auf der letzten Seite der Surf ace-Barrier-Informationen sehen wir, daß die Transistor-Halbleiter-Triode 1948 erschien. Dies ergibt eine interessante chronologische Abfolge. Nehmen wir an, daß wir die ersten Atombomben abwarfen und die Außerirdischen der K-Gruppe sich darüber sehr aufregten. Was würden sie dagegen tun? Den damaligen Präsidenten Truman bedrohen? Viel wahrscheinlicher hätten sie dem Präsidenten erzählt, er solle keine Bomben mehr herstellen lassen und gänzlich auf das Projekt verzichten. Die K-Gruppe hätte eine neue Technologie als Alternative zu atomaren Technologien angeboten und dabei versichert, daß die USA darin weltführend bleiben würde. Daraufhin wurde mit den Außerirdischen ein Abkommen über Technologieaustausch unterzeichnet. Im Vordergrund stand der Ersatz der schwerfälligen Vakuumröhren-Technologie. Die Regierung brachte das Projekt zu den ATT Bell Laboratories, damit deren Spezialisten das Ganze untersuchen und erforschen konnten. Die Außerirdischen brachten Shockley und seinen Mitarbeitern bei, wie man eine Kompakt-Diode als Detektor einsetzt und schließlich in einen Kristall-Verstärker umwandelt. Vergessen Sie nicht, die Bezeichnung des Transistors war in den ersten Zeiten »crystal valve« (Kristallröhre). Meine Sammlung umfaßt einige sehr frühe Transistoren, welche als 221-er bezeichnet werden. Sie gehören zu den allerersten Transistoren. Man bekommt sie in kleine Pappschachteln verpackt. Auf der Schachtel aufgedruckt steht »Military Part #221, Crystal Amplifier (Militärischer Bauteil #221, Kr istall Verstärker)«. Sie wurden also nicht als Transistoren bezeichnet und stammten aus dem Jahr 1946. Woher kommt denn die Bezeichnung »Transistor«? Shockley und seine Leute entwickelten die »Kristallröhre« (basierend auf Grundsätzen, welche die Außerirdischen geliefert hatten) so, daß sie leicht reproduzierbar und gut verkaufbar war. Dies 143
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scheint ihr Hauptbeitrag gewesen zu sein. Osborne war für das Geschäftliche verantwortlich und gliederte die erste Firma aus, die Transistoren vertreiben sollte. Diese Partner wählten den Namen »E.T. Company«, im Glauben, daß Kontakt mit Außerirdischen innerhalb einiger Jahre ein tagtägliches Ereignis sein würde. Wenn dies passieren sollte, würden sie auch den Namen der Firma in »Extra-Terrestrial Company« ändern, und sie allein würden die ausschließlichen Rechte auf den Name haben. Osborne beabsichtigte diese Anspielung, aber er wollte den Namen »Extra-Terrestrial« nicht von Anfang an benutzen. Sie konnten damals noch nicht offen zugeben, ihre Firma basiere auf außerirdischen Verbindungen. Sie grübelten nach Namen, die zu den Initialen »E.T.« passen würden. Das »E« war leicht, da es für »Electronic« stehen konnte. Das »T« brauchte etwas mehr Einfallsreichtum. Eine Kristallröhre ist so etwas wie ein Umwandler, ein »translator« (Übersetzer), aber auch eine Art Widerstand, ein »resistor«. Das Wort »translator« paßte aber nicht so ganz, also fügten sie die beiden Wörter zusammen und formten das Wort »Transistor«. Dieses Wort beginnt mit einem »T« und beschreibt zugleich das Objekt. Bei diesen Nachforschungen fand ich heraus, daß damals praktisch niemand die notwendigen Anlagen hatte, um Transistoren herzustellen. Es gab nur eine Ausnahme, und zwar eine Gruppe in Orange, New Jersey. Ich erfuhr, daß das ursprüngliche Werk, das die E.T. Company benutzte, das Western Electric-Werk war, welches zur Herstellung von Halbleitern diente. Dies ist alles sehr interessant, da Western Electric einer der Hauptlieferanten für die Navy beim Philadelphia-Experiment war. Osborne hatte auch bei der Gründung und Ausgliederung eines Western Electric-Fertigungsbereiches geholfen. Die Firma wurde von Anfang an als »Electronic Transistor Company« registriert, da sie Vorwürfe vermeiden wollten, als Western Electric ein Monopol zu haben. In den frühen fünfziger Jahren begann die E.T. Company zu florieren und stellte Transistoren für jedermann her. Bell Labs führte 144
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den Transistor durch ihre Geschäftsverbindungen ein. Dies tat auch das damalige Institut der Radio-Ingenieure (heute »Institute of Electric and Electronic Engineers«). Die Liste läßt sich beliebig fortführen. Die E.T. Company stellte die Transistoren her, die anderen verkauften sie. Später bekam die E.T. Company Informationen über die Herstellung von »point contact transistors« (Spitzentransistoren) und was heute »alloy transistors« (Legierungstransistoren) genannt wird. Dies gab ihrem Geschäft für eine kurze Zeit erneut Auftrieb, aber die Firma bekam schließlich Ärger einer ganz ungewöhnlichen Art.
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KAPITEL ACHTZEHN
18 AUSSERIRDISCHER TECHNOLOGIEAUSTAUSCH UND DIE ORION-VERBINDUNG Die Transistorindustrie entwickelte sich weiter; gleichzeitig ließ die Regierung fortwährend Atombomben herstellen und baute ihr nukleares Arsenal aus. Schließlich tauchte die K-Gruppe auf und war verständlicherweise äußerst bestürzt. Die Regierung erklärte der K-Gruppe, Atomwaffen seien notwendig, um die Oberhand in der Welt zu behalten. Sie wollten also auf zwei Hochzeiten tanzen. Atomkraft zusammen mit dem außerirdischen Technologieaustausch bedeutete nicht nur militärische Weltherrschaft, sondern auch technologische Überlegenheit. Die K-Gruppe war gar nicht zufrieden und verließ uns. Zu unserem Glück waren sie uns nicht feindlich gestimmt. Die Entscheidungen der Regierung in diesen Angelegenheiten lassen sicher einiges an Kritik zu, waren aber durch den RoswellAbsturz 1947 komplizierter geworden. Dort hatte das Militär Teile von menschlichen Körpern in den Trümmern eines außerirdischen Schiffes entdeckt. Dies war nicht die K-Gruppe, aber man sagte, 147
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Präsident Truman sei sehr verärgert gewesen. Was hatten diese »fortschrittlichen Wesen« mit menschlichen Körperteilen gemacht? Das Roswell-Raumschiff oder was davon übriggeblieben war wurde untersucht. Es waren eigentlich zwei Schiffe gewesen, und eines blieb sogar in etwa erhalten. Sie erfuhren, welche Frequenzen die Außerirdischen zur Kommunikation benutzten und lernten Teile der außerirdischen Sprache. Große Radiosender wurden eingeschaltet und das Militär strahlte immer wieder die Botschaft »Wir wollen mit Euch reden« aus. Daraufhin wurden immer häufiger Raumschiffe gesichtet und um Washington herumfliegende UFOs beobachtet. Die Außerirdischen gaben zu verstehen, sie seien zu Gesprächen bereit, und ein Treffen fand statt. Präsident Truman wollte wissen, warum sie menschliche Körperteile aufnehmen. Ich glaube, die Außerirdischen hatten eine Ausrede parat. Vielleicht sagten sie in etwa, daß sie einen Menschen klonen wollten. Ein Abkommen wurde geschlossen, welches auch den Technologieaustausch mit einbezog. Die Außerirdischen hatten Probleme mit manchen Geräten in ihren Schiffen und wollten jemanden in der Galaxie finden, der ihre Apparate baut. Diese bestanden hauptsächlich aus dem Surface-Barrier-Transistor. Die Außerirdischen fanden so eine billige und effektive Arbeitskraft, die Menschen bekamen dafür außerirdische Technologien. Dies ist der Punkt in der Geschichte, an dem die anderen Grauen im Philco-Werk auftauchen. Laut dem, was mir Joe Pitone erzählte hatte, stoppte die Herstellung der SBTs, begann dann wieder, hörte wieder auf und folgte fortan solch einem Muster. AI Bielek arbeitete bei Singer HRV. Er erinnert sich daran, daß sie einen merkwürdigen elektronischen Abwehr-Empfänger (»Counter Measure Receiver«) bauten, der den Surface-Barrier-Transistor benutzte. Während er noch dort arbeitete, rief Singer ihren Lieferanten, die Sprage Company, an, um mehr SBTs zu bestellen. Plötzlich waren sie jedoch nicht mehr verfügbar. Was war passiert? 148
AUSSERIRDISCHE
TECHNOLOGIE
Nachforschungen ergaben, daß Sprage tatsächlich den HauptVerkaufsvertrag für die SBTs mit der Regierung geschlossen hatten. Die E.T. Company war als Subunternehmer in diesem Vertrag engagiert worden. Sprage bekam den Befehl, das Produkt aus dem Vertrieb zu nehmen. Nicht nur war es damit für Singer unmöglich, ihre SBTs zu bekommen, die E.T. Company blieb auch auf einer halben Milliarde Transistoren sitzen, die sie im Rahmen von Sprages Regierungsvertrag schon produziert hatten. Es wurde ihnen gesagt, sie sollten ihre nun nicht mehr verkaufbaren Waren vernichten. Die E.T. Company wollte entschädigt werden für das, was sie produziert hatte. Sie entschieden sich dazu, die Nummer auf den SBTs zu ändern und die SBTs unter ihrem eigenen Namen zu verkaufen. Die Regierung gab ihnen zu verstehen, daß sie das nicht machen könnten und daß, falls sie es trotzdem täten, sie des Landesverrates beschuldigt werden würden. Die E.T. Company war verständlicherweise verärgert und die Verhandlungen wurden fortgeführt. Am Ende wurde beschlossen, die Sprage Company würde der E.T Company alle Produktionskosten für die Transistoren bezahlen. Die Transistoren würden dann zerstört oder wiederverwertet, je nach dem Willen der Regierung. In einer kabbalistischen Kehrtwendung wurden Sitzungen bei der E.T. Company abgehalten. Überraschenderweise entschied diese sich dazu, die Transistoren einfach auf Lager zu halten, bis sie irgendwie benutzt werden könnten. Die Regierung würde annehmen, die Transistoren seien zerstört worden. Die Firma mußte endgültig Vergleich anmelden. Das bedeutet, die Firma ist vor den Gläubigem geschützt, damit sie sich umstrukturieren so und wieder konkurrenzfähig werden kann. Die Firma bekam den neuen Namen Orion Diversified und Joe blieb Geschäftsführer. Die Firma ist inzwischen nicht mehr in Konkurs und arbeitet wieder als Regierungslieferant. Joe wurde mir zu der Zeit vorgestellt, als die Firma wieder auf die Beine kam. Die SBTs waren immer noch im Lager und Joe bat 149
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mich darum, sie anzuschauen. Ich nahm einige mit nach Hause und ließ Duncan eine mentale Lesung (reading) mit ihnen machen. Er meinte, diese Transistoren seien der Schlüssel zum Lenken der Zeit, aufgrund ihrer esoterischen Eigenschaften. Wir würden davon etwa 150 000 Stück benötigen. Duncans Lesung zufolge waren sie fester Bestandteil einer Zeitmaschine. Ich entdeckte auch, daß die SBTs heilende Eigenschaften haben, die sogar stärker sind als die der Tachyonen-Perlen, die in Japan so beliebt sind. Bernice Louie demonstrierte diese Eigenschaften bei einer Long Island Psychotronics-Sitzung mit Hilfe kinesiologischer Tests. Ich wandte mich wieder an Joe und sagte ihm, ich wolle soviele Transistoren wie möglich haben. Die Regierung betrachtete sie immer noch als heiße Ware und Joe schien viel daran zu liegen, daß ich sie habe. Ich arbeitete einige Wochen für ihn als Ingenieur und wir einigten uns auf ein Tauschgeschäft. Meine Arbeitszeit würde die Kosten der Transistoren begleichen. Binnen kurzer Zeit war ein Scheffel von Transistoren aus seinem Lagerhaus verschwunden. Die nächsten Ereignisse setzen eine noch außergewöhnlicheres Geheimnis fort. Es ist besser, wenn ich diese Geschichte nicht selber erzähle.
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BY P E T E R MOON
Teil
III BY PETER MOON
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BY P E T E R MOON
EINLEITUNG ZUM DRITTEN TEIL Die Tatsache, daß Preston Joe Pitone überhaupt kennenlernte, war höchst ironisch. Ihre Arbeitsbeziehung ließ langsam nach, aber diese Zeiten waren äußerst dramatisch und für Preston sehr schwer durchzustehen. Im Nachhinein scheint es, daß jemand Preston eine Falle gestellt hatte, um ihn wieder zu den Montauk-Kreisen zurückzubringen. Ich werde das wiedergeben, was rund um Orion Diversified geschah, als ich mich für eine kurze Zeit mitten im Gefecht befand. Anschließend werde ich Bestätigungen für das Montauk-Projekt anführen sowie weitere Ereignisse, die zwischen jener Zeit und der Vollendung dieses Buches (Sommer 1993) geschehen sind.
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K A P I T E L NEUNZEHN
19 ORION ERWACHT Ich hörte zum ersten Mal von Joe Pitone kurz nachdem Das Montauk-Projekt veröffentlicht worden war. Preston hatte einen Vortrag vor der Long Island Psychotronics-Versammlung über den SurfaceBarrier-Transistor gehalten. Dabei sprach er auch von Joe und der E.T. Company. Kurz nach der Vorlesung rief mich Preston an und sagte, jemand interessiere sich dafür, einen Film zu machen. Meine erste Reaktion war, daß dies alles extrem voreilig war. Ich erwartete durchaus, daß diese Geschichte verfilmt werden würde, aber so wäre es viel zu schnell gegangen. Zu dem Zeitpunkt war das Buch kaum in den Buchläden eingetroffen. Ich fragte Preston, wer sich interessieren würde, worauf er sagte, es seien Joe Pitone und ein gewisser Dr. O. Dies kam mir fast witzig vor, denn diese zwei sind alles andere als professionelle Filmemacher. Preston erzählte weiter, daß ein wichtiger Regisseur das Buch gelesen habe und sich die Kosten für eine angemessene Verfilmung auf etwa 50 Millionen Dollar belaufen würden. Preston fügte hinzu, daß Joe auf dem Papier um die 50 Millionen Dollar wert war. Joe besitzt viele verschiedene Firmen und hat immer mehrere Geschäfte am Laufen. Dennochbesaß er das Geld nur auf dem Papier, und verschiedene Deals müßten erst klappen, 155
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bevor Joe das Geld bar zur Verfügung hätte. Dies erschien doch sehr merkwürdig. Wenn einer 50 Millionen Dollar hätte, warum sollte er sie in etwas so Riskantes wie eine Filmproduktion investieren? Joe war mir sowieso schon verdächtig vorgekommen wegen Prestons Geschichte über den Transistor. Meine größte Befürchtung war, daß jemand die Rechte zum Film kaufen würde, den Film aber nicht herausbringen würde. Das ist eine Grundregel in Hollywood: Alles, was die Wahrheit zeigt oder das Bewußtsein erweitert, soll aufgekauft und unterdrückt werden, veröffentlicht werden darf nur Schrott. l Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich mit Dr. O schon angefreundet. Eines Abends war er zu einer Psychotronics-Sitzung gekommen, wollte mir aber dann weder seinen Namen noch seine Adresse verraten. Er sagte nur, daß er aus Florida sei. Ich erfuhr später, daß er sehr sicherheitsbewußt sei wegen der Ozon-Maschinen, die er verkauft. Wie schon erwähnt, ist Ozon angeblich äußerst wirksam bei der Behandlung von AIDS. Dr. O fürchtet sich ständig vor der FDA (der amerikanischen Lebensmittelbehörde »Food and Drug Administration«) und der AMA (dem amerikanischen Ärzteverband »American Medical Association«). Die Maschinen werden nur als Wasser- oder Luftreiniger verkauft; es ist ausdrücklich verboten, sie für die Behandlung einer Krankheit zu benutzen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund (wahrscheinlich, weil es funktioniert!), setzen Leute diese Maschinen dazu ein, Krankheiten zu heilen. Dr. O begeht kein Vergehen, indem er die Ozon-Maschinen als Reiniger verkauft. Er ist aber immer wachsam. Ein Freund von ihm, ein zugelassener Arzt, hat eine Klinik im Ausland, die Ozon-Behandlungen anbietet. Auf diesen Freund ist schon geschossen worden und sein Haus ist völlig niedergebrannt. Deshalb ist Dr. Os Abneigung, seine Personalien bekanntzugeben, leicht verständlich. Ich lernte Dr. O kennen, als ich ihn beriet, wie er eines seiner Manuskripte veröffentlichen könnte. Er wußte mehr über wirksame Behandlungen bei körperlichem Unbehagen als jeder, den ich je 156
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getroffen habe. Seine Auskünfte führten zu medizinischen Wundern für mich und meine Familie, die ich hier nicht weiter diskutieren werde. Schließlich wurden wir gute Freunde. Es kam mir sehr merkwürdig vor, daß Dr. O plötzlich bei einer Psychotronics-Sitzung auftauchte und Preston mit Joe Pitone bekannt machte, ausgerechnet dem Mann, der zufällig soviele SurfaceBarrier-Transistoren besitzt. Ich sagte Dr. O, daß dies kein Zufall sein könnte, wenn man all die übrigen Umstände berücksichtigt. Dr. O lachte einfach und meinte, Joe sei bloß ein normaler Bursche, der keinerlei seltsamen Beziehungen hätte. Er erwähnte, daß Joe ein Zimmer im Hause seiner Mutter gemietet hatte, als sie beide viel jünger waren. Preston organisierte ein Treffen mit mir und Joe, um die Filmrechte vom Montauk-Projekt zu diskutieren. Als ich Joe zum ersten Mal traf, war der allererste spontane Gedanke in meinem Kopf, daß dieser Mann ein Außerirdischer sein müßte. Dies war ein völlig subjektiver Gedanke - er kam mir einfach so in den Kopf. Ich ließ Joe gegenüber jedoch nichts verlauten. Joe ist etwas über siebzig Jahre alt und sieht für sein Alter sehr gut aus. Er ist der totale Gentleman und kann sehr gut Geschichten erzählen. Als er von seinem Interesse am Film sprach, ergab sich ein ganz anderes Bild im Vergleich zu dem, was mir vorher erzählt worden war. Er wollte die Rechte zum Film erwerben, dann diese Rechte in seine Bilanzrechnungen als Teil seines Vermögens einarbeiten. Die Gründe hierfür sind zu kompliziert zu erklären. Es war so sicher schnell viel Geld zu verdienen, aber weder Preston noch ich wollten irgend ein Geschäft machen. Joe sagte deutlich, er sei kein Filmemacher, hätte aber Beziehungen zu Orion Pictures. Ich bemerkte, daß Orion Pictures im Vergleichsverfahren sei. Er stimmte zu und erzählte eine interessante Geschichte. Joe sagte, Orion Diversified sei nach einer Gerichtsverhandlung am 29. April 1992 aus dem Vergleich gekommen. Der nächste Fall vor dem Gericht an jenem Tag war der Eintritt in den Vergleich von Orion Pictures. Er behauptete, 157
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es gäbe keine Verbindung zwischen den zwei Firmen. Die Synchronizität hier ist gewiß seltsam. Ganz zufällig kennt er auch Führungskräfte bei Orion Pictures! Joe erklärte die Möglichkeiten und Optionen ausführlich und er schien sehr gut über solche Dingen informiert zu sein. Er meinte, wenn er selbst nicht direkt mitmachen könnte, würde er uns dazu verhelfen, das bestmögliche Geschäft abzuschließen. Angeblich würde Orions Vergleich (wovon sie sich inzwischen erholt haben) das Geschäft nicht beeinträchtigen. Die Sache lasse sich so struktu-rieren, daß es nicht dazu kommen könnte, daß der Film nicht gemacht würde. Wir waren uns darüber einig, die Verhandlungen fortzusetzen. Während aus Japan und anderen Ländern Interesse an einem Film angemeldet wurde, hat sich in der Zwischenzeit mit Orion oder Joe Pitone nichts ergeben. Doch entwickelte sich etwas viel Faszinierenderes von einer ganz anderen Beschaffenheit.
