Schriftsteller Jonas Lüscher: «Die Schweiz ist unheimlich reich und satt» Seite 14, 15
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NZZ – GEGRÜNDET 1780
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Samstag, 12. August 2017 V Nr. 185 V 238. Jg.
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Hysterie ist kein Rezept gegen Nordkorea
Der amerikanische Präsident hat mit seinen martialischen Äusserungen in ein Wespennest gestochen. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass er in der Nordkorea-Politik manches folgerichtiger macht als seine Vorgänger. Von Andreas Rüesch Interkontinentalraketen, Zweitschlagfähigkeit und Kilotonnen – solche und weitere Begriffe aus der Zeit des atomaren Rüstungswettlaufs im Kalten Krieg finden vor dem Hintergrund der NordkoreaKrise plötzlich neue Aufmerksamkeit. Wäre es nicht wunderschön, die atomare Vergangenheit endlich zu verabschieden? Genau dies streben jene 122 Staaten an, die sich vor einem Monat in New York auf ein völliges Verbot von Nuklearwaffen einigten. Indes bleibt das Abkommen zahnlos, da ihm kein einziger Atomwaffenstaat beitreten will. Die Initiative zeigt ein erschreckendes Mass an Naivität, weil sie davon ausgeht, man könne Atomwaffen mit einem Stück Papier zum Tabu erklären und ausser Mode kommen lassen. Dass sich ein skrupelloser Gewaltherrscher wie Kim Jong Un durch Visionen einer atomwaffenfreien Welt berücken lassen könnte, ist jedenfalls eine sonderbare Vorstellung.
Übertriebene Kriegsängste Kim mag in einer paranoiden Logik gefangen sein, aber der von ihm forcierte Aufbau einer Atomstreitmacht folgt durchaus einem rationalen Kalkül. Im Kern geht es um reine Erpressung: Je drastischer er das Ausland von seiner Bedrohlichkeit überzeugen kann, desto besser positioniert ist er, um Zugeständnisse für sein Land herauszuholen. Es ist eine Taktik, die schon sein Vater perfektionierte, als er den Amerikanern in den neunziger Jahren Wirtschaftshilfe abrang, ohne auch nur daran zu denken, sein Atomprogramm wie versprochen aufzugeben. Heute wie damals beklagen Politiker händeringend, dass es gegen Nordkorea kein probates Mittel gebe. Doch die brenzlige Situation, mit der sich die Welt angesichts von Kims Atomarsenal konfrontiert
sieht, ist längst nicht nur die Folge nordkoreanischer Arglist. Sie ist auch das Resultat von jahrelanger internationaler Heuchelei. Drei amerikanische Präsidenten hintereinander gelobten, man werde nie zulassen, dass Nordkorea die USA bedrohen werde. Doch konsequentes Handeln blieb aus; stets war es politisch einfacher, das Problem dem Nachfolger weiterzureichen. Nun ist der schwarze Peter bei Donald Trump angelangt – und angesichts des Tests einer Rakete, die das amerikanische Festland erreichen könnte, lässt sich das Scheitern von zwei Jahrzehnten Nordkorea-Politik nicht mehr länger leugnen. Doch was nun? Hysterie ist zweifellos das falsche Rezept. Die jüngste Aufregung erweckt den Eindruck, als sei die Welt urplötzlich existenziell bedroht und als stehe ein Krieg vor der Tür. In Wirklichkeit ist die Entwicklung nordkoreanischer Atomraketen weder ein überraschender Durchbruch noch Vorbote eines baldigen militärischen Konflikts. Nur wer sich beharrlich der Realität verweigerte, konnte in den letzten Jahren übersehen, dass Pjongjang bei der Atomrüstung rasche Fortschritte machte. Die nun vielfach aufgebauschte Einschätzung eines einzelnen amerikanischen Geheimdiensts, wonach Nordkorea in der Lage sei, seine Raketen mit kompakten Atombomben zu bestücken, enthält im Grunde kaum neue Erkenntnisse. Dieselbe Behörde hatte schon 2013 auf entsprechende Fortschritte hingewiesen; zudem handelt es sich nicht um eine Konsensmeinung aller amerikanischen Geheimdienste. Unnötig alarmistisch interpretiert wird auch Trumps Drohung, Nordkorea mit «fire and fury» zu überziehen. Obwohl der flamboyante New Yorker nun seit zwei Jahren im Mittelpunkt der amerikanischen Politik steht, begehen viele Beobachter noch immer denselben Fehler: Dies ist kein Staatsmann,
der sich ein Leben lang in der Kunst filigraner Sachpolitik übte, sondern ein Provokateur, dessen Rhetorik in geschwätzigen Talkshows geformt wurde. Entsprechend ist es sinnlos, jedes seiner Worte auf die Goldwaage zu legen. Noch problematischer ist es, eine Logik hineinzuinterpretieren, die seine Sprechweise gar nicht enthält. So hat Trump nirgends gesagt, dass er Nordkorea angreifen werde, falls Pjongjang weitere Drohungen gegen die USA ausstosse. Er hat die beiden Dinge vielmehr nebenher geäussert, so wie er oft Dinge inkohärent aneinanderreiht. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Trump einen Präventivkrieg androhen wollte. Seine Berater legten eine viel plausiblere Erklärung vor. Es ging dem Präsidenten schlicht um die Bekräftigung einer altbekannten Doktrin: Einen Angriff Nordkoreas würde Amerika mit einem vernichtenden Gegenschlag beantworten, den das Regime in Pjongjang nicht überleben würde. Natürlich stünde es den USA gut an, hätten sie einen Präsidenten, der sich verständlich ausdrückt, über Glaubwürdigkeit verfügt und an komplexe Herausforderungen mit der nötigen Umsicht herangeht. Aber die Klage über das Fehlen dieser Qualitäten bei Trump sollte nicht den Blick darauf verstellen, dass dieser Präsident im Unterschied zu seinen Vorgängern manches auf Anhieb begriffen hat: Um die atomare Aufrüstung Nordkoreas zu stoppen, ist ein härterer Kurs nötig, und dabei muss auch Nordkoreas Schutzmacht China in die Pflicht genommen werden. Krieg ist keine Option; zu gross wäre das Risiko, dass Kims Armee ein ungeheures Blutbad in Südkorea anrichten würde, bevor sie durch die amerikanische Militärmacht gestoppt würde. Ausser Betracht fällt aber auch die Fortsetzung einer halbherzigen Sanktionspolitik, wie sie jahrelang praktiziert wurde, ohne Nordkorea emp-
Die Jungen haben das Nachsehen Die Rentenreform 2020 führt zu einer raschen Schieflage der AHV WERNER ENZ
Sozialminister Alain Berset hat jüngst den Hammer herausgeholt und gesagt, die Jungen erhielten dereinst vielleicht keine AHV, wenn sie am 24. September der Rentenreform 2020 nicht zustimmten. Dem Appell haftet der Makel an, dass das festgezurrte Reformpaket die Hypotheken, die nachrückende Generationen in der AHV zu tragen haben werden, erhöht, statt sie zu senken. Das zentrale Problem wird damit nämlich nicht gelöst: Die im Umlageverfahren finanzierte AHV wird demografiebedingt in Schieflage geraten. So wird
die Entlastung dank der etappenweisen Erhöhung des Frauenrentenalters von 64 auf 65 Jahre durch diverse Mehrausgaben in absehbarer Zeit zunichtegemacht werden. In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre wird sich das Verhältnis von Erwerbstätigen und Rentnern wegen der Pensionierung von Personen aus den Babyboomer-Jahren rasch verschlechtern. Berechnungen, die sich auf Prognosen des Bundesamts für Sozialversicherungen abstützen, zeigen, dass die mit der Rentenreform 2020 vorgesehenen Mehrausgaben bereits ab dem Jahr 2030 nicht mehr gesichert sind. Es wird neue
Finanzierungsquellen brauchen, sofern Leistungen nicht gekürzt oder das Rentenalter erhöht werden soll. Aus der Sicht der Jungen ist die Besitzstandsgarantie für alle AHV-Anspruchs-Berechtigten zwischen 45 und 65 Jahren ein harter Brocken. Dieser geplante Ausbau für Neurentner – monatlich 70 Franken für Alleinstehende und bis zu 226 Franken für Ehepaare – wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Ohne Gegenmassnahmen wird das Umlageergebnis schon im Jahre 2027 negativ, und dann geht es mit den Finanzen nur noch abwärts. Wirtschaft, Seite 25
findlich zu treffen. Ebenso diskreditiert ist Obamas Konzept der «strategischen Geduld», das auf der Hoffnung beruhte, der totalitäre Staat werde rechtzeitig an seinen Widersprüchen zugrunde gehen.
Wende in der Sanktionspolitik Bleibt den Amerikanern und ihren Verbündeten in der Region somit nur die Option, in die Defensive zu gehen und sich hinter einem immer ausgeklügelteren Raketenabwehrschirm zu verschanzen? Weder böte dies völlige Sicherheit, noch wäre es eine Antwort auf die reale Gefahr, dass Nordkorea seine Atomtechnologie an Drittstaaten weiterverkauft. Aussichtsreicher scheint die Strategie, Nordkorea an den Verhandlungstisch zu zwingen, wie dies vor ein paar Jahren im Fall von Iran gelang. Die Anfang August beschlossene, präzedenzlos scharfe UnoSanktionsresolution ist genau der richtige Schritt in diese Richtung. Sie kam nur zustande, weil Washington auch starken Druck auf Peking ausübte. Um die Finanzquellen des nordkoreanischen Regimes ganz auszutrocknen und Kim die Perspektivlosigkeit seiner Atompolitik vor Augen zu führen, sind aber weitere Verschärfungen erforderlich. Dass Kim unter steigendem Druck Bereitschaft zeigen wird, über sein Atomprogramm zu verhandeln, ist nicht abwegig. Sein Regime braucht zum Überleben keine Nuklearwaffen; entscheidend ist vielmehr ein Konsens der Grossmächte, dass das Reich der Kims als Pufferstaat weiterexistieren soll. Die Crux liegt in einer glaubwürdigen Garantie der USA, dass sie keinen Sturz des Regimes anstreben. Aber ein solcher diplomatischer Effort lohnt sich – andernfalls wird das Damoklesschwert eines Kriegs noch lange über der Halbinsel Korea schweben.
Trump doppelt nach
Merkel ruft im Konflikt mit Nordkorea zur Mässigung auf lma. V Der amerikanische Präsident
Donald Trump hat Nordkorea erneut mit einer Eskalation gedroht. «Militärische Lösungen sind nun voll einsatzfähig, geladen und entsichert, sollte Nordkorea unklug handeln», twitterte der Präsident am Freitag in der ihm eigenen Sprache. «Hoffentlich findet Kim Jong Un einen anderen Weg!» Die Zuspitzung des Konflikts wurde von der deutschen Kanzlerin kritisiert. Verbale Eskalation halte sie für die falsche Antwort, sagte Angela Merkel in Berlin. Sie rief dazu auf, die Bemühungen um einen friedlichen Ausweg zu verstärken. Eine militärische Lösung der
Auseinandersetzung sehe sie nicht. Stattdessen müsse man versuchen, im Uno-Sicherheitsrat und durch Kooperation mit China voranzukommen. Auch Russland hat die beiden Konfliktparteien zur Mässigung aufgerufen. Derjenige, der stärker und schlauer sei, solle den ersten Schritt weg von der roten Linie machen, sagte Aussenminister Sergei Lawrow. Die Rhetorik in Washington und Pjongjang drohe auszuufern. Das Risiko einer militärischen Konfrontation sei dadurch sehr hoch. «Wir hoffen dennoch, dass der gesunde Menschenverstand siegen wird», sagte Lawrow weiter.
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Samstag, 12. August 2017
Europarat kritisiert Ungarns Hochschulgesetz
AUFGEFALLEN
(dpa) V Nach der EU-Kommission haben
Hätte Maduro doch auf mich gehört Beat Bumbacher V Venezuela droht im Chaos zu versinken.
Doch es ist noch nicht so lange her, dass Hugo Chavez ´ von seinen Anhängern in westlichen Ländern als Idol verehrt wurde. Solange solche Elogen auf den Chavismo von Hollywoodgrössen wie Sean Penn oder Oliver Stone stammten, drohte noch kein weiterer Kollateralschaden. Anders liegen die Dinge im Falle von Politikern, die eine Chance haben, eines Tages Regierungsverantwortung zu übernehmen. Ein Beispiel dafür ist der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn. Von ihm gibt es eine lange Liste von Lobeshymnen auf die Errungenschaften der «bolivarischen Revolution». 2013 zum Beispiel pries er Chavez ´ als Inspiration für den Rest der Welt und begeisterte sich für dessen Politik, die zeige, dass eine «andere und bessere Welt» erreichbar sei. Der Mann, der laut Meinungsumfragen gegenwärtig beste Chancen hätte, Premierministerin Theresa May in ihrem Amt abzulösen, lobte 2014 den Chavez-Nachfolger ´ Präsident Maduro in einer Live-Schaltung nach Venezuela für dessen Fortführung des «revolutionären Kampfes» und wurde seinerseits von diesem als «Freund» bezeichnet. Nachdem er wegen solcher Äusserungen auch in der eigenen Partei unter Druck gekommen war, hat Corbyn nun eine Erklärung zu Venezuela veröffentlicht, in welcher er jede Gewaltanwendung verurteilt, von «welcher Seite sie auch immer» komme. Direkte Kritik an der Repression des Regimes vermied er aber. Damit ist er am linken Flügel von Labour keineswegs alleine: Für Ken Livingstone, den früheren Labour-Bürgermeister von London, sind in erster Linie die USA für die derzeitige Lage in Venezuela verantwortlich. Immerhin zeigt er sich aber bereit, Präsident Maduro zumindest in einem Punkt doch zu kritisieren. Livingstone hatte nach eigener Aussage vor Jahren Venezuela seine Dienste als Berater für Wirtschaftsfragen angeboten. Dies habe Maduro aber ausgeschlagen und nicht auf ihn gehört. Das, so Livingstone, sei mit ein Grund für die gegenwärtigen «Probleme», unter denen Venezuela leide.
IN KÜRZE NGO unterschreiben Kodex für Mittelmeer-Retter (dpa) V Am Freitag hat die deutsch-fran-
zösisch-italienische Organisation SOS Mediterran ´ ee ´ dem Verhaltenskodex der italienischen Regierung für Rettungseinsätze im Mittelmeer zugestimmt. Wie das Innenministerium am Freitag mitteilte, haben nun fünf von acht Organisationen, mit denen Rom verhandelt, das Papier unterschrieben. Neben Ärzte ohne Grenzen haben die deutschen Organisationen Sea Watch und Jugend Rettet den Regelkatalog noch nicht unterzeichnet. Ärzte ohne Grenzen hat grosse Bedenken gegen die Regeln, unter anderem, weil diese vorsehen, dass bewaffnete Polizisten auf Anfrage mit an Bord genommen werden müssen. Andere NGO fürchten zudem um ihre Unabhängigkeit. Welche Konsequenzen die Verweigerung der Unterschrift für die privaten Seenotretter hat, ist unklar.
Versandfertige Eier in einer Geflügelfarm bei Antwerpen, Belgien. FRANCOIS LENOIR / REUTERS
Eier-Skandal nun bereits in 17 Staaten Fipronil-Eier weitet sich aus. Wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte, sind bereits 17 Staaten vom Skandal betroffen. In den Niederlanden, in Belgien, Deutschland und Frankreich wurden Betriebe geschlossen, die mit dem Pestizid angereicherte Mittel zur Entlausung von Legehennen anwendeten. Der Einsatz von Fipronil ist bei Tieren in der Lebensmittelproduktion untersagt. Eier aus den betroffenen Betrieben wurden in 11 EU-Staaten geliefert sowie in die Schweiz und nach Hongkong. Der Konsum befallener Eier birgt laut Experten indes nur überschaubare Risiken. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis kündigte nun die Organi-
sation eines europäischen Treffens zur Eier-Krise an. Er habe bereits mit den zuständigen Ministern in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gesprochen, erklärte der Kommissar. Das Treffen soll aber mit einiger Distanz zu den aktuellen Geschehnissen erst Ende September stattfinden und mögliche Verbesserungen am europäischen Dispositiv in die Wege leiten. Die EU betreibt ein Schnellwarnsystem für Nahrungsund Futtermittel, über das die Mitgliedstaaten Verdachtsfälle melden müssen. Auch die Schweiz ist seit 2009 an diesem System beteiligt. Versäumnisse bei der Kommunikation hatten zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden zu Schuldzuweisungen geführt.
Trump dankt Moskau für Diplomaten-Ausweisung
Rekrut in Österreich hatte akuten Infekt
Uno sieht in IS weiterhin eine Bedrohung
(dpa) V Der amerikanische Präsident
(dpa) V Der nach einem Marsch bei tro-
(afp) V Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich trotz militärischen Rückschlägen wichtige Aktionsmöglichkeiten bewahrt. Das geht aus einem Bericht von Experten für den Uno-Sicherheitsrat vom Donnerstag hervor. Ungeachtet des von der Anti-IS-Koalition ausgeübten Drucks sei die Miliz weiterhin in der Lage, ihren Kämpfern ausserhalb der Konfliktzone in Syrien und im Irak Gelder zukommen zu lassen. Der Transfer der entsprechenden Summen sei schwer aufzudecken, weil er häufig in kleinen Beträgen erfolge. Die Finanzierungsquellen des IS sind laut dem Bericht weiterhin die Einnahmen aus dem Ölgeschäft und die Steuern, welche die Jihadisten der Bevölkerung in ihren Gebieten auferlegen. Die finanzielle Lage des IS verschlechtere sich aber zusehends aufgrund des militärischen Drucks. Die Miliz sei nach wie vor in der Lage, Angriffe ausserhalb des Nahen Ostens zu motivieren und zu ermöglichen, hiess es weiter.
Donald Trump hat Moskau für die Ausweisung von Hunderten von amerikanischen Diplomaten aus Russland gedankt. «Ich begrüsse es wirklich sehr, dass wir jetzt eine kleinere Gehaltsliste haben», sagte Trump am Donnerstag in Bedminster vor Medienvertretern. «Wir werden eine Menge Geld sparen», sagte Trump. Es war nicht unmittelbar klar, ob Trump seine Äusserungen im Bundesstaat New Jersey ernst meinte oder nicht. Die russischen Strafmassnahmen gegen amerikanische Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter hatten die Krise im Verhältnis zu Washington zuletzt vertieft. Es könnte sich um die grösste Ausweisungsaktion von Diplomaten der jüngeren Geschichte handeln. Das russische Aussenministerium hatte verkündet, die USA müssten das Personal in ihren diplomatischen Vertretungen in Russland bis 1. September um fast zwei Drittel auf 455 reduzieren. Das sind 755 weniger als heute.
nn. Amsterdam V Die Affäre um die
pischen Temperaturen verstorbene Rekrut aus Österreich ist durch eine Erkrankung geschwächt gewesen. Bei einer Untersuchung des Bluts des 19-Jährigen seien zwei bakterielle Infektionen festgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Krems am Freitag mit. Die Keime im Blut hätten offensichtlich das hohe Fieber herbeigeführt und seien geeignet gewesen, eine Vergiftung herbeizuführen. Bisher galt ein Herzstillstand infolge einer Überhitzung als Todesursache. Der junge Rekrut hatte in der Vorwoche nach einem einstündigen Marsch bei hohen Temperaturen über Schwindelgefühle geklagt. Auf dem Weg in die Kaserne verlor er das Bewusstsein und verstarb später im Spital. Zwei Untersuchungskommissionen arbeiten den Fall nun auf. Seit dem Vorfall ist in Österreich eine Diskussion über den oft schroffen Umgang der Ausbilder mit Rekruten entbrannt.
sich nun auch die Verfassungsexperten des Strassburger Europarats in den Streit um das ungarische Hochschulgesetz eingeschaltet. Das Gesetz richte sich de facto gegen die vom amerikanischen Milliardär George Soros gegründete Central European University, teilte die Venedig-Kommission, welche die 47 Mitgliedsländer des Europarats in verfassungsrechtlichen Fragen berät, am Freitag in Strassburg mit. Die Verfassungsexperten sehen zwar grundsätzlich kein Problem, die Bestimmungen des Gesetzes auf ausländische Universitäten anzuwenden, die noch nicht in Ungarn tätig sind. Doch bei Universitäten, die bereits arbeiten, haben die Experten Einwände. Diese Einrichtungen sollten von der Verpflichtung befreit werden, auch in ihrem Sitzland eine Ausbildung anzubieten. Im Streit um das Gesetz war die EU-Kommission bereits rechtlich gegen Budapest vorgegangen.
25 Leichen in libyscher Hafenstadt gefunden (dpa) V In der ehemaligen IS-Hochburg
Sirte in Libyen sind die Leichen von 25 Personen gefunden worden. Etwa acht Monate nach der Eroberung der Hafenstadt durch Milizen entdeckten Helfer eines eingesetzten Komitees die Toten in verschiedenen Teilen der Stadt, wie die staatliche Nachrichtenagentur LNA am Freitag berichtete. Die zunächst nicht identifizierten Leichen seien einer Ermittlungseinheit in der westlibyschen Stadt Misrata übergeben worden. Nach monatelangen Kämpfen hatten libysche Milizen, die mit der Uno-unterstützten Einheitsregierung in der Hauptstadt Tripolis verbündet sind, Sirte im Dezember erobert. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert seitdem kein Territorium mehr in dem tief gespaltenen Bürgerkriegsland. Trotzdem befinden sich dort noch viele Zellen der Jihadisten.
Kenyas Staatschef gewinnt Präsidentschaftswahl (dpa) V Der kenyanische Staatschef Uhuru Kenyatta hat die Präsidentschaftswahl gewonnen. Kenyatta habe 54,27 Prozent der mehr als 15 Millionen abgegebenen Stimmen erhalten, sagte der Leiter der Wahlkommission am Freitagabend in Nairobi. Sein Herausforderer Raila Odinga erhielt 44,74 Prozent der Stimmen. Die Präsidentschaftsund Parlamentswahlen vom Dienstag waren nach Angaben von Polizei und Wahlbehörde weitgehend friedlich verlaufen. Allerdings sprach Odinga bereits vor Verkündung der Ergebnisse von Betrug und behauptete, die Datenbank der Wahlkommission sei zugunsten seines Kontrahenten manipuliert worden. In der Hauptstadt Nairobi und anderen Teilen des Landes kam es zu Protesten von Unterstützern der Opposition.
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Samstag, 12. August 2017
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Mafia-Fehde in Apulien eskaliert
Nach einer aufsehenerregenden Bluttat im süditalienischen Touristenparadies droht die Regierung mit Repression ANDREA SPALINGER, ROM
Die neapolitanische Camorra, die sizilianische Cosa Nostra und die kalabrische ’Ndrangheta sind weltweit bekannt. Dass es auch in Apulien eine Mafia gibt, dürften selbst viele Italiener nicht gewusst haben. Die am Absatz des Stiefels gelegene Region gilt als die schönste, sauberste und bestorganisierte in Süditalien und ist deshalb das mit Abstand beliebteste Sommerferien-Ziel im Land. Mit jedem Jahr strömen mehr Touristen an die atemberaubenden Felsküsten und Sandstrände an der Adria und am Ionischen Meer. 2016 waren es laut dem Osservatorio del Turismo 3,3 Millionen.
Schutzgeld und Drogenhandel Um das lukrative Tourismusgeschäft nicht zu stören, verhielten sich die MafiaClans im Sommer jeweils ruhig. Zum einen bringt ihnen dieses selbst eine Menge Erpressungs- und Schutzgelder ein. Zum anderen wollten sie keine Aufmerksamkeit auf den einträglichen Handel mit leichten Drogen zwischen Apulien und Albanien lenken. Keine Morde, keine Brandstiftungen und keine Raubüberfälle während der Hochsaison, so lautete das ungeschriebene Gesetz. Diesen Sommer sind in der Provinz Foggia, im Norden Apuliens, die Fehden zwischen den Clans aber eskaliert. Vor zwei Wochen wurde im Zentrum des Küstenstädtchens Vieste ein 31-Jähriger mit Kontakten zur organisierten Kriminalität in seinem Restaurant von Auftragskillern ermordet. Im Lokal sassen Gäste, durch die Gässchen davor drängten sich die Touristen. Der Vorfall sorgte entsprechend für grosse Unruhe im Ort. Diesen Mittwoch ereignete sich in San Marco in Lamis noch eine Bluttat. Der 50-jährige Mafia-Boss Mario Luciano Romito und sein Schwager wurden in ihrem VW Käfer von Auftragsmördern niedergestreckt. Zwei Bauern, die zufällig am Tatort, einem abgelegenen ehemaligen Bahnhof, vorbeifuhren, wurden von den Tätern verfolgt und ebenfalls kaltblütig ermordet. Die 43 und 47 Jahre alten Brüder hatten nichts mit den involvierten Clans zu tun. San Marco in Lamis liegt ausserdem neben San Giovanni Rotondo, einem der populärsten Wallfahrtsorte Italiens, wo sich die Krypta des Heiligen Padre Pio befindet. Die Aufregung war gross. Der Bürgermeister forderte die Regierung in Rom auf, einzugreifen. Apulien dürfe in diesem Krieg nicht alleingelassen werden. Die Romito aus Manfredonia und die Li Bergolis aus Monte Sant’Angelo – zwei Orte im Gargano-Küstengebirge – waren Verbündete, bis sich 2009 bei einem Prozess herausstellte, dass ein
In diesem Auto wurden der Mafiaboss Mario Luciano Romito und sein Schwager am Mittwoch ermordet.
Romito Informant der Carabinieri war. Seither befehden sich die beiden Clans. Morde werden mit immer neuen Morden gerächt. Mario Luciano Romito war wenige Tage vor seinem Tod aus dem Gefängnis entlassen worden und hatte bereits zwei Mordversuche überlebt. Im Gargano bekämpfen sich auch andere Familien bis aufs Blut. Eine Fehde begann mit dem Tod des Bosses
Relativ junge Clans spl. Die apulische Mafia, auch Sacra Corona Unita genannt, war Ende der siebziger Jahre gegründet worden. Sie entstand aus einem Versuch der kampanischen Camorra heraus, in der Nachbarregion einen Ableger zu gründen. Die Apulier lösten sich aber schnell von dieser und wurden autonom. In Foggia entstanden Ende der achtziger Jahre von der Sacra Corona Unita unabhängige lokale Clans. Heute sind in der Provinz drei Mafiaorganisationen mit 26 Clans und rund 900 Mitgliedern aktiv. Sie verdienen ihr Geld primär mit Schutzgelderpressungen, Raubüberfällen und Drogenhandel.
Angelo Notarangelo 2015 in Vieste. Seither verschwinden immer wieder Clanmitglieder. Man munkelt, ihre Leichen würden zerstückelt und den Schweinen zum Frass vorgeworfen. Das letzte Opfer verschwand Ende Mai. In den letzten drei Monaten sind in Foggia zwölf Personen im Zusammenhang mit Mafia-Abrechnungen ermordet worden. In den vergangenen zwei Jahren kamen 29 Per-
FRANCO CAUTILLO / EPA
sonen ums Leben. Hinzu kommen zwölf Mordversuche. Polizeiermittlungen haben zur Verhaftung von über hundert Personen geführt. Das war nur ein Tropfen auf den heissen Stein. In den letzten dreissig Jahren seien in Foggia 300 Morde begangen worden, erklärte der oberste Anti-Mafia-Staatsanwalt Italiens, Franco Roberti, am Donnerstag im staatlichen Radio. 80 Prozent
Rom Neapel
A D R I AT I S C H E S M E E R
Vieste Gargano-Gebirge
San Giovanni Rotondo
San Marco in Lamis
Monte Sant’Angelo
Manfredonia
ITALIEN Foggia
APULIEN 25 Kilometer
NZZ-Infografik/cke.
der Fälle seien nie aufgeklärt worden. Die Mafia in Apulien, insbesondere jene im Gargano, sei keine Mafia der 2. Liga, betonte er. Laut Roberti ist sie gewalttätiger als etabliertere Organisationen wie die ’Ndrangheta, die weltweit ihr Geld wasche und die politischen und wirtschaftlichen Systeme korrumpiere. Ihre DNA sei primitiv. Zudem habe man es mit einer abgeschotteten, verschwiegenen Organisation zu tun. Bis jetzt gebe es in Apulien kaum Überläufer, die mit der Justiz kollaborierten. Laut dem zuständigen Staatsanwalt in Bari, Giuseppe Volpe, ist es auch ein Problem, dass Gerichte die Clans um Foggia oft als gewöhnliche Kriminelle einordnen und nicht als mafiöse Organisationen (was härtere Strafen nach sich ziehen würde). Die Mafia in Apulien konnte sich bisher zudem darauf verlassen, dass sich die Politik nicht um sie scherte. Im Vergleich zu ihren Schwestern in Neapel, Sizilien und Kalabrien wurde sie als unbedeutend betrachtet. Dass sie nun mitten im Sommer zuschlägt und selbst unschuldige Passanten umbringt, hat die Verantwortlichen in Rom jedoch aufgeschreckt. Innenminister Marco Minniti eilte am Donnerstag zu einer Krisensitzung nach Foggia. Danach erklärte er an einer Pressekonferenz, es handle sich um ein «nationales Problem» und die Antwort des Staates werde diesmal äusserst hart ausfallen. Er versprach unter anderem, die operativen und investigativen Einheiten um 192 Mann aufzustocken und mit modernster Technik auszurüsten.
Desinteresse des Staates Piernicola Silvis, der langjährige Polizeichef von Foggia, der im August in den Ruhestand getreten ist, hatte wiederholt vor einer Gewalteskalation gewarnt. Das jüngste Blutbad komme nicht unerwartet, erklärte er am Donnerstag. Das Desinteresse der Regierung und der Öffentlichkeit habe diesen Clans Allmacht und Straflosigkeit zugesichert. Das müsse sich ändern. Es brauche neue politische und soziale Initiativen. In Apulien redet man nicht gerne über die organisierte Kriminalität. Weil man Angst hat. Oder weil man dem Image der Region – die sich in den letzten Jahrzehnten von einem Armenhaus zu einer relativ wohlhabenden Gegend gemausert hat – nicht schaden will. Doch die archaischen Banden beeinträchtigen die Wirtschaft um Foggia schwer. Laut Silvis zahlen 80 Prozent der Ladenbesitzer, Hoteliers und Unternehmer in der Provinz Schutzgelder. Wer nicht zahlt, wird mit Sprengsätzen eingeschüchtert. Wer sich offen gegen die Mafia stellt, riskiert sein Leben.
Rückkehr in eine von Putin beherrschte Arena
Der russische Politiker Sergei Udalzow findet nach seiner Freilassung ein verändertes Land und eine geschwächte Opposition vor ANDREAS RÜESCH, MOSKAU
Der russische Präsident Putin kann sich beruhigt zurücklehnen. Diese Botschaft vermittelt ein kürzlich veröffentlichtes Ferienbild, das ihn mit Sonnenbrille und entblösstem Oberkörper beim Entspannen auf einem Fischerboot in Sibirien zeigt. Die vom Kreml sorgfältig ausgewählten Aufnahmen beim Fischen, Schwimmen und Tauchen sollen der Bevölkerung zugleich signalisieren, dass der 65-jährige Staatschef körperlich fit ist und keine Probleme haben wird, seinen 18 Jahren in der Staatsführung eine weitere 6-jährige Amtszeit anzuhängen.
Aufruf zu linkem Bündnis Die nächste Präsidentenwahl findet in sieben Monaten statt, und Putin hat tatsächlich wenig zu befürchten. Einen Wahlkampf braucht er angesichts seiner Machtposition nicht zu führen; Propa-
gandabilder wie diese reichen für den Moment vollauf. Kaum jemand in Russland zweifelt daran, dass Putin erneut kandidieren und gewinnen wird. Offen ist nur die Frage, welche Rolle die marginalisierte Opposition dabei spielen darf. Vor diesem Hintergrund hat die Rückkehr des linksradikalen Oppositionsführers Sergei Udalzow in die politische Arena diese Woche ein starkes Echo ausgelöst. Udalzow wurde nach Verbüssung einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe entlassen und trat bereits zwei Tage später vor die Medien, um seine Pläne darzulegen. Der Führer der in der Protestwelle von 2011/12 aktiven Linken Front will seine mittlerweile zerschlagene Gruppe wiederbeleben. Udalzow ist überzeugt, dass in der russischen Bevölkerung ein Bedürfnis nach einer zugkräftigen linken Führungsfigur besteht. Dieses Argument hat durchaus etwas für sich. Die im Parlament vertretenen linken Grup-
pierungen, die Kommunistische Partei und Gerechtes Russland, sind keine echten Oppositionsparteien; sie haben sich mit der Staatsmacht arrangiert. Der «ewige» Kandidat der Kommunisten, der 73-jährige Gennadi Sjuganow, verkörpert die verkrusteten Strukturen dieser traditionellen Grosspartei und ist kaum in der Lage, jüngere Wähler anzuziehen. Dem 40-jährigen Udalzow ist der Weg zu einer Präsidentschaftskandidatur jedoch versperrt. Wegen seiner Vorstrafe darf er nicht antreten. Er wirbt für ein «frisches Gesicht» als Einheitskandidat der Linken – ein derzeit wenig aussichtsreiches Ziel. Allerdings ist ein Generationswechsel selbst bei den Kommunisten absehbar. Udalzows Schicksal illustriert den Niedergang der oppositionellen Kräfte in Russland: Nach Ausbruch der Strassenproteste wegen der manipulierten Parlamentswahl von 2011 war der Jurist eine der Galionsfiguren, zusammen mit
dem Anti-Korruptions-Aktivisten Alexei Nawalny, dem Liberalen Boris Nemzow und dem linken Abgeordneten Ilja Ponomarjow. Der staatliche Repressionsapparat vermochte die Protestbewegung jedoch im Frühsommer 2012 zu ersticken und deren Führung entscheidend zu schwächen. Nemzow fiel 2015 einem von unbekannten Drahtziehern organisierten Attentat zum Opfer, Ponomarjow befindet sich heute im Exil in der Ukraine, Udalzow wurde der Prozess wegen der Organisation von «Massenunruhen» gemacht. Zu Last legte man ihm auch ein dubioses Video, das angeblich zeigt, wie er sich von einem georgischen Geschäftsmann für die Organisation der Proteste bezahlen liess, was Udalzow stets bestritten hat. Nur Nawalny konnte seine Oppositionstätigkeit fortsetzen, wenn auch unter starken Behinderungen durch die Behörden, die ihm unter anderem mit fingierten Prozessen das Leben schwer-
machen. Auch Kreml-kritische Aktivisten aus der zweiten Reihe werden regelmässig Opfer von Repressalien und zum Teil drakonischen Strafen.
Auf Distanz zu Nawalny Mit Udalzows Freilassung taucht nun eine weitere oppositionelle Stimme auf, wenn auch keine liberale. Der Politiker kritisiert die «kapitalistische» Entwicklung in Russland, unterstützt die Annexion der Krim und bezeichnet die von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine als Helden. Mit dem Demokraten Nawalny teilt er die Abscheu gegenüber der Korruption in der Staatsführung, aber nicht die prowestliche Einstellung. Er ist nach seiner Freilassung sofort auf Distanz zu seinem einstigen Mitstreiter gegangen und dämpfte damit die Hoffnungen auf eine Konsolidierung der oppositionellen Kräfte in Russland.
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Die Asean – eine heterogene Gemeinschaft Der Human Development Index*
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BURMA
VIETNAM LAOS
THAILAND KAMBODSCHA
PHILIPPINEN
BRUNEI MALAYSIA SINGAPUR INDONESIEN
15,7
78 812
Schweiz sehr tief 0
5,6
8,3 0,5
1 nicht korrupt
* Der Human Development Index errechnet sich aus drei Dimensionen der Entwicklung mit mehreren Indikatoren: Gesundes Leben, Bildung und Lebensstandard 1500 Kilometer
QUELLE: UNDP, WELTBANK, TRANSPARENCY INTERNATIONAL
NZZ-Infografik/jok.
Chinas Atem im Nacken
An ihrem 50. Geburtstag plagen die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean Grundsatzfragen MANFRED RIST, SINGAPUR
Dem Leser sei verziehen, wenn er die Jubilarin nicht kennt. Sie scheut Rampenlicht wie auch Konfrontationen. Begegnungen mit ihr sind meist nur flüchtig; weder ihre Grösse noch ihr reifes Alter fallen auf. Auf Schlagzeilen war sie ohnehin nie erpicht, eher auf Wirken im Hintergrund. In früheren Zeiten zog sie besonders autoritäre Männer an; heute, in Zeiten der Globalisierung, ist das Interesse an ihr etwas breiter gestreut.
Keine Grossmachtpolitik Der Assoziation der südostasiatischen Staaten (Asean), die in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag feiert, wird man auch im asiatischen Alltag wenig gewahr. Am ehesten an Flughäfen, wo es für «Asean-Nationals» oft einen speziellen Einreiseschalter gibt; vielleicht auch an Wirtschaftsforen, an denen sich Länder wie Thailand, Malaysia oder Indonesien als Sprungbrett für den 625 Millionen Menschen zählenden Raum anpreisen. Auch an internationalen Konferenzen wie Asem, Apec oder dem Asian Regional Forum (ARF), bemüht sich die zehn Länder umfassende Gemeinschaft um eine einheitliche Fassade. Für Grossmachtpolitik sind weder die Asean noch deren Mitgliedstaaten geeignet. Einzeln – man denke nur an Brunei, Laos oder Singapur – sind sie zu klein, im gemeinsamen Auftritt zu wenig homogen, und Kritik an Drittstaaten in diesem Kreis ist ohnehin verpönt. Historisch lag man stets im Schatten der Gros-
sen und der Weltpolitik: Mit der Ausnahme von Thailand als Kolonialgebiete, dann kurzzeitig unter japanischem Joch, später jahrelang im Banne des Vietnamkriegs. Neuerdings steht man im Schatten Chinas, das Südostasien – nomen est omen – auch als «lower China» bezeichnet. Bezüglich der wirtschaftlichen Dynamik durfte man die Asean-Staaten dennoch nie unterschätzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen zunächst die Philippinen zum wirtschaftlichen Vorbild heran, bald sorgten auch andere Tigerstaaten für Furore. Aus Singapur wurde ein verkehrs- und finanzwirtschaftlicher Hub, aus Thailand das «Detroit des Ostens», Malaysia zum Zentrum der Elektronikindustrie. Vor zwanzig Jahren sorgte die Asienkrise für Ernüchterung, doch heute verzeichnen die meisten Länder wieder Wachstumsraten, von denen andere Industrieländer nur träumen. Als 2007 in Europa der Unterzeichnung der Römer Verträge gedacht wurde, schlug dieses 50-Jahr-Jubiläum hohe Wellen. Die Euro-Krise zeichnete sich damals noch nicht ab, und man sah – angesichts der Integrationsfortschritte – reichlich Grund zum Feiern. Ein vergleichbare Stimmung ist dieser Tage in den Asean-Staaten nicht auszumachen. Das Jubiläum, das an die Unterzeichnung der Asean-Gründungsakte von 1967 in Bangkok erinnert, wird eher von einer Grundsatzfrage überschattet: Bleibt die Asean relevant? Die meisten Vergleiche mit der EU hinken ohnehin. Von einer Vision wie jener «immer engeren Union» der EUGründungsverträge war die Asean nie
beseelt. Aus der Bangkoker Erklärung geht hervor, dass es den fünf Gründungsstaaten – Malaysia, Indonesien, Thailand, die Philippinen und Singapur – nicht um Integration, sondern um eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik sowie um Sicherstellung von Friede und Stabilität in der Region ging. Beides ist bis heute zentral geblieben: An Herausforderungen fehlt es angesichts der immer noch verbreiteten Armut und mit Blick auf politische Spannungen in der Region nicht. Aber ideelle oder ideologische Züge enthält jene Gründungsurkunde nicht.
«Bambus-Vorhang» Ins Leben gerufen wurde die Asean während des Vietnamkriegs. Der Gründungsakt war auch Ausdruck der vor allem in den USA befürchteten Dominotheorie und damit eine Reaktion auf den Vormarsch des Kommunismus. Dieser prägte schon in den fünfziger Jahren Untergrundbewegungen in Burma, Malaysia, Singapur, Thailand sowie auf den Philippinen – alles Länder, wo linke Parteien verboten wurden. 1965 holten Militärs um den späteren Staatschef Indonesiens General Suharto zu einem Schlag gegen ethnische Chinesen im eigenen Land aus, die kollektiv der Moskau- oder Pekingtreue verdächtigt wurden. Asien war zwar nicht durch einen Eisernen Vorhang getrennt, aber es herrschte Kalter Krieg. Mit dem «Bambus-Vorhang», den die Asean-Gründerstaaten um sich zogen, wurden damals Linien gezogen. Ganz überwunden sind diese Grenzen bis heute nicht. Inzwi-
schen sind Vietnam, Laos, Kambodscha und Burma der Asean beigetreten. Aber das Wohlstandsgefälle zwischen den alten und den neuen Mitgliedstaaten bleibt enorm, obwohl letztere seit längerem BIP-Zuwächse von rund 8 Prozent aufweisen. Mittel zur Kohäsion wie in der EU gibt es nicht; der grösste Teil der Entwicklungshilfe kommt aus Drittstaaten, hauptsächlich aus Japan. Dasselbe Bild ergibt sich bei den Handelsströmen: Der Austausch unter den Asean-Staaten hat sich innerhalb von zwei Jahrzehnten zwar von 80 Milliarden auf 550 Milliarden Dollar vergrössert. Diese Vervielfachung wird gerne der Ende 2015 formell ins Leben gerufenen Asean Economic Community (AEC) zugeschrieben, die einen weitgehenden Zollabbau mit sich gebracht hat. Doch die Asean-Länder wickeln immer noch drei Viertel ihres Aussenhandels mit Drittländern ab.
China spaltet Auch politische Divergenzen sind in den letzten Jahren stärker hervorgetreten. Chinas territoriale Ansprüche im Südchinesischen Meer und Pekings bilaterale Bemühungen um Gefolgschaft in diversen Hauptstädten wirken als Spaltpilz. Die Philippinen, die derzeit den Asean-Vorsitz innehaben und traditionell eigentlich mit den USA verbündet sind, agieren unter Präsident Duterte immer chinafreundlicher. Auch in Singapur, das 2018 den Asean-Vorsitz übernehmen wird, versucht China Einfluss zu nehmen; allerdings ist dem nun ein Riegel geschoben worden. Zu
einer klaren Haltung, die Chinas Befestigungen und Militarisierung der Atolle verurteilt, kann sich die Asean seit 2012 nicht mehr durchringen. In diesem Jahr wurde mit die schwächste aller je gefundenen Formulierungen gewählt. Der in Den Haag gefällte völkerrechtliche Schiedsspruch zum Konflikt im Südchinesischen Meer ist im Abschlusscommunique´ wegen Chinas Druck ebenfalls nicht einmal erwähnt. Mit dem Hinweis, dass auch «all other states» bei der Entmilitarisierung und Zurückhaltung in den umstrittenen Zonen mitmachen sollen, hat China einen weiteren diplomatischen Erfolg verzeichnet. Damit werden nämlich Drittstaaten wie die USA, Japan, Grossbritannien und Australien dazu aufgefordert, im Südchinesischen Meer weniger Flagge zu zeigen. Im umstrittenen Verhaltenskodex, um den seit Jahren gestritten wird, scheint sich China dank Schützenhilfe einzelner Asean-Staaten ebenfalls durchzusetzen: Entgegen dem Wunsch Vietnams und Indonesiens dürfte der Kodex rechtlich nicht bindenden Charakter haben. In früheren Jahren wurden die Beschlussunfähigkeit der Asean und die Neigung, Probleme unter den Tisch zu wischen, auch als «Golf-Diplomatie» umschrieben. Dazu gehörte, dass man sich gegenseitig auch in innenpolitischen Belangen von Kritik verschonte. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Unterschiedliche Vorstellungen von Demokratie, Menschenrechten, Good Governance verschärfen die Gegensätze. Die Frage, wofür die Asean heute eigentlich steht, ist gerechtfertigter denn je.
Kommt die Homoehe per Post?
Weil er die Konservativen nicht verprellen will, lässt der Premierminister die Australier brieflich über die gleichgeschlechtliche Ehe für alle befinden PATRICK ZOLL, SYDNEY
Australiens Premierminister Malcolm Turnbull geht eine Wette ein, die an jene seines ehemaligen britischen Kollegen David Cameron in Sachen Brexit erinnert. Turnbull sagt, dass er die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einführen will. Um den konservativen Flügel seiner Partei zu beschwichtigen, hat er vor den letzten Wahlen ein Referendum versprochen: Das Volk soll sagen, was es will, das Parlament werde dann diesen Wunsch umsetzen. Doch das Referendum kann nicht stattfinden, weil der Senat, die kleine Kammer des Parlaments, sich querstellt. Nun hat Turnbull einen neuen Vorschlag aus dem Hut gezaubert: ein Plebiszit per Post. Dieses ist keine Abstimmung, sondern nicht viel mehr als eine Volksbefragung. Ein rich-
tiges Referendum wäre für alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger obligatorisch – wie alle Wahlen in Australien. Die briefliche Abstimmung ist es nicht. Das Resultat ist rechtlich nicht bindend.
Gesetze gegen Entgleisungen Schwulen- und Lesbenorganisationen und mit ihnen die politische Opposition wehren sich gegen ein Referendum, weil sie im Wahlkampf eine Welle von homosexuellenfeindlichen Attacken befürchten. Da das postalische Plebiszit nicht dem Wahlgesetz unterliegt, gelten auch die Einschränkungen nicht, die üblicherweise verunglimpfende Werbung untersagt. Um den schlimmsten Entgleisungen zuvorzukommen, will die Regierungspartei nun ein spezielles Gesetz dafür erlassen. Denn die Gegner
der Homo-Ehe haben Lunte gerochen und rüsten zum Kampf. An vorderster Front kämpft Tony Abbott, der Vorgänger von Turnbull. Der erzkonservative Politiker musste nach einer Palastrevolution seinen Posten räumen. Seither schiesst er gegen die Regierung, obwohl er immer noch Mitglied der Partei von Turnbull ist. Kurz nachdem die Regierung den Plan für die postalische Befragung bekanntgegeben hatte, sagte Abbott an die Wähler gerichtet: «Wenn Sie sich um die Religionsfreiheit und Redefreiheit sorgen, so stimmen Sie Nein. Und wenn Sie Political Correctness nicht mögen, so stimmen Sie auch Nein. Denn Ihre Nein-Stimme wird helfen, politische Korrektheit zu stoppen.» Ob das Referendum wie geplant ab September durchgeführt werden kann, hängt nicht zuletzt von einem Gerichts-
verfahren ab, das Gegner des Vorgehens angestrengt haben. Sie argumentieren, dass die Regierung die 122 Millionen australische Dollar (93 Millionen Franken), die der Vorgang kostet, ohne die nötige parlamentarische Aufsicht ausgeben will. Findet die postalische Befragung statt, so ist der Ausgang offen, obwohl sich in Meinungsumfragen seit Jahren eine Mehrheit der Bevölkerung für die Schwulenehe ausspricht.
Riskanter Poker Denn das Lager der Befürworter droht sich zu spalten. Die einen rufen nach einem Boykott des Prozesses, den sie einer Demokratie unwürdig erachten. Andere sehen das postalische Referendum nolens volens als den schnellsten Weg, das Ziel umzusetzen, und wollen
sich daher für ein Ja stark machen. Premierminister Turnbull selber hielt sich bisher zurück. Er liess durchblicken, dass er gegenwärtig andere Prioritäten hat, als sich an die Spitze einer Ja-Kampagne zu stellen. Dabei sollte es ihm Sorgen machen, dass sich mit John Howard ein zweiter ehemaliger Regierungschef an die Seite von Tony Abbott gestellt hat. Turnbull ist dem Duo Abbott-Howard schon einmal unterlegen: 1999 lehnten die Australierinnen und Australier die Republik als Staatsform ab. Turnbull war der Führer der republikanischen Kampagne, Howard und Abbot kämpften dafür, die Monarchie beizubehalten. Verliert Turnbull den Poker mit dem postalischen Plebiszit, ist nicht nur die HomoEhe für längere Zeit vom Tisch. Auch seine Karriere wäre damit wohl zu Ende.
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Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Das unterschätzte Gesetz
In Polen droht trotz dem Veto des Präsidenten das Ende der unabhängigen Gerichte Am Samstag tritt eine radikale Neuordnung der gewöhnlichen polnischen Gerichte in Kraft. Der mächtige Justizminister erhält indirekt die Kontrolle über sämtliche Urteile.
telang über jede Promillefahrt und jeden Ladendiebstahl eines Richters berichtet. Damit wurde die Berufsgruppe als Ganze angeschwärzt und so das Vertrauen der Polen in die Richter weiter untergraben. Auch werden diese im Staatsfernsehen pauschal als Kaste von Unantastbaren dargestellt.
PAUL FLÜCKIGER, WARSCHAU
Mehr Macht für den Minister
Polens Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) scheint eine Justizreform bereits in ihrem Parteinamen eingeschrieben zu haben. Als konservative, staatstragende Law-and-Order-Partei war sie von den Kaczynski-Zwillingen vor 16 Jahren gegründet worden. Ein bürgerfreundliches Justizwesen verbunden mit einer harten Hand der Strafbehörden gehörte zu ihrem Profil. Anderthalb Jahrzehnte und zwei PiSRegierungen später droht Polen nun aber die Abschaffung der Gewaltentrennung. Dazu beigetragen hat die Unterwerfung des Verfassungsgerichts unter den Parteiwillen. Bei der Reform der Gerichte erlitt die Regierung zwar einen Rückschlag, als ihr politischer Verbündeter, Staatspräsident Andrzej Duda, Ende Juli zwei der drei Gesetzesvorlagen mit seinem Veto belegte. Im Jubel um Dudas Notbremse untergegangen ist allerdings, dass der Staatspräsident das ebenso verfassungswidrige «Gesetz über die allgemeinen Gerichte» unterschrieben und damit per Samstag in Kraft gesetzt hat, so wie es Jaroslaw Kaczynski von ihm verlangte.
Das in Verkennung seiner Tragweite oft als weniger wichtig bezeichnete Gesetz zur Regelung der allgemeinen Gerichte stärkt nun die Macht von Justizminister Zbigniew Ziobro. Der mächtige und umstrittene PiS-Politiker kann künftig die bisher vom jeweiligen lokalen Richterkollegium bestimmten Gerichtspräsidenten selbst ernennen und jederzeit wieder absetzen. Die Gerichtspräsidenten verlieren demnach ihren Posten, ihre Amtszeit wird verfassungswidrig verkürzt. Ziobro kann in den nächsten sechs Monaten mehrere tausend Gerichtspräsidien und deren Stellvertreter mit eigenen Leuten besetzen. Rechtsexperten befürchten, dass diese neuen Vollmachten des Justizministeriums die Richter zu regierungsfreundlichen Urteilssprüchen verleiten werden. Die neuen Gerichtspräsidenten und deren Stellvertreter würden alles unternehmen, um ihre Posten alleine schon aus finanziellen Gründen nicht wieder zu verlieren. Unsicherheit und ein organisatorisches Chaos an den gewöhnlichen Gerichten seien die Folge, warnen Rechtsexperten. Es ist auch unklar, woher die neuen Richter in leitender Stellung kommen sollen; bereits heute sind viele Gerichte unterbesetzt. Statt fachlicher Kompetenz würde Loyalität gegenüber der PiS-Regierung zum entscheidenden Kriterium, fürchten Kritiker wie der ehemalige Verfassungsgerichtspräsident Jerzy Stepien. Mit der Unabhängigkeit wäre es damit in Polen de facto zu Ende. Ob es so weit kommt, hängt aber auch vom Schicksal der beiden Gesetzesentwürfe ab, gegen die Staatspräsident Duda sein Veto eingelegt hat: Bis zum Herbst will er dem Parlament eigene Vorschläge zum Obersten Gericht sowie dem bisher für die Richternominierungen zentralen Landesjustizrat (KRS) vorlegen.
Justizreform nötig Dieses Gesetz soll den einfachen Bürgern laut der Regierung den Zugang zu den Gerichten und damit auch zur Gerechtigkeit erleichtern. In der Tat herrschen in Polen seit Jahren viele Missstände im Gerichtswesen. Alleine zwischen 2015 und 2016, also bereits zur Zeit der neuen Kaczynski-Regierung, hat sich die Zeit des Wartens auf ein Urteil in erster Instanz in Zivilgerichts- und Wirtschaftsfällen von 10 auf 14 Monate erhöht. Die gewöhnlichen Gerichte auf Bezirksebene sind überlastet, die Abläufe verkrustet. Das alles macht Gerichtsfälle zu kostspieligen Unterfangen.
Das neue Gesetz verleiht dem polnischen Justizminister Zbigniew Ziobro weitgehende Vollmachten.
Polen wird vom Europäischen Gerichtshof in Strassburg häufig zu Strafzahlungen an die eigenen Bürger wegen mangelnder Urteile in vernünftiger Zeit verdonnert. Daran, dass das Gerichtswesen in Polen reformiert werden muss, besteht deshalb insgesamt kein Zweifel. Die Reformankündigung der PiSRegierung stiess deshalb in breiten Bevölkerungsteilen auf offene Ohren. Umstritten sind indes die Lösungsansätze der Regierung. Sie beruhen im wesentlichen auf einem Kaderwechsel. Unabhängige Rechtsexperten hingegen weisen seit Jahren darauf hin, dass vor allem der Einsatz von Friedensrichtern die Gerichte entlasten würde. Auch die Verlosung der Fälle, eine Nebenbestimmung im «Gesetz über die allgemeinen Gerichte», führt nicht automatisch zu schnelleren Urteilssprüchen.
Laut PiS-Politikern soll sie Korruption verhindern. Begründet werden solche Reformideen mit aufsehenerregenden Skandalen wie etwa dem Schneeballsystem der Danziger Parabank «Amber Gold», das Tausende von Polen ihre Ersparnisse kostete, obwohl staatliche Stellen gewarnt waren. Die gerichtliche Aufarbeitung zieht sich seit Jahren hin.
Kommunistische Seilschaften Doch es sind nicht die berechtigten Interessen der Bürger, die für die Führung der PiS im Vordergrund stehen. Diese führt die ideologisch mittlerweile schwer einzuschätzende Partei, die zwischen einem aggressiven Nationalismus und einem linkspopulistischen sozialen Versprechen oszilliert, zwar immer wieder an. Doch hinter der umstrittenen
RADEK PIETRUSZKA / EPA
Reform der Gerichte steht die Überzeugung von Parteichef Kaczynski, dass die Justiz immer noch von kommunistischen Seilschaften durchwoben sei. Tatsächlich gehören die Richter zu den wenigen staatstragenden Berufsgruppen, die nach 1989 nie systematisch auf ihre Kontakte mit dem Geheimdienst durchleuchtet wurden. Wer diese verheimlichte, hätte der richterlichen Immunität beraubt werden müssen, was nur Richterkollegen tun konnten. Zumeist wusch so eine Hand die andere. Dennoch überzeugt dieses Argument 28 Jahre nach der Wende fast nur die eiserne PiS-Anhängerschaft – nur schon deshalb, weil mehrere Generationen jüngerer Magistraten seither ans Ruder kamen. Deshalb haben regierungsfreundliche Medien vor der Parlamentsdiskussion über die Justizreform mona-
Unspektakulär zurück auf der politischen Bühne Sechs Wochen vor der Bundestagswahl klinkt sich Kanzlerin Angela Merkel in den Wahlkampf ein
MARKUS ACKERET, BERLIN
Am ersten Tag nach der Sommerpause geht eigentlich niemand freiwillig ins Gefängnis. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das am Freitagmorgen trotzdem gemacht. Zusammen mit der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, und dem örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Pätzold besuchte sie als ersten Termin nach ihren Ferien die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Hier befand sich bis 1990 ein berüchtigtes Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit.
Demokratie verteidigen Am Sonntag jährt sich der Beginn des Berliner Mauerbaus 1961. Das Unrecht der DDR dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Die Zukunft könne man nur gestalten, wenn man sich der Vergangenheit annehme, sagte Merkel am Ende ihres Rundgangs, während dessen sie
zeitweise von ehemaligen Häftlingen begleitet wurde. Der Staat beteiligt sich an den nötigen Renovierungsarbeiten der besonders bei Schulklassen überaus populären Gedenkstätte. Nach dreiwöchigen Sommerferien und unmittelbar vor der heissen Phase des Bundestagswahlkampfs als Erstes der DDR-Geschichte und ihrer Aufarbeitung zu gedenken, entspricht nicht den gängigen Vorstellungen der Berliner Politik-Beobachter. Diese waren ohnehin zeitweise darüber fassungslos gewesen, wie die Kanzlerin trotz Schlagzeilen der Automobilwirtschaft und den krampfhaften Provokationen der SPD einfach stumm ihre Wanderferien genossen hatte. Gerade deshalb war das Ziel ganz geschickt gewählt. Es zeigte, wie wenig sich die Kanzlerin von den Themen des politischen Gegners treiben lassen will. Zugleich konnte sie darauf verweisen, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten ist, Demokratie und Freiheit nicht für selbstverständlich zu nehmen. Und schliesslich können Grütters, die Berliner CDU-Vorsitzende, und auch der junge Abgeordnete Pätzold in einem Stadtteil mit hohem Anteil an Veteranen der Stasi, des Sozialismus und auch an generell Unzufriedenen Unterstützung ganz gut gebrauchen. Der streitbare Direktor der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, dürfte über Merkels Einlassung, an dem Ort werde wichtige Arbeit gegen Linksradi-
kalismus geleistet, besonders erfreut gewesen sein.
Gelassenheit statt Alarmismus Merkels zweiter Termin an ihrem ersten richtigen Arbeitstag nach der Sommerpause war die indirekte Antwort auf den Vorwurf ihres Konkurrenten Martin
AP
Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel war drei Wochen lang so gut wie von der Bildfläche verschwunden. Mit ihren ersten Terminen nach den Wanderferien zeigt sie, dass sie sich nicht von der Konkurrenz treiben lassen will.
Angela Merkel Deutsche Bundeskanzlerin
Schulz, des SPD-Kanzlerkandidaten, sie vernachlässige die Beschäftigung mit der ganz und gar nicht bewältigten Flüchtlingskrise. Im Kanzleramt empfing sie den Uno-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi und den Chef der Internationalen Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing. Anstatt auf Alarmismus zu machen wie Schulz, versuchte sie, besorgte Gelassenheit zu demonstrieren und sich zugleich wieder in die europäische Flüchtlingsdiskussion einzuklinken, in der sich in den vergangenen Wochen neben Italiens Ministerpräsident Paolo
Gentiloni vor allem der französische Präsident Emmanuel Macron mit einem nicht mit den europäischen Partnern abgesprochenen Vorstoss in Libyen profiliert hatten. Obwohl Gentiloni zu Recht Unterstützung einfordert, ist es noch zu früh, von der unmittelbar bevorstehenden Wiederholung der Zustände vom Spätsommer 2015 zu sprechen. Vor zwei Jahren hatte der Zustrom von Flüchtlingen über die Balkanroute und Italien vor allem nach Bayern Monate vorher begonnen. Klar ist, dass die Umstände andere sind als vor zwei Jahren. Nicht mehr vorwiegend Kriegsflüchtlinge aus dem Nahen Osten sind auf dem Weg nach Europa, sondern zur Mehrheit Afrikaner, die sich aus wirtschaftlichen Gründen aufmachen. Libyens Einheitsregierung kontrolliert nur einen Bruchteil des Landes, und je mehr Flüchtlingsboote auch mit europäischer Unterstützung zur Umkehr gezwungen werden, desto wichtiger wird es sicherzustellen, dass die Zurückgewiesenen in Libyen unter menschenwürdigen Umständen auf weitere Entscheidungen warten können. Darauf verwiesen Grandi und Swing nachdrücklich, bedankten sich aber auch bei Deutschland für dessen finanzielles Engagement, das laut Merkel noch ausgebaut werden soll. Am Geld solle es nicht scheitern, sagte sie. Ihre Gäste erinnerten aber auch daran, dass nicht nur den in Libyen gestrandeten Migranten,
sondern auch den libyschen Binnenflüchtlingen, Rückkehrern und Ansässigen geholfen werden müsse, damit nicht diese selbst in die Flüchtlingsboote klettern. Auch die bereits angelaufene Zusammenarbeit mit den Transitstaaten ist zentral, damit die Migranten erst gar nicht den Schleppern in die Hände fallen. Von Grandi und Swing liess sich die Kanzlerin für ihre grosszügige Flüchtlingspolitik vor den Medien feiern, auch
Der Pechvogel der deutschen Politik Kommentar auf Seite 11
wenn beide zugleich ihre Forderungen an die EU, zu einer einheitlichen Flüchtlingspolitik zu kommen und mehr legale Fluchtwege zu öffnen, mit Nachdruck formulierten. Merkel zeigte sich offen für den Vorschlag des Uno-Flüchtlingshochkommissariats, das bestehende Kontingent für legale Umsiedlungen von 20 000 auf 40 000 zu verdoppeln. Die EU könne das gut verkraften, meinte sie. Auch wenn sie Deutschland dabei angesichts des bereits Geleisteten nicht in der ersten Reihe sehen mag – zumindest wenn es um die Schlagzeile geht, will Merkel auch in Wahlkampfzeiten so tun, als halte sie an ihrer Flüchtlingspolitik unbeirrt fest.
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Neue Zürcher Zeitung
Le bonheur n’est pas un objet à posséder, c’est une qualité de pensée, un état d’âme.
Samstag, 12. August 2017
Weinfelden, 11. August 2017
Küsnacht, im August 2017
Daphné du Maurier
Traurig und dankbar nehmen wir Abschied
Walter Ernst
Am 10. August 2017 haben wir im engen Familienkreis Abschied genommen von unserer lieben Maman, Grand-Mami und Urgrand -Mami
Marcelle Irène Sponagel-Fehlmann 29. Dezember 1925 – 30. Juli 2017 «La famille et les amis, la nature et la joie de vivre» haben sie begleitet. Traurig und dankbar erinnern wir uns an sie und ihre fröhliche Ausstrahlung. In stiller Trauer Rosemarie Gasser-Sponagel Christopher Gasser und Rahel Weidmann mit Maurin Paul F. und Beatrice Sponagel-Steinlin Swen F. und Fabienne Sponagel-Deragisch mit Olivia Clot P. Sponagel Caroline und Bernard-M. Hug-Sponagel Dorothée und Manuel Meng-Hug Adrienne Hug Frédérique und Adam Uster-Hug Traueradressen: Paul F. Sponagel, Zur Höchi 2, 8702 Zollikon Caroline Hug-Sponagel, Stegmühleweg 4, 4123 Allschwil
7. Februar 1924 – 9. August 2017 Er ist am 9. August morgens friedlich eingeschlafen. Magdalena Ernst und Alexander Troehler Phuntsok Ernst Lore Ernst und Familie Paul Ernst und Familie Karl Ernst und Familie Rosemarie Krähenbühl Reusser Fritz und Rosmarie Reusser und Familie Rösli und Robert Genewein Freunde und Verwandte
Anna Margareta Gonin Loosli Marie-Louise Bratschi-Gonin und Familie Anne Gabrielle St.Clair-Jones-Gonin und Familie Nicolas Oliver Gonin und Familie Christine und Juerg Kindler Loosli Freunde und Verwandte
Eine Gedenkfeier findet im engsten Familienkreis zu einem späteren Zeitpunkt statt. Magdalena Ernst Rebwiesstrasse 58 8702 Zollikon
Anna Margareta Gonin Loosli Laubeggstrasse 41 3006 Bern
Traurig nehmen wir Abschied von meinem geliebten Mann, Schwiegersohn, unserem Schwager, Cousin, Götti und Freund
Philippe Grossen Dr. phil. hist., ehemaliger Mitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes 10. Juli 1954 – 7. August 2017
TODESANZEIGE MURALTO / TI Traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter
Fernande Meyer-Nipkow
Nach langer Krankheit, liebevoll gepflegt während der letzten sieben Jahre im Pflegeheim Alenia (ehemals Nussbaumallee), hat sich dein Lebenskreis sanft und still geschlossen. Wie tröstlich ist es zu wissen, dass du deine Liebe zur Barockmusik und Oper so intensiv gelebt und sie auch mit uns auf vielen Reisen geteilt hattest, solange es dir noch irgend möglich war. Du fehlst uns sehr.
ehem. Hutgeflechtfabrikantin Wohlen / AG 18. Februar 1919 – 31. Juli 2017
Gaby Grossen-Dalang Renate Dalang Claudia und Jean-Marie Wittwer-Dalang Marianne Keller-Grossen Jacques Gurtner Susanne und Georg Eisner Eva und Jörg Naegeli Hans Nigg Evi und Hansueli Rebsamen
Sie verstarb in ihrem 99. Lebensjahr nach einem reich erfüllten Leben. In liebevoller Erinnerung: Dr. Rolf A. und Elisabeth Meyer Thomas und Antonella Meyer Marlyse und Dr. Alex Egloff Stephan und Franziska Egloff mit Isabel und Lucas Dr. Urs Egloff Dr. René Egloff und Anverwandte
Traueradresse: Gaby Grossen, Rossimattstrasse 31, 3074 Muri Die Beerdigung findet am Dienstag, 15. August 2017 um 13.45 Uhr auf dem Friedhof Seidenberg in Muri bei Bern statt; anschliessend Trauerfeier in der reformierten Kirche in Muri um 14.30 Uhr. Anstelle von Blumen gedenke man einer der folgenden Organisationen: Médecins Sans Frontières, Postkonto 12-100-2, Bank: UBS – 1211 Genf 2, IBAN: CH18 0024 0240 3760 6600 Q, Vermerk: Philippe Grossen. Schweizerische Alzheimervereinigung, Sektion Bern, Postkonto 30-5198-3, IBAN: CH49 0900 0000 3000 5198 3, Vermerk: Philippe Grossen.
Traueradresse: Trauerfamilie Dr. R.A. Meyer, Zollikerstrasse 203e, 8008 Zürich Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 24. August, um 11.00 Uhr in der Friedhofkirche in Wohlen / AG statt, mit anschliessender Urnenbeisetzung.
Ich bin gerne und viel gereist. Heute trete ich meine letzte Reise an.
Traueradresse: Christopher Schnorf Säntisstrasse 11 8134 Adliswil
Nach einem spannenden und abwechslungsreichen Leben ist heute
Die Fraunhofer-Gesellschaft nimmt Abschied von
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Reiser * 15. Mai 1943
Ernst Hans Schnorf 4. Juli 1926 – 10. August 2017
im hohen Alter von 91 Jahren friedlich entschlafen. Wir sind dankbar für die Zeit die wir mit ihm verbringen durften. In Trauer: Christopher Schnorf und Antje Wolff Schnorf mit Gwendolyn, Kevin, Virginia Heather Schnorf Nancy Cattarossi Schnorf und Maurizio Cattarossi mit Anthea Michèle Bravin Schnorf mit Kilian, Giorgia, Morgan Die Abdankung findet am Donnerstag, 17. August 2017 um 14.00 Uhr statt, in der reformierten Kirche Stäfa.
† 25. Juli 2017
Von 1997 bis 2007 leitete Martin Reiser das Institut für Medienkommunikation IMK, das zunächst zur GMD – Forschungszentrum für Informationstechnik gehörte und nach deren Überführung in die Fraunhofer-Gesellschaft ein Fraunhofer-Institut wurde. Unter seiner Leitung brachte das Fraunhofer IMK Entwicklungen in Themen wie interaktives Fernsehen und virtuelle Studiotechnologie, aber auch Kunst und Medientechnik voran, die prägend für die deutsche Medienwissenschaft waren. Mit Martin Reiser geht eine Persönlichkeit mit innovativem Weitblick für technologieübergreifende Trends und der Fähigkeit, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Freiräume und Vertrauen zu motivieren, zu fordern und zu fördern. Der Vorstand, die Institutsleiterinnen und Institutsleiter sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft trauern um einen außerordentlich engagierten und visionären Manager und hoch geschätzten Menschen, der der Fraunhofer-Gesellschaft jahrelang hervorragende Dienste geleistet hat. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Dr. Reimund Neugebauer
Zeit spenden –Freiwilligenarbeit leisten! Mit einem Einsatz in einem MS-Gruppenaufenthalt.
[email protected],Telefon 043 444 43 43, www.multiplesklerose.ch
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Landau in der Pfalz
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DEUTSCHLAND Baden-Baden
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Ein verwitterter Sandsteinquader in den Rebbergen markiert den Verlauf der deutsch-französischen Grenze.
MATTHIAS SANDER
15 Kilometer
NZZ-Infografik/cke.
Für Südpfälzer ist Paris wichtiger als Berlin An der Grenze zu Frankreich bekommen die Deutschen die Politik des Nachbarlandes direkt zu spüren Bei einem pfälzisches Dorf überquert man wie selbstverständlich die Grenze: Winzer machen aus französischen Trauben deutschen Wein, ein Bundestagskandidat geht zum Wahlkampf nach Frankreich, und ein AfD-Wähler betreibt dort ein Cafe. ´ MATTHIAS SANDER, SCHWEIGEN-RECHTENBACH/WISSEMBOURG
Irgendwo zwischen den Reben muss die Grenze sein. Der Weinberg oberhalb von Schweigen-Rechtenbach erstreckt sich links ins Tal, rechts hoch zum Wald. Am Wegrand parkieren ein Kastenwagen mit deutschem Kennzeichen und ein Kombi mit Elsässer Nummer. Wenige Schritte vom Weg ab, zwischen zwei Rebstöcken, steht ein Sandsteinquader, ein Grenzstein von 1826. Hier also trennt eine Linie «hiwwe un driwwe», wie die Pfälzer liebevoll sagen: hüben und drüben, Deutschland und Frankreich.
Ein Winzer «auf der Grenze» Die Parzelle gehört Gerd Bernhart, einem von 19 Winzern aus SchweigenRechtenbach, wo die von den Nazis initiierte Deutsche Weinstrasse beginnt. Bernhart, ein gelassener Mittvierziger, übersät mit Sommersprossen nach Hausboot-Ferien auf der Loire, hat den Grossteil seiner Weinberge «drüben»: 1815 zog der Wiener Kongress eine neue Grenze zwischen Frankreich und der Pfalz. Schweigen wurde vom Städtchen Wissembourg getrennt, viele Franzosen verkauften ihre Weinberge an Deutsche. Dank einer Ausnahme im Weingesetz dürfen die Winzer heute aus französischen Trauben deutschen Wein machen. Viele Winzer thematisieren das auf den Etiketten. Bernhart nennt einen Weissburgunder «Auf der Grenze». Den Namen seiner besten Parzelle, «Rädling», die sonnenreich und sehr kalkhaltig ist, darf er nicht aufs Etikett drucken: Sie liegt in Frankreich, und das Landwirtschaftsministerium in der Landeshauptstadt Mainz erkennt keine ausländische Lage an. «An den elsässischen Kollegen liegt es nicht», sagt Bernhart. Im Gegenteil: Mit Elsässern arbeitet er gut zusammen. Sein einziger fester Angestellter ist ein Elsässer, der täglich über die Grenze pendelt, sich über die geringe Lohnsteuer in Frankreich freut und über das hohe Kindergeld in Deutschland. Auch die Erntehelfer sind meist ältere Elsässer, immer öfter jedoch Osteuropäer. Für den Mindestlohn
machten Deutsche keinen Finger krumm, sagt Bernhart. Weil er in Frankreich Grundsteuer zahlt, entscheidet er dort in einer Kommission über die Instandhaltung von Wingertwegen mit. «Lokalpolitik und Europa kann man hier nicht trennen», sagt er. Bernhart sitzt für die CDU im Gemeinderat, aber einen Regierungswechsel in Berlin fände er nicht schlimm. Er mag den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz «als Persönlichkeit», zur Kanzlerin Angela Merkel fällt ihm nicht viel ein. Ohnehin sorgt er sich mehr um die französische Regierung: Erleichtert nahm er den Wahlsieg von Emmanuel Macron im Mai auf. Aber wenn auch der proeuropäische Präsident mit seinen Wirtschaftsreformen scheitere, dann werde das nächste Mal die EU-kritische Marine Le Pen gewählt. Bernhart findet: «Im Moment sind Wahlen in Frankreich wichtiger als in Deutschland.»
Ein gelassener Bürgermeister Das sieht auch der Bürgermeister von Schweigen-Rechtenbach so. Dieter Geisser organisierte kürzlich das erste grenzüberschreitende Weinfest mit lokalen Winzern und der Winzergenossenschaft Cleebourg, Motto: «Grenzenlos Wein». Den Bürgermeister von Wissembourg bezeichnet er als Freund; die Amtskollegen der Verbandsgemeinden beidseits der Grenze gehen zusammen wandern, bauen Velowege aus oder eröffnen eine gemeinsame Kläranlage. Nun hält Dieter Geisser Sprechstunde in seinem Büro im Bürgerhaus. Der Endvierziger trägt T-Shirt, Jeans und Sneakers; gerade hat der Ehrenamtliche seine Schicht bei Daimler beendet, im grössten Lastwagenwerk der Welt in Wörth am Rhein, wo viele Dorfbewohner und Elsässer arbeiten. Eine Tür geht auf, vom Seniorennachmittag nebenan schwappt Akkordeonmusik herüber. Die Betreuerin einer Seniorin bittet um eine Bescheinigung für die französische Rentenversicherung; solche Papiere stellt Geisser oft aus. Eine andere Bürgerin wirbt für eine Kulturveranstaltung, zu der auch Elsässer Künstler kommen sollen. Ein Hotelier möchte eine Genehmigung, um Bäume um drei Meter beschneiden zu dürfen. Berlin ist hier weit weg, nicht nur geografisch. «Wir kriegen nicht wirklich etwas Ausschlaggebendes von der Politik mit», sagt Geisser. Das kleinere der beiden Hotels im Dorf war als Flüchtlingsheim im Gespräch und wurde für zu klein befunden. Geisser ist Mitglied der Freien Wählergemeinschaft, aber hätte auch für CDU oder SPD kandidiert,
wenn sie ihn gefragt hätten. Den Wahlkampf verfolgt er entspannt. Geisser hat den Eindruck: «Es gibt nichts, was uns tangieren würde, wenn sich etwas gravierend ändern würde.» Anders verhält es sich mit dem zentralistischen Frankreich. Unter dem Präsidenten Sarkozy wurden Tourismusbeiträge gekürzt, unter Hollande lokale Verwaltungen geschlossen. «Entscheidungen aus Frankreich sind spürbarer, und wenn’s nur um ein Blumenbeet geht, eine Strasse oder einen Waldweg.»
Ein AfD-Wähler in Frankreich Berthold Walther kämpfte lange um einen Entscheid aus Frankreich. Der Mittsechziger wuchs in Rechtenbach auf, führte eine Bäckerei und wollte Anfang der 2000er Jahre ein Cafe´ eröffnen – wenige Meter hinter der Grenze. Er plante einen Neubau auf der ehemaligen Halde eines Steinbruchs, zwischen einem Soldatenfriedhof und den einstigen Zollhäusern. Seinen Bauantrag beschied das Rathaus in Wissembourg nach fünf Jahren mit «Non». Walther nahm das nicht hin. Eines Montagmorgens, so erzählt er, stand er um acht Uhr in der Mairie und bat um ein klärendes Gespräch. Eine Frage genügte: «Liegt es daran, dass ich Deutscher bin?» Der zuständige Bürgermeister sei empört aufgesprungen – und habe nicht geantwortet. Walther wertete das als Eingeständnis; er erklärte es sich damit, dass damals viele Deutsche selbstherrlich ins Elsass gezogen seien. Dann habe der Bürgermeister gesagt, Walther solle den Antrag erneut stellen. Zwei Monate später kam das «Oui». Heute betreibt Walther mit seiner Frau das «Cafe´ Kräuter» in einem hübschen Landhaus, in dem sie auch wohnen. Das Menu ist zweisprachig, ebenso die Inschrift auf dem Torbogen neben dem Parkplatz: «Christus Jesus – le chemin, la verit ´ e, ´ la vie – der Weg, die Wahrheit, das Leben.» Dahinter liegt ein grosser Kräutergarten mit Borretsch und Currykraut, marokkanischer Minze und Marzipan-Salbei. Der Bundestagswahlkampf enttäuscht Walther. Es gebe keinen richtigen Wahlkampf, über wichtige Themen wie die Flüchtlingspolitik werde nicht diskutiert. Walther sagt übergangslos, vor seiner Haustür nehme die Kriminalität zu, Autos würden aufgebrochen. Dass Flüchtlinge Täter waren, dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Dass Walther es mit dem Islam nicht nur gut meint, dafür schon: Bibel und Koran seien konträre Welten, «der Islam» habe etwa in der Türkei alle Christen vertrieben.
Walther wählte immer CDU. Jetzt nicht mehr. Merkels Sozialdemokratisierung habe Deutschland und Europa nicht gut getan, der Einzelne werde immer abhängiger vom Staat. Die Ehe für alle, Homosexualität allgemein, stören ihn. Die Parteien hätten sich sehr angeglichen. «Es gibt keine Alternativen mehr, ausser vielleicht die AfD mit ihren eigenen Problemen.» Trotzdem wird er am 24. September AfD wählen: als Wertkonservativer, der etwas gegen den Zeitgeist sagen wolle. Neben dem paradiesischen Kräutergarten plätschert die Lauter, die hinter Wissembourg die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich bildet. Walther sagt, die Lauter verlaufe hier so natürlich, dass es nie Hochwasser gebe.
Eine Schulleiterin wundert sich Drei Kilometer flussabwärts, im hübschen Wissembourg, passiert die Lauter die deutsch-französische Volkshochschule Pamina, die von 15 meist deutschen Volkshochschulen getragen wird. Der Name stammt vom Eurodistrikt Pamina (Palatinat (Pfalz), Mittlerer
DEUTSCHLAND WÄHLT Hintergründe zur Bundestagswahl am 24. September 2017
Oberrhein, Nord Alsace), zu dem sich Städte und Landkreise zusammengeschlossen haben. In der Schule gibt es Französischkurse als Einzelunterricht, für Gruppen, wochentags, am Wochenende. Deutsch hingegen ist kaum im Programm. Warum die Nachfrage so gering ist, weiss die interimistische Leiterin nicht. Coline Baechler weiss aber, dass Franzosen eher Einzelunterricht mögen. Und dass sie kaum die Gruppenausflüge nach Lyon oder Mainz schätzen, dafür aber individuellere Kurse wie Brotbacken oder Korbflechten. Gerade sorgt sich Baechler um die Finanzierung der 1994 gegründeten Schule. «Von Anfang an war es so, dass die Volkshochschule nicht konsequent gefördert wurde.» Baechler versteht das nicht – ausgerechnet hier, in dieser besonderen Grenzregion, die jahrhunder-
telang unter den deutsch-französischen Kriegen litt. Zumal es nur um ein paar tausend Euro gehe; Baechler ist die einzige Vollzeitkraft. Immerhin seien die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg dieses Jahr sehr grosszügig gewesen. Auf französischer Seite hingegen seien die Subventionen noch unsicher: Präsident Hollande hatte die Budgets von Gebietskörperschaften wie der Region Grand Est um gut zwölf Milliarden Euro gekürzt, sein Nachfolger Macron macht so weiter. Einerseits. «Anderseits ist Macron Pro-Europa und Pro-Kultur», sagt Baechler.
Wahlkämpfer im Alten Zollhaus Weitere 20 Kilometer die Lauter flussabwärts macht der SPD-Bundestagsabgeordnete an einem Donnerstagabend Wahlkampf – im französischen Lauterbourg. «Standortvorteil Grenzregion» ist die Diskussion betitelt, die in Schweigen-Rechtenbach mit knallroten Plakaten beworben wurde. 50 Leute sitzen im Alten Zollhaus, wo der Eurodistrikt Pamina seinen Sitz hat, und hören der Eröffnungsrede des Europaministers der Bundesregierung zu: Michael Roth spricht vom Brexit und Rechtspopulisten – dass «dieses wunderbare Projekt Europa» jemals derart infrage gestellt werden würde, habe er sich nicht vorstellen können. Umso mehr müsse die EU nun zusammenhalten. «Kern des Vertrauens und der Verlässlichkeit, das war, ist und bleibt hoffentlich Deutschland und Frankreich.» Roth schmeichelt den Gästen zwar sehr, sein Lob auf Pamina dürfte aber zutreffen: «Hier wird im Kleinen, im Lokalen und Regionalen etwas probiert, das vielleicht im Grossen zu viel Wagemut erforderlich macht.» Der Bundestagskandidat selbst hält sich zurück und überlässt dem Publikum das Wort. Ein Vertreter der Industrieund Handelskammer sagt, seine Institution untersuche, in welchen Schulen überhaupt noch Französisch unterrichtet werde. Der Landesbeauftragte für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erzählt, dass Rheinland-Pfalz dem Elsass arbeitslose Grundschullehrer für den Deutschunterricht vermitteln wollte, sie nun aber wegen der Flüchtlinge selbst brauche. Der Europaminister beschwert sich über BadenWürttemberg, das Französisch nicht mehr ab der ersten Klasse anbieten will. Nach eineinhalb Stunden ist die Veranstaltung zu Ende, der Minister muss los. Er steigt in seine dunkle Limousine, Kennzeichen «B–EU 2018», und rollt lautlos davon.
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Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
Zürich, 11. August 2017
TODESANZEIGE
ZUNFT ZU DEN DREI KÖNIGEN
Wir haben die schmerzliche Pflicht, Sie vom Hinschied unseres langjährigen und geschätzten ehemaligen Mitgliedes des Verwaltungsrates
Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht, Ihnen den Hinschied unseres verehrten Zünfters und Veteranen
Dr. Eberhard von Koerber
Robert Eigenheer 5. Mai 1925 – 7. August 2017
in Kenntnis setzen zu müssen. Er ist am 3. August 2017 unerwartet im 80. Altersjahr verstorben.
mitzuteilen. Wir sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Dr. Eberhard von Koerber trat unserem Verwaltungsrat 1990 bei und verblieb in diesem Gremium bis ins Jahr 2002. Während dieser Zeit hat Dr. von Koerber dem Verwaltungsrat seine langjährige Erfahrung als erfolgreiches Mitglied diverser Führungs- und Aufsichtsgremien multinationaler Unternehmen zur Verfügung gestellt. Seine vornehm zurückhaltende Persönlichkeit, verbunden mit Weitsicht und einem ausgeprägten gesellschaftlichen Engagement haben wir überaus geschätzt. Wir sind ihm zu grossem Dank verpflichtet.
Zunft zu den Drei Königen Die Vorsteherschaft
Die Abdankung findet auf Wunsch des Vorstorbenen im engsten Familienkreis statt. Traueradresse: Ruth Fassbind-Eigenheer, Rinikerstrasse 104, 5222 Umiken
Robert Eigenheer
Den Angehörigen sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. Wir werden Dr. Eberhard von Koerber stets in ehrender Erinnerung behalten.
5. Mai 1925 – 7. August 2017
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung Julius Bär Gruppe AG und Bank Julius Bär & Co. AG
Die Trauerfeier findet am Freitag, 18. August 2017 um 17.00 Uhr im Fraumünster, Am Münsterhof 2, 8001 Zürich statt.
Noch vor kurzem hast du mit deinem ureigenen trockenen Humor deinen Körper gescholten, dass er mit deinem Kopf nicht mehr mithält. Mit 92 hat sich nun dein Lebenskreis geschlossen. Wir sind traurig, dass du nicht mehr da bist, aber auch dankbar, dass du dein langes und erfülltes Leben ohne Schmerz und ohne Leid friedlich abschliessen durftest. Danke für alles. Wir vermissen dich. Ruth und Bernard Fassbind-Eigenheer Susanne und Daniel Wyler-Eigenheer Beat Eigenheer-van Koert mit Familie David und Rachel Littlewood mit Familie, Vancouver BC Beatrice und Urs Büschlen-Eger mit Familie Marianne Wegmüller-Eger mit Familie
Erlenbach, 12. August 2017
Auf Wunsch des Verstorbenen nehmen wir im engsten Familienkreis Abschied.
Wir trauern um
Traueradresse: Ruth Fassbind-Eigenheer, Rinikerstrasse 104, 5222 Umiken
Dr. jur. Eberhard von Koerber 11. Juni 1938 bis 3. August 2017
Vergangene Woche ist unser hoch geschätzter Verwaltungsratspräsident überraschend von uns gegangen. Mit grosser Leidenschaft und Enthusiasmus hat er die Zukunft der beiden traditionsreichen Schweizer Marken mitgestaltet. Wir gedenken einer herausragenden Persönlichkeit, einem visionären Impulsgeber und erfahrenen Gestalter und werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten. Seiner Familie sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus.
Lahco of Switzerland AG & Fogal AG Der Verwaltungsrat und das Management
Tod Wechselnd gehen des Baches Wogen Und er fliesset immerzu, Ohne Rast und ohne Ruh, Fühlt er sich hinabgezogen Seinem dunklen Abgrund zu. Also auch des Menschen Leben, Liebe, Tanz und Saft der Reben Sind die Wellenmelodie, Sie verstummt spät oder früh. Ewig gehen die Sterne unter, Ewig geht die Sonne auf, Taucht sich rot ins Meer hinunter, Rot beginnt ihr Tageslauf. Nicht also des Menschen Leben, Seine Freuden bleiben aus, Denn dem Tode übergeben Bleibt er dort im dunkeln Haus.
Zunft zum Kämbel Gesellschaft zum Kämbel in der Haue
Ludwig Tieck
BESTATTUNGEN UND BEISETZUNGEN Zürich, im August 2017 Wir haben die schmerzliche Pflicht, Ihnen vom Hinschied unseres verehrten Ehrenveteranen und Gesellschafters
Walter J. Baer
2. November 1925 – 4. August 2017 Kenntnis zu geben. Der Verstorbene gehörte unserer Zunft seit 1961 an. Wir bitten, dem lieben Heimgegangenen ein ehrendes Andenken zu bewahren. Zunft zum Kämbel Die Vorsteherschaft
Gesellschaft zum Kämbel in der Haue Der Vorstand
Die Abschiedsfeier findet am Dienstag, 15. August 2017 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof Enzenbühl, Forchstrasse 384, 8008 Zürich statt. Anstelle Blumen gedenke man der Schweizer Berghilfe, 8134 Adliswil. Postkonto 80-32443-2.
Ob nun meine Spur auf dem Lebenswege bleibt oder bald verweht, will ich doch auf meiner Bahn voller Ehrfurcht weitergehn! Sasaki Nobutsuna
Stadthaus Stadthausquai 17, 8001 Zürich Telefon 044 412 31 78 www.stadt-zuerich.ch/bestattungsamt
Zürich, Zweierstrasse 138. – 11.15 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Sihlfeld D.
Trauerfeier in der röm.-kath. Kirche Maria Lourdes.
Hofacher geb. Meichtry, Alice Maria Aloisia, Jg. 1918, von Zürich und Oftringen AG, verwitwet von Hofacher, Albert Arnold, 8003 Zürich, Zweierstrasse 138. – 11.15 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Sihlfeld D.
Fumagalli geb. Verrone, Nerina, Jg. 1931, von Italien, verwitwet von Fumagalli, Giovanni, 8004 Zürich, Norastrasse 30. – 11.15 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Altstetten.
Friedhof-Öffnungszeiten: 1. 8. 2017 bis 2. 11. 2017, 7.00–19.00 Uhr
Jacquemin, Peter John, Jg. 1937, 8810 Horgen, Tödistrasse 20. – 9.45 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Sihlfeld A.
Bestattungen und Beisetzungen Montag, 14. August 2017
Ryser geb. Oyarzun, Silvia Nora, Jg. 1941, von Sumiswald BE, verwitwet von Ryser, Ernst, 8053 Zürich, Buchzelgstrasse 62. – 14.00 Uhr Erdbestattung im Friedhof Witikon, anschliessend Abdankung in der Friedhofkapelle Witikon.
Bauert, Arnaldo Carlo, Jg. 1932, von Zürich und Stäfa ZH, verwitwet von Bauert geb. Scolari, Armande Marie Louise, 8057 Zürich, Schuppisstrasse 12. – 11.30 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Witikon. Bösch geb. Rutishauser, Verena, Jg. 1930, von Zürich und Neckertal SG, verwitwet von Bösch-Rutishauser, Hans-Rudolf Valentin, 8047 Zürich, Langgrütstrasse 51. – 10.30 Uhr Urnenbeisetzung im Urnenhain beim Krematorium Sihlfeld, anschliessend Abdankung in der Friedhofkapelle Sihlfeld A. Corso, Antonio, Jg. 1948, von Italien, 8004 Zürich, Lagerstrasse 119. – 14.00 Uhr Erdbestattung im Friedhof Sihlfeld E, anschliessend Abdankung in der Friedhofkapelle Sihlfeld A. Hofacher, Albert Arnold, Jg. 1913, von Zürich und Oftringen AG, verwitwet von Hofacher geb. Meichtry, Alice Maria Aloisia, 8003
Tondeur geb. Geiger, Prapata Mathilde, Jg. 1937, von Zürich und Porrentruy JU, 8008 Zürich, Säntisstrasse 20. – 11.15 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Fluntern.
Bestattungen und Beisetzungen Dienstag, 15. August 2017
Hugelshofer geb. Theiler, Emma, Jg. 1927, von Zürich und Wigoltingen TG, verwitwet von Hugelshofer-Theiler, Werner Ernst, 8047 Zürich, Langgrütstrasse 51. – 10.30 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Albisrieden, anschliessend Abdankung in der alten ref. Kirche Albisrieden. Humbel-Zeder, Josef Johann, Jg. 1934, von Zürich und Birmenstorf AG, Gatte der Humbel geb. Zeder, Marie-Anna, 8051 Zürich, Altwiesenstrasse 222. – 10.00 Uhr Abdankung in der röm.-kath. Kirche St. Gallus, anschliessend Urnenbeisetzung im Friedhof Schwamendingen. Mauchle geb. Buchwald, Christa Eva, Jg. 1939, von Zürich und St. Gallen, 8053 Zürich, Buchzelgstrasse 47. – 10.30 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Witikon, anschliessend Abdankung in der Friedhofkapelle Witikon.
Bär, Walter Jakob, Jg. 1925, von Zürich, verwitwet von Bär geb. Gaudenz, Ulrica Giulia, 8008 Zürich, Wildbachstrasse 11. – 14.00 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Enzenbühl, anschliessend Abdankung in der Friedhofkapelle Enzenbühl.
Motterle-Brunner, Mario Giuseppe, Jg. 1928, von Thalwil ZH, Gatte der Motterle geb. Brunner, Elfriede Ruth, 8003 Zürich, Steinstrasse 40. – 9.45 Uhr Urnenbeisetzung im Friedhof Sihlfeld D.
Ess-Heuberger, Paul, Jg. 1935, von Zürich und Kemmental TG, Gatte der Ess geb. Heuberger, Gabriele Rose Josefine, 8052 Zürich, Schärenmoosstrasse 29. – 11.00 Uhr
Utzinger, Margarete Inge, Jg. 1940, von Bachenbülach ZH, 8047 Zürich, Flurstrasse 130. – 13.00 Uhr Trauerfeier in der ref. Kirche St. Peter.
MEDIEN 9
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Technik-Berichterstattung in der Krise
Es ist vorstellbar, dass Computertechnik ohne Computerjournalismus gedeiht – ist es auch wünschbar? Informatik prägt alle Bereiche des menschlichen Lebens, aber in der Medienrealität ist sie eine Randerscheinung. Es mehren sich die Stimmen, die einen «Neustart» der Technik-Berichterstattung fordern. STEFAN BETSCHON
Ein Gedankenspiel. Stellen wir uns vor: Plötzlich wären die Computer nicht mehr da. Ein kurzes Flackern, ein letztes Knacken, dann wären die Bildschirme schwarz, die Lüfter stumm. Techniker entfernten die Abdeckungen und sähen auf den Hauptplatinen einen gräulichpelzigen Belag. Darunter entdeckten sie zerbröselnde Chips: Neuartige Mikroben hätten weltweit die Halbleitertechnik aufgefressen. Sie ernährten sich von monokristallinem Halbleitersilicium, hätten sich rasend schnell vermehrt. Smartphones und Tablets wären unbrauchbar, Router und Switches unzugänglich. Elektronische Steuerungen versagten, Panik in den Liftkabinen.
Computer sind nur Staffage Ein Gedankenspiel mit Mikroben hatte einst Paul Valery ´ sich ausgedacht. Seine Mikroben hatten es auf das Papier abgesehen. Sie lieferten dem französischen Schriftsteller eine Möglichkeit, über das Wesen der Kultur nachzudenken. Was bliebe, wenn alle Bücher, Notizen, Banknoten, Aktien und Akten nicht mehr da wären? Was wäre, wenn plötzlich weltweit alle Halbleiterkomponenten ausfallen würden? Bald würden die Lichter wieder angehen, das Radio würde wieder spielen. Die Ingenieure hätten die Analogtechnik wiederentdeckt. Bald führen wieder Züge, in den Büros ratterten elektrische Schreibmaschinen. Nach vielen schwierigen Jahren hätte die Wirtschaft sich wieder gefangen, die Menschen hätten sich an die neuen Verhältnisse gewöhnt. Computer wären eine ferne Erinnerung, die Informationsgesellschaft eine versunkene Epoche. Jetzt machte sich eine Historikerkommission daran, die Vergangenheit wiederaufleben zu lassen, die Computer wenigstens auf dem Papier wieder zum Laufen zu bringen. Es gäbe leidenschaftliche Debatten zwischen systemtheoretisch-konstruktivistischen Technikhistorikern und den Vertretern einer gender-emanzipativen «Geschichte von unten». Schliesslich könnten sich die Parteien darauf einigen, aufzuzeigen, «wie es eigentlich gewesen» ist. In den Alpen, in einem verlassenen Stollen des Militärs, wäre eine Arbeitsstation von den Mikroben lange verschont geblieben, auf den Festplatten alle Dokumente der Schweizer Mediendatenbank. Ein Benediktinermönch hätte, als er von den Mikroben hörte, geistesgegenwärtig die Tastenkombination «Befehl-P» gedrückt und angefangen, Zeugnisse auch des Online-Journalismus zu Papier zu bringen. So hätte nun die Historikerkommission neben allen gedruckten Zeitungen auch noch Internetquellen benutzen können, um sich das Computerzeitalter zu vergegenwärtigen. Was könnten Historiker allein aufgrund dieser Quellen über Computer herausfinden? Könnten sie Rückschlüsse ziehen auf die innere Funktionsweise dieser Maschinen? Könnten sie sich eine Vorstellung machen, wie eine Suchmaschine funktioniert? Ein Mobilfunknetz? Ein autonom fahrendes Auto? Nein. Informatik prägt alle Bereiche des menschlichen Lebens und Zusammenlebens, aber in der Medienrealität ist sie eine Randerscheinung. Und wenn in journalistischen Texten Computer doch einmal vorkommen, dann sind sie meist nur Staffage. Zum Beispiel also ein langer Bericht über das Microsoft-Hauptquartier in Redmond: Hier arbeiten Zehntausende von Menschen und viele der weltweit
Schnellrechner fürs Informationszeitalter: ein Supercomputer der ETH Zürich auf dem Entwicklungsstand von 1988.
wichtigsten Computerwissenschafter. Was hat nun in der Online-Zeitung «Watson» der Technikjournalist zu erzählen, der zwei Tage vor Ort recherchieren konnte? Nichts. Der Text besteht vor allem aus Legenden zu mehreren Dutzend Bildern, grösstenteils von Microsoft zur Verfügung gestellt. Sie dokumentieren hauptsächlich die Kantinen und Pausenräume. Dass es an diesem Ort «14 Restaurants und 600 Kaffeeautomaten» gibt, hat den Journalisten beeindruckt, diese Information erscheint ihm wichtig genug, dass er sie im Titel erwähnen muss. Und weiter? Nichts. Technik? Fehlanzeige. Man kann in dieser Weigerung des Technikjournalisten, über Technik zu berichten, eine Unfähigkeit sehen, eine intellektuelle Überforderung. Oder man kann darin einen souveränen Akt erkennen, eine Auflehnung gegen die Bevormundung durch die Experten, eine hoch erhobene Hand mit ausgestrecktem Mittelfinger. Man kann diese Weigerung als Unterwerfung deuten oder als Auflehnung – es bleibt eine Weigerung, über Computertechnik zu berichten. Diese Grundhaltung prägt den Technikjournalismus im deutschsprachigen Europa. Sie zeigt sich in der Vorliebe für Gerüchte, für Apple-Produkte, die es nicht gibt, für Science-FictionSpekulationen. Sie zeigt sich in den gefühligen Hardware-Tests, die vor allem das Befinden des Testers beschreiben, sie zeigt sich in der Selbstbespiegelung der Blogger, im Eskapismus der Gamer, in Sektierertum der Fan-Boys.
Die Kinder der Revolution Würde sich jemand die Mühe machen, eine Geschichte des Informatik-Journalismus zu schreiben, müsste er wohl bei der NZZ beginnen. Hier konnte die Leserschaft am Mittwoch, dem 13. Oktober 1948, unter der Rubrik «Technik» sich belehren lassen, dass in den USA in jüngster Vergangenheit «Gross-Rechenmaschinen» entwickelt worden seien. Die Redaktion schreibt: «Diese Anlagen sind in der Schweiz nur wenig bekannt. Wir haben deshalb Dr. E. Stiefel, Professor für Höhere Mathematik an der ETH, ersucht, Aufschluss über den Bau und die Arbeitsweise dieser Maschinen zu geben.» Der Text unter dem schlichten Titel «Elektronische Rechenmaschinen» erstreckt sich über zwei Seiten, er ist nicht nur sehr lang, sondern mit eingebetteten Schalt-Schemata auch überaus anspruchsvoll zu lesen. 1958 begann die amerikanische Association for Computing Machinery mit der Herausgabe der monatlich erschei-
nenden Wissenschaftszeitschrift «Communications of the ACM». Die 1957 gegründete Zeitschrift «Datamation» richtete sich nicht an Wissenschafter, sondern an kommerzielle Anwender. Um die Heimanwender kümmerte sich ab 1954 die Monatszeitschrift «Popular Electronics». Berühmt ist diese Zeitschrift wegen der Ausgabe vom Januar 1975: Sie zeigt auf dem Titelbild einen Microcomputer-Bausatz, ein Altair 8800 genanntes Produkt, das als der erste Personal Computer gilt. Zu den Lesern dieser Ausgabe gehörten Paul Allen und Bill Gates, die erkannten, dass sich hier eine Revolution anbahnte. Sie entschieden sich, für diesen Computer Software zu entwickeln. 1983 konnte die «New York Times» bei den «Computer Magazines» bereits über einen «Boom» berichten. Es gab in den USA damals mehr als 200 Computer-Fachzeitschriften. Nach 1993 hat die Monatszeitschrift «Wired» die Berichterstattung über Computertechnik stark verändert. Technik ist hier Lifestyle-Thema, Ausdruck von jugendlichem Optimismus. Eine typische «Wired»-Reportage ist der vom Science-Fiction-Autor Neal Stephenson geschriebene, rund 250 000 Zeichen lange Bericht über die Verlegung von Unterwasser-Datenleitungen. Solche weit ausholenden Reportagen zu Technik-Themen haben in amerikanischen Zeitschriften eine lange Tradition. 1972 beispielsweise publizierte die Musikzeitschrift «Rolling Stone» eine lange Reportage – «Fanatic Life and Symbolic Death Among the Computer Bums» – über die Programmierer von Computerspielen, geschrieben von Stewart Brand, der sich als Herausgeber der Hippie-Annalen «The Whole Earth Catalog» hervorgetan hatte. Er sei von diesen Annalen und ihrem Motto – «Stay hungry, foolish» – stark beeinflusst worden, erzählte später der AppleGründer Steve Jobs. Ein weiterer Artikel, der Steve Jobs beeinflusst hat, erschien 1971 im «Esquire». Die 80 000-Zeichen-Reportage von Ron Rosenbaum – «Secrets of the Little Blue Box» – schildert das Leben von Phreaks, technisch versierten jungen Leuten, die das Telefonnetz missbrauchten. Es ist schwer vorstellbar, dass im deutschsprachigen Raum in den 1970er Jahren ein Magazin eine lange, sorgfältig bebilderte Reportage über Computerspiel-Programmierer oder über PhoneHacker publiziert hätte. Wohl deshalb, weil Informatik in Europa bis vor kurzem lediglich ein Special-Interest-Thema war, konnte das Silicon Valley nur im Silicon Valley entstehen.
KEYSTONE
«Auf Grund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft», so schreibt die Wikipedia unter dem Stichwort «Technikjournalismus», «finden Technik-Themen verstärkt Eingang in die Publikumsmedien.» Der Technikjournalismus sei aber nach wie vor eine Domäne von Special-Interest-Titeln und von technischen Fachzeitschriften, die in erster Linie beruflich einsetzbares Expertenwissen vermitteln. Dieser Wikipedia-Beitrag wurde 2004 erstellt. Damals durfte man tatsächlich noch hoffen, dass die Technik und vor allem die Informatik sich als Thema in den Publikumsmedien etablieren würde. Doch es kam anders: Auf die Euphorie des Dotcom-Booms folgte eine Katerstimmung, Technik als journalistisches Thema verlor an Attraktivität, viele Publikumsmedien haben sich aus der Technik-Berichterstattung zurückgezogen, viele Special-Interest-Titel haben ihr Erscheinen eingestellt. Technikjournalisten kämen meist aus technischen Disziplinen, vermutet die Wikipedia. Das war schon 2004 nicht wahr und ist es auch heute nicht. Die Technikjournalisten sollen doch bitte den Wikipedia-Beitrag über Technikjournalismus überarbeiten, schreibt auf der entsprechenden Diskussionsseite ein Wikipedia-Editor, der mit dem Beitrag über Technikjournalismus nicht zufrieden ist. Doch für das Nachdenken über den eigenen Beruf bleibt den Technikjournalisten offenbar keine Zeit. Ausserhalb der USA können Zeitungen und Zeitschriften nicht auf grosse Werbeeinnahmen aus der IT-Branche hoffen. Die Länderniederlassungen der grossen IT-Unternehmen sind Verkaufsorganisationen, die an einer langfristig angelegten Kommunikationsstrategie kein Interesse zu haben scheinen. Die grossen internationalen Fachverlage – beispielsweise die amerikanische IDG Communications – haben sich in ihr Kernland zurückgezogen und viele ihrer ausländischen Titel verkauft. Es hat eine Konsolidierung stattgefunden; Kleinbetriebe und thematisch hochspezialisierte Titel mit starkem Lokalbezug konnten überleben. Viele Fachjournalisten haben im Bereich Corporate Publishing ein Auskommen gefunden. Die Lücke, die sich nach dem Rückzug der Printmedien öffnete, wurde durch Online-News-Portale und Blogs ausgefüllt. In den schier unendlichen Weiten des Internets herrscht an Informationen zu Technik-Themen kein Mangel. Viele dieser News-Outlets werden von Fans für Fans produziert, sie sind zwar nicht immer professionell, aber doch meist liebevoll gemacht. In den
kommerziell orientierten Online-Medien wird die Berichterstattung durch junge Freelancer geprägt, die pro Meldung bezahlt werden. Es ist klar, dass unter diesen Umständen eine auswählende, gewichtende, kritische Berichterstattung nicht möglich ist. Es gilt das Prinzip: möglichst schnell, möglichst viel. Technik wird dargestellt als LifestyleHappening, als Science-Fiction-Spekulation oder als Kuriositätenkabinett. Die Meldungen werden rasch kopiert und verbreiten sich von News-Outlet zu News-Outlet in Windeseile und unzähligen Varianten rund um die Welt. Es herrscht im Internet kein Mangel an Informationen zu technischen Themen. Es gibt Tausende von News-Outlets, die sich der Technik-Berichterstattung widmen. Im Minutentakt jagen einander Kurzmeldungen über neueste Gags und Gadgets. Und doch fühlt man sich als Technik-interessierter Medienkonsument manchmal wie ein Schiffbrüchiger, der mitten im Wasser, auf dem Meer treibend, verdurstet. Ende 2013 schrieb die amerikanische Wirtschaftsjournalistin Jessica E. Lessin: «Technology news needs a reboot», die Technik-Berichterstattung brauche einen Neustart. «Es gibt mehr Storys und mehr News-Outlets als je zuvor, doch ein beunruhigender Kreislauf ist in Gang gekommen: Das Rennen um Pageview und Werbeeinnahmen hat die Publikationen dazu gebracht, auf Quantität anstatt auf Qualität zu achten.» Lessin, die sich als Journalistin des «Wall Street Journal» («WSJ») Meriten erworben hat, stemmt sich gegen das Möglichst-schnell-möglichst-viel-Prinzip. Die von ihr gegründete News-Site «The Information» verspricht eigenständige, «deeply-reported» Geschichten, die nur gegen Entgelt gelesen werden können. Lessin ist nicht die Einzige, die die Online-Berichterstattung im Themenbereich Technik als reformbedürftig betrachtete. Auch andere amerikanische Journalisten verspürten zwischen 2011 und 2014 den Drang, die Technik-Berichterstattung neu zu erfinden. Walt Mossberg und Kara Swisher (ehemals «WSJ») gründeten «Recode.net» (seit 2015 Teil von Vox Media), Joshua Topolsky (ehemals «Engadget») lancierte «Theverge.com». Zu den Innovationen von «The Verge» gehört das Genre «Long Form», das Platz schafft für weitschweifige Reportagen.
Zukünfte gestalten Es ist schwer, sich eine Gegenwart ohne Computerchips vorzustellen. Das eingangs skizzierte Gedankenspiel ist anstrengend, es überfordert die Phantasie. Die Computertechnik ist so sehr mit allen Aspekten unseres Daseins verknüpft und verwoben, dass man sie nicht wegdenken kann, ohne dass auch alles andere verschwindet. Es ist aber möglich, den Computerjournalismus wegzudenken; Computertechnik kann auch ohne Computerjournalismus gedeihen. Und Computerjournalisten, die in der Lage sind, komplexe technische Systeme zu durchschauen und leicht fasslich zu beschreiben, sind auf den Journalismus nicht angewiesen, sie werden dann nicht mehr für Medienhäuser arbeiten, sondern für Beratungsunternehmen, die ihre Berichte teuer zu verkaufen wissen. Es ist vorstellbar, dass Computertechnik ohne Computerjournalismus gedeiht. Ist es auch wünschbar? Soll man die Technik den Technikern überlassen? Und die User sich selbst? Wer eine Technik will, die möglichst vielen Menschen nützlich ist, sollte auch möglichst viele Menschen an der Weiterentwicklung dieser Technik beteiligen. Um das Gespräch zwischen den Usern und den Technik-Experten im Fluss zu halten, braucht es Technikjournalisten. Technikjournalismus soll Lust machen, die Gehäusedeckel aufzuschrauben, Technik respektlos zu zerlegen, infrage zu stellen. Er soll Mut machen, Alternativen sich vorzustellen, Verbesserungswünsche vorzubringen, andere Zukünfte sich zu erträumen.
AUSSTELLUNGSAGENDA ZÜRCHER MUSEEN KUNST Atelier Hermann Haller Höschgasse 6, 044 383 42 47, www.stadt-zuerich.ch/atelierhermannhaller Fr-Sa 13–18h, So 13–17h
Bis 01.10.17: «Bewegte Körper» Eine performative Ausstellung
Graphische Sammlung ETH Zürich Rämistrasse 101, Eingang Karl Schmid-Strasse, 044 632 40 46, www.gs.ethz.ch Mo–So 10–16.45h Eintritt frei
Vorschau nächste Ausstellung: Ab 16.08.17: «On Series, Scenes and Sequences. Intervention von huber.huber» Di 15.08.17, 18h: Vernissage und Jubiläumssommerfest
Helmhaus Zürich Limmatquai 31, 044 251 61 77, www.helmhaus.org, Di–So 11–18h, Do 11–20h
Bis 27.08.17: «Werk- und Atelierstipendien der Stadt Zürich 2017» Do 17.08.17, 18.30–19.45h: Wunschkonzert Kunstförderung (Gespräch)
Johann Jacobs Museum Seefeldquai 17, 044 388 61 90, www.johannjacobs.com, Di 16–22h, Sa/So 11–17h, Führungen jeweils So 12h und nach Vereinbarung
Bis 20.08.17: «Segelyacht nach Singapur – Der Diebstahl des Trapez oder die Geschichte Singapurs, erzählt aus der Perspektive eines Seglers» Di 29.08.17, 19h: Vernissage «Kaffee aus Helvécia»
Kunsthalle Zürich Limmatstrasse 270, 044 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch Do ab 17h: Eintritt frei
Bis 13.08.17: «Michael Riedel. CV.»
12.08.2017–18.08.2017
ARCHITEKTUR DESIGN GESTALTUNG Alterthümer-Magazin Sihlamtsstrasse 4, 043 259 69 00, www.denkmalpflege.zh.ch Im August und September ist der Besuch nur auf Anfrage hin möglich
Kostbarkeiten und Kuriositäten aus den Beständen des Bauteillagers der Kantonalen und Städtischen Denkmalpflege
Architekturforum Zürich Brauerstrasse 16, 043 317 14 00, www.af-z.ch Di/Mi/Fr 12–18h, Do 14–20h, Sa 11–17h
Bis 30.08.17: Sommerpause! Ab 31.08.17: «Inventur. Adolf Krischanitz»
gta Ausstellungen, ETH Zürich 044 633 29 36, www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
Der Ausstellungsraum ist bis September 2017 geschlossen
Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah Zollikerstr. 128, 044 254 57 90, www.heimatschutzzentrum.ch Mi/Fr/Sa 14–17h, Do/So 12–17h, Führung zur Dauerausstellung: Do 12.30h
Dauerausstellung «Baukultur erleben – hautnah!» Bis 01.10.17: «SHELTER IS NOT ENOUGH. Lebensräume für Flüchtlinge.»
Museum für Gestaltung Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 043 446 67 67, www.museum-gestaltung.ch Di–So 10–17h, Mi 10–20h
Der Standort a. d. Ausstellungsstr. wird renoviert und 2018 wiedereröffnet Bis 10.09.17: «Lasst die Puppen tanzen» So 13.08.17, 18h und Mi 16.08.17, 11h: Führung Mi 23.08.17: Vortrag «Marionetten in Sophie Taeuber-Arps Briefen» Führungen in die Samml. (mit Reserv.): Di–Fr 12–13h, Mi 17–18h, So 13–14h Mi 12h in Englisch
Paläontologisches Museum der Universität Zürich: Ticinosuchus ferox, ein 242 Mio. Jahre alter Archosaurier (entfernter Krokodil-Verwandter) aus der Trias des UNESCO-Welterbe MonteSanGiorgio (Tessin).
Stadthaus Stadthausquai 17, 044 412 31 23, www.stadt-zuerich.ch/ausstellung Mo–Fr 08–18h, Sa 08–12h, Feiertage geschlossen Eintritt frei
Pavillon Le Corbusier Höschgasse 8, 044 383 64 70, www.stadt-zuerich.ch/lecorbusier Mi–So 12–18h (Do bis 20h)
Zurzeit keine Ausstellung
Bis 01.10.17: «0800 226 113» Hier erfahren Sie Ihre Pläne fürs Wochenende
Botanischer Garten der Universität Zürich
Strauhof
Zollikerstrasse 107, 044 634 84 61, www.bg.uzh.ch Garten (Freiland): täglich 08–18h, Tropenhäuser: täglich 09.30–17h
Augustinergasse 9, 044 221 93 51, www.strauhof.ch Mi / Fr 12–18h, Do 12–24h, Sa/ So 11–17h
KULTURGESCHICHTE Archäologische Fenster Verschiedene Standorte. Frei zugänglich oder Schlüssel gegen Depot ausleihen beim Baugeschichtlichen Archiv, Neumarkt 4, 044 415 16 86, www.stadt-zuerich.ch/archaeologische-fenster
Verlängert bis 27.08.17: «Frischs Fiche & andere Geschichten aus dem Kalten Krieg» Mi 16.08.17, 12.15: Panzer in Basel – Gespräch mit Urs Zürcher «Engagement nocturne»: Jeden Do bis 24h
So 13.08.17, 14.30h: Führung «Wie wir lernen» Evolution, Humanbiologie, Kulturgeschichte, Erlebnispfad für Gross und Klein
Kunst & Kultur der antiken Zivilisationen rund ums Mittelmeer, Schwerpunkt Neuzugänge. Abgüsse antiker Meisterwerke im 1. OG und 1. UG
Moulagenmuseum des Universitätsspitals und der Universität Zürich
FCZ-Museum
Haldenbachstrasse 14, 044 255 56 85, www.moulagen.ch Mi 14–18h, Sa 13–17h
Eintritt frei
Museum der Anthropologie der Universität Zürich-Irchel
FIFA World Football Museum
Winterthurerstrasse 190, 044 635 49 54, www.aim.uzh.ch/museum Di–So 12–18h, geschlossen bis am 15.08.2017 Eintritt frei
Seestrasse 27, 043 388 25 00, www.fifamuseum.com Di–Sa 10–19h, So 9–18h
Erleben Sie die spannende Spurensuche nach unseren Ahnen und den Ursprüngen unseres Verhaltens
Bis 10.09.17: «SOLD OUT! Africa. Fans. 1959-1979.» Fotoauststellung. Freier Eintritt in die Sonderausstellung. Jeden Di 17h und So 10h: Führung
Paläontologisches Museum der Universität Zürich
Friedhof Forum Kulturzentrum zum Tod
Karl-Schmid-Strasse 4, 044 634 38 38, www.pim.uzh.ch Di–Fr 09–17h, Sa/So 10–17h
Aemtlerstr. 149, 044 412 55 68, www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum Di–Do 12.30–16.30h Eintritt frei
Bis 26.04.18: «Sterben Sie wohl. Illustrationen und Objekte zum Tod»
Stadtgärtnerei Sackzelg 25–27/Gutstrasse, 044 415 78 20, www.stadtgaertnerei.ch Täglich 09–17.30h Eintritt frei
Palmen- und Tropenhaus mit botanischen Raritäten Di 29.08.17, 17.30–19.30h: «Fiirabig-Gärtnere» Mi 30.08.17, 18.00–22.00h: «Slow Food-Stammtisch / Detailinformationen siehe Internet»
Migros Museum für Gegenwartskunst Limmatstrasse 270, 044 277 20 50, www.migrosmuseum.ch Eintritt frei
Botanischer Garten: Nacht der Seerosenkönigin. Vermutlich am Mo 14.08. zwischen 20 und 22h kann die Blüte der Victoria Cruziana im Botanischen Garten bewundert werden. Details: bg.uzh.ch oder facebook.com/bg.uzh.ch Foto: Botanischer Garten UZH
Bis 13.08.17: «Maja Bajevic: Power, Governance, Labor» und «Collection on Display: Communities, Rules»
Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich
Musée Visionnaire / Outsider Art Predigerplatz 10, 044 251 66 57, www.museevisionnaire.ch Mi-So 14-18h
Gebäude HCP, Leopold-Ruzicka-Weg 4, 044 632 40 45, www.tma.ethz.ch Mo–Fr 10–17h Eintritt frei
Bis 23.12.17: «Drei Geschichten aus Zürich» mit Werken von H. Krüsi, G. Hafner und E.M. Hagner. Do 24.08.17, 14h: Vernissage Comic-Band «Der Märchenmaler von Zürich» von Serpentina Hagner
Arbeitszimmer von Thomas Mann
Das Züri-Tram und seine Geschichte – Originalfahrzeuge, Uniformen, grosse Modell-Tramanlage, Kindertram «Cobralino»
Bis 03.09.17: «Tomás Saraceno – Aerosolar Journeys» und «Jürg Stäuble – Mehr sein als System» So 13.08.17, 11.15h: Öffentliche Führung Mi 16.08.17, 18.30h: Öffentliche Führung
Uhrenmuseum Beyer Bahnhofstrasse 31, 043 344 63 63, beyer-uhrenmuseum.com Mo–Fr 14–18h
Kostbare Uhren und Instrumente zeigen die Geschichte der Zeitmessung von 1400 v. Chr. bis heute Bis 15.09.17: «Chronograph – Im Wandel der Zeit, 1913 - 1983»
Museum Rietberg Zürich Gablerstrasse 15, 044 415 31 31, www.rietberg.ch Di/Fr/Sa: 10–17h, Mi/Do: 10–20h, So: 10–18h, Ab 15.08.17: Di–So: 10–17h, Do: 10–20h
Zurzeit keine Ausstellung
Zentralbibliothek Zürich Zähringerplatz 6, 044 268 31 00, www.zb.uzh.ch, Mo–Fr 13–17h, Sa 13–16h
FCZ-Museum. Ältester Wimpel der Sammlung im Museum des FC Zürich (1920er-Jahre)
Gottfried Keller-Ausstellung c/o Schroder & Co Bank AG, Central 2, www.gottfried-keller-ausstellung.ch Mo-Fr 9-17 Uhr (ohne Feiertage) Eintritt frei
Haus zum Rech Baugeschichtliches Archiv/Stadtarchiv Neumarkt 4, Baugeschichtl. Archiv: 044 415 16 86, Stadtarchiv: 044 415 16 46 Mo–Fr 08–18h, Sa 10–16h
Stadtmodell «Zürich um 1800» Bis 01.09.17: «Teppichbeet und Promenade» Die Zürcher Kunst- und Handelsgärtner Froebel
Landesmuseum Zürich Museumstrasse 2, 058 466 65 11, www.landesmuseum.ch, Di–So 10–17h, Do 10–19h, Führungen: 058 466 66 00
Ab 18. 08.17: «Rebel Video» Bis 22.10.17: «Schmuck. Material Handwerk Kunst» Bis 11.03.18: «tierisch schweizerisch: Kuh, Murmeli, Steinbock und Bernhardiner» Dauerausstellungen: «Archäologie Schweiz», «Galerie Sammlungen», «Geschichte Schweiz». Von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart
Max Frisch-Archiv an der ETH Bibliothek Rämistrasse 101, 044 632 40 35, www.mfa.ethz.ch, Mo–Fr 10–17h
Eintritt frei
Bis 29.09.17: «Der Zufall hat es gut gemeint.» – Max Frisch und Gottfried Honegger
Money Museum Hadlaubstrasse 106, www.moneymuseum.com 044 242 76 80
Wegen Umbau geschlossen
Mühlerama Seefeldstrasse 231, 044 422 76 60, www.muehlerama.ch, Wegen Umbau bis 25. Oktober 2017 geschlossen
Workshops für Schulklassen/Kindergeburtstage finden in der alten Conditorei der Bäckerei Buchmann statt. Anmeldung unter www.muehlerama.ch
Vielseitig engagiert: Auch für die Zürcher Museen. zkb.ch/sponsoring
Eintritt frei
Bis 02.12.17: «Typisch Zürich! Kostbares, Besonderes, Alltägliches aus 1’000 Jahren»
Dauerausstellung über den Dichter und Staatsschreiber Gottfried Keller
Museum Rietberg: «Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens». Osiris-Statuette aus Bronze und Votivboot aus Blei am Meeresgrund in ThonisHerakleion, Bucht von Abukir, Ägypten (SCA 1081, 1039). Bild: Christoph Gerigk © Franck Goddio, Hilti Foundation
02.09.17, ab 19h: Lange Nacht der Zürcher Museen «Das grosse Rätselraten für Jung und Alt» Programm: www.langenacht.ch
Tram-Museum Zürich
Museum Haus Konstruktiv
Rote Fabrik, Seestr. 395, 044 481 59 50, www.shedhalle.ch
Sukkulenten-Sammlung Zürich Mythenquai 88, 044 412 12 80, www.stadt-zuerich.ch/sukkulenten Täglich 09–16.30h, Sa 12.08.17: Wegen der Streetparade geschlossen Eintritt frei
Forchstrasse 260, 044 380 21 62, www.tram-museum.ch Museum und Shop Mi/Sa/So 13–18h
Selnaustrasse 25, 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch Di 11–17h, Mi 11–20h, Do/Fr/Sa/So 11–17h
Shedhalle
Eintritt frei
242 Millionen Jahre alte Saurier und Fische aus der Mitteltrias des UNESCO-Welterbes Monte San Giorgio
Bis 27.08.17: «Mexikanische Grafik» Bis 01.10.17: Accrochage «Félix Vallotton» Ab 25.08.17: «Cantastorie. Ritter, Räuber, Zauberinnen – Volkskunst aus Süditalien!» Jetzt schon Tickets für die Konzertreihe zur Ausstellung buchen!
Letzte Tage! Bis 13.08.17 «Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens» Mi 18h / Do 12.15h: Führungen zur Ausstellung Bis 17.09.17: «Facettenreiche Ideale – Frauen in der Indischen Malerei» So 20.08.17, 11h: Führung zur Ausstellung Bis 29.10.17: Sammlungsführungen «WELTbewegend» mit wechselnden Monatsthemen: jeden Sonntag um 14h
Eintritt frei
«Körper aus Wachs oder Pixel?» Wachsmoulagen in der universitären Lehre
Rückblick auf die Geschichte des Fussballclubs Zürich
Heimplatz 1, 044 253 84 84, www.kunsthaus.ch Di, Fr–So 10–18h, Mi/Do 10–20h
Eintritt frei
Englischviertelstrasse 9, 044 260 60 44, www.kulturama.ch Di–So 13–17h
Rämistr. 73, 044 634 28 11, www.archaeologie.uzh.ch/sammlung.html Di-Fr 13-18h, Sa/So 11-17h Eintritt frei
Kunsthaus Zürich
focusTerra – ETH Zürich Erdbeben, Vulkane, Kristalle, Fossilien uvm. Sonneggstrasse 5, 044 632 62 81, www.focusterra.ethz.ch Mo–Fr 9–17h, So 10–16h
KULTURAMA Museum des Menschen
Archäologische Sammlung der Universität Zürich
Kunsthalle Zürich: : «Michael Riedel. CV». Michael Riedel. Photo by Jonathan Smith. Courtesy David Zwirner, New York/London and Gabriele Senn Galerie, Vienna
Vermutlich am Mo 14.08. zwischen 20+22h «Nacht der Seerosenkönigin» Di 15.08.17, 12.30–13h: «Passionflowers» talk in English with T. Boza
Öffentliche Führungen nur am Sonntag: Erdbeben mit Simulator: jeweils um 11/13/15h. Führung durch die Dauerausstellung: jeweils um 14h
Lindenhofkeller, Spätrömisches Kastell und mittelalterliche Pfalz, Schlüsselreservation Mo 13–17h, Di–Fr 8–17h
Werdstrasse 21, 043 521 12 12, www.fcz.ch/museum Mo-Fr 10–18.30h, Sa 10–17h
NATURWISSENSCHAFT MEDIZIN PFLANZEN TIERE
Zunfthaus zur Meisen Zürich Münsterhof 20, 044 221 28 07, www.nationalmuseum.ch/d/meisen Do–So 11–16h
«Schweizer Porzellan und Fayencen des 18. Jahrhunderts» Do 17.08.17, 18h: Führung
Zunftstadt Zürich Obere Zäune 19, 2. OG, www.zunftstadt.ch So 13–17h, Privatführungen auf Anmeldung, 365 Tage/Jahr
«Zürcher Geschichte – die Ausstellung ohne Ausstellungsgegenstände»
Zürcher Spielzeugmuseum Fortunagasse 15/Ecke Rennweg, 044 211 93 05, www.zürcher-spielzeugmuseum.ch Mo–Fr 14–17h, Sa 13–16h
Sonderausstellung: «SPACE TOYS – Star-Wars im Kinderzimmer» «Sasha Puppen»: Die Kinder aus aller Welt von Sasha Morgenthaler
Sukkulenten-Sammlung Zürich: «Sukkulentengärten - Geschichten einer Faszination»
Urania-Sternwarte Zürich Uraniastr. 9, 043 317 16 40, www.urania-sternwarte.ch Führungen Do/Fr/Sa, 21h bei jedem Wetter, Eintritt 15.–/10.–/5.–
Mo 21.08.17, 19.15h & 20.30h: Spezialführungen Totale Sonnenfinsternis
AUSSEREUROPÄISCHE KULTUREN Chinagarten Zürich Bellerivestrasse 138, 044 380 31 51, www.stadt-zuerich.ch/chinagarten Täglich 11–19h
Einer der ranghöchsten Gärten ausserhalb Chinas mit Teich, Pavillons und Palais Do 07.09.17, 18–19h: «Zahlensymbolik in China» Führung mit Gabriela Blumer Kamp (CHF 15.–)
NONAM Nordamerika Native Museum Zürich
Wildnispark Zürich Naturwald, Tieranlagen und Naturmuseum Alte Sihltalstrasse 38, 8135 Sihlwald, 044 722 55 22, www.wildnispark.ch Museum/Besucherzentrum: Di–Sa 12–17.30h, So und Feiertage 9–17.30h
So 20.08.17, 10–16h: Coop Kinder-Tag im Langenberg. Spiel- und Ratespass für die ganze Familie, gratis
Zoologisches Museum der Universität Zürich Karl Schmid-Strasse 4, 044 634 38 38, www.zm.uzh.ch, Di–Fr 09–17h, Sa/So 10–17h
Eintritt frei
Seefeldstrasse 317, 044 413 49 90, www.nonam.ch Di–Fr 13–17h, Sa/So 10–17h
Jeden So 13.08.17 (gratis), 11.30h: Führung «Wer ist hier der Boss?! Tierisches Zusammenleben», 14/15h: Familienworkshop «Jahreszeiten – aus tierischer Sicht» (ab 5 Jahren)
Bis 03.09.17: Sonderausstellung «Bison, Büffel, Buffalo» So 13.08.17, 12h: Familienführung in der Dauerausstellung Di 15. bis Fr 18.08.17, jeweils 13–16h: Offene Ferienwerkstätten für Fam.
Zürichbergstrasse 221, 044 254 25 05, www.zoo.ch 365 Tage offen, Zoo: 09–18h, Masoala Regenwald: 10–18h
Neue Lori-Voliere: Erleben Sie Allfarbloris aus nächster Nähe und füttern Sie die farbenprächtigen Papageien mit Nektar. zoo.ch/lori
Völkerkundemuseum der Universität Zürich Pelikanstrasse 40, 044 634 90 11, www.musethno.uzh.ch Di/Mi/Fr 10–17h, Do 10–19h, Sa 14–17h, So 11–17h
Zoo Zürich
Eintritt frei
Bis 13.08.17: «La Relance en Images» Bis 18.02.18: «Auto Didaktika. Drahtmodelle aus Burundi» So 20.08.17, 12h: Führung. Bis 15.04.18: «HinGabe. Das Vessantara-Epos in Rollbildern & Dorffesten Thailands»
DIE LANGE NACHT DER ZÜRCHER MUSEEN Immer am ersten Samstag im September. Nächstes Mal am 02.09.2017, ab 19h langenacht.ch
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
MEINUNG & DEBATTE 11 TEPPICHETAGE
Reflexionen einer Reisenden Von DORIS AEBI
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz
Der Pechvogel der deutschen Politik ERIC GUJER
Ist Martin Schulz an allem schuld? Nein. Er kann nichts dafür, dass die SPD in NordrheinWestfalen lausig regiert hat und abgewählt wurde. Er kann nichts dafür, dass sein Parteifreund Stephan Weil anscheinend glaubt, der niedersächsische Ministerpräsident werde von VW gewählt und nicht vom Volk. Martin Schulz ist nicht für Pleiten und Pannen der SPD verantwortlich, und doch unterminieren sie seine Kanzlerkandidatur. Er kann auch nichts für seine Partei, der Macht suspekt ist. Aber er ist nicht nur Opfer widriger Umstände. Schulz selbst hat einiges dafür getan, dass kaum noch jemand mit einem Sieg der SPD bei der Bundestagswahl rechnet. Schulz hat geistig nie die beschaulichen Gefilde des EU-Apparats in Brüssel und Strassburg verlassen. Die Politik dort fühlt sich an wie Verwaltung. Die Reaktionszeit ist langsam, alles muss unter den 28 Mitgliedsstaaten abgestimmt werden. Berlin ist schneller, die Auseinandersetzung härter, und die Gegner in der eigenen Partei wie bei der Konkurrenz sind skrupelloser. Damit hat Schulz auch nach einem halben Jahr Mühe, weshalb führende Sozialdemokraten bereits unverhohlen tuscheln. Schulz wurde zwar ohne Gegenstimme zum Parteivorsitzenden gewählt, aber die ungeteilte Unterstützung der SPD geniesst er noch lange nicht. Schulz hat den Fehler gemacht, allein auf sein vertrautes EU-Team zu setzen und erst spät Wahlkampfprofis wie Generalsekretär Hubertus Heil anzuheuern. Dieses Versäumnis zu Beginn rächt sich jetzt. Ein Herausforderer kann sich nicht wie ein amtierender Kanzler auf den Schlussspurt beschränken. Fehler, die er früh macht, bleiben an der Wahlkampagne hängen. Wer nicht gerade ein Bauchpolitiker mit genialischen Zügen ist wie Gerhard Schröder, muss seinen Wahlkampf sorgfältig planen und Kernbotschaften gezielt setzen. Donald Trump hat dies verstanden. «Make America great again» und «America first», das ist unmissverständlich. Was möchte Martin Schulz gross machen? Mehr soziale Gerechtigkeit und eine Rückkehr zum Sozialstaat der neunziger Jahre? Nein, Schulz kann rechnen. Appeasement gegenüber Russland und die Abwendung von der Nato? Nein, Schulz ist kein Phantast, der Westeuropa russischer
Berlin ist schneller als Brüssel, die Auseinandersetzung ist härter, und die Gegner in der SPD wie bei der Konkurrenz sind skrupelloser.
Dominanz ausliefert. Er will alles. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Abschreckung. Ein bisschen mehr Sozialstaat und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Er will also gar nichts. Der Buchhändler aus Würselen, Nordrhein-Westfalen, hat sich auf die authentische Wirkung seiner Lebensgeschichte verlassen. Vom Gymnasium geflogen, arbeitslos, mit 20 Alkoholiker – das ist tatsächlich etwas anderes als die glatten, meist mit Universitätsdiplomen geschmückten Lebensläufe heutiger Berufspolitiker. In seiner Jugend nichts erreicht zu haben, genügt allerdings nicht, um später Erfolg zu haben. Auf das Persönliche ausgerichtete Wahlkämpfe wirken schnell anbiedernd oder substanzlos. Angela Merkel hat dies verstanden. Sie backt gerne Kuchen und wandert in den Alpen. So viel Rührseligkeit muss genügen. Martin Schulz macht vieles richtig. Er hat Rücksicht auf das leicht entzündliche Gemüt der SPD genommen und mit seinen Botschaften jeden Parteiflügel bedient. Er reist unermüdlich durchs Land und absolviert unzählige Wahlkampfauftritte. Ihm unterlaufen keine Patzer wie dem SPD-Kanzlerkandidaten Rudolf Scharping, der 1994 brutto und netto verwechselte. Aber er wirkte in den letzten Monaten so glücklos und bieder wie Scharping, der Pechvogel vom Dienst. Diesen Eindruck zu kehren, wird in den letzten Wochen bis zur Wahl sehr schwer. Man könnte die SPD generell den Pechvogel der deutschen Politik nennen, hätte sie nicht vieles selbst verschuldet. Sie verlor die vergangenen zwei Bundestagswahlkämpfe auch deshalb, weil sie zielsicher auf den falschen Kandidaten setzte. Frank-Walter Steinmeier ist ein kluger Kopf und ein detailversessener Arbeiter, aber kein Politiker, der sich ins Getümmel eines Wahlkampfs stürzt. Peer Steinbrück findet seine Partei ziemlich peinlich und sagt dies offen – wie er auch sonst jedem ungeschminkt an den Kopf wirft, was er über ihn denkt. Zu einem Sympathieträger macht ihn dies nicht, und seine Partei liess ihn im Wahlkampf hängen. Beiden Kandidaten fehlten also wichtige persönliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kandidatur. Schulz ist ebenfalls kein idealer Bewerber, auch wenn die SPD glaubte, keinen besseren zu haben. Doch Wahlen werden heute mehr denn je dank der Person gewonnen, die antritt. Vielleicht findet die SPD 2021 jemanden, der politisch, charakterlich und vom ganzen Habitus her zu überzeugen vermag. Deutschland hätte das verdient. Die Demokratie lebt von echter Konkurrenz und periodischem Machtwechsel.
Nach der Ferienzeit dürfte auch bei Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, langsam wieder der Alltag einkehren. Bevor wir aber im rollenden Zug der organisierten und durchgetakteten Arbeitstage wieder Platz nehmen, möchte ich Ihnen von einer anderen Zugfahrt berichten: Ich war im Regelzug der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau unterwegs. Ich fuhr 8000 Kilometer quer durch zwei der grössten Länder der Welt, China und Russland. Sie gehören nicht nur flächenmässig, sondern auch betreffend Bevölkerungszahl und Rohstoffvorkommen zu den Spitzenreitern. Umso mehr beeindruckt es mich jeweils auf solchen Reisen, mit welch hoher Wertschätzung die Menschen über unser winziges Land sprechen. Natürlich nennen sie zuerst Schokolade, Berge, Banken und Uhren. Schnell aber loben sie nach diesen Klischees auch die hohe politische und wirtschaftliche Stabilität, die ausbleibende Korruption, Freiheit, Sicherheit und den funktionierenden Staat. All diese Faktoren verleihen uns ein Image von grosser Strahlkraft, das weiter gestärkt wird dadurch, dass die Schweiz regelmässig Spitzenplätze in globalen Ratings zur Innovationskraft einnimmt. Diese verdanken wir unter anderem unseren im Vergleich zum Bruttoinlandprodukt (BIP) hohen Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung. Reichtum der anderen Art macht damit die Schweiz attraktiv. So überrascht es nicht, dass ausländische Investoren, gerade aus diesen beiden Ländern, immer häufiger in grosse Schweizer Firmen investieren. Syngenta, Gategroup, Sigg und Eterna wurden gar für Milliarden von Franken von Staatskonzernen und Unternehmen aus China aufgekauft. Die Industriefirmen Saurer, Sulzer und OC Oerlikon sind von russischen Investoren dominiert. Ein Blick auf den Swiss-MarketIndex (SMI) zeigt, dass von den zwanzig Grossunternehmen nur drei in Schweizer Hand sind. Bei vielen anderen – etwa bei ABB, Credit Suisse, Novartis, Nestle´ oder der UBS – halten ausländische Aktionäre hohe Beteiligungen. Immer wieder fordern darum Politiker, die Schweizer Wirtschaft sei vor dem Ausverkauf zu schützen – insbesondere seit auch im grenznahen Ausland laut über stärkere Regulierungen nachgedacht wird. Grundsätzlich ist es richtig, solche Gedanken anzustellen – im Interesse des Landes nachzudenken, ist die Aufgabe der Politik. Doch ich will sehr vor Regulierung warnen: Auf lange Frist profitiert die Schweiz stark von ihrer marktwirtschaftlichen Offenheit. Ohne verfügbares Kapital – gerade auch aus dem Ausland – hätten viele weltbekannte Firmen gar nicht erst ihr Domizil hier. Zudem sind in der Schweiz, anders als in der Europäischen Union, Infrastrukturbetriebe weitgehend in staatlicher Hand. Post, Bahn, Energiekonzerne, Stromnetze, Spitäler und Flughäfen gehören mehrheitlich Bund, Kantonen und Städten. Über ein Abwehrgesetz liesse sich allenfalls bezüglich dieser kritischen Infrastruktur diskutieren. Darüber hinaus aber sind die Frauen und Männer auf den Teppichetagen der Schweizer Unternehmen gefordert. Sie müssen sich ihrer Verantwortung für den Marktplatz Schweiz bewusst sein und mit Weitsicht und nachhaltigem Wirtschaften dafür sorgen, dass ihre Unternehmen eine Zukunft haben – und nicht plötzlich in ausländische Abhängigkeit gelangen. Doris Aebi ist Unternehmerin und Personalberaterin in Zürich. Sie reflektiert an dieser Stelle vierzehntäglich über Erfahrungen aus ihrem Arbeitsumfeld: der Teppichetage.
ARCHIV-TROUVAILLEN
Menschliche Rohrpost bsa. V 1853: Nachdem die Electric Telegraph Company in London die erste Rohrpost zur Beförderung von Schriftstücken eingerichtet hat, soll die Kraft des Luftdrucks versuchsweise auch für grössere Transporte eingesetzt werden. Schon 1861 macht in Amerika eine neue Erfindung Furore: Röhren, in denen ein Passagier Platz nimmt, sollen mittels Luftdruck abgeschossen werden. Der Fahrgast kommt an seinem Bestimmungsort an, ehe er sich richtig besonnen hat, dies der Plan. Er legt sich also behaglich in die weich gepolsterte Röhre und raucht und isst, soweit das Tempo dies zulässt. Was 1861 nicht klappt, kann – ohne Rauch – noch immer werden.
www.nzz.ch/archiv-trouvaillen
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MEINUNG & DEBATTE Neuö Zürcör Zäitung
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von Parks charakterisieren lassen. Die Kontroverse um den Umgang mit Bauten ausserhalb der Bauzonen legt derzeit Zeugnis ab von den gegensätzlichen Sichtweisen. Während die Landwirtschaft und die Bauwirtschaft sich für möglichst viele Ausnahmen von der Regel starkmachen, pochen Landschafts- und Naturschützer auf eine möglichst rigide Durchsetzung des Bauverbots und auf die Erhaltung des herkömmlichen Erscheinungsbildes. Ursache des politischen Gezerres um das Grün in der Landschaft ist aber vor allem das gegenseitige Misstrauen der Anspruchsgruppen. Während sich die Bauern dezentral industrialisieren und daran sind, das Landschaftsbild nachhaltig zu verändern, werden sinnvolle Einzonungen letzter Kuhweiden im bereits bebauten Gebiet zu unerspriesslichen Kraftproben. Sie münden oft in Blockaden der baulichen Arrondierung, weil ein grosser Teil der Bürgerinnen und Bürger Angst hat, das bisschen Grün in der unmittelbaren Nachbarschaft zu verlieren und damit auch ein bisschen Heimat. Apropos Heimat: In der Umfrage unter tausend Personen, die das Stapferhaus Lenzburg im Vorfeld seiner laufenden Ausstellung dieses Namens machen liess, schwingen unter den Antworten auf die Frage «Was bedroht Ihre Heimat?» «Naturzerstörung» (35 Prozent) und «Überbauungen» (28 Prozent) obenaus. «Fremde Kulturen» und «Globalisierung» belegen lediglich die Plätze drei und vier.
Vertrauen schaffen
Potenzielles oder tatsächliches Bauland sorgt für Kontroversen. Damit ist umzugehen.
Was für ein glückliches Land die Schweiz doch ist: In den Flächenstaaten Europas veröden ganze Landstriche, weil die Menschen durch die Rationalisierung der Landwirtschaft und die Entwicklung hin zu Wissens- und Dienstleistungsgesellschaften in die Zentren ziehen. Die Zunahme an Tätigkeiten, die auf Bildung und Informationen basieren, stärkt Städte und Metropolitanräume – ungeachtet aller Möglichkeiten, welche die Telekommunikation bietet. In der Schweiz profitieren davon nicht nur die Städte, sondern auch die meisten Teile dessen, was wir immer noch als Land bezeichnen. Zu verdanken ist das der kleinen Ausdehnung der Eidgenossenschaft, ihrer feinmaschigen Verkehrserschliessung und ihrer ausgeprägt dezentralen Organisation. Diese Voraussetzungen führen dazu, dass die Schweiz heute primär aus zwei Metropolitanräumen besteht, die sich weit ins Mittelland, in die Voralpen und in den Jura hinein erstrecken – der eine vom Genfersee her und der andere von den Städten Zürich und Basel aus. Hinzu kommen das Tessin, das im Süden zu einer Art Sonderwirtschaftszone in der Metropolitanregion Mailand wird, und die alpinen Regionen, in denen vor allem regionale Zentren wie Brig oder Chur am allgemeinen Wachstum partizipieren.
GAETAN BALLY / KEYSTONE
Hand in Hand ins urbane Land Alle reden von Globalisierung, Digitalisierung und Alterung. Daneben wird ein Trend zu wenig beachtet, dem die Schweiz unterworfen ist: die Verstädterung. Eine höhere Dichte an Menschen bedingt mehr vorausschauendes Denken und Handeln, mehr Respekt und Ernsthaftigkeit im Umgang unter den Anspruchsgruppen – und vor allem Kompromissfähigkeit. Von Paul Schneeberger
Gezerre um das Grün Nimmt man das mittlere Szenario des Bundes für bare Münze, wird die Einwohnerzahl der Schweiz bis 2045 im Schnitt um 0,7 Prozent pro Jahr wachsen. Ausser Uri werden gemäss dieser Prognose alle Kantone an dieser Entwicklung teilhaben. Was das heisst, liegt auf der Hand, wird aber selten offen ausgesprochen, geschweige denn politisch thematisiert. Die Schweiz wird noch mehr zu einem verstädterten Land, als sie das heute schon ist. Verfechter der Theorie von den «Agglomerationseffekten» weisen darauf hin, dass durch das Wachstum mehr Menschen «miteinander in produktive und kreative Beziehungen treten», dass das Land also urbaner wird. Dabei blenden sie oft aus, dass eine höhere Bevölkerungsdichte nicht nur den Druck auf die konstant bleibenden natürlichen Ressourcen erhöht, sondern auch das Konfliktpotenzial, weil sich Menschen gegenseitig in die Quere kommen oder unterschiedliche Perspektiven aufeinanderprallen. Verschärft wird das durch die zunehmende Individualisierung. Es gibt zwei Möglichkeiten, mit diesem Befund umzugehen: Die eine besteht darin, sich in Passivität zu üben und so zu tun, als verändere sich nichts. Legen Politik und Gesellschaft die Hände in den Schoss, wird die fortschreitende Urbanisierung der Schweiz in Blockaden und weitere Regulierungen münden (eine apodiktische Volksinitiative gegen
Legen wir die Hände in den Schoss, wird die Urbanisierung in Blockaden und Regulierungen münden.
Zersiedelung ist bereits eingereicht), welche die Weiterentwicklung des Landes und damit seine Standortgunst bremsen. Die andere, die aktive Option besteht darin, Herausforderungen zu identifizieren, welche die Urbanisierung des Landes mit sich bringt, diesen klug zu begegnen und nach Wegen zu suchen, wie sich potenzielle Kontroversen präventiv abfangen lassen. Gefordert sind alle, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, jede und jeder Einzelne von uns. Was das konkret heissen kann, lässt sich anhand verschiedener Aspekte illustrieren. Ein markantes Beispiel ist unser Umgang mit dem unbebauten Land. Er ist geprägt von vier Sichtweisen, die sich mit den Stichworten potenzielles Bauland, landwirtschaftliche Produktionsfläche, möglichst ökologisch und authentisch zu erhaltende Landschaft und Erholungsraum in Form
Zieht man in Betracht, dass hier gegenüber einer repräsentativen Auswahl Jüngere, Frauen und Personen mit höherer Bildung leicht übervertreten waren, wird deutlich, dass sich diese Grundstimmung nicht einfach mit der Nostalgie älterer Generationen begründen lässt. Je mehr Kuhweiden zwischen Wohnhäusern «gerettet» werden, desto mehr wächst der Druck auf das freie Land ausserhalb des Siedlungsgebiets, das ja eigentlich nicht mehr zu Bauland werden soll. Der Schlüssel, um diesem Paradox zu begegnen, liegt darin, das unbebaute Land nicht länger als Restmenge neben dem Siedlungsgebiet zu betrachten, sondern als multifunktionales Gebiet, das verschiedenen Ansprüchen Rechnung tragen soll. So wie die Bauern ein Bewusstsein für die Multifunktionalität des von ihnen bewirtschafteten Landes entwickeln müssen, haben die Menschen, die hier Erholung suchen, Verständnis dafür aufzubringen, dass die Landwirtschaft nicht mehr jene aus Gotthelfs Zeiten sein kann. Miteinander statt nebeneinander muss also die Devise lauten – ob sie in Bezug auf den Freiraum in zunehmende Mehrfachnutzungen mündet oder zu einer Arbeitsteilung zwischen landwirtschaftlichen Gewerbezonen und deklarierten Parks führt, ist sekundär. Eine Mehrfachnutzung könnte beispielsweise darin bestehen, abgemähte Wiesen für Freizeitaktivitäten zur Verfügung zu stellen. Zentral ist, dass die unterschiedlichen Anspruchsgruppen durch Kooperation Vertrauen zueinander finden und von ihren Verlustängsten befreit werden können. Apropos Erholungsraum: Potenzial, um der absehbar steigenden Nachfrage nach einer Gegenwelt zu baulich verdichteten Siedlungsgebieten zu entsprechen, birgt auch der in der Schweiz gesetzlich absolut geschützte Wald. «Urban Forestry» heisst ein neuer Ansatz, der die auf Nutzung und Schutz ausgerichtete forstwirtschaftliche Sichtweise um Komponenten ergänzt, die Wälder für jene attraktiver machen, die hier Erholung suchen. Aus siedlungsnahen Wäldern können zum Beispiel Parks werden, die sich wohltuend von der verbreiteten Monotonie unserer Forste abheben. Der Wandel vom Nebeneinander zum Miteinander, vom grundsätzlichen Misstrauen zum prinzipiellen Vertrauen betrifft bei weitem nicht nur den Umgang mit dem freien Land. Gleich verhält es sich mit Veränderungen im Baugebiet: Grosse Vorhaben, gerade auch in mittleren und kleinen Gemeinden, bedingen Bauherren und Behörden, die in Nachbarn nicht nur lästige Störefriede sehen, sondern Partner, die es konsensual für Veränderungen zu gewinnen gilt. Gelingt das nicht, lassen sich Konflikte immer noch auf dem Rechtsweg klären. Abgesehen davon, dass sich um den Preis des einen oder anderen Kompromisses durch einen partnerschaftlichen Ansatz kurzfristig Zeit, Geld und Nerven sparen und mittelfristig zusätzliche Regulierungen vermeiden lassen: Betroffene, zumal wenn ihre Zahl gross ist, sind Anspruchsgruppen, die ernst zu nehmen sind und deren lokales Wissen die Umsetzung von Bauprojekten gar befruchten kann. Ist das Verhalten, das die Bewegungsfreiheit in einer urbaneren Schweiz im eigentlichen und im übertragenen Sinne erhält, auf eine einfache Formel zu bringen, lässt sich auf einen alten Slogan zurückgreifen. «Sicherheit durch Höflichkeit»: Mit diesen drei Worten hat die Stadt Zürich einst die Autofahrer an ihrer Grenze begrüsst. Das mag mittlerweile etwas spiessig klingen, bringt es aber auf den Punkt. Wer seinem Gegenüber respektvoll und ernsthaft begegnet, schafft Vertrauen und verhindert Verhinderung. Das Credo «Hand in Hand ins urbane Land» ist nicht frei von einer gewissen, zumal auch intellektuellen Anstrengung. Aber das sollte angesichts des steigenden Bildungsgrads im glücklichen Land kein Problem sein.
SCHWEIZ
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Der Schriftsteller Jonas Lüscher sieht die Schweiz als ein tief gespaltenes Land ohne Streitkultur SEITE 14, 15
Der Tierquäler von Hefenhofen kassierte jahrelang Hunderttausende von Franken an Subventionen SEITE 16
Oberster Polizist will nationale Datenbank
Stefan Blättler, Präsident der kantonalen Polizeikommandanten, beklagt Defizite beim Informationsaustausch Personenkontrollen sind für Polizisten oft ein Blindflug. Auf Daten aus anderen Kantonen haben sie nur schwer Zugriff – in Zeiten des Terrors ist dies eine Sicherheitslücke.
existieren, hat dazu beigetragen, dass der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt zunächst unerkannt blieb. Mehrere andere Attentäter waren als Kleinkriminelle ebenfalls lange vor ihrer Radikalisierung polizeilich erfasst. Unter diesem Aspekt sei die Vernetzung «ein zentrales Anliegen», erklärt Schneeberger. Auch aus Sicht von Andr´e Duvillard, Delegierter des Sicherheitsverbundes Schweiz (SVS), ist die Vernetzung deshalb «ein strategisches Ziel». Im SVS sind die für die Sicherheit zuständigen Stellen des Bundes und der Kantone vertreten. Bis Ende Jahr erarbeitet der Verbund einen nationalen Aktionsplan mit Massnahmen zur frühzeitigen Erkennung und Prävention von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus.
DANIEL GERNY, ERICH ASCHWANDEN
Seit Wochen sind im Oberaargau Einbrecher unterwegs, ohne dass ihnen die Polizei auf die Schliche kommt. Auch an diesem Abend fährt eine Patrouille erfolglos durch die Einfamilienhausquartiere. Zwei Männer, die sich verdächtig verhalten, erweisen sich bei der Personenkontrolle als scheinbar harmlos: Die beiden Rumänen sind weder in der kantonalen Datenbank erfasst, noch im Fahndungssystem des Bundes (Ripol) ausgeschrieben. Was die Beamten in dieser Nacht nicht wissen: In zwei Nachbarkantonen sind die Männer bereits früher als Kriminaltouristen wegen Einbruchs verurteilt worden, in einem weiteren Kanton laufen Ermittlungen.
Datenschutz als Hindernis
Mühsame Abfrage per Mail Das Beispiel ist fiktiv, aber realistisch: Heute können Schweizer Polizisten elektronisch höchstens auf die Datenbank ihres eigenen Kantons und auf Ripol zugreifen. Um an Informationen aus der übrigen Schweiz zu kommen, müssen sie zum Telefon greifen oder per Rund-Mail eine Anfrage an die anderen Kantone stellen. Ein zeitraubender Prozess, der die Fahndung erschwert. Der Berner Polizeikommandant Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten, verlangt daher die Schaffung einer national vernetzten polizeilichen Datenbank. «In Zeiten der grenzüberschreitenden Kriminalität ist es unsinnig, wenn schon die Kantone 26 unterschiedliche Systeme betreuen», sagt Blättler. «Es ist höchste Zeit, dass bei den kriminalpolizeilichen Datenbanken eine übergreifende Lösung gefunden wird.» Roger Schneeberger, Generalsekretär der
Ein Polizist der Kantonspolizei Aargau kontrolliert auf einer Raststätte an der A 1 ein Fahrzeug.
Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren, ist gleicher Meinung: Nachdem bisher im Rahmen der Harmonisierung der Polizei-Informatik vor allem eher periphere Bereiche koordiniert worden seien, müssten jetzt die Kernbereiche in den Fokus rücken. Im Bereich der Waffenregister ist dies bereits erfolgt (vgl. Zusatz). Nun müssten die kriminalpolizeilichen Datenbanken folgen. Zusätzliche Dringlichkeit erhält die Forderung durch die terroristische Bedrohung. So hat der mangelnde Informationsfluss bei verschiedenen Anschlägen in Europa die Arbeit der Behörden erschwert. Die Tatsache, dass in Deutschland bundesweit 19 unterschiedliche Datenbanken für Straftaten
KARIN HOFER / NZZ
Bessere Informationen zu Waffen ase./dgy. V Was sich die Polizeikorps für
die Abfrage von Personendaten wünschen, ist bezüglich Waffen bereits umgesetzt. Seit Mitte Oktober 2016 ist die Online-Abfrage Waffenregister in Betrieb. Durch eine einzige Abfrage erfährt ein Polizeibeamter seither die Personalien des Erwerbers, Waffenart, Waffennummer und Datum der Übertragung. Auf diese Weise können sich Polizisten vor einem heiklen Einsatz gezielt darüber informieren, ob eine Person eine Feuerwaffe besitzt. Das Projekt ist ein Teil des seit dem Jahr 2012 laufen-
den Projekts Harmonisierung der Schweizer Polizeiinformatik (HPi). Teil von HPi ist auch die zentrale Meldeplattform Suisse ePolice, über welche Delikte wie Velodiebstähle oder Sachschäden der Polizei online gemeldet werden können. Dieser virtuelle Polizeiposten ergänzt das Dienstleistungsangebot einer Polizeistation mit einem nutzerfreundlichen Webportal. Der zeitraubende Gang zum Polizeiposten wird hinfällig. Denn Meldungen aus der Bevölkerung können rund um die Uhr erfasst und übermittelt werden.
Für eine Datenbank-Vernetzung müssten in den Kantonen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, doch das nimmt Zeit in Anspruch: Heute seien die kantonalen Datenschutzgesetze ein Hindernis, sagt Duvillard. Laut Gunhilt Kersten, Vizepräsidentin der Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, gibt es rechtlich verschiedene Anforderungen. So müsse geregelt werden, unter welchen Umständen welche Daten weitergegeben werden dürften. Die Weitergabe von Daten aus der Strafverfolgung sei ein Grundrechtseingriff und müsse immer verhältnismässig sein. Auch dürften die Bestimmungen der Strafprozessordnung über die Beweiserhebung nicht unterlaufen werden, so Kersten. Solange Ziel und Ausgestaltung des Datenaustauschs gänzlich unbestimmt seien, sei eine Beurteilung aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht möglich. Für die Polizisten im Einsatz stehen dagegen handfeste Überlegungen im Vordergrund. «Wenn wir Verdächtige aufgreifen, beginnt die Uhr zu ticken», sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau: «Da wäre es enorm wichtig, möglichst rasch Daten aus den anderen Kantonen zu erhalten. Zumal diese ja bereits erfasst sind.»
Bürgerliche Frauen kommen nicht vom Fleck Die Bundesratskandidatur von Isabelle Moret bringt die Geschlechterfrage wieder aufs Tapet SIMON HEHLI
Nicht einmal zwei Hände braucht es, um alle freisinnigen Frauen in den beiden Parlamentskammern aufzuzählen: Es gibt sieben FDP-Nationalrätinnen und eine einzige Ständerätin. Dieses Grüppchen macht gut 3 Prozent der Vereinigten Bundesversammlung aus – entsprechend unwahrscheinlich ist es, dass die acht Frauen den Ausgang der Bundesratswahl am 20. September massgeblich beeinflussen werden. Dennoch ist es bemerkenswert, dass sich die FDP-Frauen am Donnerstag in einem Communiqu´e hinter die Kandidatur von Isabelle Moret stellten: 28 Jahre nach dem Rücktritt von Bundesrätin Elisabeth Kopp sei die Zeit mehr als reif für eine FDP-Bundesrätin. Speziell daran ist, dass Doris Fiala, die Präsidentin der FDP-Frauen, im Juni – nach der Rücktrittsankündigung von Didier Burkhalter – noch verkündet hatte, dass das Tessin im Bundesrat vertreten sein sollte und eine weitere Frau im Bundesrat erst danach ein Thema sei. Den Schwenk begründet Fiala gegenüber dem Schweizer Radio mit der Tatsache, dass Bundesrätin Doris Leuthard in der Zwischenzeit ihren Rücktritt noch
in dieser Legislatur angekündigt hat, wodurch es realistisch erscheine, dass bald nur noch eine Frau im Bundesrat sitze. Dass die 2006 gewählte CVP-Magistratin 2019 nicht noch eine Amtszeit anhängt, kommt jedoch nicht wirklich überraschend. Als «Fähnlein im Wind» bezeichnet SP-Nationalrätin Yvonne Feri deshalb ihre Ratskollegin Fiala. Diese hätte, als Vertreterin der FDP-Frauen, von Anfang an hinstehen und sagen müssen, dass es jetzt wieder eine freisinnige Bundesrätin brauche, findet die Aargauerin. «Doch mit ihrer wirren Kommunikation erweist sie der Sache der Frauen einen Bärendienst.» Tatsächlich befeuert die Kandidatur von Moret die Debatte über eine relevante Frage: Wie gut sind Frauen – und damit die knappe Mehrheit der Bevölkerung – in der Schweizer Politik vertreten? Die ein paar Monate währende weibliche Mehrheit im Bundesrat in den Jahren 2009 und 2010 liegt nun schon eine Weile zurück. Während die derzeit 65 Nationalrätinnen einen historischen Höchststand darstellen, werden die Frauen im Ständerat wieder rarer (siehe Grafik). Und auch bei den kantonalen Exekutiven zeigt sich eine Stagnation –
das ist auch deshalb von Bedeutung, weil diese Ämter ein mögliches Sprungbrett für Bundesratskarrieren sind. Derzeit sind 24 Prozent der Regierungsratssitze in Frauenhand. Verantwortlich für die tiefe Quote sind die bürgerlichen Parteien. Noch schlechter als die FDP (20 Prozent Frauenanteil) und die SVP (18,2 Prozent) schneidet die CVP ab: Von ihren 40 Exekutivmitgliedern sind nur 5 weiblich (12,5 Prozent).
Vor diesem Hintergrund sind Aussagen von CVP-Chef Gerhard Pfister in der «NZZ am Sonntag» besonders interessant. Er habe in seinem Leben unzählige Motivationsgespräche für politische Ämter geführt und stelle fest: «Ein Mann sagt in einem solchen Gespräch meistens: ‹Ich weiss nicht, ob ich das kann, aber ich versuche es.› Die Frau sagt hingegen: ‹Ich weiss nicht, ob ich es kann, deshalb lasse ich es bleiben.›» Seine Aufgabe als Par-
Der Anteil der Frauen in politischen Ämtern nimmt nur langsam zu In Prozent 35
Nationalrat
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Ständerat
10 5 0 1983 QUELLE: BFS
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2016 NZZ-Infografik/cke.
teipräsident sei es deshalb, dafür zu sorgen, dass sich Frauen mindestens ebenso viel zutrauten wie ihre Kollegen. Dass Frauen häufig zurückhaltender sind, bestreitet die Basler SP-Ständerätin Anita Fetz nicht. Aber entscheidend sei auch das Umfeld: «Wenn ich weiss, dass ich als Frau eine faire Chance erhalte, motiviert mich das mehr, für ein politisches Amt zu kandidieren, als wenn ich mich gegen all die Platzhirsche durchboxen muss.» Bürgerliche Politikerinnen hätten schlechtere Wahlchancen als ihre männlichen Parteikollegen, weil sie schlechtere Listenplätze bekämen und auch öfter von den Wählern gestrichen würden. Für die Zukunft ist Fetz skeptisch. Die 60-Jährige hält es gar für möglich, dass die Errungenschaften ihrer Generation von Feministinnen verloren gehen und der Anteil der Frauen in der Politik wieder sinkt. «Viele junge Frauen haben das Gefühl, dass es kein Engagement mehr brauche, weil die Gleichberechtigung ja erreicht sei.» Es sei heute noch schwieriger als vor zwanzig Jahren, Beruf, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen. «Es ist klar, dass es dann meistens die Politik ist, für die keine Zeit mehr bleibt.»
14 SCHWEIZ Herr Lüscher, was macht einen guten Schriftsteller aus? Dass er gute Bücher schreibt (lacht). Aber was ist ein gutes Buch? Das ist eine schwierige Frage, weil es so viele ausgezeichnete Bücher gibt, die nichts miteinander zu tun haben. Um es auf die vielleicht allgemeinste Formel zu bringen: Die Sprache muss etwas im Leser zum Klingen bringen, formal sollte es überraschen und mit dem Inhalt korrespondieren, der relevant sein sollte. Sie haben in Ihren Büchern die Finanzkrise und den Technikoptimismus des Silicon Valley beschrieben. Sind Sie ein Zeitgeistsurfer? Das hoffe ich nicht. Über die Finanzkrise habe ich im Rahmen meiner wissenschaftlichen Arbeit als Philosoph lange nachgedacht. Im Silicon Valley verbrachte ich für meine Dissertation einige Monate und empfand dort einiges als so frappierend, dass ich darüber schreiben wollte. Es sind natürlich aktuelle Themen, aber ich überlege mir sicher nicht, was sich gerade gut verkaufen liesse!
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Samstag, 12. August 2017
SOMMERGESPRÄCH
«Das ständige Geschrei über angebliche Probleme ist absurd»
Der Schriftsteller Jonas Lüscher über die Rolle des Intellektuellen und die Verarmung der politischen Debatte in
Sie denken nicht in einer Marktlogik? Nein, so funktioniert gute Literatur nicht. Ich denke beim Schreiben weder an den Verlag noch an die Leserschaft oder die Kritik. Ich versuche grundsätzlich das Buch zu schreiben, welches ich selber gerne lesen möchte. Gefallenwollen bedroht den literarischen Anspruch. Muss ein gutes Buch politisch sein? Nein, aber es kann es selbstverständlich. Mich interessiert das Politische derzeit, vielleicht irgendwann nicht mehr. Sehen Sie sich als «Public Intellectual»? Das ist eine Zuschreibung, die von aussen erfolgt. Man wird nicht zum öffentlichen Intellektuellen, weil man das möchte. Man wird es, weil man als solcher gesehen wird. Aber ich habe kein Problem mit dieser Zuschreibung. Ich finde es legitim, wenn sich Autoren zu politischen Themen äussern, wenn sie schon politische Bücher schreiben. Aber? Ich wundere mich eher, weshalb das so ein Thema ist. Seit meiner Eröffnungsrede von «Zürich liest» im Oktober letzten Jahres habe ich mehr Zeit damit verbracht, die Legitimität des engagierten Schriftstellers zu verteidigen, als tatsächlich selbst einer zu sein und öffentlich politisch Stellung zu beziehen. In der eben erwähnten Eröffnungsrede haben Sie Ihrem Schriftstellerkollegen Peter Stamm unterstellt, er sei unpolitisch und naiv. Nur weil er der Ansicht ist, gute Kunst müsse vor allem zwecklos sein. Weder fehlendes politisches Bewusstsein noch Naivität habe ich ihm vorgeworfen. Mein Vorwurf war ein anderer. Nämlich dass Peter Stamm anderen Autoren unterstellt, sie würden sich nur politisch äussern, um ihr Ego zu pflegen. Das ist die alte Debatte über das «Unbehagen im Kleinstaat». Ist es denn nicht so? Natürlich sind wir alle eitel genug, dass es uns schmeichelt, wenn in der NZZ ein schöner Essay von uns erscheint. Das ist aber sicher nicht der Grund für unser Engagement in der Öffentlichkeit. Kommen Sie zu kurz? Ich finde nicht, dass ich mich zu allen Themen äussern muss. Ich mache das
Zur Person tri. V Der 41-jährige Jonas Lüscher
wuchs in Bern auf, liess sich zum Primarlehrer ausbilden und arbeitete als Dramaturg in der deutschen Filmbranche, bevor er Philosophie studierte. Sein Dissertationsprojekt hat er mittlerweile zugunsten der Schriftstellerei aufgegeben. Die 2013 erschienene Novelle «Frühling der Barbaren» über den Irrsinn der Finanzkrise entwickelte sich zum Bestseller, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und erhielt diverse Auszeichnungen. Derzeit sorgt Lüscher mit seinem Romandebüt «Kraft» für Furore in den Feuilletons. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» bezeichnete ihn unlängst als «Hoffnungsträger der deutschsprachigen Literatur».
«Früher war fast nichts besser»: Jonas Lüscher beim Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.
nur, wenn ich etwas zu sagen habe, und zwar etwas, was so noch nicht gesagt wurde oder dringend wieder einmal gesagt werden muss. Nur um mich gemeldet zu haben, dafür ist mir das Schreiben eines Essays dann doch viel zu mühsam. Gibt es in der Schweiz eine Sehnsucht nach dem literarischen Intellektuellen, einem neuen Max Frisch? Ja, sonst würde nicht so viel darüber gesprochen. In Deutschland, so scheint mir, äussern sich Schriftsteller mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zu politischen Themen, ohne dass sich daraus jedes Mal eine Grundsatzdebatte entspinnt, ob das nun legitim sei oder nicht. Die Schweiz ist hier, wie in vielen Bereichen, ein gespaltenes und widersprüchliches Land: Zum einen gibt es diese Sehnsucht nach unorthodoxen Stimmen, zum anderen eine tief verwurzelte Skepsis gegenüber Intellektuellen, die sich in die Öffentlichkeit wagen. Offensichtlich besteht ein gewisses Defizit, sonst würde um einen polemischen Essay wie «Die Schweiz ist des Wahnsinns», den Lukas Bärfuss 2015 in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» publizierte, nicht ein solcher Hype entstehen. Ein fataler Hype obendrein! Ein aufgeschrecktes Bürgertum rieb sich daran, ob die Tonalität von Bärfuss richtig war, weshalb er seinen «Cri de cœur» in einer deutschen Zeitung veröffentlichte und ob alle statistischen Details des Textes korrekt waren. Über den Inhalt selbst wurde wenig gesprochen, obwohl einige Punkte seines Essays sehr wohl bedenkenswert waren. Zum Beispiel?
Bärfuss’ Beobachtung, dass die grossen Veränderungen der letzten Jahre immer von aussen angestossen wurden, etwa von der amerikanischen Justiz. Es muss doch diskutiert werden, dass die Schweiz aus dem Innern nicht mehr zur Veränderung fähig scheint. Jetzt pochen gewisse Kreise auch noch populistisch auf «Selbstbestimmung».
«Gefallenwollen bedroht den literarischen Anspruch.»
Sehen Sie einen Konnex zwischen der angeblichen Unfähigkeit zur Veränderung und dem Aufstieg der Schweizerischen Volkspartei? Selbstverständlich. Die SVP betreibt eine hochgradig nationalkonservative und isolationistische Politik, die zu einer Erstarrung des Landes führt. Wer wollte das bestreiten – vermutlich nicht einmal die SVP selbst! «Nein zu allem Neuen», das ist doch die Parole. Ausser wenn es darum geht, sich neue Märkte zu erschliessen. Wenn es ums Monetäre geht, gibt man sich gerne progressiv. Anders gefragt: War es früher besser? Nein, früher war fast nichts besser – und das gilt für nahezu alle Lebensbereiche. Wo liegt eigentlich der Mehrwert, wenn sich ein Autor wie Sie zu politischen Fragen äussert? Der Schriftsteller ist in der Regel in keine Institution eingebunden und deswegen in seinen Äusserungen frei. Im besten Fall findet der Schriftsteller zur Beschreibung verkrusteter Strukturen ein neues Vokabular und kann damit die Art und Weise verändern, wie wir über ein Problem sprechen. Oft ist er aber einfach, kraft seiner Sprache, in der Lage, ein Problem besonders eindring-
lich zu schildern und damit Licht in eine dunkle Ecke zu werfen. Seit einigen Jahren werden Sie als Shootingstar der hiesigen Literaturszene gefeiert, leben aber seit langem in München. Fühlen Sie sich noch als Schweizer Autor? Ja, auch gerade weil ich in der Schweiz als Schweizer Autor gelesen werde. Ich wurde in der Schweiz sozialisiert, mit Schweizer Literatur. Aber ich lebe eben auch fast mein ganzes Erwachsenenleben schon in Deutschland und habe mittlerweile auch beide Staatsbürgerschaften. Auf die Schweiz habe ich inzwischen, und das kann ja auch ein Vorteil sein, eher einen Aussenblick. Und mein aktueller Roman «Kraft», der sich viel mit der Geschichte der Bonner Republik auseinandersetzt, zeigt, dass ich eben auch ein deutscher Schriftsteller bin. Wo sehen Sie denn Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland? Das ist schwer zu sagen, weil Staaten keine homogenen Gebilde sind. Dieses Jahr komme ich wegen meines neuen Buchs viel herum. Ich lese in den grossen deutschen Städten, aber auch in der Provinz, in den neuen Bundesländern, im «Pott», und eines wird mir dabei immer wieder deutlich vor Augen geführt: Deutschland ist nicht MünchenSchwabing, wo ich wohne. Deutschland ist in Teilen auch ein tristes Land, in dem die grossen Fragen des Strukturwandels noch nicht gelöst sind und viele Bürger ziemlich am Rumkrepeln sind. Natürlich ist das Leben im Zürcher Seefeld, im Prättigau und in La Chaux-de-Fonds nicht überall dasselbe, aber dennoch: Im
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Samstag, 12. August 2017
Ist es nicht einfach die konsequente Umsetzung des postmodernen «anything goes» in der Politik? Es ist vor allem die Durchdringung sämtlicher Lebensbereiche durch das Marketing. Ich stelle einfach fest, dass Erzählungen in erster Linie dazu dienen, etwas zu verkaufen, gerade auch im Politischen. Das ist natürlich nichts Neues. Propaganda war schon immer ein narratives Geschäft. Aber die Dreistigkeit, mit der heute auch in westlichen Demokratien gelogen wird, ist schon bemerkenswert.
der Schweiz
Wie erklären Sie sich das Revival von autoritären Politikern, auch in Europa? Ich kann es mir eigentlich nicht erklären. Offensichtlich verfängt die Erzählung, wonach uns die Globalisierung bedrohe und wir unseren Frieden besser wieder im Nationalen suchen sollten. Kein starker Mann ohne Nationalismus! Diese Geschichtsblindheit macht mich fassungslos. Hat die Linke, der Sie nahestehen, nichts entgegenzusetzen? Doch, eigentlich schon. Immer und immer wieder die Rede von der Solidarität, vom Glauben an die Möglichkeit einer gerechteren Welt. Das ist ein langer, mühsamer Weg, aber er hat uns auch schon weit gebracht. Beinahe alle Errungenschaften der letzten hundert Jahre sind klassische linke Anliegen, durchgesetzt gegen den Widerstand der Rechten: der Sozialstaat, die AHV, Minderheitenrechte, Frauenrechte, Bildungsreformen, eine aufgeklärte Sexualmoral. Aber Politik ist eben doch das Bohren dicker Bretter, und das gilt besonders für linke Politik. Was ist gegenwärtig das Problem des liberalen Narrativs? Dass die Strömung des marktradikalen Wirtschaftsliberalismus den Sozialliberalismus Ende der 1970er Jahre verdrängt hat. Der Liberalismus ist von seinen historischen Wurzeln keine ökonomische Bewegung, sondern eine Reaktion auf die Unterdrückung durch den Klerus und die Feudalherrschaft. Auf diese Wurzeln sollte sich der Liberalismus wieder besinnen. Und nicht auf Sparübungen im Sozialen.
BILDER GORAN BASIC / NZZ
Grossen und Ganzen ist die Schweiz ein unheimlich reiches und unheimlich sattes Land. Das stört Sie? Das ständige Geschrei über angebliche Probleme ist im Vergleich mit den meisten anderen Ländern schon absurd. Und die wirklich unangenehmen Themen werden gerne so lange ausgeblendet, wie es nur geht: Banken, Europa, Migration. Oder sie werden instrumentalisiert. Fehlt die Kritikfähigkeit auf der helvetischen Wohlstandsinsel? Es fehlt vor allem an einer Streitkultur. Einerseits wird eine extrem polarisierende Politik betrieben, andererseits wird von genau diesen Kräften vehement negiert, dass die Schweiz ein tief gespaltenes Land ist. Man gibt sich gerne harmlos und hat es gerne leicht und unbeschwert. Das müssen Sie erklären. Es passiert mir beispielsweise nur in der Schweiz, dass ich vor Radio- und Fernsehsendungen oder Podiumsdiskussionen von Moderatorinnen und Moderatoren aufgefordert werde, nur nicht allzu kompliziert zu sprechen und möglichst auf Fremdwörter zu verzichten. Nur leider ist die gesellschaftliche Realität komplex, und sie lässt sich nicht immer in ein paar Hauptsätzen darstellen. Und man hat es auch gerne etwas lustig, lieber nicht allzu kontrovers. Wir nehmen das innenpolitische Klima etwas anders wahr als Sie: Es wird mit härteren Bandagen um politische Positionen gekämpft als auch schon, der Umgangston ist wieder rauer geworden.
Aber das sind doch keine politischen Debatten, die diesen Namen verdienen, sondern vielmehr Verlautbarungen von ideologischen Positionen. Jeder lebt auf seiner Insel. Die meisten WOZ-Leser wollen nicht wissen, was in der «Weltwoche» steht – und umgekehrt. Und die Streithansel beleidigen sich gegenseitig im Kommentarbereich des «Tages-Anzeigers». Wie sähe denn für Sie eine richtige Debatte aus? Kontrovers und leidenschaftlich, wo es aus Gründen der tiefsten Überzeugung nicht anders geht, trotzdem skeptisch gegenüber den eigenen Positionen, den Kompromiss nicht aus den Augen verlierend, hochinformiert und faktengesättigt. Und immer das Wohl der Schwachen im Blick. Das klingt mehr nach philosophischem Seminar als nach realpolitischer Auseinandersetzung. Ja, das war jetzt eher ein kurzer Ausflug ins Utopische (lacht). Sind allein die politischen Parteien für das Niveau der Debatten verantwortlich? Nein, die Medien spielen mit Sicherheit eine tragende Rolle. Die Aufmerksamkeitsökonomie der heutigen Medien ist nicht darauf ausgelegt, thematisch in die Breite und inhaltlich in die Tiefe zu gehen. Die News werden zugespitzt und abgekürzt. Es geht um die Anzahl Klicks, die damit generiert werden. Da ist eine lange Hintergrundreportage nur störend. Der Bedeutungsschwund der klassischen Medien trägt zu einer Verarmung der Debatte bei. Eine seriöse Zeitung verkauft Anzeigen, damit sie
Qualitätsjournalismus zu einem vertretbaren Preis an die Leser bringen kann. «20 Minuten» und «Blick am Abend» existieren, damit ein Verlagshaus Anzeigen verkaufen kann.
«Die unangenehmen Themen werden in der Schweiz so lange ausgeblendet, wie es nur geht.»
Auch die Verlagerung von Meinungen in die sozialen Netzwerke ist ein Problem, weil die Menschen immer häufiger nur noch das hören und lesen, was sie ohnehin schon zu wissen glauben. Eine permanente Selbstbestätigung. Das vielbeschworene Problem der Filter Bubble halte ich für überbewertet. Zumindest ist es keine neue Erscheinung. Es war ja in den Sechzigern nicht so, dass der Marxist die Abende am FDPStammtisch verbrachte, weil es ihn so furchtbar interessiert hat, was die Freisinnigen wirklich denken. Apropos Klicks als Währung im Journalismus: Auch in Ihren Büchern kritisieren Sie die permanente Vermessung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Ich fürchte, wir sind einer quantitativen Verblendung erlegen. Alles muss messbar gemacht werden, damit es eingepreist werden kann, um in der kapitalistischen Logik überhaupt zu existieren. Gleichzeitig erleben wir aber paradoxerweise eine Art narrative Beliebigkeit. Was meinen Sie damit? Einerseits glauben wir an die unumstössliche Kraft der Fakten, die wir mit der Quantifizierung scheinbar schaffen. Andererseits wird damit gemacht, was gerade politisch beliebt. Nehmen Sie die Trump-Administration: Ihr habt eure Fakten, wir haben unsere, heisst es dort. Erzählt wird, was einem nutzt. Das hat nichts mehr mit Wahrhaftigkeit zu tun.
Mit Verlaub, es geht heute darum, den Wohlfahrtsstaat zu erhalten, nicht darum, ihn weiter auszubauen. Sparen ist etwas anderes. Einverstanden. Mich erstaunt jedoch, wie wir über den Sozialstaat reden, der ja im Grunde eine der grössten zivilisatorischen Errungenschaften ist: Er ist das Werkzeug, um die sehr ungerecht verteilten Ausgangsbedingungen im Leben auszugleichen, Glück und Pech aus der Gleichung rauszunehmen, dem
SOMMERGESPRÄCHE Das NZZ-Inlandressort führt in diesem Sommer Gespräche mit ausgewählten Persönlichkeiten. Weitere Informationen finden Sie auf: nzz.ch/schweiz
Schicksal ein Schnippchen zu schlagen, und zwar gemeinsam. Interessanterweise erklärten die Wirtschaftsliberalen den Sozialstaat Anfang der 1980er Jahre zum Feind. In der aggressiven Ausprägung der SVP ist dann von «Sozialschmarotzern», von «Scheinarbeitslosen» und von «Scheininvaliden» die Rede. Und hier sind wir wieder bei einem zutiefst illiberalen Menschenbild. Wie sähe denn für Sie ein zukunftsfähiger Liberalismus aus? Man kann der grossen liberalen Denkerin Judith Shklar folgend sagen, eine Liberale sei eine, für die es das Schlimmste sei, andere zu demütigen. Ein undogmatischer Sozialliberalismus wäre da schon mal ein Anfang. Aber das gilt für die Gegenwart und die Probleme mittlerer Reichweite. In der ferneren Zukunft werden wir sowieso nicht darum herumkommen, ganz neu über die Gesellschaft nachzudenken. Und da werden die alten Begriffe vermutlich eh nichts mehr taugen. Interview: Michael Schoenenberger und Marc Tribelhorn
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Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Tierquäler kassierte Subventionen Der Pferdezüchter aus Hefenhofen hat über Jahre Hunderttausende von Franken erhalten ´ ´ FÖRY DESIR EE
Von 2008 bis 2013 hat der mutmassliche Tierquäler aus Hefenhofen im Kanton Thurgau insgesamt 441 000 Franken an staatlichen Subventionen kassiert. Das teilt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) auf Nachfrage der NZZ mit. Jährlich waren das somit durchschnittlich 73 500 Franken. «Grob gesagt hat er die allgemeinen Flächenbeiträge und allfällige Öko-Direktzahlungen erhalten, aber keine Tierhalter- und Tierwohlbeiträge», sagt BLW-Sprecher Jürg Jordi. Der Mann, der sich derzeit in fürsorgerischer Unterbringung befindet, habe während dieser Zeit eine Fläche von rund 32 Hektaren bewirtschaftet, teilt das BLW weiter mit.
Richter geben Tierquäler recht Der theoretisch mögliche Bruttobetrag hätte pro Jahr 118 000 Franken betragen, effektiv ausbezahlt wurden dem Mann 73 500 Franken. Die Kürzungen von 44 500 Franken nahm der Kanton Thurgau vor. Die Behörden hätten dem Pferdezüchter die Direktzahlungsbeiträge für die Jahre 2008 bis 2010 erst-
instanzlich eigentlich ganz verweigern worden. Aufgrund eines Bundesgerichtsurteils von 2011 mussten sie die nicht tierbezogenen Beiträge indes nachträglich für die Jahre 2008 bis 2010 nachzahlen – eine Summe von 220 500 Franken. In der Beschwerde führte der Pferdezüchter damals aus, er habe ein Gesuch für verschiedene Beiträge, darunter solche für den ökologischen Ausgleich und für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere, wozu auch Pferde zählen, beantragt. Diese habe das Landwirtschaftsamt Thurgau zu Unrecht abgelehnt. Die Bundesrichter gaben ihm recht, obwohl sie den Landwirt bereits 2010 wegen «mehrfacher Übertretung des Tierschutzgesetzes» rechtskräftig verurteilt hatten. Unter anderem hatte er 2008 ein Jungpferd unsachgemäss beschlagen, woraufhin das Tier starb. Mit der Missachtung der Tierschutzvorschriften könne jedoch nicht die Verweigerung sämtlicher Beiträge begründet werden, so die Richter. Es müsse ein «Zusammenhang zwischen der Sanktion und der verletzten Bestimmung bestehen». Über die Beiträge, die der mutmassliche Tierquäler in den Jahren 2014 bis 2016 erhalten hat, gibt das BLW derzeit
keine Auskunft. Nur so viel: Bei den Direktzahlungen, die der Pferdehändler kassierte, erfolgten in den Jahren 2014 bis 2016 abermals «massive Kürzungen». Deswegen habe der Landwirt bei verschiedenen Rechtsmittelinstanzen Rekurs eingelegt. Diese sind noch hängig. Zu laufenden Verfahren geben die Behörden keine Auskunft. Am Montag hat die Polizei beim vorbestraften Tierhalter in Hefenhofen 93 Pferde beschlagnahmt. 60 hätte er gemäss einem seit Herbst 2013 geltenden Teiltierhalteverbot halten dürfen. Insgesamt beschlagnahmte die Polizei rund 250 Tiere auf dem Hof des mutmasslichen Tierquälers und weitere 72 in Graubünden. Gemäss dem Bündner Amt für Tiergesundheit waren diese Tiere Mitte Juni schlecht ernährt in Graubünden angekommen. Ob der Tierzüchter noch in weiteren Kantonen Tiere besitze, werde momentan abgeklärt, teilte das Thurgauer Veterinäramt auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mit. Trotz Kontrollen bemerkte das Veterinäramt nicht, dass der Bauer viel mehr Tiere hielt und viele in einem desolaten Zustand waren. Allein im vergangenen Winterhalbjahr haben Fachpersonen den
Ansichtskarte, versendet 1965: Der Verkehr auf dem Zürcher Bahnhofplatz wird von Hand geregelt.
PD
Hof in Hefenhofen fünf Mal kontrolliert, wie die Thurgauer Staatskanzlei bekanntgab. Ein bis fünf Tage vorher wurden die Kontrollen jeweils angekündigt. Die Kontrolleure hatten laut dem Veterinäramt Zugang zum gesamten Hof. Man habe nach jahrelangen Querelen mit dem Tierhalter eine deeskalierende Strategie gewählt. Diese sei jedoch gescheitert, räumten der Kantonstierarzt Paul Witzig und Regierungsrat Walter Schönholzer ein.
Sonderbewilligung der Polizei Ein Sprecher der Kantonspolizei bestätigte Medienmeldungen, wonach die Polizei dem Tierhalter am Wochenende erlaubt hatte, ohne Nummernschild herumzufahren. Angesichts der Mahnwachen von Tierschützern und des medialen Rummels vor dem Hof in Hefenhofen habe die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes das Fahren ohne Nummernschild auf Gemeindegebiet erlaubt. «Die Fahrzeughalterin wohnt auf dem Hof und wurde bedroht und gestalkt», begründete Andy Theler, Medienverantwortlicher der Kantonspolizei Thurgau, die Erlaubnis.
Weniger Selbstversorgung Rekordtief wegen schlechter Ernten (sda) V Der Netto-Selbstversorgungsgrad in der Landwirtschaft liegt erstmals unter 50 Prozent. Grund dafür sind schlechte Ernten im Ackerbau im vergangenen Jahr, wie der statistische Dienst des Schweizer Bauernverbands Agristat auf der Basis von Schätzungen berichtet. Gemäss dem «Statistischen Monatsheft», welches am Freitag über den Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) verbreitet worden ist, fiel die Ernte im Pflanzen- und Getreideanbau im Jahr 2016 wetterbedingt schlecht aus. Es handle sich um ein Ausnahmejahr. Gegenüber dem Vorjahr sei die Produktion von Nahrungsmittelenergie bei Zuckerrüben um 6 Prozent, bei Raps um 17 Prozent und bei Getreide um 24 Prozent zurückgegangen. Die Kartoffelernte sei ähnlich schwach ausgefallen wie im Vorjahr. Insgesamt nahm laut Agristat die Inlandproduktion von pflanzlicher Nahrungsmittelenergie um rund 12 Prozent ab. Die Produktion von tierischen Produkten wie Fleisch und Milch sei stabiler verlaufen, sie habe lediglich um 1 Prozent abgenommen. Agristat schätzt den Netto-Selbstversorgungsgrad – ohne importierte Futtermittel gerechnet – auf 48 Prozent.
Das heutige Bild ist ähnlich. Grundlegend verändert hat sich der HB aber unter der Erde.
SIMON TANNER / NZZ
ZEITSPRUNG
Wandel im Verborgenen
Die Innenstädte in der Schweiz kommen noch mehr als andere Teile des Landes so daher wie früher Die NZZ hat 24 Ansichtskarten von anno dazumal denselben Perspektiven von heute gegenübergestellt. Ersichtlich wurden dabei nicht nur der landschaftliche, klimatische und wirtschaftliche Wandel, sondern auch politische Prozesse. PAUL SCHNEEBERGER
Beim Vergleich von gestern und heute anhand des Bahnhofplatzes Zürich wird eine Regel bestätigt, die sich in der NZZ-Sommerserie «Zeitsprung» herauskristallisiert hat: Die Innenstädte kommen noch mehr als andere Teile des Landes so daher wie früher – Bauten wie das Kultur- und Kongresszentrum, das die Silhouette von Luzern verändert hat, sind Ausnahmen.
Frage des konkreten Sujets Begonnen hatte die punktuelle Schweizreise auf dem Bundesplatz in Bern, der 2017 ebenso vom Parlamentsgebäude
dominiert wird wie 1932. Wäre der Wandel des Platzes anhand einer Aufnahme aus den 1950er oder 1960er Jahre betrachtet worden, als dort Autos dominierten, wären die Unterschiede grösser gewesen. Mit der Rückgabe der Innenstädte an die Fussgänger wurde also nichts Neues geschaffen, sondern lediglich ein Zustand wiederhergestellt. In Zürich, vor der grössten nationalen Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs, hat sich demgegenüber seit 1965 wenig getan – wenigstens vordergründig. Alfred Escher, der bedeutendste Spiritus Rector des schweizerischen Eisenbahnnetzes, richtet seinen strengen Blick immer noch auf die Bahnhofstrasse, und der Platz gehört Autos und Trams. Obwohl auf dem neuen Bild ein Tram der Linie 3 abgebildet ist: Auch der Vierzehner nach Seebach gehört hier immer noch zum Inventar. In geringem Masse gebrochen wird das Grau des Platzes mittlerweile durch eine kleine, aber feine Blumenrabatte. Dieses Sujet macht auch deutlich, wie wichtig der gewählte Ausschnitt ist. Zeigte die Aufnahme die Sihlpost oder den Vorbahnhof, würde deutlich, wie
sehr sich das Umfeld des Hauptbahnhofs Zürich gewandelt hat und immer noch wandelt. Grundlegend verändert hat sich nicht nur diese Ecke im Stadtzentrum von Zürich. Gewandelt hat sich auch der HB selber, aber weniger über der Erde als darunter. Um drei unterirdische Bahnhöfe wurde der über der Sihl angelegte Kopfbahnhof seit 1965 ergänzt, und die Züge von Westen nach Osten können Zürich heute durchqueren, ohne eine Spitzkehre zu machen. Wandel hat hier also im Verborgenen stattgefunden, unter der Erde. Der Generalverdacht bei Vergleichen von damals und heute richtet sich auf die Ausdehnung der Siedlungen. Durch die ausgewählten 24 Perspektiven wird er nicht widerlegt. Aber optisch noch stärker ins Gewicht fällt die Zunahme des Waldes. Wo sonst nichts passiert ist, in den höheren Regionen der Leventina etwa, sind doch die Bäume mehr geworden. Dieser Eindruck mag darin gründen, dass die Agglomerationen, die sich am stärksten verändert haben, in der Auswahl der Bilder unterrepräsentiert waren.
Nicht frei von Ironie ist, dass dieses Phänomen inklusive des Zusammenwachsens von Gemeinden anhand von Courrendlin bei Delsberg illustriert wurde, anhand des Kantons Jura, den man nicht auf Anhieb mit Suburbanisierung in Verbindung bringen würde. Nicht, dass Ansichtskarten von anno dazumal nur pittoreske Sujets unter einer Käseglocke gezeigt hätten – gerade in den frühen Zeiten, in denen sie elementares Kommunikationsmedium waren, spielten die Kalenderblatt-Qualitäten eine geringere Rolle als später.
Mehr Rhone als Gletscher Aber die Auswahl der Sujets macht deutlich, dass es von der geografischen Herkunft einer Sammlung abhängt, welche Teile der damaligen ländlichen Schweiz sie abbildet und ob auch Orte darunter sind, die in den letzten Jahrzehnten von Häusern und Verkehrswegen zugedeckt wurden. Zu dieser Zufälligkeit gehören die Aufnahmen von Flims und Murgenthal, die substanziellen Wandel deutlich machen: Hier das zum Ferienhaus-Teppich mutierte Berg-
dorf, das sich hinter neuem Wald duckt, dort das von Logistik und Konsum dominierte Fabrikdorf von einst. Wandel ist auch über der Baumgrenze zu konstatieren. Wenn sich die Dinge weiterentwickeln wie in den letzten 80 Jahren, bleibt vom Rhonegletscher bald nur noch die Rhone. – Bemerkenswert ist, dass die Bildvergleiche auch Aufschluss über das Funktionieren des Landes geben. Wer sieht, wie ästhetisch der Flughafen Zürich Kloten einst baulich daherkam und wie zusammengeflickt er heute wirkt, erkennt Parallelen zur Politik rund um dieses Tor zur Schweiz.
ZEITSPRUNG Mit dieser Folge beendet die NZZ die Sommerserie, in der sie anhand von historischen Ansichtskarten den Wandel der Schweiz dokumentiert hat. Sujets von einst wurden dieselben Perspektiven von heute gegenübergestellt.
www.nzz.ch/schweiz
Samstag, 12. August 2017
ZÜRICH UND REGION
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Neuö Zürcör Zäitung
Vor gut 100 Jahren erlebte Zürich ein riesiges Totenfest – wegen eines Deutschen SEITE 19
Ein ehemaliger Imam der Winterthurer An-Nur-Moschee wird angeklagt – wegen Aufforderung zu Verbrechen SEITE 19
Der Zürcher Luftraum bleibt gefährlich Ein Projekt zur Verbesserung der Situation ist gescheitert Im Luftraum über Zürich herrscht Dichtestress. Das führt zu gefährlichen Situationen. Verhandlungen über mögliche Massnahmen sind nun abgebrochen worden. FLORIAN SCHOOP
Der 11. August 2012 ist ein warmer, sonniger Spätsommertag. Nichts lässt erahnen, dass sich im Himmel von Zürich bald ein Drama abspielen wird. Auch die 230 Passagiere und Crewmitglieder eines Swiss-Airbus A340 wähnen sich in Sicherheit, als die Maschine zehn Stunden nach dem Start in San Francisco den Sinkflug zum Zürcher Flughafen beginnt. Doch nur wenige Minuten später kommt es auf 1432 Metern über Meer zu einer äusserst gefährlichen Situation: Auf gleicher Höhe mit der Swiss-Maschine taucht ein Segelflugzeug auf und kommt dem Airbus immer näher. Nur gerade 260 Meter trennen die fast vollbesetzte Maschine vom Hobbyflieger. Sofort weist der Kommandant seine Crew mit lauter Stimme an, ein Ausweichmanöver einzuleiten. Es gelingt. Sechs Minuten später landet die Maschine sicher in Zürich.
«Systemisches Risiko» Der schwere Vorfall ist symptomatisch für den immer stärker genutzten Luftraum rund um den Flughafen Zürich. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu ähnlich gefährlichen Annäherungen gekommen. Kritisiert wird der Zustand schon seit längerem. Zu den hartnäckigsten Mahnern gehört die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (Sust). Die geballte Dichte an Kleinflugzeugen, Passagiermaschinen und Transportfliegern bezeichnet sie im Bericht zum genannten Vorfall als «systemisches Risiko». Der Luftraum von Zürich sei aufgrund der Wünsche verschiedener Anspruchsgruppen kompliziert gestaltet, erklärt Daniel W. Knecht
Auch Heissluftballone sind ein Risiko. 2015 kam es zu einer gefährlichen Annäherung mit einem Swiss-Jumbolino.
von der Sust. «Dies führt auch bei relativ kleinen Fehlern rasch zu gefährlichen Situationen.» Die Luftraumstruktur aber stützt sich auf eine fehlerfreie Arbeitsweise ab. Das ist heikel. Schon lange empfiehlt die Sust deshalb, den Nahverkehrsbereich rund um den Flughafen Zürich zu vereinfachen, um ihn fehlerresistenter zu machen. Doch geschehen ist nichts. In einem anderen Bericht zu einer gefährlichen Annäherung zwischen einem Swiss-Jumbolino und einem Heissluftballon im Juni 2015 kritisiert die Sust, dass noch immer kaum konkrete Massnahmen zur Verringerung der Zahl von Kollisionen getroffen worden seien. In klaren Worten weist sie «nochmals eindringlich darauf hin,
dass die hinlänglich bekannten Kollisionsrisiken nach wie vor bestehen». Eine umfassende Sicherheitsüberprüfung, welche die Partnerorganisationen am Flughafen Zürich 2012 in Auftrag gegeben haben, kommt zum gleichen Ergebnis wie die Sust. Die Experten empfehlen auch hier eine Entschärfung der Situation. Doch fünf Jahre nach Erscheinen des Berichts ist der Himmel über Zürich noch immer ein Risikofaktor. Und das wird auch für die nächste Zeit so bleiben, wie jetzt klar wird.
Keine Einigung erzielt Ein Projekt zur Vereinfachung der sogenannten Luftraumstruktur im Nahver-
ANNICK RAMP / NZZ
kehrsbereich ist gescheitert. Die Player rund um den Flughafen Zürich konnten sich nicht einigen. Das für die Flugsicherung zuständige Unternehmen Skyguide hat zusammen mit der Fluggesellschaft Swiss und der Zürich Flughafen AG bei den Bundesbehörden den Abbruch des Projektes beantragt. Nach mehreren Jahren Verhandlungszeit ist man damit wieder auf Feld eins. Die ausgearbeiteten Lösungen brächten keine Verbesserung, heisst es in einem Schreiben, das der NZZ vorliegt. Vielmehr würden sie die Komplexität sogar noch erhöhen. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bestätigt die Sistierung des Projekts – «im Einvernehmen aller Beteiligten», wie es auf Anfrage heisst.
OBERGERICHT
Die Drogengeschäfte des Herrn Pfarrer
Obergericht reduziert erstinstanzliche Freiheitsstrafe auf 24 Monate bedingt TOM FELBER
Er war seit 2003 reformierter Pfarrer im Kanton Solothurn und betreute zehn Dörfer. Am 15. Dezember 2014 wurde der heute 46-jährige Deutsche festgenommen, als er am Flughafen Zürich einen Drogenkurier abholte, der Kokain in die Schweiz schmuggeln wollte. Der Pfarrer sass bis Februar 2015 in Untersuchungshaft. Es folgte die Entlassung durch seine Kirchgemeinde. Erst seit Oktober 2016 hat er wieder eine Arbeitsstelle: Für einen Stundenlohn von 21 Franken arbeitet der Mann in einem Callcenter, das Spenden für gemeinnützige Zwecke sammelt, wie er am Freitag vor Obergericht erzählte. Er habe damals einfach seinen Kopf in den Sand gesteckt, erklärte er in der Berufungsverhandlung sein deliktisches Verhalten. «Ich konnte einfach nicht Nein sagen, wenn mich jemand um Hilfe bat.» Er selber habe nie ein Milligramm Kokain gesehen, und er habe nie wirklich gewusst, dass er bei Drogengeschäften mitgeholfen habe. Er habe aber durchaus Angst gehabt, dass es so sein könnte. Zum Verhängnis wurde ihm die
Bekanntschaft zu einer 31-jährigen Schweizerin. Er habe die nötige Distanz zu ihr nicht finden können, sagte er. Ein Verhältnis mit ihr habe er aber nicht gehabt. Die Frau hatte einen nigerianischen Partner, der in Brasilien lebte. Sie bat den Pfarrer mehrfach um Hilfe. Konkret überwies er ihr zwischen Februar und Juni 2014 acht Bargeldbeträge von insgesamt 7500 Franken nach Brasilien und Portugal. Zudem nahm er über das Internet 19 Flugbuchungen im Totalbetrag von 16 800 Franken für acht verschiedene Personen vor. Und er liess sich ein Darlehen von 5000 Franken, das er der Frau gewährt hatte, von einem Mann zurückzahlen, der mutmasslich in Drogengeschäfte verwickelt war. Selber bereichert hat sich der Pfarrer aber nie. Im Dezember 2014 holte er einen Mann am Flughafen ab, der aus Brasilien angereist war und 2244 Gramm reines Kokain einführen wollte. Der Pfarrer sollte den Drogenkurier im Auftrag seiner Bekannten nach Basel fahren, wo dieser die Drogen einem Abnehmer hätte übergeben sollen. Dazu kam es aufgrund der Festnahme aber nicht.
Im Mai 2016 wurde der vollkommen geständige Pfarrer vom Bezirksgericht Bülach wegen Drogendelikten und Geldwäscherei zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 27 Monaten verurteilt. 20 Monate wurden bedingt aufgeschoben, sieben Monate als vollziehbar erklärt. Seine mitangeschuldigte Bekannte, die ihm die Aufträge erteilt hatte, erhielt eine unbedingte Freiheitsstrafe von 42 Monaten. Beide gingen in Berufung. Der Pfarrer beantragte eine rein bedingte Freiheitsstrafe von maximal 18 Monaten. Die Frau wollte eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 32 Monaten. Laut dem Verteidiger des Pfarrers ist es dessen Naturell, immer allen Menschen zu helfen und ihnen zu glauben, auch wenn er sich damit selber in die Bredouille bringt. Die Staatsanwältin hatte auf Anschlussberufung verzichtet. Die Oberrichter senkten am Freitag die Strafen für beide Beschuldigte. Der Pfarrer erhielt die maximal mögliche noch bedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Die Frau kam mit teilbedingten 36 Monaten davon, von denen 15 Monate als vollziehbar erklärt wurden. Diese hat die Beschuldigte, die ein Klein-
kind betreut, bereits abgesessen. Gerichtspräsident Christoph Spiess erklärte, die vorinstanzlichen Einsatzstrafen seien für beide etwas zu hoch veranschlagt worden. Im Vergleich mit den anderen Tätern der Drogengeschäfte, denen die Schweizer Justiz nicht habhaft wurde, sei ihr Tatbeitrag eher klein gewesen. Der Frau wurde ihre Abhängigkeit vom Partner in Brasilien, unter dessen Knute sie gestanden habe, angerechnet. Sie sei nur knapp an einer Strafe vorbeigeschrammt, mit der sie «nochmals hätte einrücken müssen». Den Pfarrer mahnte Spiess, bei ihm hätten «alle Lämpli am Armaturenbrett aufleuchten» müssen, als er die Flüge gebucht und die Geldtransfers vorgenommen habe. In subjektiver Hinsicht gestand er ihm aber zu, dass dieser Mühe habe, Hilfeleistungen abzulehnen. Bei der Strafzumessung wurde auch berücksichtigt, dass der Pfarrer (der freiwillig Interviews zu seinen Taten gegeben hatte) von Medien «ziemlich unfair öffentlich blossgestellt» worden sei. Urteile SB160360 und SB160361 vom 11. 8. 2017, noch nicht rechtskräftig.
Ob das Ganze wirklich so harmonisch verlaufen ist, ist allerdings zweifelhaft. Skyguide sieht den Grund für den Abbruch in einer Reihe von Kompromissen zugunsten der Kleinaviatik. Damit sei die Priorität der kommerziellen Luftfahrt nicht durchzusetzen, schreibt das Unternehmen. Damit wäre der Luftraum noch mehr zerstückelt worden. Skyguide appelliert darum an die Kleinaviatik-Verbände, sich mit geeigneten Massnahmen einzubringen. Die Piloten von Kleinflugzeugen sollen dazu aufgerufen werden, ihren Flug «professionell vorzubereiten» und «jederzeit höchste Aufmerksamkeit» walten zu lassen. Yves Burkhardt, Generalsekretär des Aero-Clubs der Schweiz, kontert: Jeder Pilot eines Kleinflugzeugs habe sein Handwerk von Grund auf erlernt. «Dazu gehört auch das Fliegen im Luftraum innerhalb der Kontrollzentren von Landesflughäfen.» Dem Verband bereite es hingegen grosse Sorgen, dass die Leichtund Sportaviatik zunehmend aus dem Luftraum der Landesflughäfen verdrängt werde. Klar ist: Verschiedene Fluggeräte mit unterschiedlichen Flugregeln, die im gleichen Luftraum verkehren, bergen immer ein Risiko. Knecht von der Sust bedauert deshalb, dass die Gefahren «ganz offensichtlich weiterbestehen». Skyguide-Mediensprecher Roger Gaberell aber versichert, dass die Sicherheit am Flughafen Zürich nicht in Gefahr sei. Der Luftraum rund um den Flughafen Zürich werde aber immer anspruchsvoll sein. Über längere Frist sei deshalb eine grundlegende Neustrukturierung unumgänglich. Eine solche bahnt sich gerade in Bern an. Bundespräsidentin Doris Leuthard hat eine Strategie zur Neugestaltung des Schweizer Luftraums in Arbeit gegeben. Vielerorts wird das Vorhaben als Jahrhundertprojekt bezeichnet. Doch die Umsetzung dieses Monstervorhabens wird sich noch lange hinziehen – wenn es sich überhaupt realisieren lässt. Das Bazl versichert, eine Übergangslösung zu erarbeiten. Bis dahin bleibt im Himmel über Zürich das Risiko von Kollisionen weiterhin bestehen.
Einhausung wird endlich konkret Arbeiten für Autobahn-Überdachung in Schwamendingen ausgeschrieben ak. V Seit über zehn Jahren wird die Ummantelung der Autobahn in Schwamendingen geplant. Erst jetzt aber ist absehbar, wann das Werk beendet sein könnte. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat mitgeteilt, dass es die zentralen Bauten für die Einhausung ausgeschrieben habe. In diesem Hauptbaulos geht es um den Rohbau, zu dem Erd-, Belags-, Betonund Werkleitungsarbeiten gehören. Firmen, die sich angesprochen fühlen, können sich bis zum 15. Dezember melden. Im nächsten Frühjahr sollen die Arbeiten vergeben werden. Nach jetzigem Planungsstand könnten die Bauarbeiten schliesslich im Frühling 2019 beginnen und nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit abgeschlossen werden. Mit den Vorarbeiten wird bereits diesen Herbst begonnen. 19 Gebäude müssen in dieser Phase ganz oder teilweise abgebrochen werden. Weitere 26 Gebäude werden laut dem Astra auf Wunsch der Eigentümer im Lauf der Vorarbeiten ebenfalls entfernt. Auf der Beschaffungsplattform Simap sind ausserdem sicherheitstechnische Ausrüstungen für den Tunnel und Umgebungsgestaltungsarbeiten ausgeschrieben.
18 ZÜRICH UND REGION
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
TIERISCH ZÜRICH (SCHLUSS)
NACHTFALTER
Die Kuh – ein «animal politique»
Meist verwaist Spätabends auf dem Münsterhof
Aug in Aug mit Rudolf Kollers im Kunsthaus präsentierter «Kuh im Krautgarten» LUZI BERNET
Wir haben in der Artikelreihe «Tierisch Zürich» ausführlich vom Leben der Tiere in der Stadt erzählt: Von Glühwürmchen, Ratten, Mauerseglern, Wespen und anderen mehr war die Rede. Und doch: Wirklich grossen Tieren begegnet der gemeine Städter in seinem Alltag nicht in natura, sondern im Bild, auf Fotografien oder Gemälden. Zum Beispiel im Kunsthaus Zürich. Dort befindet sich seit Jahr und Tag eine schöne Sammlung von Bildern des grossen Zürcher Tiermalers Rudolf Koller, darunter die formidable «Kuh im Krautgarten». Ein genaueres Hinsehen lohnt sich, also machen wir uns auf an den Pfauen und bestaunen das Werk – selbst wenn an diesem sommerlichen Nachmittag ein von aussen einfallender Lichtschein das grosse Gemälde ungünstig verspiegelt.
Ein intelligentes Tier Keck steht es da, das braune, schwere Tier. Nicht da, wo es eigentlich sollte, nämlich auf einer satten Weide bei seinen Artgenossen, sondern inmitten einer Pflanzung. Es kaut grosse Kohlblätter und richtet seinen Blick auf den Betrachter. Es ist eine Szene, die herausfordert: Darf die Kuh das? Was ist davon zu halten, dass sie offensichtlich in diesen Krautgarten eingebrochen ist und sich an Gemüse gütlich tut, das eigentlich für die Menschen vorgesehen ist? Oder soll man der Kuh für ihre Intelligenz applaudieren? Dafür, dass sie ein gutes Auge für bekömmliche Nahrung hat? Sollte man sie nicht eigentlich packen und wieder auf die Weide führen? Was ist von alledem zu halten? Der Schweizer Germanist Peter von Matt hat in dem Bild eine «verblüffende Abwandlung des Apfelbisses im Paradies» gesehen. «Zwar fehlt Adam, aber diese mächtige Eva bedarf seiner gar nicht. Und in der Rolle des lieben Gottes, der sich den Sündenfall ansieht, steht der Betrachter selbst. Es ist ein Spiel der Verweltlichung, wie auch Kollers Trinkgenossen Keller und Böcklin es liebten.»
Das Nationaltier Ja, die Kollersche Kuh hat es in sich. Es ist beileibe keine «dumme Kuh», die er da gemalt hat. Entfernt erinnert sie an Mani Matters «Chue am Waldrand». Auch diese war bekanntlich ein schlaues Tier. Sie verschwindet gemäss dem Liedtext des Berner Troubadours just in dem Moment aus dem Blickfeld, als der Maler sie mit seinem Pinsel für die Nachwelt festhalten will. Diese Kühe! Bei Koller brechen sie ein, fressen, was sie nicht sollten; bei Matter laufen sie dem Maler davon. Kollers «Kuh im
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Alles andere als ein dummes Tier: «Kuh im Krautgarten» von Rudolf Koller (1857).
Krautgarten», die er für eine Ausstellung in München im Jahr 1857 gemalt hatte, soll das Publikum denn auch gleichermassen «irritiert und amüsiert» haben, wie Christoph Becker, der Direktor des Zürcher Kunsthauses, in einem Katalog schrieb, der anlässlich der grossen Koller-Schau 2003 erschien. Jedenfalls festigte das Bild Kollers Ruf als Tiermaler. Ausgerechnet er, der Städter aus Zürich, der Sohn eines Metzgers aus der Augustinergasse, hatte sich jenen Tieren verschrieben, denen man schon damals in der Stadt selten begegnete. Als er 1862 das Haus «Zur Hornau» am Hornbach am Zürichhorn erwarb (es steht heute nicht mehr), beschaffte er sich einige Rinder von unterschiedlicher Farbe, um die Objekte seiner Gemälde stets um sich zu haben. Schon zu Lebzeiten brachte es Koller im jungen Bundesstaat zu grossem Ansehen. Zum siebzigsten Geburtstag 1898 gab es in Zürich eine umfassende Werkschau, Koller wurde Ehrenmitglied der Zürcher Kunstgesellschaft, die Universität verlieh im die Ehrendoktorwürde. Koller habe «unser Nationaltier recht eigentlich erfunden», die «anhängliche, treue, gemütvolle, geduldige, warmblütige, vor sich herglotzende Kuh», meinte Christoph Blocher einmal. Dass sich mit Blocher ausgerechnet ein konservativer Politiker für Koller und dessen Kühe interessiert, ist kein Zufall. Denn die Kuh ist in der Schweiz ein ausgesprochenes «animal politique». Es steht für Beständigkeit und Solidität. Und es steht für die unversehrte länd-
liche Welt, die den Schweizern seit je als Projektionsfläche dient. Wer hierzulande über Kühe spricht, wird politisch.
Das Kalb vor der Gotthardpost Was damit gemeint ist und welche Spannung Kollers Tiermalerei auch birgt, dessen wird gewahr, wer im Ausstellungssaal, in dem die «Kuh im Krautgarten» hängt, auch die anderen Bilder betrachtet. Einige der ganz grossen Maler des jungen Bundesstaates sind
TIERISCH ZÜRICH Mücken, Fische, Wölfe. Wir teilen den Lebensraum mit Tieren, die uns ärgern, aber auch erfreuen. Der Artikel über Rudolf Kollers «Kuh im Krautgarten» ist die letzte Folge unserer Serie. www.nzz.ch/zuerich
hier versammelt: Robert Zünd, Albert Anker, Rudolf Koller, Karl Stauffer. Das wohl vertrauteste Werk in diesem Raum ist Kollers «Gotthardpost». 1873 hat er es für Alfred Escher gemalt, den Zürcher Eisenbahnkönig, Industriellen und Bankengründer. Es war eine Auftragsarbeit, mit welcher Eschers Verdienste um die Nordostbahn gewürdigt werden sollten. Der Künstler hatte freie Hand bei der Wahl des Sujets, und nach einigen Anfangsschwierigkeiten entschied er sich für die Gotthardpost.
PD
Und obwohl ein Pferdegespann im Zentrum des Bildes steht, spielen die Kühe auch hier eine wichtige Rolle. Einerseits jene Kühe, die in der dramatischen Szenerie etwas abseits stehen und dem talwärts stürmenden Gefährt zuschauen, anderseits das Kalb, das aufgeschreckt vor der Kutsche hergaloppiert und versucht, den rasenden Pferden zu entkommen. Ob es ihm gelingt, bleibt offen. Hier die galoppierenden Rosse, dort die ratlose Herde und das Kalb als Opfertier. In dieser Ambivalenz hat Peter von Matt eine Eigentümlichkeit der Schweizer Mentalität entdeckt: die «Verquickung von Fortschrittsglauben und Konservatismus, ein janusköpfiges Voraus- und Zurückschauen zugleich». Das Tempo der neuen Zeit, die Angst davor, überrollt zu werden, Alfred Escher, die Eisenbahnen: Das alles ist wahrlich hochpolitisch. Zurück zur «Kuh im Krautgarten». Exakt vis-a-vis ` von ihr hängt ein Porträt Gottfried Kellers, gemalt von Karl Stauffer. Wer zwischen dem Porträt und der Kuh hin- und herblickt, spürt unweigerlich eine Schwingung. Hat nicht eben Gottfried Keller der von seinem Freund gemalten frechen Kuh zugeblinzelt? Ist da nicht eine Art stummes Einverständnis zwischen dem grossen Zürcher Dichter und dem Schöpfer der frechen Kuh? Es gibt einen inneren Zusammenhang zwischen den beiden Bildern, dem Porträt, der Kuh – und allen anderen in diesem Raum künstlerisch dargestellten grossen Themen. Er, Gottfried Keller, hat ihn verstanden und darüber sinniert.