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KAPITEL ZWANZIG
20 MONTAUK ERWACHT Es wurde schon erwähnt, daß eine ganze Menge Surf ace-BarrierTransistoren aus dem Lager von Orion Diversified verschwunden waren. Dies geschah kurz vor meinem Besuch dort. Während ich da war, zeigte mir Preston das Werk und führte mich zu einem Arbeitsplatz in einer Ecke. Dort lag ein Stück Papier, worauf geschrieben stand »Wir können hereinkommen, wann auch immer wir wollen«. Dies zeigte, daß jemand ein mieses Spiel spielte. Vermutlich wußte eine Splittergruppe der geheimen Regierung, daß Orion diese »vernichteten« Transistoren noch hatte und ließ ihre Muskeln spielen. Es gab keinen Hinweis auf einen Einbruch, also mußte es sich hier um eine Aktion von Sicherheitsagenten handeln oder um eine Teleportation. In der Zwischenzeit hatte Preston von Joe eine gewaltige Menge SBTs erhalten. Er wollte, daß Preston sie prüft, um zu sehen, welche zu gebrauchen waren und was genau er mit ihnen anfangen könnte. Laut Prestons Darstellung sollte ein Tausch stattfinden, wobei Prestons Arbeitszeit in SBTs vergütet werden sollte zu einem später festzusetzenden Kurs. Preston entdeckte dabei, daß diese Transistoren Tachyonen-Energie besaßen. Das bedeutet, daß sie heilende Kräfte haben. Man muß nur ein bißchen sensitiv sein, um die eindeutige 159
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Schwingung zu spüren, die diese Transistoren abgeben, wenn man sie in der Hand hält. Sie wurden an vielen verschiedenen Leuten ausprobiert. Preston hat sie analysiert und hat entdeckt, wie sie gemacht wurden. (Er betrachtet dies als eine persönliche Information, also fragen Sie bitte nicht nach der Formel.) Nach Prestons Entdeckung war die Hölle los. Plötzlich kam ein riesiges Mißverständnis auf. Orion war der Meinung, Preston habe Transistoren gestohlen, während Preston dachte, er könne diese Transistoren an Stelle einer Bezahlung behalten. Preston war verblüfft über das, was geschah. Er wußte, daß ich mit Dr. O befreundet war und bat mich darum, mit ihm zu sprechen. Ich sollte einen Eindruck von Joes Standpunkt bekommen. Daraufhin lud ich Dr. O zu mir nach Hause ein und wir hatten das erste von vielen bizarren Gesprächen. Er saß in einem Gartenstuhl und erwähnte eine Rezension vom Buch Das Montauk-Projekt, die er in The Montauk Pioneer gelesen hatte. The Montauk Pioneer ist eine Wochenzeitung mit einer sehr kleinen Auflage. »Wo haben Sie bloß ein Exemplar dieser Zeitung aufgetrieben?« fragte ich. Er sagte mir, er habe es in Montauk erhalten. Ich fragte ihn, was zum Teufel er dort gemacht hätte und er meinte, er gehe sehr oft nach Montauk. Das bedeutet eine ungefähr zweieinhalbstündige Fahrt, also fragte ich ihn, warum er da raus fahre. Er meinte, er lese gerne die Trauben dort draußen, da sie so gut sind. Dies war schon fast so komisch wie es merkwürdig war. Ich zeigte auf die reichliche Menge an Trauben in meinem eigenen Garten und sagte ihm, er müsse nun nicht mehr nach Montauk fahren, er könne bei mir so viele lesen, wie er nur wolle. Dann überraschte mich Dr. O schon wieder, indem er mir sagte, er fahre auch nach Montauk, um seine Frau zu besuchen. Dies war sehr eigenartig, denn seine Frau wohnte mit ihm zusammen und arbeitete ganz in der Nähe. Welchen Grund könnte sie haben, nach 160
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Montauk zu fahren? Dr. O meinte, es gefiele ihr, nach Montauk zu fahren, ein Zimmer dort zu mieten und einfach alles anzuschauen, da es dort so nett sei. Ich erfuhr zu einem späteren Zeitpunkt, daß eine Frau, auf welche die Beschreibung von Dr. Os Frau paßt, auf der Basis als Kellnerin gearbeitet hatte zur Zeit, als die Basis noch aktiv war. Sie hatte den gleichen Vornamen und das gleiche Alter, aber es ist mir noch nicht gelungen, zu beweisen, daß es sich hierbei um ein und dieselbe Person handelt. Ich präsentierte Dr. O das ganze Szenario und meinte, ich fände es sehr merkwürdig, wie er aus heiterem Himmel aufgetaucht sei und zufällig Preston mit Orion Diversified und so vielen streng geheimen Transistoren zusammengebracht hätte. Er dementierte nachdrücklich, daß es irgendwas Außergewöhnliches oder Geheimnisvolles an Joe Pitone gäbe. Ich bemerkte, Joe habe Beziehungen zur Müllabfuhr auf Long Island. Und für diejenigen, die es nicht schon wissen: einer, der in der Umgebung New Yorks mit Müllabfuhr zu tun hat, sollte besser von der Mafia bewilligt oder befugt sein. Wer mir nicht glaubt, soll ruhig versuchen, dort ein Konkurrenzgeschäft aufzumachen, er wird dann sehen, was passiert. Dr. O gestand Joes Beziehungen in dieser Hinsicht zu, meinte aber, Joe habe absolut nichts mit illegalen Tätigkeiten zu tun. Joe könne in der Politik durchaus etwas bewegen oder an etwas rütteln. Dennoch ging Dr. O noch immer nicht darauf ein, dies alles würde auf einen noch merkwürdigeren Zusammenhang hindeuten. Ich war weiterhin sehr offen mit Dr. O. Ich erzählte ihm sogar, daß ich einen Hellseher (den ich für sehr zuverlässig, wenn auch nicht für unfehlbar halte) gebeten hatte, eine Lesung über Dr. Os Beteiligung zu machen. Der Hellseher meinte, Dr. O sei ein Gefoppter, der auf irgendeine Art und Weise ausgenutzt würde. Dr. O fand dies amüsant. Er meinte, vielleicht sei er wirklich ein Gefoppter und vielleicht sei alles in einer anderen Wirklichkeit gemacht worden. Seitdem amüsieren wir uns darüber, aber Dr. O hat die Merkwürdigkeiten immer noch nicht erklärt. 161
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Dr. O war der Meinung, daß Preston die Transistoren gestohlen hatte. Obwohl es nicht ihre Absicht sei, wie er sagte, könne Preston ins Gefängnis gesteckt werden. Ich fand dies extrem lustig, denn wenn die Transistoren tatsächlich unterschlagen wurden, würde der Prozeß garantiert sehr unsauber werden. Die ganze Lage um Preston und Orion Diversified war viel bizarrer und emotionaler, als ich es hier darstelle. Ich hörte Geschichten von beiden Seiten, die sich völlig widersprachen. Der auffallendste Unterschied zwischen den zwei Parteien war der, daß Preston dazu bereit war, alle Möglichkeiten zu erwägen. Er war von dem Ganzen bestürzt und wollte Klarheit haben. Orion, mit Dr. O als Sprachrohr, war dagegen äußerst kokett. Laut ihrer Version hatte Preston die Sache erfunden. Es ist zu einfach, Preston so etwas vorzuwerfen. Dies alles deutet auf merkwürdige und versteckte Informationen von Orion hin. Während unseres Gesprächs erzählte ich Dr. O über eine Begegnung, die Prestons zu dieser Zeit hatte. Eines Abends kehrte Preston nach Hause zurück und fand dort einen Mann, der in einem Auto wartete. Dieser Mann behauptete, er sei von der Regierung. Er erklärte Preston, daß sie ihn zurückhaben wollten. Sie hätten den größten Teil ihrer Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren, verloren. Obwohl sie verschiedene Zeiten am Bildschirm beobachten könnten, reiche die erzielte Stabilität für Zeitreisen nicht mehr aus. Preston meinte, er sei schon einmal reingelegt worden und wolle mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Der Mann übte keinen Druck aus, hinterließ aber eine offene Einladung. Ich erzählte dann Dr. O, wie Preston ein Angebot von der Regierung bekommen habe, die Transistoren zum Preis von 25 Dollar pro Stück zurückzukaufen. Ich hatte nicht erwartet, daß Dr. O mir glauben würde, doch schoß er zurück, daß Orion ein Angebot von etwa 13 Dollar bekommen habe. Dies ist doch merkwürdig: Die Regierung wollte etwas zurückkaufen, was sie vermutlich auch hätten beschlagnahmen können! Preston erinnert sich nicht an das Ange162
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bot der Regierung, obwohl ich es in meinen Notizen vermerkt habe und noch weiß, daß er mir davon erzählt hat. Ich wußte nicht genau, was ich mit dem Ganzen anfangen sollte. Ich machte mir ernsthafte Überlegungen über Dr. O und staunte über seine einmaligen medizinischen Kenntnisse. Er ist wirklich unglaublich und der medizinischen Welt buchstäblich um Lichtjahre voraus. Ich überlegte folgendes: wenn man die Kontrolle über das Montauk-Projekt hatte und somit auch über große Ressourcen verfügte, wollte man wahrscheinlich auch die allerbeste medizinische Versorgung haben, und diese Versorgung wäre bestimmt viel weiter fortgeschritten als die heutige medizinische Technologie. Nun begann Dr. O besser dazu zu passen. Nachdem ich Dr. O meine Hypothese vortrug, lächelte er, gab aber nichts zu. Das Kompliment hatte ihm offensichtlich gefallen, aber er interessierte sich eher dafür, herauszufinden, ob Preston den Job in Montauk angenommen hat oder nicht. Ich meinte nein und sagte, es gäbe auch keinen Grund, warum Preston dies machen sollte. Wir diskutierten die Frage. Dr. O schien zu denken, daß wenn die ZeitTechnologie richtig beherrscht werden könne, dabei große Gaben für die Menschheit herauskommen könnten. Dies wäre ja möglich; doch erst müßte man »denen da oben« trauen können. Dies tun wir aber nicht. Der letzte Abschnitt dieser Episode kann jetzt noch nicht geschrieben werden und zeitigt mehr Fragen als Antworten. Die oben erwähnten Mißverständnisse zwischen Preston und Orion Diversif ied haben sich inzwischen geklärt und es gibt keine Animositäten mehr zwischen den Parteien. Dr. O spielt noch immer sein Katz und Maus-Spiel, aber er steht mir immer zur Verfügung, wenn ich ihn brauche. Seine neuste Behauptung ist interessant. Er sagte, er sei einem Mann begegnet, der am 12. August 1943 zufällig ein Flugzeug flog. Dieser Mann erinnert sich daran, daß er die USS Eldridge als leuchtenden Punkt vom Radarschirm verschwinden sah. Laut Dr. O ist dieser Mann auch 163
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der Erfinder des Beefalo, einer vor Jahrzehnten gemachten interessanten genetischen Entwicklung. Ein Beefalo ist eine im Labor gezüchtete Kreuzung aus Bison und Hausrind. Noch interessanter ist, daß Dr. O behauptet, er werde den Mann kennenlernen, der Leiter der genetischen Forschung in Montauk war. Und nicht zuletzt hat Dr. O mir wissenschaftliche Beschreibungen gegeben, wie der Alterungsprozeß rückgängig gemacht und das Sterben des Körpers verhindert wird. Dies ist jedoch eine ganz andere Geschichte und würde erheblichen Zeit- und Lernaufwand meinerseits bedürfen. Unsterblichkeit und Zeitreisen mögen ja Spaß machen, aber sie verlangen auch den Einsatz jeder Menge harter Arbeit.
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KAPITEL EINUNDZWANZIG
21 EIN BESUCH BEIVON NEUMANN Bei den Space Time Labs fehlt es nie an Aufregung. Sobald das Szenario um die Surface-Barrier-Transistoren sich etwas beruhigt hatte, fragte mich Preston, ob ich seine Freunde Klark und Dr. Rinehart nicht kennenlernen wollte. Dr. Rinehart behauptete einmal Preston gegenüber, er sei John von Neumann. Preston befürchtete, daß Dr. Rinehart bald sterben könnte und fand es wichtig für mich, seine tatsächliche Existenz aufzuzeichnen. Wenn ich Glück hätte, würde er mir gegenüber sogar enthüllen, daß er John von Neumann sei. Nach einer sehr langen Fahrt, kamen wir zu einem ländlichen, von Wald umgebenen Grundstück. Dort stand ein größerer Wohnwagen in einem mit Abfall übersäten Hof. Es ähnelte mehr einem Schrottplatz als einem Ort zum Wohnen. Dr. Rinehart stand draußen und erkannte Preston, obwohl er ihn unter einem anderem Namen kennt. Dr. Rinehart kam auf uns zu und war sehr freundlich, aber auch sehr seltsam. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Bildern von Neumanns, aber wegen seines fortgeschrittenen Alter ist es schwierig zu sagen, ob dieser Mann wirklich von Neumann ist. Außerdem ist es auch möglich, daß von Neumanns Geist in jenen Körper versetzt worden war, so daß die Genetik allein nicht der letzte Gegenbeweis wäre. 165
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Preston hatte mich davor gewarnt, diesem Mann gegenüber irgendetwas Metaphysisches zu erwähnen, denn er würde darauf unangenehm reagieren. Ich wurde als ein Erforscher der Zeit des Zweiten Weltkrieges vorgestellt, der sich besonders für Kriegsschiffe interessiere. Preston diskutierte dann banale Sachen und versuchte, ihm bei einigen seiner finanziellen und persönlichen Probleme zu helfen. Dr. Rinehart erschien vielmehr ein obdachloses, armes Wesen zu sein als ein gelehrter Doktor. Sein Wohnwagen war ungeheizt und er schien von der Großzügigkeit der General Electric Corporation zu leben. General Electric-Vertreter tauchten merkwürdigerweise jedesmal bei ihm auf, wenn er ein elektronisches Gerät zu verkaufen hatte. Dr. Rinehart hatte kein Telefon, deshalb schrieb er jeweils einen Brief an General Electric. Sie schickten jemanden zu ihm, der sehr nett mit ihm umging und das Gerät kaufte. Möglicherweise taten sie dies anstelle einer offiziellen Rente, aber niemand weiß es genau. Obwohl Dr. Rinehart leicht für einen Penner gehalten werden konnte, war er doch sehr scharfsinnig, wenn es um Themen wie Elektronik oder Radio ging. Es ist schwer zu glauben, daß jemand, der im allgemeinen einen heruntergekommenen Eindruck macht, derart detailliert auf ein so präzises und kompliziertes Fachgebiet eingehen kann. Wir versuchten, das Gespräch auf 1943 und das Rainbow-Projekt zu lenken. Ich fragte Dr. Rinehart direkt, ob er sich daran erinnern könne. Er wußte noch, irgendwann in der Vergangenheit davon gehört zu haben, wußte aber nicht viel darüber. Preston fragte ihn über die beauftragten Firmen jener Zeit wie Western Electric, und Dr. Rinehart schien sich noch sehr gut an all diese zu erinnern. In der Tat, Dr. Rineharts Erinnerungen an Leute und Ereignisse aus jener Zeit waren erstaunlich gut und reichten viele Jahre zurück. Ich sagte ihm, er habe ein photographisches Gedächtnis und er meinte, das hätten ihm Leute schon öfter gesagt.
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EIN B E S U C H B E I VON N E U M A N N
Als Dr. Rinehart wegging, um mit einigen Leuten zu reden, die sich für sein Grundstück interessierten, sagte Preston, sein Gedächtnis schien etwas zu gut zu sein. Er klang wie einer, der programmiert worden war, um sich an gewisse Sachen zu erinnern. Ich fragte ihn gezielt nach Tesla und er zeichnete ein liebevolles Bild vom Vater des Radios. Aber das, was er sagte, klang, als ob er die Zusammenfassung im Klappentext von Teslas Biographie auswendig gelernt hätte. Es klang sehr verdächtig. Dann überraschte er uns beide, indem er sagte, er erinnere sich daran, Teslas Freie-Energie-Turm (der nie fertiggestellt wurde) gesehen zu haben, dort, wo heute Shoreham, Long Island, liegt. Dies war seltsam, denn er konnte höchstens dreizehn Jahre alt gewesen sein, als der Turm abgerissen wurde. Ich bemerkte, daß er den Turm als Kind hätte sehen müssen, aber er erinnerte sich nicht mehr daran, wann er den Turm gesehen hatte. Er wisse nur, daß er ihn irgendwann gesehen hatte. Das einzige von Bedeutung, worüber Dr. Rinehart außerdem sprach, war seine Familie. Er sagte, sein Bruder habe für die Joint Chiefs of Staff (den obersten amerikanischen Militärrat) gearbeitet, und daß er sich mit seinem Bruder nicht sehr gut verstehe. Von seiner Aussage ausgehend war es klar, daß seine Familie bis zum Hals in Angelegenheiten des Militärs und der Verteidigungsindustrie steckte. Das Gespräch wurde sehr weitschweifig und dauerte noch Stunden. Ich wurde etwas ungeduldig und wollte gehen. Nur Preston hielt es für wahrscheinlich, daß Dr. Rinehart von Neumann war. Außer ihm hatte niemand je berichtet, diese Seite des Mannes gesehen zu haben, und es gab keine große Hoffnung, daß Dr. Rinehart mir diese Seite enthüllen würde. Dann, als wir uns verabschiedeten, schaute Dr. Rinehart mich an und zwinkerte mir zu. Er sagte: »Wenn Sie das nächste Mal hier sind, erzähle ich Ihnen über ein paar geheime Radioprojekte!«
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R U C K K E H R NACH MONTAUK Im großen Ganzen war die Reise zu Dr. Rinehart nicht schlüssig. Sie bewies Prestons Hypothese nicht, daß Dr. Rinehart von Neumann sei, aber es gibt eindeutig etwas sehr Seltsames und Unerklärliches um diesen Menschen. Er benahm sich doch, als ob er programmiert wäre, und sein Familienhintergrund paßte sehr gut zu einem Zeugenschutzprogramm. Ich hoffe, ihn bald wieder zu treffen, und daß er mir dann einige wirkliche Geheimnisse erzählen wird.
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KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
22 EIN BESUCH BEI KLARK Nachdem wir bei Dr. Rinehart waren, fuhren wir einige Meilen weiter und trafen uns mit Klark. Klark wurde im »Montauk-Projekt« schon erwähnt; er war derjenige, der Preston und Dr. Rinehart einander vorstellte. Klark lebt in einer schönen, schattigen Gegend, sehr ruhig und weit weg von der Stadt. Als wir ankamen, setzten wir uns an einen Gartentisch und überlegten, ob es zu kalt sei, um draußen zu bleiben. Ich bemerkte, es sei schade, daß wir keine Radiosonden hätten, denn so könnten wir das Wetter ändern. Klark schaute mir direkt in die Augen und meinte, es sei eindeutig möglich, das Wetter zu ändern. Dessen war er sich absolut sicher. Jetzt bekam ich einen ganz anderen Eindruck von ihm als bei unserer ersten Begegnung. Er benahm sich wie ein Offizier, wie einer aus dem Militär. Ich bin der Meinung, er habe in Montauk auf höchster Ebene gedient. Ich lernte ihn etwas näher kennen, wobei ich erfuhr, daß er allerlei merkwürdige Apparate hat, einige davon lagert er für Preston ein. Er glaubt tatsächlich, daß Preston eine Zeitmaschine bauen werde, denn er erinnert sich daran, wie Preston (Preston aus der Zukunft) ihn in der Vergangenheit besucht hatte. Dementsprechend findet Klark ab und an Teile von der Zeitmaschine und gibt sie ent169
R Ü C K K E H R NACH MONTAUK
weder gleich an Preston weiter oder behält sie, bis die Zeit richtig ist, sie weiterzugeben. Wegen all dem könnte man Klark für ungewöhnlich halten, aber er ist kein Narr. Er ist ein sehr ernsthafter Mensch mit einer wichtigen Stelle in der medizinischen Technologie-Branche. Er hat aber auch ein überdurchschnittliches Wissen über Elektronik. Und wenn das nicht ausreicht, um ihn zu einem Kandidaten für eine Beteiligung an Montauk zu machen, auch seine Familie ist voller Verbindungen zum amerikanischen Verteidigungsministerium. Als ich Klark traf, ging mir auf, daß Montauk kein bloßes Szenario ist, sondern daß es voll ist mit wirklichen, lebenden Charakteren. Preston sagte mir, Klark sei anderen gegenüber sehr verschlossen, doch überraschte er uns beide, indem er mir sagte, er habe sich selbst als älteren Mann gesehen zu der Zeit, als er noch ein Junge war. Das war ein Paradox, was er gar nicht bestritt. Jetzt hatte ich einen weiteren Zeitreisenden neben Duncan und AI Bielek kennengelernt. Ich fühlte aber, daß Klark im Rahmen von Montauk Duncan irgendwie ausgenutzt habe. Anders gesagt, Duncan war das Versuchskaninchen, durch den die Pforten der Zeit geöffnet wurden, dabei wurde ihm aber seine Psyche genommen. Klark war einer, der den »Vorteil« des Zeitreisens auf Duncans Kosten bekommen hatte. Dies soll nicht als Kritik an Klark gelten. Es ist nicht einmal absolut unbestreitbar, denn dies ist nur meine Einschätzung der Rolle, die er wahrscheinlich gespielt hatte. Es ist aber interessant, daß Duncan es nicht aushalten kann, in Klarks oder Dr. Rineharts Nähe zu sein. Anscheinend ruft dies zu viele unangenehme Erinnerungen hervor. Duncan meint dies keineswegs persönlich. Es soll auch gesagt werden, daß Klark seine Probleme mit der Regierung hat. Sie haben ihm das Leben nicht leicht gemacht. Er glaubt, daß die Regierung eine unheilbare Krebserkrankung seiner Frau verursacht oder mindestens dazu beigetragen habe. Klark war mit dem Montauk-Projekt sehr zufrieden und sagte, er würde gern bei weiteren Büchern mithelfen. Für all dies hatte er 170
EIN BESUCH BEI K L A R K
gewiß einen spezifischen Plan im Sinn gehabt und wußte auch, wie genau der Film gemacht werden sollte. Er wollte die Gewinne nutzen, um eine Zeitmaschine zu bauen. Manchmal klang es, als ob er mir Befehle gebe, aber dies wurde nicht zu einem größeren Thema. Er redet immer noch regelmäßig mit Preston, aber bis jetzt hat er keine neuen Informationen geliefert. Ein interessantes Ereignis geschah nach dem Treffen mit Klark. Preston bekam Besuch von Brians Mutter. Falls Sie es vergessen haben sollten, Brian war Prestons medialer Assistent bei dessen ersten Reise nach Montauk, die im ersten Buch beschrieben wird. Brians Mutter besuchte also Preston, als Klark rein zufällig auch da war. Da bekam sie den Schock ihres Lebens: Klark sah genauso aus wie Brian. Anscheinend waren Brian und Klark der gleiche Mensch, und irgendwie war Zeitreise mit im Spiel. Es kam uns allen, einschließlich Preston, mehr verwirrend als logisch vor. Natürlich wollte ich Brian und seine Mutter kennenlernen. Preston ist auch dazu bereit, aber wir haben sie bis heute nicht erreichen können.
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KAPITEL DREIUNDZWANZIG
23 EIN BESUCH BEI HELGA MORROW Ungefähr einen Monat, nachdem ich Dr. Rinehart und Klark besucht hatte, bekam ich einen Anruf von Helga Morrow. Sie erinnerte sich an das Philadelphia-Experiment und das Montauk-Projekt, da ihr Vater, Dr. Frederich A. Kueppers, bei beiden Projekten mitgearbeitet hatte. Helgas Geschichte ist sehr interessant und dient als eine weitere Bestätigung der wirklichen Existenz eines MontaukProjekts. Im Jahre 1981 nahm sie an einer Dinner-Party teil. Dort wurde sie einem Dr. So-und-so vorgestellt. Helga fragte, ob er promoviert habe oder ob er Arzt sei und erfuhr, daß der Mann in Maschinenbau promoviert hatte. Sie erwähnte, daß ihr Vater einen ähnlichen Abschluß habe und daß er für die Glenn L. Martin Company (jetzt MartinMarietta, eines der größten Verteidigungsunternehmen in Amerika) gearbeitet hätte. Als dieser Mann mitbekam, daß sie über Dr. Kueppers sprach, war er erstaunt. Der Mann vertraute ihr an, daß ihr Vater einer der Wissenschaftler gewesen wäre, die am PhiladelphiaExperiment gearbeitet hätten. Kueppers habe auch den Zeitzünder für die Atombombe erfunden (und war auch Vertreter der Wissenschaftler, die den damaligen Präsident Truman darum baten, die Atombombe nicht einzusetzen). Er habe auch die mathematische 173
R Ü C K K E H R NACH MONTAUK Formel erarbeitet, welche die Astronauten zurückbrachte, und hatte die elektrische Miniaturanlage des Sputniks entworfen. Über diese Errungenschaften hinaus habe er am Projekt Blue Book/Black Book (UFOs) gearbeitet und führte Aluminiumverkabelungen ein, um die schwerere Verkabelung der Kriegsflugzeuge des Zweiten Weltkriegs zu ersetzen. Er arbeitete auch mit psychologischer Kriegsführung, einschließlich des Gebrauches von Hellsehern, um mit den Astronauten bei ausgefallenem Kommunikationssystem in Kontakt zu bleiben. Er brachte sogar Außerirdischen bei, sich der menschlichen Gesellschaft anzupassen. Plötzlich ergab für Helga alles einen Sinn. Sie wurde im Jahre 1935 in Baltimore geboren. Während der Schwangerschaft führte der Frauenarzt (ein berühmter Hellseher namens Dr. Haase) einen merkwürdigen Metallstab in die Gebärmutter ein, um Helgas IQ urid hellseherische Fähigkeiten zu steigern. Sie war ein Experiment der Regierung! Noch heute kann man auf Röntgenbildern eine Art Antennenstruktur in ihrem Kopf erkennen. Dies ist eines der Dinge, die sie zu einem äußerst empfindlichen Menschen und zur Hellseherin machen. Helga erinnerte sich an frühe Erlebnisse mit ihrem Vater. Er zeigte ihr sogar, wie zwei Gegenstände sich in der Zeit austauschen und genauso wieder zurückverwandeln können. Er nahm sie mit in den Keller, wo er Eisenspäne in eine Pappschachtel legte, unter welcher ein großer, hufeisenförmiger Magnet angebracht war. Er klopfte sanft an die Schachtel und allmählich erschienen zwei konzentrische Kreise. Er sagte, wenn es möglich sei, die zwei Kreise auszutauschen, sei es auch möglich, die Zeit zu verändern. Laut Dr. Kueppers werden außerirdische Raumschiffe zum Teil durch entgegengesetzten Magnetismus angetrieben. Er zeigte ihr, wie man diesen Effekt mit Hilfe zweier Magneten mit entgegengesetzter Polarität demonstrieren kann. Sein Interesse für die Zeit wird durch eine interessante Geschichte in die richtige Perspektive gerückt. Eines Jahres, als der 12. August
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kam, nahm Dr. Kueppers Helga beiseite und sagte ihr, dies sei ein sehr besonderer Tag. Das hatte sie nicht weiter überrascht, denn es war der Geburtstag ihrer Mutter. Dr. Kueppers meinte, das sei auch wichtig, aber er sprach von etwas, was eine viel größere Bedeutung für die Menschheit hätte. Er sagte, es sei der Jahrestag eines großen Experiments, woran er teilgenommen habe. Helga erinnert sich weiter daran, wie sie als Mädchen mit ihrem Vater in eine unterirdische Anlage in Colorado mitgenommen worden war. Sie waren in einem Fahrstuhl einige Etagen hinabgefahren und hatten einen Hochsicherheitsbereich betreten. Dort hatte sie Fotos von Männern auf dem Mond und von einem Gefährt, das der heutigen Raumfähre ähnlich zu sein schien, gesehen. Aber dies alles war in den fünfziger Jahren geschehen. Dr. Kueppers glaubte, daß die Amerikaner und die Russen seit Jahren zusammengearbeitet hatten und daß der Kalte Krieg vorgetäuscht war. Er wurde tatsächlich zu einem solchen Rebellen, daß er eingesperrt und durch Elektroschocks zum Gehorsam gezwungen wurde. Sein Tod wurde 1962 bescheinigt, aber Helga hatte bemerkt, daß der Mann im Sarg nicht ihr Vater war. Es war purer Betrug. Für Helga war dies alles ein Rätsel und sie wußte überhaupt nicht, was sie davon halten sollte, bis sie eines Tages einen Artikel von ihrem Vater sah, der in den siebziger Jahren verfaßt worden war. Der Aufsatz war in Deutsch abgefaßt, und das Durchsickern der Information war unerwartet. Helga suchte nach ihrem Vater oder nach Informationen über ihn. Das brachte sie im Januar 1993 nach Long Island. Ich stellte sie Preston und Duncan vor und wir gingen zusammen zum Abendessen. Wir wurden von AI Bielek begleitet, der Helga schon seit längerer Zeit kannte. Es war ein interessantes Abendessen und Preston sagte, er habe Helgas Vater in Brookhaven kennengelernt. Er erinnerte sich nicht an sehr viel über ihn, was bedauerlich war. Darauf kehrten wir zu den Space Time Labs zurück, wo Helga wegen ihres Vaters sehr emotional wurde. Duncan und Helga machten dann einige Trance175
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Lesungen. Preston verließ für etwa fünf Minuten den Raum und kam plötzlich zurück. Er gab bekannt, daß er gerade eine Datenübertragung von einer Pleiadischen Datenbank bekommen habe und listete vielerlei Informationen über Dr. Kueppers auf. Wir alle staunten, als Helga feststellte, daß viele der Informationen zutreffend seien. Der Rest war ihr unbekannt, so daß sie diese weder bestätigen noch dementieren konnte. Als Preston die Informationen medial channelte, hatte er auch einen Gedächtnisdurchbruch von Montauk. Dr. Kueppers hatte tatsächlich in Montauk gearbeitet und Preston erinnerte sich sogar genau an seine Tür mit den Initialen »F. A. K.« darauf. Mit Trauer sagte Preston, Dr. Kueppers sei nicht mehr unter uns. Er war ein leidenschaftlicher Naturwissenschaftler gewesen und obwohl er die Politik verachtet hatte, war er immer davon begeistert, seine Kenntnisse bei geheimen Projekten einsetzen zu können. Leider kostete ihn seine Liebe zu den Naturwissenschaften seine Freiheit und schließlich sein Leben. Am nächsten Tag ging Helga nach Montauk und zum alten Büro ihres Vaters. Obwohl die Tür inzwischen weggesprengt oder anderswie entfernt worden war, war sie sicher, daß es sich um sein Büro handeln mußte. Der restliche Tag war auch interessant. Videoaufnahmen wurden in der Gegend gemacht und ein unterirdischer Bunker wurde besichtigt. Ein Käfig wurde gefunden, in dem angeblich die Montauk-Boys vor der Programmierung untergebracht worden waren. Es war ein grausamer Anblick. Duncan war so entsetzt, daß er zusammenbrach, über seine Beteiligung am Projekt weinte und sich überschwenglich entschuldigte. Nach ihrem Besuch auf Long Island reiste Helga nach Maryland. Dort wollte sie einen alten Familienfreund besuchen, der vor Jahrzehnten für die Einweisung ihres Vaters in die Irrenanstalt entscheidend gewesen war. Von ihren gemeinsamen Gesprächen wußte Helga, daß im Keller seines Hauses noch einige wichtige Papiere lagerten. Diese würden möglicherweise einige der Projekte, an wel-
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chen Dr. Kueppers beteiligt gewesen war, beweisen können. Leider ließ der sogenannte Familienfreund Helga nicht einmal ins Haus. Vielleicht die amüsanteste und ironischste Geschichte, die Helga erzählte, war die Geschichte von Dr. John von Neumann. Er war in den vierziger Jahren öfters bei den Kueppers zum Abendessen eingeladen. Sie meinte, er sei ein großer Liebhaber von Süßigkeiten gewesen und eine seiner Lieblingsnachspeisen sei Erdbeereis gewesen. Es ist ironisch, daß auch Dr. Rinehart Erdbeereis über alles liebt! Helga schreibt zur Zeit an einem Buch. Hoffentlich wird sie weitere Antworten zum Mysterium ihres Vaters entdecken.