Urs Bühler V Eine Laune zieht den Falter in dieser lauten Sommernacht auf den Zürcher Münsterhof. Der ist vor gut einem Jahr saniert und von der zweifelhaften Ehre befreit worden, als Parkplatz zu dienen. Die Stadt, von der Popularität des umgestalteten Sechseläutenplatzes beflügelt, prognostizierte dem Ort eine rosige Zukunft als Treffpunkt. Der Falter landet gegen 23 Uhr auf der aparten Pflasterung, die alte Häuserzeilen wunderschön rahmen, und konstatiert: Diese kleine Piazza Grande ist ausgestorben wie ein De-Chirico-Gemälde, nur ohne Schattenwurf. Das «Pressecafe» ´ hat schon vor fünf Stunden geschlossen, das Restaurant Münsterhof und das Zunfthaus wirken auch nicht belebter. Nur vom Fraumünsterturm herab zetern und lärmen die Mauersegler, vielleicht wollen die Kleinen wieder einmal nicht ins Nest. Ein Taxifahrer hat seinen Wagen neben dem Platz parkiert, mit weit offenem Kofferraum, und füllt am Brunnen Flaschen mit Trinkwasser. Ob dieses hier speziell gesund ist? Auf jeden Fall ist es gratis, anders als in einer wachsenden Zahl von Lokalen. Hätte sich der Falter Rambazamba gewünscht, wäre er zur Langstrasse geflattert, klar. Niemand braucht hier einen lärmigen Chilbi- oder Discobetrieb. Aber auf keine Menschenseele zu treffen am Abend vor dem Nationalfeiertag? Man fühlt sich wie in einem Kokon, den man doch ganz gern mit ein paar Leuten teilen möchte. Zum Beispiel mit den Gestalten, die wohl vom Limmatquai zum Paradeplatz gelangen möchten und der Kirche entlang vorbeihuschen, als lauerte ein Werwolf auf dem Platz. Dabei hockt da nur der brave Falter und sinniert: Ist dieser Platz wie eine Porzellanpuppe, so schön, dass man nichts anfassen oder betreten will? Und ob wohl die Kunstaktionen, die ihn ab Mitte August ein wenig beleben sollen, etwas daran ändern werden? Die rund fünfzig Metallstühle in der Mitte stehen alle verwaist. Man kennt das Modell von einem anderen Platz her, wo es zum Renner geworden ist. Das ist das Stichwort – der Falter wagt einen Abstecher zum Sechseläutenplatz, und siehe: Diesen bevölkern gewiss hundert Menschen gegen Mitternacht. Ein Kind spielt mit den Fontänen. Ein paar Leute zünden Feuerwerk-Vulkane an, die nicht auf den 1. August warten konnten und nun vorzeitig ejakulieren, andere sitzen einfach da mit mitgebrachten Bierdosen und schwatzen. Das ist Stadtleben. Auf dem Heimweg quert der Falter den Paradeplatz (selbst der ist belebter als der Münsterhof), eine junge Frau mit Schlagseite lallt ihn an: «Where is best party in town?» Er lächelt und schickt sie zum Münsterhof, in den Entzug.
CORNELIA GANN
Auto auf Gleisen jhu. V Ein 23-jähriger Schweizer war am
Donnerstagnachmittag auf der Otelfingerstrasse aus Richtung Würenlos unterwegs, als er in einer Rechtskurve die Kontrolle über seinen Pick-up verlor. Wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilt, überschlug sich der Wagen seitlich und landete auf den Bahngleisen, die parallel zur Strasse verlaufen. Der junge Mann erlitt Schürfungen, der Sachschaden wird auf rund 20 000 Franken geschätzt.
ZÜRICH UND REGION 19
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Winterthurer An-Nur-Imam angeklagt Bedingte Freiheitsstrafe beantragt fbi. V Anfang November des vergange-
Noch im Tod blieb August Bebel kämpferisch, indem er bestimmte, dass seine Leiche verbrannt werden solle.
SCHWEIZERISCHES SOZIALARCHIV
TOD IN ZÜRICH
Grosses Totenfest für den Arbeiterkaiser Im Sommer 1913 nehmen in Zürich Tausende Abschied vom deutschen Sozialisten August Bebel
Am 13. August 1913 starb August Bebel, der langjährige Führer der deutschen Sozialdemokratie. Sein Begräbnis in Zürich geriet zur bis dahin grössten Totenfeier der Stadt – und trug zum Durchbruch der Feuerbestattung bei. WILLI WOTTRENG
Sie beugten sich über alle Fensterbrüstungen, um das Spektakel zu beobachten, sie standen auf Mäuerchen der Umzugsroute entlang, sie drängten sich zu Tausenden vor dem Eingang zum Friedhof, doch sie erhielten dort keinen Zutritt. Die meisten wenigstens. Denn es brauchte ein Billett, um zum Begräbnis zugelassen zu werden. Aber es war ein düster-prachtvoller Anlass, den Zürich nie vergessen würde: Nie hatte die Stadt
TOD IN ZÜRICH Der Tod, oft totgeschwiegen, ist Teil des Daseins. Diese Serie widmet sich seinen Spuren im Zürcher Leben: auf Friedhöfen, im Krematorium, in Geschichtsbüchern.
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eine grössere Totenfeier begangen als das Begräbnis von August Bebel, dem deutschen Reichstagsabgeordneten und langjährigen Führer der deutschen Sozialdemokratie, im Hochsommer 1913. Geboren worden war Ferdinand August Bebel 1840 im Ort Deutz, der heute zu Köln gehört. Mit Zürich war er eng verbunden. Immer wieder wich der Sozialist in die Schweiz aus, wenn es brenzlig wurde in Deutschland, wenn sein Hauptgegner, der Reichskanzler Bismarck, ihm mit Polizeiknüppeln zu nahe auf die Pelle rückte. Seine Tochter war hier verheiratet. Am Zürichsee erwarb Bebel 1897 ein Haus. Ein Haus? Nein, eine Villa mit 14 Zimmern – benannt nach seiner Frau –, die Villa Julie in Küsnacht. Die Zimmer vermietete er und sicherte so das Einkommen seiner Familie. Das empörte zwar etliche Genossen. Indes: Der Arbeiterführer Bebel hatte immer auf wirtschaftliche Unab-
hängigkeit geachtet, um politisch agieren zu können. So war aus dem einstigen Drechsler ein Unternehmer für die Produktion von Fensterklinken und Türknäufen aus Büffelhorn geworden und später ein selbständiger Journalist und professioneller Politiker. Er verausgabte sich. In den späten Jahren hatte Bebel mit Herzproblemen zu kämpfen. 1913 weilte er wegen Gallensteinen zur Kur im bündnerischen Passugg. Hier versagte am 13. August sein Herz. Nun sollte er also beigesetzt werden im Familiengrab auf Zürichs grösstem Friedhof, im Sihlfeld, wo schon seine Ehefrau Julie ruhte.
Eine Volkskundgebung Bereits die Ankunft im Zürcher Hauptbahnhof am frühen Nachmittag des 14. August gerät zum Grossanlass. Die Leiche wird aufgebahrt im Trauerhaus an der Rämistrasse, wo Zehntausende ihr die Reverenz erweisen. Am 17. August wird sie über Bellevue und Stauffacher bis zum Sihlfeld geführt. Der Umzug hat seine klare Ordnung, die im sozialdemokratischen «Vorwärts» bekanntgegeben worden ist: «1. Musikkorps ‹Konkordia›, 2. Kranz- und Blumenträger, 3. Leichenwagen» und so fort. Der Familie folgen die Delegationen: Reichstagsfraktion, Vertretungen Frankreichs, Englands, Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. Wieder ein Musikkorps. Schier endlos. Im Zug marschieren die sozialdemokratischen Kampfgefährten mit, Karl Kautsky, Victor Adler, Georgi Plechanow, aber auch die Revolutionärinnen Rosa Luxemburg und Clara Zetkin. Der ehrwürdige Arbeiterführer Herman Greulich ist zu sehen. Der SP-Vorstand, die Nationalratsfraktion und die sozialdemokratischen Zürcher Stadträte mit einem Weibel. Magisches Zentrum des Umzuges ist der mit zwei schwarzbehangenen Pferden bespannte Leichenwagen mit dem Sarg, auf dem ein paar Palmenzweige ruhen. Vier Musikkorps spielen, rund dreihundert bestickte Arbeiterfahnen durchsetzen das Schwarz des Zuges mit leuchtendem Rot. Fotoapparate klicken. Kameras surren, das neue Medium Film will sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Kurz danach wird das Begräbnis in der Wochenschau in Kinos zu sehen sein. Unter den Zuschauern steht auch Willy Fries, Kunstmaler und Vater der Malerin Hanny Fries. Das Ereignis beeindruckt
ihn offensichtlich so sehr, dass er ein Gemälde darüber anfertigen wird, eines der wenigen in seinem Werk, die ein historisch bestimmtes Ereignis darstellen. Dessen Wert für uns Heutige liegt darin, dass es die einzige überlieferte Darstellung dieses Trauerzuges in Farbe ist; man fotografierte und filmte damals noch in Schwarz-Weiss. Zu Tausenden harren die Menschen in glühender Sonne aus, bis der letzte Arbeiterverein mit seinem Banner vorübergezogen ist. Eineinviertel Stunden dauert der Vorbeimarsch. «Einen grösseren Leichenzug dürfte unsere Stadt noch nicht gesehen haben», berichtete der Reporter der NZZ am Tag darauf. Die Angabe, dass er 15 000 Menschen gezählt habe, dürfte «eher zu niedrig gegriffen sein». Zuschauerinnen und Zuschauer liessen sich ohnehin nicht zählen. Jedenfalls waren auffällig viele Frauen dabei. Bebel hatte mit seinem Buch «Die Frau und der Sozialismus», das ein Bestseller wurde, für sie eine Tür geöffnet. Ein eindrücklicher Anlass, nur die Flugblattverteiler an der Spitze des Trauerzugs hätten gestört, fand der Reporter. Zum Friedhofsareal erhielten 1200 Personen Einlass, die als Prominente Gästekarten erhalten hatten. Die Übrigen begaben sich auf die Rotwandwiese beim Helvetiaplatz, wo ebenfalls Reden gehalten wurden. Es wurde viel geredet. 15 Ansprachen allein auf dem Friedhof, von denen einige gemäss NZZ «nicht gerade kurz waren». Nachgeborene mögen sich fragen, warum ein Arbeiterführer aus Deutschland in Zürich derart viel Sympathie genoss, dass die halbe Bevölkerung beim Abschied dabei sein wollte. Da war sein gewinnendes Wesen, wie auch die NZZ fand: «Er war noch ein Stück des alten Deutschland, ein Mensch, dem das Herz höher stand als der Verstand und der deshalb auch der Liebe seiner Anhänger sicher sein konnte.» Das reicht als Erklärung nicht aus. Man muss die Nähe der damaligen Deutschschweiz zu Deutschland sehen. In Zürich mit seinen 200 000 Einwohnern lebten 1912 rund 43 000 Deutsche, 21,5 Prozent der Bevölkerung. Deutsche aller Schichten, vom Unternehmer bis zum Dienstmädchen, vom Handwerker bis zur Arbeiterfamilie. Manche Schweizer Intellektuelle verstanden sich kulturell ohnehin als Deutsche. Der Pfarrer und Publizist Edward Blocher schrieb 1910 von der Schweiz als «der urdeut-
schen Heimat Jeremias Gotthelfs» und verkündete: «Von der ‹Volksgemeinschaft› her sind wir Deutsche», auch wenn man in verschiedenen Staaten lebe. Angesichts dieser Verbundenheit mit Deutschland war Bebel, der die Parteizeitung der SPD «Der Sozialdemokrat» während Jahren im Schweizer Exil herausgegeben hatte, auch eine Autorität für die organisierte Arbeiterschaft hierzulande. Und dann war es nicht nur Sympathie für den Verstorbenen, die mobilisierte. Das Trauerfest war auch eine Gegendemonstration. Im Vorjahr hatte die alldeutsche Begeisterung hohe Wellen geschlagen: Der deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte die Schweiz besucht, war mit seinem «Hof-Zug» am 3. September 1912 im Zürcher Hauptbahnhof eingefahren und hatte an militärischen Manövern im Toggenburg teilgenommen. Der Empfang in Zürichs gehobener Gesellschaft war grossartig. Dass sich die republikanische Schweiz dem deutschen Monarchen zu Füssen werfe, empörte die Linke; Zürichs sozialdemokratischer Regierungspräsident entzog sich der Verpflichtung, dem Kaiser die Hand zu drücken, gar durch Abwesenheit. Bebels Tod nun war der Moment, ein Gegenzeichen zu setzen. Zumal auch Bebel einen Kaisertitel trug. Jedenfalls im Volk: Er war der Kaiser der kleinen Leute und der Arbeiter.
Votum für die Feuerbestattung Der Arbeiterkaiser war vom Glauben an sozialen Fortschritt beseelt. An jede Art von Fortschritt. Noch im Tod blieb er kämpferisch, indem er bestimmte, dass seine Leiche verbrannt werden solle. Die Feuerbestattung hatte noch nicht wirklich Fuss gefasst. Doch Bebel als Freund von Industrialisierung und Modernisierung hielt die Kremation für den einzigen Weg, um der Platznot auf den städtischen Friedhöfen entgegenzutreten, und für die hygienischste Art der Bestattung. Wogegen namentlich die katholische Kirche das als pietätlosen Akt sah; bis 1964 blieb die Feuerbestattung kirchlich verboten. Bebels Entschluss zur Kremation half mit, dass sie den Durchbruch erfuhr. Karl Marx trauerte über Bebel: «Er war eine einzige Erscheinung innerhalb der deutschen (man kann sagen der europäischen) Arbeiterklasse.» Das allerdings hatte er Jahrzehnte früher geschrieben, 1882, als die Presse eine Falschmeldung über Bebels Tod gebracht hatte.
nen Jahres schlugen die Ermittler zu. Sie nahmen bei einer Razzia in der umstrittenen, inzwischen geschlossenen Winterthurer An-Nur-Moschee den äthiopischen Imam Abdurrahman und drei weitere Exponenten des Gebetshauses fest. Unter den Festgenommenen befanden sich auch zwei ehemalige Präsidenten des Gotteshauses. Seit seiner Festnahme sitzt der 24-Jährige in Untersuchungshaft. Nun hat die Staatsanwaltschaft Winterthur/ Unterland Anklage gegen ihn erhoben wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder Gewalttätigkeiten, mehrfacher Gewaltdarstellung und Widerhandlung gegen das Ausländergesetz. Dies schreibt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Ihm wird konkret vorgeworfen, in einer Predigt im vergangenen Herbst öffentlich zur Tötung von missliebigen Muslimen aufgerufen zu haben. Er habe behauptet, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, nur jene Gebete seien gültig, die in der Gemeinschaft der Muslime – also in der Moschee – gesprochen würden. Wer nur zu Hause bete, begehe einen schweren Fehler. Muslime, die sich dem anhaltend verweigerten, müssten in ihren Häusern verbrannt und getötet werden. Die Zürcher Strafverfolgungsbehörden werfen dem jungen Mann ausserdem vor, via Facebook Darstellungen beschafft zu haben, die zeigen, wie Menschen getötet werden. Die Aufnahmen soll er weiteren Gläubigen zur Verfügung gestellt haben. Klar ist inzwischen auch, dass der junge Äthiopier in der Moschee als Imam tätig war, ohne die dafür notwendige Zulassung zu besitzen. Er verfügte zwar über einen legalen Aufenthaltsstatus, aber über keine Arbeitsbewilligung. Als Prediger fungierte er während rund vier Wochen. Dadurch habe er gegen die Ausländergesetzgebung verstossen, schreibt die Oberstaatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft fordert für den 24-Jährigen eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten sowie eine Landesverweisung für 15 Jahre. Der Termin für die Verhandlung steht noch nicht fest. Zwei der drei weiteren Verfahren wurden inzwischen eingestellt. Die dritte Untersuchung gegen einen der ehemaligen Präsidenten des Winterthurer Gebetshauses, der mehr als einen Monat in Untersuchungshaft sass, steht kurz vor dem Abschluss. Derzeit befinden sich mehrere weitere Personen aus dem Umfeld der Moschee in Untersuchungshaft. Im Februar wurden zudem bei einer Polizeiaktion zehn Personen aus dem Umfeld der Moschee verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, zwei Gläubige in der AnNur-Moschee attackiert zu haben, weil sie sie als Spitzel verdächtigten. Die Verfahren sind noch im Gange.
Juso reichen Initiative ein 3700 Unterschriften für «Züri autofrei» ak. V Die Stadtzürcher Jungsozialisten haben, wie sie selber mitteilen, genügend Unterschriften für ihre kommunale Initiative «Züri autofrei» zusammenbekommen. Man habe die Bögen mit über 3700 Unterschriften bei der Stadtschreiberin im Stadthaus eingereicht, heisst es weiter. Nun werden die Namen geprüft und offiziell gezählt. Der zentrale Satz der Initiative lautet: «Das Stadtgebiet wird vom individuellen Motorfahrzeugverkehr befreit, und Alternativen werden entsprechend gefördert.» 1997 wurde schon einmal über eine Initiative gleichen Namens abgestimmt. Damals kam es zu einem erstaunlich hohen Ja-StimmenAnteil von 38 Prozent. Die Stadtkreise 1, 4 und 5 stimmten der Initiative sogar zu.
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Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
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KINOPROGRAMM Samstag, 12. August 2017 AbAtON 1–10, A+b
kitag.com am Escher-Wyss Platz 0900 556 789 CHF 1.50/Anruf + CHF 1.50/Min., ab Festnetz
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Premiere 14/12 J
14.00/17.00/20.15 Sa 23.30 D 2. Wo. 14/12 J 17.15/20.30 Sa 23.30 E/d/f PlaneT Der affen: Survival – 3D Drittes Kapitel des hochgelobten Blockbuster-Franchise! 2D: 14.15 D 3D: 14.30 D emoji – Der film Ein abgefahrener, digitaler Spass für Gross und Klein! 14.00/17.15/20.00 Sa 23.00 E/d/f 17.45/20.45 Sa 23.30 D BaBy Driver Rasanter Actionthriller mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Jon Hamm und Jamie Foxx.
2. Wo. 8/6 J
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14.15/17.15/20.00 Sa 23.00 D 3. Wo. 14/12 J 4k: 14.45/17.45/20.45 Sa 23.45 E/d/f Dunkirk Als 400’000 Männer nicht zurück in die Heimat konnten, kam die Heimat zu ihnen. 14.15 D 3. Wo. 10/6 J oSTwinD – aufBruch nach ora Mika macht sich auf die Suche nach Ostwinds Wurzeln, und nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise. 3D: 17.00 D 2D: 20.15 Sa 23.15 D valerian – Die STaDT Der TauSenD PlaneTen Ein visuell einmaliges Sci-Fi-Abenteuer von Meisterregisseur Luc Besson. 3D: 14.00/20.15 Sa 23.15 E/d 2D: 17.00 D SPiDer-man: homecoming Tom Holland kehrt in seine Rolle als Peter Parker alias Spider-Man zurück.
4. Wo. 12 J
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17.00/20.00 Sa 23.00 D 5. Wo. 12 J gifTeD Einfühlsames Drama mit Chris Evans über ein hochbegabtes Kind. 3D: 14.00 D 2D: 14.45/17.45 D 6. Wo. 8/6 J ich – einfach unverBeSSerlich 3 Das neueste Abenteuer von Gru, Lucy, ihren drei Adoptivtöchtern und den Minions! 14.45/20.45 Sa 23.45 D Du neBen mir Eine Lovestory, die scheinbar keine Zukunft hat.
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14.20/18.20/21.00 Sa 23.15 E/d/f 3. Wo. 12/14 J 15.00/18.20/21.00 D Tom Hardy, Cillian Murphy, Kenneth Branagh, Harry Styles Dunkirk Historischer Action-Kriegsfilm von «The Dark Knight»-Regisseur Christopher Nolan über die spektakuläre Rettungsaktion von Dünkirchen im 2. Weltkrieg. 17.45/20.30 Sa 23.20 D 3. Wo. 16 J Ansel Elgort, Jamie Foxx, Kevin Spacey BaBy Driver Action-Komödie von Edgar Wright über den Fluchtwagenfahrer Baby, der einen letzten Coup durchziehen muss, bevor er aussteigen darf. 16.55/20.00 Sa 23.10 D 4. Wo. 12 J Dane DeHaan, Cara Delevingne, Clive Owen valerian – Die STaDT Der TauSenD PlaneTen Ein Film von Luc Besson – dem visionären Regisseur von «Das fünfte Element» und «Lucy». 2D: 13.45/17.45/20.45 D 5. Wo. 12 J 3D 4Dx: 20.00 Sa 23.00 D Tom Holland, Michael Keaton, Robert Downey Jr. SPiDer-man: homecoming Erster Solo-Auftritt von Tom Holland als ikonischer Spider-Man unter der Federführung der Marvel Studios. 17.45/20.25 D 5. Wo. 6/10 J Chris Evans, Mckenna Grace, Lindsay Duncan BegaBT – Die gleichung eineS leBenS Drama um die hochbegabte Mary, die zum Mittelpunkt eines Sorgerechtsstreit zwischen Ersatzvater und ihrer Grossmutter wird. 2D: 13.30/15.55/18.20 Mo/Di 20.30 D 6. Wo. 6/8 J 13.30/15.50/18.10 E/d/f 3D 4Dx: 13.30/15.40/17.50 D 3D: 14.30/17.20 D ich – einfach unverBeSSerlich 3 Zweite Fortsetzung des Animationsabenteuers, ein Spass für die ganze Familie. 13.40/16.05/18.30 D 6. Wo. 6/10 J Jan Josef Liefers, Harriet Herbig-Matten, Heike Makatsch DaS PuBerTier – Der film Kurz vor ihrem 14. Geburtstag mutiert Papas Liebling zum bockigen Pubertier. 20.50 D 7. Wo. 16 J Scarlett Johansson, Kate McKinnon, Jillian Bell girlS’ nighT ouT Der Hangover wird ihr kleinstes Problem sein. 16.00/18.25/20.50 D 8. Wo. 6/10 J Amandla Stenberg, Nick Robinson, Ana de la Reguera Du neBen mir Riskiere alles ... für die Liebe. 13.30 D 9. Wo. 4 J BoB, Der BaumeiSTer – DaS mega Team wonDer woman 20.20 D 9. Wo. 12/14 J all eyez on me Sa 23.00 D 9. Wo. 16 J Die mumie 20.55 D 10. Wo. 16 J BaywaTch 14.15/17.10/20.00 D 11. Wo. 12 J 13.30/16.00 D 12. Wo. 6/8 J hanni & nanni – mehr alS BeSTe freunDe 14.00 Sa-Di 17.00 Sa/Mo/Di 20.00 So/Mi 20.30 D 12. Wo. 12 J PiraTeS of The cariBBean: SalazarS rache 15.30 D 14. Wo. 6 J ÜBerflieger – kleine vögel, groSSeS geklaPPer geT ouT Sa 23.25 D 15. Wo. 16 J Bailey – ein freunD fÜrS leBen 13.30 D 25. Wo. 6/10 J
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So-Mi 17.15/20.30 E/d/f Premiere 14/12 J The Dark Tower Bildgewaltiges Action-Abenteuer, basierend auf Stephen Kings Romanen. So-Mi 14.00/20.15 E/d/f 2. Wo. 14/12 J PlaneT Der affen: Survival Drittes Kapitel des hochgelobten Blockbuster-Franchise! So-Mi 14.15 D 2. Wo. 8/6 J emoji – Der film – 3D So-Mi 14.45/17.45/20.45 E/d/f 3. Wo. 14/12 J Dunkirk
So-Mi 17.15/20.30 E/d/f 4. Wo. 12 J valerian – Die STaDT Der TauSenD PlaneTen – 3D
MetROPOl 1+2
So-Mi 17.00 E/d/f SPiDer-man: homecoming
14.30/17.30/20.30 Sa 23.15 E/d/f The Dark Tower Bildgewaltiges Action-Abenteuer, basierend auf Stephen Kings Romanen.
5. Wo. 14/12 J
So-Mi 14.15 D ich – einfach unverBeSSerlich 3 – 3D
6. Wo. 8/6 J
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Samstag keine vorstellungen (Street Parade) BreakfaST aT Tiffany’S So 15.30 E/d how green waS my valley So 18.15 E/d l’amore So 20.45 I/d Gesamtprogramm siehe www.filmpodium.ch
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18.00/20.30 Sa/So 15.30 E/d gifTeD Einfühlsames Drama mit Chris Evans über ein hochbegabtes Kind.
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17.30/20.00 Sa/So 15.00 E/d 11. Wo. 14/12 J churchill Ein mitreissendes, emotionales Kinoporträt über einen der berühmtesten Staatsmänner der Weltgeschichte.
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14.00/17.00/20.00 Sa 23.00 E/d/f 3. Wo. 14/12 J Dunkirk Als 400’000 Männer nicht zurück in die Heimat konnten, kam die Heimat zu ihnen.
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16.20/18.40 Sa 22.50 So 11.40 E/d Premiere 12 J DaviD lynch: The arT life Der Meister des surrealen Kinos und seine Inspiration TreSPaSS againST uS 15.40/20.40 E/d 2. Wo. 16 J Michael Fassbender und Brendan Gleeson als Outlaws gegen die Gesellschaft BaBy Driver 16.40/20.40 E/d/f 3. Wo. 16 J The ParTy 17.00/19.00 Sa-Di 21.00 E/d/f 3. Wo. 14/12 J grave (raw) Sa 23.00 F/e 4. Wo. 16 J miSS Sloane 17.50/20.20 Sa/So 13.40 E/d 6. Wo. 12 J geT ouT Sa 23.00 E/d/f 15. Wo. 16 J Die göTTliche orDnung 18.10 Sa/So 13.30 Dialekt/e 23. Wo. 12 J unerhörT jeniSch So 11.30 Ov/d/f 28. Wo. 10/6 J nouvague Surf film nachT Mi 21.00 Sp/e Special 16 J Sa/So 13.40 Sa 22.40 Hindi/d Bollywood-Special 16 J ToileT: ek Prem kaTha jaB harry meT Sejal Sa/So 13.30 Hindi/d Bollywood-Special 16 J
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WETTER 21
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
SCHWEIZ
EUROPA
Prognose für Samstag, 12. August 2017
11° / 18°
Windrichtung heute
Reykjavik 11°
1015
Basel
12° / 19°
morgen
11 / 19 20° Bernn
21°
13° / 21°
Zürichh
Luzern
11° / 199° 18° Freiburgg
12° / 18°
Interllaken
21° 10° / 18°°
11° / 18°
19° Glarus 10° / 17°°
11° / 22°
Warschau 25°
Kiew 32°
H
Locarnno
23°
Lissabon 33°
Wien 20°
Madrid 31°
27° Palma 27°
T
Bukarest 35°
Rom 27° 28°
Ankara 32° Athen 35°
5 102
Heute: Restfeuchte von gestern verbleibt heute noch in Form von kompakter Bewölkung. Zudem kann es am Vormittag besonders zu den Alpen hin etwas regnen. Anschliessend gibt es ein paar zaghafte Auflockerungen und etwas Sonne bei Maximaltemperaturen 18 Grad. Im Flachland weht ein schwacher bis mässiger Südwestbis Westwind, auf den Bergen ein mässiger Nordwestwind. Im Westen ist es freundlicher als in der Deutschschweiz und ausserdem mit 22 Grad wärmer. Im Süden schliesslich scheint bei sommerlichen 28 Grad meistens die Sonne.
BERGWETTER 3000 m 2000 m 1000 m
km/h 20 - 50 20 - 50 20 - 50
°C –1° 6° 13°
Montag
12° / 23°
heute
14° / 30°
morgen
W 1-3
Vierw’see
Obersee
W 2-5
W 1-3
Urnersee
N 2- 4
N 2- 4
Greifensee
W 2-5
W 1-3
Thunersee
W 2- 4
W 2- 4
Walensee
W 2-5
W 1-3
Bielersee
SW 2- 4 NO 1- 3
Bodensee
W 3-6
W 1-3
Neuenb’see
SW 2- 4 NO 1- 3
Untersee
W 3-6
W 1-3
Genfersee
SW 2- 4 NO 1- 3
Konst. B.
W 3-6
W 1-3
Petit Lac
SW 2- 4 NO 1- 3
Zugersee
W 2-5 NW 1-3
Silvapl’see
NO 2- 5 SW 2- 5
Windstärke in Beaufort, var = variabel
Jakarta 31°
Perth 17°
28° a Caracas
Marrakesch 38°
Bogotá 21°
16° / 27°
18° / 30°
Sydney 22°
in μg/m³
Zürich
18° / 28°
7
Stickstoffdioxid
32
40
Ozon
56
50
3
7
6
22
6
16
14
60
70
61
90
Aufgang
heute I morgen
abnehmend
Mombasa 29° www.arbeitsheim.ch
Johannesburg 17°
Telefon 044 805 99 04
Kapstadt 14°
06:18 I 06:19 23:10 I 23:40
gestern
Basel Lugano
8
SONNE UND MOND Sonne Mond
Buenos Aires 14°
18° / 27°
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Kananga 38°
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Bern Lausanne Tänikon
7
Feinstaub (PM10)
Rio de Janeiro 24°
Santiago 10°
17° / 27°
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Teheran 35°
Tel Aviv 32°
Lagos 26°
Lima 19°
18° / 24°
Südschweiz
14° / 27
Wind– richtung
AFRIKA / NAHER A OSTEN
Manaus 35°
14° / 24
Nebel
Stuhlflechterei
Darwin 31°
Wellington 16°
17° / 23°
Westschweiz
morgen
heute
New York 29°° 35° s Houston
SÜDAMERIKA 12° / 27°
Schneefall
Mittwoch
Ostschweiz
WINDRICHTUNGEN/–STÄRKEN W 3-6
Chicago 26°
Miami 33° 3
Dienstag
Gewitter
Bangkok 37°
DIE NÄCHSTEN VIER TAGE Sonntag
Regen– schauer
HEIM UND WERKSTÄTTE FÜR BEHINDERTE
Toronto 22° Los Angeles 27°
bedeckt
Tokio 30°
Schanghai 30°
Vancouver 21°
Mexiko-Stadt 25°
Die entsprechenden Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung lauten: 50, 80, 120, der EU-Ozon-Alarmwert 240 μg/m³ . Messwerte gestern, 14 Uhr.
Zürichsee
Delhi 34°
bewölkt
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ASIEN / AUSTRALIEN
nzz.ch/wetter
SCHADSTOFFE
Wind NW W W
NORDAMERIKA
leicht bewölkt
Wasser– temperatur
Las Palmas 27°
Aussichten: Der Sonntag beschert uns einen Mix aus Wolken und Sonne. Am Montag und Dienstag kehrt der Sommer mit Sonnenschein und deutlich steigenden Temperaturen zurück. Über den Bergen sind jeweils am Nachmittag isolierte Gewitter möglich. In der Nacht auf Mittwoch wird es dann verbreitet nass.
sonnig
22°
28°
15 101
Allgemeine Lage: Am Wochenende kommt der Einfluss eines Azorenhochausläufers allmählich ins Spiel, heute Samstag bessert sich das Wetter aber nur zögerlich, da noch eine Warmfront über uns hinwegzieht. Schwacher Hochdruckeinfluss vermag sich auch noch in der neuen Woche zu halten, dazu wird es wieder etwas wärmer. Die nächste Störung folgt dann in der Nacht auf Mittwoch.
T Tief
1010
Nizza 28°
18°
H
H Hoch
H
Moskau 27°
Paris 19°
18° / 28°
11° / 23°
T
1020
4° / 12°
1015
Stockholm 18°
Berlin 20°
11° / 18°
Gotthard
Sitten
Genf
Helsinki 25°
19° London 22°
Stt. Moritz
Okklusion
1020
T
Chuur
2° / 6°
5 100
Oslo 15°
9° / 15°
Warmfront
10
St. Gaallen
18°
111° / 18°
Biel
übermorgen
10
Kaltfront
Tromsø 14°
1000
19°
Schaffhauusen
Lausanne
95 99
T
Temperatur heute: Minimum° / Maximum°
Untergang
heute I morgen
200:42 I 20:40 11:14 I 12:24
Europa Amsterdam Athen Barcelona Berlin Bordeaux Brüssel Budapest Dublin Frankf./M. Hamburg Helsinki Istanbul Kopenhagen Las Palmas
19 34 24 23 23 20 34 19 20 17 23 31 22 27
w s w G fR fR s w fR R f s f s
morgen
22 33 27 21 28 22 25 19 22 19 20 31 19 28
f s s f f fR f w fR f w s s s
Lissabon London Madrid Málaga Moskau München Nizza Oslo Palma Paris Prag Rom Stockholm Warschau Wien
gestern 33 s 21 f 29 s 28 s 25 G 14 R 28 f 22 s 27 s 22 fR 17 R 27 s 24 s 35 s 24 G
morgen 30 s 22 f 33 s 29 f 27 f 23 f 28 f 19 f 30 s 23 w 21 w 30 s 17 fR 22 f 22 f
gestern Nordamerika 25 f Chicago* Denver* 26 f L. Angeles* 27 s Miami* 32 G New York* 28 f San Franc.* 22 f Toronto* 23 G Vancouver* 23 f Washington* 28 G Lateinamerika Bogotá* 20 wR 17 R B. Aires* Caracas* 27 G Mexiko-St.* 24 G
morgen
29 w 28 fR 27 s 34 G 27 f 21 f 24 f 17 R 27 s 21 16 27 25
w s G G
gestern 7 wR Santiago* São Paulo* 20 f Afrika Dakar 28 G Johannesb. 16 s 37 s Kairo 15 fR Kapstadt Lagos 28 G Marrakesch 38 s 23 f Nairobi 25 s Tunis Naher Osten 44 s Dubai Teheran 35 s 32 s Tel Aviv
b = bedeckt; f = freundlich; G = Gewitter; N = Nebel; R = Regen; Rs = Regenschauer; s = sonnig; S = Schneefall; SR = Schneeregen; w = bewölkt
morgen 13 w 28 f
30 f 17 s 37 s 15 s 27 w 37 s 22 w 27 s 43 37 33
s f s
gestern morgen Asien 37 f 37 f Bangkok Delhi 36 w 36 w Hongkong 32 G 32 G 33 G 35 G Manila 34 G 30 G Peking 32 G 34 G Seoul Schanghai 37 s 31 G Singapur 30 G 27 G 28 w 31 w Tokio Australien, Neuseeland Auckland 15 f 18 fR Melbourne 15 f 17 s Perth 18 f 19 R 25 f 22 s Sydney * Erste Kolonne Daten des Vortages
Vorsicht – Massenpsychose am Obligationenmarkt: Star-Investor Jeffrey Gundlach warnt vor den in seinen Augen deutlich überbewerteten Zinspapieren.
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Samstag, 12. August 2017
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SRF zwei
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RTL
6.30 News-Schlagzeilen und Meteo. 7.30 Wetterkanal. 8.50 Sternstunde Philosophie. (W). 9.50 Sternstunde Kunst. (W). 10.15 Sternstunde Kunst. (W). 10.45 Ins wilde Kurdistan. (W). 11.20 Dingomaro – Irans schwarzer Süden. (W). 12.10 Wildes Baltikum. (W). 13.00 Tagesschau. 13.10 Eusi Landchuchi. (W). 14.05 Donnschtig-Jass. (W). 15.45 Üse Buurehof. (W). 16.40 Fenster zum Sonntag. Magazin. Abenteuer Leben (3/3): Lichtwelten. 17.10 Cuntrasts. Dokureihe. (W). 18.00 Tagesschau. 18.05 Meteo. 18.10 gesundheitheute. Magazin. 18.40 «Potzmusig»Stammtisch. Show. Mit Nicolas Senn. 19.20 Ziehung des Schweizer Zahlenlottos. 19.30 Tagesschau. 19.50 Meteo.
5.15 SRF Selection – Musik. 5.40 SOKO 5113. Krimi-Serie. (W). 6.20 SOKO 5113. Krimi-Serie. (W). 7.05 McLeods Töchter. 7.50 Top Gear. (1). 8.45 Top Gear. 9.35 Fix it! – Reparaturen am Limit. 10.30 Harnas – Waisenhaus für wilde Tiere. 11.00 Live: Leichtathletik. Weltmeisterschaften. Aus London (GB). Kommentar: Patrick Schmid, Mario Gehrer. 13.30 Top Shots. 14.00 Top Shots. (1). (W). 14.25 The Help. Drama (USA/IND/VAE 2011). 16.40 300 km on the Road. 17.00 Tacho. (W). 17.30 Live: Fussball. Schweizer Cup. Aus Kriens. 1/32-Finale: SC Kriens – FC Luzern. Mit Sascha Ruefer. 19.55 Live: Leichtathletik. WM. Aus London (GB). Kommentar: Patrick Schmid, Mario Gehrer.
6.45 Geronimo Stilton. 7.05 Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig. 7.10 Paula und die wilden Tiere. 7.35 Schmecksplosion. 7.50 Checker Tobi. 8.15 neuneinhalb. 8.25 Tiere bis unters Dach. 9.50 Tagesschau. 9.55 Elefant, Tiger & Co.. 10.40 Elefant, Tiger & Co.. 11.30 Quarks & Co.. 12.00 Tagesschau. 12.05 In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte. 12.55 Tagesschau. 13.00 Schon wieder Henriette. Krimikomödie (A/D 2013). Mit Christiane Hörbiger. 14.30 Alles Chefsache!. Komödie (D 2013). Mit Günther Maria Halmer. 16.00 W wie Wissen. 16.30 Deutschland-Reportage. 17.00 Tagesschau. 17.10 Brisant. 17.50 Tagesschau. 18.00 Sportschau.
5.35 Aquilas Geheimnis. 5.50 Die Jungs-WG. 6.15 pur+. 6.40 Zoom. 7.05 Das Dschungelbuch. 7.25 Peter Pan – Neue Abenteuer. 8.10 1, 2 oder 3. 8.35 Bibi Blocksberg. 9.30 Bibi und Tina. 9.55 Mia and me. 10.40 heute Xpress. 10.45 Live: Sport extra. U.a.: Leichtathletik: WM, Zehnkampf: 110 m Hürden, Diskuswerfen; 4x100 m Herren und Damen, Vorläufe; 4x400 m Herren und Damen, Vorläufe. 14.05 hallo deutschland mondän. 14.40 Inga Lindström: Im Sommerhaus. Liebesgeschichte (D 2005). 16.15 Stadt, Land, Lecker. 17.00 heute Xpress. 17.05 Länderspiegel. 17.45 Menschen . 18.00 Mein Land, Dein Land. 19.00 heute. 19.20 Wetter. 19.25 Die Bergretter. Wilde Wasser.
9.05 Marseille – zauberhaft ungeschliffen. (W). 9.35 Bilder aus Südtirol. 10.00 Universum. 10.45 Universum. 11.30 Trau niemals deiner Frau. Krimikomödie (D/A 2012). Mit Harald Krassnitzer. (W). 13.00 ZIB. (W). 13.10 Notizen aus dem Ausland. 13.15 Gernstls kulinarische Ermittlungen. 14.00 Kunst + Krempel. 14.30 Ländermagazin. 15.00 Genuss ohne Grenzen. Reihe. Burgen, Wein und alter Zauber – Das Tal der Loreley bleibt romantisch. 15.30 Im Herzen Venezuelas. 16.00 Costa Rica: Mittelamerikas grüne Schatzkammer. 16.45 Universum. 17.30 Lilly Schönauer – Umweg ins Glück. Romanze (A/D 2007). 19.00 heute. 19.30 Kulturlandschaften. (5/5). Dokureihe.
5.00 Mutter Teresa: Heilige der Dunkelheit. 5.50 London Beat – Musik als Revolte. (W). 6.50 Queen behind the Rhapsody. (W). 7.50 X:enius. (W). 8.15 X:enius. 8.45 360° Geo Reportage. (W). 9.30 360° – Geo Reportage. (W). 10.50 Australien. (W). 11.30 Australien. (W). 12.15 Australien. (W). 13.00 Australien. (W). 13.45 Australien. (W). 14.30 Die Alpen von oben. (W). 15.25 Currentzis: Der Klassikrebell. 16.25 Stadt Land Kunst. 16.40 Markus Hinterhäuser – Ein Künstler leitet die Salzburger Festspiele. 17.15 Beethovens Violinkonzert. Debüt der jungen Wilden. 18.10 Mozarts Requiem in Salzburg. 19.10 Zu Tisch im .... Im Salzburger Land. 19.45 ARTE Journal.
5.05 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap. 5.45 Betrugsfälle. Doku-Soap. 6.10 Verdachtsfälle. 7.10 Verdachtsfälle. Doku-Soap. 8.10 Familien im Brennpunkt. 9.15 Die Fakten-Checker. Magazin. Schöner Leben. 10.00 Der Blaulicht-Report. (W). 14.45 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap. 17.45 Best of ...!. Show. Deutschlands schnellste Rankingshow. 18.45 RTL aktuell. 19.05 Explosiv – Weekend. Magazin. Mit Elena Bruhn. Brisante Themen der Woche werden aufgegriffen und ihre wichtigen Aspekte in Hintergrund-Reportagen beleuchtet. Ausserdem gibt es skurrile und erstaunliche Geschichten sowie berührende Schicksale.
20.00 Wort zum Sonntag. Magazin. 20.05 Das Traumschiff. Unterhaltungs-Serie. Macau. Mit Heide Keller. Beatrice beobachtet den Gast Oskar Schifferle mit Argusaugen. Dieser möchte sie in ihr früheres Leben zurückführen. 21.50 Tagesschau. 22.05 Downton Abbey. DramaSerie. Die Hochzeit. Mit Hugh Bonneville. Die Vorbereitungen für die Hochzeit von Lady Rose und Atticus Aldridge in London laufen auf Hochtouren. 23.20 Gandhi. Biografie (GB/IND 1982). Mit Ben Kingsley, Candice Bergen, Edward Fox. Regie: Richard Attenborough. 02.15 Downton Abbey. Serie. (W). 03.20 Geboren am .... Dokureihe. (W).
23.05 sportaktuell. 23.35 Müslüm Television. Show. Er ist wieder da! Nichts und niemand ist sicher vor ihm, nicht mal er selbst... Müslüm beschäftigt sich auf bewährt komische Weise mit dem Sinnlichen, dem Besinnlichen und dem Übersinnlichen. 00.05 Gurtenfestival 2017 – die Highlights. Konzert 00.45 Gurtenfestival 2017 – die Highlights. Konzert 01.30 Gurtenfestival 2017 – die Highlights. Konzertausschnitt: Faber. 02.00 Live: Tennis. ATP World Tour Masters 1000. Aus Montreal (CDN). Rogers Cup, Halbfinale. 02.05 Contagion. Thriller (USA/VAE 2011). Mit Matt Damon. 03.45 The Help. Drama (VAE 2011). (W).
20.00 Tagesschau. 20.15 Mordkommission Istanbul. Rettet Tarlabasi. Krimireihe (D 2013). Mit Erol Sander, Oscar Ortega Sánchez, Cosma Shiva Hagen. Regie: Michael Kreindl 21.45 Begierde – Mord im Zeichen des Zen. Kriminalfilm (D 2015) Mit Melika Foroutan. Regie: Brigitte Maria Bertele. 23.15 Tagesthemen. 23.35 Das Wort zum Sonntag. 23.40 Inspector Mathias – Mord in Wales. Stille Wasser. Krimireihe (GB 2013) Regie: Rhys Powys. 01.15 Tagesschau. 01.20 Kommissar Beck. Kuriere des Todes. Krimireihe (S 1998). 02.50 Django und Sabata – Wie blutige Geier. Italowestern (I 1970).
20.15 Live: Leichtathletik. Weltmeisterschaften. Aus London (GB). Zehnkampf Herren: Stabhochsprung, Speerwerfen; Hochsprung Damen, Finale; 100 m Hürden Damen, Finale; Speerwerfen Herren, Finale; 5000 m Herren, Finale; Zehnkampf Herren: 1500 m; 4x100 m Damen, Finale; 4x100 m Herren, Finale. Mit Norbert König. Kommentar: Peter Leissl, Marc Windgassen. 23.00 Live: Das aktuelle Sportstudio. Aus London. U.a.: Fußball, DFB-Pokal, 1. Runde: Chemnitzer FC – Bayern München, Rielasingen – Bor. Dortmund 00.00 heute Xpress. 00.05 James Bond 007 – Goldfinger. Agentenfilm (GB/USA 1964)
20.00 Tagesschau. 20.15 Der Teufelsgeiger. Biografie (D/I 2013). Mit David Garrett, Jared Harris. Regie: Bernard Rose. Der Impressario Urbani will den Geiger Paganini weltberühmt machen. Allerdings stellt er ihm eine Bedingung. 22.05 La grande danza. Show Aterballetto in Mailand. U.a.: Giuseppe Spota: «Narcissus». 23.30 SoulBoy – Tanz die ganze Nacht. Tragikomödie (GB 2010) Mit Martin Compston, Felicity Jones. Regie: Shimmy Marcus. 00.50 lebens.art. Magazin. 01.50 Das aktuelle Sportstudio. 02.50 Topas. Thriller (USA 1969). (W). 04.50 Fabergé – Magie aus Gold und Edelsteinen. Dokumentation.
20.15 Salzburger Festspiele 2017: «Aida». Oper v. Giuseppe Verdi. 22.50 Square für Künstler. Magazin Carte Blanche für Peter Sellars Der Theaterregisseur Peter Sellars blickt für «Square» als Filmregisseur hinter die Kulissen der Mozartstadt. 23.20 Durch die Nacht mit .... Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo. 00.10 Noel Gallagher’s High Flying Birds im Pariser Zénith. Konzert. 01.30 Blur im Zénith von Paris. Konzert. 02.45 Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Österreich. Dokureihe. Salzburger Klassiker. 03.30 360° Geo Reportage. Reportage. Marseille, kopfüber ins Blau. (W). 04.20 Magische Orte in aller Welt. Doku. Die Zombies von Haiti. (W).
20.15 Ninja Warrior Germany – Die stärkste Show Deutschlands. (1/9). Mit Laura Wontorra, Jan Köppen, Frank Buschmann. In diesen Spielshows müssen die Kandidaten jeweils zwei Parcours absolvieren, die gespickt sind mit kräftezehrenden Hindernissen. Von den insgesamt 350 Athleten schaffen es 28 ins Finale. 23.00 The Big Music Quiz. Show Mit Oliver Geissen. 00.00 Ninja Warrior Germany – Die stärkste Show Deutschlands. (1) Mit Laura Wontorra, Jan Köppen, Frank Buschmann. (W). 02.30 The Big Music Quiz. (W). 03.10 Geht’s noch?! Kayas Woche. 03.55 Geht’s noch?! Kayas Woche. 04.50 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap.
SWR
ORF eins
SAT 1
VOX
SRF info
RTS Un
TF 1
6.00 Morgenprogramm. 11.35 Der Winzerkönig. 12.20 Erik, der Wikinger. Abenteuerfilm (I/E 1965). 13.45 Marktcheck checkt .... (W). 14.30 Auf Dübel komm raus – Vier Häuser, vier Missionen. 15.00 Traumhäuser. 15.45 Eisenbahn-Romantik. 16.15 Schönes Österreich. 17.00 Bhutan: Im Land des Donnerdrachen. 17.30 made in Südwest. 18.00 Aktuell BW. 18.15 Landesschau Mobil. 18.45 Stadt – Land – Quiz. 19.30 Aktuell BW. 20.00 Tagesschau. 20.15 Live: Rhein in Flammen von Konstanz bis Koblenz. Show. Mit Sonja Faber-Schrecklein, Michael Antwerpes, Kerstin Bachtler, Annette Dany. 0.00 made in Südwest. (W). 0.30 Rhein in Flammen von Konstanz bis Koblenz. (W).
10.50 Yakari. 11.10 Kung Fu Panda. 11.35 DreamWorks: Die Drachenreiter von Berk. 12.00 Jamies 15 Minuten Küche. 12.25 Jamies 15 Minuten Küche. 12.50 Baby Daddy. 13.10 The Secret Life of the American Teenager. 13.55 Glee. 15.20 The Neighbors. 15.45 Trophy Wife. 16.25 New Girl. 16.50 Mom. 17.25 Die Simpsons. 18.15 The Big Bang Theory. (W). 18.40 Newton. 19.05 The Big Bang Theory. 19.30 The Mick. 19.54 Wetter. 20.00 ZIB 20. 20.15 James Bond 007: Casino Royale. Agentenfilm (USA 2006). 22.30 ZIB Flash mit Bundesliga. 22.45 James Bond 007: Die Welt ist nicht genug. Agentenfilm (GB/USA 1999). 0.45 James Bond 007: Moonraker – Streng geheim. Agentenfilm (F/GB 1979).
7.00 Auf Streife. (W). 8.00 Auf Streife. (W). 9.00 Auf Streife. (W). 10.00 Im Namen der Gerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie!. 11.00 Im Namen der Gerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie!. 12.00 Auf Streife. 13.00 Auf Streife. 14.00 Auf Streife. 15.00 Auf Streife – Die Spezialisten. 16.00 Auf Streife – Die Spezialisten. 17.00 K 11 – Kommissare im Einsatz. 19.55 Sat.1 Nachrichten. 20.15 (T)Raumschiff Surprise – Periode 1. Sci-Fi-Komödie (D 2004). 22.15 Live: Promi Big Brother. Show. 23.30 Bullyparade – Der Film: Das Comedy-Special. 0.30 Promi Big Brother. (W). 1.45 Exorzist: Der Anfang. Horrorfilm (USA 2004). 3.35 Turbulenzen – Und andere Katastrophen. Komödie (USA/D 1999). Mit John Cusack.
5.00 Morgenprogramm. 11.05 Criminal Intent – Verbrechen im Visier. 12.00 Criminal Intent – Verbrechen im Visier. 12.55 Shopping Queen. (W). 18.00 hundkatzemaus. 19.10 Der Hundeprofi. 20.15 Welcome to the Jungle. Actionkomödie (USA 2003). Mit D. «The Rock» Johnson. 22.10 Medical Detectives. 23.10 Medical Detectives. 0.05 Medical Detectives. 1.05 Medical Detectives. 1.50 Medical Detectives.
20.00 Tagesschau. 20.25 mitenand. 20.30 Focus «Blind Date». 20.55 mitenand. 21.00 Tagesschau. 21.25 mitenand. Reportagereihe. 21.30 Filmfestival Locarno 2017 – Das Spezial. Bericht. 21.55mitenand. 22.00 Tagesschau. 22.10 Tagesschau. 22.25 Focus «Blind Date». Talk. 22.55 mitenand. 23.00 Tagesschau. 23.10 Tagesschau. 23.20 Tagesschau. 23.30 Tagesschau. 23.45 sportaktuell. 0.15 Tagesschau.
15.00 Monk. 15.45 Inspecteur Barnaby: Drame familial. (2/8). Drame familial. Téléfilm policier (GB 2011). 17.15 NCIS: Nouvelle-Orléans. 18.00 NCIS: NouvelleOrléans. 18.45 Pique-assiette invite les chefs. 19.15 Météo. 19.20 Swiss Loto. 19.30 Le 19h30. 19.55 Météo. 20.05 Les Estivales des coups de cœur d’Alain Morisod. 21.40 Les enquêtes de Vera. 23.15 Game of Thrones. 0.15 Blindspot.
14.45 Grands Reportages. 16.05 Reportages faits divers. 17.55 50mn Inside, le mag. 19.05 50mn Inside, le mag. 19.50 Petits plats en équilibre été. 19.55 Météo. 20.00 Journal. 20.30 Du côté de chez vous. Habitat. 20.40 Météo. 20.45 Presque adultes. Série comédie. 21.00 Vendredi, tout est permis avec Arthur. 23.15 Vendredi, tout est permis avec Arthur. 1.10 Programmes de la nuit. Programme. (W).
Kabel 1
Kinderkanal
RTS Deux
France 2
BR
ORF 2
Pro Sieben
5.40 Morgenprogramm. 12.00 Da, wo das Glück beginnt. Heimatfilm (D/A 2006). 13.30 Verrückt nach Fluss. 14.20 Verrückt nach Fluss. 15.10 Glockenläuten. 15.15 Musik in den Bergen. 16.00 Rundschau. 16.15 Gesundheit!. 16.45 Bayern feiern. 17.15 Blickpunkt Sport. 17.45 Zwischen Spessart und Karwendel. 18.30 Rundschau. 18.45 Expeditionen ins Tierreich. 19.30 Kunst + Krempel. 20.00 Tagesschau. 20.15 Der Ruf der Berge. Heimatfilm (D/A 2005). Mit Siegfried Rauch. 21.45 Rundschau Magazin. 22.00 Im Tal des Schweigens. Drama (D 2004). 23.30 Sommer in Orange. Komödie (D 2011). 1.15 Graf Yoster gibt sich die Ehre. Krimi-Serie. 1.40 Graf Yoster gibt sich die Ehre. Krimi-Serie
5.35 Morgenprogramm. 11.25 Das singende Haus. Musikkomödie (A 1948). 13.00 ZIB. 13.10 Seitenblicke Weekend. 13.25 Acapulco. Musikfilm (USA 1963). 15.00 Die Rosenheim-Cops. 15.45 Die Rosenheim-Cops. 16.30 Land und Leute. 16.55 Religionen der Welt. 17.00 ZIB. 17.05 Bewusst gesund. 17.30 Stockinger. 18.15 Bingo. 19.00 Bundesland heute. 19.20 Money Maker. 19.30 Zeit im Bild. 19.49 Wetter. 19.55 Sport aktuell. 20.05 Seitenblicke. 20.15 Aida. 23.15 ZIB. 23.20 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Komödie (S 2013). Mit Robert Gustafsson. 1.10 Kommissarin Seiler ermittelt – Untreu. Kriminalfilm (D 2003). Mit Mariele Millowitsch.
5.45 The Game. 6.35 2 Broke Girls. (W). 7.30 The Big Bang Theory. (W). 8.50 Last Man Standing. 9.40 Teleshopping. 11.30 Two and a Half Men. Sitcom. (W). 12.00 Family Guy. 12.25 Die Simpsons. 13.25 Fresh Off the Boat. 14.25 Two and a Half Men. (W). 16.15 Man with a Plan. 17.05 The Big Bang Theory. 18.00 News-time. 18.10 The Big Bang Theory. 19.05 Galileo. 20.15 Margos Spuren. Mystery (USA 2015). Mit Nat Wolff, Cara Delevingne, Halston Sage. Regie: Jake Schreier. 22.20 Equals – Euch gehört die Zukunft. Sci-FiFilm (USA 2015). Mit Nicholas Hoult. 0.15 Let’s Be Cops – Die Party Bullen. Actionkomödie (USA 14). (W). 2.05 Snitch – Ein riskanter Deal. Actionthriller (VAE 2013). (W).
5.15 Morgenprogramm. 11.50 Unforgettable. 12.45 Elementary. 13.40 Elementary. 14.35 Castle. 15.30 The Mentalist. 16.20 Live: News. 16.30 Navy CIS: L.A.. 17.25 Navy CIS: L.A.. 18.20 Navy CIS. (W). 19.15 Navy CIS. 20.15 Hawaii Five-0. KrimiSerie. Kleine Beute. 21.15 Hawaii Five-0. Krimi-Serie. 22.10 Hawaii Five-0. 23.10 Rosewood. 0.00 Navy CIS. (W). 1.00 Navy CIS. 1.45 Hawaii Five-0. (W).
12.00 Hexe Lilli. Zeichentrick-Serie. 14.00 Vater hoch vier – Japanisch für Anfänger. Familienfilm (DK 2010). Mit Niels Olsen. 15.15 4 ½ Freunde. 16.05 Garfield. 16.55 HobbyMania – Tausch mit mir dein Hobby!. Magazin. 17.20 Kann es Johannes?. Magazin. 17.45 Timster. 18.00 Der kleine Nick. 18.15 Glücksbärchis – Willkommen im Wolkenland. 18.35 Der kleine Rabe Socke. 18.50 Unser Sandmännchen.
14.00 RTS Info. 14.40 Brooklyn Nine-Nine. (22/22). 15.05 Rookie Blue. 15.45 Rookie Blue. 16.30 Les agents du S.H.I.E.L.D.. 17.10 Les agents du S.H.I.E.L.D.. 18.00 Royal Pains. 18.45 Royal Pains. 19.30 Live: Athlétisme. Championnats du monde. En direct de Londres (GB). 23.05 Sport dernière. 23.35 Résultats du Trio Magic, Magic 4 et Banco. Jeu. 23.40 Genesis Sum Of the Part. Documentaire. 1.10 19h30 signé.
14.00 Tout compte fait. 14.55 Tout compte fait. 15.30 Vu. 15.36 Confiance en tête. 15.45 Secrets d’histoire. (W). 17.10 Chéri(e), c’est moi le Chef !. 18.05 Tout le monde a son mot à dire. 18.45 N’oubliez pas les paroles!. 19.20 N’oubliez pas les paroles!. 19.53 Météo 2. 20.00 Journal 20h00. Informations. 20.40 Météo 2. 20.50 Parents mode d’emploi. 20.55 Fort Boyard. 23.20 On n’est pas couché. Talkshow.
RTL 2
3+
Rsi la 1
TV 5
12.00 Die Schnäppchenhäuser. 14.00 Zuhause im Glück – Unser Einzug in ein neues Leben. 16.00 Der Trödeltrupp. 17.00 Der Trödeltrupp. 18.00 Die Bauretter. 20.00 RTL II News. 20.15 Der Mann mit der eisernen Maske. Historienfilm (USA/GB/F 1998). Mit Leonardo DiCaprio. 22.55 Game of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer. Fantasy-Serie. 0.00 Game of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer. Fantasy-Serie.
8.00 HSE24. 9.00 Mediashop. 10.00 Spirit Elite. Talk. 11.00 Premium Shopping. 12.00 Schmuck Show. 16.00 Frühlingskinder. Drama (D 2013). 18.05 Border Patrol Canada. 19.10 Achtung, Zoll! Willkommen in Australien. 20.15 Dirty Dancing. Tanzfilm (USA 1987). 22.10 Dirty Dancing 2 – Heisse Nächte auf Kuba. Romanze (USA 2004). 23.55 Dirty Dancing. Tanzfilm (USA 1987). Regie: Emile Ardolino. (W).
18.00 Telegiornale. 18.05 Scacciapensieri. 18.30 Strada Regina. 18.55 Il Quotidiano Flash. 19.00 Locarno Festival 70°. 19.30 Il quotidiano. 19.40 Insieme. 19.50 Lotto. 19.55 Meteo. 20.00 Telegiornale. 20.35 Meteo. 20.40 Cash. 21.05 Un boss in salotto. Film commedia (I 2014). 22.45 Info notte. 22.55 Meteo notte. 23.00 Locarno 70. 23.05 The Mysteries of Laura. 23.50 Eva. Film di fantascienza (E/F 2011).
12.00 Silence, ça pousse!. 12.59 Épicerie fine: Terroirs gourmands. 13.30 Journal belge. 14.02 Visites privées. 14.57 Visites privées. 15.59 Chalets de la Côte Ouest. (1). 16.29 Acoustic. 17.00 Partir autrement. 18.00 64 minutes, le monde en français, 1re partie. 18.30 Fort Boyard. 20.30 Journal France 2. Informations. 21.00 Les années bonheur. 22.55 Journal suisse. Informations. 23.25 Taratata 100% live.
RADIO- UND TV-TIPPS
AUS DEN RADIOPROGRAMMEN AKTUELL / HINTERGRUND 6.35 Morgenandacht (DLF) 8.05 Bayerisches Feuilleton (BR2) Der König und der Philosoph oder Was Sie schon immer über Ludwig II. und Wittgenstein wissen wollten. 8.13 Trend (Radio SRF 1) 9.05 Hörbilder (ORF1) 9.05 orange (BR2) Mit Dagmar Schwermer. Samstagsmagazin. 9.08 International (Radio SRF 2 Kultur) 9.10 Das Wochenendjournal (DLF) Wedding-Planner, Give-aways und RetroChic: Heiraten heute. 10.05 Klassik – Pop – et cetera (DLF) Mit Johan Simons 10.05 Campus (SWR2) 11.05 Bayernchronik (BR2) 11.05 Gesichter Europas (DLF) 11.30 Samstagsrundschau (Radio SRF 1) 12.05 Gesundheitsgespräch (BR2) 13.05 radioFeature (BR2) 13.30 Eine Welt (DLF) 14.05 Diwan (BR2) 14.05 Campus und Karriere (DLF) 17.05 Jazz & Politik (BR2) 17.50 Lesezeichen (SWR2) 18.05 Breitengrad (BR2) 18.30 Samstagsrundschau (Radio SRF 2 Kultur) 19.05 Zündfunk (BR2) Mit Roderich Fabian. 30 Jahre DJ-Futter 23.05 Lange Nacht (DLF) Zwei, die der Himmel geschickt hat. Eine Lange Nacht über Laurel und Hardy. KLASSIK 6.05 Auftakt (BR-Klassik) 6.05 Musik am Morgen (SWR2) 7.15 Musik am Morgen (SWR2) 8.05 Piazza (BR-Klassik) 9.05 Musikstunde (SWR2) Mit Katharina Eickhoff. Das Rätsel.
10.05 Live: Ö1 Klassik-Treffpunkt (ORF1) Mit Otto Brusatti. Gäste: Klaus Laczika (Präsident der Brucknertage), Rémy Ballot (Dirigent), Dora Deliyska (Pianistin). Aus dem Altomonte Saal des Stiftes St. Florian, OÖ 10.30 Zoom – Musikgeschichte, und was sonst geschah (BR-Kl.) 10.30 Treffpunkt Klassik extra (SWR2) Mit Ines Pasz Musik, Gespräche, Gäste. 12.05 Divertimento (BR-Klassik) Mit Münchner Rundfunkorchester. Werke von Sullivan, Schostakowitsch, Schubert, Massenet 13.00 Klassik Light (Radio SRF 2 Kultur) Werke von J. Haydn, Beethoven, Brahmse u.a. 13.05 Cantabile (BR-Klassik) 13.05 Mittagskonzert (SWR2) 14.00 Diskothek (Radio SRF 2 Kultur) Mit Eva Oertle 14.05 Giuseppe Verdi – eine Hörbiografie (BR-Klassik) 15.05 On stage (BR-Klassik) Junge Interpreten 15.05 Apropos Klassik (ORF1) Mit Nicole Brunner. Drei Namen – drei Chancen: YCA 2017. Preisträgerkonzerte des «Young Conductors Award» 2017 (1). 18.05 Harrogate Music Festival (BR-Klassik) Werke von W.A. Mozart, Webern, Brahms. Aufnahme vom 9. Juli 2017 19.05 Geistliche Musik (SWR2) 20.04 Richard-Strauss-Festival Garmisch-Partenkirchen (SWR2) Werke von R. Strauss 22.05 Atelier neuer Musik (DLF) 0.06 Notturno (Radio SRF 2 Kultur) 2.07 Klassik live (DLF) Festival Alte Musik Knechtsteden 2016. Gregorianische Nacht. Lost In Spes. Ein- und mehrstimmige Gesänge aus dem Repertoire der Kathedrale Notre-Dame in Paris.
5.05 Auftakt (DLF) JAZZ / POP / ROCK 9.38 Musikmagazin (Radio SRF 2 Kultur) Mit Florian Hauser. Luzernhaltiges Musikmagazin. 10.03 Musikmagazin (Radio SRF 2 Kultur) 15.05 Corso – Kunst & Pop (DLF) 16.03 CH-Musik (Radio SRF 2 Kultur) 22.06 Late Night Jazz (Radio SRF 2 Kultur) Rhythm and Dance. 23.05 Musik der Welt (BR-Klassik) 23.05 Nachtmix (BR2) 23.30 Die Ö1 Jazznacht (ORF1) Mit Ines Reiger. Gerd Schullers «Keytrio» im Jazznacht-Studio, Edith Lettners Quartett «Freemotion» im Juni 16 im Wiener RadioCafe. 0.05 radioJazznacht (BR2) HÖRSPIEL 14.00 «Die letzten Tage der Menschheit» (ORF1) Hörspiel nach Karl Kraus. Mit Hans Holt, Axel Corti, Jane Tilden u.a. 15.05 «Der Mann ohne Eigenschaften. Remix» (BR2) Hörspiel nach Robert Musil (Teile 5, 6) 20.00 «Lady Sings the Blues – Billy Holiday erinnert sich» (Radio SRF 2 Kultur) Hörspiel nach Billie Holiday 20.05 «Vita und Virginia» (DLF) Hörspiel nach Eileen Atkins. Mit Monica Bleibtreu, Donata Höffer. Regie: Heinz von Cramer KINDER 17.05 Do Re Mikro (BR-Klassik) Die Musiksendung für Kinder 18.30 radioMikro (BR2) radioMikro unterwegs. Mit dem Schiff auf dem Starnberger See 18.40 Spielraum – die Geschichte (SWR2) Omas Anrufbeantworter Mit Kerstin Unseld 19.03 Zambo (Radio SRF 1)
Radio SRF 1
Radio SRF 2
6.40 Morgengeschichte. «Kirche 6» von Linard Bardill. 7.00 HeuteMorgen. 7.43 Morgenstund hat Gold im Mund. 8.00 HeuteMorgen. 8.13 Trend. 8.40 Morgengeschichte. «Kirche 6» von Linard Bardill. 9.00 HeuteMorgen. 9.15 Die Wetterwoche. 10.10 Die Anderen – Les autres. 11.08 Trick 77. Fettflecken auf Leder. 11.30 Samstagsrundschau. 12.03 Regional Diagonal. 12.40 Sport. 13.00 Zytlupe. 13.50 VeranstaltungsTipps. 14.20 Volksmusik aktuell. 14.40 Jass-Service. 17.10 Sport. Aktuelle Sportmeldungen und Berichte auf DRS 4. 17.20 VeranstaltungsTipps. 17.30 Regionaljournal. 17.50 RadioTipp. 18.00 Echo der Zeit. 18.30 Zwischenhalt. Integration geht durch den Magen; Glocken der Heimat: evangelisch-reformierte Kirche Arlesheim BL. 19.03 Zambo. 20.03 Jukebox. 22.06 Jukebox. 23.03 Jukebox.
8.30 Filmpodcast: Kino im Kopf. 9.08 International. 9.38 Musikmagazin. Luzernhaltiges Musikmagazin. 10.03 Musikmagazin. 11.03 Musik für einen Gast (W). 12.40 Wissenschaftsmagazin. Sommerserie (6/7): Fliegen – die Wissenschaftsredaktion hebt ab – der Mauersegler. 13.00 Klassik Light. 14.00 Diskothek. Franz Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur D 887. 16.03 CH-Musik. 17.06 Jazz Collection Im Osten viel Neues – der Saxofonist Roman Schwaller. (W). 18.30 Samstagsrundschau. 19.00 Echo der Zeit. 19.30 Klangfenster. Mathieu Boogaerts und Raúl Barboza et Daniel Colin. 20.00 «Lady Sings the Blues – Billy Holiday erinnert sich». 21.00 Musik unserer Zeit (W). 22.06 Late Night Jazz. Rhythm and Dance. 0.06 Notturno.
SWR 2
DLF
7.15 Musik am Morgen. 8.10 Journal am Morgen. Das Magazin für Kultur und Gesellschaft. 8.30 Wissen. 9.05 Musikstunde. 10.05 Campus. Aus Forschung und Wissenschaftspolitik. 10.30 Treffpunkt Klassik extra. Musik, Gespräche, Gäste. 12.00 Aktuell mit Nachrichten. 12.15 Geld, Markt, Meinung. 12.40 Journal am Mittag. Das Magazin für Kultur und Gesellschaft. 13.05 Mittagskonzert. 14.05 Am Samstagnachmittag. Kultur und Lebensart. 15.00 Nachrichten, Wetter. 16.00 Nachrichten, Wetter. 17.05 Zeitgenossen. 17.50 Lesezeichen. Menschen und Bücher aus der Region. 18.00 Aktuell mit Nachrichten. 18.30 Interview der Woche. 18.40 Spielraum – die Geschichte. 19.05 Geistliche Musik. 20.04 Carl Maria von Weber: «Oberon». 20.04 Richard-Strauss-Festival Garmisch-Partenkirchen. 0.05 ARD-Nachtkonzert (I). 2.03 ARD-Nachtkonzert (II).
5.35 Presseschau. 6.05 Kommentar. 6.10 Informationen am Morgen. 6.35 Morgenandacht. 6.50 Interview. 7.05 Presseschau. 7.15 Interview. 8.10 Interview. 8.35 Börse. 8.50 Presseschau. 9.05 Kalenderblatt. 9.10 Das Wochenendjournal. 10.05 Klassik – Pop – et cetera. 11.05 Gesichter Europas. 12.10 Informationen am Mittag. 12.50 Internationale Presseschau. 13.10 Themen der Woche. 13.30 Eine Welt. 14.05 Campus und Karriere. 15.05 Corso – Kunst & Pop. 16.05 Büchermarkt. 16.30 Forschung aktuell. 17.05 Streitkultur. 17.30 Kultur heute. 18.10 Informationen am Abend. 18.40 Hintergrund. 19.05 Kommentar. 19.10 Sport am Samstag. 20.05 «Vita und Virginia». 22.05 Atelier neuer Musik. 22.50 Sport aktuell. 23.05 Lange Nacht. 2.05 Deutschlandfunk Radionacht. 2.07 Klassik live.
SRF Info, 7.45
Sternstunde Religion
Woche 23 – Die Entscheidung: Rahel, die Tochter des Schweizer Bischofs der Evangelisch-methodistischen Kirche, erlebt in Israel eine traumatische Schwangerschaft: Einer der Zwillinge stirbt in der Gebärmutter. Die Ärzte raten zur Abtreibung. Eine schwere Entscheidung für Rahel und den Filmautor und Vater der Babys, Ohad Milstein.
Radio SRF 1, 8.13
Trend
In der Schweiz sind gut die Hälfte der über 5000 Hotels mit Sternen bewertet. Ein-Stern-Hotels zeichnen sich durch einen einfachen Standard aus. Zu den Fünf-Stern-Hotels gehören die Luxushotels. Doch wer vergibt diese Sterne? In den allermeisten Fällen sind es Inspektoren, die vom Branchenverband Hotelleriesuisse den Auftrag dazu bekommen. Nach welchen Kriterien werden die Sterne vergeben, und was sagen diese heute überhaupt noch aus? «Trend» war bei einer Sterne-Vergabe in Langenthal BE dabei und kommt zum Schluss: Die Inspektoren sind ziemlich streng.
Radio SRF 2 KULTUR, 9.08
International
Ein Orientteppich, edler Schmuck, ein Business-Class-Flug. Aserbaidschan ist sehr grosszügig, wenn es darum geht die Gunst ausländischer Politiker zu gewinnen. Der Verdacht verdichtet sich, dass sich Aserbaidschan so auch vor Kritik des Europarats wegen Menschenrechtsverletzungen schützt.
SRF 1, 18.10
Gesundheit heute
In der Schweiz erkranken jedes Jahr über 4000 Menschen an Dickdarmkrebs. Werden Tumore rechtzeitig entdeckt, ist Dickdarmkrebs meistens heilbar. Da er sich jedoch lange nicht bemerkbar macht, empfiehlt sich ab dem 50. Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung, sprich eine Darmspiegelung. Viele Menschen fürchten sich jedoch vor dieser Untersuchung. «Gesundheit heute» zeigt den ganzen Ablauf: von der Vorbereitung bis zur eigentlichen Darmspiegelung.
RADIO UND FERNSEHEN 23
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Sonntag, 13. August SRF 1
SRF zwei
ARD
ZDF
3 sat
arte
RTL
5.00 Eusi Landchuchi. (W). 5.50 «Potzmusig»-Stammtisch. (W). 6.30 News-Schlagzeilen. 7.30 Wetterkanal. 9.30 gesundheitheute. (W). 10.00 Sternstunde Religion. Magazin. 11.00 Sternstunde Philosophie. 11.55 Sternstunde Kunst. 13.00 Tagesschau. 13.10 Brot und Steine. Heimatfilm (CH 1979). Mit Liselotte Pulver. 15.00 Super-Sinne der Tiere. 15.25 Freibeuter der Meere – Die Korsaren. (1/2). 16.10 Elvis und Priscilla – Die wahre Geschichte dieser Jahrhundertliebe. 17.10 Cuntrasts. 18.00 Tagesschau. 18.05 Meteo. 18.15 Durch die Blume. Reportagereihe. 18.45 G&G Limo Spezial. Magazin. 19.20 mitenand. Reportagereihe. 19.30 Tagesschau. 19.50 Meteo.
6.10 Mistresses. 6.50 Trophy Wife. Comedy-Serie. 7.10 Vergangene Welten. 7.55 Der Knochenjäger. Dokumentationsreihe. Totenkult der Mochica. 8.45 Legendäre Raddampfer. 9.30 Discovery Atlas. 10.25 sportaktuell. 10.55 USA aus der Luft. 11.25 Fenster zum Sonntag. 12.00 Live: Motorradsport. 13.00 Live: Motocross. FIMWeltmeisterschaft. Aus Frauenfeld (CH). Großer Preis der Schweiz: MX2-Klasse, 1. Lauf. 13.55 Live: Motorradsport. 15.00 Motocross. 15.45 Live: Motocross. 17.00 Live: Motocross. FIM-WM. Aus Frauenfeld (CH). Großer Preis der Schweiz: MXGP-Klasse, 2. Lauf. 18.00 Schweizer Cup – Goool. 18.30 sportpanorama. 19.25 Live: Leichtathletik.
6.40 Geronimo Stilton. 7.05 Tigerenten-Club. 8.05 Tiere bis unters Dach. 9.30 Die Sendung mit der Maus. 10.03 Live: Immer wieder sonntags. Show. 12.00 Live: Sportschau. Leichtathletik: Weltmeisterschaften, 50 km Gehen Herren, 20 km Gehen Damen, aus London (GB) (Reporter: Ralf Scholt und Wilfried Hark, Moderation: Claus Lufen) / ca. 15.15 Bogenschiessen: Weltcup, Zusammenfassung aus Berlin (Reporter: Bodo Boeck) / ca. 15.35 Leichtathletik: Weltmeisterschaften, 20 km Gehen Herren, aus London (GB) (Reporter: Ralf Scholt und Wilfried Hark, Moderation: Claus Lufen). 17.15 Tagesschau. 17.30 Gott und die Welt. 18.00 Sportschau. 19.30 Weltspiegel. Magazin.
5.35 Wickie und die starken Männer. 6.25 Das Dschungelbuch. 6.55 Drache Digby. 7.20 Bibi Blocksberg. 7.45 Bibi und Tina. 8.10 Löwenzahn. 8.35 Löwenzahn Classics. 9.03 sonntags. 9.30 Live: Katholischer Gottesdienst. Motto: Keine Angst haben. 10.15 Bares für Rares – Lieblingsstücke. 11.45 heute Xpress. 11.50 Live: ZDFFernsehgarten. 13.55 Gut geschätzt gewinnt. 14.40 heute Xpress. 14.45 Plötzlich Prinzessin. Liebeskomödie (USA 2001). Mit Julie Andrews. Regie: Garry Marshall. 16.30 planet e.. 17.00 heute. 17.10 Sportreportage. 18.00 ZDFReportage. 18.30 Terra Xpress. 19.00 heute. 19.10 Berlin direkt – Sommerinterview. 19.30 Terra X. Doku.
5.50 Und ewig lockt der Mythos – Saint Tropez. (W). 6.10 Pause. 6.15 makro. (W). 6.45 Tele-Akademie. 7.30 Alpenpanorama. 9.00 ZIB. 9.05 Sternstunde Philosophie. 10.05 Mazel Tov. Dokufilm (D 2009). 11.35 Piazza Grande. 12.35 Locarno 2017 – Das Spezial. 13.05 Erlebnis Österreich. 13.30 Geheimnisse der Tiefe. 14.00 Die Bernadottes und die Mainau – Das Vermächtnis des Grafen. Dokufilm (D 2014). 15.30 Wanderlust!. (1/5). Dokureihe. Der Saar-Hunsrück-Steig. 16.15 Wanderlust!. Der Trockenmauerweg in Mallorca. 17.00 Ein Pferd für Moondance. Familienfilm (USA 2007). 18.30 Theater: Ein Fest!. 19.00 heute. 19.10 NZZ Format. 19.40 Schätze der Welt – Erbe.
7.55 Dienstags ein Held sein. 8.25 Dann lass mal sehen!. 8.35 Im Zoo ist immer was los!. 9.00 Wenn ich gross bin, werde ich .... 9.10 Schau in meine Welt!. 9.35 Arte Junior Magazin. 9.50 Mit Dolch und Degen. 10.40 Mit Dolch und Degen. 11.35 Mit Dolch und Degen. 12.30 Meine Stadt/ Ma Ville. 12.55 Cuisine Royale. (W). 13.25 Wie die Welt erwacht. (W). 14.10 Wie die Welt erwacht. 14.50 Die Amazonen – Auf der Spur antiker Kämpferinnen. (W). 15.45 Stunde Null des Menschen. Dokufilm (USA 2015). (W). 17.25 Diesseits von Eden. 18.20 Festkonzert aus Mumbai – Zubin Mehta dirigiert. Konzert. 19.10 Journal. 19.30 360° Geo Reportage. Reportagereihe.
5.30 Familien im Brennpunkt 6.15 Familien im Brennpunkt 7.10 Die Trovatos – Detektive decken auf. 10.05 Verdachtsfälle – Spezial. 13.00 Undercover Boss. DokuSoap. Mr. Minit. 14.00 Undercover Boss. Doku-Soap. Enchilada. 15.00 Ninja Warrior Germany – Die stärkste Show Deutschlands. (1). Mit Laura Wontorra, Jan Köppen, Frank Buschmann. (W). 17.45 Exclusiv – Weekend. Magazin. Mit Frauke Ludowig. Das Infotainment-Magazin ist immer ganz nah dran an den Trends, nicht nur in der Welt der Schönen und Reichen. 18.45 RTL aktuell. 19.05 Vermisst. Doku-Soap. U.a.: Marion sucht ihre Mutter Christa und ihre Schwester Linda. Mit Sandra Eckardt.
20.05 Tatort. Borowski und das verlorene Mädchen. Krimireihe (D 2016) Mit Axel Milberg, Sibel Kekilli, Mala Emde. Regie: Raymond Ley. 21.40 Reporter Sélection. Reportagereihe. Der Mann unter der Brücke – Ein Jahr mit dem Obdachlosen Peter Hämmerli. 22.10 Focus «Blind Date». Talk. 22.35 Tagesschau. 22.55 Rock the Classic. Reihe. Eluveitie. Mit Wigald Boning. 23.25 Anatomie eines Mordes. Gerichtsfilm (USA 1959). Mit James Stewart. Regie: Otto Preminger. 02.00 Focus «Blind Date». Talk. (W). 02.25 Sternstunde Philosophie. (W). 03.25 «Potzmusig»-Stammtisch. (W). 04.00 G&G Limo Spezial. (W). 04.30 Reporter Sélection. Reihe. (W).
22.35 72 Stunden. Actionfilm (USA/F 2010). Mit Russell Crowe, Elizabeth Banks, Brian Dennehy. Regie: Paul Haggis. Die Frau des College-Dozenten John wird des Mordes an ihrer Chefin verurteilt. John versucht, sie zu befreien. 00.40 Tacho. Magazin. Das Automagazin. Von Skoda bis Lada – Von Erfolg und Vergangenheit. 01.10 sportpanorama. (W). 02.00 72 Stunden. Actionfilm (USA/F 2010). Mit Russell Crowe, Elizabeth Banks, Brian Dennehy Regie: Paul Haggis. (W). 04.00 Intolerable Cruelty – Ein (un)möglicher Härtefall. Krimikomödie (USA 2003). Mit George Clooney, Catherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush. Regie: Joel Coen.
20.00 Tagesschau. 20.15 Tatort. Das Muli. Krimireihe (D 2015). Mit Meret Becker, Mark Waschke, Tim Kalkhof Regie: Stephan Wagner. 21.45 Live: Leichtathletik. WM. Aus London (GB). Finals: Hochsprung Herren, Diskuswerfen Damen, 5000 m Damen, 800 m Damen, 1500 m Herren, 4x400 m Staffel Damen, 4x400 m Staffel Herren. 23.15 Tagesthemen. 23.35 ttt – titel thesen temperamente. U.a.: Der IS in Deutschland; Der Rapper Cro – ein Phänomen; Das Filmfestival Sarajevo. 00.05 Somewhere – Verloren in Hollywood. Drama (USA 2010). 01.40 Cartagena – Zwischen Liebe und Tod. Melodram (F 2009).
20.15 Inga Lindström: Gretas Hochzeit. Romanze (D 2015). Mit Alissa Jung, Jens Atzorn, Oliver Franck. Regie: Martin Gies. 21.45 heute-journal. Magazin. Wetter. 22.00 New Blood – Tod in London. (1). Krimireihe (GB 2017). Mit Mark Strepan, Ben Tavassoli Regie: Anthony Philipson. 00.00 ZDF History. Dokumentationsreihe. Mythos Autobahn. 00.45 heute Xpress. 00.50 Peter Hahne. Gespräch. 01.20 New Blood – Tod in London. (1). Krimireihe (GB 2017). (W). 03.20 Terra X. Dokumentationsreihe. Ein Fall für Lesch und Steffens: Die Wellenbrecher. (W). 04.05 Global Vision. Reportagereihe. 04.15 planet e.. Dokureihe. (W).
20.00 Tagesschau. 20.15 Schmickler – Das Letzte. (1/2) Soloabend aus der Comedia Köln. 21.00 Schmickler – Das Letzte. (2/2) Soloabend aus der Comedia Köln. 21.45 Schief gewickelt. Komödie (D 2011). Mit Ken Duken, Cosma Shiva Hagen. Regie: Lars Becker. Während Mona sich und ihr Baby Bobby mit Ein-Euro-Jobs über Wasser hält, feiert Bobbys Vater auf jeder Party. 23.15 Polizeiruf 110. Das vergessene Labor. Krimireihe (DDR 1984). Mit Peter Borgelt, F. Eberle, Lutz Riemann. Regie: Hans Werner. 00.30 Sleepless Night – Nacht der Vergeltung. Actionthriller (F/B/ LUX 2011). Mit Tomer Sisley. 02.10 Deadlock. Western (D 1970).
20.15 Brennendes Indien. Abenteuerfilm (GB 1959). Mit Lauren Bacall, Kenneth More, Herbert Lom Regie: J. Lee Thompson. 21.55 Die Gentlemen baten zur Kasse. (1/2). Die wahre Geschichte des legendären Postraubs. Dokufilm (D/A 2013). 23.15 Die Gentlemen baten zur Kasse. (2/2). Die wahre Geschichte des legendären Postraubs. Dokufilm (D/A 2013) Mit Horst Tappert, L. Pulver Regie: Carl-Ludwig Rettinger. 00.40 British Style. Reportagereihe. 00.45 Winterreise – Ein Trio für Schubert. Goerne – Hinterhäuser – Kentridge. Dokumentarfilm (F 2014). Mit Matthias Goerne. 01.40 Barbershop Musikfestival.
20.15 Escape Plan. Actionthriller (USA 2013). Mit Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel. Regie: Mikael Håfström. Ray Breslin, der Hochsicherheitsgefängnisse auf ihre Ausbruchssicherheit testet, wird in eine Falle gelockt. 22.20 An einem Tisch mit Martin Schulz: Deutschland fragt nach!. Gespräch. Mit Peter Kloeppel, Maria Gresz. 23.35 Anwälte der Toten. Dokureihe. 00.35 Anwälte der Toten – Rechtsmediziner decken auf. Dokureihe. 01.25 Anwälte der Toten – Rechtsmediziner decken auf. Dokureihe. 02.25 Anwälte der Toten. (W). 04.05 Anwälte der Toten – Rechtsmediziner decken auf. Dokureihe. (W).
SWR
ORF eins
SAT 1
VOX
SRF info
RTS Un
TF 1
5.40 Morgenprogramm. 11.30 Der indische Ring. Romanze (D 2008). 13.00 Tanzen total: German Open Championships. 14.00 Mensch, Leute!. 14.30 Griechenlands Inseln – Das Erbe des Meeres. 15.15 Sommerfrische. 15.45 Lecker aufs Land – eine kulinarische Reise. 16.30 Lecker aufs Land – eine kulinarische Reise. 17.15 Die Quiz-Helden – Wer kennt den Südwesten?. 18.00 Aktuell BW. 18.15 Ich trage einen grossen Namen – Klassiker. 18.45 Treffpunkt. 19.15 Die Fallers. 19.45 Aktuell BW. 20.00 Tagesschau. 20.15 Die Nordsee von oben. Dokumentarfilm (D 2013). 21.45 Familie Heinz Becker. 22.15 Sport. 23.00 SketchUp. 23.30 Graf Yoster gibt sich die Ehre. 23.55 Graf Yoster gibt sich die Ehre
8.05 Morgenprogramm. 9.10 Franz Ferdinand. 9.15 Knall genial. 9.30 Sissi, die junge Kaiserin. 9.55 Zip Zip. 10.45 Die Wilden Kerle. 11.10 Die Pinguine aus Madagascar. 11.20 Überraschend unsichtbar. Abenteuerfilm (USA 2015). Mit Rowan Blanchard. Regie: Paul Hoen. 12.35 Sport-Bild. 13.05 Crocodile Dundee in Los Angeles. Komödie (AUS/USA 2001). Mit Paul Hogan. 14.35 National Security. Actionkomödie (USA 2003). 16.00 Live: Fussball. 16.25 Live: Fussball. 18.30 Live: Fussball. 19.30 MA 2412. 19.54 Wetter. 20.00 ZIB 20. 20.15 Escape Plan. Actionthriller (USA 2013). 21.55 ZIB Flash. 22.05 Homefront. Actionthriller (USA 2013). 23.40 Blue Bloods – Crime Scene New York.
6.30 Auf Streife – Berlin. (W). 7.30 Auf Streife – Berlin. 8.30 Kommissar Rex. 9.30 Teleshopping. 11.30 Auf Streife – Die Spezialisten. 12.30 Auf Streife. 13.30 Auf Streife. 14.30 (T)Raumschiff Surprise – Periode 1. Sci-Fi-Komödie (D 2004). (W). 16.10 Bullyparade – Der Film: Das Comedy-Special. (W). 17.10 Lissi und der wilde Kaiser. Animationsfilm (D 2007). 18.55 Der Wunschbaum – Kinder machen Träume wahr. 19.55 Die Promi-Griller – Das Duell. (W). 20.15 Der Schuh des Manitu – Extra Large. Westernkomödie (D 2001). 22.15 Live: Promi Big Brother. Show. 23.30 Der Schuh des Manitu – Extra Large. Westernkomödie (D 2001). (W). 1.15 Promi Big Brother. (W). 2.25 Knallerfrauen. (W).
5.55 Morgenprogramm. 11.45 Criminal Intent. (W). 12.40 Criminal Intent. 13.30 Zwischen Tüll und Tränen. 14.30 Zwischen Tüll und Tränen. 15.30 Zwischen Tüll und Tränen. 16.30 Schneller als die Polizei erlaubt. 17.00 auto mobil. 18.10 Biete Rostlaube, suche Traumauto. 19.15 Hot oder Schrott – Die Allestester. 20.15 Promi Shopping Queen. 23.25 Prominent!. 0.05 Medical Detectives. Dokureihe.
17.45 Fenster zum Sonntag. 18.15 Tagesschau. 18.25 NZZ-Standpunkte. 19.15 Tagesschau. 19.30 Tagesschau und Meteo. 20.00 Tagesschau. 20.25 mitenand. 20.30 G&G Limo Spezial. 21.00 Tagesschau. 21.25 mitenand. 21.30 G&G Limo Spezial. 22.00 mitenand. 22.05 Tagesschau. 22.30 Schweizer Cup – Goool. 23.00 sportpanorama. 23.45 Tagesschau. 0.00 Tagesschau. 0.10 Tagesschau. 0.20 Tagesschau.
13.10 Pardonnez-moi. 13.45 Major Crimes. 14.25 Major Crimes. 15.05 MacGyver. 15.50 MacGyver. (21/21). 16.35 Hawaii Five-0. 17.20 Hawaii Five-0. 18.00 Hawaii Five-0. (25/25). 18.45 Sport dimanche. 19.20 Météo. 19.30 Le 19h30. 19.55 Météo. 20.00 Mise au point. 20.40 NCIS: Los Angeles. 21.25 NCIS: Los Angeles. 22.05 NCIS: Los Angeles. 22.55 New York, unité spéciale. 23.35 New York, unité spéciale.
12.55 Du côté de chez vous. 13.00 Journal. 13.30 Reportages découverte. 14.45 Grands Reportages. 16.05 Baby Boom. (7/7). 17.10 Sept à huit Life. 18.15 Sept à huit. 19.55 Météo. 20.00 Journal. 20.30 Du côté de chez vous. 20.35 Petits plats en équilibre été. 20.40 Là où je t’emmènerai. 20.45 Météo. 21.00 16 ans ou presque. Comédie (F 2013). 22.40 Esprits criminels. 23.30 Esprits criminels. 0.25 Esprits criminels.
BR
ORF 2
Pro Sieben
5.55 Morgenprogramm. 11.15 Die Alpen. 12.00 Verrückt nach Meer. 12.50 Verrückt nach Meer. 13.40 Unterwegs in Bayern. 13.50 Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Musikkomödie (D 1971). 15.15 bergheimat. 16.00 Rundschau. 16.15 Unser Land. (W). 16.45 Europa-Reportage. 17.15 Einfach.Gut.Bachmeier. 17.45 Frankenschau. 18.30 Rundschau. 18.45 freizeit. 19.15 Unter unserem Himmel. Reportagereihe. 20.00 Tagesschau. 20.15 Musik in den Bergen. Magazin. 21.45 Blickpunkt Sport. 22.45 Rundschau Magazin. 23.00 Grünwald – Sommer-Spezial. (W). 23.45 Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Komödie (D 1971). (W). 1.10 Einfach.Gut.Bachmeier. Kochen mit Hans Jörg Bachmeier. (W).
13.30 Heimat, fremde Heimat. 14.00 Seitenblicke. (W). 14.05 Franz Antel – Ein Leben für den Film!. 14.45 Der Bockerer. Tragikomödie (A/D 1981). 16.30 Erlebnis Österreich. 16.55 Was ich glaube. 17.00 ZIB. 17.05 Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Asien. 17.50 Die Brieflos Show. 18.20 Österreich-Bild. 18.50 Reisezeit – Kurztrip. 19.00 Bundesland. 19.12 Lotto. 19.20 Money Maker. 19.30 Zeit im Bild. 19.49 Wetter. 19.55 Sport akt. 20.05 Seitenblicke. 20.15 Tatort. Das Muli. Krimireihe (D 2015). 21.45 ZIB. 21.55 Mein Meidling. Dokufilm (A 2016). 22.55 Am Standesamt. 23.40 Der Bockerer. Tragikomödie (A/D 1981). (W). 1.20 Von Schuhen und Machern. Dokumentation. (W).
5.30 Watch Me – das Kinomagazin. (W). 5.50 Last Man Standing. (W). 6.10 The Big Bang Theory. Comedy-Serie. (W). 7.55 Man with a Plan. Comedy-Serie. (W). 8.50 Two and a Half Men. Sitcom. (W). 9.20 Teleshopping. 11.45 205 – Zimmer der Angst. Horrorfilm (D 2011). Mit Jennifer Ulrich. (W). 13.40 Margos Spuren. Mystery (USA 2015). Mit Nat Wolff. (W). 15.45 Big Countdown. Show. (W). 18.00 Newstime. 18.10 Die Simpsons. 19.05 Galileo. 20.15 X-Men: Zukunft ist Vergangenheit. Actionfilm (USA/GB/CDN 2014). Mit Hugh Jackman. 22.50 X-Men: Der letzte Widerstand. Actionfilm (USA/GB/CDN 2006). 0.45 X-Men: Zukunft ist Vergangenheit. Actionfilm (CDN 2014). Mit Hugh Jackman. (W).
Kabel 1
Kinderkanal
RTS Deux
France 2
5.15 Morgenprogramm. 11.00 Mein Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt’s am besten?. 14.00 Die grössten Reisetrends 2017. 16.00 Live: News. 16.10 Unser neuer Chef – Jetzt entscheiden wir!. DokuSoap. (W). 18.10 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf!. Show. 20.15 Der grosse Trend-Check. Dokumentationsreihe. 22.15 Abenteuer Leben am Sonntag. Magazin. 0.15 Mein Revier. Doku-Soap.
13.00 Mascha und der Bär. 13.25 Ritter Rost. Animations-Serie. Feuerstuhl, der Star / Eine tierische Party. 13.50 Simsalagrimm. 15.00 Paulas Sommer. 15.55 Willi wills wissen. 16.20 Schau in meine Welt!. 16.45 Der kleine Ritter Trenk. 17.35 1, 2 oder 3. 18.00 Der kleine Nick. 18.15 Glücksbärchis – Willkommen im Wolkenland. 18.35 Der kleine Rabe Socke. Animations-Serie. 18.50 Unser Sandmännchen.
15.00 Motocyclisme. 16.05 Live: Football – Raiffeisen Super League. 17.10 Live: Motocyclisme. 18.00 Orson Welles, autopsie d’une légende. 19.00 Pardonnez-moi. (W). 19.30 19h30 signé. 19.55 Ensemble. (W). 20.05 Live: Athlétisme. Championnats du monde. En direct de Londres (GB). 22.45 The Normal Heart. Drame sentimental (USA 2014). 1.00 Ensemble. (W). 1.05 Pardonnez-moi. (W). 1.25 Géopolitis. (W).
11.45 Live: Athlétisme. 13.00 Journal 13h00. 13.25 13h15, le dimanche. 14.11 Météo 2. 14.20 Un jour, un destin. 16.30 Le grand show de l’humour. (W). 19.00 Live: Stade 2. 19.55 Météo 2. 20.00 Journal 20h00. 20.40 Météo 2. 20.46 Confiance en tête. (W). 20.55 Live: Athlétisme. Championnats du monde 2017. 23.55 Mud – Sur les rives du Mississippi. Drame (USA 2012). Mit Matthew McConaughey.
RTL 2
3+
Rsi la 1
TV 5
6.55 Club der Cäsaren. Drama (USA 2002). 9.10 X-Factor: Das Unfassbare. (W). 11.00 Die Schnäppchenhäuser. 14.00 Zuhause im Glück. 16.00 Mein neuer Alter. 18.00 GRIP – Das Motormagazin. 20.00 News. 20.15 New Moon – Biss zur Mittagsstunde. Fantasyfilm (USA 09). Mit Kristen Stewart. 22.50 Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe. Fantasyfilm (USA 2013). Mit A. Ehrenreich. 1.15 Nachrichten..
6.00 Mediashop. 8.00 HSE24. 9.00 Mediashop. 10.00 Spirit Elite. Talk. 11.00 Premium Shopping. 12.00 ESO.TV. Magazin. 16.20 NCIS: New Orleans. 18.25 NCIS – Los Angeles. Krimi-Serie. Konstantin Chernoff / Katz und Maus. 20.15 Bauer, ledig, sucht.... 22.00 Honey 2. Tanzfilm (USA 2011). 0.25 Dirty Dancing 2 – Heisse Nächte auf Kuba. Romanze (USA 2004). Mit Diego Luna, Romola Garai. (W).
17.30 Bali. 18.00 Telegiornale Flash. 18.10 Cucina nostrana. 19.00 Il Quotidiano Flash. 19.05 Locarno Festival 70°. 19.35 Il quotidiano. 19.55 Meteo regionale. 20.00 Telegiornale. 20.35 Meteo. 20.40 Sottosopra 6.0. 21.55 Ingresso libero. 22.35 Info notte. 22.45 Meteo notte. 22.55 Sherlock. 0.25 La vendetta di una sorella. Film thriller (CDN 2013). Mit Brooke Burns. Regie: Curtis Crawford. 1.50 Repliche Informazione.
15.02 D6bels on stage. 15.29 L’art et la matière. 15.42 Dîner à la ferme. (1). 16.45 Grands portraits. 18.00 64 minutes, le monde en français, 1re partie. 18.27 Météo. 18.33 L’invité. 18.44 Au-delà des frontières, Équateur. 19.30 La quête des vents. 20.30 Journal France 2. 21.00 D’une pierre deux coups. Drame (F 2016). 22.20 Journal suisse. 22.52 Au plus près du soleil. Drame (F 2014). 0.34 Journal Afrique.
RADIO- UND TV-TIPPS
AUS DEN RADIOPROGRAMMEN AKTUELL / HINTERGRUND 8.08 Blickpunkt Religion (Radio SRF 2 Kultur) 8.15 Du holde Kunst (ORF1) 8.30 Wissen: Aula (SWR2) 8.30 Perspektiven (Radio SRF 2 Kultur) 8.35 Am Sonntagmorgen (DLF) 9.05 radioReisen (BR2) 9.30 Text zum Sonntag (Radio SRF 1) Angelika Walser: In Deiner Nähe geht es mir gut. 9.30 Essay und Diskurs (DLF) 10.05 Ambiente (ORF1) 10.05 Sonntagsbeilage (BR2) Feuilletonistische Seitenblicke. 11.00 radioTexte – Das offene Buch (BR2) 11.03 52 beste Bücher (Radio SRF 2 Kultur) «Wir Strebermigranten» von Emilia Smechowski. 12.05 Glauben (SWR2) 12.05 Zeit für Bayern (BR2) 13.05 Bayern – Land und Leute (BR2) «Gott geb’s, dass du keine Zahnschmerzen mehr hast». Fundstücke aus dem Nachlass von Liesl Frank und Fritzi Massary. 14.05 Feature am Sonntag (SWR2) Brauch’ ich nicht. Minimalismus als Lebensform. 14.05 Menschenbilder (ORF1) 15.03 Passage (Radio SRF 2 Kultur) 16.05 Eins zu Eins. Der Talk (BR2) Gast: Uli Borowka 18.30 International (Radio SRF 1) 20.05 Freistil (DLF) 20.15 Tonspuren (ORF1) Das Schloss Duino. Rainer Maria Rilke und die Duineser Elegien. 22.05 Zündfunk Generator (BR2) 23.04 Radio Lab (SWR2) KLASSIK 6.03 Musik am Morgen (SWR2) Werke v. Schostakowitsch u.a.
6.05 Auftakt (BR-Klassik) Werke von W.A. Mozart, J.Ph. Krieger, C.Ph.E. Bach, de Falla, Motta, Mayr, J. Stamitz. Aus dem Studio Franken 6.10 Geistliche Musik (DLF) 7.03 Musik am Morgen (SWR2) Werke von D. Gabrielli, W.A. Mozart, Molique, Vivaldi, Debussy 7.05 Laudate Dominum (BR-Kl.) Werke von Schütz, Heinichen 8.03 Kantate (SWR2) Werke von J.S. Bach, Schwarz-Schilling 8.05 Die Bach-Kantate (BRKlassik) Mit Bach durch das Kirchenjahr. Werke von Christ / Gut» / Kožená / Sopran u.a. 8.30 Barocco (BR-Klassik) Werke von Quantz, Klein, Zavateri 9.03 Matinee (SWR2) Mit Georg Brandl. Sonntagsfeuilleton. 9.05 Das Musikrätsel (BR-Klassik) 9.08 Sakral/Vokal (Radio SRF 2 Kultur) Liechtensteins Musikfürst: J. Gabriel Rheinberger. Werke von Rheinberger 10.05 Sinfonische Matinée (BRKlassik) Mit Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 11.03 Live: Salzburger Festspiele 2017 – Matinee (ORF1) Mit Nicole Brunner. Werke von W.A. Mozart. Aus der Stiftung Mozarteum Salzburg 12.00 Concertino (Radio SRF 2 Kultur) Musikalisches Versteckspiel: Karneval und Maskeraden 12.05 Tafel-Confect (BR-Klassik) 12.30 Sonntagskonzert (SWR2) 12.40 Das Stichwort (BR-Klassik) 13.05 Après-midi (BR-Klassik) 13.45 Concerto (Radio SRF 2 Kultur) 15.05 Wunsch:Musik (BR-Klassik) 16.03 Klassik Light (Radio SRF 2 Kultur) Werke von Tschaikowski, Massenet, Chopin, Dvorák, J. Haydn, W.A. Mozart, J.S. Bach 19.05 Bregenzer Festspiele
(BR-Klassik) Werke von Debussy, de Falla, Ravel, de Falla 20.05 Live: Moritzburg Festival (SWR2) Werke von Brahms, Dohnanyi, Schubert 20.05 Händelfestspiele Halle (SWR2) «Carnevale 1729» 21.05 Operetten-Boulevard (BR-Kl.) 22.05 Geistliche Musik (BR-Klassik) 0.06 Notturno (Radio SRF 2 Kultur) 1.03 Die Ö1 Klassiknacht (ORF1) JAZZ / POP / ROCK 12.38 Musik für einen Gast (Radio SRF 2 Kultur) Gast: Christoph Sigrist (Pfarrer am Grossmünster). 13.15 Das Popmuseum (ORF1) 14.05 radioMitschnitt (BR2) 15.05 Rock et cetera (DLF) Evolution der Musikstile. Die Norwegische Progressive-Band Leprous. 17.10 Spielräume spezial (ORF1) 18.05 Cinema – Kino für die Ohren (BR-Klassik) Mit Antonia Goldhammer. Filmmusik und Filmtipps. 20.03 Country Special (Radio SRF 1) 21.00 Milestones (ORF1) 21.03 Country Special (Radio SRF 1) 21.05 radioMitschnitt (BR2) 23.05 Nachtmix (BR2) 23.05 Musik der Welt (BR-Klassik) 23.30 Open Music (SWR2) HÖRSPIEL 7.05 «Wumme» (BR2) 15.00 «Das Penthouse-Protokoll» (BR2) Mit Martin Schwab 16.10 Apropos Hörspiel (Radio SRF 1) 17.06 «Kindheit» (Radio SRF 2 Kultur) Hörspiel nach N. Sarraute 18.20 «Geschichte einer Liebe» (SWR2) Mit Bettina Hoppe u.a. KINDER 7.30 Sonntagshuhn (BR2) 8.30 Sonntagskinder (Radio SRF 1) 17.05 Do Re Mikro (BR-Klassik) 19.03 Zambo (Radio SRF 1)
Radio SRF 1
Radio SRF 2
6.42 Ein Wort aus der Bibel. 7.08 Sport. 7.43 Morgenstund hat Gold im Mund. 8.30 Sonntagskinder. 8.40Ein Wort aus der Bibel. 9.15 Wetterbox. 9.30 Text zum Sonntag. Angelika Walser: In Deiner Nähe geht es mir gut. 10.03 Persönlich. Grenzen überwinden. 11.30Die fünfte Schweiz. Paul Steinmann in Kapstadt: «Im Herzen bin ich Emmentaler». 11.50 VeranstaltungsTipps. 12.40 Sport. 13.00 Bestseller auf dem Plattenteller. Schweizer Hitparade vom 13. August 1976. 14.06 BuchZeichen. 16.10 Apropos Hörspiel. 17.10 Sport. 17.20 VeranstaltungsTipps. 17.30 Regionaljournal. 18.00 Echo der Zeit. 18.30 International. Warum fasst der Europarat Aserbaidschan mit Samthandschuhen an? 19.03 Zambo. 20.03 Country Special. Adios – Zum Tod von Glen Campbell. 21.03 Country Special. 22.08 Persönlich. 23.04 Zytlupe. «Die Post, Oase im Alltag».
7.05 Ein Wort aus der Bibel. Matthäus 14, 22-36. 8.08 Blickpunkt Religion. «Team-Geist» im ungewöhnlichen Restaurant. 8.30 Perspektiven. 9.08 Sakral/ Vokal. 10.00 Radiopredigt. 10.15 Radiopredigt. Ev.-method. Predigt: Pfarrer Stefan Moll, Baden. 11.03 52 beste Bücher. 12.00 Concertino. Musikalisches Versteckspiel: Karneval und Maskeraden. 12.38 Musik für einen Gast. 13.45 Concerto. Schöne Klangmalereien: Die Violinsonate op. 36 von Gabriel Pierné. 15.03 Passage. 16.03 Klassik Light. 17.06 «Kindheit». Hörspiel nach N. Sarraute. 18.30 Wissenschaftsmagazin (W). 19.00 Echo der Zeit. 19.30 Klangfenster. 20.00 52 beste Bücher (W). 21.00 Musikmagazin (W). 22.00 Carl Maria von Weber: «Oberon». Romantische Feenoper in drei Akten. 0.06 Notturno.