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K A P I T E L VI E RUN DZ W A N Z I G
24 DIE NORFOLK-DRILLINGE Ungefähr zur gleichen Zeit, als ich Helga kennenlernte, bekamen wir einen Brief von einer Frau, die behauptete, ihr Vater sei am Montauk-Projekt beteiligt gewesen. Sie legte ihrem Brief einen Ausschnitt aus der Zeitung Norfolk Virginian Pilot bei, mit einem Artikel und einem kleinen Foto von Drillingen, die im Februar 1945 geboren worden waren. Diese Frau war eine der Drillinge und nannte sich »Baby A«, ihre Schwestern wären dann »Baby B« und »Baby C«. Obwohl sie mir ihren wirklichen Namen nannte, bat sie mich, ihn in diesem Buch nicht zu erwähnen. Laut dem Zeitungsartikel war ihr Vater ein Radiotechniker bei der Norfolk Naval Operating Base. Dies ist bemerkenswert, denn laut der Literatur über das Philadelphia-Experiment wurde die USS Eldridge in die Gewässer vor Norfolk, Virginia, teleportiert. Baby A fand es merkwürdig, daß ihr Vater als einfacher Radiotechniker beschrieben wurde, denn er reiste immer mit Düsenflugzeugen und wurde von Militärs gegrüßt, obwohl er ganz normale Arbeiterkleidung trug. Laut Informationen der Familie hatte der Vater die USS Eldridge während des Philadelphia-Experiments erwartet. Er bediente Kontrollen und sprang an Bord, als das Schiff auftauchte. Was er 179
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während dieser Operation machte, hat angeblich die Wirklichkeit für die nächsten zweitausend Jahre verändert. Später wurde das Projekt vertuscht und das maßgebliche Gerät (die Zeitmaschine) wurde in einem Lagerhaus der Naval Air Station in Norfolk versteckt. Laut dieser Erzählung wird der richtige Mann die Maschine am Ende finden. Wie Helga Morrow haben die Drillinge betreffend ihrer Geburt eine interessante Geschichte. Baby B war eine normale Geburt, aber sie war ursprünglich ein einzelnes Baby. In einem seltsamen Experiment wurden Baby A und Baby C aus Laboratorium-DNS erzeugt, die außerirdischer Herkunft war. Sie wurden dann mit Baby B zusammengetan und kamen als Drillinge zur Welt. Ich habe mit Baby A sowie mit Baby C ziemlich ausführlich telefoniert. Baby A ist »etwas ausgeflippt«. Sie ist sehr hellseherisch veranlagt und redet oft in einem Bewußtseinsstrom, dem nicht leicht zu folgen ist. Leute mögen sie sofort und ihr persönliches Charisma hat ihr viel Erfolg als Bardame gebracht. Sie kann auf natürliche Art und Weise ein Lokal mit Leuten vollpacken. Ironischerweise schickt sie die Mehrheit von ihnen zu einer spirituellen Kirche oder zu anderen metaphysischen Einrichtungen. Ich fand es auch interessant, daß sie über die Ereignisse (die in diesem Buch aufgeführt werden), die Duncan auf dem Mars betreffen, Bescheid wußte, ohne daß ich ihr etwas darüber gesagt hatte. Baby C ist eher praktisch veranlagt. Sie ist Schriftstellerin und Kommunikation ist ihr Stärke; sie ist auch hellseherisch sensitiv. Die Drillinge sind eng miteinander verbunden und haben oft mediale Erlebnisse. Zum Beispiel, »tunneln« sie einander von ihren Zimmern aus über das ganze Land hinweg zu. Anders gesagt, sie erscheinen einander und können miteinander kommunizieren. Forschungen haben ergeben, daß diese Art von Phänomenen für Zwillinge nicht gerade selten ist. Drillinge bringen aber eine ganz neue Dimension in die Sache hinein. Ich kenne noch keine Studie, die sich gezielt mit Drillingen im Gegensatz zu Zwillingen beschäftigt. 180
DIE
NORFOLK-DRILLINGE
Die Drillinge haben zwei weitere Schwestern sowie einen Bruder, den wir einfach »Bruder« nennen werden. Dem fiel der Passus in Das Montauk-Projekt auf, worin Preston sich an verlorene Zeit erinnerte, als er die Delta-T-Antenne baute. Bruder und der Vater hatten beide solche Erfahrungen gemacht. Anscheinend lebte Bruder zwei Leben, denn er fuhr regelmäßig von einer ländlichen Gegend weg zur Arbeit, doch stimmte das mit dem Tachostand in seinem Auto nicht überein. Der Tachometer zeigte, daß Bruder täglich nur ein paar Kilometer fuhr, doch suchte Baby C in jeder Richtung um sein Haus und fand innerhalb von elf Meilen keine Spur von einer Arbeitsstätte! Bruder ist ein Experte für Maschinen und Radio. Er weiß jetzt, daß er »Zeit verloren« hat, ist aber im Moment nicht bereit, darüber zu sprechen. Drei Familienangehörige haben im Geheimdienst ihr Leben verloren und die Familie hat eine starke Abneigung davor, sich zu offen zu zeigen oder an seltsamen Projekten beteiligt zu sein. Einmal, als ich Baby C anrief, ging Bruder an den Apparat. Er sagte, er wisse, wer ich sei, hat aber weiter keine Information angeboten. Als Baby C mit mir sprach, fragte er seine Schwester, was sie da mache. Sie meinte, sie spreche mit Peter Moon. Er starrte sie nur an und fragte »Warum?« Ich lud Bruder nach Long Island ein, aber er hatte Angst, dies könnte eine Falle der Regierung sein. Zuerst wollte er irgendein schützendes Zeitgerät bauen. Bruders Schwestern wollen, daß er sich offener verhält, und vielleicht wird er das auch tun. Preston und ich hoffen, eines Tages die Familie besuchen zu können. Es gibt noch eine interessante Geschichte über diese Familie. Ich teilte Baby A einige Informationen mit, die AI Bielek an mich weitergegeben hatte. Er hatte eine vollständige und voll funktionsfähige »Sage«-Radaranlage (die gleiche Art, die in Montauk benutzt wird) entdeckt, und zwar in Sembach (bei Nürnberg). Der Mann, der AI diese Information gab, war für zwei Wochen dort gewesen und hatte 181
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festgestellt, daß die Leute, die dort ankamen, sich merkwürdig verhielten. Er hielt es für ein Gedankenkontrolle-Projekt. Als ich dies Baby A erzählt hatte, meinte sie, ihr Sohn sei dort stationiert gewesen. Ich fand dies einen merkwürdigen Zufall, aber sie nahm es ganz gelassen hin. Ihre Einstellung war ungefähr so »Was haben Sie denn erwartet?« Sie sagte, ihr Sohn habe auf dieser Basis den Wachdienst verrichtet und habe dabei Leute weinen und schreien gehört. Der Terror verstärkte sich und beängstigte ihn so sehr, daß er mitten in der Nacht seinen Posten verließ. Dies ist ein Vergehen, das normalerweise vor ein Kriegsgericht kommt, doch waren die Umstände so heikel, daß er unbestraft blieb. Von einem »normalen« Standpunkt aus klingt all dies bizarr. Aber diese Familie nimmt das ganze Thema Montauk und Zeitreisen sehr ernst. Der Vater der Drillinge übte offensichtlich einen sehr starken Einfluß aus bei der Prägung ihrer Einstellung. Er war extrem selbstsicher und ging sehr respektlos mit Geheimdienst- und Militärkreisen um. Er konnte es sich leisten, denn sie brauchten seine technischen Fachkenntnisse. Laut Berichten kam Personal in langen Regenmänteln an seine Tür und bedrohte ihn, doch er machte ihnen eine lange Nase und lachte. Vielleicht hat dieses Verhalten mit seiner Identität zu tun. Baby A's Vater sagte ihr, er sei ein Außerirdischer, der bloß genau wie ein Mensch aussehe!
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KAPITEL
FÜNFUNDZWANZIG
25 DIE FORSCHUNG GEHTWEITER Der Winter am Montauk Point ist sehr kalt, und die meisten würden es nicht einmal erwägen, dorthin zu fahren. Es geht Preston und mir nicht anders. Doch wurden wir zu einem Besuch überredet, um dem Hollywood-Regisseur Peter Beltz die Basis zu zeigen. Er wollte Informationen sammeln für die Vorbereitung eines geplanten Dokumentarfilms über das Projekt. Am Wochenende vor Weihnachten 1992 schauten wir uns die Basis zu dritt an. Wir zeigten Peter das Sendergebäude, das aber sehr gut abgeriegelt und noch immer unzugänglich war. Wir bemerkten dabei, daß ein koaxiales Kabel vom Radar-Reflektor herab den Seiten des Gebäudes entlang verlegt worden war. Preston meinte, die einzige logische Erklärung dafür sei, daß der Reflektor geerdet werden sollte, falls er vom Blitz getroffen würde. Anscheinend gäbe es aber dafür keinen Grund, außer daß sich Leute im Untergrund aufhielten. Wir bemerkten weiter, daß fast jedes Gebäude der Basis mit Gewalt aufgebrochen und mutwillig beschädigt worden war. Dieselben Gebäude waren bei meinem Besuch im Sommer davor noch abgeschlossen oder sonstwie verriegelt gewesen. Peter war überwältigt von der gespenstischen Atmosphäre des Ortes. Da er auch schon Duncan kennengelernt hatte, wußte er, daß 183
R U C K K E H R NACH MONTAUK er eine heiße Geschichte entdeckt hatte. Er meinte, er würde nach Neujahr mit einem Kamerateam wiederkommen. Er ging zurück nach Kalifornien und wir stimmten telefonisch ab, wie genau der Dokumentarfilm gemacht werden sollte. Jetzt mußte ich Montauk besuchen, um Unterkünfte und einen geeigneten Ort für Interviews zu organisieren. Ich ging allein und machte die wenigen Hotels, die in der Wintersaison noch geöffnet waren, ausfindig. Diese Reise war aus einem besonderen Grund bemerkenswert: Ich hielt bei einem einheimischen Immobilienhändler an, um nach dem Weg zu fragen und traf dort Carol Brady. Sie war sehr freundlich und ich erklärte ihr, was ich mache. Carol hatte noch nichts von unserem Buch gehört, aber sie hatte einige interessante Geschichten zu erzählen. Sie sagte, der Radar-Reflektor sei noch in Gebrauch und sie habe ab und zu gesehen, wie er sich bewege. Merkwürdigerweise sagte sie auch, sie habe einen Tarnkappenbomber (stealth aircraft) gesehen, wie er tatsächlich über den Felsen in der Nähe von der Basis schwebte und absolut kein Geräusch erzeugte. Diese ist gewiß seltsam und deutet darauf hin, daß der Tarnkappenbomber über einen Anti-Gravitations-Antrieb verfügt. Später stellte ich sie Preston vor. Sie zeigte uns Bilder ihrer Söhne, wobei Preston auf den ältesten wies und sie warnte, sie solle auf ihn aufpassen, denn er entspräche genau dem Typ, den die MontaukLeute suchen (er ist nämlich blauäugig und blond). Carol antwortete, daß sie sehr gut wußte, daß sie aufpassen müßte. Entführungen von Kindern mit blauen Augen und blonden Haaren fanden sogar noch im Jahre 1988 statt und die Polizei war sehr besorgt und sehr wachsam. Inzwischen habe ich von anderen Quellen erfahren, daß Montauk eine erhebliche Verbrechensrate hat, wobei die meisten Verbrechen vor der Presse vertuscht werden. Montauk ist auf den Tourismus angewiesen und schockierende Berichte bringen kaum mehr Besucher und bessere Geschäfte.
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Als Peter Beltz und das Kamerateam ankamen, waren wir alle überrascht zu sehen, daß es jetzt ein Loch in der Seite des Sendergebäudes gab. Erstaunlicherweise war das Gebäude nun zugänglich, zum ersten Mal seit über einem Jahr. Die Brandspuren waren sichtbar, genau wie Preston sie im ersten Buch beschrieben hatte. Es gab auch ein seltsames Gerät, das angeblich einen riesigen Kristall enthalten hatte. Außerdem war der Name der Firma, für welche Preston arbeitete, am Sender-Computer deutlich zu lesen. Wahrscheinlich der größte Fund dieser Periode war ein Haus neben dem Offizierskasino. Das obere Stockwerk hatte das außergewöhnlichste »Militär-Dekor«, das man je gesehen haben könnte. Ein Zimmer war in grellem türkischem Muster, das nächste mit Tigerstreifen, ein weiteres wie mit Konfetti bemalt. Ein viertes Zimmer war schwarzweiß gestrichen, mit einem äußerst seltsamen Muster. Zuerst dachte ich, wir hätten es mit dem Basis-Bordell zu tun. Preston kannte Fotos von ähnlichen Zimmern, welche die Regierung während der Timothy Leary-Experimente (die angeblich von der CIA unterstützt worden waren) in den sechziger Jahren benutzt hatte. Er folgerte, daß dies eine Programmierungskammer gewesen sein mußte, und ich denke, er hat recht. Dies zählt zu den härtesten Beweismaterialien, die für außergewöhnliche Aktivitäten in Montauk sprechen. Preston hat alles aufgenommen, es ist in seinem Video The Montauk Tour zu sehen. Während den eigentlichen Aufnahmen des Dokumentarfilms diente die Basis als Kulisse. Duncan, Preston und AI Bielek wurden jeweils allein interviewt. Preston stellte man Fragen vor dem Sendergebäude, denn dort hatte er gearbeitet. Bei laufender Kamera drängten Duncan und ich uns neben einer Mauer zusammen. Es war unglaublich kalt. Wir hörten, wie Preston erklärte, die Delta-TAntenne sei unterirdisch und es gäbe einen Nullpunkt zwischen der Antenne und dem Sender. Genau dort hätte Duncan im MontaukStuhl gesessen. Genau in dem Moment, als Preston dies sagte, fuhr ein plötzlicher und gewaltiger Schock durch Duncans Körper. Er fiel 185
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in eine Art Schockzustand. Ich legte meine Hand auf seinen Fuß, bis er wieder zu sich kam. Da die Kamera in dieser Zeit mit Preston beschäftigt war, wurde dies alles nicht aufgenommen. Die Videomannschaft blieb während der ganzen Dreharbeiten erstaunlich ungestört, abgesehen von einem schwarzen Militärhubschrauber, der bei zwei verschiedenen Gelegenheiten die Basis umkreiste. Nachdem die Außenaufnahmen auf dem Stützpunkt gemacht worden waren, gingen wir alle zu einer gemieteten Ferienwohnung zurück. Hier sollten weitere Interviews vor einem warmen Kamin gemacht werden. Nachdem wir stundenlang aufgenommen hatten, machten wir eine Pause zum Abendessen. Jemand schaute zum Balkon hinaus und sah eine seltsame Färbung um die Basis herum. Sie war schwach, aber eindeutig erkennbar und beschränkte sich auf die Gegend um den Stützpunkt. Das Kamerateam versuchte, die Färbung aufzunehmen, doch sie erschien in der Aufnahme nicht. Sie hatten es aber selbst auch gesehen. Bis jetzt kann man das Phänomen der Färbung nur verstehen, wenn man Duncans Lesungen (readings) in Betracht zieht. Bevor die Aufnahmen für den Dokumentarfilm begannen, sagten Duncans Lesungen, wir müßten bis zum 18. Januar 1993 mit den Dreharbeiten fertig sein, sonst würde es gefährlich werden. Seine Information war sehr spezifisch. Weitere Lesungen besagten, daß vier Außerirdische aus der Andromeda-Galaxis in den Untergrund eingedrungen wären. Sie hätten eine Art ätherischer Störung in dem elektromagnetischen Feld über Montauk verursacht. Anscheinend verursachten sie eine Explosion im ganzen Untergrund und richteten damit unsagbaren Schaden an der jetzigen Montauk-Operation an. Die Andromedaner werden für wohlwollend gehalten und waren anscheinend bereit, ihr Leben zu opfern, um den MontaukUntergrund zu sabotieren. Dies ist vielleicht eine seltsame Information, aber Preston erhielt drei Telefonanrufe, die darauf hinwiesen, daß sich in dieser Periode 186
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etwas Merkwürdiges abgespielt hatte. Ein Freund, der nicht weit von der Basis entfernt wohnt, berichtete über ein leichtes Beben, ein anderer Freund erzählte von einem Grollen. Ein dritter sagte, mindestens zwei Montauk-Polizisten hätten ein lautes Grollen auf der Basis gehört und hätten Rauch und Dampf aus den Gebäuden herausströmen sehen. Was auch immer diese Berichte zu bedeuten haben, die Sicherheitsvorkehrungen wurden nach dem 18. Januar plötzlich verstärkt. Am 22. Januar besucht Preston die Basis und war überrascht, als er zwei junge Frauen in Kampfausrüstung sah, die über die Basis spazierten. Er grüßte sie höflich und meinte, es sei ein schöner Tag für einen Spaziergang. Sie reagierten keinesfalls freundlich. Später am selben Tag war ein Bundesstaatspolizist gerade dabei, zwei Zivilisten festzunehmen, die zufällig auf der Basis spazierten. Wir fanden dies eine extrem aggressive Art und Weise, Leute mitten im Winter von einer sowieso völlig verkommenen Basis fernzuhalten. Nach langem Überreden ließ er sich darauf ein, an die Zivilisten lediglich Strafzettel wegen unbefugten Zutritts auszuteilen. Merkwürdigerweise sprach der selbe Polizist auch Preston an, gab ihm aber keinen Strafzettel. Er sagte, Preston könne verhaftet werden, worauf Preston meinte, das könnte nützlich sein, im Hinblick auf die Publizität. Der Polizist widersprach und befahl Preston, die Basis durch den nächstgelegenen Ausgang zu verlassen. Einige Tage später kehrte Preston zur Umgebung der Basis zurück und machte weitere Aufnahmen in einem Bereich außerhalb der eigentlichen Basis. Obwohl er gar nicht auf der Basis selbst war, entdeckte ihn der gleiche Polizist, von einem zweiten begleitet. Preston wies darauf hin, daß er sich nicht auf einem abgesperrten Grundstück befinde. Der zweite Polizist meinte, sie hätten die Schnauze voll und würden jeden belästigen, der bloß in die Nähe der Basis käme. Sie behaupteten, sie würden hart gegen Vandalismus durchgreifen. Dies ergab keinen Sinn, denn schon Monate vorher hatte jemand die Basis geplündert, und zu jener Zeit war es den Polizisten 187
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wohl egal gewesen. Preston, Duncan und einer ihrer Freunde bekamen alle Strafzettel*. Es ist auch interessant zu wissen, daß der Polizist sagte, er habe Das Montauk-Projekt gelesen und es habe ihm »Spaß« gemacht. Er war sogar zur Stadtbücherei in Montauk gegangen und hatte nach Büchern über Camp Hero gefragt. Doch hatte ihm die Bibliothekarin erzählt, diese Informationen seien schon einige Jahre zuvor aus der Bibliothek entfernt worden, da sie jetzt als geheim eingestuft würden. Der Polizist konnte keine eigenen paranormalen Erfahrungen erzählen. Während die Polizisten sprachen, ließ Preston seine Videokamera laufen (er hatte sie um seinen Hals hängen). Dabei nahm er einen Teil des obigen Gespräches auf. Als sie zu Prestons Auto zurück kamen, sahen sie, daß jemand die Luft aus dem hinteren rechten Reifen gelassen hatte. Es ist unwahrscheinlich, daß es Kinder waren, denn sie hätten von Passanten sehr leicht gesehen werden können. Preston erfuhr aber, daß dies oft von Polizisten gemacht wird, um eine mögliche Flucht zu verhindern. Dies ist keine Beschuldigung, sondern ist einfach als Teil des Geschehens aufgezeichnet. Sicherheit war jetzt also großgeschrieben. Es wurde spekuliert, daß die Andromedaner die unterirdischen Anlagen auseinandergenommen hatten und daß die Montauk-Gruppe (sowie die New Yorker Bundesstaatspolizisten) verzweifelt herauszufinden versuchten, was schief gelaufen war. Glücklicherweise konnten die Dokumentaraufnahmen ohne große Unterbrechung fertiggestellt werden. Duncans Lesung, wonach alles vor dem 18. Januar fertig sein sollte, war jedoch sehr wertvoll gewesen. *Preston, Duncan und ihr Freund zogen diese Sache vor Gericht und bekamen schließlich Recht. Sie mußten das Bußgeld nicht bezahlen. Der Richter ärgerte sich sogar über den Bundesstaat New York, denn es waren keine richtigen Warnschilder aufgestellt. Es muß aber betont werden, daß Preston und seine Begleiter nicht auf der Basis selbst waren, als sie ihre Strafzettel bekamen. Der Polizist meinte, künftig würde er all diejenigen verhaften, die innerhalb des Zaunes seien.
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DAS »MONTAUK MANOR«
Das Montauk Manor ist ein Haus mit schönen, geschmackvoll eingerichteten Eigentumswohnungen, die tageweise gemietet werden können. Es wurde auf einer indianischen Beerdigungsstätte erbaut; man sagt, es spuke im dritten Stock.
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26 SPUK IN MONTAUK Hätte es kein Interesse an einem Dokumentarfilm gegeben, wäre ich wahrscheinlich überhaupt nicht mehr nach Montauk gefahren. Seit meinem Besuch mit Maria Fix hatte ich Montauk gemieden und ich hatte keine große Lust verspürt, dorthin zurückzukehren. Die Ereignisse im Januar 1993 hatten jedoch eine starke Wirkung auf uns alle und es gab einige weitere Besuche. Carol Brady brachte uns mit einem einheimischen Herrn in Verbindung, der uns die Ortschaft zeigte und Preston und mir einige interessante Informationen mitteilte. Er meinte, er wäre immer von Montauk fasziniert gewesen, denn wenn man etwas Geheimes machen wolle, wäre Montauk der ideale Ort. Das ganze Gebiet ist voll von Hügeln, Schluchten und Wäldern. Eine Gegend kann sich von der nächsten völlig unterscheiden, fast als ob man in ein neues Land gekommen wäre. Dieser Herr erzählte uns auch, daß UFO-Sichtungen für das Fischervolk Montauks nicht außergewöhnlich seien. Über den Schiffen auf See würden oft grüne Lichter und ähnliches gesehen. Er fügte hinzu, daß viele der Fischer illegale Einwanderer aus Irland seien und keine Aufmerksamkeit oder Publizität auf sich ziehen wollten.
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R U C K K E H R NACH MONTAUK Dann erfuhren wir mehr über das »Montauk Manor«. Das Montauk Manor ist eine riesige Einrichtung, welche in Eigentumswohnungen unterteilt worden ist. Diese können auch auf Tagesbasis gemietet werden. Es ist renoviert worden und hat ein prachtvolles Ambiente. Obwohl einige Einheimische es aus Geschäftsgründen vertuschen wollen, gibt es nachhaltige Gerüchte, daß es im dritten Stockwerk spukt. Das Gebäude wurde auf einer uralten indianischen Beerdigungsstätte erbaut, daher ist es für Spuk prädestiniert. Vielleicht der überzeugendste Beweis ist die Geschichte eines angesehenen einheimischen Fischer-Kapitäns, der eine Wohnung im Manor besaß. Eines Tages wurde er in seiner Wohnung plötzlich von einem starken Energiefeld quer durchs Zimmer geschleudert. Aus Angst um seine Familie zog er mit ihnen ganz von Montauk weg. In einer interessanten Nebenbemerkung bestätigte der Herr aus Montauk ein Gerücht, das wir Monate zuvor gehört hatten. Preston hatte an einer Tankstelle in der Nähe von Montauk angehalten, um zu tanken. Er fragte den jungen Mann, der dort arbeitete, ob er irgend etwas Merkwürdiges über die alte Montauk-Basis gehört hätte. Der junge Mann sagte, er habe gehört, daß ein Hexenzirkel sich ab und zu auf dem Gelände der Basis treffe. Ich forschte ein bißchen nach, um zu sehen, was ich herausbekommen könnte. Ich konnte allein feststellen, daß es auf Long Island viele Hexenzirkel gibt. Je weiter man nach Osten fährt, desto häufiger und ernstzunehmender sind sie. Der einheimische Herr war zwar kein Fachmann auf dem Gebiet der Hexerei, meinte aber, er kenne eine Hexe (eine weiße), die auf dem Gelände der Basis Rituale abhalte. Obwohl sie möglicherweise nur eine von vielen ist, haben wir bis jetzt weder sie noch irgend eine andere Hexe getroffen. Für den Leser, der sich mit Hexen nicht auskennt, sei erwähnt, daß Hexen ihre Hauptaktivitäten immer um »Ley-Linien« (Energieraster-Punkte) zentrieren. Montauk wird seit langem als guter Nährboden für dergleichen angesehen.
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KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
27 NAZI-GOLD In Das Montauk-Projekt wurde die Möglichkeit erwähnt, daß die ganze Operation mit Nazi-Gold finanziert worden sei. Dieses Gold gelangte nach Montauk, nachdem es in Straßburg unter mysteriösen Umständen aus einem alliierten Truppenzug verschwunden war. Ich war überrascht, als ich einen anonymen Brief mit einem Zeitungsausschnitt erhielt. Laut diesem Artikel war es sehr gut möglich, daß Nazi-Gold zur Finanzierung des Montauk-Projekts benutzt worden war. Aber bevor ich dieses Thema weiter ausführe, muß ich eine neue Figur im Montauk-Psychodrama vorstellen. Er heißt Kenn Arthur. Ich habe vorher erwähnt, daß ich Preston, Duncan und AI Bielek alle am selben Abend kennengelernt habe. Kenn war auch dabei, er schien aber irgendwie fehl am Platz. Rein intuitiv habe ich sofort darauf getippt, daß er in der Navy dient, und dies bestätigte er auch. Er war zum Long Island Psychotronics Center gekommen, um eines von Prestons Psychotronics-Geräten zu kaufen. Ich studierte mit ihm später in einer anderen Gruppe, wobei er mich unverblümt warnte, ich solle mich bloß von den Psychotronics-Leuten fernhalten. Es sei zu gefährlich. Kenn mochte Duncan und Preston, aber er
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konnte sich je länger desto weniger in ihrer Nähe aufhalten. Nach diesem Punkt mied er die ganze Gruppe wie die Pest. Über die Monate hinweg lernte ich Kenn sehr gut kennen. Ich bezeichne ihn als ein lebendiges Orakel, denn er gibt esoterische Informationen auf eine höchst eloquente und interessante Art und Weise weiter. Er ist persönlich mit der Familie von Edgar Cayce befreundet und hat jahrelang bei der A. R. E. (»Association for Research and Enlightenment«, der Vereinigung für Forschung und Erleuchtung) studiert. Kenn war extrem zynisch was Prestons Geschichte betraf und machte ab und zu absolut umwerfende Witze über sie. Doch würde er als erster zugeben, daß er fast allem gegenüber krankhaft pessimistisch ist. Mit der Zeit machte ich immer wieder kleine Entdeckungen, die zeigten, daß tatsächlich ein Projekt existierte. Er lachte nur darüber. Dann erzählte ich ihm von einem Video, das ich gesehen hatte. Dieses Video zeigte ein Radiogerät im MontaukUntergrund, welches einen großen, mit einer Spule umwickelten Kristall enthielt. Er sagte nichts zu dem Kristall, meinte aber, jeder wüßte doch Bescheid über den Montauk-Untergrund. Er habe dort sogar Radiozubehör gekauft zu der Zeit, als er noch bei der Navy war. Er erzählte mir später einige Details, die darauf hinwiesen, daß er eine streng geheime Stellung innehatte. Dies kam mir alles sehr merkwürdig vor. Er hatte anscheinend eine Verbindung zu Montauk, über die er aber nicht sprechen wollte. Mit der Zeit wurde es zum Hauptthema seiner Mitteilungen, daß Prestons Geschichte bloß eine ausgewachsene Halluzination sei. Er meinte, die wahre Geschichte sei viel bizarrer als alles, was Preston sich vorstellen könne. Er gab aber zu, daß Preston von seiner eigenen Geschichte sehr überzeugt sei. Preston fand das alles sehr amüsant und sagte, es beweise Kenns Verbindung mit Montauk. Aber wir waren beide frustriert. Wenn Prestons Geschichte nicht die wahre ist, welche ist es dann? Kenn könnte mindestens so nett sein, uns aufzuklären! 194
NAZI-GOLD
Dann erhielt ich eines Tages den erwähnten Zeitungsartikel. Die Überschrift war Jagd nach Nazi-Beute. Der Artikel stammte aus dem East Hampton Star vom 14. November 1985. Es wurde berichtet, daß der Bundesstaat New York einen Schatzsucher Namens Ovid Arnold aus Varina (eigentlich Fuquay-Varina), North Carolina, angestellt hatte. Seine Aufgabe war es, mit dem Pendel Edelmetalle auf Camp Hero (der Montauk-Basis) zu orten. Es wird geglaubt, daß die Nazis dort 1945 mindestens 12 Millionen Dollar in Bargeld, Diamanten und Gold vergruben. Unter den Argusaugen der Bundesstaatspolizei wurde ein zweieinhalb Meter tiefes Loch dort gegraben, wo Herr Arnold dachte, daß der Schatz vergraben sein könnte. Vertreter der Bundesstaatsregierung in Albany machten Film- und Videoaufnahmen vom ganzen Geschehen. Laut Zitaten sagte Tom Tubbs, ein Sprecher der Landnutzungsabteilung des New Yorker Landesamtes (Division of Land Utilization of the State Office of General Services), Nachrichten von der Ausgrabung seien »ohne undichte Stellen, streng geheim, ja so geheim, daß wir nicht einmal unseren eigenen Leuten erzählt haben, warum sie dorthin geschickt wurden«. Er sagte weiter, der Glaube an den Schatz basiere auf einem alten Gerücht von 1945. Dem Artikel zufolge berichtete Tubbs: »Die Nazis, die inzwischen davon überzeugt waren, daß das Dritte Reich bald zusammenbrechen würde, schickten 1945 ein UBoot nach Montauk. Dieses U-Boot trug Schätze, die während der Invasion Frankreichs erbeutet worden waren. Sie gaben Anweisungen, den Schatz in zwölf Geschoßhülsen zu vergraben. Die deutschen Seemänner befolgten ihre Befehle und vergruben den Schatz auf Camp Hero, wobei ein großer Stein in der Nähe als Markierung dienen sollte. Nach dem Krieg sollten dann Geld und Juwelen für Bestechungen und falsche Papiere benutzt werden und die sichere Überfahrt hoher Reichsoffiziere in die Vereinigten Staaten und nach Südamerika ermöglichen.« 195
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Das U-Boot war anscheinend versenkt worden, aber einige deutsche Seeleute überlebten und erzählten ihre Geschichte Jahre später den Schatzsuchern. Diese schrieben an den Gouverneur von New York und erhielten die Erlaubnis für die Schatzsuche. Die ganze Beute sollte zwischen dem Staat und den Schatzsuchern aufgeteilt werden. Obwohl die Schatzsucher bei der Ausgrabung am 6. November keinen Erfolg hatten, wollten sie im folgenden Frühjahr wieder zurückkommen. Der ganze Artikel könnte aber Desinformation sein, um eine erfolgreiche Ausgrabung zu vertuschen. Es ist auch möglich, daß die Regierung den Rutengänger nur vorgeschoben hatte, damit sie oder eine andere Gruppe den ursprünglichen Wünschelrutengang weiterführen könnten, um den Schatz dann doch noch zu finden. 1985 gab es gewiß technologisch ausgefeiltere Geräte als eine Wünschelrute, womit man einen verlorenen Schatz hätte suchen können. Es wird auch geglaubt, daß der Wert des Schatzes, der sowieso schon sehr hoch angegeben war, in Wirklichkeit noch viel größer war. Ich bat den East Hampton Star um Erlaubnis, den ganzen Artikel in diesem Buch nachdrucken zu dürfen. Sie kannten das Buch Das Montauk-Projekt und lehnten meine Bitte ausdrücklich ab. Ich schickte den Artikel per Fax an Kenn Arthur und war von seiner Reaktion sehr überrascht. Er meinte, ich würde mich endlich der Wahrheit über das wirkliche Geschehen dort nähern. Wieder betonte er, daß die Wahrheit viel bizarrer sei, als ich es mir vorstellen könne. Er meinte, der deutsche U-Boot-Kapitän sei an Land gegangen und hätte sich mit US-Militärbehörden getroffen. Sie hätten eine Abmachung getroffen und der U-Boot-Kapitän hätte noch vier Mal zurückgehen müssen, um mehr Geld zu transferieren. Kenn glaubt, daß nur eine Fahrt stattfand. Der Kapitän und einige Seeleute kamen an Land und ließen sich auf Long Island nieder. Er meinte, viele würden Herrenfriseurläden in der Myrtle Avenue in Ridgewood, Queens in New York City besitzen. Kenn meinte weiter, er kenne die Familien sehr gut und sei mit der Familie des 196
NAZI-GOLD
Kapitäns aufgewachsen. Er gab keine Namen preis, sagte aber, sie seien alle sehr anständige Leute. Wenn man in verschiedenen Büchern über diese Zeitperiode nachschaut, wird dieses Ereignis ab und zu erwähnt, dazu ein weiteres, wobei im Jahre 1942 vier Nazis angeblich an Land kamen und sich, nachdem sie mit der Long Island Railroad nach Manhattan gefahren waren, freiwillig der Polizei stellten. Die meisten von diesen Berichten sind ungenau und widersprechen sich zum Teil. Die Geschehnisse waren voller Vermutungen, einschließlich der Mitwisserschaft des FBI-Chef J. Edgar Hoover und anderer hoher Militär- und Regierungsvertreter. Manche glauben weiter, daß die ganze Operation von der deutschen Thulegesellschaft zustandegebracht wurde. Diese Gruppe hatte Hitlers Aufstieg zur Macht arrangiert und war eine Splittergruppe des Ordo Novi Templi; dieser wiederum war ein Ableger des Ordo Tempiis Orientis*, der mit Aleister Crowley verbunden war. Aus irgendwelchen Gründen taucht dieser Mann immer wieder auf, egal wo wir hinschauen.
*Fußnote: Diese Information stammt aus dem Buch The Occult Conspiracy, Secret Sodeties Their Influence and Power in World History von Michael Howard, Destiny Books, One Park Street, Rochester, Vermont, 05767. Hier ist auch festzuhalten, daß die Bräuche und Grundsätze der obenerwähnten Organisationen nicht im Einklang mit jenen des O.T.O. sind.
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DER MONTAUKTOWER
Die Bauarbeiten am Montauk Tower begannen in den zwanziger Jahren, wurden aber für Jahrzehnte nicht abgeschlossen. Über die Jahre war es fast unmöglich, Mieter oder eine passende Nutzung für das Gebäude zu finden. Interessant für unsere Geschichte ist, daß die Katakomben von Montauk angeblich zu diesem Turm führen, der im Zentrum des Ortes Montauk steht. 198
KAPITEL
ACHTUNOZWANZIG
28 DIE KATAKOMBEN VON MONTAUK Der nächste faszinierende Punkt in Verbindung zu Montauk war ein Telefonanruf, den ich von David Adair, dem Präsidenten der New Yorker »Sirius Minds«*, erhielt. Er hatte Silvester im Montauk Tower verbracht, gerade nachdem er Das Montauk-Projekt gelesen hatte. Im Gespräch mit einem der Hauswarte des Grundstücks erfuhr er von Tunnels unter dem Grundstück, den sogenannten Katakomben. Der Hauswart nahm David mit in den Keller und zeigte ihm, wo viele der Eingänge mit Backsteinen verschlossen worden waren. Es gab auch einige kleine, niedrige Gänge, die noch zugänglich waren, aber es waren zuviele, um sie während eines kurzen Ausflugs zu erforschen. Nach dem Gespräch mit David rief ich Preston an und fragte ihn nach den Katakomben. Er reagierte gelassen und meinte, er habe schon seit Jahren von den Katakomben gewußt. Sie interessierten ihn nicht besonders. Er meinte, daß man munkelt, die Katakomben seien mit der Montauk-Basis verbunden. * »Sirius Minds« ist eine Psychotronics-Gruppe, die manchmal auch als »Turnhalle für den Verstand« bezeichnet wird. Diese Firma arbeitet mit Leuten aus der Geschäftswelt oder mit Privatpersonen zusammen, um die Fähigkeiten des Gehirns zu schulen und die Lebensfunktionen zu verbessern.
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R Ü C K K E H R NACH MONTAUK Dann rief ich Kenn Arthur an und erzählte auch ihm von den Katakomben. Er sagte wieder, ich käme der Wahrheit immer näher. Nach Kenns Darstellung bilden die Katakomben einen Zugang zur Inneren Erde. Er sprach von den Katakomben in Rom und einigen anderen Orten; laut der Legende gäbe es viele solche Zugänge. Zu diesen zählten auch das Labyrinth von Kreta, die Inka-Tunnels in den Anden und die unterirdischen Gänge, die der Vietkong im VietnamKrieg benutzt hatte. Am nächsten Tag war Preston bei mir zu Hause und hörte, wie ich mit jemandem telefonierte und dabei über diese Katakomben, die möglicherweise zur Inneren Erde führen, sprach. Diese Möglichkeit interessierte ihn nun doch sehr. Dann brachte er etwas, was ich als »klassischen Preston« beschreibe: Er sprudelte eine Menge Information über die Katakomben hervor, die er vor zehn Minuten überhaupt nicht hatte wissen können. Er sagte, die Katakomben seien früh in diesem Jahrhundert erbaut worden, wahrscheinlich im zweiten Jahrzehnt. Der deutsche Kaiser habe eine Menge Spione und Sympathisanten auf Long Island gehabt und habe auch viele von ihnen finanziert. Der Kaiser habe aber seine eigenen Absichten verfolgt. Preston meinte weiter, die Katakomben würden zum Montauk Tower im Zentrum Montauks und die ganze Strecke zur Basis führen und am Strand entlang laufen, durch eine Gegend namens »Ditch Plains«. Preston erinnerte sich dann an eine witzige Erzählung über einen Besuch in der Villa von Mark Hamill (oder von der Person, die für Mark Hamill gehalten wird). Dort entdeckte er unterirdische Tunnels, die direkt mit der Villa verbunden waren. Der Fernsehstar Dick Cavett wohnte in der Villa nebenan, und laut Preston führten die Tunnels auch zu Cavetts Villa. Preston meinte, ab und zu wären sie in Cavetts Villa geschlichen und hätten insgeheim die Möbel im Wohnzimmer umgestellt! Al Bielek jedoch war nicht sehr begeistert, als ich ihm von den Katakomben erzählte. Er hatte vage Erinnerungen an sie im Zusam200
DIE KATAKOMBEN VON MONTAUK
menhang mit der Montauk-Basis, wußte aber nicht, wie weitreichend die Katakomben waren. Er glaubte, Preston habe die Information vor ihm verheimlicht. Es wurde AI dann auch klar, wie Preston an so viele der Geräte des Untergrunds gekommen war. AI hatte einen Teil von Prestons Geräten erkannt, die aus dem Untergrund stammen mußten, konnte aber nie herausbekommen, wie Preston an diese herangekommen war. Die Katakomben waren die naheliegende Erklärung. Ich erklärte, daß sich Preston wohl einfach nicht daran erinnerte. Er ist seltsam in dieser Hinsicht. An manchen Tagen erinnert er sich plötzlich an riesige Mengen von Informationen, die ihm am Vortag absolut nicht bewußt waren. Es ist interessant zu bemerken, daß es die Erwähnung der Inneren Erde war, die dieses Mal seine Erinnerungen auslöste. Es gibt noch einen Aspekt der Katakomben, der möglicherweise mit Aleister Crowley zu tun hat. Vorher erwähnten wir den deutschen Kaiser; es gibt absolut keinen Zweifel daran, daß Crowley ein Befürworter des Kaisers war, mindestens verbal. Crowley wurde in den Vereinigten Staaten eingestellt, um während des Ersten Weltkriegs Propaganda für die deutsche Sache zu verfassen. Vertreter der britischen Regierung wollten ihn deswegen sogar des Hochverrats anklagen. Crowley umschiffte alle Schwierigkeiten, indem er behauptete, er arbeite als Agent des britischen Geheimdienstes. Was auch immer die Wahrheit sein mag, Crowley war ein sehr einflußreicher Mann, der möglicherweise für beide Seiten gearbeitet hatte, um seine magischen Zwecke zu fördern. Diese ganze Beziehung zum Kaiser macht Crowleys Besuch in Montauk umso faszinierender. Crowley hatte einen Bekannten auf Long Island namens Otto Kahn. Kahn war ein berühmter Finanzier und ein sehr einflußreicher Mann. Im Jahre 1917 wählte er den höchsten Punkt auf Long Island aus, um dort seine Villa zu bauen. Diese Villa steht heute noch, aber Besucher sind nicht willkommen. Es gibt anhaltende Gerüchte 201
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über unterirdische Tunnels, die zur Villa führen. Einer von diesen Tunnels soll sogar bis nach Manhattan führen. Ich erwähnte diese Geschichte in einem Vortrag zum Thema Montauk und einer der Zuhörer zeigte großes Interesse an Otto Kahn und seiner Villa. Er sagte, er sei oft mit dem Fahrrad dorthin gefahren, aber der Zugang sei fast völlig abgesperrt gewesen. Er meinte weiter, die Villa sei in eine Militärakademie für Jungen umgewandelt worden und sei schließlich geschlossen worden. Diese Geschichte untermauerte er, indem er mir Ausschnitte aus der Long Island-Tageszeitung Newsday schickte. Laut diesen Artikeln wurde die Schule 1978 geschlossen, da sie »unsicher und von Menschen nicht mehr bewohnbar« sei. Es gab jederlei Verstöße gegen die Feuerverordnung, Jungen wurden in kleine Kämmerlein gestopft, manchmal sogar ohne Fenster. Am Boden wimmelte es von Kakerlaken und Müll, das alles bei offengelegten elektrischen Leitungen. Des weiteren funktionierten die Toiletten oft nicht, was dazu führte, daß Exkremente auf den Boden schwappten. Dieses Szenario entspricht haargenau der Beschreibung der Umstände beim Montauk-Boys-Programm. Menschliche Faktoren wurden total mißachtet, genau das Gegenteil von dem, was man bei einem Militärinternat erwarten würde. Es könnte ein bedeutungsloser Zufall sein, daß diese Schule ihren Tiefstpunkt erreichte, als das Montauk-Projekt noch in vollem Schwung war. Aber die faszinierende Verbindung mit Crowley und den Tunnels rechtfertigt, daß dies hier erwähnt wird. Wir hoffen, daß wir auch von Kadetten hören, die tatsächlich auf dieser Schule waren.