SWR 2
DLF
5.03 ARD-Nachtkonzert (IV). 6.03 Musik am Morgen. 7.03 Musik am Morgen. 8.03 Kantate. 8.30 Wissen: Aula. 9.03 Matinee. Sonntagsfeuilleton. 10.00 Nachrichten, Wetter. 11.00 Nachrichten, Wetter. 12.05 Glauben. 12.30 Sonntagskonzert. 14.05 Feature am Sonntag. Brauch’ ich nicht. Minimalismus als Lebensform. 15.05 Zur Person. Der Pianist Dezsö Ránki. 17.05 Forum Buch. 18.00 Aktuell mit Nachrichten. 18.20 «Geschichte einer Liebe». Mit Bettina Hoppe (Sibylle Mertens-Schaaffhausen), Dörte Lyssewski (Ottilie von Goethe), Julia Nachtmann (Adele Schopenhauer), Ursula Illert 19.30 Mehrspur. Radio reflektiert. 20.05 Live: Moritzburg Festival. 20.05 Händelfestspiele Halle. «Carnevale 1729». 23.04 Radio Lab. «Zwischen Sprache und Sein» von Kübra Gümüsay. Neue Räume zum Denken. 23.30 Open Music. 0.05 Nachtkonzert (I). 2.03 Nachtkonzert (II).
5.05 Auftakt. 6.05 Kommentar. 6.10 Geistliche Musik. 7.05 Information und Musik. 7.50 Kulturpresseschau. 8.35 Am Sonntagmorgen. 8.50 Presseschau. 9.05 Kalenderblatt. 9.10 Die neue Platte. 9.30 Essay und Diskurs. 10.05 Live: Evangelischer Gottesdienst. 11.05 Interview der Woche. 11.30 Sonntagsspaziergang. 13.05 Informationen am Mittag. 13.30 Zwischentöne. 15.05 Rock et cetera. 16.10 Büchermarkt. 16.30 Forschung aktuell. 17.05 Kulturfragen. 17.30 Kultur heute. 18.10 Informationen am Abend. 18.40 Hintergrund. 19.05 Kommentar. 19.10 Sport am Sonntag. 20.05 Freistil. 21.05 Jules Massenet: «Werther». 23.05 Das war der Tag. 23.30 Sportgespräch. 0.05 Deutschlandfunk Radionacht. 0.05 Fazit (W). 1.05 Kalenderblatt. 1.10 Interview der Woche (W). 1.35 Hintergrund (W).
Radio SRF 2 Kultur, 8.30 Perspektiven: Gott Krishna und die Witwen Witwen haben in Indien einen schweren Stand. Noch immer glauben viele Inder, dass Witwen Unglück bringen.Viele Frauen werden deshalb nach dem Tod ihres Ehemanns von der Familie verstossen. Zuflucht finden sie in der nordindischen Stadt Vrindavan – der Stadt Krishnas. Gott Krishna ist den Witwen gnädig gestimmt und ist ihr spiritueller Wegbegleiter. SRF 1, 10.00
Sternstunde Religion: Bruder Klaus
Der Schweizer Nationalheilige Niklaus von Flüe (1417 bis 1487) wird im Volksmund «Bruder Klaus» genannt. Sein Leben, seine Mystik und sein Engagement für den Frieden bewegen die Menschen bis heute. Wie ist es zu der dramatischen Wende in seinem Leben gekommen?
SRF 1, 11.00
Sternstunde Philosophie: Eckart von Hirschhausen
Er verzaubert mit seinen TV-Shows und seinem medizinischen Kabarett das Publikum. Doch in erster Linie will der Zauberkünstler etwas anderes: Er möchte falsche Vorstellungen über unsere Gesundheit, über Wunderheiler, Homöopathie, das Impfen und die Schulmedizin aufklären.
Radio SRF 2 Kultur, 11.03
52 beste Bücher: «Wir Strebermigranten»
1988, Polen. Vor einem Plattenbau steht ein Auto randvoll mit Feriengepäck. Es soll zum Zelten nach Rimini gehen, doch der Vater steuert den Polski Fiat nach Westberlin. Auf die Flucht folgt schnell der Aufstieg. «Wir Strebermigranten» von Emilia Smechowski erzählt von dessen Schattenseiten.
SRF 1, 11.55
Sternstunde Kunst: Villa Flora
Hedy und Arthur Hahnloser sammelten bereits Werke der Moderne, als diese in der Schweiz noch umstritten war. Ihre Sammlung in der Villa Flora war von internationaler Bedeutung, dennoch schloss das Museum 2014. Der Film erzählt eine Familiengeschichte rund um die Liebe zur Kunst.
24 PANORAMA
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Über 30 Tote in Ägypten Zwei Züge kollidieren in Alexandria (dpa) V Beim schwersten Zugunglück in
Ägypten seit Jahren sind am Freitag laut Angaben der staatlichen Zeitung «AlAhram» mindestens 36 Personen ums Leben gekommen. Zudem gebe es 123 Verletzte, berichtete das Blatt unter Berufung auf eine Stellungnahme des Gesundheitsministeriums. Zum Unglück kam es in der Hafenstadt Alexandria, als zwei Züge zusammenstiessen. Auf Fotos waren ineinandergeschobene Wagen und auf dem Boden liegende Personen zu sehen, die mit Bettlaken bedeckt waren. Rettungswagen brachten die Verletzten in Spitäler, Helfer suchten in dem Wrack nach Überlebenden. Laut Angaben des Staatsfernsehens riefen die Spitäler in Alexandria den Notstand aus. Die Metropole am Mittelmeer ist nach Kairo die zweitgrösste Stadt Ägyptens. Die
Hintergründe des Unglücks waren zunächst unklar. Laut «Al-Ahram» kamen die Züge aus der Hauptstadt Kairo und der Hafenstadt Port Said und steuerten Alexandria als Endhaltestelle an. Demnach fuhr eine der Bahnen von hinten in den anderen Zug hinein. In Ägypten kommt es regelmässig zu schweren Zugunglücken. Das mit Abstand folgenschwerste ereignete sich 2002, als durch einen Brand in einem Abteil mehr als 360 Personen umkamen. 2012 wurden nach der Kollision von einer Bahn mit einem Schulbus mehr als 50 Todesopfer verzeichnet. Ein Jahr später kamen mindestens 25 Personen ums Leben, als ein Güterzug an einem Bahnübergang ungefähr 40 Kilometer südlich von Kairo einen Minibus und ein weiteres Fahrzeug rammte.
Müllwagen kippt auf Auto
Die Sonne erreicht nur den Eingang der Schellenberger Höhle. Dahinter steigt man hinab ins Dunkel.
BERND RÖMMELT / MAURITIUS
Fünf Tote bei Verkehrsunfall in Baden-Württemberg (dpa) V Bei einem Unfall mit einem 26
Tonnen schweren Müllwagen im badenwürttembergischen Nagold im Kreis Calw ist am Freitag eine Familie mit zwei Kindern umgekommen. Die Familie stamme aus Singen im Kreis Konstanz, teilte die Polizei in Karlsruhe mit. Bei den Todesopfern handelt es sich um die 25-jährige Fahrerin, ihren Lebensgefährten und ihre beiden Kinder – die zweijährige Tochter und den nur wenige Wochen alten Sohn – sowie um die 17-jährige Schwester der Fahrerin. Die fünf Personen im Auto hatten keine Chance, wie es hiess. Den Rettern habe sich ein «Bild des Grauens» geboten. Das Müllfahrzeug war um die Mittagszeit beim Abbiegen umgekippt.
Möglicherweise habe ein technischer Defekt am Müllwagen zu dem Unfall geführt, sagte ein Polizeisprecher. Der 26-Tonner habe aus zunächst unbekannter Ursache von einem Industriegebiet kommend beim Abbiegen beschleunigt und sei dann umgekippt. Der Fahrer des Müllwagens, der im Auftrag der kreiseigenen Abfallwirtschaftsgesellschaft unterwegs war, und sein Beifahrer wurden leicht verletzt. Der Fahrer erlitt einen schweren Schock. Beide wurden vorsorglich in ein Spital gebracht. Feuerwehr und Rettungsteams waren mit einem Grossaufgebot und Helikoptern im Einsatz. Rund eineinhalb Stunden nach dem Unfall richtete ein Kranfahrzeug den Müllwagen auf.
IM SCHATTEN
In der Kühle des Eises
Besucher der Schellenberger Eishöhle tauchen in den totalen Schatten ein Höhlen sind seit Menschengedenken Rückzugsorte, sie bieten Schutz vor Hitze wie Kälte gleichermassen. Und sie sind Zeugen von Veränderungen in der Welt da draussen. STEPHANIE LAHRTZ, MARKTSCHELLENBERG
2016 war wärmstes Jahr
Zahlreiche Klimarekorde gebrochen (dpa) V Laut der amerikanischen Klima-
behörde NOAA war 2016 weltweit gesehen das dritte heisseste Jahr in Folge und damit das wärmste seit Messbeginn vor 137 Jahren. Zudem hatte es den höchsten Meeresspiegel und den schnellsten Zuwachs an Kohlendioxid, wie die NOAA in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht mitteilte. Es habe viele Wetterextreme gegeben, vor allem Dürren. Jeden Monat gab es laut der NOAA auf mindestens
ZAHLENRÄTSEL NR. 185
zwölf Prozent der Landoberfläche schwere Dürren – ebenfalls ein Rekord. Die Oberflächentemperatur der Ozeane war die höchste je gemessene; sie lag 0,36 bis 0,41 Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 und übertraf so den Rekordwert von 2015. Die jährliche maximale Ausdehnung des arktischen Meereises war die kleinste seit Beginn der Messungen vor 37 Jahren. Das Jahresminimum war das zweitkleinste je gemessene.
Überlebender der Shoah stirbt als ältester Mann
Wenn Eisbach und Englischer Garten in München nicht mehr genügen und ich mich nach Gänsehaut und angenehmem Dämmerlicht sehne, ist es Zeit für die nur gut zwei Stunden entfernte Eishöhle in Marktschellenberg. Nur leider ist es ziemlich schweisstreibend, zu diesem ganz besonderen Abkühlungsort in 1570 Metern Höhe oben im Massiv des Untersbergs zu gelangen: Tausend Höhenmeter und gut sechs Kilometer Bergweg gilt es zu bewältigen. Aber kaum in der Eingangshalle der Höhle angekommen, kühlt mich schon der Gedanke an die 30 Meter Eis unter mir ab. Die angenehmen knapp vier Grad und der frische Luftzug tun ihr Übriges. Der mich überall umgebende, geradezu sanft einhüllende Schatten ist eine Wohltat.
Dicke Schichten, zarte Kristalle Der für Besucher erschlossene Teil der Höhle besteht aus Schächten und Gängen, die von der Eingangshalle abgehen und fast komplett mit Eis gefüllt sind. Jeweils in der Mitte ist ein dünner Kanal frei, durch den Luft strömt. «Der Luftzug ist es auch, der in den Gängen im Karstgestein des Untersbergmassivs den
zusammenhängenden Eispfropf überhaupt erst hat entstehen lassen», erklärt unser Guide Lukas Wurm von der Schellenberger Höhlenforschung. «Denn so fällt ab Herbst kalte Luft von der Eingangshalle nach unten, bleibt dort liegen und verwehrt der wärmeren Luft im Sommer den Zutritt. Fliesst nun Schmelzwasser im Frühjahr in die Gänge und die Temperatur bleibt in der Höhle unter null Grad, kann sich Eis bilden, jedes Jahr eine neue Schicht. Die unterste ist 3000 Jahre alt.» Wir steigen vorsichtig die ins Eis geschlagenen Stufen in den natürlichen Eiskeller hinab. Um uns herum glitzert die Eiswand in unterschiedlichen, fast
IM SCHATTEN In Zeiten gehäufter Hitzewellen sind Schattenplätze gefragt. Unsere Korrespondenten berichten in der losen Sommerserie über Rituale der Abkühlung. Die nächste Folge kommt aus Portugal, wo Sonnenbräune nicht immer chic war. nzz.ch/panorama
komplett horizontal verlaufenden Bändern. Manche schimmern durchsichtig wie Kristallglas im Schein unserer Lampen. Andere erscheinen in fast stumpfem, ganz milchigem Weiss mit klumpigen Ausbuchtungen. Die nächste Schicht schimmert gräulich. Haarfeine Bruchlinien durchziehen einige Schichten wie eingefrorene Adern oder verewigte Spinnennetze. In Felsnischen wuchern zarte Eiskristalle auf den gelb-
lichen Felswänden, wie Schimmel auf Vanillequark. Dicke und Beschaffenheit einer Schicht sind abhängig von der Menge und Sauberkeit des Schmelzwassers sowie von den Temperaturen und Winden, die inner- wie ausserhalb der Höhle herrschten. Die Schichten erzählen also von enormen Schneemengen, die einst in die Höhle rauschten, oder von kalten, klaren Wintern.
Gedächtnis von 3000 Jahren Die scharfkantigen oder bauchigen Eisformationen zeugen auch noch von einem anderen Wandel. «Wände, die früher von einem Eiswasserfall bedeckt waren, sind nun frei», erzählt Wurm, der seit 20 Jahren in die Eishöhle geht. «Wo man sich einst beim Abstieg durch einen schmalen Eiskanal hindurchzwängen musste, kann man heute die Ellenbogen ausfahren.» Es fehlt im Winter an Schnee, im Sommer ist die hereinwehende Luft zu warm, so dass letztlich im Jahr mehr Eis schmilzt als sich neu bildet. Man weiss nicht, ob das am menschengemachten Klimawandel liegt. Ebenso wenig weiss man, ob das Eis dereinst völlig verschwunden sein wird – oder ob die Höhle auch vor mehr als 3000 Jahren irgendwann einmal mit Eis gefüllt war. Vielleicht gab es ja auch immer schon Zyklen mit und ohne Eis? Nachdenklich und erfrischt machen wir uns an den Abstieg. Als wir dabei in ein Rudel Gemsen geraten und innehalten, um uns aus vier oder fünf Metern gegenseitig zu beäugen, sind wir doch ganz froh um die Nachmittagssonne.
Tod mit 113 Jahren
SPIELREGELN «KRINGEL»: Die Ziffern 1 bis 7 sind so einzutragen, dass sie in jeder Reihe einmal vorkommen. Zwischen zwei Feldern gilt: Ausgefüllter Kreis: Eine Zahl ist das Doppelte der anderen. Leerer Kreis: Eine Zahl ist um 1 grösser als die andere. Kein Kreis: Keine der beiden Eigenschaften trifft zu.
Auflösung: Zahlenrätsel Nr. 184
(dpa) V Der älteste Mann der Welt ist tot. Der Shoah-Überlebende Israel Kristal aus der israelischen Stadt Haifa starb am Freitag 113-jährig. Das bestätigte seine Tochter der Deutschen Presseagentur. Das «Guinness-Buch der Rekorde» hatte Kristal im März 2016 zum ältesten Mann der Welt erklärt. Er hatte noch im Herbst 2016 mit seiner Familie seine BarMizwa mit 100 Jahren Verspätung nachgefeiert. Sie ist das jüdische Fest der Religionsmündigkeit und vergleichbar mit der katholischen Firmung oder der evangelischen Konfirmation. Kristal wurde am 15. September 1903 in Zarnow in Polen geboren. 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert. Kristal verlor während der Shoah seine erste Frau und zwei Kinder. 1950 wanderte er nach Israel aus. Er hinterlässt mehrere Kinder, Enkel und Urenkel.
IN KÜRZE
ihnen erlitt dabei schwere Verletzungen und musste operiert werden.
CSS sucht nach Angriff mit Kettensäge neue Büros
Evakuierungen wegen Waldbränden in Portugal
(sda) V Die CSS-Versicherung gibt ihre Büros in der Schaffhauser Vorstadt nach dem Kettensägen-Angriff von Ende Juli auf und sucht einen neuen Standort in Schaffhausen. «Nach diesem schrecklichen Vorfall wollten wir nicht weitermachen wie bis anhin», sagte eine CSSSprecherin am Freitag. «Aus Pietätsgründen haben wir uns entschieden, einen neuen Standort zu suchen.» Ein 51-Jähriger hatte am 24. Juli mit einer Kettensäge zwei CSS-Mitarbeiter gezielt angegriffen und verletzt. Einer von
(dpa) V Knapp zwei Monate nach den
verheerenden Bränden mit 64 Toten in der Region Pedrog˜ ´ ao Grande halten brennende Wälder in Portugal die Feuerwehr weiter in Atem. Mehr als 2100 Feuerwehrleute waren am Freitag im gesamten Land im Einsatz, um mehr als 170 Brandherde zu bekämpfen, wie der Zivilschutz in Lissabon mitteilte. Dabei wurden 680 Fahrzeuge und 15 Flugzeuge eingesetzt. Am schlimmsten war die Lage zuletzt im Kreis Abrantes im Zentrum des Landes rund 130 Kilometer
nordöstlich von Lissabon. Dort wurden am Donnerstag die Bewohner von vier Dörfern in Sicherheit gebracht. Trotz der anhaltenden Trockenheit und den Winden seien aber fast alle Feuerherde unter Kontrolle gebracht worden, hiess es.
Umgestürzte Bäume und Blackout in Norditalien (dpa) V Über Norditalien sind Unwetter
mit starkem Wind, Regen, Hagel und Gewittern hinweggezogen. Im äussersten Nordosten des Landes sassen 70 000 Stromkunden am Donnerstagabend im Dunkeln. Campingplätze an der Adriaküste nahe Venedig wurden unter Wasser gesetzt, viele Bäume stürzten um. Mehrere Personen wurden verletzt.
WIRTSCHAFT
Samstag, 12. August 2017
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Neuö Zürcör Zäitung
Mehrere Kapitalfonds wollen Schweizer Startups in schwierigen Wachstumsphasen finanzieren SEITE 29
Die Chat-App Snapchat kann die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllen
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Nach einem kurzen Zwischenhoch geht es unaufhaltsam abwärts Der AHV-Ausbau ist mit der Rentenreform nur bis 2030 gesichert In Mio. Fr.
2027 rutscht das AHV-Umlageergebnis in die roten Zahlen Nicht finanzierter Teil des Ausbaus
In Mio. Fr.
1200
Entwicklung ohne weitere Massnahmen
4000 2000
800
0 400 –2000 0
–4000
–400
–6000 –8000
–800
–10 000 –1200
–12 000
–1600 2018 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45
–14 000 2018 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45
QUELLE: BSV, 2017
NZZ-Infografik/cke.
Die AHV gerät bald in Schieflage
Die Rentenreform 2020 verursacht mittelfristig hohe Zusatzkosten vor allem für die Jungen – ein Faktencheck WERNER ENZ
Unlängst appellierte Sozialminister Alain Berset an die Jugendlichen, die Rentenreform 2020 zu unterstützen, weil sie sonst dereinst vielleicht keine AHV mehr erhalten würden. Dieses Argument muss schon verwundern, denn die mit der Reform beschlossenen Zusatzausgaben und Zusatzeinnahmen müssen ja erwiesenermassen von nachrückenden Generationen getragen werden, sei es über Lohnabgaben, Steuern oder indem die heute Jungen erst später werden in Rente gehen können. Wer sonst soll denn etwa den beantragten AHV-Ausbau für Neurentner – immerhin monatlich 70 Fr. und für Ehepaare bis zu 226 Fr. – in der Kohorte 45 bis 65 Jahre tragen, wenn nicht sie?
Auftrag nicht erfüllt Das am 24. September zur Abstimmung gelangende Reformprojekt bringt nach den Berechnungen des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) ab 2021 eine Entlastung, dank der etappenweisen Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre, durch Abführung von 0,6 Prozentpunkten mehr Mehrwertsteuer (davon 0,3 Prozentpunkte schon ab 2018) sowie dank der Erhöhung der Lohnabgabe um
0,3 Prozentpunkte. Die Summe dieser Massnahmen lotst die AHV für einige Jahre in eine Situation der Überschüsse, bevor es wieder abwärtsgeht. Denn schon ab dem Jahr 2027 wird nach den BSV-Projektionen wegen der demografischen Alterung ohne Korrekturen mit einem negativen Umlageergebnis von mehr als einer Milliarde im Jahr zu rechnen sein. Bekanntlich lässt sich die Ausgabenseite ziemlich genau schätzen, weil die Anspruchsberechtigten in der Zahl und mit Jahrgang bekannt sind. Die Babyboomer werden in den späten zwanziger Jahren gehäuft in Rente gehen, was den Quotienten zwischen Aktiven und Rentenbezügern schnell verschlechtern wird. Statt wegen dieser absehbaren Entwicklung zu sparen, wird jetzt mit dem 70-Franken-Zusatzbetrag gleichsam noch ein Brandbeschleuniger ins Feuer geworfen. Es bleibt somit der ernüchternde Befund, dass die AHV schon in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts ein strukturelles Defizit aufweisen wird. Ab dem Jahr 2030 (vgl. Diagramm) stellt sich die Frage, wie der dieses Jahr beschlossene Leistungsausbau – wenn denn das Volk am 24. September Ja stimmt – finanziert werden soll. – Es ist möglich, dass robuste Anlageerträge des AHV-Aus-
gleichsfonds diesen Übergang vom grünen in den roten Bereich etwas hinauszögern werden.
Hohes Lohnwachstum erwartet Am grundsätzlichen Befund aber, dass der Quotient von Rentnern zur Erwerbsbevölkerung immer grösser wird, ändert dies nichts. Dass die Realwirt-
Rentenreform 2020 Eidgenössische Abstimmung vom 24. September 2017
schaft den AHV-Schlitten aus dem Dreck ziehen wird, ist auch zu bezweifeln. Produktivitätsgewinne haben der AHV schon immer gut getan, doch von solchen wird in den Projektionen bereits ausgegangen. Die BSV-Schätzung impliziert ein jährliches Lohnwachstum von 1,9% ab 2021, was sehr sportlich aussieht. Ferner prognostiziert das BSV eine Nettozuwanderung von jährlich 60 000 Personen bis 2030 (und danach bis 2035 sinkend auf 45 000), was womöglich zu hoch gegriffen ist. Im ersten Halbjahr sank die Zuwanderung übrigens um 12% auf 25 526 Personen. Überhaupt wäre es verfehlt, allzu grosse Hoffnun-
gen auf die Immigranten zu setzen – mit der Zeit werden auch die AHVAnsprüche aus deren Kreis zu steigen beginnen. Was wird die Rentenreform 2020 für die Wirtschaft an Belastungen mit sich bringen? In Fortschreibung der Trends werden der AHV aus der Mehrwertsteuer-Erhöhung gerundet 2,2 Mrd. Fr. zufliessen. Der 70-Franken-Obolus für alle wird etwa 1,4 Mrd. Fr. absorbieren. Das Streichen des AHV-Freibetrags auf dem Erwerbseinkommen von Rentnern wird ungefähr eine weitere Viertelmilliarde kosten; dabei wollte man doch die Anreize, um länger zu arbeiten und die Rente aufzuschieben, stärken. Die Kompensationsmassnahmen in der beruflichen Vorsorge zur Abfederung der Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8% auf 6,0% werden sodann mit 1,6 Mrd. Fr. einen grossen Ausgabenposten darstellen. Es geht konkret um höhere Altersgutschriften für die Altersgruppen der 35- bis 54-Jährigen um 1 Prozentpunkt – sie werden vom Lohn abgehen – und das Absenken des Koordinationsabzugs sowie Ausgleichszahlungen für die sogenannte Übergangsgeneration. Vor allem das Letztgenannte, eine Besitzstandgarantie für Versicherte, die älter als 45 Jahre sind, ist ein ganz grosser Brocken. Auch da sieht
es für die Jugendlichen düster aus. Alle, die im Jahr 1974 oder später geboren wurden, haben keine Ansprüche. Da aber der Besitzstand der Älteren irgendwie finanziert werden muss, kommen sie auch da zum Handkuss. Die Zuschüsse, welche durch den Sicherheitsfonds verteilt würden, sollen durch höhere Beiträge von allen Vorsorgeeinrichtungen des Landes geleistet werden.
Belastungen für die Wirtschaft Von Arbeitgeberseite wird die Summe der Zusatzkosten somit für das Jahr 2030 mit 5,4 Mrd. Fr. angegeben. Um diesen Beitrag «hereinzuholen», müssten 0,8 Mehrwertsteuerprozente oder 0,6% Lohnbeiträge erhoben werden. Oder das effektive Rücktrittsalter müsste um schätzungsweise 13 Monate steigen, damit die Rechnung ins Lot kommt. Es bleibt die Schlussfolgerung, dass Reformen zur Stabilisierung der AHV unabhängig davon, wie am 24. September abgestimmt wird, weit oben auf der politischen Agenda figurieren müssen. Weil Leistungsausbau betrieben wird, statt eine die Demografie berücksichtigende AHV-Reform anzupacken, werden zu einem späteren Zeitpunkt umso härtere Eingriffe nötig werden – nicht zuletzt die Erhöhung des Rentenalters.
Die Credit Suisse sieht sich vor
Grossbank untersagt ihren Mitarbeitern den Handel mit ausgewählten Anleihen staatlicher venezolanischer Schuldner ERMES GALLAROTTI
Die Credit Suisse (CS) ergreift Vorsichtsmassnahmen im Zusammenhang mit den Massenprotesten in Venezuela. Um nicht in den Verdacht zu kommen, ein die Menschenrechte verletzendes Regime zu unterstützen, hat die Bank laut einer internen Mitteilung weltweit einzuhaltende Restriktionen im geschäftlichen Umgang mit dem südamerikanischen Staat eingeführt.
Interne Bewilligungspflicht Mit sofortiger Wirkung dürfen Mitarbeiter der Bank Transaktionen mit staatlichen Stellen, privatwirtschaftlichen Gegenparteien und Venezolanern
nur durchzuführen, wenn sie bankintern eine explizite Bewilligung dafür einholen oder wenn diese Verbindungen eindeutig als problemlos gelten. Als reputationsmässig unbedenklich werden beispielsweise Beziehungen zu nicht staatlich beherrschten venezolanischen Finanzinstitutionen eingestuft, die traditionell im Handel von Obligationen und Kreditausfall-Swaps (Credit Default Swaps) tätig sind. Mit einem absoluten Verbot hat die Bank hingegen sämtliche nach dem 1. Juni von staatlichen Stellen emittierten Wertschriften belegt. Diese dürfen bei Transaktionen auch nicht als Sicherheit akzeptiert werden. Explizit trifft dieser Bann zum einen eine vom Staat Venezuela emittierte Obligation, die bis
zum Jahr 2036 läuft, und zum andern eine von der staatlichen Erdölgesellschaft Petroleos ´ de Venezuela S. A. (PDVSA) aufgelegte, im Jahr 2022 fällig werdende Anleihe.
Ein unfreundlicher Akt Diese beiden Obligationen waren laut Medienberichten Teil eines Pakets von nominal 2,8 Mrd. $, das der AssetManagement-Arm von Goldman Sachs früher im Jahr für 865 Mio. $ erworben hatte. Damit hatte sich die US-Investmentbank der Kritik ausgesetzt, mit dem Kauf von «Hunger-Bonds» ein autokratisches Regime zu unterstützen. Das interne Handelsverbot der CS ist auch deshalb erwähnenswert, weil die
Grossbank PDVSA bei Umschuldungstransaktionen beraten hat und der Erdölkonzern bei ihr offenbar mit Hunderten von Millionen Dollar in der Kreide steht. Vor diesem Hintergrund dürften die PDVSA-Vertreter den Vorstoss der CS als unfreundlichen Akt taxieren. Allerdings können es sich trotz knappen Devisenreserven weder der Staat Venezuela noch der Erdölkonzern leisten, Schulden nicht zu bedienen. Das Risiko, dass Gläubiger ihre Kredite fällig stellen und damit letztlich den Kollaps der Erdölausfuhren, der bedeutendsten Einnahmequelle, herbeiführen könnten, wäre für das Land nicht tragbar. Anders als die CS ist die UBS nicht als Berater von Venezuela und PDVSA aufgetreten. Deshalb stehen bei ihr auch
keine vergleichbaren Massnahmen zur Diskussion. Vielmehr orientiert sich die UBS an bankinternen Standards und hält Sanktionen ein, die von der Schweiz, den Vereinten Nationen, der EU oder den USA allenfalls gegen ein Land oder Personen verhängt werden.
Hohe Verschuldung Der Staat Venezuela und PDVSA haben Anleihen im Wert von 110 Mrd. $ ausstehend. Zählt man die Zinszahlungen dazu, summieren sich die Gesamtforderungen auf bis zu 170 Mrd. $. Setzt man diese Summe in Beziehung zur Wertschöpfung des Landes, gibt es keine Zweifel: Venezuela ist eines der weltweit am höchsten verschuldeten Länder.
26 WIRTSCHAFT
Neuö Zürcör Zäitung IN KÜRZE
HERAUSGEGRIFFEN
Ein Rockstar verlässt die ukrainische Bühne Matthias Benz, Wien V Wojciech Balczun ist kein gewöhnlicher
Manager. Zum einen gehört er zu jener Handvoll Polen, die in der Ukraine ein reformerisches Himmelfahrtskommando übernommen haben. Balczun war vor gut einem Jahr zum Chef der ukrainischen Staatsbahn Ukrzaliznytsia auserkoren worden – mit dem Auftrag, das notorisch korrupte und defizitäre Unternehmen auszumisten. Zum andern verfolgt der erfahrene Manager aber auch eine Karriere als Rockstar. Er ist Gitarrist und musikalischer Kopf der erfolgreichen polnischen Hardrock-Band Chemia. Während er im Geschäftsleben adrett im Slim-Fit-Anzug auftritt, posiert er in den ChemiaMusikvideos – ganz der Hardrocker – mit wehender Lockenpracht und auch mal mit herausgestreckter Zunge. Nun hat Balczun das Handtuch als Chef der ukrainischen Staatsbahn geworfen. Was für den Rücktritt nach nur einem Jahr verantwortlich war, lässt sich nicht leicht eruieren. Auf der einen Seite sah sich Balczun in der Ukraine Widerständen und Herausforderungen gegenüber, die er selbst als riesig beschrieb. Ukrzaliznytsia steht beispielhaft für die ukrainischen Staatskonzerne, die häufig wie Milchkühe gemolken werden. Zum Teil machten die eigenen Führungskräfte ganz selbstverständlich bei der Bereicherung mit. Der Möglichkeiten sind viele: Treibstoff oder Ersatzteile werden zu überhöhten Preisen von «befreundeten» Firmen eingekauft, vergünstigte Frachtpreise kommen mächtigen Oligarchen zugute. Beim Kampf gegen die korrupten Machenschaften machte sich Balczun zweifellos viele Feinde, aber es gab auch Hinweise, dass er der enormen Aufgabe nicht ganz gewachsen war. Auf der anderen Seite nahm Balczun für sich in Anspruch, dass er durchaus eine Wende zum Besseren herbeigeführt habe. So arbeite Ukrzaliznytsia jetzt erstmals profitabel. Der Posten des Bahnchefs wird nun wieder international ausgeschrieben. Ein unabhängiger Ausländer soll den Augiasstall weiter ausmisten. Einen Manager mit einer so farbigen Biografie wie Balczun wird man aber kaum mehr finden. Dieser kann sich wieder ganz seiner Hardrock-Karriere widmen.
Mammut lastet auf dem Mischkonzern Conzzeta imr. V Der Zürcher Mischkonzern Conz-
zeta hat im ersten Semester den Umsatz um 19% auf 625,9 Mio. Fr. gesteigert. Die Ebit-Marge stieg von 4,8 auf 5,8%. Am besten lief das Segment Blechbearbeitung (Bystronic), dessen Umsatz um 25% zunahm. Die Ebit-Marge lag bei 10,1%, also auf einem im Konzernvergleich stark überdurchschnittlichen Wert. Gerade anders sieht es im Segment Sportartikel (Mammut) aus. Es erlitt einen Betriebsverlust von 9,9 Mio. Fr., der sich im Vergleich mit dem Vorjahr (–4,5 Mio. Fr.) noch ausweitete. Vor allem in den deutschsprachigen Ländern herrscht im Sportartikelgeschäft ein harter Konkurrenzkampf. Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet die ConzzetaFührung eine Verbesserung der EbitMarge auf 7,5%.
Schmolz + Bickenbach erwartet weitere Erholung V Der Luzerner Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach hat auch im zweiten Quartal seine Leistung wie erwartet gesteigert. Das Unternehmen, df.
Schmolz + Bickenbach in Zahlen
Geldwerte in Mio. € (IFRS)
Januar bis Juni 2016 2017 j% Umsatz 1222,3 1407,4 15 Betriebsergebnis Ebit 11,1 70,6 536 Ebit-Marge (%) 0,9 5,0 – Konzernergebnis –22 26,5 – Cashflow aus Geschäftstätigkeit 57,9 –3,2 – Eigenkapitalquote (%) 32,5 31,8 – Nettoschulden 454,0 472,4 4 Personalbestand 8946 8894 –1
Samstag, 12. August 2017
das höherwertigen Stahl vor allem für die Automobil- und die Maschinenindustrie sowie den Erdöl- und Erdgassektor produziert, profitierte laut eigenen Angaben von einem Marktumfeld «auf normalerem Niveau». Im ersten Semester 2016 war das Geschäft der zu rund 25% vom russischen Investor Viktor Vekselberg kontrollierten Gesellschaft wegen schwacher Nachfrage sowie der damaligen Fortsetzung des Zerfalls der Rohstoffpreise noch stark unter Druck geraten. Obwohl sich die Preise für Schrott und Nickel jüngst wieder abgeschwächt haben, rechnet der Konzern auch für die zweite Hälfte dieses Jahres mit einer soliden Geschäftsentwicklung. Zudem soll die laufende Restrukturierung in Deutschland und Schweden zum Abschluss gebracht werden.
Dätwyler leidet noch immer im Elektronikhandel df. V Beim Management des in Altdorf
ansässigen Mischkonzerns Dätwyler dürfte sich eine gewisse Ratlosigkeit breitmachen. Schon seit mehreren Jah-
Dätwyler in Zahlen
Geldwerte in Mio. Fr. (Swiss GAAP FER) Januar bis Juni 2016 Umsatz 621,1 Betriebsergebnis Ebit 81,7 Ebit-Marge (%) 13,2 Konzernergebnis 56,6 Cashflow aus Geschäftstätigkeit –122,8 Eigenkapitalquote (%) 63,2 Nettoliquidität 107,3 Personalbestand (Durchschnitt) 7050
2017 j% 644,5 4 80,1 –2 12,4 – 53,3 –6 52,1 – 66,9 – 280,7 162 7397 5
ren versucht es, die im Elektronikgeschäft angesiedelte Handelssparte auf Touren zu bringen. Im zurückliegenden ersten Semester schrumpfte der Umsatz der Sparte jedoch abermals (um insgesamt 6%), wofür das Unternehmen schwache Geschäfte mit nichtprofessio-
nellen Kunden (B-to-C-Markt) verantwortlich macht. Die Ebit-Marge fiel vor allem wegen hoher Einmalkosten von 6,6 Mio. Fr. für den Aufbau einer neuen Zentrale im britischen Manchester von 3,9 auf 0,7%. Dass auf Konzernstufe gleichwohl ein Umsatzzuwachs von 4% resultierte, verdankt Dätwyler der nach wie vor dynamischen Entwicklung der Industriesparte (Herstellung von Dichtungen, Sealing Solutions). Hier verharrte die Ebit-Marge bei beinahe 19%.
VZ Holding weiter auf Wachstumskurs (sda) V Der Finanzdienstleister VZ Hol-
ding hat im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr verdient. Die VZ Gruppe steigerte ihren Ertrag in den ersten sechs Monaten gegenüber der Vorjahresperiode um 12,3% auf 127,8 Mio. Fr., wie sie am Freitag mitteilte. Auf der Gewinnseite weist die VZ Holding ein Betriebsergebnis von 56,7 Mio. Fr. aus. Der Reingewinn stieg um 9,3% auf 44,2 Mio. Fr. Bei der Kundennachfrage kann sich die Gruppe über anhaltenden Zuspruch freuen. So flossen ihr Nettoneugelder in Höhe von 1,10 Mrd. Fr. zu gegenüber 1,01 Mrd. Fr. im Jahr davor.
Saudiarabien will Aramco in New York kotieren (sda) V Im Rennen um den milliardenschweren Börsengang des saudischen Ölkonzerns Aramco liegt laut Insidern New York vorne. Prinz Mohammed bin Salman ziehe die US-Metropole vermutlich London vor, obwohl Anwälte kürzlich vor einer Notierung in den USA gewarnt hätten, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag. Die Anwälte hatten darauf verwiesen, dass bei einem Börsengang in den USA Unternehmen mehr Informationen preisgeben müssten.
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WIRTSCHAFT 27
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Syngenta hat noch Altlasten ausstehend
Ein Streit um Exporte von GVO-Mais nach China könnte Syngenta teuer zu stehen kommen Der in chinesischem Besitz befindliche Syngenta-Konzern wird von einem Problem belastet, das ihm die Chinesen eingebrockt haben: der 2013 verfügten Einschränkung von Maisimporten aus den USA.
Der nächste Sammelklage-Fall wird in Minnesota verhandelt werden und ist auf den 11. September terminiert. Weitere Prozesse werden 2018 stattfinden. Für Syngenta ist die Lage nicht ganz aussichtslos; Hoffnung schöpft das Unternehmen namentlich aus der Tatsache, dass ein Gericht in Ohio im Juni eine Sammelklage von Farmern abgewiesen hat; die Richter betonten, Syngenta könne für die Unterbrüche im Handel mit China nicht verantwortlich gemacht werden. Ausserdem sprachen sie sich dagegen aus, «that progress and development in agriculture within the USA should be delayed or put on hold until the government of China, or any other foreign government so approves of a product. Such an interpretation is against public policy.»
SERGIO AIOLFI
China hat zu gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ein gespaltenes Verhältnis. Beim Anbau von Baumwolle etwa vertraut das Land fast vollständig auf die Errungenschaften der Biotechnologie; auf den Baumwollplantagen, die insgesamt eine Fläche von 2,92 Mio. ha umfassen, werden nach den Angaben des International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications (ISAAA) zu 95% GVO-Gewächse gezüchtet. Bei Soja und Mais dagegen, Nutzpflanzen, deren Anbau in Nord- und Südamerika grösstenteils auf Gentechnik beruht, hat China während Jahren eine restriktive GVO-Politik gepflegt. Die Folge war, dass den westlichen Saatgutherstellern der Zugang zu diesem wachsenden Markt lange verwehrt blieb. In jüngster Zeit ist das Regime jedoch etwas gelockert worden.
Schnitt ins eigene Fleisch
In den USA beruht der Anbau von Mais grösstenteils auf Gentechnik. China geht hier restriktiver vor.
DANNY JOHNSTON / AP
Mit dem Tropfenzähler Im Rahmen von Handelsgesprächen, die im April zwischen Washington und Peking stattfanden, erklärte sich China bereit, die Begehren von Saatgutproduzenten, welche Einfuhrlizenzen für GVO-Mais und -Soja beantragt hatten, speditiver zu behandeln. Den Worten folgten aber nur wenige Taten. Von den sechs damals hängigen Gesuchen sind bisher nur zwei bewilligt worden. Die Begünstigten waren das US-Unternehmen Monsanto, das eine Importlizenz für Mais der Sorte Roundup Ready zugesprochen erhielt, sowie der mittlerweile in chinesischen Besitz übergegangene Syngenta-Konzern; den Baslern wurde eine Einfuhrgenehmigung für Agrisure-Duracade-Mais gewährt. Diese Lizenzen bezogen sich ausschliesslich auf den Import von Gentechnik-Produkten, nicht den Anbau in China. Bei Syngenta zeigte man sich über die Genehmigung hocherfreut, und die Firmenführung betonte, damit würden «neue Möglichkeiten für das Mais-Portfolio» eröffnet. Mit dem Entscheid Pekings wurde aber auch ein seit längerem schwelender Konflikt in den USA
entschärft. Getreidevereinigungen wie die National Grain and Feed Association und die North American Export Grain Association hatten Syngenta in den letzten drei Jahren wiederholt aufgefordert, auf eine Vermarktung von Duracade in den USA zu verzichten, solange China keine Einfuhrgenehmigung für die entsprechenden GVO-Produkte erteilt habe. In den USA selbst war Duracade seit 2013 zum Verkauf zugelassen.
«Kontaminierter» Mais Den Hintergrund dieser auf den ersten Blick erstaunlich anmutenden Aufforderung der Getreidevereinigungen bildet ein Streitfall um ein weiteres SyngentaGVO-Produkt, das Maissaatgut Viptera Agrisure. Dieses hatte 2010 die USMarktzulassung erhalten und war danach in Verkehr gesetzt worden. Die mit dem Saatgut hergestellten Produkte wurden in der Folge auch exportiert; zwischen 2010 und 2012 erhielt VipteraMais Einfuhrgenehmigungen einer ganzen Reihe grosser Abnehmerländer in
Asien und Amerika; auch die EU erlaubte den Import. Die Lizenz aus Peking liess dagegen vorerst auf sich warten. Das wurde zum Problem, als man in China feststellte, dass bei den Maiseinfuhren aus den USA konventionelle Ware mit GVO-Produkten vermischt worden war. Ende 2013 entdeckten die chinesischen Behörden in den US-Schiffsladungen Spuren von Viptera-Mais und begannen, diese Einfuhren zu unterbinden. Die Restriktionen hielten bis Ende 2014 an, dem Zeitpunkt, als Peking schliesslich eine Importlizenz für Viptera-Mais ausstellte. Wegen dieser rund einjährigen Periode der Handelsbehinderungen erwuchsen den US-Maisproduzenten erhebliche Einkommenseinbussen, für die sie Syngenta nun zur Verantwortung ziehen wollen. Die Rede ist von einem Schaden in der Höhe von 5 Mrd. $ – ein Betrag, der mithilfe von Sammelklagen, denen sich Tausende von Farmern in acht verschiedenen US-Gliedstaaten angeschlossen haben, eingetrieben werden soll. Syngenta bezeichnet die Vorwürfe als gegenstandslos und betont, Viptera
sei in völliger Übereinstimmung mit USRegulierungen vermarktet worden. Ausserdem hätten Einfuhrlizenzen für eine Vielzahl von Schlüsselmärkten (China ausgenommen) vorgelegen. Syngenta stellt sich zudem auf den Standpunkt, es sei Aufgabe der Getreidehändler, dafür zu sorgen, dass die in einem Absatzgebiet geltenden Regeln eingehalten würden; wenn also GVO unerlaubterweise nach China gelangt seien, müssten dafür die Verkäufer und nicht die Saatguthersteller zur Rechenschaft gezogen werden.
Noch weitere Sammelklagen Ein erster Prozess hat im Juni vor einem Geschworenengericht in Kansas stattgefunden und endete mit einem Verdikt gegen Syngenta. Die Geschworenen entschieden, der Konzern müsse wegen «fahrlässiger Vermarktung» von GVOMais den Farmern eine Entschädigung von 218 Mio. $ zahlen. Syngenta hat gegen das Verdikt rekurriert und wird sich nun mindestens ein Jahr gedulden müssen, bis ein Entscheid vorliegt.
Tokios Lehrstück für misslungene Industriepolitik Mit Japan Display wollte Tokio der Welt zeigen, dass man einen nationalen Champion auf dem Reissbrett entwerfen kann. Dies ging gründlich schief. PATRICK WELTER, TOKIO
Im März 2014 erreichte die Euphorie um Japan Display ihren Höhepunkt. Nach dem Börsengang des Unternehmens, das kleine und mittlere LCDBildschirme für Handys und Tablets herstellt, sprachen Kommentatoren von einem erfolgreichen Beispiel staatlicher Industriepolitik. Ein Warnsignal hätte damals schon sein können, dass der Aktienkurs am ersten Börsentag um 15% absackte. Mehr Beachtung schenkten viele Beobachter aber damals der Tatsache, dass die Regierung in Form eines staatlichen Investitionsfonds einen satten Profit aus dem Verkauf von Anteilen an dem Unternehmen erzielte. Drei Jahre später versucht Japan Display wieder einmal, das Ruder herumzureissen. Das Unternehmen hat angekündigt, eine Produktionslinie in Japan zu schliessen, ausländische Werke zusam-
menzulegen und mehr als 3700 Stellen zu streichen. Das entspricht rund einem Drittel der Belegschaft. Die wirtschaftlichen Aussichten sind nicht gut. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres, von April bis Juni, hat Japan Display einen Verlust von 30,5 Mrd. Yen (260. Mio. Fr.) gebucht. Das ist fast dreimal so viel wie vor einem Jahr. Der Aktienkurs liegt mit 180 Yen deutlich unter dem Ausgabekurs von 2014 von 900 Yen. Das Unternehmen steuert auf das vierte Verlustjahr nacheinander zu. Japan Display selbst gibt wegen der unsicheren Aussichten keine Prognose ab. Was ist da schiefgegangen? Japan Display wurde 2012 gegründet und fasste die LCD-Produktion von Sony, Hitachi und Toshiba zusammen, um technisches Wissen im Lande zu behalten. Als nationaler Champion sollte Japan Display mit Können und mit Grössenvorteilen glänzen, die die drei Technikunternehmen alleine nicht auf die Reihe gebracht hätten. Die Zügel bei dem Zusammenschluss führte der überwiegend staatliche Investitionsfonds Innovation Network Corporation of Japan (INCJ). Der Fonds übernahm die Aktienmehrheit und investierte 200 Mrd. Yen in das Unternehmen.
Japan Display erhielt Aufträge des amerikanischen Elektronikunternehmens Apple und hätte als iPhone-Zulieferer eigentlich ein gutes Auskommen finden sollen. Das klappte nicht. Zwei Gründe werden in Japan für das Scheitern des Unternehmens genannt. Zum einen steht Japan Display in der Produktion von Flüssigkristallbildschirmen (LCD) zunehmend auch unter Druck chinesischer Hersteller. Zum anderen aber brachte das Unternehmen unter der schützenden Hand des Staates nie die hinreichenden Finanzmittel und die Bereitschaft auf, sich schnell auf den technischen Wandel einzustellen. So kommt es dazu, dass Japan Display sich überrascht von der für den Herbst erwarteten Hinwendung Apples zu Bildschirmen in der organischen Leuchtdiodentechnik (Oled) zeigen kann. Japan Display hat diese Technik zu spät als relevant erkannt. Der neue Chef des Apple-Zulieferers, Nobuhiro Higashiiriki, verspricht zwar tapfer, sich als einer der grossen Oled-Produzenten zu etablieren. Der koreanische Platzhirsch Samsung Electronics und auch LG investieren aber schon Milliarden in diese Technik und sind der Konkurrenz weit voraus. Das
Debakel perfekt macht aus Sicht des japanischen Staats, dass Japan Display nun auch ausländische Investitionspartner mit ins Boot nehmen will. Der Traum des nationalen Champions ist damit ausgeträumt und die industriepolitische Steuerung durch den staatlichen Investitionsfonds INCJ gescheitert. Der Fall Japan Display ist Menetekel für die Bemühungen des Industrieministeriums Meti und des INCJ, beim Verkauf des Speicherbausteingeschäfts von Toshiba eine nationale Lösung zu zimmern, in der amerikanisches Kapital noch mit Mühe akzeptiert, in der eine chinesische oder südkoreanische Beteiligung aber mit grosser Skepsis betrachtet wird. Als möglicher Investor für Japan Display wird nun das taiwanische Unternehmen Hon Hai Precision Industry (Foxconn) genannt. Pikanterweise hatte Foxconn vor einem Jahr im Bieterwettbewerb mit dem staatlichen INCJ-Fonds den angeschlagenen japanischen Elektronikhersteller Sharp übernehmen können. Sharp macht nach einem Jahr unter dem neuen Management wieder Gewinn. Gemessen an den Erfahrungen von Japan Display hat Sharp wohl Glück gehabt, dass es nicht zu einer nationalen Lösung kam.
Retrospektiv betrachtet, entbehrt die Viptera-Geschichte nicht der Ironie. Der mittlerweile von Chem China einverleibte Syngenta-Konzern riskiert, mit einer namhaften Summe für einen Schaden aufkommen zu müssen, den China mit den Restriktionen für Maisimporte aus den USA selber verursacht hat. Immerhin hat man aus der Geschichte gelernt. Die von Peking gewährte Marktzulassung für Duracade schafft Rechtssicherheit; der GVO-Mais lässt sich fortan bedenkenlos nach China exportieren, womit vermieden wird, dass aus Duracade ein zweiter VipteraFall wird. Sollten die Farmer indessen mit ihren Viptera-Sammelklagen gegen Syngenta auch bei den höheren Gerichtsinstanzen reüssieren, könnte das unangenehme Folgen für den amerikanischen GVOMarkt haben. Eine Konsequenz wäre etwa, dass Saatgutproduzenten vor der Lancierung eines neuen Produkts in den USA abschätzen müssten, in welche grösseren Märkte die Produkte ausgeführt werden könnten und ob da allenfalls Restriktionen zu erwarten sind. Eine solche Anforderung dürfte die Prognosefähigkeiten eines Unternehmens übersteigen. So wie die DuracadeImport-Lizenz für China die Rechtssicherheit erhöht, so würde ein Triumph der Farmer über Syngenta die Rechtssicherheit verringern. Um Klagen zu vermeiden, so ist denkbar, könnten die Saatguthersteller darauf verzichten, neue Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. In einem solchen Fall hätten die Farmer einen klassischen Pyrrhussieg errungen.
Tata Steel nimmt Hürde auf dem Weg zur Fusion ThyssenKrupp will Lösung prüfen (dpa) V Der indische Konzern Tata Steel
hat ein Hindernis auf dem Weg zu einer Stahlfusion mit ThyssenKrupp aus dem Weg geräumt. Tata unterzeichnete eine Vereinbarung über die milliardenschweren Pensionsverpflichtungen seiner Stahltochter in Grossbritannien, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Die Vereinbarung sieht vor, dass der Pensionsfonds ausgegliedert wird. Tata Steel zahlt dafür 550 Mio. £ ein; der Pensionsfonds erhält zudem 33% am britischen Stahlgeschäft. Eine grundsätzliche Vereinbarung dazu war Mitte Mai erreicht worden. Tata Steel und ThyssenKrupp sprechen seit vergangenem Jahr über eine Zusammenführung ihrer europäischen Stahlgeschäfte. Tatas Pensionsverpflichtungen hatten sich dabei als eines von mehreren Problemen entpuppt. Erst am Donnerstag hatte ThyssenKrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff betont, dass «Qualität vor Zeit» gehe. Auch wenn Tata eine Lösung gefunden habe, müsse diese von ThyssenKrupp erst geprüft werden.
28 WIRTSCHAFT
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Ökonomen müssen über die Bücher gehen Weshalb sich die Volkswirtschaftslehre stets weiterentwickeln sollte. Von David Iselin und Bruno S. Frey Sie verdienen mehr als andere Sozialwissenschafter und können doch keine Krisen vorhersehen. Ökonomen stehen immer wieder in der Kritik – manchmal durchaus zu Recht. Die Volkswirtschaftslehre ist ein beliebtes Angriffsobjekt. Den Ökonomen wird oft ein verfehltes Bild des Menschen – jenes des Homo oeconomicus – unterstellt. Seit der Finanzkrise von 2008 wird ihnen auch immer wieder vorgehalten, sie hätten die Konjunkturentwicklung nicht vorausgesagt. Viele Wirtschaftswissenschafter stehen solchen Angriffen etwas ratlos gegenüber. Sie wissen, dass die Figur eines ausschliesslich rationalen und nur eigennützigen Menschen seit langem überholt ist. So sind denn auch in den letzten Jahrzehnten viele wichtige Erkenntnisse der Psychologie in die Volkswirtschaftslehre integriert worden. Ähnlich ist es mit dem Vorwurf, die Finanzkrise von 2008 nicht vorausgesehen zu haben. Damit wird etwas verlangt, was keine Wissenschaft leisten kann. Wer behauptet, die zukünftige Entwicklung der Finanzmärkte zu kennen,
verkennt, dass dies prinzipiell unmöglich ist. Wenn jemand mit Sicherheit wüsste, dass der Kurs einer Aktie in einem Monat um 50% höher sein wird, kann er oder sie einen Kredit aufnehmen, die Aktie zum tieferen Preis erwerben und einen Monat später mit grossem Gewinn verkaufen. Allerdings ist dies zu einfach gedacht, denn wenn er oder sie heute eine grössere Anzahl von Aktien erwirbt, wird der Preis schon heute ansteigen.
Schöpferische Zerstörung Dies bedeutet keineswegs, dass die Volkswirtschaftslehre nicht verbesserungsfähig wäre. Dazu ist es sinnvoll, überholte Theorien und Ideen über Bord zu werfen. Das entspricht der Vorstellung des grossen österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter, wonach Fortschritt erzielt wird, indem überholte Teile der Wirtschaft durch Neues ersetzt werden. Zerstörung ist in dieser Hinsicht schöpferisch, auch wenn darunter die nicht mehr produktiven Teile der Wirtschaft leiden. Viele wirtschaftliche Zusammenhänge sind nicht abschliessend geklärt, und viele Vorstellungen sind überholt. Dabei hat sich die Wissenschaft als flexibel er-
wiesen. Lange als allgemein akzeptiert betrachtete Ideen werden von Ökonomen nicht mehr vertreten. Dazu gehört etwa die Annahme rationaler Erwartungen auf Finanzmärkten, die stetige Effizienz von Märkten oder dass der individuelle Nutzen nur vom absoluten Konsumniveau abhänge. Allerdings sind ein paar Altlasten übrig geblieben. So geht zum Beispiel die ökonomische Theorie noch davon aus, Individuen arbeiteten mehr und besser, je mehr Lohn sie erhalten. Dies gilt jedoch nur, wenn Menschen ausschliesslich extrinsisch motiviert sind. Die intrinsische Motivation geht dabei vergessen. Diese ist bei vielen sozialen Tätigkeiten extrem wichtig, insbesondere beruht der wichtige Bereich der Freiwilligenarbeit darauf. Zudem haben Ökonomen allzu lange kulturelle Faktoren bei der Erklärung von ökonomischen Effekten vernachlässigt. Ökonomie ist ein Teil einer Narrationskultur. Unternehmen haben schon lange entdeckt, dass sich nicht Fakten, sondern Geschichten verkaufen. Ökonomen erzählen ebenfalls Geschichten, ohne sich dessen bewusst zu sein. Damit zusammen hängt das beinahe naturwissenschaftliche Selbstverständnis vieler Ökonomen bei der Erklärung sozia-
ler Phänomene. Die Volkswirtschaftslehre ist aber eingebettet in eine sozialgeschichtliche Entwicklung, die auch heute noch für ihre Anwendung Bedeutung hat.
Überlegenheit der Ökonomen Damit im Zusammenhang steht auch ein teilweise zu beobachtendes Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen Sozialwissenschaften. Wie die Soziologin Marion Fourcade und ihre Kollegen Etienne Ollion und Yann Algan in ihrem Beitrag «The Superiority of Economists» in der Zeitschrift «Economic Perspectives» argumentieren, hat die Volkswirtschaftslehre die restlichen Sozialwissenschaften an den Rand gedrängt und sich imperialistisch in den anderen Disziplinen ausgebreitet. Dieser Siegeszug ist bemerkenswert. Er äussert sich unter anderem darin, dass Ökonomen mehr verdienen als beispielsweise Soziologen, Nobelpreise erhalten (können) und in wichtigen leitenden Positionen zu finden sind. Manche Ökonomen deuten dies als Zeichen ihrer eigenen Überlegenheit. Solche Begründungen übersehen allerdings ein paar strukturelle Ursachen, die auch Ökonomen zumindest im Hinterkopf
behalten sollten. Erstens ist die Ökonomik, ähnlich wie die Physik oder die Philosophie, eine nach wie vor männerdominierte Wissenschaft mit den entsprechenden geschlechtsspezifischen Charakteristika der Art der sozialen Schichtung, des Wettbewerbs usw. Die Hierarchien in der Ökonomie sind klarer festgezurrt als in anderen Disziplinen. Die Vertreter der besten Universitäten dominieren in den wichtigsten Zeitschriften. Keine Sozialwissenschaft ist zudem so stark auf Rankings fixiert. Schliesslich gibt es in der mathematischen Sprache und in Modellen eine unite´ de doctrine, die aber nicht zwingend die Wirklichkeit besser beschreibt. Soziale Wirklichkeit lässt sich damit nicht adäquat erfassen. Vielmehr sollten Ökonomen eine breitere Sicht einnehmen, bei der bisher vernachlässigten Aspekten und Anschauungen grösseren Raum gegeben wird. Dr. David Iselin ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF); Prof. Dr. Bruno S. Frey ist ständiger Gastprofessor an der Universität Basel und Forschungsleiter von Crema. Die beiden Autoren haben jüngst das Buch «Economic Ideas You Should Forget» (Springer, 2017) herausgegeben.
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Die russische Wirtschaft findet aus eigener Kraft zu neuem Schwung. Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) wuchs im zweiten Quartal um 2,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das nationale Statistikamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist deutlich mehr, als von Analytikern erwartet. Im ersten Quartal betrug die Zunahme 0,5%. Nach zwei Jahren Rezession hatte sich Russland ab dem zweiten Halbjahr 2016 aus einer Wirtschaftskrise herausgearbeitet, anfangs noch auf Grundlage des gestiegenen Erdölpreises. Seit Jahresbeginn gilt jedoch eine von vielen Ländern vereinbarte Förderbegrenzung, und der Ölpreis entwickelte sich eher seitwärts. Nun spielen inländische Faktoren wieder eine grössere Wachstumsrolle.
Aufschwung fast überall Alle wichtigen Wirtschaftszweige mit Ausnahme der Landwirtschaft legten im zweiten Quartal zu. Industrieproduktion und Bausektor zogen an (um knapp 4 sowie 3%), auch Investitionen und Handel avancierten. Der Grosshandel zeigte sich dabei mit einem Plus von 10% deutlich lebhafter als der Detailhandel. Die Russen hatten auf die Wirtschaftskrise und gestiegene Preise mit grosser Kaufzurückhaltung reagiert, was
sich umso stärker auswirkte, als der Boom des Privatkonsums vor der Rezession einer der wichtigsten Wachstumsfaktoren gewesen war. Von April bis Juni stiegen die Detailhandelsumsätze zwar nur um knapp 1%, aber bereits stärker als zunächst gedacht.
Erholung der Importe Sollte sich die Erholung des Privatkonsums beschleunigen, halten Experten auch ein höheres Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr als die bisher weitläufig angenommenen 1,4% für möglich. Einzig der protektionistisch geschützte Agrarsektor schrumpfte im zweiten Quartal wegen kalter Witterung leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Deutlich erholt haben sich hingegen auf Basis eines wieder stärkeren Rubels die Importe. Das Statistikamt änderte zum Jahreswechsel die Methodik und führte unter anderem ein neues Basisjahr ein. Dadurch schrumpfte die für 2015 und 2016 ausgewiesene Rezession nachträglich auf 2,8% und 0,2%. Das Amt wurde zudem im April direkt Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin unterstellt, der sich zuvor über zu negative Daten beschwert hatte. Dessen ungeachtet prophezeien Analytiker Russland nur ein Wachstumspotenzial von rund 1,5% zu Jahr.
Volkswagen verkauft gut
Weltweites Plus überwiegt Dämpfer im Heimatmarkt
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(dpa) V Der Volkswagen-Konzern startet trotz Diskussionen um Dieselfahrverbote mit einem ordentlichen weltweiten Verkaufsplus ins zweite Halbjahr. Auf dem Heimatmarkt Deutschland allerdings muss VW einen Dämpfer hinnehmen. Der Gesamtkonzern mit seinen 12 Marken verkaufte hier im Juli 5,9% weniger Fahrzeuge als vor einem Jahr. Der Autobauer macht dafür allem längere Leasinglaufzeiten für Dienstwagen sowie den Modellwechsel beim Polo verantwortlich. Natürlich spiele auch die Diskussion um den Diesel beim
Rückgang in Deutschland eine Rolle, sagte eine Sprecherin. Autobauer wie Daimler, BMW, Opel oder Renault hatten im Juli mehr Autos verkauft. Der Dieselanteil war dabei aber zurückgegangen und betrug nur noch 40,5% – nach 47,1% vor einem Jahr. Insgesamt kann VW das Minus in Deutschland gut wegstecken. Weltweit steigerte der Konzern die Auslieferungen im Juli um 4,3%. Im bisherigen Jahresverlauf bauen die Wolfsburger das Plus damit auf 1,3% aus. «Reflexe», Seite 36
FOKUS DER WIRTSCHAFT 29
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Das «Tal des Todes» ist eine Marktlücke Mehrere neue Kapitalfonds wollen Schweizer Startups in der Wachstumsphase finanzieren
JÜRG MÜLLER
Das Rezept ist denkbar einfach. Man nehme ein paar Jungunternehmer sowie eine Geschäftsidee, füge etwas Geld hinzu und lasse das Ganze etwa vier bis sechs Jahre aufgehen. Sobald die Firma eine gute Grösse erreicht hat, bringe man sie an die Börse oder verkaufe sie an einen grossen Konzern. Klingt simpel. Irgendwo muss jedoch der Wurm drin sein, treibt die Schweizer Politik doch seit Jahren die grosse Geldknappheit für Startups um. Was ist hier los?
Unter einem schlechten Stern Aus ökonomischer Sicht kann es durchaus sein, dass ein lukratives Investitionsprojekt kein Geld findet. Gerade Startup-Finanzierungen können sich schwierig gestalten. Eine Investition in ein Jungunternehmen ist schliesslich von einer völlig anderen Qualität als ein gewöhnliches Aktieninvestment. Zuerst wäre da das nicht unerhebliche Risiko: Bei einer Investition in ein Startup besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls als bei anderen Anlageformen (siehe Grafik). Weitaus wichtiger dürfte aber sein, dass viele Informationen bei einer StartupFinanzierung privater Natur sind – Ökonomen sprechen in diesem Zusammenhang von Informationsasymmetrien. Zum einen müssen bei einem Startup die Geschäftsidee sowie das Team dahinter vertieft analysiert werden. Zum anderen kommt der Qualität der Investoren ebenfalls eine grosse Bedeutung zu. Oft nehmen diese nämlich die jungen Wilden etwas unter ihre Fittiche und helfen mit ihrem Netzwerk und ihrem Know-how aus. Das machen Geldgeber wiederum nur, wenn sie auch genügend von einem Erfolg profitieren können, was auf eine weitere Herausforderung hinweist: Viele Investitionen in Startups sind so gross, dass eine Beteiligung für Kleinanleger nicht infrage kommt. Damit steht der Kapitalmarkt für Jungunternehmer unter einem schlechten Stern. Umso erfreulicher ist es, dass man sich in der Risikokapitalbranche in einem Punkt weitgehend einig ist: Die frühe Finanzierung von Startups stellt in der Schweiz kein Problem dar. Das war vor rund zehn Jahren noch nicht der Fall. Damals mangelte es selbst an kleinen Beträgen, um einen Prototyp bauen oder erste Kunden beliefern zu können. Heute gibt es bei solchen tiefen einstelligen Millionenbeträgen keine Finanzierungslücke mehr – böse Zungen behaupten gar, dass das viele Geld in frühen Phasen bereits zur Bildung von Wellness-Oasen für Jungunternehmer beigetragen habe.
Wer finanziert das Wachstum? In späteren Finanzierungsphasen, so vernimmt man hingegen immer wieder, sei es für Startups schwierig, Geld aufzutreiben. Davon ausgenommen seien nur die Life-Sciences, sonst mangle es in der Schweiz an Möglichkeiten zur Wachstumsfinanzierung. Egal an welchem Startup-Event oder Investorenanlass man teilnimmt, immer wieder hört man die Klage über das sogenannte «Tal des Todes». Damit sind Finanzierungsrunden zwischen 5 und 20 Mio. Fr. gemeint. Thomas Heimann von Seca, dem Schweizer Branchenverband der Risikokapitalgeber, zitiert dazu eine Studie, laut der 29% der Jungunternehmer sehr grosse Mühe bekunden, in Folgefinanzierungen zu Geld zu kommen. Allerdings stammen diese Daten aus einer Untersuchung der Jahre 2003 bis 2013. In den vergangenen Jahren hat
Der Risikokapitalmarkt in der Schweiz entwickelt sich prächtig Offizielle Statistiken unterschätzen das in Schweizer Startups investierte Kapital In Mio. Fr. Inkl. nichtöffentliche Finanzierungsrunden 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0
75. Perzentil Median 25. Perzentil
Lukrativ, aber äusserst riskant Rendite in %, jährliche Erträge 30 25 20 15 10 5 0 –5
2012
2013
2014
2015
Large-Cap-Aktien
Anleihen
2016
Buyout and Growth
Öffentlich
Das «Tal des Todes» ist zumindest auf der einen Seite ein statistisches Artefakt Anzahl Finanzierungsrunden in der Schweiz, gegliedert nach Grösse (in Mio. Fr.)
2015
Private Equity
Venture-Capital
Privat
2016
30 Ohne die Zusammenfassung der grösseren Finanzierungsrunden in drei Kategorien gäbe es keinen «Berg» auf der rechten Seite.
25 Finanzierungsrunden
Die Politik sorgt sich um die Finanzierung von Jungunternehmen. Jüngst stellte sich gar ein Bundesrat in den Dienst eines neuen Risikokapitalfonds. Brauchen die Startup-Investoren tatsächlich so viel Zuneigung?
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* Zukunftsfonds: Den Anstoss zu diesem Dachfonds gab Henri Meier, ehemaliger Finanzchef von Hoffmann-La Roche und einstiger Givaudan-Verwaltungsratspräsident. Der Zukunftsfonds strebt eine Grösse von 500 Mio. Fr. an, und die Lancierung soll im vierten Quartal 2017 erfolgen. Als Investoren werden Schweizer Pensionskassen angesprochen. Um eine gewisse Risikodiversifikation zu erreichen, soll aber nicht nur in Schweizer Startups investiert werden. * Swiss Fund of Venture Funds: Die Westschweizer Private-Equity-Firma Lyrique wurde früher oft mit dem Zukunftsfonds in Verbindung gebracht, könnte nun aber demnächst einen eigenen Fonds ins Rennen schicken. Unter
dem Namen Swiss Fund of Venture Funds sollen idealerweise 200 Mio. Fr. geäufnet werden, die dann indirekt in Schweizer und europäische Startups investiert werden. Zielgruppe sind nicht nur Pensionskassen, sondern auch andere institutionelle Kunden wie Versicherungen. * Aravis Growth: Seit längerem für einen grösseren Fonds weibelt JeanPhilippe Tripet von Aravis, einer Zürcher Venture-Capital-Firma. Sein Projekt war bisher unter dem Namen Swissfund bekannt, heisst neu aber Aravis Growth. Damit möchte Tripet direkt in Startups investieren. Zu zwei Dritteln sollen die Gelder in Jungunternehmen in der Wachstumsphase fliessen. Als Zielgrösse für den Fonds werden 300 Mio. Fr. angepeilt, davon sollen rund 70% in der Schweiz und 30% in Europa investiert werden. * Private Markets Fund for Swiss Pension Funds: Die auf Private Equity spezialisierte Fondsgesellschaft Partners Group präsentierte kürzlich das Konzept eines neuen Anlagevehikels, das auf Pensionskassen zugeschnitten ist. Dabei würde jedoch nur ein Bruchteil der Gelder in Schweizer Startups fliessen. Auf Anfrage erklärte Partners Group denn auch, dass man kein Venture-Capital-Investor sei und keine Auskünfte zu diesem Thema geben könne. * Swiss Entrepreneurs Fund: Letzten Monat wurde ein weiteres Projekt in die Öffentlichkeit getragen, das mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann eine prominente Galionsfigur vorweisen kann. Bei dieser Initiative geht es nicht nur um einen Fonds, sondern auch um eine angegliederte Stiftung. Beim eigentlichen Finanzierungsvehikel wird ein Volumen von 500 Mio. Fr. angestrebt, davon sollen 60% in der Schweiz investiert werden. Die Mobiliar sowie die UBS und die Credit Suisse sollen bereits mit von der Partie sein. Von offizieller Seite will man über dieses Projekt derzeit nicht weiter kommunizieren, man stehe erst am Anfang, heisst es. Internen Dokumenten nach scheint es sich dabei vorwiegend um einen Dachfonds zu handeln. Pikant ist das Engagement der Banken. So soll laut einem Beobachter bei der UBS das Geld nicht von der Bank selber, sondern vielmehr von ihren Kunden stammen. Zudem bringt sich die Grossbank in Präsentationen bereits als Investment-Advisor des neuen Finanzprodukts in Stellung.
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>15
>20
>50 NZZ-Infografik/cke.
QUELLEN: INVESTIERE.CH, SWISS VENTURE CAPITAL REPORT 2017, LIPPER, CAMBRIDGE ASSOCIATES, JPMORGAN ASSET MANAGEMENT
sich viel getan. So hat sich seit 2013 das in Schweizer Startups investierte Kapital mehr als verdoppelt (siehe Grafik). Interessanter als Klagen von Startups nach dem Platzen der Dotcom-Blase und während der Finanzkrise ist daher die heutige Perspektive der Investoren. In der Risikokapitalbranche stützen viele die These einer Finanzierungslücke und sehen im Bereich der späten Startup- und frühen Wachstumsfinanzierung ein grosses Potenzial. Im Gegensatz zu den USA steckt die Wachstumsfinanzierung gerade im deutschsprachigen Europa noch in den Kinderschuhen. Laut Michael Bornhäusser, Leiter des Bereichs Private Equity und Teilhaber bei der Privatbank Sallfort, liegt das auch an unterschiedlichen Mentalitäten, teils bei den Startups, teils bei den Investoren selbst. So lassen viele Jungunternehmer hierzulande noch den Drang vermissen, mit dem eigenen Produkt die ganze Welt zu erobern. Aber auch bei den Investoren gebe es viele, die zu vorsichtig agierten und nicht auf Wachstum, sondern auf eine frühe Profitabilität fokussierten. Bei beiden Seiten ist diese Mentalität jedoch im Begriff, sich zu ändern, denn gerade für Investoren liegt in Europa – und auch in der Schweiz – ein vielversprechendes und gewinnträchtiges Feld brach. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass jüngst verschiedene Initiativen aufgegleist wurden. Schwung hat dem Ganzen eine Motion von Ständerat Konrad Graber vor knapp vier Jahren gegeben; Graber wollte mehr Gelder der Pensionskassen in den VentureCapital-Bereich fliessen sehen. Die folgenden fünf Venture-Capital-Projekte haben dabei hinter den Kulissen am meisten Aufmerksamkeit erhalten:
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Die genannten Initiativen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Als einziger direkter Fonds sticht Aravis Growth hervor, nur hier fliesst das Geld ohne Umwege über andere Fonds direkt zu Startups. Alle anderen Projekte sehen sich entweder als reine Dachfonds (fund of funds) oder erlauben Co-Investments. Von Co-Investment spricht man, wenn in ein Startup investiert wird, in das ein anderer direkter Fonds ebenfalls investiert. Das Risiko ist dabei höher als bei einem Dachfonds, dafür sind die Kosten geringer. Bei der geografischen Abdeckung fällt auf, dass bei allen Fonds Gelder ins Ausland fliessen, vorwiegend nach Europa. Trotzdem geben sich die meisten Fonds als «Förderer von Schweizer Jungunternehmen» aus – schliesslich wird dieses Narrativ von Politik und Öffentlichkeit gefordert. Der patriotische Anstrich ist allerdings fehl am Platz, denn es kann sinnvoll sein, nicht nur in Schweizer Jungunternehmen zu investieren – je nach Zielgruppe sind andere Fonds-Eigenschaften erwünscht. Will ein grosser institutioneller Investor sein Portfolio spezifisch um Schweizer Startups ergänzen, dürften CoInvestments oder ein direkter Fonds die beste Wahl sein, da dabei die Kosten relativ gering ausfallen. Für kleine Pensionskassen hingegen ergibt es mehr Sinn, in ein Produkt zu investieren, das bereits eine gewisse Diversifikation bietet und so die Risiken streut. Ein solcher Dachfonds ist wiederum nicht ganz gratis. So sollen die totalen Kosten (total expense ratio, TER) beim Swiss Entrepreneurs Fund laut internen Dokumenten bei rund 4 bis 4,5% zu liegen kommen – das ist ein stolzer Wert und dürfte die Gesamtrendite stark belasten. Bei der Stiftung Pro Zukunftsfonds Schweiz kann man sich derzeit zu den Kosten nicht definitiv äussern, Vizepräsident Max Gurtner erklärt aber, dass eine TER von unter 2,5% erwartet wird.
Freudige Kooperation . . . Die unterschiedlichen Zielgruppen der Fonds erklären auch, weshalb gewisse Personen bei mehreren Initiativen involviert sind. Beispielsweise ist Tripet, der hinter Aravis Growth steht, auch bei der Swiss Entrepreneurs Foundation mit im Projektteam. Das ergibt durchaus Sinn, da der Dachfonds dereinst in seinen direkten Fonds investieren könnte. Eine ähnliche Überlegung dürfte bei Roger Wüthrich-Hasenböhler eine Rolle gespielt haben. Er ist bei Swisscom für
Investitionen in Startups zuständig und könnte dereinst von Co-Investments profitieren. In der Branche spricht man zudem davon, dass der Telekomkonzern einen eigenen direkten Fonds, ähnlich jenem von Tripet, aufsetzen könnte; Swisscom Ventures wollte sich dazu auf Anfrage nicht äussern. Dass innerhalb der Venture-CapitalBranche viele hell begeistert sind von den anderen Projekten, darf daher nicht erstaunen. Für den Aufbau des Ökosystems ist diese Kooperation auch wünschenswert. Ob in einer späteren, operativen Phase eine solche Verflechtung im Sinne der (institutionellen) Anleger ist, müssen diese dann selber entscheiden.
. . . und harter Wettbewerb Völlige Eintracht herrscht aber auch in der Venture-Capital-Branche nicht. Hinter vorgehaltener Hand wird noch von weiteren Projekten berichtet. Investoren haben im «Tal des Todes» offenbar eine Marktlücke entdeckt. Noch ist die Konkurrenz bei diesen Finanzierungsrunden gering, und es können gute Konditionen ausgehandelt werden. Das dürfte sich jedoch ändern, sobald mehr Fonds um die Startups buhlen. Daher dürften am Ende kaum alle Initiativen umgesetzt werden. Der einstige Unternehmer und heutige Investor Bornhäusser sieht gerade im ICT-Bereich zwar grosses Potenzial, weist aber darauf hin, dass ein Fonds nicht von heute auf morgen das StartupÖkosystem umkrempeln werde. Wie gross die Finanzierungslücke ist, erfährt man von ihm nicht. Regelmässig Zahlenmaterial zu Startup-Finanzierungen in der Schweiz veröffentlicht indessen investiere.ch. Steffen Wagner ist Gründer und Geschäftsführer der Startup-Investitionsplattform. Er denkt, dass es im Bereich zwischen 5 und 20 Mio. Fr. ein Potenzial für zusätzliche Investitionen von 50 bis 150 Mio. Fr. pro Jahr gibt. Ein grösseres Potenzial erkennt Tripet. Er glaubt, dass die Startup-Finanzierung in der Schweiz von 1 auf 2 Mrd. Fr. gehoben werden kann. Selbst dann wird es aber kaum für alle Projekte reichen. Zu den verschiedenen Initiativen sagt Tripet daher: «Momentan sind wir in der Mitte des Flusses und wissen nicht, welches Fonds-Projekt es schaffen wird.» Bis dieses Rennen entschieden ist, werden die Beteiligten weiter intensiv für ihre Interessen werben – und so manchem Politiker wird wohl noch mit dem «Tal des Todes» das Fürchten gelehrt werden.
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Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
Finanzmarkt Zu verkaufen betriebsbereite
Schweizer Aktien – Ausserbörslicher Handel der Zürcher Kantonalbank Branche Index Finanzen
Bahnen
Energie
Immobilien Industrie
Medien Nahrungsmittel
Tourismus
Transport Gesamtmarkt
Valor 18382759 13618257 135186 1017318 143093 1727783 2349727 900597 1629001 227626 169053 2050274 12944222 262089 1438699 255740 231303 921918 157936 653256 1245763 21293696 3088868 12651797 167170 154180 1604988 623401 1474512 385703 1110034 1601684 254158 161329 931972 4179 265863 3201868 141370 265844 1328336
Titelbezeichnung KMU Index acrevis Bank N Bank SLM N Welinvest AG Arosa Bergbahnen N Davos Klosters Bergbahnen Lenzerheide Bergbahnen Pilatus-Bahnen N Rigi Bahnen AG Schilthornbahn AG EW Jona-Rapperswil Holdigaz N IBAarau N Wasserwerke Zug N Energie Zürichsee Linth AG Espace Real Estate N Sia-Haus sitEX Properties AG Cendres+Métaux SA Griesser Holding N Plaston Holding N Weiss & Appetito AG N AZ Medien AG Neue Zürcher Zeitung N Zürcher Oberland Medien N Brauerei Falken I Patiswiss N Schweizer Zucker AG Thurella AG Bad Schinznach N Bernexpo Holding AG Ferien Hoch-Ybrig N Grand Resort Bad Ragaz N Kongress- und Kursaal N Stadtcasino Baden N Weisse Arena N Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft* Auto AG Holding Flughafen Bern Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen N Precious Woods N
Geld 1378,7 1.325,00 1.480,00 4.750,00 76,00 207,00 15,00 2.460,00 8,00 1.500,00 6.500,00 183,00 1.000,00 15.200,00 1.810,00 165,00 4.800,00 41,50 10.050,00 775,00 3.300,00 385,00 1.200,00 5.890,00 950,00 13.300,00 360,00 22,25 140,20 3.100,00 485,50 19,50 4.800,00 470,00 470,00 95,00 152,00 547,00 45,00 7.200,00 6,00
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Rendite % 2017 – 17,71% 2,42% 5,16% 1,89% 0,34% 5,26% 21,79% 0,00% 16,92% 1,74% 0,98% 0,00% –25,19% 1,52% 20,00% 1,25% 14,29% 2,40% 0,00% 3,08% 5,69% 2,19% 17,31% 2,00% –6,54% 2,99% 10,14% 2,07% –4,74% 2,73% 13,79% 3,33% 6,67% 4,22% –21,70% 1,79% 64,75% 1,94% 13,14% 3,03% –4,76% 2,08% 34,62% 1,67% –3,23% 3,40% –1,83% 4,21% 0,53% 0,38% –1,48% 2,08% 10,77% 0,00% 13,81% 1,43% 37,45% 1,68% 6,90% 3,09% 11,61% 5,13% –18,75% 0,00% –4,00% 0,00% –2,08% 4,26% 2,17% 0,00% 18,75% 3,29% 4,11% 1,83% 53,22% 0,00% 0,00% 1,39% 11,63% 0,00% 0,00%
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Zürcher Kantonalbank Ausserbörslicher Handel Postfach, 8010 Zürich Telefon 044 293 65 04
AG-Mäntel
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133.453,53 111.653,23 102.934,80 103.070,00 110.240,38 116.959,79 88.531,42 462.791,30 248.739,65 193.905,44 147.408,10 209.054,83 439.908,96 117.004,00 218.957,81 62.700,69
Anze i ge Inventarwert
Immobilien Europa Immobilien CH Wohnen Immobilien CH Geschäft Hedge Funds
179.582,98 138.715,32 125.689,37 18.801,54
Bâloise-Anlagestiftung für Personalvorsorge
Tel. +41 (0)58 285 80 72, www.baloise-anlagestiftung.ch [email protected] Aktien Global Qual & Div CHF CAP 1.330,84 Aktien Schweiz Qual & Div CHF DIST 4.929,00 BVG-Mix 15 Plus DIST 1.377,88 BVG-Mix 15 Plus R CAP 136,34 BVG-Mix 25 Plus DIST 1.564,01 BVG-Mix 25 Plus R CAP 154,38 BVG-Mix 40 Plus DIST 1.941,11 BVG-Mix 40 Plus R CAP 190,99 Obligationen Ausland CHF CAP 1.059,28 Obligationen Euro CHF DIST 1.070,86 Obligationen Schweiz CHF DIST 1.479,05
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Hast du Töne? Wer seine Lippen trendgerecht aufpeppen möchte, liegt zurzeit mit Beerenfarben richtig. Ein Beauty-Stylewatch
Bern–Paros einfach e Die Farben der Stund
Der Schweizer Modedesigner Hin-Phu Tran ist auf eine griechische Insel ausgewandert. Vor Ort zeigt er uns die schönsten Plätze
Äppchenweise Fashion-Apps bieten mehr als ödes Online-Shopping. Wir zeigen sieben von grossen Modemarken, die besonders cool sind
Neue Heimat: Der Berner Designer Hin-Phu Tran zeigt seine liebsten Plätze auf Paros
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Feine Äppchen: 7 Fashion-Apps, die weit mehr bieten als bloss schöne Mode
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Sonntagsoutfit 4 Hat das Stil 5 Rezept 16 Wein-Keller 17 Wanderung 22
Agglo Goes City Sportsocken in Gummilatschen – das No-Go wird plötzlich zum heissen Trend für modisch Fortgeschrittene. Eine Anleitung
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FINANZEN
Samstag, 12. August 2017
31
Neuö Zürcör Zäitung
Schweizer Aktienmarkt verliert im Sog der Nordkorea-Krise an Terrain SEITE 32
SMI
Euro/Fr.
Gold ($/oz.)
Erdöl (Brent)
8884,04 -0.74%
1,1369 0.36%
1296,80 0.52%
52,04 0.42%
Wenn die Zukunft rosig, aber fern ist
AKTIENMÄRKTE
Die Chat-App Snapchat kann die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllen
SMI
Schweiz (10-j.)
9500
0.1 CHRISTIANE HANNA HENKEL, NEW YORK
9000 8500 8000 7500
GELD- UND KAPITALMÄRKTE
A
S
O N D
Schluss 10.08.
(22.15 Uhr) Europa SMI 8949.86 SPI 10187.53 ATX 3198.46 DAX 12014.30 CAC 40 5115.23 FTSE 100 7389.94 Euro Stoxx 50 3433.54 Stoxx Europe 50 3064.20 Amerika Dow Jones 21844.01 S&P 500 2438.21 Nasdaq 6216.87 S&P/TSX 15074.25 Mexiko IPC 50906.84 Bovespa 67072.25 Merval 21132.97 Asien und Afrika Nikkei 225 19729.74 Hang Seng 27462.73 Shanghai Comp. 3261.80 Indien BSE 31531.33 S&P / ASX 200 5760.90 JSE Südafrika 82835.14
J
F M A M J
Schluss 11.08.
J
% absolut 11.08. 11.08.
8884.04 10112.23 3162.47 12014.06 5060.92 7309.96 3406.34 3030.83
-0.74 -0.74 -1.13 0.00 -1.06 -1.08 -0.79 -1.09
-65.82 -75.30 -35.99 -0.24 -54.31 -79.98 -27.20 -33.37
21858.32 2441.32 6256.56 15033.38 50776.16 67370.50 21395.63
0.07 14.31 0.13 3.11 0.64 39.68 -0.27 -40.87 -0.26 -130.68 0.44 298.25 1.24 262.66
gs. 26890.96 3209.80 31213.59 5693.10 82017.01
-2.08 -571.77 -1.59 -52.00 -1.01 -317.74 -1.18 -67.80 -0.99 -818.13
Als sich der Snapchat-Betreiber Snap im März an der New Yorker Börse kotieren liess, bestand der Börsenwert am Ende des ersten Handelstags – rund 30 Mrd. $ – fast ausschliesslich aus Hoffnung: nämlich aus der Hoffnung, dass das Social-Media-Unternehmen irgendwann aus rund hundert Millionen Nutzern ein paar Milliarden machen würde, seinen Umsatz entsprechend in die Höhe katapultieren und sich von einer Geldverbrennungsmaschine in einen Gewinnmotor verwandeln würde.
Snap nur wenig schlechter als Facebook Aktienkursentwicklung, normalisiert, Schlusskurs am 1. Handelstag = 100 100 90 80
Snap
70 60
Facebook
50 40 Woche
5
10
15
20
24
NZZ-Infografik/cke.
QUELLE: BLOOMBERG
Das Prinzip Hoffnung Denn anders ist es nicht zu erklären, dass die Investoren von einem Jungunternehmen Aktien kauften, das im Geschäftsjahr vor dem IPO über 500 Mio. $ verbrannt hatte, um einen relativ jämmerlichen Umsatz von gut 400 Mio. $ einzufahren. Mitgründer und CEO Evan Spiegel war der Anlass für diese Hoffnung: Der talentierte Unternehmer hatte in den letzten Jahren bewiesen, dass er Snap immer wieder erneuern und damit mehr Nutzer für die Plattform gewinnen konnte. Seit dem Börsengang sind die Aktien jedoch auf Abwärtskurs. Und der hat sich nun nochmals akzentuiert: Im Nachgang zu den am Donnerstagabend nach New Yorker Börsenschluss veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal stürzte der Kurs am Freitag um 14% ab. Damit liegt der Aktienkurs fast 30% unter dem Ausgabepreis. Seit März haben sich – gemessen am Schlusskurs
des ersten Handelstages – somit knapp 20 Mrd. $ in Luft aufgelöst. Das entspricht etwa dem Marktwert des Schokoladekonzerns Hershey’s. Der Umsatz war im zweiten Quartal im Vergleich mit dem direkten Vorquartal gerade mal um 21% (auf 181 Mio. $) gewachsen und die Anzahl der Nutzer um magere 4% auf nun 173 Mio. Der vom Unternehmen nach eigener Formel berechnete Umsatz pro Nutzer betrug $ 1.05, was 16% über dem direkten Vormonat liegt. Der Verlust stellte sich auf 443 Mio. $ nach 2,2 Mrd. $; letzterer Wert hatte die Entlohnung der Mitarbeiter mit Aktien enthalten. Spiegel versuchte am Donnerstagabend, die Investoren mit dem Argument zu beruhigen, dass ein paar schlechte Quartalszahlen angesichts des enormen Potenzials zu vernachlässigen seien. Vielleicht hat der selbstbewusste Jungunternehmer recht – dann jeden-
falls, wenn das Unternehmen einem ähnlichen Weg folgt wie Facebook (siehe Grafik). Dessen Aktien hatten in den ersten sechs Monaten nach dem IPO im Jahr 2012 über die Hälfte ihres Wertes verloren und dümpelten dann fast ein Jahr auf diesem Niveau. Dass dieser Fehlstart einmal zu einem Börsenwert von 486 Mrd. $ führen würde, war damals undenkbar. Allerdings gab es damals, im Jahr 2012, auch nur einen wirklich grossen Konkurrenten im digitalen Werbemarkt, nämlich Google. Snapchat hingegen muss sich gegenüber Google und Facebook behaupten und damit gegenüber zwei Unternehmen, die rund 60% des digitalen Werbemarkts für sich einnehmen und derzeit fast dessen gesamtes Wachstum für sich verbuchen können. Die Situation von Snap ist denn auch ein Test, ob die starke Marktstellung von Facebook und Google noch ausreichend Wettbewerb zulässt.
Testfall für den Wettbewerb Und sie ist auch ein Test dafür, ob ein kleiner Anbieter wie Snap einem Riesen wie Facebook etwas entgegenzusetzen hat, wenn dieser seinen agilen Konkurrenten massiv nacheifert und Eigenschaften in seine Anwendungen integriert, die jenen von Snap doch recht ähneln. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte nämlich im Jahr 2013 versucht, Snap für 3 Mrd. $ zu übernehmen, war aber bei den Snap-Gründern auf völlig taube Ohren gestossen. Seitdem geht er mit einer aggressiven Produktpolitik auf Konfrontationskurs.
DER SCHWEIZERISCHE AKTIENMARKT
Politisches Säbelrasseln setzt Märkte unter Druck
Sämtliche SMI-Titel schliessen die Woche im Minus ab und drücken den Index unter die 9000er-Grenze URS STADELMANN
Der Kursverlauf am schweizerischen Aktienmarkt war in dieser Woche von Donald Trumps Drohungen gegenüber dem nordkoreanischen Regime geprägt. Nach einer relativ ruhigen ersten Wochenhälfte verdarb das Wortgefecht zwischen dem amerikanischen Präsidenten und Kim Jong Un den Anlegern in der zweiten Wochenhälfte die Laune. Auch die Quartalszahlen vom Versicherungskonzern Zurich und dem Personaldienstleister Adecco bereiteten den Investoren weniger Freude, als man es von den Berichten der vergangenen Wochen gewohnt ist. So kam der SwissMarket-Index (SMI) unter Druck und beendete die Woche mit einem Minus von über 3% und unter 9000 Punkten. Adecco und Zurich zeigten zwar am Donnerstag Berichte mit dem Potenzial, den SMI zu stützen, ihre Aktien konnten jedoch keine positiven Akzente setzen. Zurich konnte zwar massiv Kosten sparen und hat seinen Reingewinn um 21% auf 896 Mio. $ gesteigert. Trotzdem ging der Titel mit einem Minus von über 2% ins Wochenende. Die Aktie von Adecco erwischte es sogar noch stärker. Zwar erreichte der weltgrösste Personaldienstleister im zweiten Quartal dank einem guten Marktumfeld mehr Umsatz und mehr Gewinn, trotzdem stellte das die Investoren nicht zufrieden, und die Papiere schlossen mit einem Wochenminus von über 7% als grösste Verlierer der Woche. Die Titel von Adecco waren damit allerdings in guter Gesellschaft. Vom SMI beendeten sämtliche Titel die Woche im Minus. Die Aktien von Swisscom und Sika kamen dabei noch glimpflich davon und konnten die Verluste unter 2% halten. Die drei Schwer-
gewichte des SMI, Nestle, ´ Novartis und Roche, beendeten die Woche ebenfalls mit einem kleineren Rückgang als 3,3%, was den Absturz des Schweizer Leitindexes ein wenig abfedern konnte. Ob sich der Schweizer Aktienmarkt erholen kann und wieder über die 9000er-Grenze steigt, hängt von der
internationalen Politik ab. Die geopolitische Verunsicherung treibt die Anleger in sichere Häfen. Dies erklärt auch die Stärke des Frankens, der traditionellerweise bei Unsicherheit als beliebte Absicherung gilt. Die Schweizer Valuta hat gegenüber allen Hauptwährungen zugelegt. Auch Gold und Obligationen mit
hoher Kreditqualität waren gefragt. Wie und ob sichere Häfen auch in der kommenden Woche gesucht werden, weiss nur der amerikanische Präsident. Sollte sich aber das politische Säbelrasseln in einen bewaffneten Konflikt steigern, könnte dies der Auslöser für eine überfällige Korrektur an den Märkten sein.
AUSGEWÄHLTE BÖRSENKURSE IM WOCHENVERGLEICH Schluss 04.08.
Schluss 11.08.
% Woche
% 2017
% 1 Jahr
Volatilität
15.27 7.82 15.65 55.50 48.10 80.75 638.50 28.25 17.06 114.20 63.70
14.34 7.72 14.50 52.45 48.20 78.20 616.00 32.15 16.38 108.20 60.45
-6.09 -1.28 -7.35 -5.50 0.21 -3.16 -3.52 13.81 -3.99 -5.25 -5.10
0.57 25.32 22.88 15.96 19.45 17.95 29.07 34.80 2.70 6.71 13.10
27.65 66.02 52.63 25.06 27.51 16.11 34.64 25.34 21.78 12.42 31.27
29.79 29.77 33.45 19.29 19.97 12.24 15.08 26.34 24.07 14.31 16.12
1467.00 482.00 75.35 59.00
1462.00 469.50 70.80 57.50
-0.34 -2.59 -6.04 -2.54
11.35 15.02 -5.91 7.18
13.51 17.11 3.96 11.43
19.86 11.69 19.96 22.18
1669.00 1208.00 486.90 394.10 78.95 62.50 60.80 48.95
22.49 693.00 1980.00 6730.00 447.75
21.70 668.50 1916.00 6590.00 442.50
-3.51 -3.54 -3.23 -2.08 -1.17
23.51 29.18 2.68 34.71 9.94
25.94 22.10 -7.62 40.48 14.85
15.30 16.11 15.12 20.28 16.74
23.13 15.66 712.50 488.00 2089.00 1710.00 6740.00 4090.00 471.20 371.30
74.45 77.45 158.40 248.20 171.90 124.90 2181.00
69.05 76.30 150.10 241.30 166.70 123.10 2128.00
-7.25 -1.48 -5.24 -2.78 -3.03 -1.44 -2.43
3.60 9.08 18.19 27.74 23.85 -3.22 2.70
23.52 9.39 29.62 30.36 20.80 -9.49 -2.92
16.93 18.89 21.27 14.88 13.57 19.29 13.14
77.90 53.35 86.55 64.60 172.60 111.20 249.80 168.00 173.10 125.80 140.40 116.90 2412.00 1905.00
82.00 56.35
82.25 55.20
0.30 -2.04
-2.66 12.08
4.11 22.80
21.19 13.70
94.95 59.65
73.50 43.05
272.00 85.45 228.50 82.60 248.00 158.60 549.50 103.40
269.00 79.05 222.30 79.90 242.30 152.50 530.50 98.75
-1.10 -7.49 -2.71 -3.27 -2.30 -3.85 -3.46 -4.50
22.00 8.14 36.13 7.83 4.17 23.58 33.46 -14.06
65.74 11.97 27.32 -0.81 -2.65 9.16 33.21 -17.85
38.00 25.87 21.69 16.23 16.52 14.46 19.56 22.63
286.20 95.35 236.30 84.35 273.00 166.70 571.00 123.70
134.40 66.00 144.68 67.40 218.30 114.90 347.25 95.65
Banken und Finanzdienstleistungen Credit Suisse Group N EFG N GAM N Julius Bär N Liechtenst. Lbk. N Pargesa I Partners Group N Swissquote N UBS Group N Valiant N Vontobel N
Bau und Material
Forbo N Geberit N Implenia N LafargeHolcim N
Chemie
Clariant N EMS-Chemie N Givaudan N Sika I Syngenta N
Dienstleistungen Adecco Group N DKSH Holding N Dufry N Flughafen Zürich N Kühne + Nagel N Panalpina N SGS N
Energie Alpiq N BKW N
Gesundheit
Actelion N Basilea Pharmac. N Lonza N Novartis N Roche GS Sonova N Straumann N Vifor Pharma N
52 Wochen Hoch Tief 15.92 8.09 15.90 56.45 55.75 81.65 640.50 33.15 17.73 120.50 66.35
11.07 4.41 8.81 37.91 37.60 61.80 438.75 22.95 12.44 87.20 45.70
Immobilien
Allreal N Mobimo N Orascom N PSP Swiss Prop. N Swiss Prime Site N
Konsumgüter Richemont N Swatch I
Nahrung
Aryzta N Barry Callebaut N Lindt & Sprüngli N Nestlé N
Schluss 04.08.
Schluss 11.08.
% Woche
% 2017
% 1 Jahr
Volatilität
177.10 274.75 6.69 89.35 88.80
171.20 267.00 6.40 86.95 86.25
-3.33 -2.82 -4.33 -2.69 -2.87
13.15 4.81 25.24 -1.19 3.48
18.81 8.32 -7.78 -11.14 -4.22
11.37 12.56 34.79 13.09 13.67
187.80 281.50 7.00 98.70 91.85
141.60 232.90 4.40 83.90 78.05
22.75 354.75 287.50 160.70 874.50 1122.00 68.95 15.70 35.10 1.48 14.60 223.10 215.00 114.10 108.20 92.60
21.98 341.25 274.00 155.70 841.00 1097.00 67.25 15.00 33.50 1.43 13.55 214.00 206.20 109.00 106.60 90.40
-3.38 -3.81 -4.70 -3.11 -3.83 -2.23 -2.47 -4.46 -4.56 -3.38 -7.19 -4.08 -4.09 -4.47 -1.48 -2.38
2.33 36.09 2.33 12.50 11.10 31.53 19.03 -15.01 31.89 113.43 35.50 20.84 14.81 31.17 1.52 27.50
2.38 35.42 -10.75 13.32 13.04 34.68 12.84 -29.91 59.90 20.72 39.83 1.90 5.26 44.37 6.18 50.17
15.65 19.18 27.67 19.02 18.79 20.63 21.37 24.99 31.04 66.66 22.41 23.87 13.88 17.60 22.20 23.93
24.89 361.50 319.50 169.90 892.50 1130.00 73.80 21.60 39.00 1.66 14.95 248.00 216.00 119.00 118.50 95.80
19.72 215.80 231.00 126.20 675.50 785.50 53.20 14.70 20.35 0.46 8.40 173.60 174.10 72.65 91.00 56.50
85.35 398.70
82.60 375.10
-3.22 -5.92
22.46 18.44
38.82 40.96
21.72 22.31
85.90 414.60
55.85 253.00
32.24 31.04 1410.00 1377.00 66540.00 64050.00 83.25 80.85
-3.72 -2.34 -3.74 -2.88
-30.79 10.51 3.47 10.68
-17.49 2.76 -7.44 1.70
49.70 15.23 16.21 13.65
Telekommunikation Sunrise Comm. N Swisscom N
Versicherungen
Bâloise N Helvetia N Swiss Life N Swiss Re N Zurich Insur. Grp N
Indizes SMI SPI
-0.3 -0.5 -0.7
A
S
O
N
D
J
F M A M J
Schluss Schluss 2016 10.08. Bond-Indizes (3 Monate, Vortag) Swiss-Bond-Index (SIX) 136.23 136.94 Repo-Index (Raiff.) 150.63 151.34 Liquid-Swiss-I. (CS) 171.91 172.53 Geldmarkt (3 Monate, Vortag) Franken-Libor -0.7292 -0.7262 Euro-Libor -0.3364 -0.3727 Dollar-Libor 0.9979 1.3092 Yen-Libor -0.0466 -0.0174 Kapitalmarkt (10-jährige Staatsanleihen) Schweiz -0.20% -0.14% Deutschland 0.20% 0.41% Grossbritannien 1.09% 1.09% USA 2.48% 2.23% Japan 0.04% 0.05%
J
Schluss 11.08. 137.09 151.58 172.83 -0.7262 -0.3749 1.3091 -0.0249 -0.17% 0.39% 1.06% 2.21% 0.05%
DEVISENMÄRKTE Euro in Franken 1.16 1.13 1.10 1.07 1.04
A
S
O N D
(22.15 Uhr) Franken in Euro in Pfund in Dollar in Yen Euro in Franken in Pfund in Dollar in Yen Dollar in Franken in Euro in Pfund in Yen
J
F M A M J
J
Schluss 10.08.
Schluss 11.08.
% absolut 11.08. 11.08.
0.8828 0.8008 1.0391 113.41
0.8794 0.7990 1.0398 113.45
-0.38 -0.0033 -0.22 -0.0018 0.07 0.0007 0.03 0.0381
1.1328 0.9071 1.1772 128.47
1.1369 0.9087 1.1824 128.99
0.36 0.18 0.44 0.40
0.0041 0.0016 0.0052 0.5114
0.9623 0.8495 0.7706 109.14
0.9617 0.8458 0.7686 109.10
-0.06 -0.44 -0.26 -0.04
-0.0006 -0.0038 -0.0020 -0.0465
ROHWARENMÄRKTE Bloomberg Commodity Index
Industrie undTechnologie
ABB N Bucher Ind. N Burckhardt Comp. N Dätwyler I dormakaba N Georg Fischer N Huber + Suhner N Kudelski I Logitech Intern. N Meyer Burger N OC Oerlikon N Rieter N Schindler PS SFS Group N Sulzer N Temenos N
-0.1
52 Wochen Hoch Tief
45.87 26.14 1425.00 1165.00 72280.0 57025.0 86.00 67.00
77.50 480.50
76.75 472.60
-0.97 -1.64
14.55 3.62
16.38 -2.92
20.45 11.68
82.00 488.00
59.00 426.80
157.60 553.50 362.80 92.05 297.20
151.70 538.00 345.60 88.25 289.20
-3.74 -2.80 -4.74 -4.13 -2.69
18.24 -1.91 19.92 -8.55 3.14
32.14 6.53 45.27 4.25 13.95
13.54 14.85 15.22 14.58 14.10
158.90 579.50 363.90 98.50 299.70
109.10 478.25 234.10 80.15 243.20
9176.99 8884.04 10448.96 10112.23
-3.19 -3.22
8.08 12.79
7.09 12.08
10.12 9.57
9198.45 7585.56 10470.2 8325.32
181 176 171 166 161
A
S
O
N
D
J
Schluss (22.15 Uhr) 10.08. Energie Erdöl ICE, Brent, $/Barrel 51.83 Erdöl ICE, WTI, $/Barrel 48.63 Erdgas Nymex, $/mmBtu 2.9760 Edelmetalle Gold Comex, $/oz. 1290.10 Silber UBS, $/oz. 17.08 Platin UBS, $/oz. 978.50 Palladium UBS, $/oz. 898.50 Industriemetalle Kupfer Grade A, LME, $/t 6416.25 Aluminium hg, LME, $/t 2023.50 Nickel LME, $/t 10765.00 Agrargüter Weizen CBOT, ¢/bu 440.50 Kakao Liffe, £/t 1538.00 Kaffee Liffe, $/t 2085.00 Zucker Nr.11, CSCE, ¢/lb 13.23 Orangensaft ICE, ¢/lb 136.45 Sojabohnen CBOT, ¢/bu 940.25 Baumwolle ICE-US, ¢/lb 68.38
F M A M J
J
Schluss % abs. 11.08. 11.08. 11.08. 52.04 48.95 2.9860
0.41 0.66 0.34
0.21 0.32 0.01
1296.80 17.14 984.50 901.00
0.52 0.35 0.61 0.28
6.70 0.06 6.00 2.50
6353.25 -0.98 -63.00 2040.00 0.82 16.50 10587.50 -1.65-177.50 438.50 -0.45 -2.00 1543.00 0.33 5.00 2142.00 2.73 57.00 13.36 0.98 0.13 136.95 0.37 0.50 945.75 0.58 5.50 68.16 -0.32 -0.22
32 FINANZEN
Neuö Zürcör Zäitung
SMI mit Einbussen
SPI
SMI 8884,04 -0.74%
10112,23 -0.74%
Schluss 11.08.
Vol. in Stück
% 11.08.
absolut 11.08.