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KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
29 MADAME X Was Sie bisher gelesen haben, faßt die greifbareren Aspekte der Montauk-Untersuchung bis zu diesem Zeitpunkt zusammen. Das Gebiet, in das wir jetzt vorstoßen werden, ist erheblich abstrakter und spekulativer, aber die Synchronizität dieser Umstände läßt sich einfach nicht leugnen. Die Information ist im Einklang mit verschiedenen esoterischen Doktrinen und wird für manch einen Leser ein alter Hut sein. Für diejenigen, die sich nicht so gut auskennen, werde ich mich bemühen, alles möglichst verständlich zu schildern. Es geht hier um eine Zufallsbegegnung zwischen mir und einer Frau, die ich Madame X nennen werde. Lange bevor Das MontaukProjekt veröffentlicht wurde, war sie nach Long Island gekommen, um sich die Montauk-Basis anzuschauen. Danach besuchte sie Preston, mich und einige andere. Mich beeindruckte ihr unermeßliches Wissen und Verständnis und ich sprach nachher noch länger mit ihr. Ein Jahr nach unserer ersten Begegnung fingen wir an, regelmäßig miteinander zu reden. Ich war sehr überrascht, als sie mir erzählte, sie habe schon lange, bevor Preston seine Geschichte an die Öffentlichkeit brachte, über die Lage in Montauk gewußt. Sie wußte äußerst persönliche Dinge über Duncan, die von einer absolut unabhängigen Quelle stammten. 203
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Madame X erklärte, wie verschiedene Mysterien-Schulen seit längerer Zeit ein sehr starkes Interesse an Duncan hätten. Er ist ein sehr beobachteter und überwachter Mensch. Nach und nach begann Madame X, mir gegenüber auf einer ziemlich regelmäßigen Basis Informationen zu enthüllen. Sie erklärte, es gäbe zwölf Mysterien-Schulen auf der Erde, und daß sie ihre jeweiligen Tätigkeiten zu überwachen versuche. Vom Wesen her ein Rebell, gehört sie selbst keiner dieser Schulen an. Obwohl ihre Lage äußerst einmalig ist, paßt sie sehr gut zur esoterischen Tradition, wie sie Hermann Hesse in seinen Romanen beschreibt. Ihre ganze Familie ist ebenso voller ähnlicher Verbindungen. Sie sagte auch, es sei sehr ratsam, ihren Namen nicht in diesem Buch erscheinen zu lassen, denn ihre Informationsquellen würden versiegen, sollte das, was sie mir erzählte, je herauskommen. Die folgenden Daten sind durch ein ganzes Jahr von Gesprächen mit ihr inspiriert worden Was ist eigentlich eine Mysterien-Schule? Auch als »geheime Verbindungen« bekannt, sind MysterienSchulen organisierte Gruppen, die seit urdenklichen Zeiten existieren. Ihre Namen ändern sich manchmal mit den Wendungen der Politik, aber es gab im Laufe der Geschichte immer viele Zweige. Illuminati, Tempelritter, Freimaurer und Rosenkreuzer sind nur einige Beispiele von Organisationen, die als Mysterien-Schule identifiziert werden. Während die gerade erwähnten Schulen die ganze Geschichte hindurch sehr bekannt waren und manchmal sogar für berüchtigt gehalten wurden, gibt es auch andere, die im Geheimen arbeiten, um das auszugleichen, was die einen angerichtet haben. Der Orden von Melchizedek, die Magi und der Orden der Sieben Strahlen gehören alle in diese Kategorie. Ich kenne den ganzen Aufbau und die Beziehungen zwischen den Organisationen nicht; das ist die Arbeit eines Verschwörungs-Theoretikers. Im Moment beschäftigen wir uns mit den Mysterien-Schulen als Ganzes und nicht mit einer einzelnen Organisation. 204
MADAME X
Jede dieser Gesellschaften hat ihre eigene Ausrichtung. Sie können gefährlich sein oder ehrenhaft, je nach Einstellung der Betreiber der Schulen. Es scheint, daß die moderne Gesellschaft von diesen Schulen auf die seltsamste Art und Weise geregelt wird. Man könnte sie auch die »Hüter des Wissens« nennen. Madame X versucht, die Informationen und Aktivitäten verschiedener geheimer Gesellschaften zu überwachen. Dabei will sie das, was sie weiß, weitergeben im Interesse eines universellen Gleichgewichts; daher auch ihre Beschäftigung mit Montauk. Von Anfang an befaßten sich die zwölf größten Schulen mit dem Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis. Dies ist das Reich, das wir dem Antichristen gleichsetzen können. Der Antichrist ist wichtig, denn er ist der Fokus, um den es in Montauk geht. Nicht nur war Duncan in dieser Tradition ausgebildet worden; Crowley benutzte »Das Tier« (The Beast) auch als sein Warenzeichen. Die übliche Reaktion auf das Konzept des Antichristus ist, daß er böse und auf alle Fälle zu meiden sei. Es ist aber nicht so einfach. Philosophisch und empirisch gesehen müßte es, wenn es einen Christus gibt, auch einen Antichristus geben. Dies widerspiegelt die grundlegende Dualität, die dem Universum zugrundeliegt, wie YinYang und so weiter. Der Christus wird natürlich als gut empfunden. Aber die Gleichung wird kompliziert, wenn die zwei Seiten aus dem Gleichgewicht geraten. Zum Beispiel verfocht die Inquisition den Namen Christi und beging dabei manche der schlimmsten Grausamkeiten der Weltgeschichte. Das eigentliche Konzept von Christus wurde verdorben und wurde zum Sprachrohr der Mächte der Finsternis. Während dieser Periode in der Weltgeschichte begannen gewisse Mysterien-Schulen, heidnische Riten im Namen von Baphomet oder Mephistopheles, der dem Antichristus gleichzusetzen ist, aktiv zu fördern. Der Zweck dabei war es, die Polarität der katholischen Kirche auf magische Art und Weise umzukehren. Die Kirche leugnete 205
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und unterdrückte das Biest im Menschen, aber die Heiden förderten es. Der Mensch ist ein geistiges Wesen, doch hat sein Körper Resonanz mit der Welt der Bestien. Diese Beziehung zu leugnen erzeugt eine Unausgeglichenheit, die jederlei Übel in die Welt bringt. Im weiteren Rahmen erzeugt eine Unausgeglichenheit entweder seitens des Christus oder des Antichristen eine Disharmonie im Kontinuum des Lebens. Der springende Punkt hier ist der Ausgleich der zwei Polaritäten, damit man sich weder in die eine noch in die andere Richtung verliert. Das Erreichen dieser Harmonie kann man »den Weg der Mitte«, das Tao oder die Manifestation des Heiligen Geistes nennen. Dies hängt vom persönlichen Glaubenssystem ab. Crowley identifizierte sich natürlich mit der Bestie, denn dies kehrte die Übel um, die im Namen Christi an ihm begangen worden waren. Dies ist einfach eine magische Formel und steht in keinerlei Beziehung zu Gut und Böse. Um die ganze Beschaffenheit einer solchen Formel verstehen zu können, empfiehlt es sich, in Crowleys verschiedenen Büchern über die Magie nachzulesen. Wohl bemerkt, Crowley war ein Mensch, der sich irren konnte und gute sowie schlechte Taten beging. Aber abgesehen von der Beurteilung von Gut und Böse war er vor allem Magier. In dieser Rolle beschäftigte er sich auch letzten Endes mit dem Ausgleich der Mächte und der Erlösung des Universums von unermeßlicher Qual. Für Crowley war das Anrufen des Antichristus nicht dasselbe wie das Herbeirufen des Teufels. Es bedeutete, Energien auszugleichen, die irgendwo entgleist waren. Zum Beispiel, wenn jemand wegen sexueller Unterdrückung erkrankt war, jeden Abend das Kreuz küßte und seine Leiden/sexuelle Unterdrückung mit Christus verband, könnte vielleicht ein Tanz mit dem Teufel genau das Richtige sein, um diesen Menschen wieder zu heilen. Dies hat vielmehr mit der Semantik und mit unterbewußten Assoziationen zu tun als mit Gut und Böse. Und, nicht zu vergessen, Jesus verhielt sich auch aggressiv und unverschämt, als er die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb. Es war zu jenem Zeitpunkt die richtige Tat. 206
MADAME X
Weiter ist dabei eine andere esoterische Doktrin faszinierend, nämlich, daß das Gleichgewicht zwischen Christ und Antichrist mit unserer eigenen Einsperrung in der Zeit zu tun hat. Diese Energien rasen jeden Tag wild durch uns hindurch. Manchmal wollen Sie vielleicht jemandem aus dem Guten Ihres Herzens heraus helfen. Manchmal aber wollen Sie jemanden ohrfeigen. Der springende Punkt ist, zu wissen, was man tun soll und wann man es tun soll. Barmherzigkeit einem Terroristen gegenüber könnte verheerende Folgen für uns alle haben. Fliessen diese Energien aber in einer Einheit des Gleichgewichts, ist Harmonie erreicht. Man erhebt sich über die Dualität und erreicht das Christus-Bewußtsein, welches sich außerhalb von Zeit und Raum, wie wir sie kennen, befindet. Ein Beispiel hierfür sehen wir in Buddha, als er unter dem Bodhi-Baum saß. Er hatte sich völlig mit dem Verlangen auseinandergesetzt, Gutes zu tun und Böses zu tun. Er war weder an das Eine noch an das Andere gebunden, sondern förderte das Gleichgewicht zwischen allen Mächten. Crowleys definiert Yoga als Vereinigung und Sünde als Einschränkung. Diese Definitionen allein können auf einer täglichen, praktischen Basis sehr nützlich sein. Während einer magischen Zeremonie konnte Crowley oder kann jemand anders den Antichristus herbeirufen, um die Einschränkung aufzuheben, die einen schon auf dem Kreuz von Zeit und Raum festgenagelt hat (das Kreuz ist übrigens schon seit sehr langer Zeit ein Symbol von Zeit und Raum gewesen). Viele Riten, Messen und ähnliches sind über die Jahrhunderte verfaßt worden, um die Fähigkeit des Verlassens dieser Dimension zu fördern. Während manche ziemlich witzig erscheinen, sind andere gewiß ausführlich ausgearbeitet und basieren auf strengst behüteten Geheimnissen des Universums. Der Erfolg eines solchen Vorhabens richtet sich danach, wer es unternimmt und warum er es macht. Aber die zugrundeliegende Theorie von jedem Ritus muß anerkennen, daß unser Universum auf Polarität oder auf zwei 207
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Dimensionen basiert. Eine neunzig Grad-Verschiebung eines zweidimensionalen Universums (wie zum Beispiel Christ-Antichrist, Yin-Yang, und so weiter) ist notwendig, um in die dritte Dimension zu wechseln. Analog wäre eine weitere neunzig Grad-Drehung notwendig, um in die vierte Dimension einzutreten. Dies ist vielleicht schwer zu visualisieren, aber wenn es Ihnen gelingt, werden Sie wahrscheinlich auch Ihr Bewußtsein direkt in die vierte Dimension projizieren können. Nachdem Sie in die vierte Dimension aufgestiegen sind, sind Sie sich der Relativität der Zeit völlig bewußt. Von diesem Reich aus (natürlich auch von Dimensionen, die höher als die vierte sind), ist es möglich, die Zeit zu manipulieren. Unendliche Heilung und Erleuchtung können ihren Anfang auch von diesem Reich aus finden. Wenn man in höhere Dimensionen aufgestiegen ist, werden die relative Wahrheit des Philadelphia-Experiments und des MontaukProjekts unwichtig. Sie könnten verändert, umformuliert, umgeschrieben werden. Der Zweck dieses Buches und unserer Verbreitung der Montauk-Legende ist es, das Bewußtsein der höheren Ebenen zu fördern in der Hoffnung, daß wir irgendwann aufsteigen können. Duncan wurde dazu ausgebildet, ein Faktor in einem großen Experiment zu sein. Daß es mißlungen ist, ist absolut klar. Bei Montauk übernahmen die Antichristus-Faktoren soweit die Kontrolle, daß das Böse freie Bahn hatte. Wenn wir der Information von Stan Campbell Glauben schenken, spielte Christus selbst den Magier, indem er die Sache auf den Kopf stellte und das Gleichgewicht mit den bösen Faktoren wiederherstellte. Was auch immer Magier tun, diese Mächte werden immer unabhängig überall im Universum kommen und gehen. Aber es gibt keinen Grund, warum ein Magier oder eine gewisse Organisation nicht für solche Mächte ein Katalysator sein könnte. Im nächsten Kapitel sehen wir einen sehr ehrgeizigen Versuch, die Mächte der Natur zu zügeln und somit das Universum und die interdimensionalen Beziehungen darin zu ändern. 208
KAPITEL D R E I S S I G
30 DAS »BABALON WORKING« Im Jahre 1946 wurde eines der gefeiertsten und bedeutendsten magischen Experimente des Jahrhunderts durchgeführt. Es hieß »Babalon Working« (»Babalon-Handlung, Tat«). Die Teilnehmer waren einige der schillerndsten Figuren der neueren Geschichte: Jack Parsons, Marjorie Cameron und L. Ron Hubbard. Als ich mich mit der Montauk-Untersuchung zu beschäftigen begann, hatte ich keine Ahnung, daß die Sache mich zu Marjorie Cameron führen würde. Ich hatte mich immer für das Verhältnis zwischen Hubbard und Parsons interessiert, aber ich wußte nichts von Cameron und hätte sie nie aufgesucht, wäre da nicht meine Faszination für die Synchronizität zwischen den Camerons und den Crowleys gewesen. Daß ihr Mädchenname Wilson war, fand ich einfach zu erstaunlich; trotzdem war es für mich schwierig anzuerkennen, daß sie etwas mit der Montauk-Geschichte zu tun haben könnte. Es war entweder zu kitschig oder zu gut, um wahr zu sein. Madame X hat mich mit der Nase da hinein gestoßen und mich zu der Erkenntnis gebracht, daß die Synchronizität meiner Begegnung mit Cameron (und die seltsamen Umstände dabei) kein Zufall waren. Schließlich habe ich jetzt zwei von den Hauptfiguren des »Babalon Working« persönlich kennengelernt. Leider starb Jack 209
R U C K K E H R NACH MONTAUK Parsons, bevor ich geboren wurde. Er ist ohne Zweifel der Rätselhafteste unter den dreien. Parsons, eine wichtige und faszinierende Persönlichkeit im Bereich der interdimensionalen Verschiebungen, erscheint in zahllosen Fußnoten bei vielen verschiedenen Autoren. Sein Leben war ein mystisches Labyrinth und seine Schriften sind schwer zu finden. Wir werden entscheidende Teile seines Lebens und auch seine Rolle im »Babalon Working« anschauen, bevor wir den Kreis mit Montauk schließen. Parsons wurde 1914 in eine wohlhabende Familie in Pasadena, Kalifornien, geboren. Obwohl er an der University of Southern California studierte, war er anscheinend zu genial, um an der Universität zu bleiben. Er hatte einen bemerkenswerten Ruf als Sprengstoffexperte und, wie in diesem Buch schon erwähnt, war er einer der wichtigsten Wissenschaftler in der dem Cal Tech angeschlossenen Raketenforschungsgruppe, welche die Jet Propulsion Laboratories gründete. Wenn einer Raketenforscher sein mußte, um Magick zu verstehen, dann war Jack Parsons gewiß ein heller und eifriger Student des Faches. Ein befreundeter Naturwissenschaftler brachte ihn zum O.T.O. Parsons war besonders von der Tatsache beeindruckt, daß Crowley die Arbeit Einsteins und die Quanten-Theorie in seinem Buch Liber Legis (Das Buch des Gesetzes) vorausgesehen hatte. Jack trat dem O.T.O. im Jahre 1941 bei und war kurzzeitig der Vorsitzende der Agape-Loge des Ordens. Nach dem Krieg baute er eine Beziehung mit L. Ron Hubbard auf und beide nahmen zusammen mit Marjorie Cameron, Parsons zweiter Ehefrau, am »Babalon Working« teil. Das »Babalon Working« war ein magischer Ritus, der über Tage ging, und es ist wohl das berühmteste magische Working des zwanzigsten Jahrhunderts. Ein ganzes Buch könnte und sollte über das »Babalon Working« geschrieben werden. In diesem Kapitel bieten wir nur eine kurze Zusammenfassung des Geschehens dar. Parsons wurde von manchen als der geistige Erbe Aleister Crowleys gesehen, aber dieses magische Working brachte Parsons 210
DAS » B A B A L O N W O R K I N G «
Leben auf einen neuen Weg und führte zur Beendigung seiner Beziehung mit Crowley und L. Ron Hubbard. Es bestand in der Erzeugung eines Mondkinds, welches der Herbeirufung des Antichristus entsprach, wie im letzten Kapitel erklärt wurde. Für Parsons bedeutete dies zugleich die Umkehrung des stagnierenden und unausgeglichenen Patriarchats des Zeitalters der Fische. Er war auch ein Verehrer der weiblichen Urkraft und wollte die seit Jahrtausenden unterdrückte Energie der Göttin befreien. Was genau ist ein Mondkind? Es gibt unterschiedliche Theorien. Cameron erzählte mir, daß sie mit dem Wort unzufrieden sei. Sie meinte, daß jedes Mal, wenn man Geschlechtsverkehr hat, eine Gedankenform erzeugt wird. Diese wird manchmal ein Mondkind genannt. Diese Gedankenform geht hinaus und tut, was der beteiligte Magier (der Geschlechtspartner) sie geheißen hat. Ein Mondkind wird auch von manchen als der Antichrist angesehen, aber es gibt in dem Wort eine interessante Polarität. Der Mond ist reflektierend und funktioniert wie ein Schatten. Der Sonne, die mythologisch gesehen sich nach Luzifer richtet, wird eine dem Mond entgegengesetzte Polarität zugesprochen. Dies gibt dem Mond eine erlösende Qualität. Andererseits kann der Mond auch mit der Finsternis und der Hexerei in Verbindung gebracht werden. Wieder ist alles eine Frage der Semantik und der Art der Mächte, die der Magier aufrufen will. Das »Babalon Working« begann 1946 mit einer ausführlichen rituellen Zeremonie. Parsons und Cameron setzten ihre sexuellen Energien ein, während Hubbard die Durchführung mit seiner astralen Sicht überprüfte. Es war eine erschöpfende Operation, die eine interdimensionale Tür für die Manifestation der Göttin Babalon (was »Verständnis« bedeutet), der Mutter des Universums, öffnen sollte. Sie würde in menschlicher Form erscheinen, und viele glauben auch noch heute, daß Cameron tatsächlich die Inkarnation der Babalon sei. Ich bin auch der Meinung, daß Cameron einen sehr beein211
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druckenden und anziehenden Charakter besitzt und ich würde nie abstreiten, daß sie auch Babalon ist; doch steht es mir nicht zu, ein Urteil zu fällen. Ich glaube nicht, daß sie ein Mondkind hätte sein sollen. Das ist etwas anderes. Sie glaubt sogar, daß viele von den Kindern, die in den sechziger Jahren geboren wurden, im magischen Sinne »ihre Kinder« sind. Das Mondkind wird von manchen als das geistige Erbe Crowleys betrachtet. Da Cameron und Parsons keine Kinder hatten, sollte die Geburt des Mondkinds in eine andere Dimension weitergeleitet werden (welche möglicherweise diese Welt in fast beliebiger Form hat infiltrieren können). Zu Parsons großer Überraschung war Crowley von seinem Experiment überhaupt nicht begeistert. Er schickte jemanden, um de facto die Kontrolle zu übernehmen und Jack aus dem O.T.O. hinauszumanövrieren. Laut Hymenaeus Beta (dem äußeren Leiter des O.T.O.) experimentierte Parsons mit Mächten, die er nicht beherrschen konnte und die zu Problemen führen würden. Also, was tat Jack Parsons wirklich? Laut vielen Berichten gelang es Parsons (zusammen mit Hubbard und Cameron), eine Spalte in der Raum-Zeit zu erzeugen (ähnlich dem Philadelphia-Experiment). Ein Tor zur »anderen Seite« oder zu einer anderen Dimension wurde erschaffen. Es war nach dieser Operation, daß eine Flut von Berichten über gesichtete UFOs aufkam. Der berühmte Roswell-Absturz geschah 1947, vor dem Tod Aleister Crowleys. Was auch immer während des »Babalon Working« passierte, es gibt in magischen als auch in wissenschaftlichen Kreisen eine sehr weit verbreitete Akzeptanz der Tatsache, daß irgendwas einer extrem bedeutungsvollen Natur geschah und daß dieses Ereignis eine sehr starke interdimensionale Wirkung hatte. Zusätzlich zu der darauffolgenden Anhäufung von gesichteten UFOs wurde das Nationale Sicherheitsgesetz erlassen und der CIA gegründet. Es ist auch bemerkenswert, daß Cameron sagte, Parsons und Hubbard wären beide nach dem Experiment nicht mehr dieselben 212
DAS » B A B A L O N W O R K I N G «
gewesen. Beide mußten viele Kämpfe durchmachen und Parsons wurde sechs Jahre später umgebracht. Es ist ironisch, daß kurze Zeit nach Parsons Tod das Capitol in Washington, D.C. von UFOs überflogen wurde. An dieser Stelle können wir Überlegungen über das »Babalon Working« anstellen. Es war eindeutig eine magische Tat, die es anstrebte, das Reich der Schöpfung selbst (also das Reich des Herrn) zu erreichen. Wenn die Zone der Schöpfung erreicht worden wäre, hätte die Geschichte neu geschrieben oder von der Macht Gottes oder auch geringerer Trabanten geändert werden können. Die Mehrheit hätte nie einen Unterschied bemerkt. Von der obigen Information ausgehend wurden Fehler während der Operation gemacht. Dies hinterläßt Spuren, die wir verfolgen können. Wenn Jack Parsons in seinen Bemühungen keinen Erfolg fand, scheint dies die Folge einer Infiltration von einer anderen Dimension gewesen zu sein. (Die Vergewaltigung von Frauen bei Entführungen durch Außerirdische ist ein verwandtes Thema). Er öffnete sich einer außerirdischen Macht, die schon viele von uns besiegt hat. Vielleicht war es dies, was Crowley so beunruhigt hatte, daß er Parsons aus dem O.T.O. hinauswarf. Auf alle Fälle war Parsons ein Wegbereiter auf einem Gebiet, das erst heute populär wird. Er war ein Einzelgänger und Radikaler, und es sind genau diese Qualitäten, die Änderungen und Fortschritt herbeirufen. Hoffentlich können wir aus seinen Fehlern lernen. Das »Babalon Working« öffnete nicht nur eine Tür zur Interdimensionalität, sondern wollte auch einen geistigen Erben für Crowley erzeugen. Während Cameron diese Erbin wohl sein könnte, gibt es auch andere Möglichkeiten. Auf diesen Aspekt kommen wir etwas später zurück. Die nächste Frage, die wir uns überlegen müssen, ist: Wie steht all dies im Zusammenhang mit Montauk?
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EIN DELTA-T-ANTENNE
Das Bild zeigt eine echte Delta-T-Antenne, welche über den Space Time Labs auf Long Island steht. Defmitionsgemäß kann sie tatsächlich bei der Verschiebung von Zeitzonen eingesetzt werden. Zwei Spulen sind vertikal um den Rand der Pyramide angebracht, im neunzig Grad-Winkel zu einander. Eine dritte Spule ist um das Unterteil gewickelt. Das Verschieben von Zeitzonen wird dadurch erreicht, daß der Antenne pulsierender Strom zugeführt wird, wie in Das Montauk-Projekt: Experimente mit der Zeit geschildert wurde. Sogar wenn die Antenne nicht unter Strom steht, hat sie eine subtile interdimensionale Wirkung auf die Natur der Zeit selbst. 214
KAPITEL EINUNDDREISSIG
31 DIE CROWLEY-CHRONIK Wie schon erwähnt hatte ich mich bis zu diesem Zeitpunkt geweigert, eine klare Verbindung zwischen Montauk, Cameron und dem »Babalon Working« anzuerkennen. Ich folgte dem Vorschlag von Madame X, meine Erfahrungen mit der ganzen Sache von neuem zu untersuchen. Ich werde Ihnen jetzt die verschiedenen Faktoren mitteilen, die mich mit Crowley in Verbindung brachten. Bei meiner ersten Begegnung mit Hexerei war ich noch m der Schule. Ich las ein Buch, das Hexen und das Übernatürliche absolut niedermachte. Es war so voller Vorurteile, daß ich begann, mir allgemeine Gedanken über die ganze Geschichte zu machen. Fast jedes Buch zu diesem Thema in unserer Bücherei betrachtete die Hexerei mit großem Hohn oder machte sie lächerlich. Das Thema konnte anscheinend einfach nicht ernst genommen werden. Es gab so viele Vorurteile, daß ich mir dachte, es muß irgend was dran sein. So fing mein Interesse für das Paranormale an. Ich fand ein Buch von Sybil Leek, das sehr lehrreich war. Sie erklärte die alte Religion und schrieb, daß »Hexe« eine Fehlbezeichnung für die alten druidischen Priester und Priesterinnen sei. Sie erwähnte einen Mann namens Aleister Crowley, der mit ihr verwandt war und ihr in den Bergen Gedichte vorlas. Sybil betonte, er sei nicht der böse Mensch gewe215
R U C K K E H R NACH MONTAUK sen, für den man ihn allgemein gehalten habe. Dies war meine erste Wahrnehmung von Crowley. Meine nächste Erfahrung hatte mit Monique Wilson zu tun. Während meinen Nachforschungen über die Cameron-Wilson-Verbindung entdeckte ich, daß sie aus Schottland stammte und für »die Königin der Hexen« gehalten wurde. Sie verursachte in den siebziger Jahren einige Kontroversen in der Welt der Hexen, als sie ihr rechtmäßig ererbtes Hexenzubehör dem »Ripley's Believe It Or Not«-Museum in San Francisco verkaufte. Manche dachten, das sei zu kommerziell und verunglimpfend für die Hexerei als Kunstform, aber ohne ihre Tat wäre Crowley wohl nicht weiter in mein Leben eingedrungen. Im Jahre 1974 war ich auf dem Sea Organization-Schiff Excalibur stationiert (Sea Organization ist die Elite-Führungs-Abteilung der Scientology). Wir hatten an der Fisherman's Wharf in San Francisco angedockt. Einige von uns entschlossen sich dazu, das Schiff nach elf Uhr nachts heimlich zu verlassen und ein bißchen Spaß zu suchen. Dort gibt es am späten Abend nicht sehr viel zu tun, also wollten wir ins Ripley-Museum gehen. Es hatte gerade zugemacht, aber sie sagten uns, das Hexen-Museum nebenan (das inzwischen entweder weggezogen ist oder geschlossen wurde) hätte noch offen. Meine Freunde und ich gingen hinein und hatten unseren Spaß. Das Museum war sehr kitschig, aber am meisten haben wir gelacht, als wir zu einer Wachsfigur von Aleister Crowley kamen, »dem allerbösesten Mann der Welt«. Er hielt ein Messer über eine nackte Frau und sah ziemlich verrückt aus. Meine Freunde und ich lachten und sprachen noch Monate später darüber. Innerhalb der nächsten Woche kam ein Mann an Bord des Schiffes. Sein Kopf war glattrasiert und er sah genau aus wie Aleister Crowley. Wir lachten darüber, daß dieser Mann wohl »der allerböseste Mann der Welt« sein müßte. Innerhalb von sechs Monaten hatte sich dieser Mann auf eine Stelle mit finanzieller Verantwortlichkeit hochgearbeitet und verschwand dann mit 30 000 Dollar. Wir fragten uns 216
DIE C R O W L E Y - C H R O N I K
dann, ob Crowley wohl als letzter gelacht habe. In Wahrheit kam dieser Mann nach sechs Monaten an den Ort seines Verbrechens zurück, worauf ein Freund von mir ihn zur Polizei brachte. Er wurde prompt inhaftiert. Diese ganze Erfahrung war sehr bizarr. Dann, in den späten siebziger Jahren, arbeitete ich für Hubbard und erfuhr, Hubbard bekäme oft Briefe, die ihn »Das Biest 666« nannten. Bis dann hatte ich die Bibel nie gelesen und fand das ganze sehr witzig. Die Briefe wurden nie beantwortet, denn sie waren sehr abschätzig, aber viele Witze entwickelten sich daraus. Ich erfuhr später, daß in einem Gerichtsverfahren in England Hubbard jeglicher Verbindung zu Crowley entlastet wurde. Obwohl offizielle Scientology-Tonaufnahmen (die ich zu der Zeit noch nicht gehört hatte) Hubbards große Freundschaft mit Crowley bestätigten, wußte ich nichts von einer Verbindung und fand das Ganze ein etwas absurdes Thema. Je mehr »666« Botschaften eintrafen (dies war zu der Zeit, als Montauk in vollem Schwung war), desto komischer wurden die Witze. Ich benutzte sogar »666« als Kombination für das Zahlenschloß an meinem Aktenkoffer, denn man konnte sich so leicht daran erinnern. Ein Jahr später borgte ich diesen Aktenkoffer einem Freund. Er wollte die Kombination wissen und glotzte vor Staunen, als ich sie ihm sagte. Er meinte, das sei seine eigene Nummer und er sei in einem früheren Leben Aleister Crowley gewesen. Ich hielt dies für eine weitere absurde »früheres Leben«-Behauptung, doch hatte es meine Aufmerksamkeit erweckt. Er bestand darauf, daß ich eines von Crowleys Büchern anschaue. Ich meinte, es sehe interessant aus, aber ich hätte keine Zeit dafür. Derselbe Mann war auch ein Bekannter meiner zukünftigen Frau und wurde mein Trauzeuge. Er ist noch jetzt bei der Scientology-Kirche. Obwohl ich nicht daran glaube, daß er Aleister Crowley ist, hatte diese Erfahrung mich schwer beeindruckt. Seltsamerweise gibt es viele Aspekte seiner Persönlichkeit, die eine Ähnlichkeit mit Crowley aufweisen. Als dieser Mann ein San Francisco-Hippie war, hatte er Crowley sehr ausführlich stu217
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diert was seine starke Identifizierung mit Crowley erklären könnte. In vielerlei Hinsicht war dieser Mann auch einer der genialsten Menschen, die ich je kennengelernt habe, aber er hatte auch seine Makel. Einer war, daß er schwere Epilepsie hatte. Ich las später in einem Buch, daß Edgar Cayce meinte, Epilepsie sei ein Zeichen dafür, daß man in einem früheren Leben sexuell freizügig gewesen sei und hellseherische Kräfte mißbraucht habe. Was auch immer mit meinem Freund los war, ein sehr synchronistisches Muster war am Agieren. Im Nachhinein scheint es mir, als ob mir irgendwer oder irgendwas eine Botschaft schicken wollte. Das Schlagwort war Crowley. Meine nächste Begegnung mit Crowley kam, als ich ein Buch von Bent Corydon und L. Ron Hubbard, Jr. namens »L. Ron Hubbard: Messiah or Madman?« (L. Ron Hubbard: Messias oder Verrückter?) las. Es ist ein schändliches Buch über Hubbard und ich halte es für eine schwerwiegende Verzerrung der Wahrheit, aber die Autoren taten mir doch einen Dienst. Viele relevante Tatsachen wurden angeführt, die darauf hinwiesen, daß Hubbard Crowley ausführlich studiert hatte. Nach und nach fing ich an, alles über Aleister Crowley zu lesen, was ich finden konnte. Dies erklärte mir eine Menge. In dieser Zeitperiode fällt noch ein interessantes Erlebnis. Kurz davor oder zur gleichen Zeit, als ich das oben erwähnte Buch las, fand ich mich (während des Schlafens) außerhalb meines Körpers mitten im Weltall. Eine schreckliche alte Hexe starrte mich an. Sie war ausgesprochen abscheulich und hatte irgendwie eine direkte Verbindung mit mir. Ich habe sie einfach konfrontiert und starrte geradewegs zurück in ihr Auge. Ihr Gesicht verschwand langsam und enthüllte Hubbards Büste. Die Büste zerbröckelte und fiel auseinander. Ich wachte auf und es kam mir vor, als ob ein Bann gebrochen worden sei. Auf einer subjektiven Basis entspricht dies meiner Entdeckung des Einflußes von Crowley auf die Scientology. Dies soll überhaupt nicht bedeuten, daß Hubbard Hexerei oder schwarze Magie ausübte, aber die Erfahrung war bemerkenswert. 218
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Mit der Zeit entwickelte ich ein enormes Wissen über Aleister Crowley und seine Werke. Ich war aber nie einer Gruppe beigetreten, noch wurde ich ein zeremonieller Magier. Während etwa vier Jahren studierte ich dieses Material immer wieder. Alle Informationen, die ich gesammelt hatte, warteten wohl darauf, daß auf sie zurückgegriffen würde. Eine höhere Macht war am Werk. Meine nächste Episode mit Crowley begann, als ich Preston Nichols kennenlernte. Ich begegnete ihm kurz vor einem Vortrag. Er meinte, wir könnten uns danach sprechen. Nach der Hälfte des Vertrags gab es eine Pause und ich erinnere mich daran, ihm eine Frage gestellt zu haben. Ich weiß nicht mehr genau, worum es ging, aber das allererste, was Prestons in seiner Antwort erwähnte, waren Aleister Crowley und die Gebrüder Wilson. Dies ist seltsam, da Preston dieses Thema nur selten erwähnt und schon gar nicht bei Vorträgen, geschweige denn gegenüber absolut Unbekannten. Ich hatte Aleister Crowley nicht erwähnt, er war es. Anscheinend machte das Universum die Verbindung für uns. Inzwischen haben Sie von meiner Begegnung mit Cameron gelesen und darüber, wie ich in ihr Haus kam. Aber damit ist es nicht zu Ende. Kurz bevor das Manuskript für dieses Buch fertig war, ging ich ein letztes Mal in die Bibliothek, um die Herkunft des Wortes »Montauk« nachzuschauen. Ich war sehr überrascht, als ich in der Geschichte Montauks drei Verweise auf den Namen Parsons fand. Die eigentlichen Beziehungen schienen auf nichts anderes hinzudeuten als auf eine mögliche Verbindung zwischen Jack und Montauk. Dies veranlaßte mich, Cameron anzurufen und sie über Jacks Familie zu befragen. Ich erfuhr, daß Jacks Familie unter den ersten Siedlern und Seeleuten in Massachusetts gewesen war und großen Einfluß an der Ostküste Amerikas hatte. Dies machte die MontaukVerbindung umso wahrscheinlicher. Cameron berichtete auch über einen weiteren Fall von Synchronizität, den ich noch interessanter fand. Sie bemerkte, daß der Name »Wilson« überall in Los Angeles zu finden ist. Cameron erwähnte 219
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Mount Wilson und meinte, es gäbe einige wichtige Wilsons in der Stadt. Sie sagte weiter, ihre jetzige Verbindung mit den Jet Propulsion Laboratories sei auch durch einen Mann namens Wilson. Ein gewisser Jim Wilson hatte sich etwa 1991 bei ihr gemeldet. Sie hatte seit den fünfziger Jahren mit JPL keinen Kontakt mehr gehabt und er lud sie plötzlich zu einer Tour ein. Dann überraschte mich Cameron total. Sie sagte, daß praktisch ihre ganze Familie (die Familie Cameron) bei JPL gearbeitet hätte, als Jack auch dort angestellt war. Es war für die Familie peinlich gewesen, denn Jack war ein Sicherheitsrisiko. Er wurde ständig von der Regierung untersucht, was die Arbeitsplätze der Familie oft in Gefahr brachte. Jetzt, fast vierzig Jahre nach dem Tod Jack Parsons, wurden Cameron und ihr Enkel auf geheimnisvolle Art und Weise dorthin gerufen, um das moderne Werk anzuschauen. Jim Wilson leitete die Tour, die im Aussichtsraum endete. Dort las ihm Cameron die Einführung von Parsons Buch Freedom is a Two-Edged Szvord (Die Freiheit ist ein zweischneidiges Schwert) vor. Nachdem sie fertig war, wurde sie prompt hinausgeleitet. Ihr Vorlesen war nicht sehr gut angekommen, doch gestand Wilson, er sei ein großer Liebhaber von L. Ron Hubbard und daß er alles lesen würde, was Hubbard geschrieben hatte. Cameron rief Jim Wilson später an und bat ihn um Hilfe in einer privaten Sache. Nachdem sie das diskutiert hatten, fragte sie ihn, ob er vom Montauk-Projekt gehört hätte. Plötzlich wurde er schweigsam und legte den Hörer auf. Es gibt noch etwas Seltsames in Bezug auf Jim Wilson. Er behauptete, er würde alles über Jack Parsons wissen. Offensichtlich mußte er interessiert sein, sonst hätte er Cameron nie angerufen. Er zeigte ihr ein lebensgroßes Bild von der ursprünglichen Raketenforschungsmannschaft bei Cal Tech. Obwohl Jack auch abgebildet war, erkannte Jim ihn nicht, er zeigte auf Ed Forman und meinte, dieser sei Jack. Dies war sehr seltsam, denn ich weiß sicher, daß Jim Wilson über Jack Parsons sehr gut informiert ist. Ich habe eine Kopie 220
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CROWLEY-CHRONIK
von einem Interview, das er mit Dr. Frank Malina geführt hatte. Zusammen mit Parsons war Malina der Leiter der ersten Raketentests gewesen. Fast während des ganzen Interviews ging es um Jack Parsons. Wilson führte irgend etwas im Schilde, aber Cameron versetzte ihm einen Schock, den er nicht erwartet hatte. Es mußte die Wahrheit gewesen sein. Manchmal erschrecken Leute eben vor der Wahrheit. Ich gab diese Information an Preston weiter, der eine interessante Bemerkung machte. Er fragte sich, ob Jack Pruitt (der im ersten Buch als Prestons Chef beim Montauk-Projekt erwähnt wird) in der Tat Jack Parsons gewesen sein könnte, nach einem Zeugenschutzprogramm. Er meinte weiter, er habe mit einem Freund bei der NASA gesprochen. Dieser Freund erzählte ihm, daß es vor Jahren ein häufiges Gerücht bei der NASA gegeben hätte, daß JPL eigentlich »Jack Parsons Laboratory« bedeutete. Der Name »Jet Propulsion Laboratories« sei nur ein Deckname. Ich berichtete Cameron von diesen Bemerkungen, worauf sie irgendwie kicherte und sagte »Das paßt, oder?« Von weiterem Interesse ist eine Begegnung mit Mr. X (er wurde im Kapitel 8 erwähnt), der mich vor einer kleinen Gruppe über einige von diesen Informationen sprechen hörte. Ich diskutierte Jack Parsons und einige Synchronizitäten mit dem Namen Wilson, aber ich habe Jack Pruitt nicht einmal erwähnt. Am Ende meines Vertrags meinte Mr. X, die Informationen über Jack Pruitt seien interessant. Ich hatte aber Jack Parsons erwähnt, und nicht Jack Pruitt! Mr. X hatte die zwei Namen von selbst unterbewußt in Zusammenhang gebracht, vielleicht auch wegen seiner eigenen Beteiligung an Montauk. Am nächsten Tag benahm er sich verdächtig und meinte, er habe Pruitt nur aufgeworfen, um zu sehen, wie ich darauf reagieren würde. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Jack Parsons und Jack Pruitt ein und derselbe Mann sein sollen. Doch hielt ich es durchaus für möglich, daß Jacks Tod eine Art Ablenkungsmanöver gewe221
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sen sein könnte. Ich sprach mit Cameron und fragte sie, ob sie Jacks Leiche tatsächlich gesehen hatte, nachdem Jack gestorben war. Sie verneinte und sagte, sie frage sich manchmal, ob er nicht als Geisel genommen worden wäre. Später kam sie von dieser Vorstellung etwas ab, da sie sich daran erinnerte, daß einer der einheimischen Feuerwehrmänner an dem Tag, als Jack starb, viel Zeit mit ihm verbracht hatte. Er gab ihr einen überzeugenden Bericht über das, was mit Jack geschehen war. Es kommt mir verdächtig vor, daß ein Feuerwehrmann viel Zeit mit einem verbringen sollte, der am selben Tag angeblich von einer pyrotechnischen Explosion umgebracht werden sollte. Schließlich erklärte mir ein Hauptmann der New York City-Feuerwehr, daß die Mehrheit der Brandstifter sich als Feuerwehrmänner tarne. Er sagte, dies sei eine statistisch bewiesene Tatsache. In diesem Fall hätte jener »Feuerwehrmann« Jack unterhalten oder ablenken können, während Jacks Labor so manipuliert wurde, daß es in die Luft fliegen würde. Alle dieser Erfahrungen enthüllen eine erstaunliche Synchronizität zwischen Jack Parsons, JPL und Montauk. Es verlangt eine weitergehende Untersuchung, die den Rahmen dieses Buches eindeutig sprengen würde. Cameron hat mir beigebracht, daß Synchronizität die ganze Grundlage der Magie bildet. Wie Crowley sie definierte, bildet die Magie wiederum die Grundlage unseres ganzen Universums. Cameron hat auch gesagt, daß Synchronizität von einem Leben ins nächste übertragen wird, was einiges in meinen jetzigen Nachforschungen erklären könnte. Ich bin noch nicht dazu bereit, dazu Stellung zu nehmen, aber es gibt vieles, das ich über Cameron sagen sollte. Als sie den ersten Entwurf dieses Buches las, bekam sie Zweifel über die Möglichkeit, mit dem Montauk-Projekt in Verbindung gebracht zu werden. Sie distanzierte sich von dem Themengebiet. Sie sagte aber, daß das Montauk-Projekt einfach eine Widerspiegelung von Jack und seinem Wirken sein könnte. Viele Leute haben angedeutet, daß Jack einiges nicht erreicht habe, doch hatte er nicht 222
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nur Mißerfolge. Cameron meinte, das »Babalon Working« habe bestimmt, daß er »das Feuer« werden müßte, und genau das tat er. Sein Erfolg respektive Mißerfolg wird für mindestens einhundert Jahre nicht zu beurteilen sein. Interessanterweise konnte sich Preston damit abfinden, daß das ganze Montauk-Projekt einfach eine magische Widerspiegelung von Jack Parsons hätte sein können. Die verschiedenen Synchronizitäten, die wir diskutiert haben, bedürfen noch weiterer Aufklärung. Wichtiger für das jetzige Werk ist, daß sie doch auf irgendeine Art der Verbindung zwischen Montauk und dem »Babalon Working« hindeuten, und zwar durch den Namen »Wilson«. Ich werde versuchen, den Kreis dieser Verbindung zu schließen, nachdem wir einen weiteren Menschen anschauen, der von manchen als Crowleys geistiger Erbe betrachtet wird.
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KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG
32 CROWLEY IM ASZENDENT Ich erwähnte in einem früheren Kapitel, daß ich einen Brief von Amado Crowley erhalten habe, der die Existenz der Gebrüder Wilson verifizierte. Laut Amado Crowleys Buch The Secrets ofAleister Crowley hatte sein Vater viele uneheliche Kinder und er wählte » Amado (dessen Name »der Beliebte« bedeutet) als Empfänger seines geistigen Erbes. Was die Echtheit seiner Herkunft angeht, gibt es doch einige Kontroversen. Der O.T.O. betrachtet Amado Crowley weder als Erbe noch als Sohn von Aleister Crowley. Andere Leute haben aber bestätigt, daß er wirklich ein Sohn von Crowley ist, dies aber nur auf einer hellseherischen und graphologischen Basis. Nichts davon gilt als gerichtsfähiger Beweis oder ist notwendigerweise überhaupt wahr. Um eine unumstrittene Antwort zu bekommen, müßten wir Aleister Crowley exhumieren und DNS-Untersuchungen durchführen lassen. Ich bin mir sicher, Crowley wäre von der Vorstellung begeistert gewesen, aber leider wurde seine Leiche verbrannt. (Ich kann genau sehen, wie Crowley seinen Sarg so einrichtet, daß seine Zunge beim Öffnen des Sarges herausschnellen würde!) Ich korrespondierte mit Amado Crowley weiter, während das Manuskript
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für Rückkehr nach Montauk geschrieben wurde. Er gab mir einiges an zusätzlicher, sehr interessanter Information. Zum Thema »Babalon Working« meinte er, Parsons und Hubbard seien gerügt worden, da sie sich für Chaos-Theorie interessiert hätten. Im okkulten Sinne suchten sie die Mächte, die das geschaffene Universum »umkehren« oder »zunichte machen« können, damit sie diese Mächte zügeln könnten. Wenn dies wahr ist, scheint es mir, daß Aleister Crowley sehr darum besorgt war, daß es ihnen gelingen würde. Und wenn wir auf andere hören, ist es ihnen sicherlich gelungen! Amado Crowley meinte, was das Philadelphia-Experiment und dessen Beziehung zu seinem Vater angeht, würde ich staunen, wenn ich herausbekäme, wo sich Aleister Crowley am 12. August 1943 (am Tag des Philadelphia-Experiments) aufgehalten hatte. Ich schrieb zurück und sagte, ich würde gerne nicht nur das erfahren, sondern auch, wo sich sein Vater am 12. August 1923 und am 12. August 1903 aufgehalten habe (dies bezieht sich auf den zwanzigjährigen Biorhythmus der Erde). Ich bekam rasch eine Antwort: »Am 12. August 1943 hatte sich Aleister Crowley mit mir und fünf anderen Leuten um ein antikes Steindenkmal namens Men-an-Tol versammelt, das sich in der Nähe von Morvah in Cornwall, England befindet. Ihnen wird die auffallende Ähnlichkeit mit dem Namen Montauk offensichtlich sein. Ich habe eine Fotokopie einer Postkarte beigelegt. Der Stein selbst wird als ein »Wurfring« (quoit) bezeichnet, denn er hat ein großes rundes Loch in seiner Mitte. Ich mußte mich auf ein Brett legen. Das Brett mit mir darauf wurde in das Loch eingeführt. Dies ähnelt dem Ferritstab, der in eine elektrische Spule gelegt wird. Aleister hielt dann ein Ritual ab, das anscheinend eine Linie von >schäumendem Wasser< zwischen diesem Ort im Süden Englands und Long Island, USA, >verursachte<.« Hier muß gesagt werden, daß der O.T.O. Amados Behauptung zurückweist und ein Zitat aus dem getippten Manuskript von Aleister Crowleys unveröffentlichten Tagebüchern den Eintrag für den 226
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12. August 1943 lieferte: »40. Jahrestag meiner ersten Ehe. Krank den ganzen Tag: verdammt krank. Schlaflosigkeit, verstopfte Nase, trockener Mund und Hals. Doch als M. B. um 19.30 Uhr ankam, wachte ich nach und nach auf und schrieb gut, klar und energisch an Saturnus [Karl Germer vom O.T.O.], Roy [Leffingwell vom O.T.O.], Chris Kraemer. 2.30 Uhr Schlaflosigkeit; besser nach etwas Schlaf 4.30-11.00 Uhr, Frühstückspause.« Im ersten Moment scheint es, daß sich Amado zumindest im Datum geirrt hat. Es ist sehr interessant zu bemerken, daß dieser Tag (angenommen, das Manuskript des O.T.O. sei authentisch) auch der vierzigste Jahrestag Crowleys Ehe mit Rose war, der Frau, die ihn dazu bewegte, das Book of the Law zu schreiben. Dies ist sein inspiriertestes Werk und das Kernstück seiner Hinterlassenschaft. Hier liegt sicher ein Fall der »biorhythmischen Synchronizität« vor, denn die Eheschließung fand genau vierzig Jahre vor dem MontaukExperiment statt. Der Jahrestag von Crowleys Ehe ist für den O.T.O. sehr wichtig und 1993 gedachten sie des Tages mit einem Festmahl. Es ist auch bemerkenswert, daß das obige, vom O.T.O. bereitgestellte Zitat es nicht ausschließt, daß Aleister Crowley am 12. August doch beim Men-an-Tol war. Tatsächlich, kurz bevor dieses Buch zum Druck geschickt wurde, bekam ich einen Brief von Amado Crowley. Er kam sogar am 12. August 1993 an! Ich hatte Amado über die Diskrepanz zwischen seiner Version und der des O.T.O. geschrieben. Ich zitiere hier aus seinem Brief vom 26. Juli: »Danke für die Chance, das Datum von Crowleys und meiner Anwesenheit in Cornwall bei diesem »menschlichen Magnetzauber« zu »überdenken«. Ich muß aber überhaupt nichts ändern. Es war sehr hilfreich vom O.T.O., Ihnen eine Kopie des Eintrags in ACs Tagebüchern zuzusenden... aber, wissen Sie, ich habe Zugang zu den Tagebüchern, denn die Originale werden in London aufbewahrt. Sie können es also als selbstverständlich annehmen, daß ich über die Diskrepanz in den Tagebüchern wußte, als ich sagte, daß wir am Men-an-Tol gewesen wären. Ich habe mich dazu entschie227
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den, nichts zu ändern, da ich recht habe, im Gegensatz zu den Tagebüchern. Vergessen Sie, was er geschrieben hat. Fragen Sie viel lieber, für wen er es geschrieben hatte! Es gibt viele andere Angelegenheiten, wobei »das, was Crowley schrieb« nicht im Einklang mit dem zu sein scheint, »was Crowley tat. »Erwähnen die Tagebücher die Hess-Affäre?* Erwähnte Crowley irgendwo, daß das französische >Deuxieme Bureau < die Abtei von Thelema** finanziert hatte? Spione sind nicht ganz so dumm, wie der O.T.O. anzunehmen scheint. Ich bezweifle, daß sie überhaupt von den >Spitzeln< innerhalb ihrer eigenen Organisation wissen! Aber soviel ist sicher: kein Spion, nicht einmal die in den HollywoodFilmen, hat die Gewohnheit, offen zu sprechen. Stattdessen machen sie alles was sie können, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. Sagen Sie bitte dem O.T.O., daß im Jahre 1943 auch wir in Europa im Krieg waren! Es mag sie als ehrliche und anständige Menschen vielleicht überraschen, aber Aleister machte es sich zur Gewohnheit, seine Spuren gut zu verwischen.« Wichtiger, Amado sagte - lange bevor er von mir über Montauk gehört hatte - Crowley habe die Zeit kurz vor dem Ende seines Lebens in Cornwall verbracht. Daß er die Verbindung zwischen Men-an-Tol und Montauk erkannt hatte, ist bedeutsam. Bevor ich vom O.T.O. gehört hatte, brachte ich Amados Brief zu jemandem, der sich in der keltischen Sprachwissenschaft auskennt. Mir wurde erklärt, daß >Men-an-Tol< und >Montauk< (ein Name der amerikanischen Indianersprache) beide aus der gleichen Wurzel hervorgehen und die gleiche Bedeutung haben. Leider sind beide Dialekte ausgestorben und man findet in den Fachtexten nur Spekulationen. Mir wurde gesagt, beide Wörter gehen auf die Wurzel >mer< zurück, *Die Hess-Affäre bezieht sich auf Crowleys Rolle in einem Plan, den Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess dazu brachte, mit dem Fallschirm über Schottland abzuspringen. Der Plan sah ein magisches Ritual sowie routinemäßige Spionageaktivitäten vor. **Die Abtei von Thelema war ein Zufluchtsort in Sizilien, den Crowley betrieb; sie wurde angeblich vom französischen Geheimdienst finanziert. Als Mussolini von Crowleys okkulten Mächten erfuhr, ließ er Crowley in den zwanziger Jahren aus Italien ausweisen.
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die auch mit >Meer< zusammenhängt, die aber ebenso einen Kreis der unaufhörlichen Bewegung bezeichnen kann, etwa einen Wirbel, durch welchen die Schöpfung sich manifestieren und mit welchem man zaubern kann. Die Herkunft dieser Wörter ist zu einem eigenen Forschungsprojekt geworden, das zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden soll. Es soll aber bemerkt werden, daß die Schamanen der Ureinwohner Amerikas angeblich Geisterführer verehrten, die >Manatu< genannt wurden. Laut der Legende waren dies Wesen, die ihre Gestalt verändern und in der Zeit reisen konnten; die Wurzel ihres Namens ist mit dem Namen >Montauk< verwandt. Also, selbst wenn Amado Crowley mit den Datumsangaben etwas ungenau umgeht, ist seine Gelehrsamkeit doch beachtlich. Darüber hinaus verleiht ihm die Tatsache, daß sein Brief mich am 12. August erreichte, ein Maß an Glaubwürdigkeit, wenn man die Prinzipien der Synchronizität anerkennt. Es gibt natürlich viele Kontroversen um Amado und wir wollen keine offizielle Stellungnahme in bezug auf seine Echtheit machen. Wir wollen lediglich über die Daten r berichten, die uns erreicht haben. Das Wichtige ist, daß seine Informationen unbestreitbar synchronistisch mit den Daten unserer eigenen Untersuchungen sind. Weiter von Interesse ist Crowleys Aufenthaltsort am 12. August 1923. Amado behauptet, Crowley sei »in der Wüste nahe bei Tunis gewesen, wohin er sich mit Leah Hirsig und Norman Mudd zurückgezogen hatte. Als Begleiter hatte er einen arabischen Jungen namens (Überraschung!) Mohammed. Sie waren im Zelt eines wichtigen Scheichs, der Crowley als einen Meister anerkannt hatte. Bei dieser Gelegenheit stellten sie die Weichen dafür, daß Crowley der neue Leiter des Karl Germer-Zweiges des O.T.O. werden konnte.« Amado wußte nicht so genau, wo Crowley am 12. August 1903 war. Wir wissen jetzt vom O.T.O., daß Crowley an dem Tag geheiratet hatte. Amado sagte, dies sei gerade nach dem Ende des »Golden Dawn« gewesen. Der »Golden Dawn« (Goldene Dämmerung) war eine große magische Gesellschaft, bei der Crowley, William 229
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Butler Yeats und viele andere Prominente Mitglied waren. Amado vermutet, Aleister bekam an diesem Tag Informationen darüber, wo er The Book of Desolation finden könne. Dieses Buch der Trostlosigkeit handelt unter anderem von der »List des Chaos«. Dies öffnet die Tür zu unbegrenzten Möglichkeiten. Es ist auch bemerkenswert, daß der Legende zufolge die Gebrüder Wilson, oder zumindest einer von ihnen, im Jahre 1902 oder 1903 starben. Laut Preston Nichols begann ungefähr zu diesem Zeitpunkt der Niedergang der Naturwissenschaften. Sie wurden zu einer verdrehten, perversen Disziplin, denn sie hatten sich so sehr auf die materielle Welt fixiert, daß einige Entdeckungen, die nicht im Einklang mit dem vorgeschriebenen Denken waren, ausgeschlossen wurden. Noch ein interessanter Aspekt des Buchs der Trostlosigkeit ist, daß es angeblich im oder in der Nähe vom Grab von Hoehne Wronski gefunden wurde. Er war ein Magier vor der Zeit von Aleister Crowley. Beide kannten sich aus mit einem Vorgang, den man als »Die Überbrückung der Entfernung« bezeichnet, obgleich dabei nicht räumliche Entfernung gemeint ist. Amado erklärte mir, die meisten Leute halten das Überbrücken von Entfernungen für den Übergang von der physischen zur astralen Ebene. Das ist aber falsch. Die Welt, in der wir leben, ist hier und jetzt, wie die Zen-Meister lehren. Das ist unsere »Wirklichkeit«, in der wir existieren. Aber die Welt »dort« ist eine andere Wirklichkeit, in die wir gelegentlich wandern dürfen. Das Überbrücken der Entfernung heißt von »hier« nach »dort« gehen. Zwischen den zwei Welten ist ein Transformationszustand. Diese Information von Amado Crowley ist auffallend ähnlich dem, was Mr. X mir über Aleister Crowleys Reisen von einer Welt zur nächsten erzählt hatte. Es hat sehr viel mit dem Reisen in andere Zeitzonen zu tun. Das alles führt uns direkt zum Rätsel der Gebrüder Wilson.