TAGESGEWINNER SMI
Sika I Roche GS Lonza N Swiss Re N ABB N
SPI
Bq. Profil de Gestion I SNB N Evolva Holding N Schaffner N IVF Hartmann N
6590 242.30 222.30 88.25 21.98
7253 862t 255t 1447t 5340t
0.46 -0.29 -0.31 -0.45 -0.45
30.00 -0.70 -0.70 -0.40 -0.10
4.50 2507 0.46 316.00 209.00
500 210 809t 410 1119
4.41 2.33 2.22 1.94 1.85
0.19 57.00 0.01 6.00 3.80
TAGESVERLIERER SMI
Julius Bär N Credit Suisse Group N UBS Group N Zurich Insur. Grp N Nestlé N
SPI
CI Com I Addex Therapeutics LumX Group Conzzeta N Arundel N
52.45 14.34 16.38 289.20 80.85
1036t 13515t 8492t 442t 4959t
-1.78 -1.31 -1.03 -0.99 -0.98
-0.95 -0.19 -0.17 -2.90 -0.80
4.98 2.20 0.19 991.00 7.30
5551 39t 560t 3949 6368
-9.45 -5.98 -5.00 -4.71 -4.58
-0.52 -0.14 -0.01 -49.00 -0.35
MEISTGEHANDELTE TITEL SMI
Credit Suisse Group N UBS Group N ABB N Nestlé N Novartis N
SPI
Meyer Burger N Schmolz+Bickenb. N Clariant N Logitech Intern. N OC Oerlikon N
(awp) V Der Schweizer Aktienmarkt hat
am Freitag mit Blick auf die NordkoreaKrise weiter an Terrain eingebüsst und die Woche klar im Minus abgeschlossen. Schwächere US-Inflationsdaten und die leichte Erholung an der Wall Street boten den europäischen Märkten keine nachhaltige Stütze. Von Panik war allerdings nichts zu spüren. Dennoch nahmen die Volatilität und die Suche nach sicheren Anlagen zu. Der Volatilitätsindex VSMI kletterte um 13% in die Höhe. Bis Börsenschluss verlor der SwissMarket-Index (SMI) 0,74% auf 8884,04 Punkte. Im Wochenverlauf büsste der SMI 3,2% ein, nachdem er am Montag noch auf ein Jahreshoch geklettert war. Der 30 Aktien umfassende Swiss-LeaderIndex (SLI) sank am Freitag um 0,73% und der breite Swiss-Performance-Index
SMI
14.34 16.38 21.98 80.85 79.90
13515t 8492t 5340t 4959t 3385t
-1.31 -1.03 -0.45 -0.98 -0.68
-0.19 -0.17 -0.10 -0.80 -0.55
1.43 0.87 21.70 33.50 13.55
7640t 4978t 2876t 1567t 1446t
-2.72 -4.40 -0.46 -0.30 -2.17
-0.04 -0.04 -0.10 -0.10 -0.30
8930 8910 8890 8870 8850
09:00
12:00
15:00
17:30
52 Wochen Hoch Tief 24.89 19.72 77.90 53.35 15.92 11.07 486.90 394.10 2089 1710 56.45 37.91 60.80 48.95 236.30 144.68 86.00 67.00 84.35 67.40 85.90 55.85 273.00 218.30 2412 1905 6740 4090 414.60 253.00 363.90 234.10 98.50 80.15 488.00 426.80 17.73 12.44 299.70 243.20
ABB N Adecco Group N Credit Suisse Group N Geberit N Givaudan N Julius Bär N LafargeHolcim N Lonza N Nestlé N Novartis N Richemont N Roche GS SGS N Sika I Swatch I Swiss Life N Swiss Re N Swisscom N UBS Group N Zurich Insur. Grp N
Schluss 10.08. 22.08 69.40 14.53 472.60 1928 53.40 58.05 223.00 81.65 80.45 83.25 243.00 2149 6560 378.00 348.30 88.65 476.50 16.55 292.10
Vol. in Stück 5340t 1723t 13515t 86t 29t 1036t 1880t 255t 4959t 3385t 943t 862t 24t 7253 200t 152t 1447t 148t 8492t 442t
% 11.08. -0.45 -0.50 -1.31 -0.66 -0.62 -1.78 -0.95 -0.31 -0.98 -0.68 -0.78 -0.29 -0.98 0.46 -0.77 -0.78 -0.45 -0.82 -1.03 -0.99
% 2017 2.33 3.60 0.57 15.02 2.68 15.96 7.18 36.13 10.68 7.83 22.46 4.17 2.70 34.71 18.44 19.92 -8.55 3.62 2.70 3.14
% 1 Jahr 2.38 23.52 27.65 17.11 -7.62 25.06 11.43 27.32 1.70 -0.81 38.82 -2.65 -2.92 40.48 40.96 45.27 4.25 -2.92 21.78 13.95
% % letzte 3 Jahre 5 Jahre gez. Div. 7.64 26.03 0.76 4.31 55.80 1.50 -38.19 -12.09 0.68 55.05 142.14 10.00 30.96 105.25 56.00 34.04 49.28 1.20 -18.56 -5.81 2.00 146.02 443.96 2.55 17.60 33.86 2.30 2.83 39.44 2.75 -4.40 34.86 1.70 -6.63 38.93 8.20 6.83 9.97 70.00 94.51 264.09 96.00 -22.72 -7.43 6.75 64.57 249.80 11.00 20.40 45.75 4.85 -6.04 20.38 22.00 4.13 55.56 0.60 7.95 27.74 17.00
GV erwartete Termin Div. Div.Rend. 13.04.17 0.79 3.58 20.04.17 2.80 4.03 28.04.17 0.42 2.90 05.04.17 11.30 2.39 23.03.17 60.27 3.13 12.04.17 1.52 2.85 03.05.17 2.10 3.63 25.04.17 3.22 1.44 06.04.17 2.46 3.01 28.02.17 2.87 3.56 13.09.17 2.12 2.55 14.03.17 8.83 3.63 21.03.17 74.43 3.46 11.04.17 120.46 1.84 23.05.17 7.34 1.94 25.04.17 13.97 4.01 21.04.17 5.16 5.82 03.04.17 22.00 4.62 04.05.17 0.71 4.30 29.03.17 17.53 6.00
Diff. zu KBV 200-TL 3.50 -3.84 2.49 -1.27 0.80 -0.31 9.77 8.51 5.04 2.35 1.93 7.82 1.09 2.97 2.68 21.65 3.79 5.72 2.70 5.60 2.51 9.20 6.67 -1.14 8.87 -1.38 4.64 16.06 1.73 7.91 0.76 10.72 0.81 -3.47 3.47 4.51 1.11 1.70 1.41 3.62
KGV 17.70 10.64 13.17 27.04 23.73 13.62 15.63 20.43 21.99 17.03 20.66 15.18 23.28 23.98 24.29 11.64 10.77 16.77 11.53 12.95
Marktkap. in Mio. 47655.90 11818.33 36653.21 17390.95 17691.55 11738.81 34897.27 16554.40 251618.14 209085.90 47428.92 208998.94 16244.58 16739.77 58097.36 11230.87 30839.16 24481.60 63097.35 43766.05
Erläuterungen: Beim 52-Wochen-Vergleich zeigt das Dreieck an, wie nah der derzeitige Kurs am Höchst- bzw. Tiefststand der vergangenen 52 Wochen liegt. Die ausgewiesenen Unternehmenskennzahlen (Quelle ) basieren auf den Analystenerwartungen der nächsten 12 Monate. Copyright © 2016 FactSet Research Systems Inc. All rights reserved.
SCHWEIZ: SWISS-PERFORMANCE-INDEX (SPI) 52 Wochen Hoch Tief A
Schluss Vol. in Schluss % 10.08. Stück 11.08. 11.08.
3.10 338.00 66.40 1.46 12.00 187.80 134.40 77.75 510.00 19.05 8.92 45.87 19.85 298.00
1.70 216.60 49.85 1.05 7.70 141.60 73.65 22.85 392.00 13.55 7.20 26.14 15.45 228.80
Addex Therapeutics Adval Tech N Aevis Victoria N Airesis N Airopack Tech. N Allreal N Also Holding AMS APG SGA N Arbonia N Arundel N Aryzta N Ascom N Autoneum Hold. N
2.34 257.50 58.00 1.22 10.40 173.10 124.70 68.05 413.00 17.40 7.65 31.27 18.45 248.00
39t 389 1 20t 8196 16t 21t 719t 1955 290t 6368 617t 48t 25t
2.20 248.80 58.00 1.23 10.40 171.20 123.80 67.90 411.00 16.80 7.30 31.04 18.45 247.70
-5.98 -3.38 0.00 0.82 0.00 -1.10 -0.72 -0.22 -0.48 -3.45 -4.58 -0.74 0.00 -0.12
123.80 158.90 48.00 576.50 1425 930.00 95.35 73.95 4270 479.75 21.60 195.00 46.00 59.65 111.20 214.50 161.50 723.00 60.85 5.00 361.50 319.50 158.40 634.00
70.45 109.10 40.90 480.00 1165 894.00 66.00 63.50 2839 375.25 13.65 179.00 38.50 43.05 52.05 121.10 140.13 614.50 49.70 1.17 215.80 231.00 122.50 490.75
Bachem Hold. N 104.00 Bâloise N 152.60 Bank Cler 43.55 Bank Linth 499.25 Barry Callebaut N 1385 Baselland KB 901.00 Basilea Pharmac. N 81.65 Basler KB PS 70.90 Belimo N 3840 Bell Food Group N 437.00 Bellevue N 20.70 Berner KB N 183.50 BFW Liegensch. N 45.45 BKW N 56.05 Bobst N 105.90 Bossard N 201.50 Bq. Cant. Geneve N 159.60 Bq. Cant. Vaudoise N 690.50 Bq. Canton de Jura N 58.55 Bq. Profil de Gestion I 4.31 Bucher Ind. N 345.25 Burckhardt Comp. N 278.75 Burkhalter 131.20 BVZ N 634.00
13t 119t 6274 0 4251 136 136t 1074 234 1761 16t 782 10t 73t 23t 16t 1172 5955 221 500 16t 6784 9478 0
104.90 151.70 43.25 499.25 1377 903.00 79.05 70.70 3812 437.50 21.00 183.60 45.20 55.20 104.20 199.40 160.60 688.00 58.55 4.50 341.25 274.00 129.80 634.00
0.87 -0.59 -0.69 0.00 -0.58 0.22 -3.18 -0.28 -0.73 0.11 1.45 0.05 -0.55 -1.52 -1.61 -1.04 0.63 -0.36 0.00 4.41 -1.16 -1.70 -1.07 0.00
41.40 373.00 35.70 92.80 409.00 7.50 53.60 23.13 104.20 139.50 106.00 1067 188.10 55.20 125.00
29.90 230.00 25.85 69.45 305.00 3.00 23.05 15.66 67.15 79.45 68.75 635.00 135.00 37.00 101.50
Calida Holding N 38.35 2975 38.25 Carlo Gavazzi I 331.75 559 327.25 Cassiopea 33.75 769 33.25 Cembra Money Bk N 85.90 132t 84.85 Cham Paper N 383.00 286 377.00 CI Com I 5.50 5551 4.98 Cicor Technologies N 49.60 8723 48.00 Clariant N 21.80 2876t 21.70 Coltene N 99.80 18t 100.10 Comet N 136.50 29t 135.50 Comp. Fin. Tradition I 88.35 1653 87.90 Conzzeta N 1040 3949 991.00 Cosmo Pharmac.N 141.70 70t 138.70 CPH N 54.35 4093 54.10 Crealogix N 120.50 0 120.50
-0.26 -1.36 -1.48 -1.22 -1.57 -9.45 -3.23 -0.46 0.30 -0.73 -0.51 -4.71 -2.12 -0.46 0.00
B
C
D
52 Wochen Hoch Tief G
48.05 15.90 1130 28.40 36.90 1730 395.00 1216
35.00 8.81 785.50 20.40 27.10 1271 305.00 671.00
Galenica N 45.85 GAM N 14.75 Georg Fischer N 1106 Glarner KB N 28.35 Goldbach Group N 28.80 Graubündner KB PS 1537 Grp. Minoteries SA 366.50 Gurit I 1103
149t 45.60 729t 14.50 12t 1097 3784 28.40 3181 29.30 186 1528 0 366.50 1550 1103
-0.55 -1.69 -0.81 0.18 1.74 -0.59 0.00 0.00
579.50 128.00 19.00 340.00 73.80 858.00 4650
478.25 98.00 13.80 202.00 53.20 735.50 4051
Helvetia N HIAG Immobilien N Highlight E. and E. I Hochdorf N Huber + Suhner N Hügli I Hypo Lenzburg N
543.50 116.20 15.65 297.00 67.80 815.00 4500
20t 829 0 3508 15t 35 22
538.00 116.90 15.65 293.00 67.25 811.00 4533
-1.01 0.60 0.00 -1.35 -0.81 -0.49 0.73
21.30 78.95 552.00 1349 511.50 62.65 219.50
10.00 62.50 345.00 1006 470.00 54.85 191.00
Idorsia Implenia N Inficon N Interroll N Intershop N Investis Holding IVF Hartmann N
17.35 70.65 521.50 1300 476.00 58.00 205.20
366t 16.90 31t 70.80 3557 519.50 937 1275 1610 475.00 5 58.00 1119 209.00
-2.59 0.21 -0.38 -1.92 -0.21 0.00 1.85
118.00 91.05 Jungfraubahn N
112.30
1010 112.60
0.27
116.80 287.00 6.47 21.60 173.10 25.35
81.25 226.80 4.40 14.70 125.80 11.15
Kardex N Komax N KTM Industries Kudelski I Kühne + Nagel N Kuros Biosc. N
108.50 278.50 5.55 15.00 167.30 12.15
18t 107.60 9251 275.25 28t 5.55 265t 15.00 226t 166.70 22t 11.75
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Landis+Gyr 75.85 205t 74.10 lastminute.com 12.75 9834 12.55 Leclanché N 2.41 78t 2.41 Lem N 1205 388 1211 Leonteq N 59.15 100t 57.30 Liechtenst. Lbk. N 48.15 4841 48.20 Lindt & Sprüngli N 64180 75 64050 Lindt & Sprüngli PS 5360 2401 5360 Logitech Intern. N 33.60 1567t 33.50 LumX Group 0.20 560t 0.19 Luzerner KB N 434.25 2125 432.25
-2.31 -1.57 0.00 0.50 -3.13 0.10 -0.20 0.00 -0.30 -5.00 -0.46
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MCH Group N Metall Zug N Meyer Burger N Mikron N Mobilezone N Mobimo N Molecular Partn. N Myriad N
-0.32 1.14 -2.72 0.61 0.37 -1.02 -0.37 -1.05
H
I
J
K
L
M
N
0.27
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Dätwyler I DKSH Holding N dormakaba N Dufry N
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O
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P
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F
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E
SPI: -0.74% Schluss Vol. in Schluss % 10.08. Stück 11.08. 11.08.
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Panalpina N Pargesa I Partners Group N Peach Property N Perfect N Perrot Duval I Phoenix Mecano I Plazza N Private Equity N
140t
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R
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S
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Santhera Pharma N Schaffner N Schindler N Schindler PS Schlatter N Schmolz+Bickenb. N Schweiter Techn. I SFS Group N SHL Telemedicine N Siegfried N SNB N Sonova N Spice Private Eq. St. Galler KB N Starrag Group N Straumann N Sulzer N Sunrise Comm. N Swatch N Swiss Fin. & Prop. Swiss Prime Site N Swissquote N
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148.70 175.00 90.40 100.20 383.25 5.33
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-1.92
T
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U
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177.30
V
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Valartis Group N Valiant N Valora N Varia US Prop. VAT Group N Vaudoise Ass. N Vetropack I Vifor Pharma N Villars N Von Roll I Vontobel N VP Bank N VZ Holding N
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95.00 42.40 1939 4.08
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150.80
57t 147.70
-2.06
Zehnder N 33.00 Züblin N 24.55 Zug Estates Hold. N 1845 Zuger KB I 5275 Zur Rose Group N 146.60 Zwahlen I 230.00
24t 32.25 1282 24.75 25 1841 47 5215 27t 146.70 3 230.00
-2.27 0.81 -0.22 -1.14 0.07 0.00
W
95.60 74.00 Walliser KB N 49.50 32.30 Walter Meier N 1993 1810 Warteck Invest N 6.93 2.70 Wisekey Intern. N Y
228.70 132.50 Ypsomed N Z
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30.50 18.10 1613 4864 141.70 158.70
3200
3410
3000 3400 3390
2800 09:00
12:00
15:00
17:50
2600
Feb
Mär
Apr
Mai
EUROPA: DJ STOXX EUROPE 600* 52 Wochen Hoch Tief 119.60 92.13 202.10 129.60 184.90 119.45 22.20 15.84 115.25 90.02 77.25 49.51 187.30 126.60 23.43 13.48 55.57 39.84 26.52 14.62 133.45 89.20 3183 2335 5520 3996 26.49 19.30 343.30 237.60 570.50 411.08 25.80 17.41 6.24 3.50 270.44 155.95 94.32 70.09 123.90 86.03 7.93 4.95 98.49 75.11 1519 957.10 91.76 72.02 68.89 42.02 521.20 411.60 5644 4237 407.45 277.44 4.51 2.09 257.95 151.05 1766 1351 210.35 158.20 15.68 7.83 34.71 28.02 73.23 59.01 70.53 57.66 259.50 181.80 91.00 67.76 17.82 8.83 34.78 26.96 18.15 14.06 2546 1946 157.40 94.00 9.41 5.99 11.25 7.33 22.89 17.81 5.01 3.57 14.95 10.77 15.92 12.18 122.15 93.41 80.07 63.62 89.22 70.69 22.50 15.94 16.08 10.50 1746 1447 348.21 171.50 89.71 67.47 84.95 63.67 129.90 105.25 279.90 199.60 468.30 349.00
Schluss Vol. in 10.08. Stück AB Inbev 99.43 1376t Adidas N 191.30 530t AENA 165.65 171t Ahold Delhaize 17.04 5667t Air Liquide 103.15 574t Airbus 71.00 1702t Allianz vN 181.30 1541t Altice 19.83 3086t Amadeus IT 51.40 749t ArcelorMittal 22.93 13256t ASML Hold. 129.15 1304t Associat BR Foods 3176 1046t AstraZeneca 4427 1863t Atlantia 26.25 1468t Atlas Copco A 296.00 1468t Aviva 520.00 9311t AXA 24.97 7684t Banco Santander 5.60142039t Barclays 204.80 38019t BASF N 79.80 2292t Bayer N 104.65 2103t BBVA 7.59 24303t Beiersdorf 88.58 309t BHP Billiton 1376 10048t BMW St 80.05 1320t BNP Paribas 66.69 3732t BP PLC 457.75 29095t Brit. Am. Tobacco 4903 3182t BT Group 298.90 24974t Caixabank 4.38 15548t Christian Dior 248.35 27t Compass Group 1614 1959t Continental 190.45 281t Crédit Agricole 15.21 7674t CRH 29.15 1452t Daimler N 59.87 2783t Danone 65.49 1669t Danske Bank 248.20 1480t Dassault Systems 82.31 254t Deutsche Bank N 14.42 19121t Deutsche Post N 34.15 3454t Deutsche Telekom N 15.63 8119t Diageo 2474 3010t DnB ASA 150.70 1894t E.ON N 9.12 14592t EDF 8.71 2299t Endesa 20.50 691t Enel 4.92 19982t Engie 13.74 4425t Eni 13.49 14876t Essilor Internat. 105.25 452t Fresenius 67.23 1473t Fresenius M. C. St. 76.53 703t Gas Natural 20.22 839t Generali 15.72 5885t GlaxoSmithKline 1484 8473t Glencore 331.45 67889t Heineken 87.14 535t Heineken Hold. 81.67 63t Henkel Vz. 114.45 638t Hennes&Mauritz 219.90 2780t Hermes Intl. 435.45 41t
Schluss % 11.08. 11.08. 98.20 -1.24 192.00 0.37 164.35 -0.78 16.80 -1.41 102.85 -0.29 70.75 -0.35 180.15 -0.63 19.45 -1.94 50.44 -1.87 21.89 -4.54 127.25 -1.47 3155 -0.66 4384 -0.96 26.02 -0.88 293.30 -0.91 518.50 -0.29 24.57 -1.62 5.47 -2.30 200.83 -1.94 79.87 0.09 105.70 1.00 7.45 -1.84 88.81 0.26 1336 -2.87 79.95 -0.12 65.69 -1.50 447.75 -2.18 4856 -0.97 294.35 -1.52 4.32 -1.30 247.40 -0.38 1619 0.31 189.65 -0.42 15.09 -0.79 28.85 -1.03 59.80 -0.12 64.92 -0.87 246.90 -0.52 81.70 -0.74 14.22 -1.39 34.24 0.26 15.50 -0.83 2474 0.02 149.70 -0.66 9.26 1.52 8.62 -1.10 20.20 -1.46 4.89 -0.73 13.56 -1.31 13.30 -1.41 105.00 -0.24 68.35 1.67 77.47 1.23 20.00 -1.09 15.44 -1.78 1475 -0.57 322.00 -2.85 86.64 -0.57 81.11 -0.69 114.00 -0.39 217.30 -1.18 432.65 -0.64
52 Wochen Hoch Tief 214.57 163.85 51.13 37.38 75.04 55.06 130.67 108.83 256.80 184.50 1009 743.59 988.25 727.54 77.79 60.01 67.47 57.35 1083 710.10 86.67 59.50 184.21 133.64 161.83 102.53 43.46 35.81 25.80 14.70 54.59 38.68 179.99 141.92 303.81 244.28 442.84 336.84 246.49 126.31 61.30 46.01 96.92 67.18 115.46 79.93 139.00 96.93 119.00 97.53 34.60 29.12 69.86 45.16 46.43 39.88 77.27 63.43 42.18 30.02 53.17 39.00 183.18 142.11 98.44 69.30 88.01 75.71 116.10 90.32 67.50 51.57 87.75 72.34 86.36 66.02 86.72 64.18 93.22 78.20 175.49 113.55 219.99 158.20 13.27 10.67 205.90 148.76 32.38 25.19 38.55 30.13 82.10 63.76 255.15 157.77
3M Abbott Lab AbbVie Inc Accenture Allergan Alphabet Inc. A Alphabet Inc. C Altria Group Am. Intl. Group Amazon American Express Amgen Apple Inc. AT&T Bank of America Bank of New York Berkshire Hath. B Biogen Inc. BlackRock Boeing Bristol-Myers Sq. Capital One Caterpillar Celgene Corp. Chevron Corp. Cisco Systems Citigroup Coca Cola Colgate-Palmolive Comcast A Conoco Philips Costco CVS Caremark Danaher Disney Co. Dow Chemical Duke Energy DuPont Eli Lilly Exxon Mobil Facebook FedEx Ford Motor General Dynamics General Electric General Motors Gilead Sciences Goldman Sachs
52 Wochen Hoch Tief 771.89 518.17 7.15 5.29 4154 3114 36.90 29.83 20.49 14.04 16.00 10.36 38.73 30.12 2.95 1.81 71.34 49.02 314.50 168.20 47.87 39.77 179.70 135.65 73.58 50.84 197.15 156.50 56.90 39.92 239.65 145.75 123.85 92.11 189.40 157.05 1119 888.90 6.69 3.56 5.96 3.66 115.70 76.05 319.00 218.20 15.80 13.04 124.45 95.73 34.34 25.02 1890 1290 8110 6496 90.76 69.12 15.22 11.21 3719 2254 271.00 168.20 2296 1791 18.81 11.01 83.88 59.42 47.46 35.93 92.97 66.72 96.38 75.07 74.50 57.97 109.00 76.75 5377 3800 133.50 99.38 52.26 29.23 52.40 37.04 860.00 599.10 163.50 123.90 136.30 103.70 234.00 184.90 10.63 7.61 160.50 122.50 100.45 76.95 49.50 40.53 250.55 203.10 18.38 9.23 51.31 36.22 4433 3051 80.43 49.93 20.82 15.96 240.10 186.50 156.55 110.60 152.00 87.25 1928 1532
Jul
HSBC Hold. Iberdrola Imperial Tobacco Inditex Infineon N ING Groep Innogy Intesa Sanpaolo KBC Group Kering Kone Corp. Linde Lloyds Bank.Group L’Oréal Luxottica LVMH Michelin Münch. Rück vN National Grid Natixis Nokia Nordea Bank AB Novo-Nordisk AS B Orange Pernod Ricard Philips Elec. Prudential Reckitt Benckiser Renault Repsol YPF Rio Tinto Royal Bk. of Scotl. Royal Dutch Shell A Ryanair Holding Safran Sampo Sanofi S.A. SAP Schneider Electr. SEB AB Shire PLC Siemens N Soc. Générale St. Gobain Standard Chartered Statoil ASA Svenska Handelsbk Swedbank A Telefónica Telenor Thales Total Unibail-Rodamco UniCredit Unilever Unilever plc. Vinci Vivendi Vodafone Volkswagen Vz. Volvo B WPP
Schluss Vol. in 10.08. Stück 749.40 26877t 6.76 12302t 3214 1848t 33.60 2164t 19.10 4037t 15.31 16327t 36.89 463t 2.88 90061t 69.36 673t 303.55 239t 44.60 608t 158.65 337t 64.83129037t 173.70 607t 48.00 412t 215.15 673t 117.70 376t 177.35 690t 959.70 6600t 6.52 6060t 5.36 14414t 103.30 6791t 280.80 5548t 14.29 6168t 117.35 322t 31.74 3519t 1826 4825t 7311 731t 75.38 866t 14.32 5102t 3480 6220t 258.20 14332t 2164 6523t 18.15 2825t 81.25 853t 45.22 713t 80.80 2300t 88.99 2186t 67.04 1270t 102.80 4139t 3877 2829t 108.60 2712t 47.89 4062t 46.79 1659t 775.10 9424t 148.10 3657t 119.40 2555t 212.90 2114t 9.45 19037t 157.80 1363t 94.22 198t 43.54 5583t 210.85 311t 17.63 16678t 49.48 4144t 4383 1906t 76.61 1051t 19.24 3462t 223.05 47323t 127.15 917t 140.30 3943t 1581 4349t
Schluss % 11.08. 11.08. 736.80 -1.68 6.70 -0.77 3171 -1.34 33.17 -1.27 18.96 -0.73 15.14 -1.08 36.22 -1.80 2.85 -1.04 69.09 -0.39 300.40 -1.04 44.19 -0.92 158.75 0.06 64.64 -0.29 173.60 -0.06 47.70 -0.63 214.45 -0.33 116.10 -1.36 176.30 -0.59 955.00 -0.49 6.44 -1.26 5.28 -1.49 103.00 -0.29 289.70 3.17 14.07 -1.54 116.00 -1.15 31.36 -1.20 1783 -2.38 7352 0.56 74.62 -1.01 14.05 -1.89 3370 -3.15 257.10 -0.43 2135 -1.32 18.17 0.08 80.24 -1.24 44.78 -0.97 80.60 -0.25 88.43 -0.63 66.44 -0.89 101.50 -1.26 3808 -1.78 109.20 0.55 47.22 -1.41 46.02 -1.65 753.60 -2.77 145.50 -1.76 118.00 -1.17 210.40 -1.17 9.20 -2.74 156.40 -0.89 94.08 -0.15 42.75 -1.81 208.15 -1.28 17.43 -1.13 49.15 -0.67 4374 -0.21 75.64 -1.27 18.98 -1.38 219.50 -1.59 127.50 0.28 138.00 -1.64 1571 -0.63
0.13% Schluss 10.08. 206.23 48.06 70.44 128.24 232.20 923.59 907.24 64.77 63.00 956.92 84.56 169.11 155.32 38.19 24.12 51.95 176.36 281.15 422.69 232.88 56.59 83.06 113.15 130.37 110.11 31.00 67.22 45.74 71.55 40.73 44.97 156.64 79.14 79.29 101.35 63.11 86.39 80.81 82.05 78.97 167.40 203.55 10.77 198.28 25.30 34.88 72.70 225.50
Vol. in Stück 1422t 3977t 3232t 1103t 1814t 1570t 1175t 7261t 3672t 3433t 3077t 1547t 25960t 13157t 67417t 5795t 2573t 716t 806t 3458t 3959t 1932t 2129t 2695t 3380t 20467t 15012t 8207t 2021t 16533t 4199t 1869t 2945t 2432t 9350t 4976t 2489t 1943t 2421t 8857t 13668t 1126t 32130t 1105t 18935t 6777t 6739t 2955t
Schluss % 11.08. 11.08. 205.98 -0.12 48.54 1.00 70.63 0.27 128.20 -0.03 232.88 0.29 930.09 0.70 914.39 0.79 64.31 -0.71 62.65 -0.56 967.99 1.16 84.29 -0.32 169.43 0.19 157.48 1.39 38.10 -0.24 23.86 -1.08 52.19 0.46 175.34 -0.58 283.68 0.90 424.16 0.35 234.88 0.86 56.73 0.25 82.80 -0.31 112.85 -0.27 130.61 0.18 109.23 -0.80 31.47 1.52 66.80 -0.62 45.59 -0.33 71.26 -0.41 41.11 0.93 44.79 -0.40 156.65 0.01 79.41 0.34 79.82 0.67 101.99 0.63 63.26 0.24 85.70 -0.80 80.97 0.20 81.15 -1.10 78.24 -0.92 168.08 0.41 204.87 0.65 10.77 0.00 197.89 -0.20 25.20 -0.40 34.93 0.14 72.40 -0.41 224.15 -0.60
52 Wochen Hoch Tief 160.86 119.20 140.21 105.25 182.79 141.19 38.45 33.23 137.08 109.32 95.22 64.86 23.36 18.31 97.77 79.69 307.10 228.50 86.25 64.87 132.20 94.41 159.98 110.33 89.72 69.35 66.80 58.29 53.25 36.21 74.42 55.61 47.23 40.50 118.97 97.35 48.90 28.86 148.30 110.49 60.53 49.01 78.48 57.20 51.85 37.62 61.30 36.30 118.24 98.50 35.38 29.83 123.55 86.78 2068 1392 92.08 81.18 71.62 51.05 181.05 132.89 87.84 63.74 219.41 150.15 53.73 46.20 64.87 50.84 84.65 66.30 103.34 74.27 130.36 103.45 56.61 42.17 115.15 87.06 196.04 132.39 124.79 97.62 120.44 102.12 54.83 42.80 101.72 75.17 102.82 75.18 81.99 65.28 59.99 43.55
JAPAN: NIKKEI 225* 52 Wochen Hoch Tief 4936 3306 3967 2850 19835 16305 12135 8836 5452 3886 11290 8388 23670 16525 44370 31010 763.30 461.40 3675 2694 4243 3607 7178 4888 3292 2746 2706 2009 1802 1229
Jun
-1.04%
USA: S&P 500*
52 Wochen Schluss Vol. in Schluss % Hoch Tief 10.08. Stück 11.08. 11.08. 98.70 83.90 PSP Swiss Prop. N 87.75 97t 86.95 -0.91
82.00 335.00 209.70 216.00 50.00 0.99 1294 119.00 7.49 296.50 2600 166.70 30.25 442.50 73.20 571.00 118.50 82.00 80.95 101.09 91.85 33.15
3400
3420
SMI: -0.74% Schluss 11.08. 21.98 69.05 14.34 469.50 1916 52.45 57.50 222.30 80.85 79.90 82.60 242.30 2128 6590 375.10 345.60 88.25 472.60 16.38 289.20
ATX
Euro Stoxx 50
(SPI) um 0,74%. Von den 30 SMI/SLITiteln lagen am Ende bis auf Sika alle im Minus. Von der wachsenden Unsicherheit an den Börsen waren besonders Finanzwerte betroffen. So sanken UBS und Credit Suisse um 1,0% und 1,3%, während sich Julius Bär gar um 1,8% verbilligten. Bei der CS wurde derweil bekannt, dass sie ihren Mitarbeitern den Handel mit bestimmten VenezuelaBonds untersagt. Das Finanzinstitut wolle nicht in Transaktionen mit einer Regierung verwickelt werden, welche Menschenrechte verletze, hiess es. Auch die Papiere von Zurich (–1,0%) konnten sich nach den eigentlich soliden Zahlen vom Donnerstag der allgemein schwachen Börsenstimmung nicht entziehen. Swiss Life (–0,8%) berichtet am kommenden Mittwoch über das erste Halbjahr. Die Aktien des Personalvermittlers Adecco gaben nach dem Kursrutsch vom Vortag um weitere 0,5% nach. Adecco hatte mit dem Bericht zum zweiten Quartal enttäuscht, und einige Analysten senkten das Kursziel. Am stärksten verbilligten sich bei den Blue Chips aber Vifor Pharma (–3,3%). Für den Titel hat die ZKB das Rating «Untergewichten» bekräftigt. Die Aktie sei nicht günstig bewertet.
SCHWEIZ: SWISS-MARKET-INDEX (SMI) 52-Wochen-Vergleich Tief Hoch
Samstag, 12. August 2017
Schluss 09.08. Bridgestone 4731 Canon 3856 Central Japan Railw. 18065 Daikin Industries 11325 Denso 5321 East Japan Railw. 10215 Fanuc 22030 Fast Retailing 32600 Hitachi 724.90 Honda Motor 3072 Japan Tobacco 3821 Kao Corp. 6734 KDDI Corp. 2946 Mitsubishi 2553 Mitsubishi Electric 1711
Schluss 10.08. Home Depot 153.88 Honeywell 137.24 IBM 141.84 Intel 36.14 Johnson & Johnson 133.09 JP Morgan Chase 92.19 Kinder Morgan 19.39 Kraft Heinz Co 85.89 Lockheed Martin 303.25 Lowe’s Companies 77.01 MasterCard 127.67 McDonald’s 156.62 Medtronic 83.04 Merck & Co. 62.18 MetLife 46.74 Microsoft 71.41 Mondelez Intern. 43.27 Monsanto 116.94 Morgan Stanley 46.30 Nextera Energy 147.72 Nike 59.07 Occidental Petrol. 61.34 Oracle 48.10 PayPal 58.02 Pepsico 116.38 Pfizer 33.42 Philip Morris 114.22 Priceline Group 1850 Procter & Gamble 91.74 Qualcomm Inc. 52.34 Raytheon Co. 177.62 Schlumberger 64.40 Simon 161.15 Southern Co. 48.81 Starbucks Corp. 53.07 Texas Instruments 80.36 Time Warner New 101.94 Travelers Comp. 129.69 U.S. Bancorp 52.38 Union Pacific 102.69 United Health 192.57 United Technolog. 116.76 UPS 110.92 Verizon 48.02 VISA Inc. 99.49 Walgreens Boots 79.75 Wal-Mart Stores 80.66 Wells Fargo 51.95
Vol. in Stück 3584t 2337t 2998t 18700t 4251t 10535t 8587t 2499t 985t 3083t 2442t 2889t 4251t 5643t 6392t 20997t 4613t 1008t 13412t 1141t 4939t 2473t 11664t 6892t 2745t 12895t 2251t 595t 7048t 5816t 1923t 4536t 1839t 3204t 9160t 3334t 2325t 1529t 4275t 3322t 2204t 2090t 2060t 10338t 5219t 3944t 7855t 14521t
Schluss % 11.08. 11.08. 154.88 0.65 136.59 -0.47 141.84 0.00 35.87 -0.75 133.10 0.01 91.42 -0.84 19.07 -1.65 86.47 0.68 303.75 0.16 77.26 0.32 128.55 0.69 157.30 0.43 83.71 0.81 62.38 0.32 46.81 0.15 72.50 1.53 43.59 0.74 116.55 -0.33 45.65 -1.40 147.18 -0.37 58.97 -0.17 61.13 -0.34 48.24 0.29 58.04 0.03 116.51 0.11 33.25 -0.51 114.88 0.58 1854 0.25 91.34 -0.44 52.72 0.73 179.35 0.97 63.83 -0.89 157.89 -2.02 48.42 -0.80 53.18 0.21 80.89 0.66 101.90 -0.04 128.18 -1.16 52.05 -0.63 103.57 0.86 193.02 0.23 116.89 0.11 111.44 0.47 48.06 0.08 100.09 0.60 80.72 1.22 80.40 -0.32 51.94 -0.02
-0.05% Vol. in Stück 3478t 2557t 529t 1247t 1879t 821t 712t 549t 17157t 3147t 2920t 1865t 7196t 3545t 4802t
Schluss % 10.08. 10.08. 4786 1.16 3860 0.10 18215 0.83 11205 -1.06 5360 0.73 10305 0.88 21940 -0.41 32480 -0.37 719.00 -0.81 3078 0.20 3803 -0.47 6738 0.06 2932 -0.49 2557 0.18 1696 -0.88
52 Wochen Hoch Tief 778.80 492.00 225.30 163.10 5500 4156 1220 944.00 2804 2361 1578 931.50 4902 4148 10855 6872 9521 5953 4616 2930 5016 3500 4768 3293 6030 4321 5441 3726 7215 5492
Schluss Vol. in 09.08. Stück Mitsubishi UFJ 703.00 60661t Mizuho Financial 193.70173780t Nippon Tel. & Tel. 5378 2332t Nissan Motor 1085 9312t NTT DoCoMo 2578 4246t Panasonic Corp. 1487 7862t Seven & I Holdings 4465 1578t Shin-Etsu Chem. 9523 2360t Softbank 8806 4167t Sony 4402 6588t Subaru Corp. 3941 2071t Sumitomo Mitsui Fin. 4205 7678t Takeda Pharm. 5896 2531t Tokio Marine 4574 4141t Toyota 6236 7135t
Schluss % 10.08. 10.08. 696.70 -0.90 190.90 -1.45 5383 0.09 1088 0.28 2562 -0.62 1476 -0.74 4469 0.09 9541 0.19 8752 -0.61 4338 -1.45 3951 0.25 4159 -1.09 5985 1.51 4487 -1.90 6275 0.63
FINANZEN 33
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
SCHWEIZER OBLIGATIONEN IN FRANKEN 52 Wochen Hoch Tief
Fällig- Schluss Schluss Rend. keit 10.08. 11.08. in %
Bund, Kantone, Gemeinden 107.05 110.60 118.60 108.65 135.30 119.67 118.41 117.10 141.89 106.08 113.06 111.11 105.70 107.00 106.50
104.50 106.95 111.80 105.95 123.55 113.15 111.28 112.00 131.87 98.05 104.15 106.74 101.61 104.90 100.95
1.875 3.125 1.50 1.00 2.00 1.50 1.25 2.00 3.25 0 0.50 3.00 3.00 1.125 0.625
Kanton Basel-Stadt05.19 Kanton Bern 06.19 Kanton Genf 01.28 Kanton Waadt 06.22 Kanton Waadt 10.33 Schweiz Eidgen. 07.25 Schweiz Eidgen. 05.26 Schweiz Eidgen. 05.22 Schweiz Eidgen. 06.27 Schweiz Eidgen. 06.29 Schweiz Eidgen. 05.30 Schweiz Eidgen. 05.19 Schweiz Eidgen. 01.18 Stadt Lugano 06.22 Stadt Lugano 09.25
104.55 107.00 113.35 106.40 125.85 114.48 113.50 112.63 134.02 101.05 107.15 106.74 101.61 106.55 104.10
106.95 114.73 113.89 107.44 -
-0.64 -0.57 0.21 -0.32 0.35 -0.33 -0.31 -0.60 -0.17 -0.09 -0.08 -0.82 -0.99 -0.23 0.11
2.625 2.125 3.00 1.75 3.125 1.375 2.625 1.125 3.625 2.00 3.00 3.00 1.50
Alpiq Holding Alpiq Holding Alpiq Holding Axpo Holding Axpo Holding Electr. d`Emosson ENAG Grande Dixence Helvetia Environ. KLL KLL KLL KLL
104.80 103.25 105.40 103.70 112.55 101.90 104.50 102.00 104.55 104.50 97.70 92.00 103.75
105.00 103.90 104.70 112.70 104.25 102.20 104.65 104.70 97.50 92.50 103.75
1.85 1.43 0.61 1.03 1.34 1.00 1.80 0.80 2.61 1.22 3.13 3.37 0.78
Energie 105.40 104.00 107.00 104.70 113.15 103.25 108.35 102.20 104.65 104.70 132.85 126.50 105.70
91.60 92.05 100.20 95.30 104.65 101.00 96.85 100.15 103.50 100.00 87.40 87.25 98.75
07.24 06.23 11.19 05.24 02.25 11.22 01.23 07.24 07.22 12.23 04.48 09.52 12.22
52 Wochen Hoch Tief 102.20 96.30 111.70 104.30
Fälligkeit 09.21 06.23
0.50 KLL 2.75 KLL
Schluss Schluss 10.08. 11.08. 100.00 99.85 108.55 -
52 Wochen Hoch Tief
Rend. in % 0.54 1.22
100.05 100.85 100.75 112.30 102.55
Banken, Finanzgesellschaften 101.45 101.00 101.85 100.90 100.80 100.90 103.40 101.70 102.65 100.40 100.05 106.70 100.20 116.95 102.70 107.90 102.50 103.80 101.65 99.30 102.50 109.70
100.05 98.65 100.77 99.10 98.30 99.40 101.15 100.46 101.80 100.10 98.10 103.92 92.10 114.15 98.95 102.30 101.53 101.40 98.50 96.80 98.30 106.65
0.11 0.30 0.625 0.50 0.18 0.375 0.50 1.125 0.75 0.20 1.125 3.125 0.10 3.875 0.30 4.00 1.00 1.00 1.00 0.05 0.125 1.125
Aargauische KB 02.24 Baselland. KB 06.27 Baselland. KB 02.18 Bqe Cant. Vaudoise07.29 Cembra Money Bk 10.23 Cembra Money Bk 06.25 Cembra Money Bk 09.21 Cembra Money Bk 11.17 Cembra Money Bk 10.19 FCA Cap. Suisse 07.20 Genfer KB 06.27 Genfer KB 11.18 Luzerner KB 09.31 Raiffeisen 12.21 Raiffeisen 04.25 Valiant Bank 04.23 Valiant Bank 11.18 Valiant Bank 11.19 Zürcher KB 09.25 Zürcher KB 11.26 Zürcher KB 05.26 Zürcher KB 01.24
100.95 100.40 100.77 100.85 100.65 100.75 102.10 100.47 102.25 100.40 100.00 103.94 94.80 115.00 100.40 103.30 101.75 102.80 100.60 98.45 99.80 107.65
100.80 102.15 102.25 100.90 103.25 101.63 100.65 -
-0.04 0.26 -0.80 0.43 0.07 0.27 -0.03 -0.48 -0.28 0.06 1.12 -0.07 0.48 0.39 0.18 3.36 -0.28 -0.23 0.92 0.22 0.15 -0.06
1.00 Galenica 3.75 Groupe Acrotec 3.00 MSC Cruises
98.55 0.15 Partners Group 06.24 99.90 99.95 0.16 99.75 3.50 Proman Holding 05.22 100.20 99.95 3.51 99.25 0.10 Roche Kapitalmarkt09.24 100.60 100.55 0.02 99.25 1.625 Syngenta Fin 11.24 99.55 99.35 1.72 99.20 0.75 Syngenta Fin 11.19 100.15 - 0.68
Wandelanleihen 108.95 155.00 116.50 112.00 116.00 164.60 108.50 156.10 101.35 108.00 154.50
99.75 2.75 Basilea Pharmac. 12.22 106.05 105.50 1.68 113.85 0.125 BKW 09.20 148.05 144.25 102.50 2.375 Crealogix Holding 11.19 115.00 112.05 102.00 3.50 Hochdorf Holding 03.20 107.95 106.50 104.50 0.50 Implenia 06.22 108.70 108.10 75.00 5.50 Meyer Burger Tech.09.20 153.90 150.45 102.75 5.00 Santhera Pharm. 02.22 106.95 - 3.35 117.60 Swiss Life Hldg 12.20 150.75 147.70 98.30 0.25 Swiss Prime Site 06.23 99.90 99.80 0.28 92.50 1.25 Von Roll 06.20 107.50 93.00 1.00 Von Roll 04.22 142.00 -
Pfandbriefanleihen 104.54 101.69 102.20 101.63 102.50 103.50 102.09 103.97 101.53 104.46
Industrien, Diverse 102.45 99.20 103.45 101.25 102.05 100.95
Fällig- Schluss Schluss Rend. keit 10.08. 11.08. in %
12.26 102.00 - 0.78 06.23 103.40 103.45 3.09 07.23 102.00 101.90 2.65
101.18 99.20 101.01 99.76 91.17 101.68 100.58 99.57 97.53 96.25
0.375 0.25 0.375 0.125 0.25 1.375 0.50 0.25 0.05 0.30
Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefbank Pfandbriefzentrale Pfandbriefzentrale
01.26 01.27 07.18 05.25 08.38 05.18 01.18 08.26 11.26 06.31
102.75 - 0.05 101.39 101.69 0.07 101.02 - -0.73 101.05 - -0.01 94.25 - 0.54 101.68 - -0.78 100.58 - -0.84 101.49 - 0.08 99.36 99.82 0.07 99.16 - 0.36
AUSLÄNDISCHE OBLIGATIONEN IN FRANKEN 52 Wochen Hoch Tief
Fällig- Schluss Schluss Rend. keit 10.08. 11.08. in %
Staaten, Städte 102.70 118.60 104.26 104.40 106.15 102.70 106.00 109.95 104.50 108.90 102.93 104.30 117.35 105.90 118.20
100.00 111.20 101.42 101.71 102.70 101.70 104.35 106.50 102.19 105.12 100.78 102.03 112.80 103.90 113.05
3.375 1.50 2.50 2.00 0.50 0.20 1.00 3.25 2.25 3.25 1.625 2.125 2.125 1.375 2.75
Argentinien Auckland Council Italien Litauen Niederösterreich Niederösterreich Polen Polen Polen Region Ile de FR Region Ile de FR Slowakei Slowakei Slowakei Slowakei
10.20 11.25 01.18 04.18 10.22 08.20 09.21 05.19 05.18 11.18 12.17 04.18 10.23 10.19 04.22
101.60 112.05 101.45 101.71 103.35 101.70 104.65 106.50 102.25 105.12 100.78 102.03 113.10 103.95 113.65
101.45 112.25 106.50 102.19 -
2.89 0.02 -0.63 -0.58 -0.14 -0.37 -0.13 -0.45 -0.66 -0.70 -0.82 -0.77 0.00 -0.43 -0.14
11.21 08.22 02.20 02.26 09.18 02.19 01.20 07.20 08.24 11.21
101.30 - -0.11 102.00 - -0.03 104.50 104.55 -0.33 102.05 102.40 0.22 102.24 - -0.57 104.85 - -0.74 107.35 - -0.84 108.90 - -0.65 112.40 - -0.26 102.15 -
Supranationale 101.80 103.05 105.70 103.70 103.85 108.50 110.45 112.60 116.90 104.35
100.30 100.30 104.30 99.50 102.11 104.85 107.00 108.80 111.85 101.70
0.194 0.371 1.50 0.50 1.50 2.50 2.125 2.375 1.50
CABEI CABEI CABEI Corp. Andina Fom. Corp. Andina Fom. EIB EIB EIB EIB Weltbank
Banken, Finanzgesellschaften 105.25 103.70 102.55 103.00 100.70 102.00 103.40 102.50 102.80 100.35 104.60 103.60 102.90 102.45 127.05 105.30 104.29 106.25 140.50 100.35 101.10 104.35 102.75 101.10 101.55
103.20 1.50 102.06 1.125 100.10 0.50 94.10 4.00 98.45 0.25 100.05 0.25 102.05 0.875 101.20 1.125 99.40 1.50 99.40 0.40 100.65 0.55 99.75 2.50 98.00 0.2194 100.33 1.75 119.65 2.50 99.05 0.125 100.94 3.00 103.10 2.375 126.15 2.50 99.00 0.471 99.55 0.50 102.65 0.875 101.63 1.00 99.85 0.625 99.05 0.45
A & NZ Bk Grp 02.19 ABN AMRO Bank 01.19 Achmea Bank 10.23 African Bank Ltd. 07.20 ANZ New Zeal.Int. 09.25 ANZ New Zeal.Int. 10.23 ASB Finance 06.19 Banco de Chile 05.18 Banco Safra 12.19 Banq. Fed du Crédit12.25 Banq. Fed du Crédit12.23 Bco. Brasil Cayman 06.19 Bk of America 06.22 09.17 BMW Fin 07.25 BNG Can.Imp.Bk of Com.12.25 CBA 11.17 CFF 08.18 CFF 02.31 Citigroup 04.21 Citigroup 11.24 Comm. Bk. Austr. 02.20 Comm. Bk. Austr. 09.18 Credit Agricole 07.24 Credit Agricole 03.22
DEVISEN
103.20 102.10 102.45 102.70 99.75 100.95 102.40 101.31 101.75 100.10 102.55 102.55 98.50 100.33 120.50 100.80 100.95 103.10 127.40 99.75 101.10 102.85 101.63 100.90 101.50
103.35 102.50 102.25 101.31 101.65 102.20 100.85 99.75 101.10 101.30
-0.71 -0.31 0.10 3.01 0.28 0.10 -0.35 -0.57 0.78 0.39 0.14 1.29 -0.87 -0.07 0.02 -0.99 -0.62 0.41 0.54 0.35 -0.26 -0.46 0.46 0.16
11.08.2017, 22:03 Uhr
(Mittelkurse)1 Franken 1 Euro 1 Dollar 1 Pfund Ägypten 18.4893 21.0165 - 23.1319 Argentinien 18.4191 20.9366 17.7075 23.0440 Australien 1.3179 1.4980 1.2670 1.6488 Brasilien 3.3012 3.7525 3.1737 4.1302 China 6.9325 7.8801 6.6647 8.6732 Dänemark 6.5427 7.4369 6.2901 8.1855 Hongkong 8.1339 9.2456 7.8196 10.1762 Indien 66.7182 75.8372 64.1405 83.4705 Israel 3.7283 4.2379 3.5842 4.6644 Kanada 1.3194 1.4998 1.2684 1.6507 Mexiko 18.5514 21.0870 17.8341 23.2095 Norwegen 8.2496 9.3771 7.9313 10.3210 Polen 3.7714 4.2868 3.6259 4.7183 Russland 62.2623 70.7796 59.8660 77.9097 Schweden 8.4477 9.6023 8.1215 10.5689 Singapur 1.4141 1.6074 1.3595 1.7692 Südafrika 13.9949 15.9078 13.4559 17.5090 Thailand 34.5446 39.2662 33.2100 43.2185 Tschechien 23.0162 26.1621 22.1280 28.7954 Türkei 3.6793 4.1822 3.5371 4.6032 Ungarn 268.0408 304.6764 257.6950 335.3435
100 Yen 0.1629 0.1623 0.0116 0.0291 0.0611 0.0577 0.0717 0.5880 0.0329 0.0116 0.1635 0.0727 0.0332 0.5487 7.4449 0.0125 0.1233 0.3044 0.2028 0.0324 2.3622
52 Wochen Hoch Tief 103.50 104.10 104.15 101.30 104.10 102.25 105.60 107.10 101.20 101.95 102.45 105.30 100.00 102.85 103.55 111.85 102.70 104.50 103.50 106.05 104.00 103.50 104.60 104.90 100.00 107.50 103.40 104.25 103.69 103.20 100.40 107.15 106.10 105.55 105.50 104.25 118.90 101.50 101.35 103.35 104.80 107.00 112.10 103.10 102.95 102.49 102.95 102.75 104.00 106.20 103.30 126.65 107.05 110.95 103.20 104.85
101.55 101.95 101.55 99.90 99.50 100.40 103.10 103.03 94.00 100.35 98.10 101.83 97.90 100.35 99.00 108.35 100.39 101.54 100.00 104.15 102.26 101.80 102.70 101.95 97.75 104.85 102.05 101.30 100.30 101.60 97.30 104.35 101.65 102.50 103.20 101.70 114.85 100.30 99.10 101.92 103.15 104.30 108.90 101.25 101.30 100.30 100.00 101.56 102.20 104.00 101.47 119.65 104.75 108.35 101.25 103.30
Fällig- Schluss Schluss Rend. keit 10.08. 11.08. in % 0.55 1.375 0.625 0.25 1.00 0.625 1.00 4.875 0.625 0.75 0.75 2.50 0.17 0.625 2.00 3.125 1.625 2.50 3.00 1.625 1.50 0.55 1.25 2.375 0.125 2.75 1.00 0.50 2.90 1.00 0.20 2.00 0.625 0.75 2.125 0.625 3.00 2.00 0.30 1.125 1.00 1.00 1.625 0.35 1.375 1.50 0.25 0.875 0.75 1.125 1.125 2.625 1.125 2.00 2.00 1.00
Credit Agricole 09.22 Credit Agricole 07.18 Credit Agricole 09.23 Credit Agricole 07.27 Credit Suisse (Guer.)04.23 Credit Suisse Gr. F. 08.20 Credit Suisse Ldn 09.21 Credit Suisse NY 03.18 Deutsche Bank 12.23 Deutsche Bank 03.22 Deutsche Bank 07.21 Deutsche Hypobk 03.18 Exp.-Imp.Bk Korea 07.25 First Gulf Bank 05.22 FirstRand Bank 05.19 GECC 12.19 GECC 10.17 GECC 02.18 Global Bank Corp 11.18 Goldman Sachs Gr. 02.20 Goldman Sachs Gr. 11.18 Goldman Sachs Gr. 09.21 Goldman Sachs Gr. 09.19 HSBC Bk 04.18 Hypo NOE Bank 10.23 ICICI Bank 01.20 Indl & Comm Bk 12.19 JP Morgan Chase 12.23 JSC VTB Bank 05.18 Korea Dev Bk 12.18 LGT Bank 10.26 LGT Bank 07.19 LGT Bank 11.25 Macquarie Bank 02.24 Macquarie Bank 11.18 Macquarie Bank 09.23 Macquarie Bank 11.22 Multibank 01.21 Nat. Australia Bk 10.25 Nat. Australia Bk 11.18 Nat. Australia Bk 04.20 Nat. Australia Bk 12.21 Nat. Australia Bk 09.23 Nat. Australia Bk 08.22 NIBC Bank 06.19 Nordea Bank AB 09.17 Nordea Bank AB 11.23 Nordea Bank AB 09.18 Nordea Bank AB 10.19 Nordea Bank AB 10.20 Oest Kontrollbank 05.18 Oest Kontrollbank 11.24 Oest Kontrollbank 07.20 Rabobank Ned 09.21 Rabobank Ned 01.18 Rabobank Ned 06.20
102.65 101.95 103.00 101.25 103.90 101.75 104.00 103.03 101.10 101.90 102.25 101.85 98.65 101.55 102.20 108.45 100.43 101.54 101.35 104.45 102.28 102.40 103.05 101.95 100.00 105.10 102.60 102.30 101.52 101.60 99.50 104.55 103.20 103.65 103.21 102.80 115.50 100.70 100.50 101.93 103.35 104.70 109.55 102.00 102.10 100.30 101.35 101.61 102.35 104.35 101.52 120.00 104.95 108.75 101.28 103.60
102.80 103.40 103.85 100.60 102.45 97.90 100.39 102.29 103.05 102.40 99.05 103.40 103.80 103.29 103.10 115.55 101.05 109.70 102.50 104.40 101.47 108.85 101.25 -
52 Wochen Hoch Tief
-0.00 -0.64 0.06 0.12 0.31 0.04 0.03 -0.30 0.53 0.33 0.12 -0.74 0.44 0.30 0.76 -0.50 -0.55 -0.67 1.92 -0.17 -0.27 -0.04 -0.22 -0.66 0.12 0.60 -0.11 0.12 0.93 -0.18 0.31 -0.40 0.21 0.16 -0.41 0.11 0.06 1.79 0.17 -0.44 -0.25 -0.08 0.02 -0.05 0.01 -0.88 0.03 -0.56 -0.34 -0.27 -0.76 -0.11 -0.54 -0.16 -0.68 -0.25
106.30 102.91 106.15 105.75 105.20 102.05 103.30 103.80 103.35 100.75 102.75 107.05 102.60 102.80 103.25 103.65 110.75 103.20 104.20 104.00 104.10 108.00 100.80 104.20 103.35
104.40 100.45 104.35 103.45 99.50 100.35 101.49 101.65 100.90 99.05 101.55 103.35 96.60 99.60 101.57 102.20 106.35 101.10 101.40 101.00 102.05 104.90 100.10 102.30 100.45
Fällig- Schluss Schluss Rend. keit 10.08. 11.08. in % 1.125 2.125 1.25 2.00 4.00 0.50 0.75 0.625 0.30 0.40 0.875 3.125 0.65 0.625 1.375 0.625 1.25 0.375 0.50 0.40 0.50 3.125 0.125 0.625 0.375
Rabobank Ned 04.21 Rabobank Ned 10.17 Rabobank Ned 10.20 Rabobank Ned 02.19 Raiff Intern. 05.23 RCI Banque 04.22 Royal Bank Canada 10.18 Royal Bank Canada 04.19 Scotiabank 09.22 Societe Generale 02.22 SpareBank ASA 11.18 Total Cap 06.18 Transurb. Queensl. 11.26 Transurb. Queensl. 06.23 Vorarlberger LB 07.18 Wells Fargo 09.20 Wells Fargo 09.24 Wells Fargo 06.22 Wells Fargo 11.23 Westpac Banking 06.23 Westpac Banking 02.22 Westpac Banking 12.18 Westpac Sec. NZ 12.22 Westpac Securit. 09.20 Westpac Securit. 02.24
104.75 100.45 104.70 103.50 102.35 102.00 101.52 101.70 101.65 100.75 101.57 103.41 102.10 102.15 101.62 102.45 107.25 102.05 102.45 102.15 102.65 104.90 100.75 102.70 101.90
104.85 100.45 102.30 102.05 101.70 103.35 102.35 101.57 107.30 102.20 -
-0.20 -0.74 -0.23 -0.36 3.55 0.06 -0.52 -0.40 -0.03 0.23 -0.33 -0.71 0.39 0.25 -0.29 -0.17 0.21 -0.05 0.10 0.02 -0.09 -0.48 -0.02 -0.26 0.08
102.15 102.90 100.87 102.80 103.70 107.60 101.30 101.25 104.20 103.85 103.45 97.45 96.70 101.50 100.75
102.45 102.75 103.70 107.65 101.20 103.90 103.70 97.15 96.95 101.70 100.70
-0.03 -0.02 0.78 2.35 0.12 0.19 0.21 1.99 1.80 1.13 0.69 1.09 1.41 0.83 0.25
Industrien, Diverse 103.00 104.90 104.60 104.00 103.70 108.25 101.35 101.30 105.10 105.50 105.15 102.90 106.00 101.85 101.00
100.50 100.80 100.87 100.50 100.35 105.15 100.05 100.70 100.50 101.30 102.50 96.75 95.75 99.40 99.90
0.41 0.375 4.00 3.00 1.25 2.25 0.375 2.25 2.75 2.85 3.375 0.50 1.00 1.00 0.375
Amgen Apple Fiat Fin. & Trade Gategroup Finance Glencore Finance Glencore Finance Jackson Nat. Life Open JS Gazprom Open JS Gazprom Open JS Gazprom Open JS Gazprom Teva Pharmac. Teva Pharmac. Verizon Verizon
03.23 11.24 11.17 02.22 12.20 05.21 07.25 07.22 11.21 10.19 11.18 07.22 07.25 11.27 05.23
11.08. 1 Euro 1 Dollar 1 Pfund 100 Yen 1 kanadischer Dollar 100 Hongkong-Dollar 1 Singapur-Dollar 1 australischer Dollar 100 schwedische Kronen 100 norwegische Kronen 100 ungarische Forint 100 tschechische Kronen 1 südafrikanischer Rand
Noten Ankauf Verkauf 1.1035 1.1635 0.9250 1.0000 1.1700 1.3200 0.8350 0.9250 0.7175 0.7925 11.6000 13.4000 67.2500 74.2500 0.7150 0.7950 11.1000 12.6000 11.4000 13.0000 0.3400 0.4000 4.0500 4.5500 0.0650 0.0825
MÜNZEN Franken pro Stück Britannia Krüger-Rand Maple Leaf Napoleon Souvereign, neu Vreneli (20 Fr.)
10.08. Geld Brief 1222.00 1311.00 1222.00 1292.00 1222.00 1286.00 225.00 254.00 284.00 321.00 227.00 254.00
11.08. Geld Brief 1225.00 1314.00 1225.00 1295.00 1225.00 1289.00 226.00 255.00 285.00 321.00 227.00 255.00
(awp) V Am Schweizer Obligationen-
markt zeigten die Kurse auch am letzten Handelstag der Woche erneut nach oben. Die Unsicherheit bleibe angesichts der anhaltenden verbalen Drohgebärden zwischen dem US-Präsidenten und dem Regime in Nordkorea weiter hoch, sagten Marktteilnehmer. Angesichts der anhaltenden Verluste an den Aktienbörsen weltweit suchen die Investoren Sicherheit. Das bedeute auch erhöhte Nachfrage nach eidgenössischen Anleihen. Andere Impulse, etwa Makrodaten aus der Euro-Zone, verpufften angesichts der angespannten Marktstimmung. So wurden etwa in Deutschland, in Spanien und in Italien Daten zur Teuerung veröffentlicht. Der für den Schweizer Bondmarkt richtungsweisende Conf-Futures-Kon-
trakt mit Fälligkeit September legte bis in den frühen Nachmittag 43 Basispunkte auf 165,60% zu. Gehandelt wurden 140 Kontrakte. Am Donnerstag hatte dieser Futureskontrakt bereits 30 Basispunkte gewonnen. Bei den «Eidgenossen» wurden vor allem Anleihen am kurzen Ende rege gehandelt; im Durchschnitt gab es Avancen von knapp 50 Basispunkten. Bei den Benchmark-Anleihen stand die zweijährige Referenzanleihe (2,25%/2020) im Fokus; nach Gewinnen von 11 Basispunkten ergab sich eine rechnerische «Rendite» auf Verfall von –0,76%. Der von der Schweizerischen Nationalbank für die Laufzeit von zehn Jahren berechnete Kassazinssatz büsste weiter Terrain ein von –0,12 auf –0,16%. Im kurzfristigen Bereich verharrte der Drei-MonateLibor bei –0,7262%.
Swiss-Bond-Index
Japan (10-j.)
140
0.12 0.05
138
-0.02 136 134
-0.09 A
S
O
N
D
J
F M A M J
J
100.03 100.03 0.3704 ADCB Fin Cayman 12.17 100.03 100.55 100.08 0 Korea Expressway 03.18 100.15 100.23 -0.39 100.33 100.21 0.3208 Santander Consum.02.18 100.33 -
ANALYTIKEREMPFEHLUNGEN
-0.83 %
30
60
20
55
Settl. Eröffnung 10.08. 11.08.
10
50
WW Kaufen
WW Halten
Nov 16 WW Verkaufen
Jan 17
März 17
Mai 17
Juli 17
45
WW Kurs (Sfr, rechte Skala) Der Gewinner wurde ermittelt anhand des grössten Kursanstiegs innerhalb einer Woche
Veränderung zum Jahresbeginn 52 Wochen Hoch / Tief Erwartete Dividendenrendite
4.47 % 488.00 / 426.80 4.62 %
Erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis Kurs-Buchwert-Verhältnis Differenz zu 200-Tage-Linie
(Kaufen / Halten / Verkaufen)
16.91 3.47 5.39 %
(Kaufen / Halten / Verkaufen)
SMI und SLI und Auswahl ABB N Adecco Group N AMS Bâloise N Barry Callebaut N Bq. Cant. Vaudoise N Clariant N Credit Suisse Group N DKSH Holding N Dufry N Emmi N EMS-Chemie N Flughafen Zürich N Geberit N Georg Fischer N Givaudan N Helvetia N Julius Bär N Kühne + Nagel N LafargeHolcim N Lindt & Sprüngli N Lindt & Sprüngli PS Logitech Intern. N Lonza N Nestlé N
36 (10/18/5) 22 (7/8/5) 21 (9/11/0) 9 (1/6/2) 12 (1/7/4) 1 (0/1/0) 20 (6/10/0) 25 (11/9/3) 11 (2/7/2) 11 (5/1/3) 3 (2/0/1) 4 (0/1/3) 10 (3/5/1) 13 (2/10/1) 8 (3/4/0) 25 (3/15/3) 9 (3/5/1) 23 (9/12/0) 24 (6/10/6) 24 (4/12/5) 11 (1/7/1) 11 (1/7/1) 14 (7/5/0) 10 (5/3/0) 31 (14/13/3)
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© 2017 FactSet Research Systems Inc. All rights reserved.
S
TagesSettlementVeränd. Hoch Tief 11.08. 11.08.
O N D
J
F M A M J
J
Schluss 10.08.
Drei-Monate-Euribor (Euronext)
Deutschland Frankreich Grossbritannien Italien Japan Kanada Schweiz USA USA (30 Jahre)
Aug 2017 Sep 2017 Okt 2017 Nov 2017
LIBOR-SÄTZE (Vortag)
Drei-Monate-Euro-Franken (Euronext) Sep 2017 Dez 2017 Mrz 2018 Jun 2018
100.73 100.72 100.71 100.69
100.33 100.33 100.33 100.32
100.74 100.74 100.73 100.73 0.00 100.73 100.74 100.72 100.72 0.00 100.72 100.73 100.70 100.71 0.00 100.69 100.71 100.68 100.69 0.00 (Vtg) Umsatz: 20019; Offene Kontrakte: 221807 100.33 100.33 100.33 100.33 0.00 100.33 100.33 100.33 100.33 0.00 100.33 100.33 100.33 100.33 0.00 100.32 0.00 (Vtg) Umsatz: 923428; Offene Kontrakte: 3813089
Conf (Eurex) Sep 2017 Dez 2017 Mrz 2018
165.17 162.31 162.31
165.29 165.75 165.29 165.61 0.27 162.55 162.99 162.55 162.80 0.30 162.80 0.30 (Vtg) Umsatz: 93; Offene Kontrakte: 3466
Euro-Bobl (Eurex) Sep 2017 Dez 2017 Mrz 2018
132.66 131.06 131.06
132.71 132.87 132.66 132.85 0.14 131.10 131.22 131.10 131.25 0.14 131.25 0.14 (Vtg) Umsatz: 293226; Offene Kontrakte: 1106703 Schluss 10.08.
Schluss 11.08.
Swiss Average Rate ON Swiss Average Rate TN Swiss Average Rate SN
-0.7363 -0.7346 -0.7415
-0.7421 -0.7335 -0.7408
Schluss 11.08.
Rendite
52 Wochen Hoch Tief
BENCHMARK-ANLEIHEN (10 Jahre)
GELD- & KAPITALMARKT-DERIVATE
+/11.08.
+/2017
-0,0057 0,001 0,001
-0,01 0,00 -0,01
52 Wochen Hoch Tief
Schluss Schluss % % 10.08. 11.08. 11.08. 2017
Kennzahlen und Indizes 197.66 168.13 TR/J CRB 183.62 181.65 -1.07 180.96 161.00 Bloomberg CI TR 169.75 170.07 0.19 2451 2045 GSCI Total R. 2228 2233 0.23 3064 2331 LMEX 3058 3050 -0.27 Stand: 22.03 Uhr
Geld 10.08. Brief
Geld 11.08.
-6.23 -3.88 -7.63 14.66 Brief
Gold (Zürich) Standardbarren 12,5 kg ( = 400 oz.)
Sep 16
A
100.87 102.75 130.82 101.75 100.45 92.18 134.02 100.21 103.88
Tagesgeld
101.12 103.00 131.09 101.61 100.45 92.46 134.02 100.38 98.90
101.46 96.06 103.98 92.05 132.79 105.22 105.17 90.46 102.11 99.98 105.11 90.61 136.48 112.30 102.22 94.88 106.43 85.98
3 Mte.
6 Mte. 12 Mte.
-0.726 -0.375 0.282 1.309 -0.025
-0.653 -0.303 0.411 1.453 0.002
-0.505 -0.201 0.604 1.728 0.111
Funding Rate -0.418 -0.432 -0.426 Quelle: Stoxx GC Pooling Euro Funding Rate
-0.394
-0.385
Franken Euro Pfund Dollar Yen
1 Mt.
0.39 0.68 1.06 2.03 0.05 1.85 -0.14 2.21 2.80
-0.779 -0.428 0.223 1.178 -0.036
-0.783 -0.401 0.247 1.229 -0.041
2J
3J
4J
5J
7J
10 J
-0.495 1.646 -0.078 0.621 -0.028 1.178
-0.400 1.738 0.049 0.701 0.180 1.290
-0.298 1.825 0.177 0.785 0.385 1.400
-0.098 1.976 0.444 0.939 0.750 1.603
0.165 2.151 0.805 1.140 1.155 1.838
SWAP-SÄTZE Franken -0.593 Dollar 1.546 Euro -0.179 Pfund 0.542 Yen Schwed. Krone -0.235 Norweg. Krone 1.065
Quelle: Tullett Prebon Information Limited
ROHWAREN
SMI WOCHENGEWINNER: Swisscom N
0
-0.16
GELD- & KAPITALMARKTDATEN
SWISS REFERENCE RATES
Anleihen mit variablem Zinssatz
ZÜRCHER DEVISEN U. NOTEN Devisen Ankauf Verkauf 1.1148 1.1468 0.9482 0.9754 1.2288 1.2643 0.8694 0.8944 0.7446 0.7661 12.1282 12.4757 0.6949 0.7150 0.7437 0.7653 11.6014 11.9378 11.8565 12.2004 0.3623 0.3770 4.2387 4.4108 0.0698 0.0726
Gewinne wegen Unruhe
Novartis N OC Oerlikon N Pargesa I Partners Group N PSP Swiss Prop. N Richemont N Roche GS Schindler N Schindler PS SFS Group N SGS N Sika I Sonova N Straumann N Swatch I Swatch N Swiss Life N Swiss Prime Site N Swiss Re N Swisscom N Temenos N UBS Group N VAT Group N Vifor Pharma N Zurich Insur. Grp N
33 (12/16/2) 13 (7/5/0) 1 (0/1/0) 11 (5/5/0) 9 (0/5/4) 32 (9/19/1) 31 (17/11/2) 14 (4/10/0) 13 (4/9/0) 9 (3/6/0) 24 (1/19/4) 9 (5/3/0) 18 (5/9/2) 12 (5/1/3) 29 (5/13/8) 28 (5/12/8) 11 (4/4/1) 6 (0/4/1) 26 (9/11/4) 20 (2/8/8) 13 (4/6/2) 27 (12/12/1) 7 (3/4/0) 11 (2/4/3) 28 (8/11/4)
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Gold ($/oz.) Gold (Fr./kg)
1279 39478
1280 39978
1287 39566
1288 40066
17.10 537.70
17.11 522.20
17.16 537.20
983.50 30762
982.00 30067
987.00 30817
Silber (Zürich) Silber ($/oz.) Silber (Fr./kg)
17.05 522.70
Platin (Zürich) Platin ($/oz.) Platin (Fr./kg) 52-Wochen Hoch Tief
973.50 30012 Eröffnung
Tages Hoch Tief
% 11.08. 11.08.
Gold (Comex) 100 troy oz.; %/troy oz. 1374 1293 1380 1379
1133 1206 1138 1140
Aug 17 1286 1291 1282 1288 0.37 Sep 17 1288 1293 1282 1292 0.57 Okt 17 1290 1295 1284 1293 0.51 Dez 17 1293 1298 1287 1297 0.51 (Vtg) Umsatz: 284321; Offene Kontrakte: 475913
Silber (Comex) 5000 troy oz.; $/troy oz. 17.75 20.44 17.24
15.13 Aug 17 17.10 17.11 17.02 17.07 0.17 14.34 Sep 17 17.13 17.20 16.88 17.11 0.26 16.20 Okt 17 17.11 17.17 16.96 17.11 0.13 (Vtg) Umsatz: 126255; Offene Kontrakte: 194445
Palladium (Nymex) 100 troy oz.; $/troy oz. 903.40 786.90 Aug 17 905.00 617.85 Sep 17 898.40 901.40 892.10 894.40 -0.30 896.35 872.75 Okt 17 (Vtg) Umsatz: 4422; Offene Kontrakte: 35169
Rohöl (Nymex) 1000 Barrel; $/Barrel 58.36 58.34 58.37 58.44
42.27 42.52 42.80 43.08
Sep 17 48.52 48.98 47.98 48.77 0.37 Okt 17 48.69 49.13 48.14 48.92 0.35 Nov 17 48.82 49.27 48.28 49.07 0.39 Dez 17 48.94 49.38 48.38 49.18 0.37 (Vtg) Umsatz: 2141345; Offene Kontrakte: 2283192
Brent (ICE) 1000 bbl; $/Fass 60.09
45.51 Dez 17
51.79
52.10
51.11
51.92
0.29
59.63 59.17 59.43
47.15 Jun 18 52.05 52.34 51.41 52.21 0.27 48.31 Dez 18 52.20 52.41 51.56 52.27 0.15 48.82 Jun 19 51.92 52.47 51.92 52.42 0.08 (Vtg) Umsatz: 1386168; Offene Kontrakte: 2376098
Erdgas (Nymex) 10000 mmBtu; $/mmBtu 3.60 3.62 3.65 3.75
2.75 2.70 2.87 3.04
Sep 17 2.98 2.99 2.96 2.98 -0.07 Okt 17 3.01 3.02 2.99 3.01 -0.27 Nov 17 3.07 3.08 3.05 3.07 -0.36 Dez 17 3.20 3.22 3.19 3.20 -0.22 (Vtg) Umsatz: 653484; Offene Kontrakte: 1334305
Kakao (CSCE) 10 t; $/t 3055 3040 3031 3026
1767 1794 1827 1846
Sep 17 1958 1998 1947 1990 1.17 Dez 17 1955 1988 1946 1977 0.61 Mrz 18 1979 2009 1970 1999 0.50 Mai 18 1994 2025 1986 2014 0.45 (Vtg) Umsatz: 76063; Offene Kontrakte: 233536
Kaffee (CSCE) 37500 lb.; Cent/lb. 184.80 186.90 188.45 189.20
115.50 119.10 122.65 125.05
Sep 17 138.50 140.80 136.85 140.30 1.30 Dez 17 141.95 144.35 140.50 143.85 1.30 Mrz 18 145.70 147.65 144.05 147.40 1.27 Mai 18 147.65 149.90 146.25 149.65 1.25 (Vtg) Umsatz: 68755; Offene Kontrakte: 200841
Mais (CBOT) 5000 Bushel; Cent/bu. 404.75 417.25 426.00 430.00
348.25 358.50 369.50 375.00
Sep 17 358.75 361.50 357.25 361.25 1.12 Dez 17 373.00 375.25 371.00 375.00 1.08 Mrz 18 386.00 387.25 382.75 387.25 1.11 Mai 18 392.00 393.25 388.75 393.25 1.03 (Vtg) Umsatz: 893599; Offene Kontrakte: 1395056
Weizen (CBOT) 5000 Bushel; Cent/bu. 574.50 592.25 604.75 609.75
430.75 453.00 466.25 473.75
Sep 17 441.50 444.00 434.50 438.50 -0.45 Dez 17 469.00 472.00 462.25 466.25 -0.53 Mrz 18 491.00 493.50 484.50 487.50 -0.56 Mai 18 505.50 508.25 500.00 503.00 -0.45 (Vtg) Umsatz: 220557; Offene Kontrakte: 449760
Zucker Nr.11 (CSCE) 112000 lb.; Cent/lb. 21.32 20.90 20.09 19.41
12.74 13.50 13.54 13.67
Okt 17 13.30 13.39 13.11 13.20 -0.30 Mrz 18 14.17 14.25 14.01 14.05 -0.64 Mai 18 14.54 14.57 14.31 14.35 -0.97 Jul 18 14.81 14.85 14.59 14.62 -1.15 (Vtg) Umsatz: 157436; Offene Kontrakte: 795704
Settlem.
10.08. Geld
Brief Settlem.
11.08. Geld
Brief
6353 6378
6354 6379
Kupfer, Grade A (LME) $/t Kassa 3 Monate
6417
6416 6444
6417 6445
6354
Erläuterungen: * Auswahl nach Höhe der Marktkapitalisierung; Diff. = Differenz; Div. = Dividende; Div.-Rend. = Dividenden-Rendite; GS = Genussscheine; I = Inhaberaktien; KBV = Kurs-Buchwert-Verhältnis; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis (auf Basis der erw. Gewinne); Marktkapital = je Gattung; N = Namenaktien; PS = Partizipationsscheine; St. = Stammaktien; Vz = Vorzugsaktien; t = Tausend; 200-TL = 200-Tagelinie, Angaben in %; Veränd. = Veränderung; Vol. = Volumen. Volumen: Ausgewiesene Volumina enthalten börsliche und ausserbörsliche Geschäfte; 52-Wochen-Hoch/Tief: Bezieht sich nur auf börslichen Handel. Vt. = Vortag. Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
34
ANLAGEFONDS Alternative Investments
3V Asset Management AG Tel. +41 44 227 10 10 www.3vam.ch
Vertreter für die Schweiz: BNP Paribas Securities Services, Paris, succursale de Zurich 3V Inv. Swiss Small&Mid Cap
CHF 2/1
CHF 3/1 a CHF 4/4 a
161.59
70.10 106.23 168.83
Bonhôte Asym.–Gl.(CHF) B (CHF) Bonhôte Strategies-Monde (CHF)
4.1 Obligationenfonds 4.8 Synchrony Swiss Government Bonds
Aberdeen (Swiss) Europ. Opport. Eq
EUR 2/1 e
310.06
Aberdeen (Swiss) Gl Energy Eq.
USD 2/1 e
396.09 -5.5
Aberdeen (Swiss) Gl High Tech Eq.
USD 2/1 e
166.33 17.4
4.8
137.59 14.1
CHF 4/3 e
111.23
BZ Fine Europe CHF 1/1 e
Synchrony Emerging Equity A
USD 4/3 f
Synchrony Europe Equity A
EUR 4/3 f
Synchrony High Div. Swiss Stocks A
CHF 1/1 e
1652.70 10.3 Synchrony Small & Mid Caps CH A 1707.03 21.9 Synchrony Swiss Equity Synchrony US Equity A Synchrony (CH) World Equity (CHF) 70.71 -2.0 Synchrony Swiss Real Est FoF A
CHF 1/1 e CHF 4/3 e USD 4/3 e
CHF 1/1 f
182.94 14.9 BZ Fine Infra 110.57 23.0 BZ Fine Pharma
CHF 1/1 a
149.37 14.8 179.70 7.8 Aktienfonds BHF-Screener Tactical Equity Fund SVM VALUE FUND (SWITZERLAND) 118.60 10.1
CHF 1/1
Aktien Schweiz
CHF 1/1
Allianz Suisse 30 Freizügigkeit
CHF 1/1
6.3 BBGI Commodities A 304.91 15.2 BBGI Equities Switzerland Behavioral 130.56 2.2 BBGI Islamic Share Energy
114.06
Allianz Suisse Vorsorge
CHF 3/3
124.91
Obligationen CHF Ausland
CHF 1/1
133.67
Obligationen CHF Inland
CHF 1/1
147.91
Obligationen Fremdwährung Obligationen Fremdwährung Hedged
CHF 1/1
116.94 105.04
CHF 1/1
CHF -/-
131.10 13.3
USD 2/1
137.30 -15.7
2.7 BBGI Share Clean Energy 0.1 BBGI Share Gold
USD 2/1
60.80 12.8
USD -/-
51.70
4.0
0.3 BBGI Swiss Phys. Gold CI (CHF) Hdg. 1.0 BBGI Swiss Phys. Gold CI (EUR) Hdg.
CHF -/-
67.40
6.6
EUR -/-
72.00
7.0
0.6 BBGI Swiss Physical Gold CI (CHF)
CHF -/-
81.10
2.9
BBGI Swiss Physical Gold CI (EUR)
EUR -/-
91.50 -2.6
BBGI Swiss Physical Gold CI (USD)
USD -/-
79.90
BBGI Tactical CH A BBGI Tactical World A
CHF -/-
Aktienfonds AMG Substanzwerte Schweiz
CHF 2/1 e
AMG Europa A
EUR 2/1 e
AMG Europa B
EUR 2/1 e
AMG Europa C (CHF hedged)
CHF 2/1 e
AMG Gold, Minen & Metalle A
CHF 2/1 e
AMG Gold, Minen & Metalle B AMG Gold, Minen & Metalle C
CHF 2/1 e CHF 2/1 e
Andere Fonds Alpora Innov. EF CHF hedged Alpora Innov. EF EUR
CHF 2/1 e EUR 2/1 e
2007.79
CHF 1/1 a
Galileo Natural Resources Fd B (CHF) 1615.39 11.4 Galileo Natural Resources Fd X (CHF) 1502.88 11.9 Galileo Pacific Fund A (CHF)
1910.26 11.2
USD 2/1 e USD 2/1 e
997.01 970.80
Arvernus Capital AG www.arvernus.ch [email protected] Tel. +41 (0)43 443 78 11
Carmignac Capital Plus A EUR Acc Carmignac Sécurité A EUR Acc
CHF 2/5 bfl
EUR 1/1 e
1168.87 1754.75
EUR 1/1 e
1/1 e 1/1 e
Carmignac Comm. A CHF Acc Hdg
CHF 1/1 e EUR 1/1 e
Carmignac Emerg.Disc. A CHF Acc Hdg CHF
1/1 e
EUR 1/1 e EUR 1/1 e EUR 1/1 e
136.65 192.50
Carmignac Invest. A CHF Acc Hdg Carmignac Invest. A EUR Acc
CHF 1/1 e EUR 1/1 e
135.79 1202.26
CHF 1/1 e
100.23
EUR 1/1 e
116.76
Galileo Pacific Fund B (USD)
USD 2/5 bf
Galileo Pacific Fund X (CHF)
CHF 2/5 bf
Polygon Capital Fund A (CHF)
CHF 2/5 bf
Polygon Capital Fund A (EUR)
EUR 2/5 bf USD 2/5 bf
Polygon Capital Fund B (CHF) 3.4 Polygon Capital Fund B (USD) 3.0 Polygon Capital Fund X (CHF) Polygon Capital Fund X (USD)
CHF 2/5 bf USD 2/5 bf CHF 2/5 bf USD 2/5 bf
Cornèr Banca SA 105.30 16.4 Via Canova 16 440.77 14.4 6901 Lugano Tel. +41 91 800 51 11 85.32 -1.9 CB-Accent Income Fd CHF 87.54 -1.7 CB-Accent Short Term Mat. Fd CHF 87.92 -0.6 CB-Accent Short Term Mat. Fd EUR 86.77 -1.7 CB-Accent Short Term Mat. Fd USD 87.36 -0.3
CHF 4/2 b
102.62
EUR 4/2 b
112.88
Arvernus(CH) Europe Event Driven A Arvernus(CH) Europe Event Driven IA
USD 4/2 b EUR 4/2 b
107.74 10711.85
Baloise Fund Invest Tel. +41 58 285 80 72 Fax +41 58 285 91 47
USD 1/1 a USD 1/1 a
6.4 Bellevue Asset Management AG 6.4 Tel. +41 44 267 67 00 Fax +41 44 267 67 01 7.6 www.bellevue.ch 6.7 Vertreter für die Schweiz: Acolin Fund Services AG Stadelhoferstrasse 18, 8001 Zürich
EUR 1/1 e
325.41
CHF 1/1 e
113.93 652.76
EUR 1/1 e
CHF 2/1
98.00
www.baloisefundinvest.com
Obligationenfonds BFI EuroBond (EUR) R Acc BFI Swissfranc Bond (CHF) R Acc
USD 3/1 e
434.98 17.8
BB ADAMANT MEDTECH B Cap
EUR 3/1 e
340.57
7.9
EUR 3/1 b
179.60
1.9
91.79 -0.1 BB AFRICAN OPP. B Cap 117.63 0.1 BB ENTREPRENEUR EUR. SM B Cap
EUR 2/1 CHF 2/1
Aktienfonds BFI Equity Fund (EUR) R Acc BFI InterStock (CHF) R Acc
BB ADAMANT BIOTECH B Cap
BB ENTREPRENEUR EUROPE B Cap 193.19 -2.2 BB ENTREPRENEUR SWITZERLAND A 92.11 6.6 Strategiefonds
EUR 2/1 CHF 2/1
Strategiefonds BFI Activ (CHF) R Acc
CHF 2/1
123.12
BFI Activ (EUR) R Acc
EUR 2/1
74.60
BFI Capital Protect (CHF) R Acc
CHF 2/2
11.44
BFI C-QUAD. ARTS Bal. (EUR) R CHF
CHF 2/1
13.05
BFI C-QUAD. ARTS Bal. (EUR) R EUR
EUR 2/1
13.67
BFI C-QUAD. ARTS Cons. (EUR) R CHF
CHF 2/1
12.60
BFI C-QUAD. ARTS Cons. (EUR) R EUR
EUR 2/1
13.13
BFI C-QUAD. ARTS Dyn. (EUR) R CHF
CHF 2/1
12.02
BFI C-QUAD. ARTS Dyn. (EUR) R EUR
EUR 2/1
12.68
BFI Dynamic (CHF) R Acc
CHF 2/1
BFI Dynamic (EUR) R Acc
EUR 2/1
68.75
BFI Progress (CHF) R Acc BFI Progress (EUR) R Acc
CHF 2/1
127.14 77.15
119.99
EUR 2/1
3.9
BB GLOBAL MACRO B Cap
EUR 4/4 e CHF 3/1 e CHF 2/1 e
EUR 4/4 e
0.0 Berner Kantonalbank AG Tel. 031 666 11 11 -1.8 www.bekb.ch/fonds 3.8 Obligationenfonds 4.1 BEKB Obl Glb Staatsanleihen A CHF 1.8 BEKB Obl Glb Staatsanleihen A hedgedCHF 2.3 BEKB Obligationen CHF A CHF 5.2 BEKB Obligationen Global A CHF 5.8 BEKB Obligationen Global A hedged CHF 8.0 2.2 Aktienfonds 5.7 BEKB Aktien CH S&M Caps Value A 1.2 BEKB Aktien Schweiz Value A
297.06 17.3
USD 2/1
EUR 2/1 e USD 2/1 e
CS (Lux) Money Market CHF B
CHF 2/1 e
CS (Lux) Money Market Fund EUR B CS (Lux) Money Market Fund USD B
USD 2/1 e
CHF 2/1 e
199.90
CS (Lux) PF Growth EUR B
EUR 2/1 e
170.28
CS (Lux) PF Growth USD B
USD 2/1 e
249.19
CS (Lux) PF Income EUR A
EUR 2/1 e
122.50
CS (Lux) PF Income EUR B
EUR 2/1 e
172.61
CS (Lux) PF Income USD A
USD 2/1 e
143.34
5.5 CS (Lux) PF Income USD B 0.6 CS (Lux) PF Reddito EUR A CS (Lux) PF Yield CHF A
USD 2/1 e
258.07
EUR 2/1 f
80.90
2.4 9.0
CS REF Green Property
CHF 5/5 b
CS REF Hospitality
CHF 5/5 b
98.20
CS REF Interswiss
CHF 5/5 b
204.00
CS REF LivingPlus 0.8 CS REF Siat 1.1 Alternative Investments
CHF 2/1 b
145.50 205.50
0.3 CS (Lux) Prima Growth Fund B EUR
EUR 1/1 af
103.23
EUR 2/1 a
101.21
Strategiefonds CIC CH - STRATEGY (CHF) B
2/1 e
CHF 2/1 e
Andere Fonds CIC CH - CONVERT BOND B CIC CH - CONVERT BOND C
EUR 2/1 e CHF 2/1 e
[email protected]
2481.53 9.6 182.11 17.6 Obligationenfonds BGF FixedIncGlbOpps A2 USD 1046.14
4.7 Aktienfonds BGF Asian Dragon A USD
1183.62 -3.3 BGF Asian Grwth Lead Fd A2 103.11 -3.7 BSF MMAS A2
www.bonhote.ch
Vertriebsstelle: DJE Finanz AG 7.1 Tel. +41 43 344 62 80 4.1 4.4 Vertreter für die Schweiz: First Independent Fund Services AG 3.7 Tel. +41 44 206 16 40 4.0 Aktienfonds 4.8 DJE - Agrar & Ernährung I EUR EUR 4/4 -0.3 DJE - Agrar & Ernährung PA EUR EUR 4/4 -0.0 EUR 4/4 DJE - Agrar & Ernährung XP EUR
2.4
CHF 3/1 a
101.46
CHF 3/1 a
100.43
2.9 BO Fd IV-Bordier Eur.ShTerm Bd EUR EUR - BO Fd IV-Bordier USD ShTerm Bd USD USD
Bonhôte Sel.-Obl HR Multi-Fds (CHF) Bonhôte Strategies-Obligations (CHF)
CHF 4/2 a CHF 4/4 a
100.57 97.02
2.5 Aktienfonds 1.1 BO Fd IV-Bordier Core Hold Eur - EUR
CHF 4/2 a
CHF 2/2
4/4 e 4/4 e
USD 1/1 e
128.73
CS (Lux) Green Bond Fund BH
EUR 2/1 e
0.8 CS (Lux) High Yield US$ BF B
USD 2/1 e
2.4 Cassiopeia UCITS B 151.88 -0.7 Cassiopeia UCITS C 299.51 8.4 Cassiopeia UCITS D
CHF 2/1 e
112.23 -0.6
CHF 2/1 e
CS (CH) Swiss Div Plus Eq Fd A
CHF 3/1 e
CS (CH) Swiss Div Plus Eq Fd B
CHF 3/1 e CHF 2/1 e USD 2/2 e
25.09 15.5 DSC USD Bond Fund A CHF 378.57 18.4 DSC USD Bond Fund A USD 297.81 13.7 DSC USD Bond Fund A|A CHF 12.58 8.9 DSC USD Bond Fund A|A USD 16.52 12.2 Aktienfonds 403.06 15.4 DSC Eq. Fd Consumer Staples A 152.04 18.4 DSC Eq. Fd Consumer Staples A|A 159.07 - DSC Eq. Fd Inform. Technology A
239.38 215.21
EUR 4/4
177.96
EUR 4/4
148.81 154.34
EUR 4/4
USD 2/1 bf
1.0 2.3
USD 2/1 bf
EUR 2/1 e
Aktienfonds
10162.90
EIC Energy Infras. Fund IH (CHF)
CHF 2/1 e
10924.94
EIC Renewable Energy Fund A
EUR 2/1 e
EIC Renewable Energy Fund I EIC Renewable Energy Fund IH
EUR 2/1 e CHF 2/1 e
EUR 2/1 EUR 2/1
Bonds CHF Bonds International
CHF 3/3 e CHF 3/3 e
3.8 Aktienfonds 1.5 Equities CH Index. C.G.
CHF 3/3 e
1.3 Equities Sustainable World exCH E 1.8 Pictet-Ethos(CH)Sw SustEq -E dy Vontobel(CH)-EthosEqSwissM&S A
CHF 4/4 e CHF 2/2 e CHF 4/1 e
124.08 113.33
USD 2/1 e
62.97 10.2
152.45 13.3 Falcon Gold Equity Fund H 159.60 14.9 Falcon Swiss Equity Fund A Falcon Swiss Equity Fund I
EUR 2/1 e
36.80
CHF 1/1 af
107.75
2.0 Alternative Investments
USD 1/1 af
111.74
3.1 Twelve-Falcon Cat Bond Fd (CHF) A
EUR 1/1 af
109.01 101.67
2.2 Twelve-Falcon Cat Bond Fd (EUR) A 2.7 Twelve-Falcon Cat Bond Fd (USD) A
GBP 1/1 af
CHF 2/2 e
CHF 2/1 a EUR 2/1 a USD 2/1 a
258.90
EUR 1/1 CHF 1/1
1020.55
USD 1/1
1033.23
- Aktienfonds - FORTUNA Eq Fd Switzerland
CHF 1/1
1014.90 1029.21
- Strategiefonds - FORTUNA Anlagefonds
USD 1/1
121.55
CHF 1/1
121.15
CHF 1/1
CHF 2/1 e CHF 1/1 e
CHF 2/1 e
75.86 -7.4 DSC Equity Fund Energy A
CHF 1/1
21.94 14.2 DSC Equity Fund Energy A|A
CHF 1/1
3.9 FORTUNA INVEST - Risk Control 6 2.2 FORTUNA Multi INDEX 10 4.2 FORTUNA Multi INDEX 20 4.0 FORTUNA Multi INDEX 30
86.29 -8.7 FORTUNA Multi INDEX 40 84.52 -10.2
111.47
CHF 1/1
148.51
9.0
13.43 25.6 DSC Equity Fund Finance A|A
CHF 1/1
147.85
USD 2/1 e
128.41 27.5 DSC Equity Fund Healthcare A
CHF 1/1
171.11
8.3 Tel. 044 265 44 44 7.1 www.frankfurter-bankgesellschaft.ch
CHF 1/1
172.20
CHF 1/1
168.45
CHF 1/1
168.16
172.69 24.6 159.20 40.1
CHF 2/1 e
1995.29 15.3
IAM European Equity - A
CHF 2/1 e
1278.16
9.1
EUR 2/1 e
1134.98
3.3
CHF 2/1 e
1963.91
6.9
IAM Gold & Metals - A
CHF 2/1 e
1889.66 10.7
IAM Immo Securities - A IAM Swiss Equity - A
CHF 2/1 e
1208.86 6.7 2467.24 12.3
9.7 7.7
JSS Bd - EM HY P CHF acc hedg
CHF 2/1 e
102.24
2.7
EUR 2/1 e
102.98
3.0
JSS Bd - EM HY P USD acc
USD 2/1 e
103.95
4.2
JSS Bd - EM HY P USD dist
USD 2/1 e
103.95
4.2
JSS Bd - Gl Conv P CHF acc hedged
CHF 2/1 e
103.65
3.2
JSS Bd - Gl Conv P EUR acc hedged
EUR 2/1 e
104.81
3.5
JSS Bd - Gl Conv P USD acc
USD 2/1 e
107.66
4.6
JSS Bd-Tot Ret Gl P CHF acc hedged
CHF 2/1 e
105.07
2.7
EUR 2/1 e
105.80
2.8
EUR 2/1 e
99.83
3.0
JSS Bd-Tot Ret Gl P USD acc
USD 2/1 e
108.93
4.1
6.8
JSS Bd-Tot Ret Gl P USD dist
USD 2/1 e
108.92
4.1
JSS Bd-USD Pure HY P CHF acc hedg
CHF 2/1 e
101.97
-
2/1 e
102.06
-
2/1 e
103.04
-
2/1 e
103.04
-
CHF 4/3 e
240.98
2.0
JSS Bond - USD High Yield P USD acc USD
2/1 e
111.15
4.5
JSS Bond - USD High Yield P USD dist USD
2/1 e
104.64
4.5
JSS Corp Bd Gl EM P USD acc 275.17 12.7 JSS Corp Bd Gl EM P USD dist
9.5
USD 1/1 e
143.33 10.6
CHF 3/1 e
100.12
114.37 10.6
98.62
2.5 JSS InsBd Opp P USD dist hedged 2.7 JSS ST Bd-Gl Opp P CHF acc hedged
USD 1/1 e
CHF 3/1 e
CHF 2/1 e
87.60
CHF 3/1 e
100.10
EUR 2/1 e
80.55
1.1
CHF 3/1 e
101.12
1.5 JSS ST Bd-Gl Opp P EUR acc hedged 2.4 JSS ST Bd-Gl Opp P USD acc
USD 2/1 e
107.19
2.2
CHF 2/1 e
110.33
102.90
2.2
114.77
1.2 JSS ST Bd-Gl Opp P USD dist 2.4 JSS Sust Bd-EUR Corp P EUR dist
USD 2/1 e
CHF 2/1 e
EUR 2/1 e
163.73
1.0
CHF 2/1 e
119.41 124.85
3.6 JSS Sust Bd-EUR High Grade P acc 4.8 JSS Sust Bond CHF P CHF dist JSS Sust Bond EUR P EUR dist
EUR 2/1 e
138.37 -1.2
CHF 2/1 e EUR 2/1 e
156.67 -0.2 113.50 -0.0
JSS Bluevalor Sust Life Br Eq
EUR 1/1 e
229.07
JSS DynEq-Switz P CHF dist
CHF 1/1 e
115.84 15.2
JSS Emerg.Sar-Gl P dist
CHF 2/1 e
7.0 Strategiefonds 9.3 FBG CHF Managed
118.30
5.7 FBG Global Return Strategy 1
CHF 1/1
123.17
7.7
JSS Eq - US Large Cap P USD acc
CHF 1/1
121.48
6.3
JPY 1/1
168338.00 168337.00
BO Fd IV-Bordier US Sel Eq I USD 7.0 BO Fd IV-Bordier US Sel Eq USD
USD 4/4 e
1142.44 116.86
8.2 CS (CH) Int & Dvd Focus Growth B 7.6 CS (CH) Int & Dvd Focus Yield EUR B
EUR 2/1 f
136.27
EUR 2/1 f
115.34
2.1 DSC Asset Allocation Fund A 1.1 DSC Asset Allocation Fund A|A
CHF 1/1
114.45 114.45
USD 2/1 e
336.34 18.8
72.43
3.4 JSS Eq - Asia Pac ex Jp P CHF acc
CHF 2/1 e
124.06 14.5
EUR 2/1 e
49.60
2.7 JSS Eq - Asia Pac ex Jp P EUR acc
EUR 2/1 e
119.54
CHF 2/1 e
75.97 46.04
1.8 JSS Eq - Asia Pac ex Jp P USD acc 1.1 JSS Eq - Asia Pac ex Jp P USD dist
USD 2/1 e
123.25 20.7
USD 2/1 e
123.25 20.7
USD 2/1 e
111.11
8.2
JSS Eq - US Large Cap P USD dist
USD 2/1 e
114.96
8.2
JSS Eq-Global Opp P EUR acc hedg
EUR 2/1 e
110.91 13.6
JSS Eq-Global Opp P USD acc
USD 2/1 e
105.39 14.8
JSS Eq-Global Opp P USD dist
USD 2/1 e
106.74 14.8
EUR 2/1 e
214.54
USD 2/1 e
109.71 15.0
EUR 2/1 e
Franklin Templeton Switzerland Ltd 3.5 Tel. +41 44 217 81 81 3.5 www.franklintempleton.ch
5.3 Templeton Asian Smaller Co A (acc) 5.3 Templeton Euroland A (acc)
7.7
CHF 2/1 e
Aktienfonds CHF 1/1
0.8
Aktienfonds
CHF 1/1
JPY 1/1
9.6
0.8 JSS InsBd Opp P USD acc hedged
1161.67
6.3 Strategiefonds
132.46
99.59
2451.35 14.8 DSC Equity Fund Materials A|A
129.71
4.6
CHF 1/1 e
CHF 3/1 e
2/1 e
CHF 2/1 f
4.6
105.97
9.6
2/1 e
4.9 CS (CH) Int & Dvd Focus Growth B
110.61
USD 1/1 e
108.16
118.42
98.07
USD 1/1 e
EUR 1/1 e
CHF 1/1
182.20 19.0 Strategiefonds
3.4
1.6 JSS InsBd Opp P EUR dist
2839.98 11.2 DSC Equity Fund Materials A
EUR 4/4 e
103.84
97.32
EUR 2/1 e
USD 4/4 e
3.4
1/1 e
CHF 3/1 e
CS (Lux) S&M Cap Europe EF B EUR
BO Fd IV-Bordier Gbl EmMkt USD 136.22 17.8 BO Fd IV-Bordier Sat Eq Eur - EUR
3.1
112.47
9.1 FBG Global Bal. Strategy 5.8 FBG Global Managed
CHF 2/1 e
86.13
EUR 1/1 e
2162.00
20.21 -7.1 DSC Equity Fund Utilities A|A 1323.84 21.9 Nippon Portfolio A Nippon Portfolio A|A
90.66
1/1 e
1.0 JSS InsBd Opp P EUR acc
JPY 2/1 e
USD 2/1 e
1/1 e
133.22
CS (Lux) Japan Value Equity B
CS (Lux) USA Value EF B USD 6.0 CS EF (CH) S&M Cap Switz.Eq Fd B
106.56 -0.5
CHF 2/1 e
EUR 2/1 e
9.1 DSC Equity Fund Utilities A
CHF 4/4 e
JSS Corp Bd Gl EM P CHF acc hedged CHF 116.53 -0.1 JSS Corp Bd Gl EM P EUR acc hedged EUR 112.94 -0.2 JSS Corp Bd Gl EM P EUR dist hedged EUR
USD 2/2 e
112.54 -0.9 CS (Lux) S&M Cap Germany EF B EUR EUR 110.71 0.5 CS (Lux) USA Growth Opp EF B USD USD
CHF 2/1 e
JSS Bd - EM HY P EUR acc hedged
CS (Lux) Infrastruct Eg Fd B
6.1 DSC Equity Fund Industrials A|A
6.1
IAM Emerging Market - A
CS (Lux) Global Value EF B EUR
145.56 14.0 DSC Equity Fund Industrials A
USD 2/1
121.92 -0.7 JSS Bd-USD Pure HY P EUR dist hedg EUR 139.95 -0.2 JSS Bd-USD Pure HY P USD acc USD 150.43 1.1 JSS Bd-USD Pure HY P USD dist USD
Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG
USD 1/1 e
120.01 32.2
JSS InsBd Opp P CHF acc hedged
2.9 FORTUNA INVEST - Risk Control 2 2.5 FORTUNA INVEST - Risk Control 3
USD 2/1 e
CHF 2/1 EUR 2/1
JSS BondSar P CHF
FORTUNA INVEST - Risk Control 1 CHF 1/1
221.83 13.1 236.06 12.6
JSS Bond - Global P CHF dist
Obligationenfonds 1168.30 -0.1 FORTUNA Bond Fund CHF 1157.15 -0.8 FORTUNA INVEST - Long Term BF
CHF 2/1 e USD 2/1 e
484.63 15.6 JSS Bd-Tot Ret Gl P EUR acc hedged 489.27 15.9 JSS Bd-Tot Ret Gl P EUR dist hedged
Fortuna Investment AG Tel. 058 472 53 05 Fax 058 472 53 39
EUR 1/1
118.85 11.2
Vertreter in der Schweiz: 226.42 11.2 J. Safra Sarasin Investmentfonds AG Tel. +41 58 317 44 44 118.35 1.2 www.jsafrasarasin.com 157.81 10.1 370.35 18.1 Obligationenfonds
185104.00 10.9 Falcon Gold Equity Fund Asia I
0.0 Strategiefonds Falcon Best Select - Mixed (CHF)
EUR 2/1 e
136.91 -0.7 91.72 0.5
USD 2/2 a
114.95
CEAMS Quality Glb Eq Fd - B
0.2 IAM European Equity - A EUR 0.2 IAM Global Equity - A
USD 2/1 e
CHF 5/5
98.86 27.1
Aktienfonds
182.51 10.6 Falcon Gold Equity Fund A
CHF 2/1 e
190.97
IAM Independent Asset Management SA Tel. 022 8183640 www.iamfunds.ch www.iam.ch
Falcon Private Bank Ltd. Tel. 044 227 55 55 www.falconpb.com
CHF 2/1 e
EUR 2/1 e
66.12 11.6 Aktienfonds 6663.78 12.0 HSZ China Fund CHF 8434.37 12.1 HSZ China Fund EUR HSZ China Fund USD
USD 2/2 a
CHF 1/1 a
USD 4/4 e
CEAMS Quality Europe Eq Fd - B
HSZ (Hong Kong) Limited 7.2 Fondsleitung: Credit Suisse Funds AG 6.6
Aktienfonds
CHF 1/1 a
CEAMS Quality Emer.Mkts Eq Fd - B
86.41 12.9 CEAMS Quality Switz Eq Fd - B 75.73 6.8 CEAMS Quality USA Eq Fd - B 11712.26 13.3
USD 2/2 e
4.7 DSC Equity Fund Healthcare A|A
CHF 3/1 c Gutzwiller TWO (CHF) 105.20 USD 3/1 c 152.80 111.32 -0.1 Gutzwiller TWO (USD) 924.01 3.0 Hérens Quality Asset Management AG Tel. +41 (0)43 222 31 41 99.60 5.8 [email protected] www.hqam.ch
CHF 2/1 e
147.44
428.87 19.1 DSC Equity Fund Finance A
6.9
0.9 Alternative Investments
EUR 2/1 e
CHF 1/1
11.85
EUR 2/1 f
3.0 Aktienfonds 2.0 Gutzwiller ONE
EIC Energy Infras. Fund I (EUR)
10.89 24.5 DSC Eq.Fd Cons. Discretionary A|A
USD 2/2 e
327.00
104.87 129.54
EIC Energy Infras. Fund I (CHF)
USD 2/1 e
CS (Lux) GL EM ILC Equity B
USD 2/1 e
133.10
CHF 2/1 e
147.35
16.43
2.6
CHF 2/1 f
EUR 2/1 e
111.15
11.11
USD 2/1 e
CHF 2/1 f
EIC Energy Infras. Fund A (CHF)
2.7 Euro Rent Plus T Euro Rent Plus VT 3.5
4.0
162.51
6.5 Aktienfonds 493.96 12.2 Corando Value Invest. Fund 5544.00 13.3 Gutzwiller Fonds Management AG 118.75 3.5 +41 61 205 70 00 112.50 5.8
EUR 2/1 f
EIC Energy Infras. Fund A (EUR)
CHF 1/1
EUR 2/1 e
CS (Lux) GL Div Plus EQ B
CHF 2/1 e
Erste Asset Management GmbH 154.74 -4.6 Am Belvedere 1 181.62 -4.3 A-1100 Wien 233.73 12.3 Tel: +43 050 100 19845
EUR 4/4
CHF 5/5 e
116.58
CHF 1/1
CS (Lux) Eurozone Equity UB
107.41
6.8 7.1
CHF 2/1 e
CHF 2/1 e
7.2 DSC Eq. Fd Telecommunication A|A 7.6 DSC Eq.Fd Cons. Discretionary A
14.74
2/1 e
115.94 121.77
CHF 2/1 e
EUR 2/1 e
113.36
EUR 2/1 e
69.33 122.50
New Capital Multihelvetia A New Capital Multinippon A
CHF 1/1
CS (Lux) Eurozone Equity B
2/1 e
USD 2/1 e
CHF 1/1
17.66
115.22
2/1 e
New Capital Multieuropa A
4.0 DSC Eq. Fd Inform. Technology A|A 6.8 DSC Eq. Fd Telecommunication A
EUR 2/1 e
2/1 e
USD 4/4 e
NCFL - US Stocks A
191.93 13.4 FORTUNA INVEST - Risk Control 4 192.78 13.4 FORTUNA INVEST - Risk Control 5
CS (Lux) Europ Div Plus EQ B
CS (Lux) Gl Energy Winners Eq Fd B 41.11 23.6 CS (Lux) GL Security Equity B 19.40 26.9 CS (Lux) Gl. Biotech Innov. Eq Fd B 102.52 0.3 CS (Lux) Gl. Robotics Equity Fd B USD
5.1 Alternative Investments 2.9 Cassiopeia UCITS A
438.66 15.1 DSC EUR Bond Fund A 1037.04 - DSC EUR Bond Fund A|A
USD 2/2 f
94.41
EIC Partners AG 1.5 Tel. +41 43 844 10 00 7.0 Fax +41 43 844 10 01 www.eic-partners.com -4.0 -4.2 Aktienfonds
Dreyfus Söhne & Cie AG, 541.12 -0.1 Banquiers 119.22 4.2 www.dreyfusbank.ch 130.70 0.6 Obligationenfonds
CS (Lux) Eq Asia Con. Fd B
101.60
USD 4/4 e
0.4 Dominicé - US Equities Plus B 4.1 Swiss Equity Discovery Fund A Swiss Equity Discovery Fund Q 0.1 1.9 Immobilienfonds 6.2 Dominicé Swiss Property Fund
CS (Lux) Global Value Bond Fund B
EUR 4/4 e
151.70
4.6 Aktienfonds 9.8 Dominicé - US Equities Plus A
139.39
CS (Lux) Global EM Brands EF B
Bonhôte Asym.–Oblig.(CHF) B (CHF)
697.59 -0.6 DJE - Renten Global I EUR 99.71 -0.4 DJE - Renten Global PA EUR 101.39 0.4 DJE - Renten Global XP EUR
133.53
CS (CH) Swiss Blue Chips Eq Fd B
2/1 e
370.64 10.6 Ethos 329.21 9.6 Tel. 022/ 716 15 55 159.19 11.0 Fax 022/ 716 15 56 www.ethosfund.ch 136.08 0.9 143.52 1.0 Obligationenfonds
USD 2/1 e
CHF 2/4 e
162.07
EUR 4/4
USD 2/2 e
CHF 2/1 e
2/1 e
257.03
CS (Lux) GL Bal Convertible B
CS (CH) Small Cap Switzerland EF A
152.09
EUR 4/4
CS (Lux) EMMA Corp IG Bd FD B
104.69
2/1 e
170.42 -4.8
EUR 4/4
196.21 17.3 197.37 17.4
118.51
377.38
EUR 4/4
175.71 -0.2
USD 4/4 e
158.19
2/1 e
EUR 4/4
997.04 -0.5 Andere Fonds 1045.29 -0.4 DJE - Alpha Global I EUR 1039.15 0.5 DJE - Alpha Global PA EUR
125.24 -0.4
EUR 4/4 e
108.05
2/1 e
EUR 4/4
EUR 4/4
169.45 -0.4
EUR 4/4 e
2/1 el
DJE - Dividende & Substanz I EUR
DJE - Gold & Ressourcen I EUR DJE - Gold & Ressourcen PA EUR
EUR 2/1 e
110.46
CHF 4/4
EUR 4/4
138.36 16.7 143.60 17.1
2/1 e
DJE - Dividende & Substanz H CHF
EUR 4/4
CHF 2/1 e
0.4
202.38 11.1 Vertreter für die Schweiz: 246.35 12.8 Acolin Fund Services AG, Zürich Tel. +41 44 396 96 96, www.acolin.ch 177.84 2.5 415.60 3.0 Obligationenfonds
DJE - Europa XP EUR
CHF 2/1 e
141.21
EUR 4/4
DJE - Europa PA EUR
147.94 10.0
Univest Aktien Schweiz Aktiv - A 2.3 Univest Aktien Schweiz Aktiv - C 2.0 Strategiefonds 0.4 Allround QUADInvest Fund - B -0.3 Allround QUADInvest Fund - C 0.2 Allround QUADInvest Fund - D 1.1 Allround QUADInvest Growth - C 0.6 Allround QUADInvest Growth - D -0.1 Andere Fonds -0.2 Worldtrend Fund - B 2.5 Worldtrend Fund - C
2/1 e
EUR 4/4
DJE - Dividende & Substanz P EUR 0.0 0.8 DJE - Dividende & Substanz XP EUR DJE - Europa I EUR
118.04 -1.4
USD 2/1 e
0.0
6.3 Giger Investment & Finanz AG Tel. 044 938 01 31 113.00 15.3 Fax 044 938 01 32 198.21 10.9 www.corando.ch
7.3 NCFL - Strategy Balanced (EUR) A NCFL - Strategy Income (CHF) A NCFL - Strategy Income (EUR) A 1.7 1.7 Alternative Investments
Zürich
EUR 2/1 e
Konwave Gold Equity Fd USD - B
111.08
JPY 2/1 e
2.4 Strategiefonds 4.4 EFG Life Invest - 40 A 5.0 NCFL - Strategy Balanced (CHF) A
3.3
Konwave Gold Equity Fd EUR - B
2/1 e
DJE - Asia High Dividend XP EUR
136.13
EUR 2/1 e
2/1 e 2/1 e
DJE - Asia High Dividend PA EUR
USD 2/2 e
EUR 2/1 e
2/1 e
JPY 2/1 e
10.92
USD 1/1 e
GAM Investment Management (Switzerland) AG Private Label Funds [email protected], www.gam.com 98.91 -0.6 +41 58 426 30 30 101.68 -0.2 Aktienfonds 102.94 0.8 Konwave Gold Equity Fd CHF - B 137.73 4.3 CHF 2/1 e
EUR 4/4
CS (Lux) Emerging Mkt Corp Bd Fd B
EUR 2/1 e
Andere Fonds Franklin K2 Alternative Strat A (acc)
DJE - Asia High Dividend I EUR
115.99
CHF 3/3 f
Bonhôte Asym.–Oblig.(CHF) D (CHF)
USD 2/1 e
CHF 2/1 e
CHF 3/3 e
Obligationenfonds
Obligationenfonds
52.72 55.76
118.71
Aktienfonds
Bordier & Cie 1204 Genf t +41 58 258 00 00 bordier.com
15.45
USD 2/1 e
136.08 17.9 Credit Suisse (Lux) Italy EF B EUR 111.83 11.8 Credit Suisse (Lux) Italy EF EB EUR CS (CH) 130/30 Swiss Equity Fd B
USD 1/1 e
CHF 2/1 e USD 2/1 e
120.38
CHF 2/1 e
USD 1/1 e
209.27
EUR 2/1 e
USD 1/1 e
USD 2/1 el
CHF 2/1 e
110.85
0.5 CS (Lux)Gl Convert. IG Bd Fd B 1.7 CS Lux) Corp ST Duration EUR BF B
3.7
7.0
140.27
2.7
USD 2/1 bf
USD 2/1 e
0.4 CS (Lux) Swiss Franc Bond Fund B
13.81
CHF 2/1 e USD 2/1 bf
CS (Lux) Bond Asia Local Ccy BF B
98.16 99.45
USD 3/1 el
ANZEIGE
NCFL - Japanese Stocks A
141.06 11.9 EFG MM (USD) A EFG MM DIRECT FD (USD) A 110.37 -5.8 2073.78 3.3 Andere Fonds 1351.33 1.6 NCFL - Dyn. European Markets EUR A
EUR 2/1
129.26
5.2 CS (CH) Swissac EF B 0.1 CS (Lux) Em Mkt Eq Fd B
2/1 e
CHF 5/5 b
USD 2/1 e
107.01 98.68
CIC CH - L CAPS SWISS EQ.ACT. B CHF CIC CH - S&M CAPS SWISS EQ.ACT. B CHF
134.40
CS (Lux) Asia Corporate Bond Fund B
Obligationenfonds
Aktienfonds
9.1
91.65 -2.0
7.3
8.5
2/1 e
120.00
75.33
98.66
CHF 3/3 f
CHF 5/5 b
USD 2/1 e
3/3 e
103.60 -0.4 BlackRock Asset Management Schweiz AG 107.31 1.2 Tel. +41 800 08 80 20 www.blackrock.com/ch
1.6
CS (CH) Sust. Intern. Bond A
1.6
2/1 e
1200.00
CHF 5/5 b
USD 2/1 e
3.4
1485.00 -1.0
CHF 5/5 b
2.8
3/3 e
3.8 EFG Bank AG 0.7 Lugano Branch via Magatti 2 2.7 CH-6900 Lugano Switzerland 2.0 Geldmarktfonds 4.7 NCFL - Cash CHF A CHF 7.0 NCFL - Cash EUR A EUR 2.5 NCFL - Cash USD A USD 4.0 Obligationenfonds 1.0 NCFL - Bonds CHF A CHF 6.5 EUR NCFL - Bonds EUR A 6.0 USD NCFL - Bonds USD A 1.8 NCFL - Global Credit Bond EUR A EUR 8.7 NCFL - Global Dynamic A EUR -0.3 CHF NCFL - Short Term Bonds CHF A 0.4 EUR NCFL - Short Term Bonds EUR A 3.8 USD NCFL - Short Term Bonds USD A 4.5 New Capital Global Dynamic A CHF New Capital Multibond CHF A CHF 1.6 EUR New Capital Multibond EUR A 2.2 USD New Capital Multibond USD A -0.8 Aktienfonds 2.8 NCFL - Euro Stocks EUR A EUR
CHF 5/5 b
CS REF Global
CS (Lux) Corp ST Duration USD BF B
2.4
CHF 2/1 f
116.49
110.98
CHF 2/1 e
100.24 109.39
CHF 2/1 e
101.36
CIC CH - GOVERNMENTS BOND CHF BCHF CIC CH - HY BOND “CHF PRIMUS” B CHF
EUR 2/1 e
CS (CH) Corporate CHF BF A
CHF 3/3 f
CIC CH - CORPORATES BOND CHF B
CS (Lux) Target Volat. Euro B CS(CH)Int&DvdFocus Yield B
103.56
98.03 -0.1 CS (Lux) Inflation Linked CHF BF B
CHF 3/3 f
171.44
EUR 2/1 e
CHF 3/3 f
2.6 BEKB Strategiefonds Wachstum A 1239.62 -0.2 BEKB Strategiefonds Zinsertrag A
114.34
CHF 2/1 e
CS (CH) Corporate Bond EUR BF A
BEKB Strategiefonds Kapitalgewinn A 882.77
CHF 2/1 e
CS (Lux) PF Yield CHF B
Dominicé & Co Asset Management 2.5 www.dominice.com
BEKB Strategiefonds Einkommen A
e
EUR 2/1 e
3/3 e
Strategiefonds
CIC CH - Corp Bond Eur - Swiss Foc B BEUR 2/1
CHF 2/1 e
CS (Lie) Money Market Fund USD B
Bank CIC (Schweiz) AG Tel. +41 61 264 14 51 www.cic.ch
BEKB Strategiefonds Ausgewogen A
110.57
CS (Lux) PF Growth CHF B
105.18 106.43
99.66
CHF 3/3 e
CHF 2/1 e
265.20
EUR 2/1
3/3 e
3/3 e
127.97
174.25
100.95 -0.2
CS (Lie) Money Market Fund EUR B
CS (Lux) Broad EUR Bond Fund B 257.60 17.4 CS (Lux) Broad USD Bond Fund B 221.94 14.9 CS (Lux) Corp ST Duration CHF BF B 164.96
CHF 2/1 e
USD 2/1 e
CHF 2/1
Obligationenfonds
Aktienfonds
118.39
CS (Lux) Index Sel Cap Gains CH B
CS (Lux) PF Balanced USD B
2417.84 -2.0 Credit Suisse Funds AG 2890.74 -0.6 www.credit-suisse.com/amfunds 321.52 18.8 Geldmarktfonds 158.85 CS (Lie) Money Market Fund CHF B
100.16
CHF 2/1 e
1436.56 10.5 CS (CH) Swiss Real Estate Sec Fd A 878.16 9.8 CS (Lux) Com Idx Pl USD Fd B 348.69 16.1 CS (Lux) CommodityAllocation B
1/1 e
118.12 14.7
CHF 2/2 e
CS (Lux) Index Sel Balanced CHF B
273.69 -6.4 Andere Fonds 132.25 10.4 CS (CH) Convert Intl BF A CHF
EUR 1/1 e
CHF 2/5 bf
CS (CH)Strategy Fd Conserv.CHF
113.51 -0.4 CS (Lux) S&M Cap Alpha L/S B 1398.29 -0.2 CS Comm. Fd Plus (CH) USD BH CHF CSPST (Lux) Global Eq Long/Short B 90.87 -6.7 CSPST (Lux) Multi Strategy B
Carmignac Grande Eur. A EUR Acc
CHF 2/5 bf
116.67
CS (Lux) Prima Multi-Strat. B EUR
Carmignac Comm. A EUR Acc
Galileo Pacific Fund B (CHF)
CHF 2/5 bl
CHF 2/1 e
195.72
Andere Fonds
Arvernus(CH) Europe Event Driven A
Immobilienfonds Bonhôte-Immobilier
1058.01
Aktienfonds
72.33 -7.1 Carmignac Emerg.Pat. A EUR Acc 71.06 -7.2 Carmignac Euro-Patr. A EUR Acc
CS (CH) Privilege Fund CHF A
1491.80 15.2 Credit Suisse 1a Immo PK 286.84 14.1 CS Real Estate Fund International CS Real Estate Fund LogisticsPlus
1/1 e
Carmignac Unconstr.Glbl Bd A Acc HdgCHF Carmignac Unconstr.Glbl Bd A EUR AccEUR
89.43 -7.8 Carmignac Patrimoine A CHF Acc Hdg 114.71 14.5 Carmignac Patrimoine A EUR Acc
Galileo Asia Fund A (USD) Galileo Asia Fund BC (USD)
Arvernus(CH) Europe Event Driven A
Aktienfonds Bonhôte Sel. Glob Emerg MF (CHF)
CHF 3/3 a
Strategiefonds
Polygon Capital Fund A (USD)
Alternative Investments
Tel. +41 32 722 10 00
EUR 2/4 f
Carmignac Grande Eur. A CHF Acc Hdg CHF
CHF 2/5 bl
124.51
CHF 2/1 e
Obligationenfonds
Carmignac Emerg.Pat. A CHF Acc Hdg
118.57
Immobilienfonds
Carmignac Capital Plus A CHF Acc HdgCHF
Carmignac Emerg.Disc. A EUR Acc 148.90 11.2 Carmignac Emergents A EUR Acc 108.60 6.2 Carmignac Euro-Entrepr A EUR Acc
152.20 14.4 Fondsleitung: 84.95 -5.7 PvB Pernet von Ballmoos AG
Andere Fonds AWMZ Fd I AWMZ Fd II
8.4
Bellecapital Partners AG 142.54 14.8 Tel. +41 44 250 87 87 137.76 14.5 www.bellecapital.com
Aquila & Co. AG Tel. +41 44 213 65 85 www.aquila-funds.ch Aktienfonds Aquila Int.Fd-Corby Swiss Eq. (CHF)
USD -/-
9.8
84.95 -5.7 Alternative Investments 86.89 -5.4 Galileo Natural Resources Fd A (CHF)
161.96 171.73
Geldmarktfonds 86.30 -6.7
AMG Fondsverwaltung AG Tel. 041 726 71 71 www.amg.ch
187.54
CHF 1/1 CHF 1/1 l
CHF 2/1 f EUR 2/1 f
EUR 2/1 e
Vertreter in der Schweiz: CACEIS (Schweiz) SA
USD -/-
244.11
133.59
CHF 1/1
Carmignac Suisse SA Tel. 041 560 66 00 8.2 www.carmignac.ch
www.bbgi.ch
Aktien Ausland
CHF 1/1
171.06 10.6 CACEIS (Switzerland) SA 99.15 - Tel. +41 58 261 94 00 www.caceis.ch 202.98 18.2
BBGI GROUP S.A. Tel. +41 22 595 96 11
Allianz Suisse Anlagestiftung Tel. +41 58 358 86 97 www.allianz-suisse.ch
BZ Bank Aktiengesellschaft Egglirain 15, CH-8832 Wilen Tel: +41 44 786 66 00 www.bzbank.ch
0.1 BZ Fine Agro
Aktienfonds Synchrony All Caps CH A
CHF 3/3 e
CS (CH) Interest&Dividend Bal CHF B CS (CH) Interest&Dividend Bal EUR B
642.90 11.8 CS (Lux) Index Sel Income CHF B 166.10 3.0 CS (Lux) PF Balanced CHF B CS (Lux) PF Balanced Euro B
Aktienfonds
Strategiefonds
EUR 3/2 e
7.2
CHF 3/3 a
Vertreter für die Schweiz
Immobilienfonds
Aktienfonds Zeus Strategie Fund
- Aktienfonds
Banque Cantonale de Genève Tel. 058 211 21 00 www.bcge.ch 3.6 [email protected]
Aktienfonds
Ahead Wealth Solutions AG Tel +423 239 85 00 Fax +423 239 85 01 [email protected]
USD 4/2 bf
Andere Fonds
1.4 www.bwm.ch 2.4 Vertreter in der Schweiz: LB(Swiss) Investment AG, Zürich
107.68 11.1 Classic Global Equity Fund 104.58 8.0 Classic Value Equity Fund
GBP 1/1 e
USD 2/1
9836.00 11187.00
CHF 3/1 a
EUR 1/1 e
USD 2/1 e
EUR 4/2 bf
242.56 20.2 Bonhôte Asym.– Act.(CHF) B (CHF)
Aberdeen(Swiss)Glob Dyn Bond Fd A
Aberdeen (Swiss) Gl Pharma Eq. Aberdeen (Swiss) Tiger Eq.