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KAPITEL DREIUNDDREISSIG
33 DIE MONDKINDER WILSON Im Kapitel über den Wilson-Clan wurde erwähnt, daß die Zwillingsbrüder Wilson zeugungsunfähig waren und daß diese Tatsache einen Hinweis gibt für diejenigen, die sich mit Magie auskennen. Dies hat mit dem Thema jungfräulicher Geburten zu tun. Ich war überrascht, als ich während dieser Untersuchungen erfuhr, daß jungfräuliche Geburten eine medizinische Tatsache sind und nicht nur wunderbare Geschichten aus der Bibel. Sie sind nicht häufig, werden aber doch immer wieder in medizinischen Fachzeitschriften beschrieben. Viele normale Menschen wissen von diesem Phänomen, die Mehrheit aber weiß nichts davon. Ich habe mir in meinem Leben viele Debatten über die Göttlichkeit von Jesus angehört. Wenn diese eine Merkwürdigkeit anerkannt gewesen wäre, hätte dies den gesamten Zusammenhang von diesen Debatten verändert. In der Tat hoffe ich, indem ich das Thema in diesem Buch ans Licht bringe, den ganzen Kontext, in welchem die Menschheit sich selbst betrachtet, ändern zu können. Die folgenden Informationen stammen von Madame X und enthalten einiges an medizinischer Fachsprache. Doch basiert diese Information auf einer esoterischen Doktrin (herkömmliche Ärzte sind nicht dazu ausgebildet, über die physische Ebene hinwegzugehen). Die Leser, die 231
R U C K K E H R NACH MONTAUK sich nur für die rein biologischen Aspekte interessieren, werden am besten von einer medizinischen Fachbibliothek auf dem neusten Stand der Forschung bedient. Unfruchtbarkeit bei Zwillingen ist das Zeichen einer jungfräulichen Geburt. Der Begriff der jungfräulichen Geburt bezieht sich auf interdimensionale Paarung und ergibt ein sogenanntes Mondkind oder Sexkind. Dieses ist auch eine zeugungsunfähig, wobei die Zeugungsunfähigkeit eine Folge der interdimensionalen Paarung ist. Auf der physischen Ebene kann eine Jungfrau (oder auch jede andere Frau) geschwängert werden, ohne zu wissen, wie es passiert ist. Dies ist die Folge eines latenten männlichen Eiweißes vom Vater, das in allen Frauen vorhanden ist, aber nicht gefunden werden kann, es sei denn, es wird aktiviert. Es ist eigentlich eine Säure, die genau wie ein Spermium wirkt und in die Zona Pellucida (Eihülle) eindringt, einen schützenden Körper, der einen Sack enthält. Es ist sehr schwer, in die Zona Pellucida einzudringen. Wäre das nicht so, dann könnte jedes Spermium oder vielleicht auch sonst was (wie zum Beispiel tierische Spermien) eindringen und eine Schwangerschaft auslösen. Eine normale Schwangerschaft entsteht, wenn die innewohnende (oder psychische) Intelligenz der Zelle eine Nachricht erhält, daß da ein Spermium darauf wartet, einzudringen. Sind die richtigen biologischen Voraussetzungen vorhanden, darf der Samen eindringen. Im Falle einer jungfräulichen Geburt wird das Eiweiß aktiviert, um sich wie Samen zu verhalten und der Zona Pellucida »vorzutäuschen«, es sei ein Spermium. Schließlich wird, nach einer Schwangerschaft von ungefähr zehn Monaten, ein Kind geboren. Das obenerwähnte Eiweiß befindet sich in den acht ursprünglichen Zellen des Körpers, die am unteren Ende des Rückgrats, am Damm oder Perineum, zu finden sind. Dies ist die Wurzel der »Kundalini« und ist auch die erste physische Basis des Lebens, wo sich der Geist zum ersten Mal mit der Materie vereinigt. Diese acht Zellen
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DIE M O N D K I N D E R W I L S O N
sind in einem geometrischen Muster von zwei Pyramiden angeordnet. Vier Zellen formen einen Tetraeder, die übrigen vier bilden einen zweiten. Diese zwei Tetraeder greifen dann ineinander, wobei der eine auf dem Kopf steht. Schaut man diese Zellstruktur von der Seite - zweidimensional - an, sieht sie wie das Siegel des Salomon aus, das auch als Davidstern bekannt ist. Diese geometrische Struktur enthält die ganze Weisheit des Universums und kann sowohl psychisch als auch elektromagnetisch angezapft werden. (Es ist auch genau an dieser Stelle, wo MontaukBoys Einschnitte zeigten, die mit der Entführung zusammenhingen.) Der Magier dringt in diese Tetraeder-Form ein, wenn ein Mondkind gezeugt wird. Sein eigenes Bewußtsein oder seine psychische/sexuelle Energie (deren Natur elektromagnetisch ist) wirkt auf das latente Eiweiß im Zentrum der beiden Tetraeder und erweckt auch die Kundalini innerhalb der Zona Pellucida. So wird ein magisches Kind erzeugt. Dabei muß die zeitliche Reihenfolge sehr exakt sein; es gibt auch zahllose andere Faktoren, die wir hier nicht besprechen werden. Wichtig dabei ist, daß diese Methode angewendet wird, um einen Christus oder Antichristus zu erzeugen. Es ist auch durchaus möglich, daß eine dritte Kraft neben dem Magier ins Spiel kommen könnte. Der Magier könnte zum Beispiel ein Mittler für den Heiligen Geist sein oder für etwas Finsteres. Wie schon angedeutet wurde, suchen die größeren MysterienSchulen ihre Hauptbeschäftigung in dieser Art Unternehmungen. In diesem Buch werden wir nicht versuchen, die verschiedenen Motivationen und Szenarien von solchen Gruppen zu beschreiben. Es genügt zu wissen, daß das Erzeugen von Mondkindern ein ernstzunehmendes Thema ist, das weitreichende Auswirkungen hat. Das Gleichgewicht zwischen der Christus-Energie und der AntichristusEnergie hat sehr viel mit der Zeit zu tun und damit, wie wir hier gefangengesetzt wurden. 233
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Wenn die Gebrüder Wilson Mondkinder waren, würde dies sehr viel erklären. Der Schlüssel wäre in ihrer allgemeinen Genealogie und der genauen Identität ihrer Eltern zu suchen. Dies wird zur Zeit recherchiert, was aber sicher ein schwieriges Unternehmen ist. Die Genealogie zeigt eine Verbindung mit dem Cameron-Clan. Im größeren Rahmen der Schöpfung ist es wahrscheinlich, daß gewisse Namen oder Geschlechter für gewisse Rollen und Schicksale vorgesehen sind. Als nächstes müssen wir die Montauk-Legende betrachten, nach der Duncan Cameron im Jahre 1951 wiedergeboren wurde. Anscheinend erhielt Alexander Duncan Cameron Sr. eine Botschaft aus der Zukunft, die ihm sagte, er solle noch ein weiteres Kind zeugen. Nachdem sein nächstes Kind ein Mädchen war, kam dann sein Sohn Duncan nochmals ins Spiel. Wenn Duncan dazu ausgebildet wäre, ein Antichrist zu sein, müßte man annehmen, daß irgendwo hinter seiner Geburt ein Magier steckt (hiermit soll nicht gesagte werden, daß Duncans Geburt eine jungfräuliche Geburt war, obwohl diese Möglichkeit nicht auszuschließen ist). War dieser Magier Duncan Sr. oder Crowley? Das wissen wir nicht; wir wissen nur, daß es eine erhebliche Synchronizität zwischen den zwei Familien gibt. Im Falle der Gebrüder Wilson müssen wir uns fragen, ob der beteiligte Magier auch einer der obigen war. Es könnte sogar Crowley oder Duncan Sr. in einem früheren Leben gewesen sein. Zur Zeit können wir darüber nur spekulieren. Wenn wir uns an die Logik der obenerwähnten Legende halten, können wir postulieren (und das ist schließlich das, was gute Magier am besten tun!), daß Vater Wilson oder Mutter Wilson auf die gleiche Art und Weise kontaktiert wurden wie Duncan Sr. Die Gebrüder Wilson wurden daraufhin geboren und schufen somit einen Weg durch die Zeit, wodurch Crowley oder wer auch immer seine Magie (Magick) durch das Raum-Zeit-Kontinuum realisieren konnte. Diese ganze Familie von Wilsons, Camerons und anderen scheint 234
BY P E T E R MOON
aus Agenten irgendeiner Macht zu bestehen, die einen enormen Einfluß auf das Kontinuum hat. Das Gute oder Böse dieser Macht ist hier irrelevant. Wir müssen uns über die Dualität erheben, wenn wir den zugrundeliegenden Mechanismus verstehen wollen. Wenn wir nochmals auf das »Babalon Workin« zurückkommen, sehen wir ein Ereignis, das die Grenzen von Raum und Zeit überschreitet. Dabei sind beide, Cameron und Hubbard, interessante Familien-Mitwirkende, denn sie sind beide Wilsons und stammen anscheinend aus dem gleichen Geschlecht. Jack Parsons scheint hier ein Außenstehender zu sein und kam letztlich mit Crowley in Konflikt. Gab uns Jack die Wilsons? War es Crowley? Ich präsentierte Cameron meine Theorie und sie sagte, es könne etwas Wahres daran sein. Sie war bedingungslos damit einverstanden, daß es hier eine sehr mysteriöse Verbindung gab. Mit der Zeit wird sie vielleicht weitere Informationen preisgeben. Dieses ganze Thema wirft viele Fragen auf. Es ist weiter sehr wahrscheinlich, daß wir in der Zukunft einige Antworten finden werden. Ziel hier ist, das Spannungsfeld offenzulegen und somit den Weg zu weiteren Untersuchungen freizumachen. Dieser Weg führt unausweichlich zu mehr Wahrheit.
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EPILOG
EPILOG Der ursprüngliche Zweck dieses Buches war es, den Beweis zu erhärten, daß das Montauk-Projekt in irgendeiner Form wirklich stattgefunden hat. Wenn man meiner Erfahrungen und den Erzählungen von anderen Glauben schenkt, wird dies auch offensichtlich. Die Mehrheit der Leute will das, was in ihnen selbst vorgeht, schon nicht wahrnehmen, geschweige denn das Universum. Diese Tatsache allein hat die Untersuchung sehr schwer gemacht. Die okkulten Faktoren und Synchronizitäten, die ich dargestellt habe, waren für mich völlig unerwartet und überraschend. Diese Informationen zu erfahren, zu sammeln und aufzuschreiben war eine langwierige, schwierige Aufgabe. Obwohl wir uns nun am Ende dieses Reiseabschnittes befinden, zeichnen sich am Horizont viele faszinierende Möglichkeiten und neue Abenteuer ab. Ich finde das »Babalon Working« eine der faszinierendsten Synchronizitäten, nicht nur wegen des angestrebten Zieles, sondern auch wegen der Menschen, die daran beteiligt waren. Bis jetzt hat noch niemand versucht, ein größeres Werk darüber zu schreiben. Cameron hat schon zahllose Interviews gegeben, aber die Fragen betreffen immer nur Jack. Sie tun Cameron unrecht, indem sie sie ignorieren. Sie war tatsächlich das Resultat des »Babalon Working«, und ihr Leben hat dies demonstriert. Cameron ist der Schlüssel zu vielen Rätseln. Das wichtigste davon ist die Befreiung der weiblichen Urkraft. Dies wurde schon begonnen, hat aber noch einen langen Weg vor sich. Als ich Cameron kennenlernte, diskutierten wir 237
R U C K K E H R NACH MONTAUK die Möglichkeit, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben. Obwohl dies noch immer eine Möglichkeit ist, hat sich keiner der Beteiligten bisher festgelegt. Cameron hat auch Interesse gezeigt, ihr eigenes Buch über das »Babalon Working« zu schreiben. Zusammen mit Cameron müssen wir zugleich Berichte über ein Komplott beim JPL betrachten. Laut manchen Darstellungen wurde Jack Parsons von wichtigen Leuten in dieser Organisation geradezu verehrt. Auf alle Fälle wurde er respektiert. Vieles, was dieses Buch über ihn enthüllt, stammt von einem Angestellten der Jet Propulsion Laboratories. Er kontaktierte mich aus heiterem Himmel und gab mir einige der Informationen, die ich hier wiedergegeben habe. Er studiert Parsons leidenschaftlich und wird alle weiteren Daten, die er findet, an mich weiterleiten. Anscheinend kommt diese Geschichte erst langsam an die Oberfläche. Am Horizont befindet sich auch Amado Crowley. Er mag sich noch als Schlüsselfigur entpuppen; das werden wir erst mit der Zeit erfahren. Am fünfzigsten Todestag seines Vaters will er explosive Dokumente veröffentlichen, die zeigen werden, daß sein Vater umgebracht und sein gesetzlich anerkanntes Testament gefälscht worden war. Da Crowley am 1. Dezember 1947 starb, werden wir bis 1997 warten müssen, um zu sehen, ob diese Dokumente ernsthafte Auswirkungen haben werden. Madame X hat mir gesagt, die Informationen seien schon durch die verschiedene Mysterien-Schulen kursiert und hätten dort für äußerste Besorgnis gesorgt. Amado hat versprochen, mehr Informationen preiszugeben, je nach dem, wie es die Umstände zulassen. Vielleicht der größte Anhaltspunkt bei der Frage der CrowleyVerbindung ist das Wappen der Familie Crowley. Es entspricht der Tarotkarte »Die Sonne« in Crowleys Thoth-Tarotspiel. Dies bezieht sich auf das »Neue Zeitalter« oder »New Age« und die Befreiung der Menschheit. Vielleicht ist der unglaubliche Faden der Synchronizitäten, der durch die Crowleys, Camerons und Wilsons verläuft, nur eine alte magische Formel, die in die Struktur des Universums
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EPILOG
eingebaut ist und uns sagt, daß die Zeit für die Befreiung der Menschheit gekommen ist. Wir können uns jetzt in Sicherheit hervor wagen. Was auch immer mit Aleister Crowley der Fall gewesen sein mag, sein Wissen ist ein Werkzeug. Wie ein Hammer kann es dem Guten genauso wie dem Bösen dienen. Es bleibt dem einzelnen überlassen, das Ergebnis zu bestimmen. Und dann ist auch die Forschungsarbeit von Preston, Duncan und AI Bielek nicht zu vergessen. Ständig kommen neue Informationen über Montauk, seine Auswirkungen und über andere Projekte herein. Auf unserer Suche nach einem besseren Verständnis des Universums (der Universen) fehlt es nicht an Aufregungen oder an zu verfolgenden Spuren. Wir werden uns wieder melden.
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ANHANG A
A L.RON HUBBARD Über diesen Mann ist eine unglaubliche Menge an Unsinn geschrieben worden. Ich werde mich so kurz wie möglich fassen und werde bei den wesentlichen Punkten bleiben, wie ich sie von meinen persönlichen Kenntnissen und meiner Einsicht her kenne. Hubbard war extrem gut belesen und hatte eine starke Zuneigung zum Paranormalen. Seine Erfahrungen waren nicht die eines »Normalbürgers« und er mußte ständig feststellen, daß niemand ihm glaubte. Verschiedene Autoren und Gerichte haben ihn als zwanghaften Lügner verurteilt. Ich fand dies nach meiner Erfahrung eindeutig unwahr. Aber wenn er für manche doch ein zwanghafter Lügner war, war dies zum Teil der Grund, daß auch niemand ihm glaubte, wenn er die Wahrheit sagte. Warum nicht einfach das erzählen, was funktioniert? Die Machbarkeit war für Hubbard das Allerwichtigste und er war bei seinen Bestrebungen äußerst erfolgreich. Er haßte das Establishment, denn es arbeitet gegen den Fort.schritt und ist das Warenzeichen der Unwirksamkeit. L. Ron Hubbards Laufbahn bei der Navy ist voll mit Vieldeutigkeiten. Seine eigentlichen Navy-Akten werden nicht veröffentlicht, aber man weiß im allgemeinen, daß Hubbard im Navy Geheimdienst diente. Da dies der Fall ist, müßte man erwarten, daß auto241
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matisch Fehlinformationen über seinen Aufenthaltsort und seine Aufgaben fabriziert werden. Es ist weiter bekannt, daß Hubbard die psychiatrischen Akten des Navy-Personals studierte. Er hatte auch Informationen über die Vorgehensweisen, die dem letzten Stand der Technik entsprachen, darunter auch Narkosynthese und Regressionstechniken. Er nahm das Wissen, das er aus psychiatrischen und anderen Untersuchungen gewonnen hatte und formulierte daraus die Dianetik. Dies war die erste bedeutende Regressionstherapie, die auf einer breiten Ebene angelegt war und die für die einfache Anwendung durch den Alltagsmenschen gedacht war. Hubbard studierte auch Crowley und fand ihn faszinierend. Crowleys Prinzipien sind hier und dort immer wieder in Hubbards Werken zu erkennen, aber sie sind nicht ein und dasselbe. Hubbard entwickelte seine eigenen Techniken und war vielmehr ein Innovator als ein Kopierer. Hubbards Beliebtheit wuchs und er mußte sich nie Sorgen um Geld machen. Die Scientology-Kirche wuchs aus dieser Beliebtheit heraus und wurde 1954 als gesetzlich anerkannte Religion eingetragen. Hubbard hatte ständig Schwierigkeiten mit der Leitung von Organisationen und fand, er könne sich nicht auf anderen verlassen, die etwas »einfach erledigen sollten«. Er formulierte sein eigenes administratives System und richtete es effektiv ein. Der Zweck dabei war es, Bücher zu verkaufen und seine Dianetik und Scientology-Methodik unter das Volk zu bringen. Er glaubte ernsthaft daran, daß dies die Menschheit retten würde. Die Regierung führte jahrzehntelang Krieg gegen Hubbard, wobei sie öfters verfassungswidrig vorgingen. Ich glaube, die Regierung war über Hubbard verärgert, da er geheime Information aus seinen Zeiten bei der Navy bekannt werden ließ. J. Edgar Hoover, Richard Nixon und andere Establishment-Kräfte betrachteten Hubbards Organisation als bedrohlich.
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L. ROM HUBBARD
Ich sah Hubbard zum ersten Mal 1972, als Scientology eine wachsende und dynamische Bewegung war. Er hatte damals eindeutig gesundheitliche Probleme, aber nicht so ernstlich, daß sie ihn irgendwie einschränkten. Diese Probleme wurden nicht verheimlicht. Hubbard sah sich als Versuchskaninchen. Das, was er als StandardScientology veröffentlichte, war ziemlich abgeschwächt (was mögliche Gefahren betraf) und seiner Meinung nach auch narrensicher. Hubbard wird oft als ein launischer, jähzorniger Mensch beschrieben, der immer seinen Kopf durchsetzen mußte. Er hatte außergewöhnlich hohe Erwartungen, die nur selten erfüllt wurden. Oft genug ging es nicht nach seinem Willen, wogegen jedoch meist nichts weiter unternommen wurde. Natürlich gab es auch viele Gelegenheiten, wo er doch bekam, was er wollte, aber er war vor allem mit seiner Forschung beschäftigt. Hubbard hat nie einen Menschen ständig überwacht. Manchmal war er sehr zurückgezogen, aber er hatte seine Kollegen nie vernachlässigt. Ich habe ihn nur ein paar Mal wütend werden sehen, jeweils dann, wenn ein Mensch sich wiederholt wie ein Idiot verhalten hatte. Hubbard sagte, er habe keine Ahnung gehabt, daß er zu einer so großen Gestalt werden würde. Hätte er dies gewußt, hätte er auch sein Leben ganz anders geführt. Es war wild und voll unerhörter Aspekte. In den frühen siebziger Jahren sagte er einem Freund von mir, daß er am liebsten sterben würde. Sein Körper sei abgenutzt, aber er müsse ihn am Leben erhalten, denn er sei zu einem wichtigen Symbol für so viele Anhänger der Bewegung geworden. Es wird gesagt, daß Regierungsagenten wetteten, wie schnell sie Hubbard ins Gefängnis bringen könnten. Obwohl sie in dieser Hinsicht keinen Erfolg hatten, glaube ich, daß Hubbard während der ,ganzen Zeit des Montauk-Projekts ständigen psychotronischen Angriffen ausgesetzt war. Er befand sich während des größten Teils des Jahres 1973 sogar auf Long Island. Die Scientology-Kirche war in den frühen achtziger Jahren zu einer sehr großen Organisation geworden. Obwohl höhere Vertre243
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ter der Kirche wegen Anti-Regierungsverschwörung ins Gefängnis mußten, war die Bewegung sehr beliebt und wuchs stetig. Im Jahre 1981, auf dem Höhepunkt der Beliebtheit der Kirche, war Hubbard nicht mehr direkt an ihr beteiligt. Er hatte sich versteckt, damit er nicht vor Gericht geladen werden konnte. Einige Leute dachten, die CIA hätte die Bewegung infiltriert und einen Scientology-Zweig gegen den anderen aufgebracht. Es gab ungeheuere interne Kämpfe während dieser Periode und die Mehrheit der mir bekannten Leute verliessen die Kirche. Die Organisation hat ihre Operationellen Grundsätze geändert und ist seitdem nie wieder dieselbe gewesen. Hubbard verstarb im Januar 1986 im Alter von vierundsiebzig Jahren. Ein paar Tage, bevor er entschlief, rief er seinen Gefährten Pat Broeker zu sich ins Zimmer. Er sagte, er würde seinen Körper bald verlassen. Hubbard machte sich Sorgen, daß Leute betrübt sein und über seinen Tod weinen würden. Er sagte, dies sei unnötig, denn diese Leute würden nur aufgrund ihrer eigenen Selbstzweifel weinen. Anders gesagt, Leute würden nur über ihr eigenes Glaubenssystem weinen, das ihnen sagt, sie seien nicht unsterblich. In dieser kurzen biographischen Skizze über Hubbard habe ich versucht, so objektiv wie möglich zu bleiben. Es ist wichtig, zu erkennen, daß dieser Mann ein enormes Wissen hatte. Er wollte, daß die ganze Welt Zugang dazu bekommen sollte. Wären seine eigentlichen Interessen Geld und Macht gewesen, hätte er ein viel extravaganteres Leben geführt. In der Regel waren seine Unterkünfte bescheidener als ein durchschnittliches Dreizimmer-Haus. Sein Leben kannte auch Tiefen, was Hubbard als erster eingestehen würde. Die bisherigen biographischen Beschreibungen von Hubbard haben den Mann einfach nicht richtig dargestellt. Ich glaube, die Rolle dieses Mannes auf der Erde hatte mit seinen Verbindungen zu Jack Parsons zu tun, sowie mit dem Erbe des Wilson-Clans. Seine Taten sind immer noch geheimnisumwittert.
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ANHANG B
B ALEISTER CROWLEY Aleister Crowley wurde im Jahre 1875 geboren. Er bekam den Namen Edward Alexander, welchen er trug, bis er fast zwanzig Jahre alt war. Sein Vater, der ebenso Edward Alexander Crowley hieß, war ein wohlhabender Brauer und ein fanatischer Prediger. Crowleys Genialität als Kind ist sagenhaft. Angeblich erlernte er das Schachspiel, indem er bei einer einzigen Partie zuschaute und war fortan nahezu unbesiegbar. Er lebte ein privilegiertes Leben, mit Ausnahme der Tatsache, daß die christliche Religion ihm auf die abscheulichste Art und Weise aufgezwungen wurde. Vielleicht das beste Beispiel dafür ist ein Zwischenfall, der sich in Crowleys Zeit als Heranwachsender in einem Internat ereignete. Der Lehrer erfuhr über homosexuelle Aktivitäten unter Crowleys Mitschülern. Einer der Betroffenen wurde ertappt und wurde geschlagen, bis er die Namen seiner Mittäter preisgab. Crowley gehörte zu den Angezeigten, obwohl er sein ganzes Leben lang jede Beteiligung abstritt. (Dies ist besonders bemerkenswert, denn im späteren Leben hatte Crowley seine Beteiligung an homosexuellen Aktivitäten nie geleugnet.) Darauf versuchte der Lehrer, von Crowley ein Geständnis zu erpressen und schlug ihn wiederholt. Crowley mußte zwischen den Prügeln christliche Gebete vorsprechen. 245
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Es wurde angenommen, daß er dadurch sein Fehlverhalten erkennen würde. Leider wußte Crowley nicht einmal, was ihm vorgeworfen wurde, und so wurde er über eine Periode von ungefähr zwei Wochen regelmäßig geprügelt. Der Lehrer wurde schließlich verzweifelt und sagte Crowley, was ihm vorgeworfen wurde. Crowley sagte, er hätte sofort gestanden, hätte er nur gewußt, was der Lehrer hören wollte. Der Lehrer war entsetzt und verwies Crowley des Internats. Als Crowley nach Haus kam und seiner Mutter den Bericht des Lehrers vorlegte, las sie über den Skandal und sprach die Worte, die inzwischen so berühmt geworden sind. Sie lauteten in etwa folgendermaßen: »Du bist eine Bestie. Ja. Du bist die Bestie der Offenbarung — 666!« Der junge Crowley war direkt beruhigt, als er diese Worte hörte, denn er konnte sich mit ihnen identifizieren. Alles, was antichristlich war, mußte ja gut sein. Den für Crowley hatte sich das Christentum als das allergrößte Übel in der Welt erwiesen. Das obenerwähnte Erlebnis wird in Büchern über Crowley meist übersehen. Es ist aber vielleicht eine der offenbarendsten Erfahrungen seines jungen Lebens. Crowleys Vater starb, als Crowley zwölf Jahre alt war. Seine Mutter und ein Onkel sorgten für ihn, bis er an die Cambridge-Universität ging. Dort studierte er die Naturwissenschaften und bekam eine humanistische Ausbildung. Er ist womöglich einer der fähigsten Dichter aller Zeiten. Auf alle Fälle war er ein Meister der englischen Sprache (und auch vieler anderen Sprachen). Mit zwanzig Jahren erbte Crowley ein Vermögen und gab das letzte Jahr seiner Ausbildung auf. Jetzt folgte er enthusiastisch dem Okkulten und studierte in vielen geheimen Verbindungen. Später stieg er zu den höchsten Führungspositionen in vielen alten Orden auf. Dazu zählen die Freimaurer, die Rosenkreuzer, der Orden des Silbernen Sterns und der Ordo Templi Orientis. Der letztere, oft als 246
ALEISTER CROWLEY
O.T.O. bezeichnet, ist vielleicht der bedeutendste in Crowley s Leben. Als äußerer Leiter des O.T.O. formulierte Crowley sein bekanntestes Werk, »Magick, in Theory and Practice« (Magick l und 2), wobei er das »k« zum englischen Wort »Magic« (für Magie) hinzufügte, um sie von der herkömmlichen Hobby-Magie zu unterscheiden. Das spektakulärste Ereignis in Crowleys Leben ereignete sich 1904 im Boulak-Museum in Kairo. Crowley und seine Frau Rose hatten in der Königskammer der Großen Pyramide übernachtet. In ihrer Wohnung in Kairo fiel Rose plötzlich in einem fremdartigen Zustand und wiederholte, daß Crowley den ägyptischen Gott Horus beleidigt habe. Crowley war verblüfft, da er wußte, daß seine Frau der ägyptischen Mythologien fast völlig unkundig war. Sie erzählte ihm dann, wie er Horus aufrufen konnte und führte ihn zum BoulakMuseum. Dort war er schockiert. Rose zeigte ihm eine Abbildung von Horus in einer Form, die Ra-Hoor-Khuit genannt wird. Die Nummer des Ausstellungsstückes war »666«. Diese Erfahrung führte zu einer enormen Erleuchtung, die Crowleys Leben für immer veränderte. Bald danach, um Mitternacht des 19. März, erklärt Crowley, daß die Sonnenwende der Götter gekommen sei und daß eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte begonnen habe. Crowley diktierte später eine Botschaft von Aiwas, seinem eigenen Heiligen Schutzengel, die als Bindeglied zwischen solaren geistigen Mächten und der Menschheit dienen würde. Diese Botschaft wurde aufgeschrieben in einem Buch, das »The Book of the Law« (Liber Legis) genannt wurde. Dieses Werk legt einen einfachen Verhaltenskodex vor, nämlich »Tut was ihr wollt ist die Gesamtheit des Gesetzes. Liebe ist das Gesetz, Liebe mit Willen. Es gibt kein Gesetz außer: Tut was ihr wollt.« Diese Worte werden oft mißverstanden, besonders wenn sie in Talkshows im Fernsehen erwähnt werden und von Autoren diskutiert werden, die keine ernsthaften Anhänger sind. Solche Leute könnten behaupten, die obige Doktrin rufe andere dazu auf, zu 247
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machen, was sie wollen, zum Beispiel zu morden, zu vergewaltigen und zu plündern. Dies ist jedoch sehr weit von der eigentlichen Lehre entfernt. Crowley lehrte, daß jeder Mann und jede Frau ein Stern sei. Jeder von uns muß sich in seiner eigenen echten Laufbahn bewegen, die durch die Natur unserer Lage, das Gesetz unseres Wachstums und den Impuls unserer vergangenen Erfahrungen markiert wird. Laut derselben Doktrin sind alle Ereignisse gleich und gesetzlich, und in der Theorie ist jedes Ereignis notwendig. In der Praxis ist nur eine einzige Tat für einen einzelnen Menschen in einem jeden Moment gesetzlich. Deshalb ist es unserer Pflicht, uns vorzunehmen, das richtige Ereignis von einem bewußten Moment zum nächsten zu erleben. Es ist auch so, daß »Thelema«, das griechische Wort für »Willen«, den gleichen numerischen Wert hat wie »agape«, das griechische Wort für »Liebe«. Dies wird nicht als Zufall angesehen. Jede Tat oder Bewegung ist eine Tat der Liebe, die sich mit dem Ganzen vereinigen wird. Jede Tat muß »mit Willen« sein, so gewählt, daß sie die wahre Natur des betroffenen Wesens erfüllt und nicht verhindert. Die technischen Methoden, wodurch dies erreicht wird, können in Crowleys »Magick« studiert werden. Es ist wichtig zu wissen, daß Crowleys Leben voller Skandale war. Vieles davon hatte mit Sex, Drogen und seltsamen Riten zu tun. Manchmal wurde ihm Mord vorgeworfen, so soll er seinen Sohn MacAleister geopfert haben. Wenn man weiß, daß er nie einen Sohn namens MacAleister hatte, fängt man an zu verstehen, daß das, was über diesen Mann gesagt wird, normalerweise nicht wahr ist. Er hatte einen großen Ruf als Magier oder Zauberer und manche Leute hatten große Angst vor ihm. Er kam nie ins Gefängnis und manche sagen, das sei nur deswegen so, weil er ein so guter Magier gewesen sei. Crowley war eindeutig einer, der gern einen Streich spielte, und manche glauben, er habe einen großen Schleier um seine Aktivitäten 248
ALEISTER CROWLEY
gelegt, um diejenigen wegzuscheuchen, die des Wissens seiner Lehre nicht würdig waren. Diese Ansicht wird unterstützt durch die Tatsache, daß Crowley einmal einen Sekretär engagierte, den er den »Affen von Thoth« nannte, um Skandale und Gerüchte über Crowley zu erfinden und zu verbreiten. Auch sollte ich den Leser darauf hinweisen, daß der Durchschnittsmensch, der Crowleys Werke liest, diese geistig beziehungsweise moralisch abstoßend finden mag. Sollte dies geschehen, muß man wissen, daß das Entsetzen ein umgekehrter Magnetismus ist, der einen davon abhalten will, etwas anzuschauen. Oft muß man dies erst überwinden, um an die Wahrheit zu kommen. Aber wenn das Entsetzen zu stark ist, ist es doch besser, dem Material fernzubleiben. Es ist viel leichter, sich einfach in die Küche zurückzuziehen und sich etwas Süßes aus dem Kühlschrank zu stibitzen. Es ist sehr leicht, von dem abscheulichen Verbrennungsmotor angewidert zu werden. Ohne Schalldämpfer ist er gewiß ein absolut entsetzliches und abscheuliches Ding. Aber wenn der Schall gedämpft wird und der Motor richtig funktioniert, hat keiner Bedenken, ein Auto zu benutzen, um ein Ziel zu erreichen. Wie auch immer, Crowley hat sein Leben dem Bestreben gewidmet, anderen die Autoschlüssel zu überreichen, um aus diesem Universum wegfahren zu können. Er hatte den Spruch geprägt: »DER EINZIGE AUSWEG IST HINDURCH«. Es gibt viel Kontroverses um das Leben Aleister Crowleys. Die Prinzipien, die er darstellte, sind viel wichtiger als der Mann selbst. Ich glaube, wenn er heute hier wäre, würde er uns nur eine Sache sagen:
Seht, daß ihr raus kommt!«
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ANHANG C
C DIE SHELLEYS Als meine Freundin, die Hellseherin Joy, mir sagte, sie habe seit über anderthalb Jahre den Namen Duncan Cameron medial empfangen, bat ich sie um weitere Auskünfte. Der Name Wilson begleitete Duncan Cameron, sowie ein Name wie »Shelby«. Diesen zweiten Namen erkannte ich später als »Shelley«. Dieser Name ist natürlich der von Percy und Mary Shelley. Percy war ein Meister der englischen Sprache, von manchen wurde er für den besten Autoren aller Zeit gehalten. Mary schrieb das Buch Frankenstein. Sie lebten ein exotisches und kreatives Leben am Rande der Gesellschaft. Ihre Abenteuer waren jahrelang romantischer Stoff für die Bühne sowie für zahllose Bücher. Joy hatte mir erzählt, daß die Gebrüder Wilson eine Verbindung mit Genf hätten. Der Ort, in dem die Shelleys wohnten, als sie die Mitternacht-Geschichten erzählten, die später zu Frankenstein wurden, liegt ganz nahe bei Genf. Man sagt, daß Genf seit langem das Welt-Hauptquartier der Illuminati (oder einer ähnlichen konspirativen Gruppe) sei. Ich schaute in einigen Büchern nach, fand aber keine bedeutenden Verbindungen zwischen den Shelleys und irgendeinem Cameron oder Wilson. Ich fragte auch Marjorie Cameron, die mir eine 251
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interessante Geschichte über Dennis Murphy erzählte. Er war Autor des Buches The Sergeant und inspirierte auch eine Figur in John Steinbecks East o/Eden (Jenseits von Eden). Murphys Familie ließ sich in der schönen, mit Redwoods geschmückten Gegend um Big Sur in Nord-Kalifornien unweit Santa Cruz nieder. Schließlich begründete die Familie das Esalen Institute, eine avantgardistische TrainingSchule, die mit metaphysischen Themen umgeht und als »sehr kalifornisch« und »auf dem letzten Stand der Kunst« angesehen wird. Cameron hielt sehr viel von Dennis Murphy. Als ich Cameron über die mögliche Verbindung der Shelleys mit den Wilsons erzählte, fragte ich sie, ob sie irgendwelche weiteren Informationen darüber habe. Sie sagte, Murphy habe sie einmal zu einem sehr besonderen Ort in Big Sur geführt. Es schien Cameron bloß zu den Felsen bringen und ihr das dort wachsende Efeu zeigen zu wollen. Er meinte, das Efeu sei ursprünglich von Percy Shelleys Grab gekommen. Dies war sehr seltsam. Warum hatte er sich so viel Mühe gegeben, um Cameron dies zu zeigen? Cameron hatte außer dieser keine Informationen für mich. Dann rief ich meinen Freund Kenn Arthur an und fragte, ob er irgend etwas über die Shelleys wisse. Er sagte, daß Percy Shelley und Lord Byron bisexuell waren (Byron war der berühmteste Autor seiner Zeit, der eine Dreiecksbeziehung mit den Shelleys in Genf hatte). Er machte den Witz, daß Mary Shelley »Try-Sexual« sei (english: to try = versuchen, also sie würde alles einmal ausprobieren). Da dies wahr ist, liegt es auch auf der Hand, daß sie alle ihre eigene sexuelle Magie gemacht hatten. Die Vorstellung von Dr. Frankensteins Monster läßt sich leicht mit der des magischen Kindes vereinigen, sogar wenn es ein abgetriebenes wäre. Kenn meinte, es gäbe eine Mystikerin namens Marcia Moore, die mit ihrer Gruppe Regressionen in frühere Leben durchgeführt hätte. Es stellte sich dabei heraus, daß drei Leute in ihrer Gruppe frühere Leben als Percy und Mary Shelley und Lord Byron gehabt hätten. Er verwies auf ein Buch, das ich aber nicht finden konnte. Als ich 252
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Kenn über das Efeu von Shelleys Grab in Big Sur erzählte, sagte er, das würde alles erklären. Marcia Moore verschwand irgendwann in den siebziger Jahren in Big Sur von der Erdoberfläche. Dies war eines der größten metaphysischen Rätsel dieses Jahrhunderts. Ich recherchierte über Marcia Moore und erfuhr, daß sie eine sehr hübsche Frau war und als Yoga-Lehrerin gearbeitet hatte. Sie hatte in Manhattan und Massachusetts gelebt, bevor sie nach Kalifornien gezogen war. Sie hatte Kinder, für die sie offensichtlich sehr gut gesorgt hatte. Sie war keinesfalls eine »Spinnerin« gewesen. Marcia experimentierte mit verschiedenen Krautern und versuchte, die physikalische Ebene zu transzendieren, indem sie ein höheres Bewußtsein anrief. Ihr Verschwinden war ein absolutes Rätsel, soweit es die Polizei sah. Ich brachte Marcias Bild zu Maria Fix und bat sie darum, eine Lesung zu machen. Maria hatte nie zuvor von Marcia Moore gehört, sagte aber sofort, daß diese Frau außerhalb dieser Dimension sei. Ich erklärte die Umstände um Marcias Verschwinden und Maria las, daß zwei Herren Marcia im Wald gefunden und umgebracht hätten. Die Leiche sei gut versteckt und würde nie gefunden werden. Maria sagte weiter, die zwei Mörder seien Freunde aus einem früheren Leben gewesen und hätten Marcia das geschenkt, was sie wollte: Transzendenz. Marcia war aber nach dem Tod schockiert und sehr desorientiert. Nach und nach faßte sie wieder Fuß und erreichte das, was sie wollte. Genau wie die Seemänner auf der USS Eldridge wurde Marcia aus dieser Dimension gestoßen. Wenn Marias hellseherische Lesung stimmt, versetzte ihre geistige Ausbildung Marcia Moore in eine bessere Lage als die des durchschnittlichen Seemanns auf der USS Eldridge, Weitere Nachforschungen zeigten, daß Big Sur auf dem selben Breitengrad liegt wie Norfolk, Virginia. Es gibt auch eine psychiatrische Anstalt in der Gegend mit einer riesigen unterirdischen Anlage. AI Bielek sowie eine der Norfolk-Drillinge (siehe Kapitel 24) haben mir beide erzählt, in Big Sur gäbe es auch eine Version des Montauk-Projekts. 253
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Es gibt einen weiteren interessanten Aspekt zur Shelley-Untersuchung. Es gibt tatsächlich ein Schloß Frankenstein, welches heute noch besucht werden kann. Während meiner Recherchen stieß ich auf das Buch In Search of Frankenstein (Auf der Suche nach Frankenstein) von Radu Florescu. Er untersuchte die Notizen Mary Shelleys aus jener Zeit und zeigt, daß die Shelleys höchstwahrscheinlich dieses Schloß auch besucht hatten. Die Shelleys hielten anscheinend bei einem am Wege gelegenen Wirtshaus und betranken sich, während sie sich Erzählungen und Legenden anhörten. Manche von den Landarbeitern glaubten, daß diese zwei Außenseiter irgendwie mit dem Frankenstein-Clan verwandt waren. Florescu untersuchte den Frankenstein-Clan ausführlich und gibt uns erheblich mehr Informationen, als ich hier wiedergeben kann. Ein bemerkenswerter Vorfahr war der Baron Frank von Frankenstein, der eine Geschichte der Herkunft der Transsylvanien-Deutschen geschrieben hatte. Der Baron widerlegte emphatisch die Legende des Rattenfängers von Hameln. Laut dieser Erzählung, wurden die Kinder vom Rattenfänger durch ein Loch in einen Berg geführt. Sie kamen in Transsylvanien heraus und wurden zu den Vorfahren der Deutschen in jener Gegend. Ob wahr oder nicht, diese Legende hat eine fesselnde Ähnlichkeit mit den arischen MontaukBoys, die in Montauk entführt worden waren. Interessanter noch ist in diesem Buch ein junger Alchimist namens Johann Konrad Dippel. Er wurde 1673 auf Schloß Frankenstein geboren und unterschrieb seine Doktorarbeit über Die Prinzipien des Lebens mit »Franckensteina«. Wegen seiner unkonventionellen Ansichten wurde er von der Universität Straßburg verwiesen (auch die Shelleys besuchten Straßburg, die Stadt, woraus gegen Ende des Zweiten Weltkriegs der Nazi-Schatz verschwand). Dippels Laufbahn war parallel zu der von Shelleys Figur Victor Frankenstein. Er war genial und war seinen Professoren weit voraus. Er ging nach Schweden und lehrte, wo auch immer er konnte, kam aber endgültig zurück zur Universität Straßburg. Nach zwei 254
DIE S H E L L E Y S
Jahren dort flüchtete er plötzlich. In einem örtlichen Friedhof war eine Leiche gestohlen worden und die Einheimischen flüsterten schon, er hätte etwas damit zu tun gehabt. Diese Art Gerücht verfolgte Dippel sein ganzes Leben lang. Dippel kehrte zum Studium der Alchimie zurück und landete schließlich wieder im Lande Frankensteins. Die Gegend war voll mit alchimistischen Laboratorien; ein solches Labor war sogar im Schloß untergebracht. Er experimentierte mit menschlichen Körperteilen und Tieren und erfand Medikamente sowie die Künstlerfarbe Preußischblau. Dippels Philosophie zeigt uns, daß er glaubte, der magische Ritus sei ein Mittel, um Leben zu geben. Er wurde ein Opfer von Intrigen und flüchtete von Ort zu Ort. Er starb keines natürlichen Todes und sein Leichnam verschwand. Nach seinem Tod entstand um Dippel eine Legende. Banden von Alchimisten und Schatzsuchern durchsuchten seine alten Lieblingsplätze in der Nähe des Schlosses. Während die übliche Geschichte besagt, sie hätten keinen Erfolg auf der Suche nach Schätzen gehabt, muß dies nicht unbedingt stimmen. Hätte jemand tatsächlich etwas gefunden, hätte er dies klugerweise verneint. Die Geschichtsschreibung hätte den Unterschied nie mitbekommen. In Search of Frankenstein gibt einige echte Anhaltspunkte für eine spannende Geschichte, die viel seltsamer ist als die normale Legende. Leider können die Wissenschaften und die konventionelle Geschichtsschreibung (die oft von »denen da oben« gefälscht wird) nicht mehr darüber sagen. Der Autor fasziniert, wenn er uns über die erlesenen Schweizer Uhrmacher des 17. Jahrhunderts erzählt. Die Technologie dieser Zeitperiode war so genau, daß Roboter gebaut wurden, die zumindest die Technologie der frühen sechziger Jahre bei weitem übertrafen. Diese Roboter konnten mit Musikinstrumenten eine Auswahl von verschiedenen Liedern spielen, die Mehrheit von ihnen ging jedoch mit der Zeit entweder verloren oder wurde entwendet. Manchmal findet man noch ein Einzelstück in einem europäischen Museum. 255
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Dies alles wirft ernst zunehmende Fragen auf. Was war eigentlich im Genf der letzten Jahrhunderte los? Welche Macht und Technologie steckte hinter den Uhrmachern in dieser Hauptstadt der Weltfinanzen? Und was ist der Symbolismus von Wesen, die aus Uhren hervorspringen? Deutet dies alles nicht an, daß diejenigen, welche die Finanzen der Welt steuern, auch das Bewußtsein der Zeit steuern und manipulieren? Möge die Intrige fortbestehen.
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ANHANG D
D CAMERON Cameron ist Künstlerin und Dichterin und wahrscheinlich die bedeutendste Figur der Göttin-Bewegung. Sie wurde in Belle Plain, Iowa, in den Vereinigten Staaten von Amerika geboren*. Eine Leidenschaft für das Geistige nahm sie schon als Kind in Besitz und sie wurde zum Mittelpunkt vieler verschiedener Arten des Wissens. Cameron ging zur U.S. Navy als Marjorie Cameron, begann aber ihren zweiten Namen allein zu benutzen, nachdem sie während ihrer ganzen Militärlaufbahn nur »Cameron« genannt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie direkt für die Joint Chiefs of Staff, wo sie Karten machte und die einzige gemeine Soldatin war, die für die Joint Chiefs of Staff arbeitete. Sie war Zeugin unglaublicher Korruption und verschwand ohne Erlaubnis, als ihr Bruder in einer Zwangsjacke nach Hause gebracht wurde. Sie wurde vor Militärgericht gestellt, da befürchtet wurde, sie würde ihren Vorgesetzten entlarven. Dies erscheint aber nicht in ihren Akten. Nachdem sie in der Navy gedient hatte, begegnete sie Jack Parsons, dem bemerkenswerten Raketenforscher und Mitbegründer der Aerojet General Corporation. Es war ein Schicksalsschlag für die *Belle Plain ist auch Heimat des größten artesischen Brunnen der Welt. Sie hält dies für bedeutend, denn dieser Brunnen ist laut Legende unterirdisch mit dem Loch Ness verbunden, wo Aleister Crowley lebte und die Legende das Ungeheuer von Loch Ness hervorbrachte.
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Navy, als Cameron Parsons heiratete und mit ihm das jetzt berühmte »Babalon Working» ausführte. Dies war ein ehrgeiziger Sex-Magie Ritus, dessen Auswirkungen heute noch zu spüren sind. Kurz nach dieser Unternehmung wurden überall in den Vereinigten Staaten massenhaft UFOs gesichtet. Ungefähr ein Jahr später verließ Cameron ihren Ehemann und ging auf die Suche nach Aleister Crowley, im Glauben, sie sei seine magische Tochter. Als sie Paris erreichte, war Crowley schon tot. Nach dieser schockierenden Nachricht trat sie in ein Kloster in der Nähe von Genf ein. Drei Wochen später hatte sie eines der tiefsten Erlebnisse ihres Lebens. Sie stand vor einem Spiegel und hatte eine spontane Reaktion. Sie zog sich bis auf die Haut aus und fing an, wie eine Bestie zu heulen. Diese Tat verunmöglichte jedes weitere Leugnen ihrer wahren menschlichen Natur und sie kehrte zu ihrem Ehemann in Pasadena, Kalifornien zurück. Als Jack Parsons im Jahre 1952 starb, zog Cameron nach Mexico. Dort lebte sie in der Gesellschaft von berühmten Künstlern und Schriftstellern. Ein abtrünniger katholischer Priester versuchte, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, was ihm aber mißlang (er wurde auch aus der römisch-katholischen Kirche herausgeworfen). Schließlich kehrte sie nach Los Angeles zurück und arbeitete weiter als Schauspielerin, Künstlerin und Dichterin. Ihr Leben verlief weiterhin wie ein Abenteuerroman und sie heiratete Sheridan Kimmel. Er inspirierte die Figur »McMurphy» in Ken Keseys One Flew Over the Cuckoo's Nest (Einer flog übers Kuckucksnest). Cameron ist dem allgemeinen Publikum nicht sehr gut bekannt, aber sie ist eine der herausragendsten Revolutionärinnen unserer Zeit. Sie trat in verschiedenen alternativen Filmen auf und eine ihrer visionären Zeichnungen verursachte die Schliessung einer Galerie durch die Sittenpolizei. Dies war ein artistischer und juristischer Präzedenzfall für die Meinungsfreiheit. Ihre Vortragsreihe Superwoman wird regelmäßig im Los Angeles Hörfunk ausgestrahlt. Die Welt hat die Dimensionen und den Einfluß dieser Frau noch nicht entdeckt. 258
ANHANG E
E JACK PARSONS Die wesentlichen Tatsachen über Jack Parsons und sein einmaliges Leben haben wir schon diskutiert. Es gibt erhebliche Intrigen um diesen Mann, die zwar weit über den Rahmen dieses Buches hinausgehen, aber trotzdem erwähnt werden sollen. Da seine vertragliche Arbeit in der Raketenforschung zur Gründung der Aerojet General Corporation führte und viele Regierungsaufträge mit sich brachte (vor dem Zweiten Weltkrieg), war Parsons mit seiner Genialität und seine technologischen Fähigkeiten von großem Interesse für den Militärindustrie-Komplex. Die Tatsache, daß er Magier war, hat die Militärs entweder maßlos fasziniert oder maßlos geärgert. Er war ein äußert begehrter Mann, und die Regierung hielt ihn unter strengster Überwachung. Angeblich war einer der Regierungsagenten, die Parsons ausspionierten, L. Ron Hubbard, der behauptete, er sei vom Navy Geheimdienst geschickt worden, um der Angewohnheit der Wissenschaftler bei Cal Tech, schwarze Magie zu betreiben, ein Ende zu setzen. Cameron sagt, das Gleiche könnte auch für sie gelten. Wie auch immer, sie waren beide intensiv darin verwickelt worden. Später, in seinen Philadelphia Doctorate Course-Vorlesungen, zollte
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Hubbard Aleister Crowley Kredit, also ist es wahrscheinlich, daß er auf einer persönlichen und magischen Ebene beteiligt war. The Magicians Dictionary zitiert Colin Wilson: Parsons sei von einer höheren Macht geraten worden, »den Krieg gegen alle Autorität zu erklären, die nicht auf Tapferkeit und Männlichkeit beruht... gegen die Autorität lügender Priester, hinterhältiger Richter, erpressender Polizisten; auch Einschränkungen, der Wehrpflicht, Zwang, Gleichschaltung und tyrannischen Gesetzen sei ein Ende zu setzen«. Diese höhere Macht wurde als Hubbard identifiziert, was aber erst in den späten achtziger Jahren bekannt wurde. Dies scheint richtig zu sein, denn verschiedene Quellen gaben es gleichzeitig bekannt. Was auch immer Hubbards eigentliche Rolle gewesen sein mag, sicher ist, daß er mit Parsons Geheimnisse teilte. Hubbard pries ein Buch namens Excalibur, das angeblich die Geheimnisse des Leben beschreibt. Die Leute, die dieses Buch gelesen hatten, wurden anscheinend verrückt und Hubbard zog das Buch zurück. Parsons bedeutendstes Werk wurde ebenso gut geschützt. Diese beiden Männer waren Teilnehmer an der Tat, die als der bedeutendste SexMagick-Ritus des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet wird. Laut Cameron erholten sich beide Männer nie wieder davon. Ein weiterer von Parsons besten Freunden war Robert A. Heiniein, der sogenannte »König der Science-fiction«. Heiniein und Hubbard hatten die gleichen Lieblingsplätze und beide hatten Zugang zu dem inneren magischen Wirken des O.T.O. Interessanterweise waren beide Männer auch Navy-Offiziere. Heiniein tat viel, um die Welt zu verändern, als er sein Buch Stranger in a Strange Land verfaßte. Dies wurde zum Fokus für das, was später zu der HippieBewegung wurde. Heiniein erfand das Wort »grok» (mit der Bedeutung »tiefes Verständnis«) und basierte sein ganzes Werk auf der Philosophie des O.T.O. Die Zeitschrift »Green Egg« publizierte eine äußerst ausführliche und geniale Beschreibung der Beziehung zwischen Heiniein und Jack Parsons in ihren Ausgaben vom Sommer, Herbst und Winter 1992. 260
JACK PARSONS
Parsons kannte viele berühmte Menschen, aber derjenige, der die größte politische Macht hatte, war wohl Howard Hughes, der Zar der neugeborenen Aeronautik-Industrie. Laut Camerons Forschung hatte Hughes seit 1949 die Kontrolle über die CIA. Dies ist eine interessante Zeitperiode, da sie gerade nach seinem berühmten Flugzeugabsturz kam. Hughes war ein leidenschaftlicher Pilot und hielt viele Weltrekorde. In den späten vierziger Jahren wäre er fast gestorben und fiel in ein tiefes Koma. Die Ärzte hielten ihn für tot oder zumindest für hirntot. Er erholte sich auf eine wunderhafte Art und Weise, die schließlich doch nicht so wunderhaft war. Es war zu dieser Zeit, daß Hughes extrem exzentrisch und einfach komisch wurde. Obwohl es nur Spekulation ist, könnte man sich überlegen, ob Hughes nicht von Außerirdischen wiederbelebt und dabei programmiert worden war, ihren Willen zu tun. Hughes hatte enormen Einfluß, welcher möglicherweise zu Parsons Tod führte. Wenn Hughes ein Handlanger der CIA war, hätte Jack Parsons Verachtung von Autorität ihm nichts genutzt. Im Juni 1952, gleich bevor Cameron und Parsons eine geplante Reise nach Mexico machen sollten, starb Parsons durch einen Laborunfall ungeklärter Ursache. Populäre und unverantwortliche Berichte schildern Parsons als einen, der sich umbrachte wegen seiner Probleme mit Hubbard oder einem anderen erfundenen Feind, aber dies entspricht nicht der Wahrheit. Es gab zwei Explosionen an dem Tag, eine davon war unter den Bodenbrettern. Parsons sprengte sich nicht selbst in die Luft. Jemand hat ihn umgebracht, und Cameron ist sich sicher, daß Hughes dahinter steckte. Eine sehr geeignete Frage in dieser Angelegenheit wäre: »Wer steckte hinter Howard Hughes?« Nach Parsons Tod sagte Hubbard, er habe sehr viel Glück gehabt, einen so bemerkenswerten Mann wie Parsons gekannt zu haben. Zwei Wochen nach Parsons Tod wurde das Kapitol wieder von UFOs überflogen. Die Regierung begann kurz danach, Hubbard ernsthaft zu verfolgen. Seitdem ist die Welt nicht mehr dieselbe. 261