B. Alter. Multi-Performance Cl. (EUR) B. Alter. Multi-Performance Cl. (USD)
Braun, von Wyss & Müller 1.2 Tel. +41 44 206 40 80
102.75
Aberdeen(Swiss)Glob Dyn Bond Fd A Aberdeen(Swiss)Glob Dyn Bond Fd A
USD 2/1 e
13819.00
CHF 3/1 a
Obligationenfonds
Aberdeen (Swiss) Gl Opportunities
CHF 4/2 bf
Samstag, 12. August 2017
Swiss Fund Data AG in Zusammenarbeit mit der SIX Financial Information AG sowie mit NZZ Media Solutions AG Reihenfolge Fondsinformationen: Fondsname, Rechnungswährung, Konditionen Ausgabe / Rücknahme, Kursbesonderheiten, Inventarwert, Ausgabepreis oder Börsenschlusskurs (Werte vom Freitag, 11.08.2017, Abweichungen siehe Besonderheiten), Performance 2017 in %
Bonhôte Asym.– Act.(CHF) A (CHF)
Aberdeen (Swiss) Funds Aberdeen Asset Managers Switzerland AG Schweizergasse 14, 8001 Zürich Tel. +41 44 208 2626
USD 2/1 e
B. Alter. Multi-Performance Cl. (CHF)
Neue Zürcher Zeitung
USD 1/1 e EUR 1/1 e
45.82 22.0 JSS EquiSar - Global P EUR dist 23.62 6.6 JSS EquiSar - Global P USD acc
8.4
3.5
Samstag, 12. August 2017
ANLAGEFONDS JSS EquiSar-IIID (EUR) P EUR acc
EUR 2/1 e
172.09
JSS EquiSar-Int.Income P EUR acc
EUR 2/1 e
190.33
JSS EquiSar-Int.Income P EUR dist
EUR 2/1 e
174.24
JSS EquiSar-Int.Income P USD acc
USD 2/1 e
223.63
JSS OekoSar Eq-Gl P EUR acc
EUR 2/1 e
164.40
JSS OekoSar Eq-Gl P EUR dist
EUR 2/1 e
164.20
JSS Real Estate Eq-Gl P EUR acc
EUR 2/1 e
197.52
JSS Real Estate Eq-Gl P EUR dist
EUR 2/1 e
171.44
JSS Real Estate Eq-Gl P USD acc
USD 2/1 e
232.21
JSS Real Estate Eq-Gl P USD acc he.
USD 2/1 e
99.12
JSS Resp Eq - Brazil P USD acc
USD 1/1 e
97.69
JSS Sust Eq-Europe P EUR acc
EUR 2/1 e
100.11
JSS Sust Eq-Europe P EUR dist
EUR 2/1 e
94.71
JSS Sust Eq-Glob EM P USD acc
USD 2/1 e
JSS Sust Eq-Global P EUR dist
EUR 2/1 e
JSS Sust Eq-Global P USD acc
USD 2/1 e
JSS Sust Eq-New Power P EUR acc
EUR 2/1 e
6.3 MFM Mirante Fund Management SA 0.3 Tel. +41 21 808 00 90 www.mirante.ch 0.3 [email protected] 11.8 Aktienfonds 0.7 CHF 4/4 a MFM Global Thematic L/S (CHF) I 108.57 0.7 106.91 CHF 4/4 a MFM Global Thematic L/S (CHF) R -5.6 EUR 4/4 a 110.33 MFM Global Thematic L/S (EUR) I -5.6 108.44 MFM Global Thematic L/S (EUR) R EUR 4/4 a 5.2 USD 4/4 a 114.07 MFM Global Thematic L/S (USD) I -4.9 112.17 MFM Global Thematic L/S (USD) R USD 4/4 a 16.1 Andere Fonds 5.1 111.15 CHF 2/1 a 5.1 MFM Conv Bonds Opp I CHF
104.04 22.0 MFM Conv Bonds Opp I EUR 143.05 -3.1 MFM Conv Bonds Opp I USD 112.17 8.0 MFM Conv Bonds Opp R CHF 52.39
1.7 MFM Conv Bonds Opp R EUR 1.7 MFM Conv Bonds Opp R USD
JSS Sust Eq-New Power P EUR dist
EUR 2/1 e
JSS Sust Eq-Real Est Gl P EUR acc
EUR 2/1 e
JSS Sust Eq-Switzerland P CHF dist
CHF 4/3 e
52.47 154.77 -5.9 MFM Global Conv Bonds I CHF 902.51 12.8 MFM Global Conv Bonds I EUR
JSS Sust Eq-USA P USD acc
USD 2/1 e
186.02
JSS Sust Eq-Water P CHF acc hedg
CHF 2/1 e
JSS Sust Eq-Water P EUR acc
EUR 2/1 e
9.7 MFM Global Conv Bonds I USD 108.12 -0.3 MFM Global Conv Bonds R CHF 177.67 0.1 MFM Global Conv Bonds R EUR
JSS Sust Eq-Water P EUR dist
EUR 2/1 e
177.67
0.1 MFM Global Conv Bonds R USD
JSS Sust Eq-Water P USD acc hedg
USD 2/1 e
114.91
1.3
JSS Sust Eq-Water P USD dist
USD 2/1 e
New Energy Fund (EUR) B SaraSelect P CHF dist
EUR 2/1 e CHF 4/3 e
Migros Bank (CH) Fd SwFrBd A
JSS Gl.Sar-Bal (CHF) P dist
CHF 2/1 e
433.86
5.6 Migros Bank (CH) Fd SwFrBdMT A
JSS Gl.Sar-Bal (EUR) P dist
EUR 2/1 e
351.81
JSS Gl.Sar-Growth P acc
EUR 2/1 e
174.43
3.6 Migros Bank (Lux) Fd InterBd A 5.3 Migros Bank (Lux) Fd InterBd B
JSS Global Alloc P CHF acc hedged
CHF 2/1 e
99.73
3.5 Aktienfonds 3.7 Migros Bank (CH) Fd EuStock A
JSS Global Alloc P EUR acc hedged
EUR 2/1 e
100.65
JSS Global Alloc P USD acc
USD 2/1 e
103.69
JSS Global Alloc P USD dist
USD 2/1 e
103.68
JSS OekoFlex (EUR) B
EUR 2/1 e
JSS Quant Portfl-Gl P acc
EUR 2/1 e
JSS Quant Portfl-Gl P acc hdg
USD 2/1 e
45.58 -3.4 Migros Bank (Lux) Fd IntStk A 99.38 -1.7 Migros Bank (Lux) Fd IntStk B 101.59 -0.7 Migros Bank (Lux) Fd SwStock A 98.25 -2.0 Migros Bank (Lux) Fd SwStock B
2/1 e
35
NPB Neue Privat Bank AG Tel + 41 44 265 11 88 www.npb-bank.ch Obligationenfonds
3.9 NPB Dyn. Fixed Inc. EUR 3.5 NPB Dyn. Fixed Inc. USD 4.2 Aktienfonds 3.8 NPB Asia (ex Japan) Equity Fund
EUR 2/1 e USD 2/1 e
USD 1/1
5.4 Ökoworld 5.0 Tel. +49 2103 28 41 0
PI (CH)-Swiss Equities I dy CHF
CHF 2/2 e
Pictet CH - Swiss Eq -P dy CHF
CHF 2/2 e
Pictet-Asian Eq ExJpn -P EUR
EUR 2/2
Pictet-Asian Eq ExJpn -P USD
USD 2/2
Pictet-Biotech -P EUR 1.5 - Pictet-Biotech -P USD Pictet-Clean Energy -P EUR
106.98 103.10
283.41 10.2 Pictet-Clean Energy -P USD Pictet-Digital -P EUR
0.7
EUR 2/1 a
140.66
USD 2/1 a
104.97
Vertreter für die Schweiz 1.1 1741 Fund Solutions AG 2.0 Tel. +41 58 458 48 00, Fax +41 48 458 48 10
CHF 2/1 a
110.04
0.4 Aktienfonds
EUR 1/1 e USD 2/2 e EUR 2/2 e USD 2/2 e EUR 1/1 e
5.0 Migros Bank (CH) Fd IntStock A 5.0 Migros Bank (CH) Fd SwStock A
JSS Quant Portfl-Gl P EUR dist
EUR 2/1 e
135.88 -1.7
JSS Quant Portfolio-Def P dist
CHF 4/3 e
101.42 -1.6
JSS Su.Portf-Bal P CHF ac.hed.
CHF 2/1 e
200.76 -0.3
JSS Su.Portf-Bal P EUR dist
EUR 2/1 e
194.31
JSS Sust Portf-Defensive P CHF dist JSS Sust Portf-Flexible P CHF dist
CHF 4/3 e
Pictet-Ethos(CH)Sw SustEq -P dy
CHF 4/4 e
157.41 10.3
Pictet-Eu Equities Sel -P EUR
EUR 2/2 e
Pictet-Euroland Index -P EUR
EUR 2/2 e
Privatbank Von Graffenried AG 670.39 12.2 Telefon: +41 31 320 52 22 148.25 8.8 www.graffenried.ch
Pictet-Europe Index -P EUR
EUR 4/4 e
181.61
0.8 Ökoworld Growing Markets 2.0 C 1.7 Ökoworld Klima C
EUR 3/3 a
152.43
8.8
103.37
EUR 3/3
58.47
6.6
CHF 2/1 e
139.29
1.6 Ökoworld Ökovision Classic C
EUR 3/3
162.10
5.5
EUR 2/1 e
142.51
1.8
USD 2/1 e
122.38
2.9
GR Aktien Schweiz R
CHF 2/1 e
135.84
1.3
EUR 2/1 e
139.57
1.4
GR Aktien Schweiz Small & Mid Caps ICHF 2/2 GR Aktien Schweiz Small & Mid Caps RCHF 2/2
USD 2/1 e
120.17
2.6
111.57
CHF 2/1 e
105.87 -0.1
0.1
CHF 2/1 e
78.05
2.8
CHF 2/1 e
153.31
2.8
CHF 2/1 e
Procimmo Swiss Commercial Fund Streetbox Real Estate Fund
77.27 11.7
CHF 1/1 b
115.75 -19.4
128.22 13.2
CHF 1/1 b
CHF 2/1 e
102.40
8.8
PvB Swiss Equity Futures Fund I PvB Swiss Equity Futures Fund Z
119.88 -19.0 122.03 -18.7
CHF 2/1 e
137.31
8.8
Immobilienfonds
CHF 2/1 e
133.28 13.8
CHF 2/1 e
167.40 13.8 101.02
Migros Bank (CH) Fd 0 V
CHF 2/1 e
101.04
- Ökoworld Water for Life C
EUR 3/3
4.0 Pictet-European Sust Eq -P EUR
149.40
EUR 2/2 e
116.28
4.7
EUR 1/1 e
4.8 Tel. +41 58 787 00 00, www.patrimonium.ch
Pictet-Health -P EUR
119.13
Pictet-Health -P USD
USD 2/2 e
Migros Bank (CH) Fd 45 B
CHF 2/1 e
114.69
5.4 Patrimonium Swiss Real Estate Fund
Migros Bank (CH) Fd 45 V
CHF 2/1 e
101.24
Migros Bank (CH) Fd 65 B 48.76 -4.4 54.65 -7.3 Migros Bank (CH) Fd 85 B Migros Bank (CH) Fd Sust 0 B JPMorgan Asset Management (CH) GmbH Migros Bank (CH) Fd Sust 0 V Tel. +41 44 206 86 00 Migros Bank (CH) Fd Sust 25 B Weitere Fonds unter: www.jpmam.ch Migros Bank (CH) Fd Sust 25 V
CHF 2/1 e
101.37
CHF 2/1 e
101.55
CHF 2/1 e
100.88
CHF 2/1 e
100.90
CHF 2/1 e
100.92
CHF 2/1 e
100.94
- Natural Resources Fund A EUR
EUR 2/1
Migros Bank (CH) Fd Sust 45 B
CHF 2/1 e
129.94
4.1 Natural Resources Fund A USD
USD 2/1
CHF 2/1 e
131.75
EUR 2/1
CHF 2/1 e
101.10
4.2 Natural Resources Fund C EUR - Natural Resources Fund C USD
CHF 2/1 e
101.48
CHF 2/1 e
130.83
CHF 2/1 e
216.55
Picard Angst 2.9 Tel. +41 55 290 55 55 2.9 www.picardangst.com
EUR 2/1 e
117.74
1.5
JPM Euro H Yld Bd A acc-EUR
EUR 2/2 el
19.62
5.2 Migros Bank (CH) Fd Sust 45 V 4.3 Migros Bank (CH) Fd Sust 65 B
JPM Global Bond Opp A acc USD JPM Income Opp A(Perf)acc CHF (h)
USD 4/4 e
120.06 98.68
4.1 Migros Bank (CH) Fd Sust 85 B 0.6 Migros Bank (Lux) Fd 30 A
CHF 3/1 e
Migros Bank (Lux) Fd 30 B
Aktienfonds JPM Em Mkts Eq A acc-USD
USD 2/2 e
JPM Europe Dyn Sm C A(Perf)acc EUR EUR JPM High Eur STEEP A acc-EUR EUR
2/2 el 2/2 el
25.83 27.6 Migros Bank (Lux) Fd 40 EUR A 43.11 16.1 Migros Bank (Lux) Fd 40 EUR B 21.19 5.9 Migros Bank (Lux) Fd 50 A Migros Bank (Lux) Fd 50 B
Strategiefonds JPM Gb Macro Balanced A acc-USD
USD 2/2 el
JPM Global Income A div CHF (h)
CHF 3/1 el
JPM Global Macro Op A Acc CHF JPM Global Macro Op A acc-EUR
EUR 2/2 el
CHF 4/4 el
143.15 15.8 Immobilienfonds 120.40 3.4 Migros Bank (CH) Fd SwImmo A 106.54 174.73
LB(Swiss) Investment AG Tel. 044 225 37 90 [email protected] Precious Cap. Gl.M&M Fd Kl.1 CHF
EUR 2/1 e
CHF 2/1 e USD 2/1 e
Precious Cap. Gl.M&M Fd Kl.3 CHF
CHF 2/1 e
Swiss Opportunity Fund
CHF 2/1 e
Tavau Swiss Fund CHF Tavau Swiss Fund EUR hedged
CHF 2/1 e
152.79
4.9
247.74
4.9
EUR 2/1 e
USD 3/2 e CHF 3/2 e
8.0 Aktienfonds 7.9 Mir. - Eq Asia ex Japan A USD
USD 3/1
952.35 -0.7 Mirabaud Fund (CH) Swiss Eq I Cap 1171.39 -0.3 Mirabaud Swiss Equity Asymmetric I 1181.32 7.5 Strategiefonds 1475.77 -3.0 Mirabaud (CH) - LPP 25+ Z Cap 1037.09 1091.40
0.2 Mirabaud (CH) - LPP 40+ Z Cap 0.8 Mirabaud (CH) - LPP Preserv. Z Cap
CHF 1/1 el CHF 3/2 e
CHF 2/4 b CHF 4/4 b CHF 4/4 b
Alternative Investments
LGT Sus Eq Fund Europe B
EUR 2/1 e
1174.13
6.0 MirAlt Sicav Diversified A USD
LGT Sus Eq Fund Glob (CHF) B LGT Sus Quality Eq Fd Hed (CHF) B
CHF 2/1 e
1847.12 1486.93
5.0 MirAlt Sicav Europe A EUR 8.5 MirAlt Sicav North America A USD
Strategiefonds 1559.50
Lienhardt & Partner Investments AG Tel +41 31 399 31 11 Fax +41 31 382 88 88 [email protected] Strategiefonds 74.95
Luzerner Kantonalbank Tel. 0844 822 811 Fax 041 206 22 00 www.lukb.ch Aktienfonds 125.50 152.10
Strategiefonds
5.0
PCH-Short-Term MM CHF -P dy
CHF 2/2
218.47 26.5 PCH-Short-Term MM EUR -P dy
EUR 2/2
150.10 15.9 PCH-Short-Term MM GBP -P dy 114.88 24.2 PCH-Short-Term MM USD -P dy
GBP 2/2
107.07 13.5 PCH-Sov Short-Term MM CHF -P dy 130.27 8.6 PCH-Sov Short-Term MM EUR -P dy
29.29 8.2 PCH-Sov Short-Term MM USD -P dy 442.59 19.4 Pictet-Short-Term MM CHF -P 105.72 5.6 Pictet-Short-Term MM EUR -P 2031.59 13.1
Pictet-Short-Term MM JPY -P
12940.64 12.7 Pictet-Short-Term MM USD -P Pictet-Sov Short-Term MM EUR -P Pictet-Sov Short-Term MM USD -P 131.01 4.3 Obligationenfonds 142.47 5.7 PCH-CHF Bonds Tracker -P dy 99.00 -0.4 PCH-CHF Short Mid Term Bd -P dy
USD 1/1 b
110.41
EUR 1/1 b
73.12
USD 1/1 b
161.27
PI (CH)-CHF Bonds I dy
0.4 Pictet-Abs Ret Fixed Inc HP EUR 7.2 Pictet-Asn Lcl Ccy Dbt -P EUR 6.6 Pictet-Asn Lcl Ccy Dbt -P USD Pictet-CHF Bonds -P
MIV Global Medtech Fund
USD 2/2
Pictet-Russian Equities -P USD
USD 2/1 e
Pictet-Security -P USD
USD 2/2 e
50.17 -2.0
Strategiefonds 94.55 -2.3 PCH-LPP 25 -P dy CHF 90.49 -3.7 PCH-LPP 40 -P dy CHF
216.07
EUR 2/2 e
279.01
CHF 4/4 e
1247.66
CHF 4/4 e EUR 4/4 e
Pictet-Piclife -P CHF
CHF 2/1 e
CHF 4/4 e CHF 2/1
965.32 -0.2 Pictet(CH)Pre.Mtls-Phy.Gold P 0.8 Pictet(CH)Pre.Mtls-Phy.Gold P
USD 2/1
EUR 2/1
CHF 1/1 a
114.06 103.89
990.29
0.6 FPPI-LPP/BVG-SMT Bonds -P
CHF 3/3 b
121.53 -0.5 Strategiefonds 136.69 -0.3 FPLP-LPP/BVG-10 P
JPY 1/1 e USD 2/2 EUR 2/1 USD 2/1
10083.06 -0.1 FPLP-LPP/BVG-25 -P 134.94 0.7 FPLP-LPP/BVG-40 -P 101.27 -0.4 FPPI-LPP/BVG-10 P 103.44 0.6 FPPI-LPP/BVG-25 -P
CHF 4/4 e
1086.80
CHF 4/4 e
825.03
CHF 2/2 e
1071.12
EUR 4/4 e
104.41
EUR 1/1
130.57
USD 2/2
153.52
CHF 2/2 e
489.39
8.2 8.6
0.4
CHF 4/1 a
108.28
1.7
148.13
7.6
RAM Lg/Sh European Eq. C CHF 71.81 -6.2 RAM North American Eq B USD 89.43 -7.8
CHF 4/1 a
144.49 266.02
7.5 4.0
248.81
4.2
EUR 2/2 e
134.23
0.1
USD 2/2 e
374.09
5.5
EUR 2/1 e
160.54 -3.3 86.80 -4.1
USD 2/1 e
102.55
6.9
EUR 2/1 e
114.21
1.5
USD 2/1 e
133.23 13.1
USD 2/2 e
155.76
USD 2/2 e USD 2/2 e
627.28 129.02
519.95 -12.2 PCH-Global Equities -P dy CHF
CHF 4/4 e
1796.94
PCH-Global Equities -P dy USD
USD 4/4 e
LUKB Expert-Vorsorge 75 LUKB Expert-Zuwachs
CHF 2/1 e
100.60 189.60
- Andere Fonds 6.2 MRB Wandelobligationen Fonds CHF
CHF 2/2 e
MRB Wandelobligationen Fonds EUR
EUR 2/2 e
1229.53
0.0 PCH-Swiss Mid Small Cap -P dy CHF
CHF 2/2 e
- MRB Wandelobligationen Fonds USD
USD 2/2 e
1071.28
1.4 PE CH-Swiss Eq 130/30 -P dy CHF
CHF 2/2 e
CHF 4/4 e
3.5
105.30 15.9
CHF 2/5 af
440.77 13.8 Tel. +41 58 262 00 00, www.realstone.ch 85.32 -2.5 CHF -/Realstone Swiss Property 154.20 87.54 -2.3
CHF 2/5 bf EUR 2/5 bf USD 2/5 bf CHF 2/5 bf USD 2/5 bf CHF 2/5 bf USD 2/5 bf CHF 2/1 bf EUR 2/1 bf USD 2/1 bf CHF 2/1 bf EUR 2/1 bf USD 2/1 bf
USD 1/1 a
6.5
Reichmuth Voralpin P Reichmuth Voralpin S
CHF 1/1 b CHF 1/1 b
1006.35 1007.65
2.2 2.3
CHF 1/1 bf
1267.00 10.1
Reichmuth Himalaja USD EUR
EUR 1/1 bf
1372.45
Reichmuth Himalaja USD USD
USD 1/1 bf
1666.10 11.6
4.5
USD 2/3 bf
1589.08 245.86
5.9 6.1 Alternative Investments Reichmuth Himalaja USD CHF
CHF 2/1 e
Raiffeisen Euro Obli A
EUR 2/1 e
82.41 -1.6
107.90
0.3
191.32 -0.1
Raiffeisen Euro Obli B
EUR 2/1 e
Raiffeisen Futura Global Bond A
CHF 4/1 e
87.35
1.4
Raiffeisen Futura Global Bond I
CHF 1/1 e
100.68
1.7
Raiffeisen Futura Swiss Franc Bond A
CHF 4/1 e
110.66
CHF 4/1 e
103.21
CHF 2/1 e CHF 2/1 e
Reichmuth Matterhorn CHF
CHF 1/1 bfl
0.00
-
EUR 1/1 l
0.00
-
Reichmuth Matterhorn USD
USD 1/1 l
0.00
-
Reichmuth Matterhorn+ CHF
CHF 1/1 bf
1013.50
0.8
Reichmuth Matterhorn+ EUR Reichmuth Matterhorn+ USD
EUR 1/1 bf USD 1/1 bf
1014.65 1355.30
0.8 2.1
1.4 responsAbility 0.5 Investments AG www.responsAbility.com 116.88 -0.7 197.53 0.1 Andere Fonds rA Fair Agriculture B1
USD 4/1 b
153.07
rA Micro and SME FF H CHF rA Micro and SME FF H EUR
CHF 4/1 b EUR 4/1 b
124.07 -0.1 138.65 0.2
7.9
Raiffeisen Futura Global Stock I 113.63 -0.2 Raiffeisen Futura Swiss Stock A 113.57 -0.2 Raiffeisen Futura Swiss Stock I
CHF 4/1 e
121.80
8.2
CHF 4/1 e
CHF 2/1 e
254.49 14.1 Rieter Fischer Partners AG 132.15 14.5 8027 Zürich Tel.: 043 305 07 20 388.98 12.9 www.rf-partners.ch 459.72 14.3 Aktienfonds
CHF 2/1 e
CHF 4/4 e
104.34
CHF 3/3 e
146.17
CHF 3/3 e
132.39
4.2 Raiffeisen Global Invest Equity A 5.3 Raiffeisen Global Invest Equity B
32.79 16.36
Global Inv Grade Credit Inst Hdg
CHF 1/1 e
16.96
Income Fund Inst (Hdg) acc
CHF 2/1 e
11.26
Total Return Bd Inst Hdg
CHF 1/1 e
11.32
Aktienfonds
CHF 2/1 e
156.99
4.6
CHF 2/1 e
95.40
6.0
CHF 2/1 e
99.63
6.2
Raiffeisen Global Invest Growth A
CHF 2/1 e
107.85
5.8
Raiffeisen Global Invest Growth B
CHF 2/1 e
112.02
5.8
Raiffeisen Global Invest Yield A
CHF 2/1 e
109.61
3.2
Raiffeisen Global Invest Yield B
CHF 2/1 e
144.97
3.2
Raiffeisen Pens.Inv. Fut Yield A
CHF 4/1 e
140.80
3.3
Raiffeisen Pens.Inv. Fut Yield I
Arnica Europ. Opp. Fund
EUR 1/2 e
175.11 25.9
CHF 2/2 f
265.20 17.4
RFP Small & Mid Caps Switzerland -B
CHF 2/2 f
267.14 17.8
RFP Special Europe - A
EUR 2/3 f
178.54 17.1
RFP Special Europe - B
EUR 2/3 f
179.86 17.5
RFP Special Europe - C
EUR 2/3 f
181.11 17.7
RFP Swiss Equity Equal-Weighted - A
CHF 2/3 f
163.88 17.9
RFP Swiss Equity Equal-Weighted - B RFP Swiss Equity Equal-Weighted - C
CHF 2/3 f
164.66 18.3 169.98 18.6
CHF 2/3 f
150.96
CHF 4/1 e CHF 4/1 e
131.18 139.35
3.3 Schroder Investment Management 5.3 (Switzerland) AG www.schroders.ch 5.3 Tel. 0800 844 448
6.6 EURO STOXX 50 EUR Dis 1.1 Pension Growth A Dis
EUR 4/4 e
131.53
6.5
CHF 4/4 e
121.78
8.0
CHF 4/4 e
125.02 8.0 Schroder Capital Fund 151.46 13.4 Schroder Strategy Fund (BVV/LPP)
2.0 Pension Growth I Acc Raiffeisen Index-SPI Dis 4.0
CHF 4/1 e
3.7 RAM Active Investments SA 4.0 Tel. +41 22 816 87 30 3.0 www.ram-ai.com Disciplined & Selective
7.89 -5.8
PIMCO RAE Fdtl PLUS EM Inst acc
USD 4/4 e
12.76 20.2 13.98 12.3
8.5
Aktienfonds Schroder Swiss Eq Core Fund A
CHF 2/1 e
CHF 2/1 e CHF 2/1 e
EUR 4/4 a
147.18
RAM Convertibles Europe C CHF
CHF 4/4 a
135.63
Vertreter in der Schweiz: 1.4 Schroder Investment Management (Switzerland) AG, Zürich 1.1
CHF 4/4 e
137.20 145.62
2.4 Obligationenfonds 2.7 Asian Bd Abs Ret A Acc Asian Conv. Bond A Acc
Aktienfonds
3.1 3.8
USD 2/2 e
13.05
2.0
USD 1/1 e
127.79
4.0
4/4 e
125.36
7.7
USD 2/2 e
28.06
5.9
7.0 EURO Bond A Acc
EUR 2/2 e
21.16
0.6
EUR 2/1 e
424.03 10.1 EURO Corporate Bond A Acc
EUR 2/2 e
22.18
3.6
CHF 2/1 e
375.14
9.8 EURO Govern.Bond A Acc
EUR 2/2 e
11.69 -0.4
USD 4/1 a
116.10
3.3 EURO Short Term Bond A Acc
EUR 2/2 e
7.24 -0.1
RAM Emerging Mkts Eq B USD
USD 3/1 e
177.86 18.1 Asian Local Currency Bond A acc USD USD
RAM Emerging Mkts Eq J CHF
CHF 3/1 e
159.24 11.9 Em Mkts Dbt Ab Return A Acc
RAM Emerging Mkts Eq L EUR
EUR 3/1 e
191.39
RAM European Eq B EUR RAM European Eq C CHF 239.97 10.9 RAM Lg/Sh Emerg.Mkt Eq B USD
1248.09 143.64
Schroder Investment Management LUX-SICAV www.schroders.ch Tel. 0800 8 4444 8
Obligationenfonds
EUR 4/4 e
173.70 13.3
Strategiefonds
RAM Convertibles Europe B EUR
RAM Glb Bd Tot Ret Fd C CHF 5.8 RAM Glb Bd Tot Ret Fd E EUR
1.2
RFP Small & Mid Caps Switzerland -A
CHF 4/1 e
USD 2/1 e
16.22
4.4
Raiffeisen Pens.Inv.Fut.Balanced A 5.9 Raiffeisen Pens.Inv.Fut.Balanced I 5.1 Andere Fonds
MLP & Energy Infrastructure Inst acc
15.11
123.96
99.90 -3.6
rA Micro and SME FF B
90.01
5.2 Raiffeisen Global Invest Balanced A 2.8 Raiffeisen Global Invest Balanced B
97.69 -3.9
EUR 2/2 b
CHF 4/1 e
CHF 2/1 e
CHF 2/2 b
rA Fair Agriculture B2
Raiffeisen Futura Global Stock A
CHF 4/1 e
9.8
Reichmuth Matterhorn EUR
2.7
153.87
CHF 2/1 e
1313.95
1600.69
CHF 3/3 e
7319.36 24.6 Strategiefonds
CHF 1/1 b
CHF 2/3 bf
4.2 Strategiefonds
155.96 13.7
5.4
Reichmuth Hochalpin P
-
138.13
USD 1/1 e
6.2
1424.60
5.5
CHF 3/3 e
6.3 +41 44 215 28 38 1800.86 12.1 www.pmg-fonds.ch
1103.05
CHF 1/1 b
158.85
104.47
USD 4/4 e
CHF 1/1 b
Reichmuth Alpin P
3520.12
CHF 4/4 e
4/4 e
Reichmuth Alpin Classic P
USD 2/3 bf
Raiffeisen SwissAc A 3.0 Raiffeisen SwissAc B
PIMCO RAE Fdtl PLUS Gbl Dev Inst accUSD
321.52 18.8
USD 1/1 a
USD 2/3 bf
7.9
87.92 -1.3 Reichmuth & Co. Investment Management AG 86.77 -2.1 Tel. +41-41 249 49 99 Fax +41-41 249 49 98 87.36 -0.8 www.reichmuthco.ch 2417.84 -2.6 Aktienfonds 2890.74 -1.2 EUR 1/1 b Reichmuth Bottom Fishing P 1982.10 3.3 11290.15 8.3 1665.15 Reichmuth Dividendenselekt.Schweiz I CHF 1/1 a 12453.65 8.5 1639.75 15.0 Reichmuth Dividendenselekt.Schweiz PCHF 1/1 a 14312.50 9.5 CHF 1/1 a 1327.05 Reichmuth Global Leaders I 10612.25 3.7 CHF 1/1 a 1310.00 11.4 Reichmuth Global Leaders P 11767.15 3.2 CHF 1/1 a 5520.45 22.7 Reichmuth Pilatus P 13088.70 4.6 Strategiefonds
149.97
CHF 1/1 e
149.95 14.9 Pro Fonds Global
118.12 14.3
USD 2/5 af
EUR 2/1 e
CHF 1/1 e
PIMCO RAE Fdtl PLUS US Inst acc 2.7 0.9 Strategiefonds Global Multi-Asset Inst acc
114.71 13.8
CHF 2/5 af
Raiffeisen EuroAc B
Global High Yield Bd Inst Hdg
USD 2/1 e
CHF 2/5 af
1.9
33.52
EUR 2/2 e
72.33 -7.1
105.40
CHF 1/1 e
1.8 Euro Bond Inst Hdg 158.54 -0.2 Global Bond Inst Hdg
Wertangaben ohne Gewähr NAV / Issue Price exklusive Kommissionen
EUR 2/1 e
9.23
198.13
CHF 2/5 bl
i) l) x)
wöchentliche Bewertung monatliche Bewertung quartalsweise Bewertung keine regelmässige Ausgabe und Rücknahme von Anteilen Vortagespreis frühere Bewertung Ausgabe von Anteilen vorübergehend eingestellt Ausgabe und Rücknahme von Anteilen vorübergehend eingestellt Preisindikation in Liquidation nach Ertrags- und/oder Kursgewinnausschüttung
Raiffeisen EuroAc A
0.1 Pimco Tel. +353 1 241 7100 -0.5 Fax +353 1416 1441 0.8 Vertreter für die Schweiz: -4.0 BNP Paribas Securities Services, Paris, 7.0 succursale de Zurich
9.2 Diversified Income Inst Hdg 1.0 Emerging Local Bond Inst Unhdg
CHF 2/5 bl
Aktienfonds
CHF 1/1 e
552.22
5.2 MRB Goldminen- u. Rohstoffaktien EUREUR 2/2
FPPI-LPP/BVG-40 -P
CHF 2/5 bl
a) b) c) d)
EUR 4/1 a
Obligationenfonds
125.27 10.8 Raiffeisen Swiss Obli B
1. keine Rücknahmekommission und/oder Gebühren zugunsten des Fonds (Rücknahme erfolgt zum Inventarwert) 2. Rücknahmekommission zugunsten der Fondsleitung und/oder des Vertriebsträgers (kann bei gleichem Fonds je nach Vertriebskanal unterschiedlich sein) 3. Transaktionsgebühr zugunsten des Fonds (Beitrag zur Deckung der Spesen beim Verkauf von Anlagen) 4. Kombination von 2) und 3) 5. Besondere Bedingungen bei der Rücknahme von Anteilen
RAM Lg/Sh Emerg.Mkt Eq C CHF
Raiffeisen Conv Bond Global B
4.6 Raiffeisen Futura Swiss Franc Bond I 106.54 -0.6 Raiffeisen Swiss Obli A
13.30
EUR 2/2 e
144.90
120.46
15.03
EUR 2/2 e
100.60
4.8
90.33 -1.0
CHF 1/1 e
167.26
CHF 2/1 e
1039.56
CHF 2/2 e
EUR 2/1 e
EUR 2/1 e
118.05 -0.2
0.2 Obligationenfonds 142.36 -1.9 Capital Securities Fd Inst acc
USD 2/2 e
EUR 2/2 e
4.2
Stiftungen Pictet 975.75 -0.3 Tel.: 058/323 29 60 1006.20 0.1 [email protected] 999.19 0.7 www.pictet.com
CHF 2/2 EUR 2/2
1374.03
3.2
Die zweite, kursiv gedruckte Ziffer verweist auf die Konditionen bei der Rücknahme von Anteilen:
RAM Lg/Sh European Eq. B EUR
9.6 Raiffeisenbanken 2.2 Tel. 0844 888 808 www.raiffeisen.ch
920.30 -0.5
USD 1/1
CHF 2/1 e
99.50
USD 4/4 e
Pictet-Multi Asset Glb Op P EUR
1008.67
61.67 -4.4 Galileo Asia Fund BC (USD) 210.52 14.2 PvB Asset-Backed Securities Fund A 1166.46 11.7 PvB Asset-Backed Securities Fund I 163.91 12.3 PvB Asset-Backed Securities Fund I PvB Asset-Backed Securities Fund S 195.86 7.4
CHF 3/3 b
LUKB Expert-Vorsorge 45
Andere Fonds
CHF 1/1 a
8.8 Andere Fonds
USD 2/2 e
USD 1/1 e
901.09 -0.5 Pictet(CH)Pre.Mtls-Phy.Gold P
Pictet-Em Lcl Ccy Dbt -P USD
993.20 -0.1 PCH-Swiss Market Trk -P dy CHF
EUR 2/2 e
964.54 -0.4 FPLP-LPP/BVG-SMT Bonds -P
LUKB Expert-Vorsorge 25
CHF 2/1 e
137.37 21.2 Galileo Asia Fund A (USD)
936.63 -0.6 Obligationenfonds
145.10
LUKB Expert-Global Conv. Bd Fd P
USD 4/4 e
CHF 1/1
CHF 2/1 e
CHF 2/1 e
USD 2/2 e
EUR 1/1
LUKB Expert-Ertrag
e
224.39 14.6 PvB Andante - Global K (CHF)
Pictet-Robotics -P dy USD
Pictet-Small Cap Europe -P EUR 47.98 -3.1 Pictet-Timber -P USD 64.82 -4.4 Pictet-US Eq Sel -P USD 54.40 -0.5 Pictet-USA Index -P USD 50.57 -2.0 Pictet-Water -P EUR
Pictet-Em Lcl Ccy Dbt -P EUR
www.mivglobalmedtech.ch Pictet-EUR Bonds -P Vertreter in der Schweiz: Pictet-EUR Corporate Bonds -P Vontobel Fonds Services AG Tel. +41 58 283 53 50 www.vontobel.ch Pictet-EUR Government Bonds -P Pictet-EUR High Yield -P Aktienfonds 3.3 Pictet-EUR SMT Bonds -P CHF 1/1 e MIV Global Medtech Fund I1 1637.52 14.7 Pictet-Glo Emerging Debt -P USD 1445.81 8.6 MIV Global Medtech Fund I2 EUR 1/1 e Pictet-Global Bonds -P EUR 1698.83 21.0 USD 1/1 e MIV Global Medtech Fund I3 Pictet-Global Em Ccy -P EUR CHF 1/1 e 1546.61 14.3 MIV Global Medtech Fund P1 Pictet-Global Em Ccy -P USD EUR 1/1 e 1365.65 8.2 MIV Global Medtech Fund P2 Pictet-LATAM Lc Ccy Dbt -P EUR 1604.10 20.5 USD 1/1 e 14.1 MIV Global Medtech Fund P3 Pictet-LATAM Lc Ccy Dbt -P USD 7.2 Pictet-US High Yield -P USD MRB Vermögensverwaltungs AG Tel.: + 41 44 210 42 77 Pictet-USD Government Bonds -P www.mrbpartner.ch Pictet-USD Short Mid-Term Bds -P 3.6 - Aktienfonds Aktienfonds
190.98
116.92
USD 2/2
186.34 119.84
EUR 1/1 e USD 1/1 e
EUR 4/4 e
3.7 PCH-Enhanced Liquidity EUR -P dy 1.4 PCH-Enhanced Liquidity USD -P dy
EUR 2/2
4.5 PvB Andante - Emg Mkts K (EUR) 2.9 PvB Andante - Emg Mkts K (USD)
EUR 2/2 e
104.03
Aktienfonds
CHF 2/1 e
Systematic Commodity Alpha A Systematic Commodity Alpha Ah
8.4 Polygon Capital Fund X (USD) 0.1 PvB Andante - Emg Mkts K (CHF)
Pictet-Robotics -P dy EUR
113.39
USD 4/4 e
CHF 2/1 e
CHF 1/1 e
9989.84
411.74 17.8 PvB Andante - Global K (EUR) 138.54 8.9 PvB Andante - Global K (USD)
883.70 -4.4 Pictet-Pac ExJpn Idx -P USD 991.50 -3.5 Pictet-Premium Brands -P EUR
USD 4/4 e
Mir. - Gl Eq High Inc A Cap USD
LUKB Crowders TopSwiss P LUKB Expert-TopGlobal
1006.56 -3.9 Pictet-Nutrition -P EUR 1134.28 -3.0 Pictet-Nutrition -P USD
USD 4/4 e
242.66 18.7 Mir. - US Short Term Credit Fd A Cap
Obligationenfonds
CHF 2/1 e
Energy & Metals Fund Ah hdg
14213.99
CHF 2/2
CHF 4/4 el
CHF 2/1 a
EUR 1/1 e
110.47
JPY 2/2 e
Optimal Allocation -P CHF
EUR 3/3 e
CHF 2/1 e
USD 1/1 e
Energy & Metals Fund Ae hdg
EUR 2/1 e
3.4 Geldmarktfonds 5.0 PCH-Enhanced Liquidity CHF -P dy
Mir. - Eq Swiss Sm&Mid A CHF
e
Energy & Metals Fund A
Pictet-Japanese Eq Sel -P EUR Pictet-Japanese Eq Sel -P JPY
122.00
Mir. - Eq Spain A Cap
e
CHF 1/1 e
JPY 2/2 e
120.53
Vertreter in der Schweiz: LGT Capital Partners AG 8808 Pfäffikon/SZ, Tel. +41 55 415 96 00
LGT Sus Quality Bond Fund Hed (EUR) BEUR 2/1 LGT Sust.Bond Fd Global Hdgd (EUR) B EUR 2/1
All Commodity Tracker Plus Ah hdg
Pictet-Japanese Eq Opp. -P JPY
USD 4/4 e
EUR 2/2 e
EUR 2/1 e
USD 1/1 e
EUR 1/1 e
USD 4/4 e
USD 4/4 e
CHF 2/1 e
All Commodity Tracker Plus A
JPY 2/2 e
Pictet-Japanese Eq Opp. -P EUR
9.9 Mir. - Conv. Bonds Global A USD 93.67 15.4 Mir. - Gl Hgh Yield Bd A USD 105.89 9.1 Mir. - Gl Strat Bd A USD 67.56
Mir. - Eq Pan Europe S&M A Cap EUR
Lienhardt & Partner Core Strat.Fd A
7.4
Andere Fonds
5.8 Galileo Natural Resources Fd A (CHF) 238.01 10.7 Galileo Natural Resources Fd B (CHF) Galileo Natural Resources Fd X (CHF) 210.18 4.8 Galileo Pacific Fund A (CHF) 246.92 16.7 Galileo Pacific Fund B (CHF) 441.26 16.6 Galileo Pacific Fund B (USD) 518.85 30.0 Galileo Pacific Fund X (CHF) 210.23 1.3 Polygon Capital Fund A (CHF) 247.00 12.9 Polygon Capital Fund A (EUR) 443.58 10.0 Polygon Capital Fund A (USD) 521.60 22.7 Polygon Capital Fund B (CHF) 16824.13 5.7 Polygon Capital Fund B (USD) 77.64 3.8 Polygon Capital Fund X (CHF) 245.40
Pictet-Japan Index -P JPY
Andere Fonds
Mir. - Eq Global Focus A Cap
LGT Bond Fund EMMA LC (CHF) B
USD 2/2
2.6 www.assetmanagement.pictet
USD 4/4
CHF 2/1 e
Pictet-Indian Equities -P USD
139.06
Mir. - Eq Global Em.Mkts A Cap
EUR 2/1 e
EUR 2/2
EUR 4/4 e
LGT Capital Partners (FL) AG 9490 Vaduz Tel. +423 235 25 25 www.lgt-capital-partners.com
LGT Bd Gl Inflation Linked (CHF) B
USD 2/1
CHF 1/1 e
5.7 Pictet-Indian Equities -P EUR
Mir. - Conv. Bonds Europe A EUR
GBP 4/4 e
LGT Bd Gl Inflation Linked (EUR) B
159.70
Pictet Asset Management S.A. Tel. +41 (58) 323 3000
Mir. - Eq Eur Ex-UK S&M D Cap
LGT Alpha Indexing Fund (CHF) B
1.5
CHF 2/1 e
141.40
CHF -/-
125.32
-
CHF 2/1 e
CHF 2/1 e
EUR 3/3 a
Permal Multi-Manager Funds (Lux) - c/o Citco (Luxembourg) S.A. - Tel. +352 260 236 400 Fax +352 260 236 470 Vertreter für die Schweiz: - BNP Paribas Securities Services, Paris, - succursale de Zurich
Obligationenfonds
Precious Cap. Gl.M&M Fd Kl.2 USD
LGT Sus Bd Fund Global (EUR) B
183.78
Pictet-Glo Megatrend Sel -P CHF
-
4.2 Mirabaud Asset Management 4.4 Tel. +41 58 816 20 20 www.mirabaud.com [email protected]
Aktienfonds
CHF 1/1 b
Alternative Investments CHF 2/1 e
1. keine Ausgabekommission und/oder Gebühren zugunsten des Fonds (Ausgabe erfolgt zum Inventarwert) 2. Ausgabekommission zugunsten der Fondsleitung und/oder des Vertriebsträgers (kann bei gleichem Fonds je nach Vertriebskanal unterschiedlich sein) 3. Transaktionsgebühr zugunsten des Fonds (Beitrag zur Deckung der Spesen bei der Anlage neu zufliessender Mittel) 4. Kombination von 2) und 3) 5. Besondere Bedingungen bei der Ausgabe von Anteilen
e) f) g) h)
CHF 2/1 e
CHF 2/1 e
151.23
9.2 0.8
Aktienfonds
CHF 2/1 e
Obligationenfonds
CHF 5/5
175.80 426.25
PvB Swiss Equity Futures Fund A
Migros Bank (CH) Fd 0 B
4/3 e
CHF 2/2
6.3
Synchrony Swiss Real Est FoF A Synchrony Swiss Real Est FoF I
Die erste Ziffer verweist auf die Konditionen bei der Ausgabe von Anteilen:
Besonderheiten:
110.85
Strategiefonds
4/3 e
177.83 18.6 174.89 18.7
CHF 2/1 e
Migros Bank (CH) Fd 40 V
57.32 -3.3
e
218.16 12.2
Tel. 044 205 51 51 www.pvbswiss.com
Migros Bank (CH) Fd 40 A
37.71 -4.4
e
PvB Pernet von Ballmoos AG
USD 2/2
EUR 4/3 e
CHF 2/2 e
Immobilienfonds
Pictet-Greater China -P USD
USD 4/3 e
Aktienfonds
Procimmo SA
3.6
USD 2/2 e
6.0
Tel : +41 (0)43 817 70 43 www.procimmo.ch
116.09
JSS Commodity-Div.(USD) P USD dist
CHF 2/1 e
134.69
CHF 2/1 e
JPM EM Corp Bond A acc USD
7.9 PostFinance Fonds 4 7.0 PostFinance Fonds 5
EUR 2/1 a
Migros Bank (CH) Fd 25 V
JSS Commodity-Div.(EUR) P EUR dist
4.8 8.9
CHF 2/2 e
EUR 2/2
3.7
122.33 115.12
Pictet-Ethos(CH)Sw SustEq -I dy
Pictet-Greater China -P EUR
101.33
3.0
CHF 2/1 e
275.02 24.1 PostFinance Pension 45 157.92 10.2 PostFinance Pension 75
3.5
USD 1/1 a
116.67
USD 2/2 e
112.90
JSS Alt-Multi-Strat Fd P USD acc
7.1
CHF 2/1 e
Pictet-Emerging Mkts Idx -P USD
CHF 2/1 e
3.2
4.8
108.13
572.37 19.4 PostFinance Pension 25
EUR 1/1 e
100.21
109.03
CHF 2/1 e
USD 2/2
USD 1/1 e
GBP 1/1 a
CHF 2/1 e
Pictet-Emerging Markets -P USD
Pictet-Glo Megatrend Sel -P USD
JSS Alt-Multi-Strat Fd P acc hedgd
3.2
486.79
6.6 Pictet-Glo Megatrend Sel -P EUR
2.6
2.0
107.65
348.91
1.6
95.35
99.22
CHF 2/1 e
EUR 2/2
112.71
EUR 1/1 a
94.15 -0.5
CHF 2/1 e
EUR 2/2 e
108.86
JSS Alt-Multi-Strat Fd P acc hedg
CHF 2/1 e
Pictet-Emerging Markets -P EUR
CHF 2/1 e
0.0
CHF 2/1 e
134.04 9.5 169.66 13.2
CHF 2/1 e
Pictet-Emerging Europe -P EUR
CHF 2/1 e
JSS Commodity-Diversified P CHF dist CHF JSS Commodity-Dynamic P CHF dist CHF
85.56 15.0 PostFinance Fonds 1 Bond 265.00 12.5 PostFinance Fonds 2 311.46 25.3 PostFinance Fonds 3
Konditionen bei der Ausgabe und Rücknahme von Anteilen:
USD 2/2 e
Migros Bank (CH) Fd 10 A 103.67 3.0 Migros Bank (CH) Fd 10 V 98.12 -0.1 Migros Bank (CH) Fd 25 B
Andere Fonds
682.09 19.0 PostFinance Fonds Suisse 72.82 3.2 Strategiefonds
Erklärung Indizes
Pictet-Digital -P USD
- Strategiefonds 1.5 Ökoworld ÖkoTrust C
CHF 4/3 e
1880.19 13.0 PostFinance AG 2731.78 15.8 Bern, Schweiz Tel +41 848 888 710 215.31 17.1 www.postfinance.ch 253.11 30.5 Aktienfonds 580.54 6.8 PostFinance Fonds Global
USD 2/1 a
CHF 2/1 e
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Swiss Fund Data AG in Zusammenarbeit mit der SIX Financial Information AG sowie mit NZZ Media Solutions AG Reihenfolge Fondsinformationen: Fondsname, Rechnungswährung, Konditionen Ausgabe / Rücknahme, Kursbesonderheiten, Inventarwert, Ausgabepreis oder Börsenschlusskurs (Werte vom Freitag, 11.08.2017, Abweichungen siehe Besonderheiten), Performance 2017 in %
Service Line 207.79 12.0 0848 845 400 5.53 1.3 www.migrosbank.ch 1345.11 26.1 Obligationenfonds
Strategiefonds
JSS Quant Portfl-Gl P CHF acc hedged CHF
Neue Zürcher Zeitung
36 WIRTSCHAFT
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Klage gegen Travis Kalanick
Amerikanische Standortpolitik
Sinkende Bedeutung von Automessen
Der Machtkampf bei Uber ist in vollem Gang
Horrend teure Foxconn-Arbeitsplätze
Tesla und Co. lassen die IAA links liegen
Christiane Hanna Henkel, New York V Lange wurde Travis Kalanick von den Risikokapitalgebern verehrt. Mit Uber hatte er – entgegen regulatorischen und politischen Widerständen – ein Unternehmen aufgebaut, das den Personentransport revolutioniert. Was Facebook für den Werbemarkt ist, sollte Uber für die Transportbranche werden. Und deswegen wird das Unternehmen (Umsatz von 6 Mrd. $, Verlust von 3 Mrd. $) wohl auch mit 63 Mrd. $ bewertet. Doch nun wandelt sich Kalanick langsam zur Persona non grata. Erst musste er im Juni wegen diverser Vorwürfe seinen Chefposten räumen. Allerdings blieb Kalanick eine einflussreiche Figur: Er sitzt im Verwaltungsrat und im fünfköpfigen Komitee, das mit der CEO-Suche beauftragt ist. Doch nun soll Kalanick endgültig hinaus: Der Investor Benchmark hat am Donnerstag gegen Kalanick eine Klage unter anderem wegen Betrugs eingereicht, wie die News-Website «Axios» herausfand. Der von Kalanick erfolgreich betriebene Ausbau des Verwaltungsrats um drei Sitze im Juni 2016, die Besetzung eines Sitzes durch Kalanick selbst (nach dem Hinauswurf) und die Art, wie er die zwei anderen besetze, sei vertragswidrig. Damit ist der Machtkampf zwischen den zwei einflussreichen Investoren (Kalanick hält 16% der Stimmrechte und Benchmark 20%) voll ausgebrochen. Benchmark war einer der ersten Investoren bei Uber und Bill Gurley, Partner bei Benchmark, lange ein Vertrauter von Kalanick. Mit der Klage will Benchmark nun offensichtlich erreichen, dass Kalanick alle seine Posten und damit seinen Einfluss auf Uber und auf die Neubesetzung des CEO-Postens verliert. Für einen besessenen, begnadeten und – ja – nicht fehlerfreien Jungunternehmer wie Kalanick bestätigen sich damit die schlimmsten Befürchtungen. In einem Vortrag vor Firmengründern hatte er einmal sinngemäss gesagt: «Risikokapitalgeber tendieren dazu, die Gründer-Chefs zu töten.»
Martin Lanz, Washington V Unter lauten Fanfaren-
Michael Rasch, Frankfurt V Die Mitte September be-
Reflexe Kommentare zum Wirtschaftsgeschehen
ANLAGEFONDS Gl Cred.Dur.Hgd A Acc
EUR 2/2 e
112.38
Global Bond A Acc
USD 2/2 e
12.36
Global Conv. Bond A Acc
USD 1/1 e
142.95
Global Corporate Bond A Acc
USD 2/2 e
11.10
Global High Yield A Acc
USD 2/2 e
44.20
Global Inflation Linked Bond A Acc
EUR 2/2 e
32.00
Hong Kong Dollar Bond A Acc
HKD 2/2 e
21.13
Strategic Bond A Acc
USD 2/2 e
146.25
US Dollar Bond A Acc Wealth Preservation A Acc
USD 2/2 e EUR 2/2 e
0.6 Global Multi-Asset Conserv. A Acc 7.3 Andere Fonds 4.0 Agriculture Fund A Acc
3.7 Commodity Fund A Acc 4.8 Schweizerische Mobiliar 0.4 Asset Management AG 1.8 [email protected] 2.1 www.mobi-am.ch
EUR 4/4 e
USD 1/1 e USD 1/1 e
CHF 2/1 e
167.96
6.3 UBAM (CH) GOLD + (EUR) AH
EUR 1/1 e
84.51
8.4 Obligationenfonds
CHF 2/1 e
168.53
6.4 UBAM (CH) GOLD + (USD) A
USD 1/1 e
90.44
9.9 Absolute Return Bond (CHF) B
CHF 2/1 e
104.96
73.08 -1.3 SF Prop Sec Fd CH S 65.55 -7.2 SF Property Swiss RE Fd Selection A
CHF 2/1 e
115.90 118.88
6.3 UBAM Convertibles Europe AC 4.9 Valiant Bank Tel. 031 320 91 11 - Fax 031 320 91 12 www.valiant.ch
1678.00 -0.3 Absolute Return Bond (EUR) B
EUR 2/1 e
154.90
0.5 SF Prop Sec Fd CH I
CHF 2/1 e
128.44
2.6
MobiFonds 3a Plus B
CHF 2/1 e
118.28
Asia Pac Cities Real Estate A Acc
USD 2/2 e
153.84 10.0 MobiFonds Select 20 B
CHF 2/1 e
115.96
Asian Equity Yield A Acc
USD 2/2 e
CHF 2/1 e
Asian Opportunities A Acc
USD 2/2 e
29.65 19.8 MobiFonds Select 50 B 18.37 35.4 MobiFonds Select 90 B
123.82 141.59
4.7 Swiss Rock Abs.Ret. Bd D hgd 9.3 Swiss Rock Abs.Ret. Bd-Plus B
BRIC A Acc
USD 2/2 e
216.72 26.8
China Opp A Acc USD
USD 3/2 e
361.66 33.6
Emerging Asia A Acc
USD 2/2 e
36.41 30.5 27.74
Emerging Europe A Acc
EUR 2/2 e
Emerging Markets A Acc
USD 2/2 e
EURO Equity A Acc
EUR 2/2 e
EURO Liquidity A Acc
EUR 2/2 e
European Dividend Maximiser A Acc
EUR 2/2 e
European Equity Yield A Acc
EUR 2/2 e
European Large Cap A Acc
EUR 2/2 e
European Smaller Cos A Acc
EUR 2/2 e
European Special Sit. A Acc
EUR 2/2 e
SEMPER CONSTA N T I A I N V EST G M B H
EUR 2/2 e
Frontier Markets Eq. A
USD 4/4 e
Gl Climate Change Eq A Acc
USD 2/2 e
Gl Em Mkt Opportunities A Acc
USD 2/2 e
152.47 15.4 Vertreter für die Schweiz: 13.36 16.5 BNP Paribas Securities Services, Paris, 16.05 26.8 succursale de Zurich
Global Cities Real Estate A Acc
USD 2/2 e
155.12
Global Dividend Maximiser A Acc
USD 2/2 e
11.32
Global Energy A Acc
USD 2/2 e
Global Equity A Acc
USD 2/2 e
Global Equity Alpha A Acc
USD 2/2 e
Global Equity Yield A Acc
USD 2/2 e
Global Smaller Companies A Acc
USD 2/2 e
Greater China A Acc
USD 2/2 e
66.09
5.0
7.4 Sparx Japan Fund Sparx Japan Smaller Comp. 8.8
JPY -/JPY -/-
176.95
112.25 -0.1 Obligationenfonds 123.20 -0.1 UBAM - Unconstrained Bond APC 126.91
CHF 4/4 e
JPY 2/2 e
1109.13
9.2 Finreon Euro Eq IsoPro (EUR) B
EUR 4/4 e
Japanese Opportunities A Acc
JPY 2/2 e
1854.76
9.6 Finreon Swiss Eq IsoPro® (CHF) A
CHF 2/1 e
Japanese Smaller Companies A Acc
JPY 2/2 e
Latin American A Acc
USD 2/2 e
Middle East A Acc
USD 1/1 e
QEP Gl Active Value A Acc
USD 3/2 e USD 4/4 e
QEP Global Quality A Acc
USD 2/2 e
Swiss Equity A Acc
CHF 2/2 e
Swiss Equity Opp. A Acc
CHF 2/2 e
Swiss S&M Cap Equity A Acc
CHF 2/2 e
Taiwanese Equity A Acc
USD 1/1 e
UK Equity A Acc
GBP 2/2 e
US Dollar Liquidity A Acc
USD 2/2 e
US Large Cap A Acc US Small & Mid Cap Equity A Acc
USD 2/2 e USD 2/2 e
Strategiefonds
419.20 37.3 Aktienfonds
37.48 22.0 SGKB(CH)-Aktien Schweiz B 12.33 14.1 SGKB(Lux)-Aktien Welt (CHF) B 9.7 Strategiefonds 145.88 10.0 SGKB(CH)-Strat Ausgewogen A 150.09 9.2 SGKB(CH)-Strat Einkommen A
45.47 17.6 SGKB(Lux)-M.A.Strategy B
EUR 2/2 e CHF 2/2 e EUR 2/2 e CHF 2/2 e USD 1/2 e
CHF 2/2 e
14.74 13.2 12.20
EUR 4/4 e
129.26
3.0 Aktienfonds
Global Multi-Asset Balanced A Acc
EUR 4/4 e
125.89
1.7 SF Prop Sec Fd CH A
6.3
USD 4/4 e CHF 4/4 e CHF 1/1 e
CHF 2/1 e
114.13
CHF 4/4 e
100.57
CHF 2/1 EUR 1/1 e EUR 1/1
97.27 213.55 154.91
165.48
109.46
CHF 1/1 f
110.33
CHF 1/1 f
111.47 17.54
7.1
17.31
6.8
CHF 1/1 f
17.82
7.4
Valiant Aktien Europa S D
EUR 1/1 f
17.68
7.7
Valiant Aktien Europa Z D
CHF 1/1 f
17.88
7.4 7.7
EUR 1/1 f
17.76 32.06
13.00 -1.0 Valiant Aktien Nordamerika P D Valiant Aktien Nordamerika S D
USD 1/1 f
31.26
CHF 1/1 f
31.79
EUR 2/2 e
12.11 -0.1 Valiant Aktien Nordamerika S D 14.59 3.3 Valiant Aktien Nordamerika Z D
EUR 2/2 e
13.86
3.1 Valiant Aktien Nordamerika Z D
EUR 2/2 e
EUR 2/2 e
13.63 16.9 Valiant Aktien Europa Z D 12.28 13.0 Valiant Aktien Nordamerika I D
CHF 2/2
185.30
6.8
EUR 2/1 f
150.91 10.5
Clean Technology B
EUR 2/1 e
293.71
4.6
Emerging Markets Equity B
USD 2/1 e
Eur. Mid & Small Cap Equity B
EUR 2/1 e
790.66 25.3 Wydler Asset Management AG www.wydlerinvest.ch 236.80 14.7 6.7
1/1 f
CHF 1/1 f
JPY 2/1 e
127.63 14.6 mtx Sust.Emer.Mkts Leaders B 127.23 14.4 mtx Sust.Global Leaders B
USD 2/1 e
128.34 15.1 New Power B 128.31 15.1 Sustainable Swiss Equity A
CHF 4/1 e
554.59 12.8 1066.91 15.2 Zurich Invest AG Tel. 044 628 49 99 Fax 044 629 18 66 56.21 -5.0 www.zurich.ch 62.65 -10.8 Geldmarktfonds 102.81 2.8 76.77 -7.3 Target Inv. Fd Geldmarkt CHF - B
92.50
CHF 1/1 f
106.65
3.3 Multi Asset Solution B EUR 3.6 Non-Food Commodity B
CHF 4/1 e
Andere Fonds Commodity B
USD 2/1 e
Dynamic Commodity B
USD 2/1 e EUR 4/4 e USD 4/4 e
4.9 Target Return Defensive B 97.06 EUR 2/1 e 91.48 4.6 CHF 2/1 e Vontobel Fonds Services AG - Helvetia Tel. 0848 80 10 20 Von Graffenried, von Burg, Kaufmann, Fax 0848 80 10 21 Winzeler Vermögensverwaltungs AG www.vontobel.com Tel: 044 267 31 11 Internet: www.grz.ch Mail: [email protected] Obligationenfonds Aktienfonds Helvetia - Income Pf A 138.47 CHF 4/1 e CHF 2/1 e
CHF 2/2 e
4.0
106.15
6.2 Helvetia - Income Pf I Helvetia - Dynamic Pf A Helvetia - Dynamic P f I
4.5
Strategiefonds
319.89 18.6 Geldmarktfonds 105.04 36.5 Euro Short Term Bond B Swiss Money B 8.1 US Dollar Money B
EUR 2/1 e CHF 2/1 e USD 2/1 e
CHF 4/1 e
151.68
Helvetia - Mix 30 Pf A 132.60 -0.1 Helvetia - Mix 30 Pf I 114.84 -0.2 Helvetia - Mix 50 Pf A 130.90 0.9 Helvetia - Mix 50 Pf I
Xantos, Luxemb. Sel. Fd A
CHF 2/1 a
181.57 11.1
Xantos, Luxemb. Sel. Fd C
CHF 2/1 a
156.48 11.6
CHF 1/1 e
8.83 -0.6
CHF 1/1 e
9.02 -0.7
Target Inv. Fd Obligationen CHF - B
CHF 2/1 e
9.71
0.7
Target Inv. Fd Obligationen CHF - C
CHF 2/1 e
9.85
0.8
CHF 2/1 e
19.68
9.7
CHF 2/1 e
11.82
3.0
CHF 2/1 e
12.18
3.0
Target Inv. Fd 35 CHF - B
CHF 2/1 e
12.43
4.0
Target Inv. Fd 35 CHF - C
CHF 2/1 e
12.94
4.0
CHF 2/1 e
13.35
4.9
CHF 2/1 e
13.53
5.0
1.6 Target Inv. Fd Geldmarkt CHF - C
Obligationenfonds
Aktienfonds 2.3 Target Inv. Fd 100 CHF - B 2.3 Strategiefonds
Aktienfonds
Vontobel Fonds Services AG 9.8 Tel. 058 283 53 50 8.8 www.vontobel.com
233.57 10.1
212.88 13.4 Aktienfonds
Vontobel Swiss Dividend A Vontobel Swiss Small Companies A
CHF 1/1 f
CHF 3/3 a
CHF 4/1 e
214.59 17.9
3.5
8.6
EUR 2/1 e
1121.04 13.9
6.9
128.26
138.41 31.0 Vertreter für die Schweiz: Carnegie Fund 138.73 15.7 Services SA, www.carnegie-fund-services.ch Tel. +41 22 705 11 77 136.59 2.8
USD 2/1 e
USD 2/1 e
97.74
CHF 2/1 e
227.64 38.0 Tel. +41 81 720 06 88 338.31 34.3 www.wysspartner.ch
US Equity B
100.98
104.65
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257.52 18.4 Wydler Global Equity Fund 255.69 15.2 7621.00 6.6 Wyss & Partner AG
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217.53 24.5 Limmat Global Equity Fund
Obligationenfonds Wydler Global Income Fund
Swiss Mid and Small Cap Equity B
CHF 2/1 e
23.20 14.4
129.02 -8.3
USD 2/1
7.1
USD 1/1 f
CHF 4/4 e
218.65 20.3 mtx China Leaders B 227.04 21.3 mtx Sust.Asian Leaders(Ex-Jap) B
106.85
7.2 UBAM - Asia Equity AC 2.3 UBAM (CH) Swiss SM Cap Eq. A
485.30 21.0
224.02 20.6 Japanese Equity B
CHF 2/1 e
6.4 4.4
289.85
USD 2/1 e
0.3 Allegro (Lux) - Dynamisch - I 1.2 Allegro (Lux) - Dynamisch - P
6.7
EUR 2/1 e USD 2/1
USD 2/1 e
2.2
141.65 163.82
80.07
132.26 11.2
CHF 1/1 e
85.10
173.86
CHF 1/1 e
CHF 1/1 e
210.41 10.5 WMP Eq Opport Fd - B
CHF 2/1 e
USD 4/1 f
6.4 UBAM (CH) GOLD + (CHF) AH
208.24 10.5 WMP EM Established Leaders Fd B
CHF 4/4 e
Adagio (Lux) - Konservativ - P
USD 1/1 f
4/4 f
CHF 4/4 e
2.5
4.7 UBAM-Emerging Mkt Corp Bond AC - UBAM-Global High Yield Solution AC 4.9 Aktienfonds
CHF 2/1 e
697.72 15.4
Clean Technology A
101.39
UBAM-Em Mkt Db Opportu AC
EUR 2/1 e
HKD 2/1
0.4 WMPartners 141.77 -1.0 Vermögensverwaltungs AG Tel. +41 58 888 38 38 131.62 2.7 www.wmpartners.ch 243.95 -0.1 Aktienfonds
Clean Technology B
CHF 2/1 e
216.05
EUR 2/1 e
Aktienfonds
Adagio (Lux) - Konservativ - I
USD 1/1 f
1/1 f
396.85
8.9 Global Equity B
VF (CH)Val. SwissEq.SPI® Ind.Plus S D CHF
0.1 Vivace (Lux) - Ausgewogen - I 1.1 Vivace (Lux) - Ausgewogen - P
1499.00
EUR 2/1 e
31.81 10.3 Global Equity Income B
CHF 1/1 f
255.04
1/1 f
EUR 2/1 e
124.31 11.6 Private Label Funds 95.19 9.5 Mont Blanc Global Growth Fd HKD 175.39 3.0
31.16
CHF 1/1 f
EUR 1/1 f
15772.00
USD 2/1 e
CHF 1/1 f
VF (CH)Val. SwissEq.SPI® Ind.Plus P D
3.3 VF (CH) - Valiant Helvét. Kons. V A
1/1 f
USD 2/1 e
Emerging Mkts Loc Ccy Bd B
USD 1/1 f
VF (CH)Val. SwissEq.SPI® Ind.Plus I D
191.67
1769.69
Emerging Markets Debt B
0.4 UBS Fund Management (Switzerland) AG, Basel 0.7 Tel. +41 61 288 49 10
181.93 -13.2 Aktienfonds
CHF 1/1 f
USD 1/1 f
1/1 f
137.34
129.02 -8.3
VF (CH) Valiant Ak. Schw. S&M C. S
194.82
1028.61
EUR 2/1 e
CHF 4/4 e
CHF 1/1 f
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1/1 f
Eastern European Bond B
EUR 2/1 e
CHF 1/1 f
2.2 VF (CH) - Valiant Helvét. Kons. I D 1.9 VF (CH) - Valiant Helvét. Kons. P D
CHF 1/1 e
107.31
USD 1/1 f
VF (CH) Valiant Ak. Schw. S&M C. I
102.00
USD 4/1 f
EUR 2/2 e
European Equity B 9.7 Far East Equity B 9.5 Future Resources A
Strategiefonds
103.08
96.58
Bond Gbl Aggregate B
9.0 Future Resources B 32.42 10.3 Future Resources B
VF (CH) Valiant Ak. Schw. S&M C. P
VF (CH)Val. SwissEq.SPI® Ind.Plus Z D
EUR 2/2 e
0.9 Global Convertible Bond B 0.8 High Yield Bond B Swiss Franc Bond B
EUR 1/1 f
VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG 0.4 Service AG, Vaduz Tel. +423 235 67 67 0.5 www.vpfundsolutions.li 1.6 Vertreter für die Schweiz:
Absolute Return Bond Dynamic B
0.6 EUR Corporate Bond Mid Yield B 0.3 Euro Bond B
EUR 1/1 f
USD 1/1 f
CHF 2/1 e EUR 2/2 e
Andere Fonds CHF 4/4 e
CHF 1/1 f
1810.61
244.24 14.8 UBAM-Dynamic Euro Bond AC 97.09 6.3 UBAM-Dynamic US Dollar Bond AC
109.86
Valiant Oblig.Schw.Fr. S D
0.1 Valiant Oblig.Schw.Fr. Z D 9.82 -0.2 Aktienfonds 10.83 0.7 Valiant Aktien Europa I D 10.58 0.4 Valiant Aktien Europa P D 10.28 1.3 Valiant Aktien Europa S D
EUR 2/2 e
USD UBAM-AJO US Equity Value AC 20.14 19.7 Andere Fonds 5.24 4.8 Finreon Tail RiskCont®0-100(CHF) A CHF 4/4 e 106.72 10.6 UBAM-Dr. Ehrhardt German Equity AC EUR 105.51 0.4 UBAM-IFDC Japan Opport. Equity APC JPY Swiss Finance & Property Funds AG 135.98 10.3 UBAM-SNAM Japan Equity Value AC JPY Tel. 043 344 61 31 296.02 5.6 www.sfpi.ch CHF UBAM-Swiss Equity AC USD UBAM-Turkish Equity AC
Global Diversified Growth A Acc
10.08
CHF 1/1 f
Valiant Oblig.Schw.Fr. P D
CHF 1/1 e
8.2 UBAM-Conv Euro 10/40 AC 187.47 14.8 UBAM-Corporate Euro Bond AC 131.45 5.7 UBAM-Corporate US Dollar Bond AC
201.11
45.79 13.7 SGKB(CH)-Strat Einkommen Plus A 195.35 14.4 SGKB(Lux)-Danube Tiger B
Valiant Oblig.Schw.Fr. I D
EUR 2/1 f
UBAM (CH)-HighGradeCHF Inc A
HKD 2/2 e
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Obligationenfonds
Pensimo Fondsleitung AG Tel. 043 255 21 00 www.swissinvest-fund.ch [email protected]
EUR 2/2 e
Hong Kong Equity A Acc
135.90 17.5 Finreon US Eq IsoPro (USD) A
113.96
Union Bancaire Privée, UBP SA Tel. 00800 827 38 637 www.ubp.com [email protected]
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Aktienfonds
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Japanese Equity A Acc
QEP Global Blend A Acc
Swiss Rock Abs.Ret. Bd-Plus D hgd Swiss Rock Abs.Ret. Bd-Plus E hgd
3.6 Swiss Rock Akt Schweiz Index Plus B 14.97 25.8 Vertreter für die Schweiz: Swiss Rock Aktien Europa B Acolin Fund Services AG, Zürich 37.02 11.2 Tel. +41 44 396 96 96, www.acolin.ch Swiss Rock Aktien Schweiz B 120.02 -0.4 Swiss Rock Aktien Schwellenländer B Aktienfonds Swiss Rock Aktien Welt B 112.12 1.8 CHF 2/1 Helvetia Growth Fund T 82.20 10.4 19.22 3.4 Strategiefonds CHF 2/1 Helvetia Growth Fund VT 159.87 10.4 253.98 6.4 Swiss Rock Strategie A Rendite 44.05 14.8 SPARX Funds Plc Swiss Rock Strategie B Ausgewogen www.sparxgroup.com Swiss Rock Strategie C Wachstum 179.89 10.1
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ginnende Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt steht heuer doppelt unter keinem guten Stern. Zum einen ist Deutschlands Vorzeigebranche angesichts von Dieselkrise, Betrugsskandalen und des Verdachts einer jahrzehntelangen Kartellbildung schwer angeschlagen. Zum anderen sinkt die Bedeutung von Fahrzeugmessen generell, da macht auch mit der IAA eine der weltweit bedeutendsten Leistungsschauen der Automobilbranche keine Ausnahme. Während die Konzerne früher die grossen Messen in Frankfurt, Genf, Detroit oder Tokio dazu nutzten, die neusten Produkte der Öffentlichkeit zu enthüllen, machen sie daraus nun oft eigene Events abseits der millionenteuren Messestände. So feierte jüngst Audi die Premiere der Luxuskarosse A8 in Barcelona vor 2000 Gästen aus aller Welt. Doch auch generell scheinen die Messen für die Hersteller unwichtiger zu sein. Beleg dafür sind die vielen Absagen, die es für die IAA gehagelt hat. So verzichten Fiat und Peugeot (inklusive DS) auf eine Teilnahme und werden nur mit ihren Marken Ferrari, Maserati, Opel und Citroen ¨ vor Ort sein. Absagen gab es laut Berichten zudem von Nissan, Mitsubishi und Volvo. Und diese Woche wurde bekannt, dass auch Tesla nicht zur IAA kommt und somit die Gunst der Stunde für das Elektroauto verstreichen lässt. Ferner verzichtet Audi beim Heimspiel auf den üblichen üppigen Eigenauftritt und präsentiert sich stattdessen nur auf dem Stand des Mutterkonzerns VW. Es ist zu früh, Automessen für tot zu erklären. Doch ähnlich wie die Hersteller stehen die Messebetreiber vor der Herausforderung, ihre Produkte weiterzuentwickeln. Auch die Autoschauen dürften sich in Richtung Mobilitätsmessen verändern. Der Prozess hat schon begonnen: So findet in Frankfurt am Ort des einstigen Audi-Pavillons im Herzen der Messe nun die New Mobility World statt.
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22.53 3.8 Strategiefonds 18.18 -1.6 MobiFonds 3a A
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klängen haben Präsident Trump und der Gouverneur des Gliedstaats Wisconsin, Scott Walker, Ende Juli eine Grossinvestition des taiwanischen Elektronik-Giganten Foxconn im gemeinhin als Amerikas Molkereiland bekannten Wisconsin angekündigt. Was den Steuerzahler die Erstellung und der Betrieb des neuen Foxconn-Werks für LCD-Bildschirme kosten würden, stand dabei verständlicherweise nicht im Vordergrund, setzen sich doch die beiden Republikaner eigentlich für einen schlanken Staat und die Entlastung des Steuerzahlers ein. Tropfenweise wird nun bekannt, wie tief der Gliedstaat Wisconsin bzw. dessen Steuerzahler in die Tasche greifen muss, um Foxconn als Investor und Arbeitgeber zu gewinnen. Unter anderem veröffentlichte das Haushaltsbüro der Legislative des Gliedstaats eine Analyse, wonach sich die von Gouverneur Walker mit Foxconn ausgehandelten Subventionen frühestens ab 2043 rechnen würden. Falls Foxconn seine Versprechungen – Ausgaben von 10 Mrd. $ und 13 000 neue Jobs zu einem Durchschnittslohn von 54 000 $ in Wisconsin innert 6 Jahren – wahr macht, winken dem Konzern unter anderem Subventionen von bis zu 3 Mrd. $. Diese würden während 15 Jahren fliessen. Der Staat Wisconsin würde sich damit jeden von Foxconn geschaffenen Arbeitsplatz jährlich etwa 15 000 $ kosten lassen in der Hoffnung, dass das Werk und dessen 13 000 Angestellte ab 2021 jährlich 115 Mio. an zusätzlichen Steuereinnahmen generieren werden. Selbst wenn diese optimistische Entwicklung einträte, würde der Gliedstaat seine «Investition» von 3 Mrd. erst viele Jahre später wieder hereinholen. Ob solcher Zahlen steigt in Wisconsin das Unbehagen über den Deal, über den das dortige Parlament demnächst befinden wird. Der Deal mag für Trump und Walker politisch attraktiv sein – aus Sicht des Steuerzahlers ist er aber eine höchst fragwürdige Operation.
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FEUILLETON
Samstag, 12. August 2017
37
Neuö Zürcör Zäitung
Filmfestival Locarno: Wer hat Chancen zu gewinnen? Und was wird vor Ort eigentlich kulinarisch geboten? SEITE 39
James Galway, der Mann mit der goldenen Flöte, hält dem Lucerne Festival seit vierzig Jahren die Treue SEITE 40
Für den täglichen Angriff auf das Ohr reichen auch schon subtilere Mittel als diese Monster-Tröten an einem belgischen Strand.
JOHN VINK / MAGNUM
Ruhe, bitte!
Die Tonspur des Alltags. Über das Hämmern, Dröhnen, Knarren, Poltern. Und die Stille. Von Paul Jandl Was soll man von einer Schöpfung halten, die mit einem Knall beginnt? Ein Knistern hätte es doch auch getan, ein Rascheln vielleicht. Oder ein zartes Knarren. Es ginge anders zu in der Welt, wenn man von einem Urknistern sprechen könnte. Es wäre leiser in ihr. Schon aus Respekt davor, woher das alles kommt. «Der Ton wird weder durch Berge noch durch Wasser, noch durch Waldungen gehemmt», schreibt Hegel in seinen «Vorlesungen über die Naturphilosophie». Aus Erfahrung muss man hinzufügen: und durch Häuser schon gar nicht. Man möchte sich zum Beispiel in einer Stadt wie Berlin konzentrieren, aber die Berliner Stadtreinigung sagt: Hör mal, wir haben jetzt diese neuen kistenförmigen Hundekotsauger. Und mit denen fährt jemand tosend um die vielen Alleebäume, bis ihn ein anderer mit einem noch lauteren Kehrwagen ablöst, auf dem steht: «We kehr for you.» Dann kommt noch der Mann mit dem Rasentrimmer, der die kleinen Pflänzchen aus den Zwischenräumen des DDR-Kopfsteinpflasters holt.
Ist Gekreuzigtsein gefährlich? Berlin ist eine laute Stadt, und die grossen Akustiker der Literatur, die vielleicht nicht zufällig auch grosser Epiker sind, würden ihre Roman-Orte hier finden. Die Strassenbahn M1 zum Beispiel, die von Pankow nach Mitte fährt. Von proletarischen Gegenden kommend, nimmt sie die Familien vom Prenzlauer Berg auf und endet im Hipster-Berlin. In der stickigen Enge der Waggons könnte ein moderner Joseph Roth Stoff für seine Feuilletons finden. Der Obdachlose, der nicht aufhört, irgendwelche Zahlen vor sich herzusagen, oder das ungefähr siebenjährige Kind, das
neben lärmenden Australiern von seiner Mutter wissen will, was es mit der Kreuzigung auf sich hat: Was, wenn man als Gekreuzigter Durst bekommt? Und Hunger? Ob Gekreuzigtsein gefährlich ist? Die Mutter versucht zu beschwichtigen und die Sache als deutlich harmloser hinzustellen, als sie ist, aber das Kind lässt nicht locker. Ob es jeden treffen könne? Auch die Nazis? Unser Leben ist eine Lärmbiografie. Und eine Biografie der Geräusche. Das Familienauto, dessen Motor über die Jahre immer leiser wurde, weil sich der Vater in seiner Firma bis zum Sechszylinder hochgearbeitet hat. Das Geräusch der unter den Reifen wegploppenden Steine, als die Strasse im Vorortviertel noch nicht asphaltiert war. Das Gurren der wilden Tauben in den Alleebäumen. Später dann die eigenen Wohnungen. Die Erinnerungen an die Geräusche, die von aussen oder durch die Wände kamen, haben überdauert. Sie sind akustische Madeleines mit einem entscheidenden und sehr ursprünglichen Nachteil: Man hat sie sich nicht ausgesucht. Wer zur Stille begabt ist, der ist umso empfänglicher für den Lärm. Und der Lärm durchkreuzt die Bilder, die ohne ihn ungetrübt geblieben wären. Oder sie wären zumindest andere. Vor Jahren hat es in Strassburg eine internationale Tagung zur Zukunft Europas gegeben, bei der von Jacques Derrida abwärts alles anwesend war, was den Kontinent intellektuell hätte retten können. In Erinnerung geblieben ist mir davon nur das menschenstimmenähnliche Schnarren eines Ventilators im Strassburger Gässchen hinter dem Hotel. Und das schreiende Rot von Jacques Derridas Hemd. «Ich höre Geräusche, die andere nicht hören und die mir die Musik der Sphären stören, die andere auch nicht hören», sagt Karl Kraus. Töne, Klänge
sind ein innerpsychisches Phänomen. Sie lagern sich in uns ab und laden sich in uns auf, sie sind ein Reservoir der Erinnerungen und ein idiosynkratisches Element: Was wir mögen und was wir nicht mögen, ist in den damit verbundenen Geräuschen gespeichert. Geräuschempfindlichkeit ist eine Welt-Hypochondrie. Jedes Glucksen, Hämmern und Poltern draussen in der Welt wird zum Symptom für uns selbst. Es schliesst den Menschen mit sich selbst kurz, und das noch dazu über einen Umweg namens Mitmensch. Darum ist es so schwer erträglich. Man kann sich den Geräuschen der anderen nicht entziehen. In den Kulminationsräumen der Städte ist das naturgemäss schwerer als auf dem Land, und wer sich für die Stadt entschieden hat, der wechselt das klangliche Milieu mehrmals im Leben. Da gibt es die sogenannten «verkehrsgünstigen Lagen» und die Bezirke geräuschgedämmter Grossbürgerlichkeit. Tonspuren, die einen nicht mehr verlassen. Die Wohnung etwa, wo es nebenan Betreutes Wohnen gab und wo Menschen in heiterer Unschuld die Welt entdeckten. Einer konnte sich stundenlang damit beschäftigen, eine Tür ganz langsam auf- und wieder zuzumachen, so dass das Kreischen der Türangel regelrechte Klangkaskaden ergab. In der Wiener Josefstadt war es ein efeubewachsener Hinterhof, in dem sich das Flappen von Buchbindereimaschinen mit der Ziehharmonika eines Kindes mischte. Das Kind hat nie geübt, sondern immer nur das gleiche traurige Lied gespielt: «La Paloma». Zum Flappen und «La Paloma» kam in regelmässigen Abständen noch das Krähen eines Papageis, der ein einziges Wort sagen konnte: «Mutti!» Der Lärm sagt: Ich bin da! Und wenn die Menschen sagen wollen «Ich bin da», dann machen sie Lärm. Sie fahren mit
ihren Motorrädern vorzugsweise durch Landschaften, in denen ohne sie idyllische Ruhe herrschen würde. Es sind Fälle einer paradoxen Bosheit, gegen die heute nicht einmal die EU-Bürokratie vorgeht und gegen die vor hundert Jahren schon Zeitschriften wie die des Philosophen Theodor Lessing gegründet wurden. «Der Anti-Rüpel» hiess das Organ des «Antilärmvereins», das für den Geistesarbeiter ein Recht auf Stille «inmitten schreiender, peitschender, roh sich überlärmender Millionen» forderte. Fast hundert Jahre später spricht der deutsche Schriftsteller Ulrich Holbein von einem «Sozialstaat des Dröhnens», und er hat ein grossartiges Buch geschrieben, das «Der belauschte Lärm» heisst. Das Crescendo der Töne wetteifert darin mit den Empfindlichkeiten des Schriftstellers. Der Schriftsteller ist sensibel, weil er ja schreiben will, und wenn er nicht weiterkommt, dann hat das Gründe, unter denen der Lärm einer der prominentesten ist. Ulrich Holbeins Buch ist ein Essay über die Bannkraft der Geräusche, vom unterkomplexen Telefonklingeln beim Nachbarn bis zum Pizzicato bei Bela ´ Bartok. ´ Belauscht wird der Lärm, weil seine nervenaufreibenden Nuancen die Chance enthalten, dass er wieder abnimmt. Das Tremolo einer Klospülung in der Nebenwohnung kündigt sein Ende auch schon an, wird aber gehämmert, dann kann das dauern. Wenn die Musik zu Kunst gewordener Lärm ist, dann folgt auch sie seinen Gesetzen. Holbein hat auch ihr einen Platz im Reich der prekären Dezibel zugeteilt. Aus guten Gründen hat sich Ulrich Holbein den nominell ruhigsten Ort der Welt zum Leben ausgesucht. Er wohnt im nordhessischen Allmuthshausen im Knüllgebirge in einem Häuschen inmitten von Wiesen. Ich habe ihn dort ein-
mal besucht. Es war eine Idylle, die nur von einer einzigen Sache getrübt war. Die Nachbarin hatte sich ein Rudel Hunde zugelegt, um sich ihre Ruhe nicht etwa von Fremden stören zu lassen. Die Wachhunde taten, was sie für ihre Pflicht hielten: Sie bellten unermüdlich.
Kafkas Ohropax Was den Lärm noch unerträglicher macht, ist die Idee, dass dahinter die Stille ist. Wenn er nicht wäre, dann gäbe es endlich Ruhe. Die Welt wäre in einen Urzustand versetzt, in dem allenfalls ein paar Vögel zwitschern. Metaphysisch wird es in dieser Hinsicht beim österreichischen Schriftsteller Heimito von Doderer, dessen grosse Romane «Die Dämonen» oder «Die Strudlhofstiege» eine ganze Poetik der Stille und des Lärms liefern. Im lauten Sommer der Städte findet sich die Stille in den kühlen Kavernen der Häuser, in Winkeln, in die kein Ton mehr vordringt. Es gibt bei Doderer die absolute, reine Ruhe, in der der Kosmos wieder ganz zu sich kommt: «Der Weltkörper selbst scheint ein leises Summen tief unter alles zu legen, welches nun aus der Stille ins Gehör tritt.» Franz Kafka, der bis in die Haarwurzeln hinein geräuschempfindlich war, hat oft über den Lärm geschrieben. Und wenn er guter Stimmung war, dann hat er ihn sich auch schon einmal schöngeredet: «Schliesslich ist dieser Lärm nur eine bedrückte, zurückgehaltene Harmonie», notiert Kafka in sein Tagebuch. Vom Lärm in sich selbst schreibt der Prager Schriftsteller, und er weiss auch, wo er herkommt: von draussen. Von den Strassenbahnen und von den Menschen. Von den Fremden und den Geliebten. Kafka: «Ohne Ohropax bei Tag und Nacht ginge es gar nicht!»
38 FEUILLETON
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Die Frau des Dichters und Revolutionärs
Sie wollten die Herrschaft abwerfen. Am Ende scheiterten Emma und Georg Herwegh an der Freiheit, die er sich nahm – als Ehemann deutschen Freund und Gönner, der sie allabendlich in ihrer Pariser Wohnung besucht. In dieser nicht immer ganz einfach zu lesenden Rahmenhandlung, die den jungen, zu Obszönitäten neigenden Dichter Benjamin Franklin – die beiden Taufnamen des leicht zu erkennenden Frank Wedekind – mit der sehr alten Witwe Emma zusammenbringt, erzählt Kurbjuweit von der anderen Seite der Freiheit.
CORD ASCHENBRENNER
Eine in Frankreich notdürftig ausgerüstete Freischar hatte der Dichter Georg Herwegh 1848 über den Rhein nach Baden geführt. Nach wenigen Tagen schon erlitt der revolutionäre Haufen gegen reguläre Truppen eine vernichtende Niederlage. Herwegh war kein Soldat und wurde auch keiner, als die Situation es von ihm verlangte. Herwegh war Lyriker und höchst populär geworden mit seinen revolutionstrunkenen «Gedichten eines Lebendigen». Die eine oder andere Zeile von ihm («Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will») wird gelegentlich noch zitiert, aber eigentlich ist er vergessen, anders als sein Zeitgenosse und Konkurrent Heine. In Dirk Kurbjuweits historischem Roman spielt Georg Herwegh eine eher unrühmliche Rolle, den mässig sympathischen Ehemann einer tatkräftigen Frau. Sie, Emma, begleitet ihn, auch das revolutionär, bei dem Feldzug für die Demokratie, ermutigt ihn, stellt ihn bald in jeder Hinsicht in den Schatten. Zudem erweist er sich als Schuft. Aber man kommt an ihm nicht vorbei, will man von seiner Frau erzählen.
Brachial untreu
Der gescheiterte Rebell Emma Herwegh findet man in kaum einer Geschichte der Revolution. Als die Tochter eines reichen Berliner Tuchund Seidenhändlers im Jahr 1842 den gefeierten Dichter Herwegh in Berlin kennenlernt und mit ihm ins Theater geht, treffen sie, so schildert es Dirk Kurbjuweit, auf Bettina von Arnim und deren Begleiter. Man unterhält sich über das Stück, es geht darin um eine gescheiterte Rebellion gegen Oliver Cromwell. «Natürlich scheitert sie», sagt Bettina von Arnim. «Denken Sie an die Französische Revolution, sie ist gescheitert und hat doch alles verändert.» So war es, so wird es auch 1848/49 sein. Zwar siegen noch einmal die Fürsten; die Herweghs, längst ein Ehepaar, kommen knapp mit dem Leben davon, aber den Geschmack der Freiheit können die, die dabei waren, nicht wieder vergessen. Er bestimmt ihre politische Sehnsucht, und auch im Privaten ist die Freiheit in ihren vielen Spielarten kaum wieder einzuhegen. Jedenfalls nicht bei
Emma Herwegh beförderte mit ihrem Mann die politische Befreiung mit poetischen Mitteln.
den Bürgern, die eben noch Revolutionäre waren. Insbesondere Emma, die schon als die verwöhnte Tochter eines vermögenden Vaters sich den zusätzlichen Luxus leistet, eigene Gedanken und Vorstellungen zu haben, wozu auch gehört, mit 25 Jahren noch nicht verheiratet, also ein «spätes Mädchen» zu sein. Emma nimmt sich die Freiheit, politisch-praktisch zu denken und zu handeln. Darin
ist sie ihrem von Kurbjuweit als Zauderer dargestellten Mann, der 1842 zu wenig Geistesgegenwart besitzt, um eine Audienz beim preussischen König für die Anliegen der Demokraten zu nutzen, oft weit voraus. Das schildert Kurbjuweit mit schöner Ironie, so, wenn der mit seiner Frau im vorrevolutionären Paris lebende Dichter, der «gewesene Freiheitsdichter» Herwegh, ausruft, das Wort reiche nicht
BPK
mehr, es gehe um die Tat! Emma ist erfreut, «bis ihr klar wurde, dass zwar Gedichte weitgehend ausblieben, Taten jedoch nicht folgten». Das ist nicht die Sprache des klassischen historischen Romans, eher die des «Spiegel»-Redaktors Kurbjuweit – aber sie lässt Emma, die ungeduldige Idealistin, lebendig werden. Zu welchen Taten ihr Mann sehr wohl fähig war, schildert Emma Herwegh über vierzig Jahre später einem
Es ist die klägliche Seite: Die kluge, couragierte Emma, die eindeutig bessere Hälfte dieses Paares, lässt ihren Mann in einer Mischung aus Souveränität und Jammer gewähren bei seinem Verhältnis mit Natalie Herzen, der Frau des russischen Philosophen Alexander Herzen. Herzen ahnt nichts, und Emma, die den geliebten Georg von einst nicht vergessen kann, hält zu ihrem geradezu brachial untreuen Mann, ihrer Nebenbuhlerin bringt sie sogar dessen Briefe. Gebannt liest man, wie das einstige revolutionäre Traumpaar auch in der Liebe scheitert. Schon früh deutet sich an, dass es so kommen würde. Georg Herwegh war ein Anhänger des frühsozialistischen Gesellschaftstheoretikers Charles Fourier, der die Gleichberechtigung von Mann und Frau forderte, aber auch ein Anhänger der freien Liebe war, die er in der Bildung von «Phalangen», Zusammenschlüssen von Paaren, umgesetzt sehen wollte. In einer beklemmenden Szene lässt Kurbjuweit Herwegh bei einem Essen in Emmas Elternhaus Fouriers Theorie vortragen – die er, wie sich dann später erwies, durchaus praktizieren wollte. Man wird Emma Herwegh nach der Lektüre nicht so schnell vergessen. Kurbjuweits Roman steht einerseits auf einem sicheren historischen Fundament, was andererseits die Voraussetzung ist, die nach ihrem Glück, aber auch nach Veränderung, Mitsprache, Emanzipation strebende Emma so zu schildern, wie Kurbjuweit es einfühlsam und anrührend tut: als eigensinnige, dem 19. Jahrhundert entwachsende Frau. Dirk Kurbjuweit: Die Freiheit der Emma Herwegh. Roman. Carl-Hanser-Verlag, München 2017. 333 S., Fr. 33.90.
Aufsteiger kommen selten an
Er selbst hat es geschafft – aber in seinem ersten Roman spielt Zia Haider Rahman auch die Geschichte eines Scheiterns durch
CLAUDIA KRAMATSCHEK
Als V. S. Naipaul 1950 die lange Reise von Trinidad nach Oxford antrat, erkämpfte er sich seinen Platz in einer Welt, in der noch immer die Rasse über Zugehörigkeit entschied. Inzwischen, ein halbes Jahrhundert später, scheint die Kategorie der Rasse abgelöst – an ihre Stelle ist die der Klasse getreten. Davon weiss vielleicht auch Zia Haider Rahman ein Lied zu singen, der als extrem privilegiert gelten darf, dies aber nicht immer war: Aufgewachsen in einem Dorf im ländlichen Bangladesh, kommt er als Knabe nach England – kurz zuvor, 1971, war Bangladesh Schauplatz eines blutigen Krieges um die Unabhängigkeit. Sein Vater arbeitet als Busfahrer in London, die Familie lebt in beengten Verhältnissen. Dennoch ergattert Rahman einen Studienplatz in Oxford. Er macht seinen Abschluss in Mathematik und wird ein erfolgreicher Investmentbanker. In diesem Beruf arbeitet auch der Ich-Erzähler in seinem Debütroman, «Soweit wir wissen», der das so unwegsame wie riskante Gelände zwischen Herkunft und Heimatlosigkeit ausmisst. Nicht zuletzt gehört dazu die Frage: Was geschieht mit einem Menschen, der aus grösster Armut in die Welt der Privilegierten aufsteigt – und eben deshalb
womöglich nirgendwo mehr einen Platz für sich findet, da die eigene Herkunft fremd wird, das neue Umfeld aber keine Heimat bietet?
Der Wert des Wissens Diese seelische Spaltung bildet den Gegenstand des Romans – und leiht ihm zugleich seine Form. Haider verhandelt die Problematik einer solchen Zerrissenheit nämlich nicht anhand einer Figur, sondern spaltet sie auf in zwei sehr unterschiedliche Charaktere: Da ist sein Ich-Erzähler, ein erfolgreicher Banker in London mit pakistanischen Wurzeln, der von Geburt an von Wohlstand und Klassenbewusstsein umgeben war. Und da ist Zafar, dessen einstiger Freund, auch er Mathematiker. Doch Zafar stammt – wie der Autor – aus ärmlichen Verhältnissen und einem kleinen Dorf in Bangladesh. Beide haben in Oxford studiert, sich allerdings irgendwann aus den Augen verloren. Nun aber – wir sind im Jahr 2008 – steht Zafar so unerwartet wie heruntergekommen vor der Wohnungstür des Ich-Erzählers. Dieser bittet Zafar herein; Zafar wird bleiben und seine Geschichte erzählen. Es ist – auf den ersten Blick – eine Geschichte, welche die Welt samt ihren geopolitischen wie moralischen Verwerfungen einbegreift. Es geht um
die Finanzkrise und um die Wall Street, um den Krieg in Afghanistan im Anschluss an 9/11 und um westlichen Paternalismus. Es geht aber auch um Zugehörigkeit – und vor allem aber um die Frage: Wer bestimmt darüber? Zafar selbst ist umgetrieben vom Wunsch, dazuzugehören; doch er trifft in der Engländerin, in die er sich verliebt, auf exakt jenen westlichen Klassendünkel, der ihm verwehrt, wonach er sich am meisten sehnt: ein neues Zuhause. Eben deshalb liebt Zafar die Mathematik – sie steht allen offen, und er kann dort neue Wurzeln schlagen. Tatsächlich spielt die Mathematik eine tragende Rolle in Haiders Roman; zudem ist fast jeder Absatz des an Abschweifungen reichen Buches gespickt mit Zitaten von und Anspielungen auf Said, Freud, Naipaul, Dante, Eliot und andere grosse Namen. Das Wissen selbst wird hier zum Gegenstand: Was können wir wissen, und welche Macht hat das Wissen über das Leben, das wir führen? Wer entscheidet, was Wissen ist – und folglich, wer im Besitz des richtigen Wissens ist? Dieses Motiv überfrachtet den Roman gelegentlich: Haider muss die Macht des Wissens vorführen, um sich – wie Zafar – zugleich von ihr zu distanzieren. Denn Zafar ist ein so zorniger wie enttäuschter Mensch. Doch sein Zorn ist
gezähmt in Form eines kreisenden, mäandernden Erzählens, das erst am Ende des Romans auf den wahren Kern von Zafars Verletzung zusteuert: den Verrat des Ich-Erzählers, der einst den Freund mit dessen Verlobter betrog. Zafars Bericht wird somit gleichermassen zur Anklage wie zur Beichte, und am Ende stellt sich die Frage, ob wir wirklich einen Roman über Zafar oder nicht doch einen über den Ich-Erzähler gelesen haben und wer also warum und wie wessen Geschichte erzählt.
Zerredeter Zorn Haider macht dabei deutlich Anleihe bei W. G. Sebalds Roman «Austerlitz»: Auch dort entspinnt sich die Handlung rund um den Dialog zwischen einem namenlosen Ich-Erzähler und seinem gesprächigen Gegenüber, die sich nach Jahren durch Zufall wiederbegegnen. Auch dort verwandelt sich das Gegenüber, dem der Ich-Erzähler ebenso lauscht wie der Leser, allmählich in die eigentliche Erzählinstanz. Haider allerdings blendet am Ende seines Romans beide Stimmen wiederum auf fast ununterscheidbare Weise ineinander, so dass der Eindruck entsteht, einen einzigen langen inneren Monolog zu lesen. Der aber wäre der Monolog des Ich-Erzählers.
Diese Überblendung ist einerseits kunstvoll: Sie verweist auf die Scham dessen, der Privilegien besitzt und die eigene Scham – verkörpert durch Zafar – abspalten muss, um von ihr erzählen zu können. Sie ist aber auch riskant: Denn der Zorn, von dem der Roman in gleichem Masse angetrieben ist, wird durch diese Konstruktion auf fatale Weise domestiziert. Viel ist von diesem Zorn die Rede, immer wieder wird er vom Ich-Erzähler thematisiert. Doch die Emotion selbst – und das ist nicht zuletzt der retrospektiven Perspektive des Romans geschuldet, der seine Handlung in einem Atemzug sowohl erzählt als auch reflektiert – spricht nicht direkt zu uns. «Soweit wir wissen» spielt also mit der Friktion zwischen dem Wunsch, den Zorn über die eigene Ortlosigkeit endlich auszutreiben – und dem Wissen, dass dieser Zorn, soll er denn ausgetrieben werden, durch Distanzierung gezähmt werden muss. Man spürt als Leser das heftige Ringen zwischen den beiden zentrifugalen Kräften; sie treiben allerdings auch den Roman an die Grenze dessen, was in der Literatur gesagt und nicht gesagt werden kann. Zia Haider Rahman: Soweit wir wissen. Aus dem Englischen von Sabine Hübner. BerlinVerlag, Berlin 2017. 704 S., Fr. 36.90.
FEUILLETON 39
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
DIE KUNST DES GUTEN LEBENS
Wie Anschaffungen sich in Luft auflösen
Warum Sie weniger kaufen und dafür mehr erleben sollten. Von Rolf Dobelli Wie viel Freude haben Sie an Ihrem Auto? Antworten Sie mit einem Wert zwischen 0 und 10. Falls Sie kein Auto besitzen, bewerten Sie Ihr Haus, Ihre Wohnung, Ihren Laptop, irgendetwas. Die Psychologen Norbert Schwarz, Daniel Kahneman und Jing Xu haben Autobesitzern diese Frage gestellt und anschliessend die Antworten mit dem Wert der Automobile verglichen. Ergebnis: Je luxuriöser der Wagen, desto mehr Freude hat der Besitzer daran. Ein BMW 7er generiert etwa 50 Prozent mehr Freude als ein Ford Escort. So weit, so gut: Wenn jemand schon einen Haufen Geld in seinen Wagen investiert, bekommt er in Form von «Freude» wenigstens einen schönen Return on Investment. Nun aber eine leicht andere Frage: Wie glücklich waren Sie während Ihrer letzten Autofahrt? Diese Frage haben die Wissenschafter auch gestellt. Wieder verglichen sie die Angaben der Autobesitzer mit dem Wert ihrer Autos. Das Ergebnis: Kein Zusammenhang. Egal, wie luxuriös oder wie schäbig der Wagen, die Happiness-Werte waren allesamt im Keller und alle gleich tief. Die erste Befragung ergab einen Zusammenhang zwischen dem Wert des Automobils und der empfundenen Freude – je luxuriöser, desto glücklicher. Die zweite Befragung ergab keinen Zusammenhang – ein Luxuswagen macht den Fahrer nicht glücklicher. Wie kann das sein? Ganz einfach: Bei der ersten Frage haben Sie ans Auto gedacht. Bei der zweiten waren Sie mit ganz anderen Gedanken beschäftigt – an ein Telefongespräch während der Autofahrt, an eine Situation bei der Arbeit, an den Stau oder einen idiotischen Fahrer vor Ihnen. Kurzum: Ein Auto macht Freude, wenn man an das Auto denkt, nicht aber, wenn man es fährt. Das ist der Effekt der Fokussierungs-Illusion, die wir in der Kolumne von letzter Woche besprochen haben. Und natürlich gilt dies nicht nur für Autos. Die Fokussierungs-Illusion beeinträchtigt Ihre Freude an allen Dingen, die Sie sich anschaffen. Während Sie an X denken, tendieren Sie dazu, den Effekt von X auf Ihr Leben masslos zu überschätzen. Egal, ob es sich um ein Ferienhaus handelt, einen gigantischen Plasma-TV-Bildschirm oder ein neues Paar Louboutin-Schuhe: Das fokussierte Denken daran macht Sie glücklich, aber während des täglichen Gebrauchs
EL BOCHO
versinken diese Dinge in Ihrem Gedankenmeer – und damit geht auch der Happiness-Effekt unter. Kommt noch die Antiproduktivität dazu (ebenfalls in einer früheren Kolumne erläutert): Das sind die heimlichen Nebenwirkungen und die versteckten Kosten an Zeit und Geld, die Sie für den Unterhalt schöner Dinge aufwenden. In Kombination führen diese Effekte dazu, dass Sie bei Anschaffungen nicht selten
drauflegen – Ihr Nettoergebnis ist ein Happiness-Verlust. Schwer zu glauben? Nehmen Sie dieses Beispiel: Sie haben eine prächtige Villa ausserhalb der Stadt gekauft. In den ersten drei Monaten geniessen Sie jedes Ihrer fünfzehn Zimmer, ergötzen sich an jedem kleinen Detail. Doch schon nach einem halben Jahr nehmen Sie Ihre prächtige Umgebung kaum noch wahr. Der Alltag hat sie längst wie-
der eingeholt; sie sind mit anderen, dringenderen Dingen beschäftigt. Gleichzeitig hat sich aber einiges verändert – fünfzehn Zimmer und ein Garten sind etwas anderes als Ihre frühere Vier-Zimmer-Mietwohnung mitten in der Stadt. Sie brauchen jetzt eine Putzfrau, einen Gärtner, einkaufen können Sie nicht mehr zu Fuss, und der Arbeitsweg kostet Sie nun zwei Stunden pro Tag statt 20 Minuten mit dem Fahrrad. Kurzum – Ihre schöne Villa hat Ihnen einen Nettoverlust an Happiness beschert. Ihre Happiness-Bilanz ist negativ. Das Beispiel ist erfunden, aber ich kenne auch konkrete Fälle. Ein Freund von mir besitzt eine Jacht – besass eine, muss ich sagen, denn er hat sie soeben wieder verkauft. Immerhin hat die Jacht ihn offenbar weise gemacht: Die zwei glücklichsten Tage eines Jachtbesitzers, meinte er lakonisch, seien der Tag, an dem er die Jacht kaufe, und jener, an dem er sie wieder verkaufe. Sie sehen: Wer ein gutes Leben anstrebt, tut gut daran, sich beim Kaufen zurückzuhalten. Allerdings gibt es tatsächlich eine Klasse von «Gütern», deren Genuss durch die FokussierungsIllusion nicht geschmälert wird: Erlebnisse. Wenn Sie etwas Schönes erleben, sind Sie mit all Ihren Gedanken und vollem Herzen dabei. Versuchen Sie deshalb, statt in physische Dinge vermehrt in Erlebnisse zu investieren. Dabei kommt Ihnen zugute, dass die meisten Erlebnisse wenig kosten und kaum Antiproduktivitätseffekte nach sich ziehen: die Lektüre eines guten Buches, ein Familienausflug, ein Kartenspiel mit Freunden – geschenkt. Natürlich gibt es auch Erlebnisse, für die Sie kräftig in die Tasche langen müssen – etwa eine Weltreise oder eine private Raumfahrt. Aber wenn Sie das Geld dafür haben, sind auch dies garantiert bessere Investitionen als eine Porschesammlung. Nebenbei, aber wichtig: Auch Ihr Job ist ein Erlebnis. Er ist nicht einfach da, während Sie ihn erledigen – wie etwa ein Porsche einfach da ist und im gedanklichen Hintergrund verschwindet, während Sie ihn fahren. Ihr Job nimmt Ihre Gedanken in Beschlag, verlangt ständig intensive Beschäftigung – was schön ist, wenn Sie ihn lieben. Hassen Sie Ihren Job hingegen, haben Sie ein ernsthaftes Problem: Sie können nicht darauf hoffen, dass andere Gedanken Sie von Ihrem Scheissjob ablenken.
Es war nicht zuletzt diese Überlegung, die mich zum Schriftsteller hat werden lassen. Ich liebe den Akt des Schreibens. Er ist für mich viel wichtiger als das Buch, das herauskommt. Natürlich freue ich mich jedes Mal, wenn ich das erste Exemplar eines neuen Buches in den Händen halte. Ich streiche zärtlich über das Cover, blättere, sauge den herrlichen Duft von frischem Papierleim ein. Doch bald verschwindet das Buch im Büchergestell, und ich denke kaum noch einmal daran – weil mir schon Gedanken für das nächste kommen. Es gibt nichts Blödsinnigeres, als einer Beschäftigung nachzugehen, die Ihnen zwar viel Geld, aber keine Freude beschert – ganz besonders, wenn Sie das viele Geld in Dinge statt Erlebnisse investieren. Warren Buffett drückte es so aus: «Für Leute zu arbeiten, die einem Bauchschmerzen verursachen, ist wie für Geld zu heiraten – eine miserable Idee unter allen Umständen, aber eine absolute Idiotie, wenn man schon reich ist.» Apropos Heiraten: Auch hier geht es letztlich um ein Erlebnis. Es ist sinnlos, aus purer Loyalität oder aus Mangel an Alternativen eine Beziehung aufrechtzuerhalten, die Ihnen keine Freude macht. Die Fokussierungs-Illusion wird Ihnen nicht zu Hilfe eilen. Natürlich, nicht jede Beziehung – sei es eine flüchtige Bekanntschaft, eine Freundschaft oder eine Lebenspartnerschaft – besteht ausschliesslich aus Sonnentagen. Doch die Schattentage sollten nicht überwiegen. Ziehen dicke Wolken auf, versuchen Sie den Turnaround. Wenn Sie ihn nicht schaffen, ziehen Sie die Reissleine. Eine Beziehung – besonders eine Lebenspartnerschaft – wird niemals in den gedanklichen Hintergrund rücken. Fazit: Wir überschätzen den Happiness-Effekt von Dingen und unterschätzen den Happiness-Effekt von Erlebnissen. Der Gedanke an Ihr Haus – selbst wenn Sie sich darin aufhalten – verschwindet in der Kakofonie Ihrer anderen täglichen Gedanken. Bei Erlebnissen ist dies nicht der Fall. Und was, wenn Sie nun Ihre Louboutins schon gekauft haben? Dann müssen Sie wenigstens sicherstellen, dass Sie sich ganz bewusst daran freuen können. Am besten striegeln und polieren Sie sie jeden Morgen und denken beim Einschlafen an nichts anderes als an die brandroten Sohlen. So kann die Fokussierungs-Illusion ausnahmsweise doch Ihr Glück befeuern.
70. LOCARNO FESTIVAL
70. LOCARNO FESTIVAL
Der geheime Pfad des Leoparden
Alles, nur kein Popcorn
An diesem Samstag werden die Preise verliehen – wer hat die grössten Chancen? SUSANNE OSTWALD, LOCARNO
Einfach wird das nicht. Aber das ist es schliesslich nie. Wenn alle Wettbewerbsfilme angeschaut sind und sich die Jury zur Beratung zurückzieht, kann es ziemlich hoch hergehen. In Locarno kommt diesmal eine unerwartete Komplikation hinzu: Nicht in jeder Sparte gibt es eine übermässig grosse Auswahl an Preisaspiranten. Mit vier Dokumentationen und einem Film, der aus den Aufnahmen von Überwachungskameras zusammengeschnitten wurde, verkleinert sich der Pool der Darsteller, die zu würdigen wären. Das gilt insbesondere für die Schauspielerinnen. Denn dies war ein Festival der Männer. Es soll hier nicht schnöde aufgerechnet werden – es geht schliesslich nicht um geschlechtliche Parität, sondern um die Filmkunst. Und diesbezüglich kann die Jury in den Hauptkategorien aus dem Vollen schöpfen, denn es gab im Vergleich zu den Vorjahren eine grosse Zahl bemerkenswerter Filme und beachtlicher Regieleistungen. Allein, bei den Darstellerinnen bieten sich der Jury eigentlich nur drei Parteien an: Johanna
Wokalek im grossspurig «Freiheit» betitelten deutschen Beitrag, Isabelle Huppert als «Madame Hyde» und ex aequo die beiden Hauptdarstellerinnen im brasilianischen Werwolf-Film «Good Manners», Isab´el Zuaa und Marjorie Estiano. Zu wünschen wäre der Preis Letztgenannten, die grosse Präsenz markieren, auch wenn Madame Huppert freilich immer preisverdächtig spielt. Einfacher wird es bei den Männern. Zwar ist hier die Auswahl an gut gespielten Rollen beträchtlich, doch würden sich alle Festivalgäste sehr wundern, wenn nicht Harry Dean Stanton ausgezeichnet würde; der 91-Jährige zeigt in «Lucky» eine wahrhaft reife Leistung. Der Film hat sich zu dem Festivalliebling entwickelt. Richtig spannend wird es beim Pardo d’oro. Wird die Jury eine politische Entscheidung treffen und den auch künstlerisch ausgereiften Essayfilm «Did You Wonder Who Fired the Gun?» des Amerikaners Travis Wilkerson auszeichnen? Oder doch eher das Versponnen-Verrätselte würdigen, was für Locarno typischer wäre? In dem Fall wird der Preis wohl an «9 doigts» des Franzosen F. J.
Ossang gehen. «Seien Sie nicht so enigmatisch!», fordert darin eine Figur – ein Satz, der den Film ganz gut auf den Punkt bringt. Dass der portugiesische Regisseur Miguel Gomes, der in der Jury sitzt, derlei mag, kann als sicher gelten. Aber was gefällt dem Jurypräsidenten, dem französischen Regisseur Olivier Assayas, eher ein Mann fürs Geradlinige? Es gilt, sich ausserdem mit dem Schweizer Filmemacher Jean-Stephane ´ Bron, der österreichischen Schauspielerin Birgit Minichmayr und dem griechischen Produzenten Christos V. Konstantakopoulos zu einigen. Und dann wird freilich noch das vielleicht wichtigste Votum gefällt: jenes des Publikums, das über die Filme der Piazza Grande richtet. Nach einem hochsommerlichen Auftakt wurde die Stimmung bedauerlicherweise durch extreme Regengüsse stark getrübt, und so blieben laut einem letzten Zeugen gerade einmal rund dreissig Hartgesottene bis zum Ende des Ötzi-Films «Iceman». Hier wird man hochrechnen, um «gerecht» entscheiden zu können. Als Favorit gilt indes «What Happened to Monday?» des Norwegers Tommy Wirkola.
Gaumenfreuden vor, während und nach dem Filmgenuss URS BÜHLER, LOCARNO
Zu den Vorzügen dieses Festivals zählt, dass keine Popcorn-Mampfer geräuschvoll den Filmgenuss sabotieren. Überhaupt ist das Publikum hochkonzentriert und diszipliniert, es wird wenig geschmatzt während der Vorführungen, höchstens auf der Piazza Grande: Die sie säumenden Gastbetriebe bieten Tische mit Blick auf die Leinwand. Aber eigentlich soll man entweder tafeln oder Filme schauen. Wer partout beides verbinden will, muss sich nicht wundern, wenn ihm angesichts blutiger Szenen die Pizza Margherita im Halse steckenbleibt oder sich den Weg aus diesem heraus bahnt. Aber wir wollten hier eigentlich ganz appetitlich schreiben, etwa über das Speisen an offiziellen Empfängen. Hummer, Kaviar und Champagner? Ach was, Letzterer wird zwar gelegentlich ausgeschenkt, tritt doch eine einschlägige Marke als Partnerin und Namensgeberin eines Awards auf. Sonst hält man sich mit Luxusgütern angenehm zurück, wie es scheint. Beim «institutionellen» Jubiläumsfest im stimmungsvollen Kreuzgang der Scuola Magistrale wird wäh-
rend der Reden klugerweise einzig Wasser gereicht. Nach einer halben Stunde italienischer Grussbotschaften staatstragender Herren wird den geladenen Gästen einzig der entscheidende Satz übersetzt: «Das Buffet ist eröffnet.» Neben regionalem Käse, Lachs-Crostini und Mini-Pastetchen steht ein sämiger Risotto in Plastictellern bereit. Ein Mitglied einer Kantonsregierung klagt zwar, in diesen Tagen dreimal Risotto mit Valle-Maggia-Pfeffer vorgesetzt erhalten zu haben. Aber nichts gegen dieses mit Weisswein versetzte Gewürz (es passt auch zu Raclette vorzüglich), und diesmal ist der Reis nur mit Salbei zubereitet. Der Smalltalk wird mit Tessiner Merlot geölt, Ignazio Cassis sieht man von weitem womöglich für seine Bundesratskandidatur weibeln, andere erörtern eine missglückte Sonnenschirmaktion auf dem fernen Sechseläutenplatz (die Zürcherquote ist an diesem Festival beachtlich) oder das mangelhafte Ticketsystem des Festivals. In diesem Punkt gelobt übrigens Präsident Marco Solari im persönlichen Gespräch hoch und heilig Besserung. Endlich. Nur Popcorn in den Sälen soll er nie einführen.
40 FEUILLETON
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
NACHRUF
Ein Herr der Bücher
Der Verleger Egon Ammann ist 75-jährig gestorben
Das Markenzeichen des irischen Flötisten James Galway ist die goldene Flöte.
REGINA KÜHNE / KEYSTONE
LUCERNE FESTIVAL
«Ich bin wie ein Sänger»
Seit 40 Jahren zaubert der Flötist James Galway in Luzern mit Gold-Tönen ROBERT JUNGWIRTH
Wer sich James Galways Haus bei Luzern nähert, kann unter Umständen Alphornklänge daraus vernehmen. Tatsächlich greift der berühmte Flötist hin und wieder zum grossen «Bruder» der Querflöte und amüsiert damit seine Besucher und sich selbst. Was witzig klingt, ist eines von vielen Beispielen für Galways grenzenloses Musikantentum. Auch Saxofon spielt der gebürtige Ire mitunter, zur Entspannung. Und vermutlich hat er auch noch irgendwo die Blechflöte herumliegen, auf der er einst als Junge in der Blaskapelle seiner Heimatstadt Belfast bei sonntäglichen Umzügen mitgespielt hat. Denn so hat sie angefangen, die Weltkarriere des James Galway, den die englische Königin 2001 für seine Flötenkünste zum Ritter geschlagen hat. In diesem Sommer feiert Sir James ein besonderes Jubiläum: Seit 40 Jahren ist er dem Festival in Luzern verbunden, am Montag gastiert er mit den Lucerne Festival Strings und Mozarts D-Dur-Konzert KV 314 im KKL.
Bruch mit Karajan Galways Grossvater war Dirigent einer «Marching Band» gewesen – und ebenfalls Flötist. Immer wenn Galway dem Vater, der natürlich auch Flöte spielte, ein Stück vortrug, meinte dieser, der Grossvater habe das immer sehr schön gespielt. Der junge James glaubte nicht,
Neue Zürher Zeitung UND SCHWEIZERISCHES HANDELSBLATT Gegründet 1780 Der Zürcher Zeitung 238. Jahrgang REDAKTION Chefredaktor: Eric Gujer (eg.) Stellvertreter: Luzi Bernet (lzb.), Colette Gradwohl (C. G.), Thomas Stamm (tst.), Daniel Wechlin (daw.) Tagesleitung: Colette Gradwohl (C. G.), Christoph Fisch (cf.), Thomas Stamm (tst.), Daniel Wechlin (daw.) International: Peter R´asonyi (pra.), Andreas Rüesch (A. R.), Andres Wysling (awy.), Werner J. Marti (wjm.), Beat Bumbacher (bbu.), Stefan Reis Schweizer (srs.), Nicole Anliker (ann.), Nina Belz (nbe.), Marie-Astrid Langer (lma.), Christian Weisflog (ws.), Daniel Steinvorth (DSt.) Schweiz: Michael Schoenenberger (msc.), Helmut Stalder (st.), Marcel Gyr (-yr.), Paul Schneeberger (P. S.), Claudia Baer (cb.), Jörg Krummenacher (kru.), Simon Gemperli (sig.), Daniel Gerny (dgy.), Frank Sieber (fsr.), Erich Aschwanden (ase.), Marc Tribelhorn (tri.), Simon Hehli (hhs.)
dass sein Grossvater besser gespielt habe als er, und trat umgehend den Beweis an: Mit elf gewann er an einem Tag den Junior-, den Senior- und den offenen Flötenwettbewerb seiner Heimatstadt Belfast. Mit sechzehn ging er zum Musikstudium nach London; nach Engagements an der Covent Garden Opera, beim London Symphony und dem Royal Philharmonic Orchestra wurde Galway 1969 Soloflötist der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan – und blieb sechs Jahre. Eine enorm wichtige Zeit, wie Galway noch heute sagt. Er habe von den grossen Dirigenten viel für sein eigenes Spiel gelernt – bis Missstimmigkeiten ihn aber doch bewogen, seine Stelle zu kündigen und eine Solokarriere zu starten. Und was es für eine Karriere wurde! 120 Konzerte gab Galway bereits im ersten Jahr, und so ging es weiter. Mehr als 50 CD und Schallplatten hat er bis jetzt aufgenommen, über 30 Millionen Exemplare wurden verkauft. Manche seiner Aufnahmen wurden massstabsetzend, wie jene der Sonaten von Cesar ´ Franck und Sergei Prokofjew (mit Martha Argerich am Klavier) und nicht zuletzt die der Mozart-Konzerte. Galways Technik, die selbstverständliche Leichtigkeit, mit der er StaccatoArpeggien und Sprünge spielt, war und ist ebenso staunenswert wie sein kraftvoll-farbenreicher, einschmeichelnder Ton – bei einem Repertoire, das von Bach bis zu den Zeitgenossen reicht, von
Bundeshaus: Heidi Gmür (gmü.), Christof Forster (For.), Valerie Zaslawski (zas.) Wirtschaft / Börse: Peter A. Fischer (pfi.), Werner Enz (nz.), Ermes Gallarotti (ti.), Sergio Aiolfi (ai.), Thomas Fuster (tf.), Christin Severin (sev.), Nicole Rütti Ruzicic (nrü.), Andrea Martel Fus (am.), Claudia Aebersold Szalay (cae.), Giorgio V. Müller (gvm.), Michael Ferber (feb.), Lucie Paˇska (lpa.), Hansueli Schöchli (hus.), Thomas Schürpf (tsf.), Zo´e In´es Baches Kunz (Z. B.), Natalie Gratwohl (ng.), Werner Grundlehner (gru.), Daniel Imwinkelried (imr.), Christof Leisinger (cri.), Anne-Barbara Luft (abl.), Christoph G. Schmutz (sco.), Michael Schäfer (msf.), Dieter Bachmann (dba.), Jürg Müller (jmu.) Feuilleton: Ren´e Scheu (rs.), Angela Schader (as.), Claudia Schwartz (ces.), Andrea Köhler (köh.), Thomas Ribi (rib.), Uwe Justus Wenzel (ujw.), Ueli Bernays (ubs.), Roman Bucheli (rbl.), Susanne Ostwald (owd.), Philipp Meier (phi.) Medien: Rainer Stadler (ras.) Zürich: Luzi Bernet (lzb.), Alois Feusi (fsi.), Dorothee Vögeli (vö.), Ir`ene Troxler (tox.), Urs Bühler (urs.), Walter Bernet (wbt.), Brigitte Hürlimann (brh.), Stefan Hotz (sho.), Adi Kälin (ak.), Natalie Avanzino (ava.), Andreas Schürer (asü.), Fabian Baumgartner (fbi.), Jan Hudec (jhu.), Lucien Scherrer (lsc.) Sport: Elmar Wagner (wag.), Flurin Clalüna (fcl.), Andreas Kopp (ako.), Benjamin Steffen (bsn.), Daniel Germann (gen.), Peter B. Birrer (bir.), Markus Wanderl (wan.), Philipp Bärtsch (phb.), Samuel Burgener (sbr.), Claudia Rey (clr.) Meinung & Debatte: Martin Senti (se.), Andreas Breitenstein (A.Bn.), Elena Panagiotidis (ela.) Panorama: Katja Baigger (bai.)
Transkriptionen bis zu Opernarien. Das Gesangliche war stets zentral für sein Spiel. «Ich bin wie ein Sänger, der jeden Ton perfekt singen möchte», sagt Galway. Auch der Ton der grossen Geiger habe ihn inspiriert. Die goldene Flöte wurde zu Galways Markenzeichen – und auch zum Titel einer seiner erfolgreichsten Platten. In seinem Haus in der Schweiz hortet er unterdessen eine grosse Sammlung von Flöten in Gold, Silber und Platin. Viele Komponisten haben ihm auch Stücke gewidmet, darunter Joaqu´ın Rodrigo oder Lorin Maazel, dessen Flötenkonzert er uraufführte. Galway wurde zum Idol für Generationen von Flötisten, bis heute.
Streng mit sich selbst Musikalische Berührungsängste hatte Galway nie. Seine Ausflüge in die Gefilde der Pop-Musik, des Jazz oder der Filmmusik machten ihn auch einem Publikum jenseits des traditionellen Klassikbetriebs bekannt. Und seine offene, unkomplizierte, irisch-humorvolle Art beschert ihm viele Sympathien. Trotz seiner Berühmtheit ist Galway ein sehr zugänglicher und bodenständiger Mensch geblieben. Noch immer stellt er an sich selbst die allerhöchsten Anforderungen, und bis heute wird jeden Tag eisern geübt: Tonleitern über drei Oktaven mit einem Atemzug, manchmal sind es auch dreieinhalb. Ob er das auch auf dem Alphorn schafft?
Wissenschaft: Christian Speicher (Spe.), Alan Niederer (ni.), Stefan Betschon (S.B.), Stephanie Kusma (kus.), Lena Stallmach (lsl.), Helga Rietz (rtz.) Wochenende/Gesellschaft: Colette Gradwohl (C. G.), Susanna Müller (sm.), Anja Jardine (jar.), Herbert Schmidt (hdt.) Nachrichtenredaktion: Manuela Nyffenegger (nyf.), Martina Läubli (läu.), Katrin Schregenberger (ks.) Webproduktion: Mich`ele Schell (mi.), Roman Sigrist (rsi.), Susanna Rusterholz (rus.)
KORRESPONDENTEN Französische Schweiz: Andrea Kucera (aku.). Paris: Nikos Tzermias (Tz.). London: Gerald Hosp (gho.), Markus M. Haefliger (mhf.). Berlin: Markus Ackeret (mac.), Christoph Eisenring (cei.). Frankfurt: Michael Rasch (ra.). München: Stephanie Lahrtz (slz.). Rom: Andrea Spalinger (spl.). Wien: Meret Baumann (bam.), Matthias Benz (mbe.). Stockholm: Rudolf Hermann (ruh.). Brüssel: Ren´e Höltschi (Ht.), Niklaus Nuspliger (nn.). Moskau: Benjamin Triebe (bet.). Dakar: David Signer (dai.). Lissabon: Thomas Fischer (ter.). Belgrad: Andreas Ernst (ahn.). Istanbul: Marco Kauffmann Bossart (kam.), Inga Rogg (iro.). Jerusalem: Ulrich Schmid (U. Sd.). Beirut: Monika Bolliger (bol.). Delhi: Volker Pabst (pab.). Singapur: Manfred Rist (rt.). Peking: Matthias Müller (Mue.). Tokio: Patrick Welter (pwe.). Sydney: Patrick Zoll (paz.). Washington: Peter Winkler (win.), Beat Ammann (B. A.), Martin Lanz (mla.). New York: Christiane Hanna Henkel (C. H.). Vancouver: Karl R. Felder (Fdr.) Sao ˜ Paulo: Tjerk Brühwiller (tjb.), Salvador da Bahia: Alexander Busch (bu.). San Jose´ de Costa Rica: Peter Gaupp (pgp.)
Er war unter den grossen Verlegerfiguren vielleicht nicht der erfolgreichste. Aber Egon Ammann war mit Sicherheit der verrückteste und der leidenschaftlichste. Siegfried Unseld hatte mit dem Suhrkamp-Imperium den geistigen Horizont der jungen Bundesrepublik mitgestaltet. Michael Krüger brachte im Hanser-Verlag die Weltliteratur nach Deutschland. Aber keiner tanzte verwegener auf dem Hochseil der Verlegerei als Egon Ammann; kein Abgrund schreckte ihn, je gähnender, desto willkommener. Er stürzte sich in jedes Abenteuer, manchmal fiel er, und es kümmerte ihn nicht; manchmal aber zauberte er, und es sah ganz einfach aus. Immer kämpfte er für seine Bücher, für seine Autorinnen und Autoren. Er war ein Artist und ein Choleriker. Er konnte sanft sein, und er konnte alttestamentarisch toben. Er kleidete sich stets in edles Tuch, als habe er sich gerade von seinem italienischen Modeschöpfer ausstatten lassen; in seinem Habitus aber hatte er sich den derben Charme des zeitweiligen Lastwagenfahrers bewahrt. Dass er ein Büchernarr war, sah man ihm nicht auf den ersten Blick an. Wenn er umgekehrt im Arbeiter-Overall nicht schlechter ausgesehen hätte als im feinen Anzug, so hätte man trotzdem nicht erwartet, dass er in praktischen Dingen besonders begabt gewesen wäre. Man hätte ihn nicht ohne Not gebeten, eine Glühbirne auszuwechseln. Egon Ammann war ein Mensch der vielen Talente, ein virtuoser Verwandlungskünstler – und darum jemand, der ein schärferes, manchmal unerbittliches Auge hatte für eigene Unzulänglichkeiten. Dass er auch ein Melancholiker war, hatte seinen Ursprung vielleicht darin. Denn die Verwandlungskunst ist doch zuletzt die Kehrseite der Verlorenheit in Welt und Dasein.
Er las, aber rechnete nicht Darin muss Ammanns Leidenschaft für die Bücher ihren Anfang genommen haben. Er fand in Geschichten und in der Sprache einen Raum, der ihm die Welt ins Imaginäre öffnete und vervielfachte. Egon Ammann war kein Träumer, er machte aber auch keine Geschäfte mit Büchern. Er liebte sie mehr, als er mit ihnen rechnete. Sein erster Kleinverlag ging fünf Jahre nach der Gründung in Konkurs: Aber er hatte u. a. zwei Bücher von Gerhard Meier verlegt, von dem damals kaum einer, später aber alle sprachen. Mit dem Ammann-Verlag stand er dreissig Jahre lang häufiger am Rand des Ruins als in den gemässigten Zonen von gesicherter Liquidität. Keiner weiss, wie er es trotzdem immer wieder geschafft hat. Doch, natürlich wusste man es. Es war ein offenes Geheimnis. Als er 1981 mit Thomas Hürlimanns Erstling «Die Tessinerin» seinen Hochseilakt begann, stand ihm Siegfried Unseld diskret bei. Dieser hielt grosse Stücke auf den gerade vierzigjährigen Ammann, der ab 1975 einige Zeit Lektor in der Zürcher
REDAKTIONELLE MITARBEITER International: Ivo Mijnssen (mij.), Ann-Dorit Boy (boy.), Fabian Urech (urf.). Schweiz: Seraina Kobler (sko.), D´esir´ee Föry (föd.), Wirtschaft/Börse: Andreas Uhlig (Ug.), Christian Steiner (cts.), Claudia Gabriel (gab.), Dominik Feldges (df.). Feuilleton: Joachim Güntner (gü.), Marc Zitzmann (zit.), Marion Löhndorf (mlö.), Christian Wildhagen (wdh.), Daniele Muscionico (MD). Zürich: Johanna Wedl (jow.), Reto Flury (flu.), Florian Schoop (scf.), Andr´e Müller (amü.), Daniel Fritzsche (dfr.). Sport: Stefan Osterhaus (sos.), Michele Coviello (cov.), Ulrich Pickel (pic.), Andreas Babst (abb.), Nicola Berger (nbr.). Panorama: Kathrin Klette (kkl.). Wochenende/ Gesellschaft: Birgit Schmid (bgs.), Carole Koch (ck.). Nachrichtenredaktion: Raffaela Angstmann (ran.), Tobias Ochsenbein (toc.), Matthias Sander (msa.), Michael Schilliger (msl.), Franziska Engelhardt (enf.), Boas Ruh (boa.), Sylviane Chassot (syc.). Webproduktion: Reto Gratwohl (grr.), Beat Grossrieder (bgr.). Produktionsredaktion: Christoph Fisch (cf.), Caspar Hesse (cah.), Manuela Kessler (mak.), Corinne Landolt (cla.), Benno Mattli (bem.), Dominique Burckhardt (dbu.), Roland Tellenbach (rol.), Robin Schwarzenbach (RSc.)
GESTALTUNG UND PRODUKTION Art-Direction: Reto Althaus (ral.). Bildredaktion: Gilles Steinmann (gst.). Christian Güntlisberger (cgü.), Andrea Mittelholzer (and.), Sara Zeiter (sze.). Fotografen: Christoph Ruckstuhl (ruc.), Karin Hofer (hfk.), Annick Ramp (ara.), Simon Tanner (tan.), Goran Basic (bic.). Produktion/Layout: Hansruedi Frei. Blattplanung: Philipp Müller. Korrektorat: Yvonne Bettschen. Archiv: Ruth Haener. Social Media: Oliver Fuchs (fuo.), Marvin Milatz (mmi.), Corine Plaga, Esther Rüdiger. Storytelling: David Bauer (dav.), Christian Kleeb (cke.), Anja Lemcke (lea.), Joana Kel´en (jok.), Leann von Gunten (lvg.),
Suhrkamp-Niederlassung gewesen war, aber weiterhin vom eigenen Verlag träumte. Unseld wollte ein abermaliges Scheitern verhindern. Später erhielt Ammann Unterstützung durch den Fotografen und Mäzen George Reinhart. Danach fand er in Monika Schoeller, der Holtzbrinck-Erbin und Verlegerin von S. Fischer, eine stille Teilhaberin. Anders wären die vielen Verrücktheiten nicht möglich gewesen, die Ammann in seinem Verlag realisierte: von der Ausgabe der Werke Fernando Pessoas oder Ossip Mandelstams bis zu der grandiosen Neuübersetzung von Dostojewskis Romanen durch Swetlana Geier. Der finanzielle Rückhalt ist das eine; das andere, das Wichtigere und Entscheidende waren Ammanns Wachheit und Unbeirrbarkeit. Er sah Bücher, wo es sie noch gar nicht gab. Er fand die Poesie, wo andere achtlos vorübergingen. Er hörte mit vielen Organen, er kannte mehr Buchhandlungen, als ihm vielleicht guttat, keine war ihm zu klein, um nicht auf Überraschungen zu hoffen.
Der bittere Weg Er habe geahnt, so schrieb er einmal in Anlehnung an den rumänischen Schriftsteller Mircea Dinescu, dass die Literatur ein Ausnahmezustand sei. Egon Ammann war im dauernden Erregungszustand dessen, der gerade ein neues Manuskript mit Thomas Hürlimann während zweier Tage und Nächte lektoriert hatte, der gerade eine junge Autorin entdeckt hatte, der gerade ein neues Übersetzungsprojekt angestossen hatte, von dem er keine Ahnung hatte, wem und wie er es verkaufen sollte, von dem er nur wusste: Er musste es machen. Mit solcher Unbedingtheit hat er den Verlag zusammen mit seiner Frau Marie-Luise Flammersfeld geführt. Und mit der gleichen Entschlossenheit hatten die beiden entschieden, es sei nach dreissig Jahren genug. Sie verkauften den Verlag nicht; sie gaben ihn nicht in jüngere Hände. Sie machten zur grossen Bestürzung vieler den Verlag einfach zu. Wenige verstanden damals diesen Schritt. Es gab den Verlag nur mit Egon Ammann und mit Marie-Luise Flammersfeld. Sie waren das Feuer, das Herz, die Maschine des Verlags. Als die Kraft ausging, konnte es nur einen Weg geben, den irgendwie bitteren. Am 10. August 2009 hatten die beiden Verleger die für Mitte 2010 geplante Schliessung des Verlags bekanntgegeben. Fast auf den Tag genau acht Jahre später, am 9. August, ist Egon Ammann 75-jährig in Berlin gestorben. Er hinterlässt ein Werk, das fortdauern wird: In den vielen Autoren, die er gefördert hatte: von Thomas Hürlimann über Ruth Schweikert bis zu Ulrich Peltzer; mit den vielen internationalen Autoren, die in seinem Verlag erschienen sind: der Australier Les Murray oder der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, Ismail Kadare aus Albanien oder die beiden Franzosen EricEmmanuel Schmitt und Georges-Arthur Goldschmidt; schliesslich mit monumentalen Editionen. Roman Bucheli
Alexandra Kohler (koa.), Beni Buess (bue.), Sharon Funke. Video: Sara Maria Manzo (sam.), Christian Thumshirn (thc.), Stefanie Hasler (sth.). Entwicklungsredaktion: Florian Steglich (fst.), Andres Kaminski (aky.), Christian Stettler (cs.), David Zogg. Projekte: Andr´e Maerz (mae.)
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Samstag, 12. August 2017
LITERATUR UND KUNST
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Neuö Zürcör Zäitung
Bedrohte Schreibstube: Thomas Mann in seinem Arbeitszimmer an der Münchner Poschingerstrasse, Sommer 1930.
THOMAS-MANN-ARCHIV / KEYSTONE
Geniestreich und bitterer Abschied Ferien in Arosa haben das Leben von Erwin Schrödinger und Thomas Mann in neue Bahnen gelenkt THOMAS GULL
Das Leben mag über weite Strecken ein langer, ruhiger Fluss sein. Manchmal wird unser Dasein allerdings turbulent – wie Stromschnellen, durch die alles hindurchmuss. Solche existenziellen Momente erlebten zwei herausragende Intellektuelle des 20. Jahrhunderts in Arosa, wo sie ihre Winterferien verbrachten. Für beide wurde der Aufenthalt im Bündner Kurort zu einem Wendepunkt in ihrem Leben – allerdings auf sehr gegensätzliche Weise: Thomas Mann hat hier einen Sturz ins Ungewisse erlebt, einen radikalen Bruch mit seiner Herkunft und Vergangenheit. Erwin Schrödinger machten die Tage in Arosa zu einem Star der Physik des 20. Jahrhunderts. «Im Augenblick plagt mich eine neue Atomtheorie. Wenn ich nur mehr Mathematik könnte! Ich bin bei dieser Sache sehr optimistisch und hoffe, wenn ich es nur rechnerisch bewältigen kann, wird es sehr schön», berichtete Erwin Schrödinger am 27. Dezember 1925 seinem Physiker-Kollegen Wilhelm Wien aus Arosa. Schrödinger, damals Professor für theoretische Physik an der Universität Zürich, schrieb diese Zeilen, die eine Revolution in der Atomphysik ankündigten, während seiner Weihnachtsferien. Nach seiner Rückkehr wurde er von einem Kollegen gefragt, ob er das Skifahren genossen habe, worauf er antwortete, er sei durch «einige Berechnungen» abgelenkt gewesen.
«Heftige Krisis» Thomas Mann trifft Ende Februar 1933 zusammen mit Frau Katia und Tochter Elisabeth in Arosa ein. Hier will er sich erholen nach einer triumphalen Tournee mit einem Vortrag zu Richard Wagner, den er in verschiedenen europäischen Städten gehalten hat. Wie üblich steigt die Familie im «Waldhotel» ab, im früheren «Waldsanatorium», das Katia Mann 1914 erstmals zur Kur aufgesucht hatte und das in den «Zauberberg» eingeflossen ist. Der Roman spielt zwar in Davos, doch der Speisesaal, in dem sich Hans Castorp und
Madame Chauchat treffen, ist jener des damaligen «Waldsanatoriums», den Mann detailreich beschreibt. Statt die Tage in Arosa bei «schönster Himmelsbläue» mit Spazieren (Thomas Mann) und Skifahren (Katia und Elisabeth) geniessen zu können, muss sich die Familie unverhofft existenziellen Fragen stellen. Am 15. März 1933 notiert Thomas Mann in sein Tagebuch: «Der Charakter dieser Erregung, die neulich nachts, als ich zu K. (Katia) meine Zuflucht nahm, zu einer heftigen Krisis führte, beweist, dass es sich dabei um Schmerzen der Trennung von einem altgewohnten Zustand handelt, um die Erkenntnis, dass eine Lebensepoche abgeschlossen ist und dass es gilt, mein Dasein auf eine neue Basis zu stellen: eine Notwendigkeit, die ich, entgegen der Versteiftheit meiner 58 Jahre, geistig gut heisse und bejahe.»
«Kreischende Dissonanzen» In den 1920er Jahren rangen die besten Physiker der Welt wie Niels Bohr, Max Planck, Werner Heisenberg und Albert Einstein darum, das Atom zu erklären. Zu den ungelösten Rätseln gehörte, wie sich Elektronen im Atom verhalten. Umstritten war dabei, ob Elektronen Teilchen oder Wellen sind. Auch Erwin Schrödinger hatte sich schon längere Zeit mit einer neuen Atomtheorie geplagt, deren «innere Widersprüche» wie «kreischende Dissonanzen» klangen, wie er sich später erinnerte. In Arosa sollte sich das schlagartig ändern. Aus den Dissonanzen wurde Harmonie: Erwin Schrödinger gelang es, das Verhalten der Elektronen im (Wasserstoff-)Atom zu erklären. Mit seiner Wellengleichung können die Energieniveaus von Elektronen im Atom berechnet werden. Das Revolutionäre an Schrödingers Gleichung war, dass sie auf der Annahme basierte, Elektronen seien Wellen. Die Erkenntnis, dass Elektronen Eigenschaften von Wellen und von Teilchen haben können, war fundamental. Sie wird als WelleTeilchen-Dualismus bezeichnet. In welchem Zustand sich die Elektronen befinden und wo im Atom, lässt sich aller-
dings nicht mit Sicherheit sagen. Die Wellengleichung ermöglicht jedoch, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der sich ein Elektron zu einer bestimmten Zeit an einer gewissen Stelle des Atoms aufhält. Diese Ungewissheit irritierte die Physiker zur Zeit Schrödingers. Albert Einstein bemerkte verärgert, Gott würfle nicht. Die Physiker mussten Begriffe wie absolute Zeit und absoluter Ort aufgeben. Sie mussten lernen, mit diesen Wahrscheinlichkeiten umzugehen. Das heisst, sie mussten sich von ihrem deterministischen Weltbild verabschieden.
«Echte Genialität!» Trotz der anfänglichen Verstimmtheit anerkannten die Granden des Fachs Schrödingers Leistung. «Der Gedanke Ihrer Arbeit zeugt von echter Genialität!», schrieb Albert Einstein. Und J. Robert Oppenheimer lobte: «Hier ist diese äusserst hübsche Theorie, möglicherweise eine der perfektesten, akkuratesten und schönsten, die der Mensch je entwickelt hat.» Die Wellengleichung machte Erwin Schrödinger zu einem der einflussreichsten Physiker des 20. Jahrhunderts, sie bescherte ihm einen der prestigeträchtigsten Lehrstühle seiner Zeit – er wurde Nachfolger von Max Planck in Berlin – und 1933 den Nobelpreis für Physik. Ein pikanter Aspekt von Schrödingers Geniestreich war seine damalige Begleiterin, die bis heute unbekannt geblieben ist. In der Literatur wird sie als «Dark Lady» bezeichnet, in Anspielung an die Muse, die Shakespeare zu seinen Sonetten inspiriert haben soll. Sein Freund Hermann Weil bemerkte dazu, Schrödinger habe sein «grosses Werk zur Zeit eines späten erotischen Ausbruchs in seinem Leben» zustande gebracht.
«Nehmen Sie sich in Acht!» Erwin Schrödingers Leben hat sich in Arosa zum Positiven gewendet, Thomas Mann fällte dort den wohl schwersten Entscheid seines Lebens, nämlich: ins Exil zu gehen. Während der Ferientage der Manns im Schanfigger Kurort verän-
derte sich die Lage in Deutschland dramatisch. Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar schaffen die Nationalsozialisten innerhalb von wenigen Wochen die demokratischen Institutionen ab. Die Reichstagswahlen vom 5. März 1933 stehen im Zeichen des Naziterrors. Katia Mann erinnert sich, wie die Gäste des «Waldhotels» vor dem Radio versammelt waren, um die Nachrichten über den Ausgang der Wahl zu hören: «Ich sass mit meiner Tochter Medi (Elisabeth) vor dem Apparat und sagte immer: Es ist doch überhaupt lächerlich! Das sind doch gar keine freien Wahlen! Die Opposition haben sie ja zum grössten Teil eingesperrt. Was soll denn das? Da sagte jemand: Aber gnädige Frau, nehmen Sie sich doch in Acht!» Mitte März traf Erika, Thomas Manns zweite Lieblingstochter, in Arosa ein, begleitet von ihrer Freundin Therese Giehse. Das freute den Vater. Doch auch Erika brachte schlechte Nachrichten: Eine Rückkehr nach München sei unmöglich. Den Manns wurde in diesen Tagen klar, dass sie zumindest vorderhand nicht in ihre Villa in der Poschingerstrasse würden zurückkehren können. Wie man heute weiss, bestanden konkrete Pläne, Thomas Mann nach der Wiedereinreise ins Reichsgebiet in «Schutzhaft» zu nehmen und im Konzentrationslager Dachau zu internieren. Thomas Mann geriet ins Visier der Nazis, weil er sich für die Weimarer Republik und damit für die Demokratie in Deutschland ausgesprochen hatte. Er hatte vor den rechten Kräften gewarnt, vor den völkischen und bündischen Kreisen, die er früh als Gefahr für die Republik erkannte.
«Ruinöse Pöbelherrschaft» In den 1920er Jahren hatte sich Thomas Mann nämlich vom Kritiker zum Fürsprecher der Demokratie und der Weimarer Republik entwickelt. In der «Deutschen Ansprache», gehalten 1930 in Berlin, warnte er ausdrücklich vor den Nationalsozialisten und plädierte für einen Schulterschluss von Bürgertum und Sozialdemokratie gegen eine in
jeder Hinsicht «ruinöse Pöbelherrschaft». Der Vortrag wurde von SATumulten gestört. Spätestens ab diesem Moment ist Thomas Mann ein erklärter Gegner der NSDAP. Und dafür muss er büssen, als die Nazis 1933 an die Macht kommen. Binnen weniger Wochen wird er vom beklatschten Grossschriftsteller zum Staatsfeind. Für die Manns lautet die Frage in jenen Märztagen in Arosa deshalb: Wenn nicht zurück nach Deutschland, wohin dann? Nach einer kurzen Odyssee, die sie auch nach Frankreich führt, lassen sich die Manns in der Schweiz nieder, in Küsnacht bei Zürich. Thomas Mann lässt sich allerdings drei Jahre Zeit, bis er 1936 auch öffentlich mit dem Naziregime bricht. Er tut dies in einem historischen Brief in der NZZ, in dem er klipp und klar festhält: Aus der gegenwärtigen deutschen Herrschaft könne nichts Gutes kommen, «für Deutschland nicht und für die Welt nicht». Darauf nimmt er die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an und wird wenig später von Deutschland ausgebürgert. 1938 emigriert die Familie in die USA. Nach dem Krieg besucht Thomas Mann einige Male Deutschland, um Vorträge zu halten und Ehrungen entgegenzunehmen. Doch das zerrüttete Verhältnis zu seiner Heimat ist nicht mehr zu kitten. 1952, 77-jährig, kehrt er schliesslich in die Schweiz zurück. Hier, in Kilchberg am Zürichsee, stirbt er drei Jahre später im Alter von achtzig Jahren. Erwin Schrödinger verlässt im Herbst 1933 – nachdem er den Nobelpreis zugesprochen erhalten hat – ebenfalls Deutschland und geht nach England ins Exil. An diesem Punkt treffen sich die Schicksale der beiden Nobelpreisträger: Sie sind beide Exilanten. Sie stehen stellvertretend für den Kulturbruch, der sich mit der «Machtergreifung» Hitlers vollzog, als deren Folge ein grosser Teil der intellektuellen Elite vertrieben oder vernichtet wurde. Bis April 2018 beleuchtet eine Ausstellung im Heimatmuseum Arosa-Schanfigg die Lebenswenden von Erwin Schrödinger und Thomas Mann in Arosa.
42 LITERATUR UND KUNST
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Shakespeare – in die Gegenwart gebracht
Unsterblich sein – und neu geboren werden Shakespeares Dramen sind zu Opern umgemodelt, auf der Bühne gegen den Strich gekämmt und literarisch endlos variiert worden. Letztgenanntes versucht nun auch ein grosses Projekt der Londoner Hogarth Press. Der Übersetzer Frank Günther dagegen hat in mehr als dreissigjähriger Arbeit den Originaltexten des gesamten Bühnenwerks ein zeitgemässes deutsches Sprachgewand verpasst.
Küss mich, Katja! Waghalsiger Spagat zwischen den Epochen – zeitgenössische Autorinnen und Autoren stecken Shakespeares Komödien in ein neues Gewand WERNER VON KOPPENFELS
Die Engländer sind bekanntlich ein Sport und Literatur liebendes Volk. Das grosse Jubiläumsjahr ihres Nationaldichters 2016 bot eine schöne Gelegenheit, beides in einem spektakulären Zelebrations- und Marketing-Event zu verbinden. Die Londoner Hogarth Press, vor hundert Jahren von Virginia und Leonard Woolf gegründet, heute Teil des Random-House-Imperiums, lud aus diesem Anlass bekannte und gut verkäufliche Autoren der englischsprachigen Welt zu einem Wettstreit mit dem «Barden» und natürlich auch miteinander. Jeder sollte sein Shakespearesches Lieblingsdrama in einen zeitgenössischen Roman umschreiben und dabei völlig freie Hand haben. Der Münchner Knaus-Verlag, auch ein Ableger von Random House, bringt die Romane unter dem Motto «Shakespeare für die Ewigkeit» fast zeitgleich auf Deutsch heraus. Etwa zwanzig weitere Länder sind an dem Projekt beteiligt, das die Zeitlosigkeit oder Modernisierbarkeit Shakespeares belegen und ihm neue Verehrer zuführen will.
Formidable Herausforderung Aber: Wer sich auf Shakespeare einlässt (manche Regisseure können – oder sollten – davon ein Liedchen singen), misst sich nicht nur mit dem grössten Dramatiker, sondern auch mit einem Autor von erschreckender Intelligenz. Und: Obwohl das elisabethanische Volkstheater seinerzeit einem ähnlich breiten Publikum als Unterhaltungsmedium diente wie der Roman heute, bleibt die Metamorphose des einen Genres ins andere ein Kunststück, das an Hexerei grenzt und einen eigenen Prospero verlangt. Handlung, Charaktere, möglichst auch Dialoge wollen in der Verwandlung wiedererkannt und goutiert werden, denn in den «Coverversionen» muss das Original durchklingen. Soeben liegt mit Margaret Atwoods «Hexensaat» alias «Der Sturm» das erste Quartett vollständig in deutscher Fassung vor. Die Bezugstexte reichen von der frühen bis zur späten Komödie, in der enormen Ausweitung, die Shakespeare dieser Gattung verpasst hat, und
schliessen zwei der für uns Heutige problematischsten Dramen ein, die «Zähmung der Widerspenstigen» (Anne Tyler: «Die störrische Braut») und den «Kaufmann von Venedig» (Howard Jacobson: «Shylock»). Mit Jeanette Wintersons «Der weite Raum der Zeit», ihrer Fassung des «Wintermärchens», setzt sich ein weiteres Spätwerk an die Spitze des Unternehmens. Die versierten und nach eigenen Worten hochmotivierten Erzähler laufen nicht Gefahr, ihre Vorlage zu unterschätzen. Auf sehr verschiedene Art zeigen sie Chancen und Grenzen des Unternehmens. Danach sind die vier grossen Tragödien an der Reihe.
Entschärfter Gender-Skandal Anne Tyler befördert Shakespeares «Verkaufte Braut» mit sicherer und routinierter Hand ins Zeitgenössische und macht daraus eine Green-Card-Komödie. Kate Battista, älterer Single, schlaksig, klug und uncharmant, ist frustriert von ihrer dienstbaren Rolle im väterlichen Haus und im Beruf. Nun soll sie auch noch, auf ein Machtwort ihres Vaters, eines exzentrischen Wissenschafters, den unentbehrlichen russischen Assistenten Pjotr ehelichen, weil seine Aufenthaltserlaubnis gerade erlischt. Verständlicherweise platzt ihr da der Kragen, zumal Pjotr, dessen schamlos offenes Motiv die Green Card ist, sich keinerlei Mühe gibt, sie anständig zu umwerben. Aber die raue Schale des funny foreigner aus Gefilden fern der amerikanischen Zivilisation birgt ein Herz von Gold. Er fühlt sich gerade von Kates aufmüpfigem Wesen angezogen, denn «Vorsicht vor süssen Menschen, Zucker macht nicht satt!». Am Ende heisst es erwartungsgemäss «Küss mich, Katja!». Der Gender-Skandal ist entschärft – und wird durchaus vermisst. Doch wie in der Vorlage darf die Ungeliebte sich endlich handfest geliebt fühlen.
Shylock in der Spassgesellschaft «Der Kaufmann von Venedig» mit seiner überlebensgrossen Figur des gedemütigten, rachsüchtigen Juden ist für den Nacherzähler ein weit härterer Bro-
cken. Der Booker-Preis-Träger Howard Jacobson versetzt seinen Shylock aus dem goldenen Venedig der Renaissance in das erstaunlich geldige und dekadente Cheshire unserer Tage und gibt ihm ein modernes Double bei: einen jüdischen Kunsthändler und Mäzen, auch dieser vereinsamt und verbittert, mit einer ethnisch fremdgehenden Tochter geschlagen und voller Rachegelüste gegen die Gojim. Mit ihm führt Shylock, wenn er nicht gerade anrührende Zwiegespräche mit seiner verstorbenen Frau Leah hält, tiefschürfend witzige Dialoge über das Los des Judentums in der Welt. Dabei erklärt er seine einstmalige Gier nach dem berüchtigten «Pfund Fleisch» als eine Art Kastrationswunsch und rät dem neuen Freund listig, dem Entführer der Tochter auf dem Weg der Beschneidung seinerseits ein Stück Fleisch abzufordern – womit das anstössige Pfund der Vorlage merklich an Gewicht verliert. Wie viel wiegt eine Vorhaut? Auch sonst herrscht kein Mangel an Parodie. Die berühmte Wahl zwischen Kästchen von Gold, Silber und Blei, bei der es um die Hand der schönen und klugen Portia geht, wird bei ihrer Nachfolgerin Plurabelle, einem Luxus-Partygirl mit eigener Reality-TVShow, travestiert zur Wahl zwischen Porsche, BMW und VW Käfer. Denn Jacobson mag sie gar nicht, die so generösen, liebes- und lebenslustigen Verschwender aus der Vorlage, deren Antagonist Shylock ist, und stattet ihre Nachfolger mit all dem hirnlosen Charme der modernen Spassgesellschaft aus. Kürzlich, bei einer Münchner Lesung, nannte er Shakespeare seinen Gott und erklärte im gleichen Atemzug den fünften Akt des «Kaufmanns», das Finale aus Musik und Liebesglück nach der bitteren Gerichtsszene, für entbehrlich – ein Kunstfehler des Alten. Wo Götter irren, muss es der Updater richten. Dank ihm darf Shylock den grossen Gnadenappell der Portia sprechen, dem sich sein Vorläufer so stur verweigerte. Was bedeuten dagegen all die Unwahrscheinlichkeiten, in denen sich das Plot-Remake munter verstrickt? Die Übersetzung, im Gegensatz zu den übrigen etwas unidiomatisch geraten, treibt dann freilich diese Freiheit des Geistes zu weit, wenn sie uns mit
Shakespeare lässt sich immer wieder neu inszenieren – auf der Bühne, wie hier «Richard III.
Imperativen wie «lese» und «befehle» traktiert und jakobäisch mit jakobinisch verwechselt. Wo warst du, Lektor?
Kein magischer Realismus Jeanette Wintersons «Wintermärchen» hält sich eng an den Prä-Text aus der späten Gruppe der Tragikomödien (wo Totgeglaubte wunderbar auferstehen und die Unschuld der Jungen die Schuld der Väter sühnt), statt ihn wie Jacobson mit kühnem Schwung auf den Kopf zu stellen. Aus Leontes, König von Sizilien, der grundlos auf seinen Jugendfreund Polixenes, König von Böhmen, eifersüchtig wird, seine Gattin scheinbar in den Tod treibt und sein vermeintliches Bastard-
kind Perdita an der Küste (!) Böhmens aussetzen lässt, wird Leo Kaiser, ein Londoner Investmentbanker deutscher Herkunft und unsympathischster Sorte, dem seine jüdische Assistentin vergeblich die Leviten liest. Ein Hedge-Fund namens Sicilia erinnert an sein einstiges Reich. Polixenes, hier Xeno, wird nach New Bohemia, in ein Nest im amerikanischen Süden, verschlagen, wo sich die ausgesetzte Perdita wiederfindet, um sich in Xenos Sohn zu verlieben. Autolycus, der anziehendste Gauner Shakespeares, der einst Böhmen unsicher machte, mutiert zum Gebrauchtwagenhändler (Autos Like Us), und so fort – alles höchst ingeniös und sichtlich mühsam zusammengebastelt.
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Beherzte Geiselnahme
», aber auch auf Papier.
BRIGITTE ENGUERAND
So originell und gewissenhaft Winterson Plot und Figuren auch nachstellt, die Wunder der Vorlage bleiben dabei auf der Strecke: Shakespeares paradiesische Pastorale des böhmischen Schafschurfestes und die Verwandlung der Totgesagten aus einer Statue zurück in die lebendige, unverändert schöne Gattin des Leontes. Der Realismus des Romans ist mehr ironisch als magisch: «‹Diese verfickten Ficker haben gefickt!› Eigentlich ein perfekter Satz . . . Adjektiv, Substantiv, Verb, alles eins und alles gesagt. Natürlich kein Shakespeare.» Die Magie ist in den Bereich der Computerspiele verbannt, und die Nacherzählung wird zur flotten Verlustanzeige.
Dass es bei «Shakespeare heute» vor allem auf die beherzte, ja dreiste Geiselnahme des Barden und nicht so sehr auf die Kongruenz der Plotverästelungen ankommt, hat zur selben Zeit Ian McEwans «Hamlet»-Travestie «Nutshell» (dt. «Nussschale») schlagend erwiesen. Wie die ungeladene Fee im «Dornröschen» lässt sein Auftritt hors concours die übrigen Gäste der Festivität ein wenig alt aussehen. Sein Hamlet in utero muss als erstaunlich frühreifer Lauscher an der Wand der mütterlichen Fruchtblase beim Bettgeflüster seiner Mami mit dem bösen Onkel merken, wie sehr die Welt aus den Fugen ist. Zwischen Sein-oder-Nichtsein (Strangulation mithilfe der Nabelschnur?) und kategorischem Imperativ («Get born and act!») schwankend, entwickelt diese Kreuzung des Dänenprinzen mit Tristram Shandy bei ihren inneren Monologen eine aus der Enge der Verhältnisse geborene Wortlust, die den Spass des Autors an ihrer Schöpfung ahnen lässt und zugleich die ganze Remake-Mode geistvoll parodiert. Wort- und Erfindungsfreude zeichnet auch die geladenen Nacherzähler Shakespeares in erheblichem Masse aus. Ihre Fiktionen können durchaus auf eigenen Füssen stehen, sind aber doch primär für besonders Literatur-anfällige Leser gedacht und mit unzähligen, oft unmarkierten Zitaten aus ShakespeareWerken und dem englischen Kanon durchsetzt, die in der Übersetzung leicht unkenntlich werden. Wie geht es weiter? Es warten noch fast dreissig Dramen Shakespeares auf ihre Neufassung – und haben wir nicht gerade ein Jane-AustenJahr? Zumindest «Emma» und «Stolz und Vorurteil» sind schon, in zeitgemässer Verkleidung, auf dem Weg. Hat denn der deutschsprachige Kulturraum zu dieser re-kreativen Fülle, ausser per Übertragung der Übertragungen, gar nichts beizutragen? Aber ja! Doris Dörrie macht gerade für DTV ein Update von «Hänsel und Gretel». Anne Tyler: Die störrische Braut. Aus dem Englischen von Sabine Schwenk. 219 S. Howard Jacobson: Shylock. Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. 285 S. Jeanette Winterson: Der weite Raum der Zeit. Aus dem Englischen von Sabine Schwenk. 285 S. Margaret Atwood: Hexensaat. Aus dem kanadischen Englisch von Brigitte Heinrich. 315 S. Alle erschienen beim Albrecht-Knaus-Verlag, München. Preis pro Buch Fr. 28.90.
«Das Glücksgefühl bei der Eroberung der Texte»
Er hat den ganzen Shakespeare übersetzt – ein Gespräch mit Frank Günther Nach über dreissig Jahren, in denen Sie alle 37 Shakespeare zugeschriebenen Stücke übersetzt haben, lautet der letzte Satz in dem soeben erschienenen «Perikles, Fürst von Tyrus» tatsächlich «Hier endet unser Spiel» . . . Ja, das ist schön, aber reiner Zufall. Ich habe mir die Stücke nicht nach der zeitlichen Abfolge ihres Entstehens vorgenommen, weil ja nie geplant war, das Gesamtwerk zu machen. Ich bin schliesslich nicht grössenwahnsinnig, dachte ich am Anfang. Den «Perikles» habe ich also nicht absichtlich hinausgeschoben. Wenn ich aber gewusst hätte, was das für ein Stück ist, hätte ich es wirklich ans Ende gestellt. Das Ding zu übersetzen, ist Horror pur. Ihr Essay zum Stück heisst denn auch «Stossseufzer des ratlosen Übersetzers in der Shakespeare-Folterkammer». Ich gehe einmal davon aus, dass die anderen Übertragungen keine solche Tortur waren. Trotzdem die Frage: Warum tut man sich solch eine Mammutarbeit an? Mein Verlag, für den ich zwei oder drei Dramen von Shakespeares Zeitgenossen übersetzt hatte, meinte, das sei ja gut und schön, aber ich sollte jetzt mal Shakespeare machen. Was ich für geistesgestört hielt, weil’s schon so viele bewiesen haben, dass sie Shakespeare nicht übersetzen können – warum soll ich beweisen, dass ich es auch nicht kann? Ich habe dann eins gemacht mit mehr Angst als Vaterlandsliebe. Wie gingen Sie die Aufgabe an? Gegen diese schrecklichen Vorstellungen, wie man sich da akademisch reinwühlen muss, half die schlichte theatralische Erfahrung: Was passiert, wenn einer von rechts und einer von links kommt und die beiden kommen in ein Gespräch, kriegen einen Streit – was ist das? Was ist gesprochene Sprache, wenn sie fixiert ist? Warum klingt Shakespeare in der Schlegel-Übersetzung heute so arg weit ent-
«Nie meint man, dass einen da einer belehrend an die Hand nimmt.» PD
Auch Margaret Atwood hat es sich bei ihrer Aktualisierung von Shakespeares letztem Drama nicht leicht gemacht, wie schon die dreiseitige Danksagung an die vielen Helfer bezeugt. Ihr «Sturm», mit Spannung erwartet und in England zum «Buch des Jahres» gekürt, zeigt narrative Meisterschaft unter erschwerten Bedingungen. Ausgangspunkt ist Atwoods Erkenntnis, dass Shakespeares Schauplatz, die einsame Insel, auf die Prospero, der zauberkundige Herzog von Mailand, durch eine Intrige seines Bruders verbannt wurde, ein einziges Gefängnis ist: für seine Tochter fern der Zivilisation, für den Luftgeist Ariel, den geknechteten «Ureinwohner» Caliban und nicht zuletzt für den Exilierten selbst. Also verlegt sie die Handlung in eine kanadische Justizvollzugsanstalt, wo ihr Prospero, der begnadete, von intriganten Neidern vertriebene Theatermacher Felix, mit den Insassen einen «Sturm» nach seinem Herzen inszeniert, der zugleich der Rache an seinen Peinigern dient. Die frischen Einsichten in das Shakespeare-Stück, wie sie die Regiearbeit mit den literarisch infizierten Knastbrüdern zeitigt, sind das eigentliche Herzstück des Romans. Hier wird uns vorgeführt, wie die Shakespearesche «Hexensaat» aufgeht. Die zu Kraftausdrücken neigenden Akteure verpflichten sich, nur noch die blumigen Schimpfworte aus dem Drama zu benutzen, von denen es eine Fülle gibt; und ihre Verseinlagen, die Passagen des Originals umschreiben, zeigen Pep. Der Zauber liegt in der neuen Freiheit der Häftlinge, soweit er nicht in der Sparte für Spezialeffekte untergebracht ist.
LITERATUR UND KUNST 43
Frank Günther
fernt? Lauter solche Fragen, die es mir über die nichtakademische Schiene ermöglicht haben, einen Zugang zu finden. Über Shakespeares Leben gibt es wenig Informationen, und es bestehen nach wie vor Zweifel daran, dass er das riesige Werk selber geschrieben hat. Sind Sie ihm näher und vielleicht sogar auf die Schliche gekommen? Die «Shakespeare schrieb nicht Shakespeare»-Behauptung ist eine absurde Verschwörungstheorie, eine der ältesten, die es gibt, und das interessiert mich überhaupt nicht. Weil’s Quatsch ist. Aber Shakespeare ist mir heute tatsächlich genauso fremd und fern und unerkennbar, wie er es war. Er zieht sich völlig hinter seine Stücke zurück, und das ist eigentlich die ideale Haltung für einen Autor: Er ist gar nicht vorhanden. Er lässt sein Personal agieren und konstruiert die Konflikte zwischen den Figuren so, dass man den Eindruck hat, das Ganze generiere sich aus sich selbst. Wie in der wirklichen Welt eigentlich. Nie meint man, dass einen da einer belehrend an die Hand nimmt und durchführt, sondern die Figuren erzählen die Geschichte selber, indem sie miteinander reden. Deswegen verschwindet der Autor, der Demiurg, gänzlich hinter seinen Texten und Personen, und man lernt ihn niemals kennen. Anders als etwa bei Brecht: Den meint man nach dem zweiten Stück doch schon gut begriffen zu haben. Shakespeare dagegen ist ein Nebel.
Ist das nicht frustrierend? Nein, überhaupt nicht. Man muss sich nicht um biografischen Unsinn kümmern: Das hat er aus diesem Grund, aus jener Stimmung heraus geschrieben. Man meint ja, das Leben des Autors könne man in den Stücken lesen und diese verstehe man erst, wenn man wisse, was er in dem Jahr für eine Krankheit hatte – das fällt hier alles flach. Was hat Sie letztlich über drei Jahrzehnte intensivster Beschäftigung mit dem Werk den Mut nicht verlieren lassen? Das Glücksgefühl bei der Eroberung der Texte. Da sitzt man vor einem Wort, einem Satz, der einem zunächst unübersetzbar erscheint – und plötzlich fällt einem doch etwas ein. Sie wollten nicht grössenwahnsinnig sein und haben es trotzdem gemacht – waren Sie der Meinung, die deutschsprachige Welt brauche endlich einen «neuen» Shakespeare? Man braucht ihn natürlich nicht wirklich, aber jede neue Übersetzung offenbart eben auch neue Aspekte eines Textes. Die Schlegelsche Übertragung von 18 Stücken ist zweifellos ein Meilenstein nicht nur der Übersetzungsgeschichte, sondern auch in der deutschen Literaturgeschichte. Darauf gründete sich der Grossteil der Shakespeare-Rezeption, vieles ist in die deutsche Umgangssprache übernommen worden. Über dessen Rang ist nicht zu streiten. Nur: Wenn ein Mädchen seine Freundin anredet mit «Ei du, mein liebes Mühmchen», dann gehen vor allem bei jüngeren Menschen ziemlich schnell die Schotten runter. Kein Mensch weiss mehr, was ein «Mühmchen» ist, man will’s auch gar nicht mehr wissen. Es klingt verstaubt und antiquiert. Ihre Übersetzungen klingen nicht angestrengt modern, aber trotzdem frech und frisch und authentisch. Es tut sich ein ganz anderer Sprachkosmos auf als in den kanonisierten Übertragungen, mit Wortspielen, Kalauern und Dialekten, witzig und derb, zweideutig und hinterhältig. Die Vielzahl der Sprachstile und -formen – vom Soziolekt zum Idiolekt über Berufsjargon bis in alle möglichen gesellschaftlichen Bereiche hinein – ist ja das, was Shakespeare so einmalig macht. Bisher kannte man das nur ansatzweise, die alten Übersetzungen sind auf einen für den heutigen Geschmack hohen Ton getrimmt, den es im Original so nicht gibt. Dort findet man ein Konzert von unterschiedlichsten Stimmen. Und dieses Konzert wieder hörbar zu machen, ist auch ein Bemühen gewesen bei dieser Übersetzung. Die Les- und nicht zuletzt dann auch die Spielbarkeit der Stücke ist ein Vergnügen. Es heisst, Sie hätten jeden Dialog und Monolog, jede Szene alleine «durchgeprobt» . . . Ich habe alle 37 Stücke mit sämtlichen Rollen mehrmals am Schreibtisch laut gespielt. Ich bin zum Beispiel vorzüglich als Ophelia . . . Gerade Wort-Witze sind ja immer eine heikle Sache in einer anderen Sprache: Die deutschen und englischen Wortfelder überlappen sich nicht, sind nicht identisch; man muss unter Umständen weit ausholen, um einen Witz wieder verstehbar zu machen. Für den Zuhörer oder Leser muss der Witz jedoch spontan ohne Nachdenken funktionieren und wie ein Blitzschlag eine Erkenntnis über den sprachlichen oder inhaltlichen Zusammenhang auslösen. Die Pointe darf nicht von weit her kommen, weil man sie dann nicht versteht. Der Zuhörer ist dabei immer der Bezugspunkt, und die Annahme, dass an dieser oder jener Stelle die Londoner einst heftig gelacht haben, ist der Anlass für das Bemühen, dass man da heute auch wieder heftig lachen kann.
Aber können denn die heutigen Londoner den Originaltext mit seinen Anspielungen und seinem veralteten Wortschatz auch noch verstehen, oder haben wir jetzt sozusagen den besseren Shakespeare, weil wir auf der Höhe der Zeit sind mit der Sprache? Das kann man in gewisser Weise schon sagen, dass es in allen nichtenglischsprachigen Nationen immer den Vorteil gibt, Shakespeare wieder zu verlebendigen, der in England zunehmend auf Verständnisschwierigkeiten stösst. Das ist wie bei allen grossen Texten, seit es Literatur gibt. Sie werden sprachlich unverständlicher, von Homer über die Bibel bis zu Shakespeare und Calderon. ´ Die Sprachschichten, in denen sie einmal entstanden sind, verschwinden, die Be-
«Für den Zuhörer oder Leser muss der Witz spontan ohne Nachdenken funktionieren.» deutungen versinken, und die Leute, die als Muttersprachler eigentlich Erben dieser Texte sind, stehen da und sagen: Ja, muss wohl bedeutend sein, aber ich verstehe es leider nicht mehr so richtig. Die Möglichkeit, diese Texte, diesen Schatz wieder zu heben, ist in jeder anderen Sprache besser als im Englischen gegeben. Das ist aber nun kein Problem der Briten allein . . . Richtig. Mir hat neulich eine Lehrerin gesagt, sie könne kein «Käthchen von Heilbronn» durchnehmen, ohne Wortlisten dazuzugeben, weil’s die Jungen einfach nicht mehr verstehen. Der spontane Nachvollzug, um den es ja gerade bei theatralischen Texten geht, ist bald nicht mehr möglich, und man kann für einen Text auf der Bühne ja keine Fussnoten schreiben. Das ist der Unterschied zu einem Roman, bei dem man sich mit etwas Mühe in eine fremde oder veraltete Sprache einlesen und einarbeiten kann. Das geht beim Theater nicht, da wird der Satz gesagt, und der Witz sitzt oder rauscht vorbei und ist weg. Aber die Briten würden sich doch wahrscheinlich mit Händen und Füssen wehren gegen einen bearbeiteten, modernisierten Shakespeare. Manche schon noch, ja. Aber es gibt inzwischen schon so einige Übersetzungen von Shakespeare ins moderne Englisch. Eine schlimmer als die andere. Die Pflege der Sprache steht in England immer noch in höchstem Ansehen. Ein Erbe, das verteidigt und vor fremden Einflüssen geschützt werden muss. Da fällt einem glatt der Brexit ein. Shakespeare wurde tatsächlich für den Brexit herangezogen, er war ständig in aller Munde. Es gibt eine Rede in einem der Königsdramen, in der er England als Festung gegen das Feindliche, den feindlichen Kontinent beschwört – und der Text wurde in der Brexit-Kampagne immer wieder erzählt, vorgetragen, aufgewärmt als ein Beispiel für Patriotismus. Shakespeare ist nun mal für die Engländer ein Autor, an dem sich Patriotisches festmacht, an dem sich Identität bildet. Und Shakespeare selber, wäre er für oder gegen den Brexit? Woran wollen Sie das festmachen? Zu meinen, was er wirklich meinte . . . tja: Man könnte sagen, dass er manchmal konservativere Phasen hatte und manchmal progressivere, von Fall zu Fall, von Thema zu Thema. Ein ganz normaler Mensch, der sich alle möglichen Gedanken macht zu Fragen, die er auch nicht lösen kann. Das Interview führte Bernd Noack.
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Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
LITERATUR UND KUNST 45
Kommunismus als Wille und Wahn Die grausame Phantastik des Realen – der russische Schriftsteller Andrei Platonow ist neu zu entdecken ULRICH M. SCHMID
Andrei Platonows Werk gehört zum innersten Kanon der russischen Literatur. Stellvertretend für viele Stimmen, hat Joseph Brodsky den eminenten Rang Platonows unterstrichen und gleichzeitig auch kritisiert, dass die sowjetische Tabuisierung der beiden Romane «Tschewengur» und «Die Baugrube» sowohl die russische Literatur als auch die nationale Psyche um fünfzig Jahre zurückgeworfen habe. In der Tat erkundete Platonow mit seinem Schreiben neue Möglichkeiten der menschlichen Selbstreflexion unter den Bedingungen des Stalinismus. Er verwendete eine scheinbar realistische Sprache, die jedoch eine eigene, absolut phantastische Welt hervorbringt. Deutlicher als in jeder dokumentarischen Prosa kann man hier die verzweifelte Lage des Künstlers in einem totalitären System beobachten. Andrei Platonows durchdringender Blick auf allen Fotografien, die von ihm existieren, ist Programm. Mit äusserster Präzision, mit Mitgefühl für seine leidenden Protagonisten, aber bisweilen auch mit beissender Ironie zeichnete er das grosse Revolutionsprojekt in Russland nach. Platonow stammte aus ärmlichen Verhältnissen in der russischen Provinzstadt Woronesch. Seine Biografie war von der Zeitgenossenschaft mit der Geschichte geprägt. Rückblickend beschrieb Platonow seine Jugend als Leerstelle, die von einem harten Überlebenskampf ausgefüllt wurde: «Vor der Revolution war ich ein Junge, und danach hatte ich nicht einmal Zeit, ein Jugendlicher zu werden, keine Zeit zu reifen, man musste eine finstere Miene machen und kämpfen. Ich stand damals am Scheideweg – der Geschichte und meines persönlichen Lebens: Ich war 19 Jahre alt, ebenso wie das 20. Jahrhundert, ich war als Altersgenosse meines Jahrhunderts geboren, das im gleichen Takt mit meinem Lebensalter wuchs – in mir fühlte ich Jugend, die Anspannung des persönlichen Schicksals, und in der Welt war gleichzeitig Revolution.»
Chronist des Leidens Obwohl Platonow mit luzider Aufmerksamkeit alle Schattenseiten der Revolution genau beobachtete, blieb er zeit seines Lebens ein Befürworter des Kommunismus. Er stellte sich nicht gegen den Sowjetstaat, sondern verstand sich als Chronist des menschlichen Leidens, das mit dem sozialistischen Aufbau notwendig verbunden war. Deshalb insistierte er auch darauf, dass jeder Schriftsteller noch einen zweiten Beruf ausübt. Platonow selbst war als Agronom und Bewässerungsingenieur tätig. Seine literarische Karriere begann Andrei Platonow (1899–1951) als Journalist. Bereits in seinen frühen Artikeln finden sich alle Themen, die später sein erzählerisches Werk prägen. Platonow beschrieb den Aufbau des Kommunismus in der Sprache einer radikal umgedeuteten christlichen Heilsgeschichte. Der sozialistische Christus erscheint bei Platonow als ein Verkünder von Zorn und Zerstörung. Die Botschaft des Erlösers kündet nicht von Nächstenliebe, sondern von der gewaltsamen Errichtung des Gottesreichs. Gleichzeitig propagiert Platonow das Ende der Sexualität, die er als Verschwendung wertvoller Lebensenergie brandmarkt. Die erotische Zweisamkeit wird abgelöst durch die Liebe zum neuen Gesellschaftsprojekt. Schliesslich huldigt Platonow einem Technikkult, der sich auch in einer Ablehnung der feindlichen Natur äussert. 1922 erschien Platonows erster Gedichtband, «Himmelblaue Tiefe», 1927 sein erster Erzählband, «Die Epiphaner Schleusen». Ende der zwanziger Jahre arbeitete Platonow an jenen beiden Romanen, die ein halbes Jahrhundert später seinen Ruhm als Sprachkünstler ersten Ranges begründen sollten. Der Roman «Tschewengur» handelt von einer Gruppe von Revolutionären, die
Eine Manuskriptseite aus Andrei Platonows Roman «Die Baugrube».
sich auf die Suche nach dem kommunistischen Paradies macht. Platonows erzählerischer Trick besteht darin, dass er den Kommunismus nicht wie in der offiziellen Heilsideologie in zeitlicher, sondern in räumlicher Entfernung verortet. Seine Helden legen einen langen Weg zurück, um in das gelobte Land zu gelangen. In der sagenumwobenen Stadt Tschewengur zeigt der Kommunismus jedoch seine hässliche Fratze: Alle Andersdenkenden werden massakriert, die Proletarier richten sich in einer zeitvergessenen Apathie ein. Vom «Tschewengur»-Roman konnte 1929 nur der erste Teil unter dem Titel «Die Entstehung eines Meisters» veröffentlicht werden, der ganze Romantext erschien erst im Jahr 1988.
Einen Friedhof bauen 1930 entstand der Roman «Die Baugrube», der nun in der sorgfältigen Neuübersetzung von Gabriele Leupold auf Deutsch vorliegt. Platonow beschreibt hier aus der verfremdenden Perspektive seines Helden den Bau eines Wohnhauses für das Proletariat. Allerdings verkehrt sich das Bauprojekt in sein Gegenteil: Am Ende entsteht ein Friedhof, auf dem nicht nur die Arbeiter und Bauern, sondern auch alle Hoffnungen auf eine lichte Zukunft begraben werden. «Die Baugrube» konnte ebenfalls erst während der Perestroika in der Sowjetunion veröffentlicht werden. Platonows Konflikte mit dem Literaturbetrieb beschränkten sich jedoch nicht einfach auf Publikationsschwierigkeiten bei seinen beiden Romanen. Grundsätzlich gibt es drei schwerwiegende Einschnitte in Platonows literarischer Biografie. Die erste Zäsur fällt in die Zeit von 1929 bis 1931, als nicht nur die Drucklegung der beiden Romane «Tschewengur» und «Die Baugrube» abgelehnt wurde. Es kam auch zu einer offenen Konfrontation mit dem offiziellen Literaturbetrieb. Linientreue Kritiker hatten Platonow wegen zweier Erzählungen angegriffen, in denen die Revolution «zweideutig» dargestellt werde. Sogar Stalin selbst wurde auf Platonow aufmerksam. Er nannte ihn einen
«Agenten unserer Feinde» und soll sogar neben den gedruckten Text einer Erzählung das Schimpfwort «Sauhund» geschrieben haben. Platonow reagierte mit dem üblichen Ritual der Selbstkritik und schrieb einen reumütigen Brief an Stalin. Der Diktator leitete das Schreiben an Maxim Gorki weiter und bat ihn, Platonow «umzuerziehen». Der zweite Konflikt ereignete sich kurz vor dem Höhepunkt des grossen Terrors im Jahr 1937. Eine fortschrittliche Literaturzeitschrift entschloss sich zur Veröffentlichung zweier Erzählungen aus der Feder Platonows. Allerdings ergriffen sowohl der Autor als auch die Redaktoren Vorsichtsmassnahmen, um ihre Loyalität zur eben ausgerufenen Doktrin des sozialistischen Realismus zu unterstreichen. Platonow wies auf die Realitätstreue seiner Prosa hin, die Redaktion rechtfertigte die Darstellung von «Widersprüchen in der sowjetischen Wirklichkeit» mit der Notwendigkeit, den sozialistischen Aufbau zu beschleunigen. Trotzdem reagierte die offizielle Literaturkritik mit einer Attacke und bezeichnete Platonows Werk als «volksfeindlich». Das war in den dreissiger Jahren ein lebensgefährlicher Vorwurf. Erstaunlicherweise blieb aber Platonow von Gefängnis und Gulag verschont. Möglicherweise hielt Stalin seine schützende Hand über ihn, weil Platonow in den Berichten der Geheimpolizei immer wieder als talentierter Autor bezeichnet wurde. Allerdings verhaftete man im April 1938 Platonows 15-jährigen Sohn Totik unter der absurden Anklage der Konterrevolution. Zwar konnte Platonow durch die Fürsprache von Michail Scholochow eine erhebliche Reduktion der Strafe erreichen. Allerdings starb Totik bereits 1943 an Tuberkulose, mit der er sich im Norilsker Lager angesteckt hatte. Die dritte Krise ist auf das Jahr 1947 zu datieren. Ein einflussreicher Literaturkritiker bezeichnete eine Platonow-Erzählung über einen Kriegsheimkehrer als «verleumderisch». Diese Einschätzung wurde für das sowjetische Verlagswesen verbindlich: Alle Manuskripte von Platonow wurden abgelehnt. Er konnte in den wenigen
HANDSCHRIFTENABTEILUNG DES INSTITUTS FÜR RUSSISCHE LITERATUR, ST. PETERSBURG
Lebensjahren, die ihm noch blieben, nur noch Texte für Kinder veröffentlichen. Platonows prekäre Stellung im sowjetischen Literaturbetrieb spiegelt sich auch in den Einträgen verschiedener Nachschlagewerke. Die stalinistische Literaturenzyklopädie aus den dreissiger Jahren charakterisierte Platonows Werk durchaus zutreffend: «Der sowjetische Staatsapparat wird nicht als Form der Teilhabe der Arbeiter und Bauern an der Führung des Landes gezeigt, sondern als mechanischer Apparat des Zwangs, der Nivellierung der menschlichen Persönlichkeit.» Der Artikel diffamiert dann aber diese Darstellung als «trotzkistisch». In den grossen Sowjetenzyklopädien der vierziger und fünfziger Jahre kommt Platonow überhaupt nicht vor. Erst in den späten sechziger Jahren nahm die «Kleine Literaturenzyklopädie» eine vorsichtige Rehabilitation Platonows vor: «Den organisch mit der Revolution verbundenen Schriftsteller beunruhigte die Gefahr des Ersetzens des Schaffens des Volkes durch bürokratische Projekte.»
Zögerliche Anerkennung Nur zögerlich wandte sich die sowjetische Literaturwissenschaft Platonow zu. In den Pionierarbeiten aus den achtziger Jahren wurde Platonow mit gebotener ideologischer Distanz als «eigenwilliger» und «schwieriger» Autor bezeichnet. Nach einer kurzen Welle der Platonow-Begeisterung um das Jahr 1990 ist es in Russland mittlerweile wieder ruhig geworden. In einer Umfrage nach Klassikern der russischen Literatur aus dem Jahr 2016 schnitt Platonow enttäuschend auf dem 28. Platz ab, gleichauf etwa mit seinem Widersacher, dem sowjetischen Dienstschriftsteller Alexander Fadejew. Auch im Westen ist Platonow ein Geheimtipp geblieben. Zwar verfolgten renommierte deutsche, englische, französische und italienische Verlage in den siebziger Jahren ambitionierte Publikationsprojekte. Die Literaturkritik reagierte begeistert, Platonow erreichte aber keine breite Leserschaft. Von westlichen Autoren liegen nur vereinzelt
enthusiastische Echos auf Platonow vor: Hemingway bezeichnete ihn als seinen Lehrer, Pasolini lobte seine Sprachkraft. Es gab nie einen günstigeren Zeitpunkt, Platonow neu zu entdecken, als heute. Zeitgleich mit dem Erscheinen der Neuübersetzung der «Baugrube» hat der Bielefelder Slawist Hans Günther eine kompakte Biografie vorgelegt. Darin zeichnet er Platonows turbulentes Leben nach, gibt für die zentralen Texte entscheidende Deutungshinweise und fasst die wichtigsten Tendenzen der Platonow-Rezeption zusammen.
Neben Kafka, Proust, Joyce Als eine Art Handbuch darf die umfangreiche Platonow-Sondernummer der Zeitschrift «Osteuropa» gelten. Zahlreiche Aspekte kommen hier zur Sprache: Der kulturhistorische Hintergrund der stalinistischen Kollektivierung und Industrialisierung, Platonows Konflikte mit dem Sowjetstaat und seine Reisen nach Zentralasien. Ausserdem werden die Sprachphilosophie, die Genreproblematik, die Utopie-Entwürfe und die christlichen Subtexte in Platonows Werk untersucht. Schliesslich gibt der Band wichtige Hinweise auf die PlatonowRezeption in Literatur, Kino und Musik. Eine Besonderheit sind literarische Skizzen, in denen zeitgenössische Autoren wie Ilma Rakusa, Dˇzevad Karahasan, Andrei Stasiuk, Julia Kissina, Serhij Zhadan oder Sibylle Lewitscharoff ihr Verhältnis zu Platonow erklären. In all diesen Zeugnissen wird deutlich, dass Platonow mit seiner eigenwilligen Poetik einen prominenten Platz in der Weltliteratur besetzt – wie sonst nur Kafka, Proust oder Joyce. Andrei Platonow: Die Baugrube. Aus dem Russischen übersetzt, mit Kommentaren und einem Nachwort versehen von Gabriele Leupold. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2016. 240 S., Fr. 35.90. Hans Günther: Andrei Platonow. Leben, Werk, Wirkung. Suhrkamp 2016. 148 S., Fr. 21.90. Manfred Sapper, Volker Weichsel (Hg.): Utopie und Gewalt. Andrei Platonov: Die Moderne schreiben (= Osteuropa 8-10/2016). Berlin 2016. 738 S., € 32.–.
46 SPORT
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Eine Milliarde Pfund für neue Spieler
Die Klubs der Premier League haben viel Geld zur Verfügung – was längst nicht alle glücklich macht drei Verteidiger Benjamin Mendy, Kyle Walker und Danilo sowie den erst 23jährigen Keeper Ederson 160 Millionen aus. Damit verfügt er über die teuerste Verteidigung der Welt, aber ihre Verlässlichkeit ist nicht erwiesen. Walker etwa (45,9 Millionen) musste seinen Startplatz bei Tottenham in letzter Zeit öfter abtreten. Viel hängt davon ab, wie Guardiola unter diesem Erfolgszwang seine eigenen Nerven und die der teuren Neuanschaffungen zu beruhigen vermag.
HANSPETER KÜNZLER, LONDON
Im Sommer 2016 gab die Premier League erstmals einen zehnstelligen Betrag für neue Spieler aus – 1,165 Milliarden Pfund (1,455 Milliarden Franken). Drei Jahre zuvor waren es noch 500 Millionen Pfund gewesen. Heuer wird der Rekord erneut gebrochen; schon jetzt liegt die Marke bei 1,017 Milliarden. Dabei bleiben noch drei Wochen bis zum Ende des Transferfensters (31. August). Die Meisterschaft allerdings hat am Freitagabend begonnen. Es war abzusehen, dass sich die zusätzlichen Einnahmen, die man der Materialschlacht zwischen den TV-Anbietern Sky und BT zu verdanken hat, auf die Transferpreise auswirken würden. Die Intensität, mit der dies nun geschieht, stimmt sogar Jos´e Mourinho nachdenklich. Er hat soeben für 76,23 Millionen Pfund den Stürmer Romelu Lukaku, für 40,23 Millionen den Mittelfeldspieler Nemanja Matic und für 31,50 Millionen den Verteidiger Victor Lindelöf zu Manchester United geholt. Und er sagt: «Wirklich grosse Transfers wie der von Paul Pogba machen mir keine Angst. Davon gibt es in jeder Saison nur einen, höchstens zwei.» Das Problem liege anderswo: «Es gibt mir zu denken, wie sorglos wir heute über Beträge wie 30, 40, 50 Millionen reden.»
Alles wird komplizierter Geld allein macht jedenfalls nicht immer selig. Besonders unglücklich zeigt sich ausgerechnet Antonio Conte beim Meister Chelsea. Zwar war der Vereinsbesitzer Roman Abramowitsch gewillt, Real Madrid für den Stürmer Alvaro Morata 58,50 Millionen (Klubrekord) und der AS Monaco 36 Millionen für den Verteidiger Tiemoue´ Bakayoko zu bezahlen. Aber der Russe ist in den letzten Jahren knausrig geworden. Er besteht darauf, die Ausgaben zumindest teilweise mit Einnahmen wettzumachen. Und weil sich für den Unruhestifter Diego Costa immer noch kein Käufer gefunden hat, liess man den vermeintlichen Schlüsselspieler Matic ziehen – zum direkten Konkurrenten United. Conte gab sich keine Mühe, seinen Unmut zu verstecken. Nicht ganz glücklich kann auch Pep Guardiola bei Manchester City sein. Trotz erheblichen Transferausgaben war seine Debüt-Saison bei den Citizens seine erste überhaupt, die keinen Pokal brachte. Als oberste Priorität versuchte er nun den Verteidiger Dani Alves nach England zu holen, den er von Barcelona her bestens kennt. Aber Alves ging lieber zu Paris Saint-Germain – ein Schlag für Guardiola. Am Ende legte er für die
FUSSBALL Cup-Spiele mit Super-League-Teams
Die Partien der 1/32-Finals, Samstag: Stade-Payerne (2.i) - Thun 16.30 Uhr Breitenrain Bern (PL) - Young Boys 17.00 Uhr Kriens (PL) - Luzern 17.45 Uhr Bassecourt (2.) - Lugano 18.30 Uhr Pajde Möhlin (2.i) - Lausanne-Sport 19.30 Uhr Sonntag: Gränichen (2.) - Sitten 13.00 Uhr Chippis (2.i) - Zürich 14.30 Uhr Wettswil-Bonstetten (1.) - Basel 14.30 Uhr CS Romontois (2.i) - Grasshoppers 15.00 Uhr Baden (1.) - St. Gallen 16.00 Uhr
Startsieg Arsenals
England. Premier League, 1. Runde. Arsenal - Leicester City 4:3. – Samstag: Watford - Liverpool, Chelsea Burnley, Crystal Palace - Huddersfield Town, Everton Stoke City, Southampton - Swansea City, West Bromwich Albion - Bournemouth, Brighton & Hove Albion Manchester City. – Sonntag: Newcastle United - Tottenham Hotspur, Manchester United - West Ham United Arsenal - Leicester City 4:3 (2:2). – Tore: 2. Lacazette 1:0. 5. Okazaki 1:1. 29. Vardy 1:2. 45. Welbeck 2:2. 56. Vardy 2:3. 83. Ramsey 3:3. 85. Giroud 4:3. – Arsenal mit Xhaka, Leicester ohne Jakupovic (nicht im Aufgebot).
Nizza verliert erneut
Frankreich. Ligue 1. 2. Runde. Rennes - Lyon 1:2. Nizza - Troyes 1:2 (0:0). – Rangliste: 1. Lyon 2/6. 2. Troyes 2/4. 3. Lille 1/3. – 12. Rennes 2/1. 20. Nizza 2/0.
Geld als Druckmittel
Manchester United gibt das Geld weiterhin mit vollen Händen aus und dreht so kräftig am Transferkarussell.
RUI VIEIRA / AP
Die Premier League 2017/18
Tottenham hat 2017 bisher nichts in Transfers investiert Transferausgaben In Millionen Fr.
2016 0
Die Klubs aus Manchester mit dem grössten Transferdefizit
2017 100
200
Transferbilanz aller Premier-League-Klubs im Sommer 2017 In Millionen Fr. –200 –150 –100 –50 0 50 100 Chelsea Tottenham Manchester City Liverpool Arsenal Manchester United Everton Southampton Bournemouth West Bromwich West Ham Leicester Stoke Crystal Palace Swansea Burnley Watford Newcastle Brighton Huddersfield
Chelsea Tottenham Manchester City Liverpool Arsenal Manchester United Everton Southampton Bournemouth West Bromwich West Ham Leicester Stoke Crystal Palace Swansea Burnley Watford Newcastle Brighton Huddersfield
Die Klubs sind nach ihrem Schlussrang der Vorsaison sortiert. Newcastle, Brighton und Huddersfield sind neu aufgestiegen. NZZ-Infografik/cke.
QUELLE: EIGENE RECHERCHE
Gladbach und Leverkusen knapp weiter
Deutschland. Cup. 1. Runde: Rot-Weiss Essen (Regionalliga) - Borussia Mönchengladbach (mit Sommer, Elvedi und Zakaria, ohne Drmic/verletzt) 1:2 (1:0). Holstein Kiel (2.) - Eintracht Braunschweig (2./ohne Decarli und Khelifi/beide nicht im Aufgebot) 2:1 (0:0). Karlsruhe (3.) - Bayer Leverkusen 0:0, 0:3 n. V.
Mvogo startet in Leipzig als Nummer 2
(sda/dpa) V Der Schweizer Yvon Mvogo muss sich in Leipzig vorerst mit einer Ersatzrolle begnügen. Der Trainer Ralph Hasenhüttl sagte der ungarische Nationalkeeper Peter Gulasci bleibe die Nummer 1 im Tor.
TENNIS Federer im Halbfinal
Montreal. ATP-Masters-1000-Turnier (4,662 Mio. Dollar / Hart). Viertelfinals: Federer (SUI/2) s. Bautista Agut (ESP/12) 6:4, 6:4. Haase (NED) s. Schwartzman (ARG) 4:6, 6:3, 6:3. – Achtelfinals: Federer (SUI/2) s. Ferrer (ESP) 4:6, 6:4, 6:2. Shapovalov (CAN) s. Nadal (ESP/1) 3:6, 6:4, 7:6 (7:4). A. Zverev (GER/4) s. Kyrgios (AUS/16) 6:4, 6:3. Anderson (RSA) s. Querrey (USA) 6:4, 6:1. Mannarino (FRA) s. Chung (KOR) 6:3, 6:3. – Halbfinal-Tableau: Shapovalov/Mannarino - Zverev (4)/Anderson, Haase - Federer (2). Toronto. WTA-Premium-Turnier (2,434 Mio. Dollar / Hart). Achtelfinals: Stephens (USA) s. Kerber (GER/3) 6:2, 6:2. Muguruza (ESP/4) s. Barty (AUS) 6:0, 3:6, 6:2. Switolina (UKR/5) s. Venus Williams (USA/9) 6:2, 6:1. – Doppel. Viertelfinal: Grönefeld/Peschke (GER/CZE/8) s. Hingis/Yung-Jan (SUI/TPE/2) 6:4, 6:4.
LEICHTATHLETIK-WM Büchel im Halbfinal out Finals, Männer Hammer: 1. Fajdek (POL) 79,81. 2. Pronkin (RUS/ANA) 78,16. 3. Nowicki (POL) 78,03. Frauen 200 m (RW 0,8 m/s): 1. Schippers (NED) 22,05. 2. Ta Lou (CIV) 22,08. 3. Miller-Uibo (BAH) 22,15. 3000 m Steeple: 1. Coburn (USA) 9:02,58. 2. Frerichs (USA) 9:03,77. 3. Jepkemoi (KEN) 9:04,03. Weit: 1. Reese (USA) 7,02. 2. Klischina (RUS/ANA) 7,00. 3. Bartoletta (USA) 6,97. Vorläufe und Qualifikationen, Männer Zehnkampf (fünf Disziplinen): 1. Mayer (FRA) 4478 (100 m 10,70; Weit 7,52; Kugel 15,72; 400 m 48,26). 2. Kazmirek (GER) 4421 (10,91; 7,64; 13,78; 2,11; 47,19). 3. Freimuth (GER) 4361 (10,53; 7,48; 15,16; 1,99; 48,78).
Vorläufe und Qualifikationen 11.00 Männer Zehnkampf, 110 m Hürden 11.35 Frauen 4×100 m, Vorlauf mit Schweiz 11.55 Männer 4×100 m, Vorlauf 12.00 Männer Zehnkampf, Diskus, Gruppe A 12.20 Frauen 4×400 m 12.50 Männer 4×400 m 13.20 Männer Zehnkampf, Diskus, Gruppe B 15.15 Männer Zehnkampf, Stab
Der Zeitplan vom Sonntag
Finals 8.45 Männer 50 km Gehen 8.45 Frauen 50 km Gehen 13.20 Frauen 20 km Gehen 15.20 Männer 20 km Gehen 20.00 Männer Hoch 20.10 Frauen Diskus 20.35 Frauen 5000 m 21.10 Frauen 800 m, evtl. mit Selina Büchel 21.30 Männer 1500 m 21.55 Frauen 4×400 m 22.15 Männer 4×400 m
Frauen 800 m. Halbfinal. 1. Serie: 1. Wilson (USA) 1:59,21. – 2. Serie: 1. Semenya (RSA) 1:58,90. – 5. Büchel (SUI) 1:59,85. – 3. Serie: 1. Niyonsaba (BDI) 2:01,11. – Büchel als Gesamt-11. ausgeschieden.
GOLF
Der Zeitplan vom Samstag
Olesen und Kisner führen
Finals 20.05 Frauen Hoch 21.05 Frauen 100 m Hürden 21.15 Männer Speer 21.20 Männer 5000 m 21.45 Männer Zehnkampf, 1500 m 22.30 Frauen 4×100 m, evtl. mit Schweiz 22.50 Männer 4×100 m
Charlotte, North Carolina. 98. US PGA Championship (10,5 Mio. $ / Par 71). Stand nach der 1. Runde: 1. Olesen (DEN) und Kisner (USA) je 67. 3. Koepka (USA), Stroud (USA), Woodland (USA), Murray (USA) und Points (USA) je 68. – 15. Dustin Johnson (USA), Matsuyama (JPN) und Day (AUS) je 70. 25. Scott (AUS) und Zach Johnson (USA) je 71. 33. Spieth (USA) und McIlroy (NIR) je 72. 44. Willett (ENG) und Westwood (ENG) 73.
Den grosszügigen Budgets zum Trotz hat mancher Trainer viel Zeit darauf verwenden müssen, Leistungsträger zum Bleiben zu überreden. So kämpft Jürgen Klopp wie ein Löwe, dass sein brasilianischer Spielmacher Philippe Coutinho nicht nach Barcelona zieht. Gerade hat er eine Offerte in der Höhe von 90 Millionen Pfund abblitzen lassen. Andererseits waren sich die Reds nicht zu schade, dem Verteidiger Virgil van Dijk einen 60-Millionen-Transfer zu versprechen – hinter dem Rücken seines Vereines Southampton. Das darauf folgende Seilziehen samt offizieller Entschuldigung hat noch kein Ende gefunden. Arsenals Arsene ` Wenger musste täglich dementieren, dass Mesut Özil, Alexis Sanchez und andere Stars dem Ruf spanischer Klubs folgen wollen. Das nährte den Verdacht, die Spieler versuchten mit mehr oder weniger subtilen Drohungen, eine Revision der Lohnstruktur bei ihrem Verein zu erzwingen. Mit der Verpflichtung des Lyoner Mittelstürmers Alexandre Lacazette (47,7 Millionen) haben auch die Gunners inzwischen ihren Transferrekord gebrochen. Mit einem ähnlichen Problem hat Mauricio Pochettino bei Tottenham zu kämpfen. Die Spurs, welche die letzte Saison auf dem zweiten Platz beendeten, haben bis jetzt noch keinen einzigen Einkauf getätigt. Ein Grund dafür dürften die finanziellen Zwänge sein, die der Bau eines neuen Stadions mit sich bringt. Andererseits haben die angeblich von den Spaniern ebenfalls heiss umworbenen Dele Alli, Harry Kane und Eric Dier noch keine Transfergesuche eingereicht. Offenbar gärt es aber hinter den Kulissen. Es sei höchste Zeit, dass der Verein Spieler erwerbe, deren Namen man nicht erst googeln müsse, sagte der Nationalverteidiger Danny Rose am Donnerstag. Ausserdem wolle er selber endlich den Lohn bekommen, den er verdiene. In der Vergangenheit hatte Pochettino aufmüpfige Spieler abgeschoben. Bei einer Stütze wie Rose wird er sich einen solchen Schritt zweimal überlegen. Ein Präzedenzfall im falschen Moment könnte ein Erdbeben auslösen.
PFERDESPORT Schweizer Springreiter im 6. Rang
Dublin. CSIO. Nationenpreis: 1. USA 0 Fehlerpunkte. 2. Frankreich 5. 3. Niederlande 7. 4. Spanien 15. 5. Irland 17. 6. Schweiz 19.
Sport am Fernsehen Samstag SRF2 11.00 Leichtathletik: WM, in London. 17.30 Fussball: Cup, Kriens - Luzern. 19.55 Leichtathletik: WM, in London. 23.05 Sport aktuell. 2.00 Tennis: ATP-Turnier, in Montreal (bei Schweizer Beteiligung). RSI la 2 13.10 Motorrad: Strassen-WM, GP Österreich, Qualifying. ARD 18.00 Sportschau. Sonntag SRF2 12.00 Motorrad: Strassen-WM, GP Österreich, Moto2. 13.00 Motorrad: Motocross, FIM-WM, GP Schweiz, in Frauenfeld. 13.55 Motorrad: Strassen-WM, GP Österreich, MotoGP. 15.45 Motorrad: Motocross, FIM-WM, GP Schweiz, in Frauenfeld. 18.00 Fussball: Cup, Goool. 18.30 Sportpanorama. 19.25 Leichtathletik: WM, in London. ORF1 16.25 Fussball: Admira Wacker - Rapid Wien. 18.30 Fussball: Bundesliga. Blindtext ARD 12.00 Leichtathletik: WM, in London. 18.00 Sportschau. 21.45 Leichtathletik: WM, in London.
SPORT 47
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Von Aufsteigern zu Aussteigern
Im früheren Leben waren sie Profifussballer – heute sind sie Lehrer und spielen im Cup gegen ihre alten Klubs
Tom Lüthi würde perfekt zu KTM passen Spekulationen um WM-Zweiten FRIEDEMANN KIRN, SPIELBERG
Tom Lüthi ist keiner, der so schnell den Kopf verliert. Den Sturz am Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring, vor der Sommerpause des MotorradGrand-Prix-Sports, schüttelte er ebenso schnell ab wie den Staub von seinem Lederkombi. In Brünn vor einer Woche gelang ihm jedenfalls ein Sieg im HurraStil, in einem nach Abbruch und Neustart auf sechs Runden verkürzten Rennen. Es war der erste Sieg des 30-Jährigen in dieser Saison, ein Erfolg, mit dem er den Rückstand zum italienischen WM-Leader Franco Morbidelli auf 17 Punkte reduzierte. Am Sonntag wird er auf dem RedBull-Ring im österreichischen Ort Spielberg alles daransetzen, den erst 22-Jährigen erneut zu besiegen.
Schnell konkurrenzfähig
Sie wissen, wo sie hingehören: Rapha¨el (sitzend) und Nicolas Kehrli.
GORAN BASIC / NZZ
In dieser Welt
«Jetzt hab ich Yakin den Kopf gerettet»: Nico Siegrist.
GORAN BASIC / NZZ
In diesem Nest
Rapha¨el und Nicolas Kehrli treffen mit Breitenrain auf YB Nico Siegrist begegnet mit Kriens dem FC Luzern BENJAMIN STEFFEN, BERN
Als Nicolas Kehrli erstmals für YB zum Einsatz kam, da stand er auf, ziemlich nervös, er schlug mit dem Kopf am Dach der Ersatzbank an, der Assistenztrainer fragte ihn: «Bist du bereit?», und Kehrli erwiderte: «Alles klar.» Heute sagt er: «Wie im Film war’s, beim Gegner spielt Hakan Yakin, und du kommst dir so klein vor», und er hält Daumen und Zeigefinger wenige Millimeter auseinander. Vor 14 Jahren war’s, und die Berner dachten, dass aus Kehrli eher ein Aufsteiger denn ein Aussteiger würde. Bis 2005 hielt er sich in der ersten Mannschaft, doch mit dem Umzug ins neue Stade de Suisse kamen auch grössere Namen zu YB (zum Beispiel: Hakan Yakin). Kehrli brach auf zu Lehr- und Wanderjahren, Lausanne, Baden, Kriens, Biel, heute sind’s Lehrerjahre, er unterrichtet in Bern, 80 Prozent, und spielt seit 2011 in der Promotion League im FC Breitenrain, einem Quartierverein, der die Heimspiele einige Gehminuten vom Stade de Suisse weg austrägt. Er spielte in Junioren-Nationalteams, aber dachte sich nie, «oh!», welch grosses Talent er doch sei; er staunte eher, dass er es so weit brachte. Es gab damals kaum Talentspäher, die ganze Regionen durchforsteten, die YB-Scouting-Abteilung lag brach. So wechselte Nicolas Kehrli, Jahrgang 1983, als Knabe von den Junioren des kleinen FC Schwarzenburg zu YB, als folge er einer Logik. Er ging einfach diesen Weg, den vor ihm erst ein Schwarzenburger gegangen war: Raphael ¨ Kehrli, 1977, sein Bruder. «Ich hätte diesen Schritt nie gemacht», sagt Nicolas Kehrli, «wenn er nicht schon in dieser Welt gewesen wäre.» Raphael ¨ Kehrli gehörte zu den grössten YB-Talenten der neunziger Jahre, 1999 verkaufte ihn der Klub nach Basel, für 500 000 Franken, YB brauchte das Geld, um zu überleben. Auch Raphael ¨ Kehrli fragte sich fast in jeder Mannschaft: «Was mache ich hier?» – aber die Aussenwahrnehmung war eine andere, viele trauten ihm den Durchbruch in Basel zu. 1999 fuhr er vor beim FCB, im kleinen Fiat, und die Klubchefs sagten ihm, er dürfe sich ein Auto leasen für jährlich 15 000 Franken; und Möbel einkaufen für 10 000; und eine Wohnung mieten für 3000. Weniger hätte auch gereicht, doch letztlich bezog er eine Vierzimmerwohnung, im einen Zimmer lag
nur eine Matratze, in einem anderen hing eine einsame Dart-Scheibe. Diese Welt. Bussen für leichte Verspätung, «oder wenn du vor dem Training ein Rüebli isst, staucht dich der Coach zusammen», derlei Dinge, sie warfen Fragen auf bei Kehrli, «wo ist das Leben?» Ein Aufständler war er nie, er zog einfach weiter, Basel, Luzern, Yverdon, in Yverdon fand er ein kollegiales Umfeld, 2001 spielte er im Cup-Final. Auch Raphael ¨ arbeitet heute als Lehrer, 100 Prozent, an derselben Schule wie der Bruder, in einem Monat wird er 40 Jahre alt, aber er spielt und spielt immer noch, auch bei Breitenrain, seit Jahren. Aus Nicolas spricht eine Bewunderung, als schlummere im Bruder ein nie versiegendes Talent, «es ist schön, ihm zuzuschauen». Raphael ¨ liebt den Fussball, vielleicht lässt sich die Liebe unterhalb des Profifussballs ungetrübter ausleben. Aber die Kehrli-Brüder sind nicht so scheinheilig, dass sie die Branche verdammen würden, die sie früher nährte; sie wissen, was der Profifussball aus ihnen gemacht hat, nichts Schlechteres jedenfalls, dafür waren sie standhaft genug. Raphael ¨ sagt: «Als Junger gab mir der Fussball Selbstvertrauen, einen Boden.» Nicolas sagt: «Der Umgang mit öffentlicher Kritik half mir, mehr Selbstbewusstsein auszubilden.» Es gibt keine zerplatzten Träume, die beiden haben einfach eine andere Art, den Fussball zu geniessen, und es freut sie, dass es so möglich ist: mit gewissem Ehrgeiz, aber weniger Normen; auf dieser Stufe, aber in einem Klub mit alternativem Touch. Vor Spielen packen sie die Sportsachen manchmal in den erstbesten Migros-Sack, und als im Team das Thema aufkam, einen Bussenkatalog zu erstellen, hiess es: «Bloss nicht.» Beide sind YB-Fans, für Raphael ¨ war eine Rückkehr früher oft ein Thema, aber er dachte sich: «Ich kann ja später immer noch» – bis der Abschied vom Profileben zuvorkam, das Bedürfnis «zusammenzupacken», wie Kehrli sagt. Und jetzt kommt YB zu ihm, am Samstag, im Cup. Es ist alles etwas speziell, ihr ältester Bruder, der Chansonnier Oli Kehrli, sang einst ein Duett mit dem YB-Entertainer Guillaume Hoarau, man kennt sich, oder besser: Man kennt die anderen und sich selber. «Was mache ich hier?» – diese Frage stellen sich die Kehrli-Brüder nicht mehr. Sie wissen, dass sie gute Fussballer sind, die da hingehören, wo sie sind.
ANDREAS BABST, LUZERN
Als Nico Siegrist an diesem Montagmorgen in der Schule durch den Gang lief, vorbei an den Schliessfächern, da dachte er: «Kennen die mich jetzt?» Siegrist war damals 17 Jahre alt, Kantonsschüler, zwei Tage zuvor hatte er für den FC Luzern debütiert. Heute sagt er: «Da war Unsicherheit, keine Selbstverständlichkeit, ich lief nicht so», und er streckt die Brust raus. Damals 2009, Montagmorgen, das war am Anfang. Am Ende war eine SMS: «Komm bitte in mein Büro», Absender Alex Frei, einst Sportchef in Luzern. Dazwischen lag ein Leben, das Siegrist eigentlich ganz gut gefallen hatte. Heute Abend spielen der FC Luzern im Cup gegen den SC Kriens, Super League gegen Promotion League. Die Klubs trennen nur wenige Kilometer, sie zelebrieren die Rivalität. Aber im Nachwuchs arbeiten sie längst zusammen, ein Teil der besten Innerschweizer Junioren trainiert in Kriens. Und irgendwann, wenn sie den Sprung nicht geschafft haben oder vom Weg abgekommen sind, dann erinnern sie sich an den Klub aus der Agglomeration: Fast jeder Spieler im Krienser Kader spielte einst im FCL, manche bis zur U 21, einige mit den Profis. So wie Nico Siegrist, Jahrgang 1991. Er war 10 Jahre alt und Junior in Adligenswil, als ihn der FCL entdeckte. Mit 17 stürmte er bereits in der U 21. Auch in einem Testspiel gegen die erste Mannschaft; nach einem Zweikampf sagte einer der Innenverteidiger zu Siegrist: «Wenn du noch einmal so reingehst, brech ich dir die Beine». Siegrist lief vom Feld, sass da und wollte nicht mehr weiterspielen. Rolf Fringer, damals FCLTrainer, ging zum Junior und fragte, was los sei. Siegrist antwortete: «So spiele ich nicht, ist ja gaga, wie der sich benimmt.» Am nächsten Tag lud ihn Fringer ins Training der ersten Mannschaft ein. Zwei Wochen später wurde Siegrist erstmals eingewechselt, Augenblicke später machte er sein erstes Tor. Heute ist Siegrist Lehrer. Am Montag tritt er seine erste Stelle an: Sport für Primar- und Sekundarschüler, 40-ProzentPensum. Daneben macht er den Master in Sport und Geschichte. Drei bis viermal die Woche trainiert er, Fussball ist nur noch ein Hobby. 17 Tore erzielte er letzte Saison in der Promotion League. Andere wären interessant für Höher-
klassige. Aber Siegrist hat einen Ruf. Einst hiess es, da sei zu wenig Hingabe. Nach dem Debüt durfte Siegrist für die Trainings in der Schule fehlen, wenn er da war, hatte er die Freunde um sich; viele von ihnen FCL-Junioren wie er. Kurz vor der Matura unterschrieb er den ersten Profivertrag. Es begann ein gutes Leben: Wohnen in der Lieblingsstadt, spielen beim Lieblingsklub; beliebt, ein Luzerner Talent, ein Ballbube, der es nach oben geschafft hatte. Doch Siegrist interessierte nie allein der Fussball, nach dem ersten Profijahr belegte er einige Geschichtsvorlesungen an der Uni. Es gibt die Episode aus dem Februar 2012, der FCL spielte in Thun: Schlechte Stimmung im Klub, die Fans pfiffen gegen den Trainer Murat Yakin – Siegrist traf zum späten Ausgleich und sagte danach einem Journalisten: «Jetzt hab ich Yakin den Kopf gerettet.» Vom Trainer gab es noch im Bus einen Rüffel, vom Klub eine Busse. Klar, ihm habe das Feingefühl gefehlt, sagt Siegrist. Aber wenn er heute gegen die U-21-Teams der grossen Klubs spiele, kämen ihm deren Spieler vor wie Roboter. «Für mich gehörte das immer dazu: Mal einen Spruch machen, auf dem Feld lachen.» Die Zeit verging, und Siegrist lebte zwar noch immer in der Lieblingsstadt – selbst wenn er ausgeliehen war, sass er jeden Tag im Zug und pendelte. Aber er war nie mehr geworden als das Luzerner Talent. Und Siegrist merkte, dass es nicht mehr reichte, wenn man neben dem Fussball andere Dinge gerne tut, auch in den Ausgang gehen. 2013 kam die SMS von Frei: «Komm bitte in mein Büro.» «Er war kühl, aber ehrlich», sagt Siegrist. Der Vertrag wurde aufgelöst. «Und ich dachte zum ersten Mal: Scheisse, was mach ich jetzt?» Siegrist wechselte zu Biel in die Challenge League, versuchte es drei Monate, pendelte, «dann wusste ich: Ich kann das nicht». Er wollte sein Nest nicht verlassen, «nur zum Tschutten». Er spielte noch eineinhalb Jahre in Biel, der Klub pochte auf den Vertrag. Aber Siegrist begann in Bern ein Studium, in der letzten Saison trainierte er gerade noch zweimal wöchentlich. Seit 2015 ist er in Kriens. Vereint mit den Schulfreunden. Mit zwei von ihnen wohnt er in einer WG, mitten in Luzern. Bald zügeln sie, ein paar Meter die Strasse runter. Siegrist sagt: «Als Fussballer habe ich es nicht geschafft. Aber was heisst schon geschafft? Ich bin mit mir zufrieden. Das habe ich geschafft.»
Vielleicht erhält er wieder indirekte Unterstützung vom KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira, der in Brünn auf Rang drei fuhr und Morbidelli etliche Punkte wegnahm. Das Werksteam der österreichischen Marke, erst Anfang dieses Jahres in die Moto2-WM eingestiegen, ist bereits konkurrenzfähig und könnte die Grand-Prix-Mittelklasse bald dominieren. So beeindruckend sind die Fortschritte bei KTM, dass auch das Team von Lüthi über einen Umstieg auf diese Marke nachdenkt. «Von unserem derzeitigen Partner Kalex gibt es aber nur Gutes zu berichten. Die Zusammenarbeit ist perfekt», relativiert Lüthis Manager Daniel Epp. Doch er räumt ein, dass KTM «eine sehr, sehr reizvolle Alternative» sei. Epp denkt, dass ein WM-Titel für Lüthi doch noch das Tor zur Königsklasse aufstossen könnte. Lüthi hat den KTM-Prototyp mit den vier Zylindern im letzten Jahr bereits getestet und war dabei schon nach zehn Runden so schnell wie der Finne Mika Kallio, der zu diesem Zeitpunkt bereits monatelang mit dem Motorrad gearbeitet hatte. Mittlerweile sind die Fortschritte an dem Projekt klar erkennbar; der spanische KTM-Werksfahrer Pol Espargaro´ hat in Brünn bereits den ersten Top-Ten-Rang mit dem Motorrad erzielt. Was die KTM-Maschinen in allen Klassen so attraktiv macht, ist der Mut des Teams, technisch andere Wege zu gehen. So setzt es wie bei den Serienmotorrädern elegante Stahlgitterrohrrahmen ein, die den im Rennsport eigentlich üblichen Aluminium-Brückenrahmen absolut ebenbürtig sind. Auch bei den Federelementen macht KTM keine Kompromisse, baut Vorderradgabeln und Hinterrad-Stossdämpfer in der hauseigenen Firma einfach selbst. Diese kurzen Wege sind eine Erklärung für das Entwicklungstempo, eine andere ist die Entschlossenheit von KTM-Chef Stefan Pierer, das Projekt in Rekordzeit voranzutreiben. So sollen die jahrelangen Moto3-Erfolge bald auch in der Moto2- und der MotoGPKlasse Realität werden.
Oder zum VDS-Team? Lüthi, der viel Erfahrung mit unterschiedlichen Motorrädern hat und so gut fährt wie noch nie in seiner Karriere, würde perfekt zu KTM passen. Dass Lüthi Talent für die Königsklasse hat, ist freilich auch schon anderen aufgefallen, zum Beispiel Michael Bartholemy, Manager des belgisch-spanischen Teams des Milliardärs Marc van der Straten. Die beiden derzeitigen MotoGP-Piloten des Marc-VDS-Teams werden 2018 wegen Erfolglosigkeit ausgetauscht, der Moto2-WM-Leader Franco Morbidelli hat bereits einen Vertrag für einen der beiden Plätze in der Tasche. Derzeit wird darüber spekuliert, dass Morbidellis Moto2-Titelrivale Lüthi im nächsten Jahr zu seinem Teamkollegen werden könnte. «Wenn ich über die möglichen Kandidaten nachdenke, gehört Tom auf jeden Fall auf die Liste», lässt sich Bartholemy entlocken.
SPORT
Samstag, 12. August 2017
Neuö Zürcör Zäitung
Geld macht glücklich – oder doch nicht? Die Premier League und ihre Sorgen vor dem Saisonstart SEITE 46
Wie aus Profifussballern Lehrer werden: Zwei Aussteigergeschichten vor der ersten Cup-Runde SEITE 47
Mach’s noch einmal, Mo
Ein 18-Jähriger stoppt Nadal
Läufer Mo Farah beendet die Karriere als Bahnläufer – er kaschiert an den WM die Schwächen seines Teams berto Salazar. In den vergangenen Jahren häuften sich Hinweise, dass dieser sich im Rahmen seines von Nike finanzierten Oregon Project zumindest am Rande der Legalität bewegt. Seit einiger Zeit ermittelt die US-Antidopingbehörde, in einem im Mai dieses Jahres unautorisiert an die Öffentlichkeit gelangten Bericht werden schwere Anschuldigungen erhoben. Farah trainierte zuletzt fern von Salazar in Frankreich. Vor den WM schwänzte er trotzdem die TeamPressekonferenz der Briten, um unbequemen Fragen auszuweichen.
Ein einziger Exploit
Mo Farah an den EM 2014 in Zürich: Damals wird er im Letzigrundstadion Doppel-Europameister.
REMO GEISSER, LONDON
Wenn er läuft, erhebt sich die Nation. Sir Mo Farah, von der Queen geadelt, ist der Mann, der Schweiss zu Gold macht. 2006 trat er erstmals zu EM an, seither hat er auf der Bahn 19 Medaillen gewonnen, 17 davon in Gold. Seit 2012 gelang ihm an WM und Olympischen Spielen stets das Double über die 5000 und die 10 000 m. Das ist beispiellos und soll nun durch eine letzte Heldentat veredelt werden. Die 10 000 m hat Farah in London bereits gewonnen, am Samstag steht der 5000er auf dem Programm. Danach verlässt der Läufer die Bahn und wendet sich dem Marathon zu.
Fäuste statt Worte Farah ist ein Beispiel dafür, wie Sport ein Leben verändern kann. Mit acht Jahren kam er aus Somalia nach England, wo er sich schwertat mit der Sprache und mit der Integration. Wenn er sich
verbal nicht wehren konnte, hob er die Faust. Noch im siebten Schuljahr übte er den Grundwortschatz. Sein damaliger Trainer Alan Watkinson erinnert sich daran, wie der Bub auf der Fahrt an einen Wettkampf hinten im Auto sass, auf die Tiere in der Landschaft zeigte und sagte: «Kuh» und «Schaf». Doch hatte er die Laufschuhe an, bewies er Persönlichkeit. Im ersten Rennen, einem Crosslauf, stürmte er zwar am Start noch in die falsche Richtung los. Aber bald folgten die Siege: fünfmal britischer Schülermeister. Dadurch wurden wichtige Leute auf ihn aufmerksam. Der Millionär und Impresario Eddie Kulukundis übernahm die Kosten für die Einbürgerung, Dave Bedford, der Direktor des London-Marathons, finanzierte die läuferische Ausbildung am St. Mary’s College. Dort war gerade ein Leistungszentrum für Ausdauerathleten gegründet worden, Farah war einer der ersten, die aufgenommen wurden. Und auch die Marathon-Weltrekordlerin Paula Rad-
C. RUCKSTUHL / NZZ
cliffe leistete Anschubhilfe, sie bezahlte dem Burschen Fahrstunden. Radcliffe war es auch, die ihm prägende Worte mit auf den Weg zum ersten Medaillengewinn an EM gab: «Geh raus und sei mutig. Glaub einfach an dich selbst.» Das war die Zeit, als der Athlet endlich seine Flausen ablegte. Er lebte damals in einem Haus des Managers Ricky Simms zusammen mit Kenyanern. «Sie schlafen, essen, trainieren und ruhen sich aus. Mehr tun sie nicht», stellte er erstaunt fest. Der damals 23Jährige nahm sich ein Beispiel daran. Das zahlte sich für Farah aus und bedeutete den Anfang einer beispiellosen Erfolgsserie. Doch seine bedingungslose Hingabe sollte ihm nicht nur Applaus einbringen. Bereits nach dem GoldDouble an den Sommerspielen 2012 in London fragten sich britische Journalisten: «Geht das mit rechten Dingen zu?» Hauptgrund für die Skepsis war der Coach, dem sich Farah Ende 2010 angeschlossen hatte, der US-Laufguru Al-
Sobald Farah im Stadion ist, verstummt jegliche Kritik. Im Final über 10 000 m erhob sich das Publikum und steigerte sich fast ins Delirium hinein. Es sollte für lange Tage der einzige Moment britischer Exaltiertheit sein. Die einheimischen Athleten bleiben unter den Erwartungen, Farah schönt mit dem bis jetzt einzigen Gold das Bild im Medaillenspiegel. Damit verschärft sich die Kritik, die bereits vor dem Beginn dieser Titelkämpfe aufgekommen war. Toni Minichiello, früherer Trainer der zurückgetretenen Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis, warf dem Verband vor, mit ausländischen Coachs nur den kurzfristigen Erfolg gesucht zu haben. Die Ausbildung sei vernachlässigt worden, die Basis in einem bedenklichen Zustand. Tatsächlich wollte sich UK Athletics auf dem Weg an die Spiele 2012 in London nur das Beste leisten, und das kam fast ausschliesslich aus dem Ausland. Der Erfolg an den Heimspielen mit vier Goldmedaillen gab dem Verband recht, doch die damaligen Stars werden älter, und die nächste Generation scheint noch nicht für ganz grosse Aufgaben bereit zu sein. Die Basis ist aber nicht so schwach, wie das Minichiello behauptet. An den Junioren-EM im Juli gewannen die Briten 19 Medaillen – so viele wie noch nie. Und UK Athletics hat beste Voraussetzungen, um die Jungen an die Spitze zu führen. Für den Olympiazyklus bis 2012 erhält der Verband vom Staat 34 Millionen Franken. Und es ist ihm gelungen, den Fussballklub West Ham davon abzubringen, nach den WM im London Stadium die Bahn herauszureissen. Während 50 Jahren dürfen die Leichtathleten laut Vertrag in dieser wunderbaren Arena Wettkämpfe austragen. Ein schöner Anreiz für den Nachwuchs.
Knapp daneben
Fliegende Holländerin
reg. V Wie ist das, wenn die Roulette-
reg. V Auch der kurz vor dem Start ein-
Selina Büchel scheitert im Halbfinal über 800 m kugel immer wieder auf die falsche Seite fällt? WM 2015, Selina Büchel nimmt im Halbfinal das Herz in die Hand und stürmt los. Hundertstel fehlen für die Teilnahme am Final, Rang 10. EM 2016, Final: «Ich dachte, jetzt gehe ich da raus und hole die Goldmedaille ab.» Auf der Zielgeraden stürmen die Gegnerinnen vorbei, Rang 4. Olympia 2016, wieder ein Halbfinal. Es fehlen drei Zehntel, Rang 9. Und jetzt also wieder dieses unsägliche Szenario: gut drei Zehntel zu langsam – Rang 11, knapp daneben. Büchel wurde zweimal Europameisterin in der Halle, was sie aber im Training motiviert, ist das: ein Platz in einem Final auf Weltniveau. Dafür läuft sie, dafür schwitzt sie, dafür leidet sie auch. Und dann läuft immer wieder der gleiche Film ab. Nicht zum ersten Mal erzählt die 26-Jährige nach einer bitteren Niederlage, es sei eigentlich alles nach ihren Vorstellungen gelaufen. Sie war in
der Serie mit Caster Semenya, der dominierenden Athletin in dieser Disziplin, und sagte sich, sie werde immer an der Innenkante laufen, um Energie für den Endspurt zu sparen. Und das gelang, der Lauf war auch bezüglich Tempo ideal. Aber dann fehlt auf den letzten 50 Metern die Kraft. Aus der Traum. «Ich muss mir nichts vorwerfen», sagt die Athletin. Aber sie fügt an, dass die Form vielleicht nicht perfekt gewesen sei. Noch vor drei Wochen galt das Gegenteil, Büchel lief an den Schweizer Meisterschaften über 400 m so schnell wie noch nie im Leben. An jenen Tagen in Zürich war es kühl und regnerisch, die Mittelstrecklerin erkältete sich wie andere auch. Nichts Schlimmes, zwei Tage im Bett und dann volle Konzentration auf die WM. Dass sie in der kurzen Zeit die entscheidende Energie verloren hat, ist nur Spekulation. Büchel schaut nach vorne. 2019 gibt es wieder WM. Zwei Jahre laufen, schwitzen und leiden.
Dafne Schippers gewinnt Gold über 200 m
setzende Regen und die angeblich langsame Bahn können sie nicht bremsen: Dafne Schippers läuft im Final über 200 m mit 22,05 so schnell wie noch nie in diesem Sommer und sichert sich damit Gold. Allerdings muss sie bis zum allerletzten Meter kämpfen und auch noch die offizielle Zeitmessung abwarten, bis feststeht, dass sie Marie-Jose´ Tho-Lou aus Cote ˆ d’Ivoire knapp geschlagen hat. Schippers ist eine Wiederholungstäterin. Bereits 2015 gewann sie WMGold über 200 m. «Jetzt bin ich eine Sprinterin», sagte sie danach. Was müssen das für Ansprüche an sich selbst sein, wenn man Weltmeisterin werden muss, um von sich behaupten zu können, man beherrsche das Metier? Aber das war damals tatsächlich die erste Saison der Niederländerin als reine Bahnläuferin. Zwei Jahre zuvor hatte sie noch WM-Bronze im Siebenkampf gewon-
nen, im Frühling 2014 stellte sie mit 6545 Punkten im Mehrkampf Landesrekord auf. Danach wollte sie an den EM in Zürich zur Abwechslung etwas anderes tun – und gewann das Double über 100 und 200 m. Das war der Auslöser für den Wechsel zum Sprint. WM-Gold 2015 gewann die damals erst 23-Jährige in 21,63 Sekunden, noch heute ist sie damit die drittschnellste Frau in der Geschichte der Leichtathletik. Dies und nicht zu übersehende Pickel auf ihrem Körper lösten Spekulationen aus. Akne kann ein Hinweis auf Anabolika sein. Schippers weiss, was über sie geflüstert wird. «Ich hasse das», sagt sie. Akne sei in ihrer Familie verbreitet, auch ihre Mutter habe darunter gelitten. «Es ist nicht einfach, als Frau damit zu leben. Und es tut weh, sich dafür noch rechtfertigen zu müssen.» Doch es ist die Realität in einer Sportart, in der es bisweilen schwerfällt, an das Gute im Menschen zu glauben.
Auf dem Weg an die Weltranglistenspitze scheitert der Spanier. Das erhöht die Chancen von Roger Federer. Er siegt in Montreal im Viertelfinal. PHILIPP BÄRTSCH
Es war wohl von allem etwas: Wutanfall, Kontrollverlust, Reflex, Dummheit. Es ereignete sich am 5. Februar, im entscheidenden Match der Davis-Cup-Partie Kanada gegen Grossbritannien. Denis Shapovalov hatte gegen Kyle Edmund eine Rückhand verschlagen, als er in den Hosensack langte, einen neuen Ball fasste und diesen im Affekt Richtung Tribüne drosch. Der Ball wurde zum Geschoss, das den Stuhlschiedsrich-
AP
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Denis Shapovalov Rafael Nadal 18-jährig, Kanadier, 31-jährig, Spanier, Weltnummer 143 Weltnummer 2
ter mitten im linken Auge traf. Der Match wurde abgebrochen und für Kanada als verloren gewertet. Shapovalov hatte sein Fehlverhalten sofort eingesehen, es war ihm peinlich und nirgends recht, er entschuldigte sich in aller Form, und man nahm ihm die Reue ab. Wie das Opfer kam der Täter mit einem blauen Auge davon: 7000 Dollar Busse.
Der Jüngste in 27 Jahren Ein halbes Jahr später ist dieser Denis Shapovalov wieder als eines der grössten Tennistalente in den Schlagzeilen. Am Donnerstag erlebte der 18-Jährige am Heimturnier in Montreal die bisher besten Momente seines Sportlerlebens. Shapovalov gewann unter den Augen der Eishockeylegende Wayne Gretzky gegen Rafael Nadal 3:6, 6:4, 7:6. Er stiess als jüngster Spieler der 27-jährigen Geschichte in die Viertelfinals eines Masters-1000-Turniers vor. Seit Nadal 2004 in Miami als 17-Jähriger gegen Roger Federer gewonnen hatte, war nie mehr einem so jungen Spieler ein Sieg gegen eine Weltnummer 1 oder 2 gelungen. Im Entscheidungssatz wehrte Shapovalov sechs Breakbälle ab, ehe er im TieBreak einen 0:3-Rückstand wettmachte. Der Coup passte zu diesen Tagen voller Überraschungen. Shapovalov hatte zuvor gegen Rogerio Dutra Silva vier Matchbälle abgewehrt und in der zweiten Runde Juan Martin Del Potro bezwungen. Vor einem Jahr, nach dem Juniorentitel in Wimbledon, war er in Toronto gegen Nick Kyrgios zum ersten Sieg auf der ATP-Tour gekommen.
Folgt nun Federer auf Murray? Was sich nun zugetragen hatte, fand der geschlagene Nadal gar nicht so sensationell, schliesslich hatte er selber einst als 19-Jähriger das French Open gewonnen. Doch der Spanier war arg frustriert und sprach von der bittersten Niederlage des Jahres. Hätte er die Halbfinals erreicht, wäre er wieder die Weltnummer 1 geworden. Am Montag in einer Woche wird Andy Murray als Leader abgelöst, und Roger Federer könnte Nadal nun zuvorkommen. Der Baselbieter gewann den Viertelfinal gegen Roberto Bautista Agut 6:4, 6:4 und spielt im Halbfinal gegen Robin Haase. Wenn Federer das Turnier gewinnt und nächste Woche in Cincinnati gleich weit kommt wie Nadal, ist seine Rückkehr an die Weltranglistenspitze nach fast fünf Jahren perfekt.
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Pavillonarchitektur in der Schweiz 1/36: Überraschende Formen sind typisch für jene Kleinbauten, die wir gemeinhin als Pavillons bezeichnen, wie der goldene, 2009 von den Luzernern Hans Cometti und Norbert Truffer zusammen mit Riccardo Romano in Zug realisierte Schifflände-Pavillon mit seinem kubistisch-skulpturalen Dach beweist. BRUNO MEIER
Chefredaktion: Eric Gujer. Verantwortlich für diese Beilage: Andrea Martel, David Strohm. Redaktion und Verlag: Neue Zürcher Zeitung AG, Postfach, 8021 Zürich, Telefon 044 258 11 11.
Haus und Markt
Gefährlich positive Stimmung bei Mehrfamilienhäusern Die Stimmung auf den Immobilienmärkten bleibt weiterhin getrübt, einzig bei den Mehrfamilienhäusern erwarten die Marktteilnehmer – trotz sinkenden Mieten – steigende Preise in den kommenden zwölf Monaten. Dies zeigt die neueste Immobilienumfrage von Fahrländer Partner zu den Preiserwartungen in den verschiedenen Immobiliensegmenten. Steigende Kaufpreise, sinkende Mieten Die Marktteilnehmer gehen in den kommenden zwölf Monaten insgesamt von sinkenden Marktmieten bei Mietwohnungen aus (Preiserwartungsindex: –33,5). Darin widerspiegelt sich die Gefahr einer Überproduktion, welche zu Leerständen und mittelfristig zu einem Rückgang der Mieten führen könnte. Tatsächlich zeigen sich in gewissen Regionen bereits entsprechende Anzeichen, und es ist davon auszugehen, dass der durch den Rückgang der Zuwanderung und die hohe Bautätigkeit verur-
sachte Angebotsüberhang in der näheren Zukunft noch in weiteren Gebieten sinkende Mieten zur Folge haben wird. Betroffen sind dabei insbesondere grosse Neubauwohnungen sowie generell Altbauwohnungen an schlecht erschlossenen Lagen. In Zentrumsnähe dagegen wird die hohe Nachfrage die Preise stützen. Einzig im gehobenen Segment ist weiterhin mit Vermarktungsschwierigkeiten zu rechnen. Die an der Immobilienumfrage teilnehmenden 750 Experten erwarten dennoch weiter steigende Preise für Mehrfamilienhäuser (Index: +44,1). Dies lässt sich mit den gegenwärtigen Verhältnissen auf dem Transaktionsmarkt begründen: Angesichts des Anlagedrucks sind Investoren trotz möglicher Überproduktion bereit, weiter sinkende Renditen in Kauf zu nehmen. Dies aufgrund des vorhandenen Puffers bei den Risikoprämien. Seit dem Jahr 2000 sind die Renditen der Bundesobligationen deutlich schneller gesunken
als die Verzinsungserwartungen der Immobilieninvestoren, was zu einem markanten Anstieg der Risikoprämien bis auf einen derzeitigen Wert von mehr
Mieten runter, Preise rauf? Preiserwartungsindex HEV Schweiz / FPRE Mehrfamilienhäuser
Marktmieten
100 50 0 –50 –100 1986 90
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als 4 Prozentpunkten geführt hat. Somit können die Renditen – unter der aus heutiger Sicht wahrscheinlichen Annahme von mittelfristig konstant tiefen Zinsen – noch deutlich nachgeben, denn erst bei einer Rendite von 2,5% hat die Risikoprämie das Niveau des Jahres 2000 erreicht. Ein anderer Grund für weiter steigende Transaktionspreise ist die Entwicklung der Mindestverzinsung in der beruflichen Vorsorge. Auch diese ist deutlich schneller gesunken als die Renditen auf dem Immobilienmarkt, was aus Sicht der Pensionskassen zu einem Anstieg der Risikoprämie von Immobilienanlagen geführt hat. Die Annahme der Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für die berufliche Vorsorge zur erneuten Senkung der Mindestverzinsung um 0,25 auf 1% durch den Bundesrat per 1. Januar 2017 hat weiter dazu geführt, dass Pensionskassen im Jahr 2017 noch höhere Preise für Mehrfamilienhäuser bezahlen können, ohne
Die «Neue Zürcher Zeitung» und die «NZZ am Sonntag» bieten Ihnen die ideale Plattform für Ihre Immobilienanzeigen. Nutzen Sie die verschiedenen Anzeigemöglichkeiten, und sprechen Sie mit Ihrem Inserat Fachleute sowie Immobiliensuchende und -besitzer an. Beilage
Erscheinungsdatum
Anzeigenschluss
Titel
«Residence»
10. September
25. August
«NZZ am Sonntag»
Immobilien & Wohnen
24. September
«NZZ Domizil»
Jeden Samstag
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die gegenwärtige Risikoprämie herabzusetzen. Es sind dennoch weniger die erneut erwarteten sinkenden Anfangsrenditen bei den MehrfamilienhausTransaktionen oder das anhaltende Auseinanderklaffen zwischen der Entwicklung der Marktwerte und der Ertragssituation, die eine mögliche Überhitzung andeuten. Diese Tendenzen können mit fundamentalen Faktoren, namentlich dem Mangel an AlternativAnlagen bei gleichzeitig hohem Geldzufluss, erklärt werden. Anzeichen einer Überproduktion Zur Sorge Anlass geben vielmehr die Entwicklung der Leerstände in den vergangenen drei Jahren und die sich verdichtenden Anzeichen einer Überproduktion. Ein Gut wird hergestellt, obwohl keine Nachfrage danach besteht. Die Erwartungen der Experten lassen keine Besserung erwarten. Jaron Schlesinger Fahrländer Partner
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Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
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Idyllisches Rapperswil Jona,
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An privilegierter Wohnlage: Gepflegte 440 m2-Villa mit separater Einlieger- und Personalwohnung. Hallenbad mit Sauna und grossen Fensterfronten. Park mit wertvollem altem Baumbestand, Wasserfall, Brunnen, mehreren Sitzplätzen usw. Die 5 700 m2-Parzelle bietet die Option einer Zweiteilung.
Sonnig, ruhig, 10 Gehminuten von Schule und Einkauf, an unverbaubarer Aussichtslage in der Nähe vom Wald und Weiniger Weiher: Hübsches 180 m2-Wohnhaus zum Renovieren mit bewährtem Grundriss, 4 Schlafzimmern, Wohnen / Essen mit Cheminée, Sitzplatz mit Grill und idyllischem Garten.
Kaufpreis auf Anfrage
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CHF 3 310 000 (2 – 4 Parkplätze à CHF 40 000 können dazugekauft werden)
Kanton Zürich
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Stadt Zürich
Anlageobjekte
Kanton GR_GL Solitär in Klosters Gepflegtes 1½-Familien-Haus (Bj 1957), unverbaubarer Panoramablick, sonnige, ruhige Lage, GFl 834 m², WFl ca. 165 m², Garage, Prov-frei zu verkaufen. KP auf Anfrage.
Zürich Witikon
The One and Only Anwesen in Walchwil
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Mehrfamilienhäuser Privatmann verkauft: In 8222 Beringen / SH 33 Mietwohnungen Fertiggestellt 06/17, zum Festpreis CHF 13 Mio. BR 4,3 % Angebote an [email protected]
Vermietung Wohnen
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Küsnacht
Grosses Umbaupotenzial Einfamilienhaus auf 1'047 m² Grundstück, ruhig, sonnig, mit Fernsicht. Baujahr 1981, kubische Architektur mit Sichtbackstein, ca. 195 m² Wohnfläche, mgestaltung nach 8 Zimmer, zur Um eigenen Vorstellunngen. CHF 3'280'000 =
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Samstag, 12. August 2017
Büchertipps (2/2)
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Inspirationen für Garten, Berghütte und Erbstück imb.V Stilvolle Gartenhäuser. Kleinbauten in Gärten müssen keine 08/15-Produkte sein, wie Thomas Drexel im Band «Gartenhäuser» zeigt. Zugeschnitten auf individuelle Wünsche, erfüllen seine Beispiele verschiedenste Ansprüche auf technisch und ästhetisch hohem Niveau. Die 40 Modelle einer internationalen Architektenschar dienen dem Freiluftwohnen, der Pflanzenpflege, der Aufbewahrung oder als Kunstgalerie. Mit prägnanten Fotos, Baudaten, Funktions- und Materialbeschreibungen bildet das Buch einen wertvollen Ideenpool.
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Thomas Drexel
Ingrid Schindler, Winfried Heinze (Fotos) Eine Hütte zum Glück. Die schönsten Hideaways in den Bergen. Knesebeck, München 2017. 224 S., 300 Farbfotos, Fr. 49.90.
Das Erbe ehren. «Upgrade» – der Titel passt für die 52 An- und Umbauten an Wohnhäusern, Bauernhöfen, Sakralräumen und Industriebauten, die Architekturbüros in 12 Ländern realisiert haben. Das Anliegen, den Wert der oft jahrhundertealten Bausubstanz auch an alltäglichen Gebäuden als historisches Erbe zu bewahren, war dabei zentral. Wie dieses Ziel mit frappanten Ideen teils minimal, teils radikal und abhängig von Budget und Geschmack umgesetzt wurde, illustrieren die zahlreichen, meist ganzseitigen Fotos mit knappen Erläuterungen zu den Leitgedanken der Architekten. Robert Klanten, Caroline Kurze (Hg.) Upgrade. Neuer Wohnraum durch Anbauen und Umbauen. Gestalten-Verlag, Berlin 2017. 256 S., Fr. 59.90.
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Glück in den Bergen. Geschichten von Häusern sind immer auch Geschichten von Menschen. Für die Auswahl der 17 «schönsten Hideaways in den Bergen» gilt das besonders. Der verfallene Stall, das verlassene Maiensäss, das Ferienhaus der Urgrosseltern – ihre Bewohner haben sie oft mit viel Eigenleistung auf- oder umgebaut zu Rückzugsorten, wo sie sich erholen, einer Liebhaberei oder konzentrierter Arbeit nachgehen. Dass hinter ihren Traumobjekten unterschiedlichste Vorstellungen von Glück und Luxus stehen, wird deutlich in den persönlichen Stellungnahmen der Bewohner wie in den stimmungsvollen Fotos von Winfried Heinze.
Wüst und Wüst Zürich
Mehrfamilienhäuser Schweiz Baugesuche, indexiert, Januar 2012 = 100 200 150
Weitherum sichtbare Landmarke im Gleisdreieck: So soll der Andreasturm bei Tag und bei Nacht aussehen.
GIGON/GUYER, ANDREASTURM.CH
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Objekt im Fokus
Büroturm mit eigenem Bahnhof Optimaler Anschluss in Zürich Oerlikon für ein Haus zwischen den Gleisen
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QUELLEN: «BAUBLATT»; WÜEST PARTNER
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NZZ-Infografik/cke.
Einfamilienhäuser Schweiz Baugesuche, indexiert, Januar 2012 = 100
Im vergangenen Dezember wurde der runderneuerte Bahnhof Oerlikon – der sechstgrösste Bahnhof der Schweiz – offiziell eingeweiht, nach rund sieben Jahren Arbeit. Die Bautätigkeiten der SBB in Oerlikon gehen jedoch weiter. Auf einer vergleichsweise kleinen Parzelle zwischen den sich auffächernden Schienensträngen Richtung Flughafen und Wallisellen entsteht derzeit der Andreasturm, ein imposantes Bürohochhaus von 80 Metern Höhe. Den Zuschlag für den Bau erhielt nach einem Wettbewerb das Zürcher Architekturbüro Gigon/Guyer Architekten, das auch den Bau des Prime Tower und den Umbau des Löwenbräuareals durchführte. «Es ist schön, so zum Erscheinungsbild der Stadt beitragen zu dürfen», sagt Architekt Mike Guyer. Ein Fünfeck im Dreieck Der Andreasturm werde eine wiedererkennbar eigene Identität haben, sich aber auch in die Reihe der höheren Gebäude, die bereits stehen oder noch gebaut werden, eingliedern. Dass der Andreasturm auch schon als kleiner Bruder des Prime Tower bezeichnet wurde, kann der Architekt nachvollziehen. Tatsächlich bestünden in Konzept, Volumen und Materialisierung Gemein-
samkeiten. Der Andreasturm wird sich jedoch mit seinen gläsernen, kupferund goldfarbenen Bändern vom facettenartigen, grünlich schimmernden Prime Tower unterscheiden. Aus den Plänen wird ersichtlich, wie sich der fünfeckige Grundriss des dereinst 22-stöckigen Turms aus der dreieckigen Parzelle ableitet. Im breiten Sockel befinden sich vor allem öffentliche Nutzungen: die Eingangshalle, ein Restaurant mit Aussensitzplätzen, ein Laden sowie im ersten Obergeschoss Sitzungszimmer und ein grosses Personalrestaurant. Darüber stapeln sich zurückgesetzt die 20 Bürogeschosse, gegliedert in einen unteren schlankeren und einen oberen breiteren Teil. Die grösste bauliche Herausforderung stellte die Baugrube in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen dar. «Die unteren Geschosse sind bahnseitig in den bestehenden Bahndamm eingegraben. Es entstehen dadurch hohe Stützwände, die aufwendig gesichert werden mussten», sagt Guyer. Die Nähe zu den Gleisen wissen die Architekten aber auch zu nutzen, denn der Andreasturm wird auch direkt vom Bahnsteig aus zugänglich sein. Gerade in einer von öffentlichem und privatem Verkehr stark frequentierten Gegend
ist dies ein nicht zu unterschätzender Komfort. Parkplätze wird es vergleichsweise wenige geben. «Wer hier arbeitet, wird vor allem mit dem Zug und mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen», sagt der Architekt. Eine doppelgeschossige Halle verbindet die gleis- und strassenseitigen Zugänge und wird zum repräsentativer Eingangsbereich. Sicherheit ist Trumpf Der Andreasturm wird ziemlich genau dort stehen, wo es 2003 zu einem tragischen Zugunglück kam. Tatsächlich wurde bei der Planung des Gebäudes ein solcher Fall, wie unwahrscheinlich eine Wiederholung auch immer ist, einbezogen. «Es wird entlang der Strecke eine massive Leitplanke geben, die einen entgleisten Zug auf dem Bahndamm halten und am Turm vorbeileiten würde», sagt Guyer. Auch das Thema Feuer war wichtig. Schliesslich zeigte die Katastrophe beim Londoner Grenfell Tower jüngst, welches Ausmass ein Hochhausbrand annehmen kann. Das 100 Millionen Franken teure Projekt befindet sich derzeit etwa in der Halbzeit; im Herbst 2018 soll der Andreasturm eröffnet werden. Erik Brühlmann, Marius Leutenegger
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QUELLEN: «BAUBLATT»; WÜEST PARTNER
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NZZ-Infografik/cke.
Geschäftsgebäude Schweiz Baugesuche, indexiert, Januar 2012 = 100 200 150 100 50 0
2012 Neubau
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QUELLEN: «BAUBLATT»; WÜEST PARTNER
NZZ Global Risk – Das Weltgeschehen in Szenarien e Der neu m Premiu er tt Newsle
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Internationale Politik macht Wirtschaft. Das gilt heute mehr denn je. Der neue Premium-Newsletter exklusiv für Abonnenten. Jeden Donnerstag eine profunde und unabhängige Länder-Risikoanalyse 50 weltweit tätige Korrespondenten liefern konkrete Szenarien Mit einem klaren Standpunkt und aus Schweizer Perspektive Exklusiv – diese Inhalte erscheinen an keinem anderen Ort Nur für limitierte Zeit Teil Ihres Abonnements Nutzen Sie den Wissensvorsprung für Ihren Erfolg. Gleich anmelden unter nzz.ch/newsletter Noch kein NZZ-Abonnement? Jetzt bestellen unter nzz.ch/globalrisk
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NZZ-Infografik/cke.
Ein Reise-Unikat mit Asienexperte Urs Schoettli
GRAND TOUR ASIEN
22 Tage auf den Spuren des British Empire
Einst Herrin der Weltmeere, vermochte die East India Company ihre Interessen nicht selten rigoros zu wahren. Sie öffnete dem Welthandel vielversprechende Märkte und bescherte gewissen Klassen – in der Heimat sowie den erschlossenen Gebieten – Reichtum und Ruhm. An fünf südostasiatischen Destinationen verfolgen Sie das Vermächtnis der britischen Krone. Kritisch und anerkennend zugleich, führt der ehemalige NZZ-Korrespondent und Autor Urs Schoettli die Reiseteilnehmer auf den Spuren seines neuen Buches auf diese Grand Tour.
Termin: 24.01. – 14.02.2018 Preis: Fr. 14 500.– (Einzelzimmerzuschlag Fr. 2850.–) Teilnehmer/innen: Min. 15, max. 25 Personen Tag 1–3: Zürich – London – Mumbai r ays nach London. Stadtführung, National Am Morgen mit British Airw Maritime Museum, Afternoon Tea, Dinner im Reform Club an der Pall Mall, Jazz-Club-Besuch. Nachtflug nach Mumbai. Tag 4–6: Koloniales Bombay Gateway of India, Elephanta-Insel mit UNESCO-geschützter hinduistischer Bildhauerei, Crawford Market. Koloniale Altstadtbauten, Dhobi Ghat Wäschereiviertel, ältestes Stadtmuseum, Dinner im Bombay Gymhkana Club und Gesprächsrunde mit den Kontakten von Urs Schoettli aus der Wirtschaft. Kanheri-Höhlenklöster, Flug nach Kolkata.
NZZ-REISEN EXKLUSIV London, Indien, Myanmar, Singapur, Malaysia, Hongkong • Ein Reiseunikat, ausgearbeitet mit Urs Schoettli zur durchgehenden Thematik rund um die britische Kolonialpräsenz in Südostasien • Kombination von weltberühmten Metropolen, einmaligen ruralen Eindrücken und einer entspannenden mehrtägigen Flusskreuzfahrt durch Myanmar • Erstklassige Unterkünfte, wo der Charme der Kolonialzeit noch Bestand hat • Gesprächsrunde mit NZZ-Korrespondent Manfred Rist in Singapur sowie Kontakten Ihres Fachreferenten
IHRE BEGLEITUNG URS SCHOETTLI Der langjährige NZZ-Korrespondent und Autor Urs Schoettli blickt auf eine erfolgreiche internationale Laufbahn in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Journalismus zurück. Seit 2009 lebt er als selbständiger Asienexperte zeitweise in Tokio. Die Reise begleitet er an 8 Tagen. Dabei hält er Vorträge über die kolonial-britische Expansion in Asien und den heutigen Status Quo der Regionen.
LEISTUNGEN • Interkontinentalflüge mit British Airways in der Economy-Klasse (inkl. Taxen), innerasiatische Flüge mit Silk Air oder vergleichbar • Alle Transporte, Eintritte, Gebühren, Trinkgelder • Erstklassige Hotelunterkünfte, Frühstück, eine weitere Mahlzeit pro Tag, Vollpension auf Flusskreuzfahrt • Fachvorträge und Begleitung durch Urs Schoettli, lokale Deutsch sprechende sowie cotravel-Reiseleitung • Ausführliche Reisedokumentation, Audiosystem auf Rundgängen • Fakultatives Vorbereitungstreffen in Zürich 6 Wochen vor Abreise
Tag 7–9: Kalkutta, Hauptstadt von Britisch Indien Herrenhäuser und Meilensteine der Stadtgeschichte im ehemaligen Stützpunkt der East India Company, Blumenmarkt. Flussfahrt auf dem Hoogly zur Mission des grössten hinduistischen Neuzeitheiligen Ramakrishna, Rikscha-Fahrt in Töpfereiviertel. Viktoria Memorial und grösstes Museum im asiatisch-pazifischen Raum. Abendflug nach Myanmar. Tag 10: Burma, Land der goldenen Pagoden Hauptstadt Yangon mit Shwedagon-Wahrzeichen und höchster Anzahl kolonialer Gebäude ganz Südostasiens, Gespräch mit jungem burmesischem Schriftsteller, britischer Rangoon War Cemetery. Inlandflug nach Bagan, Sonnenuntergang über Pagodenfeld. Tag 11–13: Irrawaddy-Flusskreuzfahrt Auf elegantem Flussschiff der Heritage-Line entspannte Kreuzfahrt Richtung Nordosten. Landgänge zu herzlichen Siedlungen, herausragenden Klöstern, lokalen Handwerkstätten. An Endstation Mandalay in ursprüngliche Traditionsviertel mit Goldblatt-Klopfen, Seidenweberei und Marmorbildhauerei. Bootsfahrt im Abendrot zur weltweit ältesten und längsten Teakholz-Brücke U Bein. Tag 14: Rund um Mandalay In Amarapura Besuch des Mahagandayon-Klosters, wo bis zu 1500 Lehrlinge eine strenge mehrjährige Mönchsausbildung absolvieren. Einblick in ihren Alltag. Legendäre Buddha-Statue in Mahamuni-Pagode. Flug nach Singapur. Tag 15: Metropole Singapur Futuristische Bauprojekte wie Gardens by the Bay, Spuren einer vergangenen kolonialen Zeit im ehemaligen Arbeiterviertel Tanjong Pagar. Mittagessen auf dem überdachten Lau Pa Sat-Markt. Gesprächsrunde mit NZZ-Korrespondent Manfred Rist. Tag 16–18: Malaysias Multikulturalität Fahrt über malaysische Grenze. Handelsstarke Küstenstadt Malakka und Hauptstadt Kuala Lumpur mit ihren Spuren konkurrierender europäischer Kolonialmächte: portugiesische und anglikanische Kirchen, holländische Stadtgebäude – dazu Moscheen sowie indische und chinesische Tempel nebeneinander. Petronas-Doppeltürme. Besuch Putrayas, Pionierstadt in technologieorientierter Sonderwirtschaftszone. Tag 19: Batu-Höhlen Jahrmillionen alte, natürliche Kalksteinhöhlen mit Heiligtümern zur Verehrung der hinduistischen Hauptgottheit Subramaniam, mit 43 m hoher Bronzestatue. Älteste malayische Siedlung auf Hauptstadtgebiet. Tag 20–21: Ein Land, zwei Systeme Flug nach Hongkong. Durch Kowloon und Hong Kong Island mit Augenmerk auf das koloniale Vermächtnis und die Opiumkrieg-Geschichte. Aussichtspunkt Victoria Peak, Stadtteil Aberdeen, Stanley Market am Südchinesischen Meer. Gesprächsrunde mit einem Kontakt Ihres Fachreferenten über die Kehrseiten seit der Rückgabe 1997 ans Mutterland China, Abschiedsdinner im Foreign Correspondents‘ Club. Tag 22: Hongkong – Zürich Rückreise über London.
Anmeldung und Informationen: reisen.nzz.ch Organisierender Reiseveranstalter: cotravel
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Der Schweizer Stellenmarkt für Kader und Fachspezialisten, 12. August 2017
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Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Sogar zwei! Ich wollte Profisportler und Lehrer werden. Dabei war mein Grossvater grosses Vorbild als Mittelstreckenprofi und Sekundarlehrer.
Inhalt
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Arbeitswelt: Fluglärm
Peter Meili vermittelt am Flughafen Zürich zwischen divergierenden Interessen. Der Raumplaner arbeitet als Fachexperte Fluglärm und Projekte in Kloten in einem siebenköpfigen Team – zusammen mit Umweltwissenschaftern, Maschineningenieuren und einem ehemaligen Piloten.
Was würden Sie anders machen, wenn Sie neu beginnen könnten? Wieder Sportwissenschaften studieren – aber diesmal mit Wirtschaft im Zweitfach. Das hätte den Berufseinstieg nach dem Profisport stark erleichtert. Aber wenn wir dieses Hättewäre-wenn-Spiel spielen, sage ich: Wäre ich zwischen Basketball- und Management-Laufbahn nicht zwischendurch Personal Trainer gewesen, hätte ich meine Frau nicht kennengelernt. Also alles richtig gemacht.
Consulting, Recht Unternehmensleitung, GL Soziales, Pädagogik Weitere Stellenangebote Stellengesuche Impressum
Wie wurden Sie von Ihren Lehrern eingeschätzt? Ich war schon früh ein Verfechter der 80/20-Regel, und zwar schon lange, bevor ich sie überhaupt kannte. Auf welche ausserschulische Leistung in Ihrer Jugend sind Sie noch heute stolz? Ich habe es geschafft, in diesen wunderbaren neunziger Jahren wirklich fast keinen Trend auszulassen. Das Pog-Spiel, Knight Rider bis Panini-Sammelbücher und Fubu-Hosen – ich war immer dabei. Der ganze Kram liegt in einer Schatztruhe im Keller. Die werde ich dann bald einmal mit meinem Sohn durchstöbern. Ist die Management-Ausbildung auf der Höhe der Zeit? Ich glaube, dass kein Ausbildungsangebot darauf vorbereitet, wie unterschiedlich und phasenabhängig die Balance zwischen kurzfristigen Erfolgen und nachhaltigem Wirken später «on the job» ist. Ich habe 2014 einen EMBA abgeschlossen und tau-
Stellenmarkt www.jobs.nzz.ch
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Yves Schneuwly – vom sportbegeisterten Profi-Basketballer zum Netzwerk-Geschäftsführer.
SELINA HABERLAND / NZZ
«Das Prinzip Arbeit gegen Leistung ist heute kein Motivator mehr» 33 Fragen an Yves Schneuwly, Geschäftsführer Xing Schweiz
Im Rahmen einer Nachfolgeregelung suchen wir für die Region West eine unternehmerische und führungsstarke Persönlichkeit als
COO – Direktor/in Betrieb West Mitglied der Geschäftsleitung
Chefredaktion: Eric Gujer. Verantwortlich für diese Beilage: Walter Hagenbüchle. Redaktion und Verlag: Neue Zürcher Zeitung AG, Postfach, 8021 Zürich, Telefon 044 258 11 11.
sche mich in meinem Netzwerk immer wieder aktiv zu ManagementThemen aus. Wo würden Sie in der Führungsschulung andere Akzente setzen? Beim Thema Motivation. Arbeit gegen Leistung – also die schlichte Transaktion zwischen Arbeitgeber Fortsetzung Seite 3
Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH Zentralschweiz mit Sitz in Luzern engagiert sich in den Bereichen Bildung, Arbeit und Integration. Im Auftrag der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) setzen wir das gesamtschweizerische Programm Bildung im Strafvollzug BiSt um. In derzeit 28 Anstalten des Straf- und Massnahmenvollzugs werden Gefangene schulisch gefördert und unterstützt mit dem Ziel, deren Chancen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu erhöhen. Für die operative Umsetzung und die Weiterentwicklung des Bildungsangebots ist die dem SAH Zentralschweiz angegliederte Fachstelle BiSt zuständig. Wir suchen per 1. November 2017 oder nach Vereinbarung eine/-n
Ihre Aufgaben • Führung und Weiterentwicklung von acht Niederlassungen (Bern, Westschweiz sowie Tessin) mit rund 1’300 Mitarbeitenden • Leitung, Steuerung, Organisation und kontinuierliche Verbesserung der gesamten Betriebsprozesse und der betrieblichen Leistungen (Schwerpunkt Reinigung) • Als Mitglied der Geschäftsleitung für die Ausgestaltung und Umsetzung der Strategie und die Erreichung der Umsatz- und Ertragsziele der Vebego AG mitverantwortlich • Erarbeitung von Budget und Jahreszielsetzungen sowie laufende Überwachung und Umsetzung in den Niederlassungen • Beziehungspflege und Weiterausbau von strategischen Kunden und Partnern • Unterstützung von Verkauf und Kalkulation bei der Akquisition von neuen Aufträgen
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Ihr Profil • Abgeschlossenes Studium im Bereich Technik oder Betriebswirtschaft mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Facility Management Branche • Langjährige Erfahrung in einer strategischen und operativen Führungsrolle • Deutsch und Französisch verhandlungssicher, idealerweise gute Sprachkompetenz in Italienisch • Hohe Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen Unser Angebot Vebego steht für den Fortschritt dank Menschen. Wir bieten Ihnen eine interessante und eigenverantwortliche Position in einem dynamischen Arbeitsumfeld. Ein motiviertes und familiäres Team freut sich auf Sie! Wenn Sie diese Herausforderung interessiert und Sie Teil der Vebego-Erfolgsgeschichte werden wollen, so richten Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an:
[email protected] www.vebego.ch
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Anzeigenverkauf Tel. 044 258 16 98, Fax 044 258 13 70, inserateNnzz.ch
Die Vebego AG steht für Facility Service nach Mass. Wir beschäftigen rund 6’000 Mitarbeitende flächendeckend in der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. An 22 Niederlassungen bietet Vebego einen massgeschneiderten Service in den Bereichen Facility Service Management, Property Service, Cleaning Service, Security Service, Support Service sowie Eco & Innovation Service. Für uns als Familienunternehmen steht der Mensch im Mittelpunkt – auf verlässliche Partnerschaften mit Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten bauen wir auf.
Vebego AG Yvonne Müller Kanalstrasse 6 CH-8953 Dietikon
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Leiterin/Leiter Fachstelle Bildung im Strafvollzug BiSt 100% Ihre Aufgaben Sie sind verantwortlich für die Umsetzung der Bildung im Strafvollzug BiSt entsprechend den Vorgaben der Auftraggeberin KKJPD. Ihnen obliegt die fachliche und personelle Führung der sechs Mitarbeitenden der Fachstelle und der rund 40 Lehrpersonen in den Vollzugsanstalten der Deutschschweiz und der Suisse romande. Der Austausch unter den BiSt-Beteiligten wird von Ihnen koordiniert und organisiert. Sie sind Ansprechperson für Strafvollzugsbehörden und -anstalten, Sie erstatten Bericht und erarbeiten Entscheidungsgrundlagen für BiSt-Gremien und vorgesetzte Stellen. Sie betreuen das Vertragswesen und erstellen das jährliche Budget. Ferner sind Sie zuständig für die Kommunikation und vertreten BiSt in der Öffentlichkeit. Ihr Profil Sie verfügen über einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss – vorzugsweise in Pädagogik oder Recht. Sie haben mehrjährige Führungs- und Managementerfahrung sowie Erfahrungen im Umgang mit politischen Behörden und Ämtern. Sie haben Kenntnisse im Vertragswesen, in der Betriebswirtschaft und ein Flair für Statistik, Planung und konzeptionelle Arbeit. Sie sind eine verhandlungsgeschickte, lösungsorientierte Persönlichkeit. Ihr Arbeitsstil ist strukturiert und teamorientiert, Ihre Kommunikation kompetent und transparent. Sie verfügen über ein sicheres Auftreten, stilsicheres Deutsch, sehr gute Französischkenntnisse sowie idealerweise über Grundkenntnisse in Italienisch und Englisch. Weitere Informationen finden Sie unter www.bist.ch. Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Auskünfte erhalten Sie von Ursula Schärli, Geschäftsleiterin, Telefon 041 418 71 81 oder vom jetzigen Stelleninhaber, Andy Tschümperlin, Telefon 041 240 78 67. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis Donnerstag, 31. August 2017 an: SAH Zentralschweiz, Vermerk «BiSt», Birkenstrasse 12, Postfach 3867, 6002 Luzern oder per E-Mail an:
[email protected].
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Neue Zürcher Zeitung
Der Grosse Rat des Kantons Graubünden
Il cussegl grond dal chantun Grischun
Il Gran Consiglio del Cantone dei Grigioni
Giudice presso il Tribunale amministrativo del Cantone dei Grigioni La Commissione di giustizia e sicurezza del Gran Consiglio
Samstag, 12. August 2017
Der Grosse Rat des Kantons Graubünden
Die Kommission für Justiz und Sicherheit des Grossen Rates Auf den 1. Mai 2018 ist beim Verwaltungsgericht Graubünden eine frei werdende Stelle als Richter respektive Richterin neu zu besetzen.
Mansioni: Il Tribunale amministrativo è l’autorità giudiziaria suprema del Cantone nei settori del diritto pubblico e amministrativo. La competenza del Tribunale amministrativo spazia dal diritto comunale, al diritto cantonale originario e delegato fino al diritto federale. Al Tribunale amministrativo è delegata la giurisdizione costituzionale, amministrativa e delle assicurazioni sociali nel Cantone dei Grigioni. Ulteriori informazioni sul Tribunale amministrativo sono disponibili in internet all’indirizzo www.justiz-gr.ch.
Ihr Aufgabengebiet: Das Verwaltungsgericht ist oberste gerichtliche Behörde im Kanton auf den Gebieten des Staats- und Verwaltungsrechts. Die Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts erstreckt sich vom Gemeinderecht über ursprüngliches und delegierrtes kantonales Recht bis hin zum Bundesrecht. Dem Verwaltungsgericht sind die Verfassungs-, Verwaltungs- und Versicherungsgerichtsbarkeit im Kanton Graubünden übert r ragen. Weitere Informationen zum Verwaltungsgericht finden Sie im Internet unter www.justiz-gr.ch.
Quale giudice è responsabile per la direzione del procedimento nel suo settore di competenza. Redige relazioni in vista della deliberazione della sentenza ed emana sentenze da solo o in seno al collegio di giudici, in funzione di presidente o congiudice.
Als Richter oder Richterin sind Sie in Ihrem Zuständigkeitsbereich für die Verr lich. Sie verfassen im Hinblick auf die Urt r eilsberafahrensleitung verantwort tung Referate und fällen allein oder im Richtergremium – als Vorsitzender respektive Vorsitzende oder Mitrichter respektive Mitrichterin – Urt r eile.
Profilo richiesto: Sono richieste una laurea in giurisprudenza e la patente d’avvocato o una formazione specialistica adeguata. Dispone della corrispondente esperienza professionale, maturata preferibilmente presso un’autorità giudiziaria, in uno studio legale o nell’Amministrazione pubblica. Dispone inoltre di conoscenze approfondite di diritto costituzionale e amministrativo federale e cantonale, nonché di diritto delle assicurazioni sociali, comunale e procedurale. Si auspicano inoltre capacità di lavorare in team, abilità nel condurre trattative, r o con capacità di far fronte a grandi moli di lavoro, sicurezza e abilità nel rapport le autorità e le part r i, precisione nell’espressione linguistica, buone conoscenze di una seconda lingua uffi f ciale del Cantone, un modo di lavorare effi f ciente, nonché buone conoscenze informatiche. Al più tardi al momento dell’assunzione della carica è obbligatoria la presa di domicilio nei Grigioni.
Ihr Profil: Erf r orderlich ist ein juristischer Hochschulabschluss und ein Anwaltspatent oder eine fachlich adäquate Ausbildung. Sie verf r ügen über entsprechende Berufserf r ahrung, vorzugsweise bei einer rechtsprechenden Behörde, in der Advokatur oder in der öff f entlichen Verwaltung. Sie verf r ügen über fundierte Kenntnisse im eidgenössischen und kantonalen Verf r assungs- und Verwaltungsrecht, im Sozialversicherungsrecht, im Gemeinderecht und im Verf r ahrensrecht. Erwart r et werden zudem Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick, Belastbarkeit, Sicherheit und Gewandtheit im Umgang mit Behörden und Parteien, Genauigkeit im sprachlichen Ausdruck, gute Kenntnisse einer zweiten Amtssprache des Kantons, eine effi f ziente Arbeitsweise sowie gute EDV-Kenntnisse. Spätestens bei Amtsantritt ist Wohnsitznahme in Graubünden obligatorisch.
Procedura di elezione: Il Gran Consiglio elegge i membri del Tribunale amministrativo a norma di legge. Al riguardo occorre di regola tenere conto delle frazioni in proporzione alla loro consistenza numerica (art r . 57 legge sul Gran Consiglio).
r ahren: Der Grosse Rat wählt die Mitglieder des VerwaltungsZum Wahlverf gerichts nach Massgabe der Gesetzgebung. Dabei sind die Fraktionen in der Regel entsprechend ihrer Stärke zu berücksichtigen (Art r . 57 Grossratsgesetz).
Per informazioni relative alla candidatura e alla procedura di elezione è a disposizione il signor MLaw Reto Crameri, presidente della Commissione di giustizia e sicurezza del Gran Consiglio (tel. 079 727 15 68).
Auskünfte zur Bewerbung und zum Wahlverf r ahren erhalten Sie bei Herrn MLaw Reto Crameri, Präsident der Kommission für Justiz und Sicherheit des Grossen Rates (T ( el. 079 727 15 68).
Informazioni relative al Tribunale amministrativo dei Grigioni vengono fornite dal presidente del Tribunale amministrativo Dr. iur. Urs Meisser (tel. 081 257 39 81).
Auskünfte zum Verw r altungsgericht Graubünden ert r eilt Herr Verwaltungsgerichtspräsident Dr. iur. Urs Meisser (T ( el. 081 257 39 81). Beschäftigungsgrad: Vollzeitstelle im Umfang von 100% Arbeitsbeginn: 1. Mai 2018 Arbeitsort r : Chur Anmeldefrist: 1. September 2017
Grado d’occupazione: impiego a tempo pieno nella misura del 100% Assunzione della funzione: 1° maggio 2018 Luogo di lavoro: Coira Termine di annuncio: 1° settembre 2017
Bewerbungen mit Lebenslauf, Kopien von Diplomen und Arbeitszeugnissen, Passfoto sowie je einen aktuellen Betreibungs- und Strafregisterauszug an: Ratssekretariat Grosser Rat, Masanserstrasse 14, 7001 Chur
r ifiInviare le candidature corredate di curriculum vitae, copie di diplomi e cert r o, nonché di un estratto recente cati di lavoro, fotografia in formato passaport del registro delle esecuzioni e del casellario giudiziale a: Segreteria del Gran Consiglio, Masanserstrasse 14, 7001 Coira
Für die Staatsanwaltschaft suchen wir eine/-n Staatsanwältin/-anwalt, 70-100%-Pensum. Aufgabenbereich Sie führen selbstständig Strafuntersuchungen (einschliesslich der Anordnung von Zwangsmassnahmen), entscheiden über Verfahrenseinstellungen, erlassen Strafbefehle, erheben Anklage an das zuständige Gericht und vertreten diese soweit erforderlich persönlich. Sie leisten regelmässig Pikettdienst. Bei Ihrer Tätigkeit werden Sie von Untersuchungsbeamtinnen und –beamten unterstützt. Zudem arbeiten Sie eng mit der Polizei zusammen.
Il Gran Consiglio del Cantone dei Grigioni
Richter oder Richterin am Verrwaltungsgericht des Kantons Graubünden
Per il 1° maggio 2018 il Tribunale amministrativo dei Grigioni deve occupare un posto di giudice che diverrà vacante.
Die Staatsanwaltschaft führt im Kanton Solothurn Strafuntersuchungen gegen Erwachsene. Engagieren Sie sich mit uns für eine wirkungsvolle und effiziente Strafverfolgung.
Il cussegl grond dal chantun Grischun
EINSTEIN
Geniale Ideen werden im Thurgau schnell umgesetzt.
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IM DIENSTE DES KANTONS SOLOTHURN
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Samstag, 12. August 2017
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«. . . ist heute kein Motivator mehr» Fortsetzung von Seite 1
und Arbeitnehmer – ist in der heutigen Zeit längst kein Motivator mehr. Stattdessen geht es um Vision, um ein übergeordnetes Ziel, an dem alle zusammen arbeiten anstatt jeder für sich. Intrinsisch zu motivieren, finde ich eine höchst spannende Herausforderung. Dafür reicht ein gesunder Teamgedanke längst nicht. Von mir .................................................................................
«Ich schalte mein Handy gerne auf den Flugmodus, wenn die Zeit meiner Familie gehört.» .................................................................................
als Führungsperson verlangt das, eine attraktive Vision klar zu vermitteln, den gemeinsamen Weg zur Zielerreichung zu kommunizieren, als Vorbild aufzutreten und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter zu unterstützen. Arbeit gegen Leistung ist dagegen geradezu ein Kinderspiel. Wer hat Sie am meisten gefördert? Meine Frau. Sie hat mich motiviert, den Einstieg in die Businesswelt zu wagen. Welche Person ist für Sie ein berufliches Vorbild? Elon Musk. Man kann nie gross genug denken. Welches sind für Sie die wichtigsten Tugenden eines Vorgesetzten? Ich habe Anfang Jahr angefangen, das Wörtchen «aber» aus meinem Wortschatz zu streichen. Die Abwehrhaltung und Rechtfertigungsposition, die man damit impliziert, scheint dem Gegenüber oft höher, als man denkt. Wenn ich über die Vision motivieren will, muss das Glas halb voll sein und
nicht halb leer. Ich will auf Augenhöhe kommunizieren. Welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeitenden halten Sie für besonders wertvoll? Ihre intrinsische Motivation dafür, dass wir alle Xing in der Schweiz gemeinsam vertreten und für unsere Mitglieder und Kunden die beste Plattform sein wollen. Dieses Feuer für unsere Marke begeistert mich. Und: Meine Mitarbeitenden sind Experten für ihre jeweiligen Themen. Der Freiraum, den ich entsprechend geben kann, ist für mein Team ebenfalls motivierend. Was bringen Frauenquoten? Ich bedauere, dass man in der Schweiz im Jahr 2017 darüber überhaupt sprechen muss. Im besten Fall bringen Frauenquoten endlich eine Diversität und Lohngleichheit. Im schlechteren Fall fühlen sich Frauen damit nicht «empowered», sondern unangenehm bevorteilt. Für mich ist Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit. Haben sich Ihre Führungsprinzipien im Lauf der Zeit verändert? Ja, ich bin mutiger geworden. Heute plädiere ich für «trial and error». Stillstand ist keine Option. Bei Xing feiern wir Fehler bei «Failebrations». Weil uns Fehler lieber sind, als wenn wir nichts wagen. Was bei allem Mut allerdings bleibt, ist mein grundsätzliches Vertrauen ins Gegenüber. Die Berufswelt sei hektischer, belastender geworden, geht die Klage. Klar. Ich würde die Aufzählung noch erweitern mit dynamischer, komplexer, stärker digitalisiert und vernetzt, ständig online. Umso wichtiger werden Selbstdisziplin, Struktur und der Mut, den Schalter auch einmal auf Off zu setzen. Ich schalte mein Handy gerne auf den Flugmodus, wenn die Zeit meiner Familie gehört.
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt. Ihr Beitrag, heute und in Zukunft? Seit ich Vater bin, setze ich mich intensiver mit der Frage auseinander, was in meiner Verantwortung liegt, wie ich unseren ökologischen Fussabdruck als Familie so gering wie möglich halte und wie ich meinen Kindern zeige, was richtig und was falsch ist. Mein persönlicher Beitrag beginnt täglich damit, dass ich mit dem öV zur Arbeit pendle. Wie spüren Sie die gegenwärtige Wirtschaftslage? Mit Xing bewegen wir uns an der Schnittstelle von Digitalisierung und Arbeitsmarkt, also in einem hochbrisanten Umfeld. Wir sind die Plattform, auf der sich knapp eine Million Mitglieder in der Schweiz beruflich vernetzen, einen Job suchen und sich über ihre Branche informieren. Gleichzeitig bilden wir mit diesem Netzwerk und unseren Services für gut 600 Arbeitgeber den Partner, um die passenden Kandidaten zu rekrutieren. Wir profitieren davon, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber intensiver mit der Zukunft beschäftigen. Wir dürfen zurzeit sowohl auf Mitglieder- als auch auf Firmenkundenseite zweistellig wachsen. Worüber haben Sie zuletzt gestritten? Über die gespeicherten Positionen des Fahrersitzes unseres Autos. Meine Frau ist der Meinung, ich hätte ihre Einstellungen verstellt. Darüber kann man ein paar Minuten später dann lachen. Weniger einfach ist die Frage, wessen Job der wichtige ist. Sprich: Wer bleibt zu Hause, wenn ein Kind krank ist? Diesen Konflikt kennen bestimmt zig Paare. Welches ist der Stellenwert sozialer Netzwerke für Sie, beruflich wie privat? Mein Netzwerk wird mir mit jedem Lebensjahr und mit jedem Laufbahn-
schritt wichtiger. Ich pflege es sowohl online wie auch offline. Zwischen privat und beruflich unterscheide ich dabei längst nicht mehr. Was ist privater als die eigene Karriere? Hören Sie auf Ratschläge aus Ihrem privaten Umfeld? Ja, unbedingt. Bei gewichtigen Entscheidungen beziehe ich meinen Vater ein. Mentoren zu haben, ist etwas Schönes – und im Gegenzug auch einmal einen Rat geben zu können, empfinde ich ebenfalls als besonderes Zeichen für Freundschaft, gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl? Ja, obwohl ich ein stark faktenorientierter Mensch bin. Wo waren Sie jüngst in den Ferien? Auf Mallorca. Meine Frau hat mütterlicherseits Wurzeln in Mauritius – wenn wir nicht ihre Familie besuchen, bleiben wir jeweils im Mittelmeerraum. .................................................................................
ZUR PERSON Yves Schneuwly, 33, studierte Sportwissenschaften, spielte eine Saison lang Basketball auf ProfiNiveau und arbeitete danach als Personal Trainer. Seine zweite Laufbahn startete der Basler 2010 als Trainee im Bereich Sales des auf Employer-Branding spezialisierten Unternehmens Universum. Danach absolvierte er einen Executive Master of Business Administration an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS). Ende 2016 stiess er zu Xing, im Mai 2017 übernahm er die Geschäftsführung des Standorts Schweiz. Schneuwly, verheiratet und Vater zweier Kinder, lebt mit seiner Familie in Bottmingen im Kanton Basel-Landschaft. Xing ist mit gut 12 Millionen Mitgliedern das führende soziale Netzwerk für berufliche Kontakte im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen wurde im Jahr 2003 gegründet und ist seit 2006 börsennotiert. Es ist an den Standorten Hamburg, München, Barcelona, Wien und Zürich vertreten.
Wie gut kochen Sie? In der derzeitigen Grillsaison kann ich punkten. Generell bin ich ein Phasenmensch: Ich koche und esse über ein paar Wochen oder Monate immer wieder das gleiche Gericht – bis ich richtig zufrieden bin damit. Olympische Spiele, grosse Fussballturniere – besondere Tage für Sie? Ja, als Sportler fühle ich mich verbunden mit diesem magischen Moment, dieser einmaligen Chance, jetzt sofort die Bestleistung abzurufen. Was bringt Ihnen wirklich Erholung? Meine drei wöchentlichen Trainingseinheiten im Fitnessstudio. Worüber können Sie sich ärgern? Über Fluggesellschaften. Die nötige Gelassenheit stellt sich jedoch mit jedem Flug stärker ein, wenn ich zwischen unserem Hauptsitz in Hamburg und unseren Büros in Zürich und Wien unterwegs bin. Aus welchem Misserfolg haben Sie besonders viel gelernt? Als Personal Trainer mit Sportabschluss fiel ich mit Dutzenden von Bewerbungen einst durch alle Raster. Ich habe dort gelernt, wie wichtig das Netzwerk ist. Darum macht es auch so Spass, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das Netzwerke aktiviert. Auf welchem Gebiet haben Sie sich zuletzt weitergebildet? Agiles Arbeiten und erste Schritte im Programmieren. Welchem Satz misstrauen Sie besonders? «Wir müssen reden.» Weil darauf meist etwas Negatives folgt. Was missfällt Ihnen als Staatsbürger? Kurzsichtige Initiativen, die die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz infrage stellen. Interview: met.
Der Nachhaltigkeit verpflichtet Unser Auftraggeber, eine international tätige Unternehmensgruppe im HLK-Bereich, zählt seit über 70 Jahren zu den in seiner Branche führenden Herstellern. Für die bedeutende Schweizer Vertriebsgesellschaft suchen wir im Zuge einer Nachfolgelösung einen
Das Forum für Universität und Gesellschaft der Universität Bern ist eine Scharnierstelle zwischen Universität und Öffentlichkeit. Es richtet seinen Blick auf aktuelle und künftige Entwicklungen in Gesellschaft und Universität und führt grundlegende Diskurse zu Gegenwartsfragen. Dazu vertieft und verknüpft es Wissen aus Theorie und Praxis, diskutiert Forschungs- und Handlungsbedarf und entwickelt neue Lösungsansätze. Die Geschäftsstelle arbeitet mit den Mitgliedern des Forums, mit der Stiftung Universität und Gesellschaft sowie mit der Universitätsleitung zusammen und unterstützt diese bei der Konzeption der Forumsaktivitäten sowohl inhaltlich als auch administrativ. Dazu arbeitet sie zusammen mit Organisationen innerhalb und ausserhalb der Universität.
Geschäftsleiter (m/w) Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die Organisation und die Strukturen im Sinn der Konzernstrategie weiterzuentwickeln sowie das Unternehmen laufend den sich ändernden Marktbedingungen anzupassen. Sie stehen dem Managementteam vor und sind als direkter Vorgesetzter verantwortlich für alle Belange des über 300 Mitarbeiter zählenden Unternehmens. Als kompetenter Ansprechpartner für Kunden, Verbände, Behörden und Mitbewerber tragen Sie die Verantwortung für den Gesamterfolg des Unternehmens. Dabei können Sie sich auf eine wirkungsvolle Unterstützung durch gut aufgestellte Fachbereiche im Headquarter, aber auch vor Ort, verlassen. Die Anforderungen an Sie sind ebenso vielfältig wie die Aufgabe. Dazu braucht es einen
Infolge Pensionierung der langjährigen Stelleninhaberin suchen wir per 1. Januar 2018 eine/einen
Geschäftsleiterin/GeschäftsIeiter (80%) Ihre Aufgaben Einerseits führen Sie die Geschäftsstelle in fachlicher und personeller Hinsicht. Sie koordinieren die gesamten operativen Aufgaben (Organisation der Forumsaktivitäten, Administration, Personal-, Finanz- und Rechnungswesen, Kommunikation) und unterstützen das Präsidium in strategischen Belangen. Im Weiteren pflegen Sie den Dialog mit verschiedenen Ansprechgruppen aus Universität, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Andererseits engagieren Sie sich bei der inhaltlichen Bearbeitung gesellschaftsrelevanter Problemkreise. Sie bringen thematische Impulse ein, tragen das Wissen aus Forschung und Praxis zusammen und bereiten Konzeptentwürfe für die Forumsveranstaltungen vor.
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Unternehmertyp geradlinig, führungsstark, kooperativ, ganz entsprechend den Grundwerten, für welche dieses Unternehmen steht. Sie haben eine höhere technische und/oder betriebswirtschaftliche Ausbildung (FH/Uni) absolviert und weisen mehrere Jahre Erfahrung in der Führung einer grösseren Organisation vor. Die kontinuierliche Entwicklung von Prozessen und die Förderung von Mitarbeitern liegt Ihnen ebenso wie das Durchführen von Changemanagement Prozessen. Neben Deutsch beherrschen Sie eine weitere Landessprache sowie Englisch gut bis sehr gut. Möchten Sie in einer unternehmerischen Aufgabe wirken, die Ihnen viel Verantwortung überträgt, aber auch entsprechende Handlungsfreiheit gewährt? Dr. Hannes Grabher freut sich auf Ihre Bewerbungsunterlagen, welche Sie bitte online unter «Stellenangebote» auf www.wilhelm.ch (Referenz Nr. 1331) einreichen. Absolute Diskretion ist garantiert.
Ihr Profil Sie haben einen Hochschulabschluss und Erfahrung in der Führung einer kleinen Organisation. Ihr breites Interesse an Gesellschaftsfragen, verbunden mit der Fähigkeit, sich schnell in neue Themenkreise einzuarbeiten, zeichnen Sie aus. Als flexible, initiative und integrierende Persönlichkeit fällt es Ihnen leicht, das bereits bestehende Netzwerk in Wissenschaft und Gesellschaft zu nutzen und auszubauen. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch die Bereitschaft, die Aktivitäten des Forums laufend kritisch zu analysieren und weiterzuentwickeln, gehören zu Ihren Stärken. Wir bieten
WILHELM COMPETENCE IN HR SOLUTIONS. SINCE 1979. WILHELM AG St. Leonhard-Strasse 20 Postfach 2248 9001 St. Gallen Telefon +41 71 227 90 00 www.wilhelm.ch
Eine anspruchsvolle, interessante und vielseitige Tätigkeit mit einem kleinen Team (3 bis 4 Personen) an der Universität Bern mit einem Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Interessiert? Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 26. August 2017 entweder schriftlich an den Generalsekretär der Universität Bern, Dr. Christoph Pappa, Hochschulstrasse 6, 3012 Bern oder per E-Mail an
[email protected]. Für weitere Auskünfte steht Ihnen die Geschäftsleiterin, Dr. Martina Dubach, gerne zur Verfügung (Tel. 031 631 37 10).
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Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
Die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) ist landesweit eines der modernsten Ausbildungszentren – von der Tradition geprägt und zugleich der Zukunft verpflichtet. In diesem führenden Bildungszentrum für Wirtschaft, Gewerbe und Industrie lassen sich jährlich über 9‘500 Personen aus der Fahrzeug-, Elektro-, Kommunikations- sowie Gebäudetechnik aus- und weiterbilden. Infolge Pensionierung des langjährigen Stelleninhabers suchen wir auf Frühjahr 2018 eine starke Persönlichkeit als
Rektor/in (100%) IHRE AUFGABEN
IHRE LAUFBAHN BISHER
→ Operative Führung inklusive Budgetverantwortung der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur → Strategieumsetzung mit Schulleitung und Lehrkörper → Beziehungspflege mit Berufsverbänden, Unternehmen der Branchen und Behörden sowie anderen Fachschulen
→ → → → →
IHRE PERSÖNLICHKEIT
Technisch gewerbliche Berufslehre FH-Abschluss im Bereich Technik Zusatzausbildungen in Betriebswirtschaft/Schulführung Mehrjährige Führungserfahrung Idealerweise Erfahrung im Unterrichten
→ → → → →
Innovativer Geist und unternehmerisches Denken Analytische und strategische Fähigkeiten Sie übernehmen Verantwortung und entscheiden gerne Gefühl für Menschen, Technik und Zahlen Kommunikationsstark
STFW | Schlosstalstrasse 95 - 139 | 8408 Winterthur | www.stfw.ch/jobs
Weitere Informationen:
stfw.ch/jobs
Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur bereitet als führende Zentralschweizer Bildungs- und Forschungsinstitution Studierende auf den Berufsalltag von Ingenieurinnen und Architekten vor. Darüber hinaus bietet das Departement einzigartige Weiterbildungsprogramme und betreibt Forschung & Entwicklung. Wir suchen per 1. Februar 2018 oder nach Vereinbarung eine Persönlichkeit als
HEAD – Genève, Geneva School of Art and Design, invites applications for a position as :
Head of the Interior Architecture / Space Design Department
Employment rate : 60 % Start date : 1st January 2018 at the latest
Dozentin / Dozent für Leistungselektronik (100%) Suchen Sie eine interessante und verantwortungsvolle Herausforderung im spannenden Umfeld einer Fachhochschule? Dann lesen Sie die detaillierte Stellenausschreibung auf unserer Website www.hslu.ch/jobs.
Deadline for applications : 15 September 2017 Applicants shortlisted by the screening committee will be interviewed on Monday 25 September 2017. Applications should be sent in electronic format to:
[email protected] for the attention of Jean-Pierre Greff, Director
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More information on www.head-geneve.ch
Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung. Herzlichen Dank für Ihre Spende!
Postkonto 90-7722-4
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LEITER/IN FORSCHUNGSBEREICH Mikrobiologie und Lebensmittel begeistern Sie!
Die Herausforderung: Als Mitglied der Geschäfftsleitung von Agroscope führen Sie den «Strategischen Forschungsbereich Mikrobielle Systeme von Lebensmitteln» zielgerichtet sowie resultatorientiert. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit, Qualität sowie Wettbewerbsfähigkeit von Nahrungsmitteln aus schweizerischen Rohstoffen. Die Sicherstellung einer anwendungsorientierten Grundlagenforschung, die Beratung sowie Unterstützung von Kunden und Partnern, Vollzugsaufgaben sowie die bereichsübergreifende Zusammenarbeit sind einige Ihrer Kernthemen. Sie vertreten die Institution bezüglich Ihres Verantwortungsbereichs in den relevanten, nationalen sowie internationalen Gremien und Organisationen.
Ihr Benefit: Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für Forschung in der f . In der Forschungsgemeinschaft f verfügt die breit Land- und Ernährungswirtschaft diversifizierte Organisation über eine ausgezeichnete Reputation. In Ihrer Funktion können Sie die Weiterentwicklung von spezifischem Wissen steuern und dieses zu Gunsten von Produzenten, Industrie sowie Konsumenten verfügbar machen. Ein Teil Ihrer umfassenden Führungsaufgabe ist die Chance, sich gezielt in der Forschung zu engagieren und zu publizieren. Motivierte sowie kompetente Mitarbeitende, attraktive Anstellungsbedingungen und eine moderne Infrastruktur erwarten Sie. Arbeitsort: Bern-Liebefeld, ab 2020 Posieux.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit dem Vermerk 11.171056 an
[email protected]. Gerne geben wir Ihnen weitere Informationen unter +41 31 839 04 04. Wir sichern Ihnen Professionalität und absolute Diskretion zu.
Samstag, 12. August 2017
Neue Zürcher Zeitung
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Philosophische Fakultät An der Universität Zürich ist zum 1. August 2019 eine
Professur für Literaturen in englischer Sprache der Frühen Neuzeit zu besetzen.
«A place where knowledge is created» - As one of Europe's leading universities of economics and business administration, the University of St.Gallen (HSG), Switzerland, is committed to the education of over 8000 students and is one of the largest employers in the region, providing around 2300 employees with an attractive and innovative environment for research. The University of St. Gallen, Switzerland – a leading University in Management, Economics, Law, Social Sciences and International Affairs – seeks to appoint a
Die künftige Stelleninhaberin bzw. der künftige Stelleninhaber vertritt den Lehr- und Forschungsbereich theoretisch und methodisch profiliert und lehrt die englischen Literaturen der Frühen Neuzeit (1500 – 1750) in ihrer ganzen Breite unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten ihres kulturellen Nachlebens. In der Forschung sind Schwerpunkte in Drama und Intermedialität erwartet; daneben ist ein Schwerpunkt im Bereich transatlantischer Austauschprozesse denkbar. Erwartet werden neben innovativen Forschungsimpulsen für das Fach Anglistik/Amerikanistik die Zusammenarbeit in Lehre und Forschung mit anderen Professuren am Englischen Seminar, mit benachbarten Fächern sowie mit nationalen und internationalen Institutionen.
Professor (open rank) of Executive Education
Vorausgesetzt werden die Habilitation oder gleichwertige exzellente wissenschaftliche Leistungen im relevanten Gebiet. Die Universität Zürich strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in Forschung und Lehre sowie in leitenden akademischen Positionen an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung.
by August 1, 2018 or by mutual agreement
Bewerbungen sind bis zum 1. Oktober 2017 online einzureichen. Informationen zur OnlineBewerbung sind erhältlich unter www.phil.uzh.ch/jobs.html. Auskünfte erteilt Prof. Dr. Elisabeth Bronfen (
[email protected]).
You will join the leadership team of the Executive School of Management,Technology and Law.A successful candidate with a sufficiently strong research record will also be appointed to the School of Management. You will act as the Academic Director of the Executive MBA programme; manage a team of some 15 colleagues running the Executive MBA programme; teach core modules in our numerous executive programmes; develop contacts with corporate clients; initiate new executive education programmes; and contribute to executive leadership development in and outside of Switzerland.The appointment may be at the level of Full Professor,Associate Professor or Senior Lecturer. You will bring to the post a recognised reputation within the fields of management and/or leadership and executive education, as demonstrated by your professional career and publication track record.You have a proven record of applying high ethical managerial and academic standards.You hold a relevant doctorate from a recognised institution; have a track record of success in programme development and in teaching senior executives; are fluent in English and German; and have access to a network in academia and/or practice that will support your executive education activities. This opportunity will suit a senior academic wishing to broaden connections with firms or a senior practitioner wishing to reflect on the links between theory and practice.The successful candidate will collaborate closely with colleagues in the core subject areas of the University (management, economics, law, international affairs and social sciences) and will report to the Dean of the Executive School of Management,Technology and Law. The University has set a priority of increasing the number of international scholars among its faculty. It pursues a policy of diversity and gender equality in all areas of its activities. To discuss the post informally, please contact Professor Winfried Ruigrok, Dean of the Executive School for Management,Technology and Law (www.es.unisg.ch;
[email protected]).
Lindau ist eine attraktive Wohn- und Arbeitsgemeinde, zentral und doch im Grünen zwischen Winterthur und Zürich gelegen. Unser Gemeindeschreiber lässt sich pensionieren. Für die Nachfolge suchen wir eine initiative und kompetente Persönlichkeit.
Gemeindeschreiber/in Haben wir Ihr Interesse gefunden? Hans Heinrich Raths von der Raths Management GmbH, Personal- und Unternehmensberatung, 8330 Pfäffikon ZH, freut sich auf Ihre Bewerbung. Mehr zur Stelle finden Sie unter www.lindau.ch
Interested candidates should submit their application along with the usual supporting documents (cover letter, CV, list of publications and teaching evaluations) in electronic form to
[email protected], attention of Professor Thomas Bieger, President of the University of St. Gallen.
ProOst Congress Center Einstein, St. Gallen 18. August 2017
University of St.Gallen | Dufourstrasse 50 | 9000 St.Gallen | www.unisg.ch
Philosophische Fakultät An der Universität Zürich ist auf den 1. August 2019 eine
Professur für Germanische Philologie zu besetzen. Die zukünftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber soll einen herausragenden Forschungsausweis in der germanistischen Sprachgeschichte und Dialektologie (vorzugsweise mit Bezug auf die Deutschschweiz) haben. Sie bzw. er soll mit ihren bzw. seinen Arbeiten das Interesse und die Fähigkeit dokumentieren, die Germanische Philologie variationslinguistisch zu profilieren und das breite Themenfeld «Sprachliche Variation in Zeit und Raum» in Forschung und Lehre zu vertreten. Aufgrund der Einbettung in die Forschungsaktivitäten des Universitären Forschungsschwerpunktes «Sprache und Raum» wird weiter erwartet, dass die zukünftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber die dialektologischen und kontaktlinguistischen Forschungsstränge im Fach weiterzuentwickeln vermag. In der Lehre soll die zukünftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber die Germanische Philologie in den Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengängen des Deutschen Seminars vertreten und sich zudem an der Lehre in der Vergleichenden Germanischen Sprachwissenschaft und in philologieübergreifenden Studiengängen beteiligen. Vorausgesetzt werden eine abgeschlossene Promotion sowie eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche Leistungen. Die Universität Zürich strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in Forschung und Lehre sowie in leitenden akademischen Positionen an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung. Bewerbungen sind bis zum 24. September 2017 online einzureichen. Informationen zur OnlineBewerbung sind erhältlich unter www.phil.uzh.ch/jobs.html. Auskünfte erteilt Prof. Dr. Heiko Hausendorf (
[email protected]).
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Samstag, 12. August 2017
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Arbeitswelt Fluglärm
Ein Reizthema, das nicht aus der Welt zu schaffen ist
Die Tür geht auf, Peter Meili und sein Begleiter betreten einen sehr weiten, hohen Raum – und plötzlich ist alles anders. Eben noch konnte man sich bei gewöhnlicher Akustik unterhalten. Jetzt, in der Schallschutzhalle am Flughafen Zürich, werden die eigenen Worte sogleich verschluckt in der Luft.
möglich zu minimieren. Die Halle ist ein wahrnehmbarer Ausweis dafür, dass dies gelingen kann – gerade für die Bevölkerung der Anrainergemeinden. Bis vor drei Jahren wurden die Emissionen bei gleichen Tests lediglich durch Röhren gedämpft, die man hinter den gewarteten Triebwerken, aber unter freiem Himmel montiert hatte. Im Vergleich dazu ist das geschlossene Gebäude mit der ausgeklügelten Technik ein markanter Fortschritt.
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Ausserhalb der Halle ist der Lärmpegel viel tiefer. Die Dämmwirkung sei sehr gut, sagt Peter Meili.
Ideale Lösungen gibt es nicht
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Es ist wie in einem Schneefeld, nur stärker. 20 000 Quadratmeter schallabsorbierendes Material umgegeben das Gebäude. Die Tore auf der Vorderseite bestehen aus zehn Meter tiefen Lamellen.
Markanter Fortschritt Durch diese schnittigen Ritzen wird die Luft angesaugt, wenn im Innern die Triebwerke eines Flugzeugs getestet und Emissionen von bis zu 150 Dezibel erzeugt werden; dies rund 800 Mal pro Jahr, tagsüber – aber auch nachts, wenn keine Flugzeuge starten und landen. Doch ausserhalb der Halle liegt der Pegel jeweils um ein Vielfaches tiefer. «Die Dämmwirkung ist sehr gut», sagt Meili. Der Raumplaner hat am früheren Technikum Rapperswil studiert und später an der Fachhochschule Nordwestschweiz eine Weiterbildung in Akustik absolviert. Heute arbeitet er
DANIEL STOLLE
als Fachexperte Fluglärm und Projekte am Flughafen in einem siebenköpfigen Team, zusammen mit Umweltwissenschaftern, Maschineningenieuren und einem früheren Piloten. Am Bau der Halle selbst, die 2014 in Betrieb genommen wurde, war der 52-Jährige zwar nicht direkt beteiligt. Und auch
die von ihm verantworteten Lärmmessungen bei den Testläufen am Boden machen nur einen Teil seiner Arbeit aus. Gleichwohl illustriert die Schallschutzmassnahme, worum es in Meilis Job vor allem geht: unnötigen Lärm auf dem Flughafengelände so weit wie
Die übrigen Bereiche von Meilis Arbeit bieten weniger Spielraum. Sein Gebiet liesse sich als eine Art betriebsinterne Lärmpolitik umschreiben. Wie in der Politik geht es um divergierende Interessen: Auf der einen Seite spürt der Flughafen den Druck auf seine Infrastruktur; die Fluggesellschaften würden die maximale Kapazität gerne erhöhen, mittelfristig von 66 auf bis zu 80 Starts und Landungen pro Stunde. Davon würden der Wirtschaftsstandort und somit weite Teile der Bevölkerung profitieren. Mehr Flugbewegungen bedeuteten auf der anderen Seite allerdings auch mehr Lärm, der zulasten der Anwohner ginge, einer Minderheit also, die es im An- und Abflugregime des Flughafens Zürich indes ebenfalls zu berücksichtigen gilt. Hinzu kommen Aspekte, die die Sicherheit des Flugbetriebs gewährleisten sollen. Ideale Lösungen für alle Seiten gibt es nicht. Meili macht ein theoretisches Beispiel: Für möglichst wenig Lärm wäre es wünschenswert, die Warteräume anfliegender Flugzeuge möglichst hoch oben anzusetzen. Doch damit käme man bald einmal den Luftverkehrsstrassen auf Reiseflughöhe in die Quere.
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Es hilft, wenn man die Thematik wirklich versteht – zum Beispiel am Lärmtelefon.
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Die Hebel, die der Lärm-Manager und sein Team bewegen können, sind ungleich kleiner. Doch es gibt sie. Die Messungen am Flughafen etwa bilden die Grundlage des Lärmgebührenmodells: Laute Flugzeuge kosten die Airlines mehr als solche, die weniger Lärm verursachen. Weiter gilt es, Spitzenbelastungen immer wieder einzubringen im Unternehmen. Und es hilft, wenn man die Thematik wirklich und ganzheitlich versteht.
Kommunizieren Das zeigt sich unter anderem am Lärmtelefon, einer Kontaktstelle für Anwohner, die Meili und seine Kollegen ebenfalls betreiben. Auch hiermit können die Experten die Emissionen nicht aus der Welt schaffen. Aber sie können erklären, warum der Fluglärm vorübergehend zugenommen habe – zum Beispiel, wenn der Flughafen bei Bise von Süden statt von Osten her angeflogen werden muss. Meili und sein Team sind auch Kommunikatoren. Das gefalle ihm, sagt er. Seine Aufgaben sind vielfältiger als vor seiner Zeit am Flughafen, als er vor allem mit Planungen und weniger mit der Umsetzung und den Auswirkungen von Lärmschutzmassnahmen zu tun hatte. Robin Schwarzenbach
Karriere Aargau Trafo Baden, 31. August 2017
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Sonderbeilage
12. August 2017
Neue Zürcher Zeitung
LUCERNE FESTIVAL SOMMER 2017
BILD GORAN BASIC / NZZ
Identität
CH-8021 Zürich _ Telefon +41 44 258 11 11 _ www.nzz.ch
Ruf Lanz
Wir sind umgezogen: Einladung zum Eröffnungsfest in die Tonhalle Maag. Sa 30.09.17 ab 10.45 Uhr.
Es erwarten Sie Konzerte, Podiumsgespräche, Begegnungen mit dem Orchester, Kinderprogramme, Blick hinter die Kulissen und vieles mehr. Wir freuen uns auf Sie! Tonhalle Maag, Zahnradstrasse 22, 8005 Zürich. Weitere Infos: tonhalle-orchester.ch
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
LUCERNE FESTIVAL 3
Ich bin, was ich höre Christian Wildhagen V «Ich bin nicht Stiller», behauptet ein Mensch gleichen Namens im berühmtesten Anfangssatz der Schweizer Literatur. Spätestens seit diesem Paukenschlag, der Eröffnung von Max Frischs Weltbestseller, sind die Themen Identität, Identitätssuche und Identitätskrise, aber auch Identitätsverlust zentrale Denkfiguren der Moderne, die weiterwirken bis in unsere Gegenwart. Seither quälen uns Fragen wie: Wer bin ich überhaupt? Was macht mich als Menschen aus? Welche Rolle spielen meine Herkunft, Abstammung, Bildung, mein Geschlecht, meine Sozialisierung und meine Überzeugungen? Und kann nicht sogar ein so schlichtes Merkmal wie die Haut-, die Haar- oder die Augenfarbe Einfluss haben auf meine Identität? Wer bestimmt überhaupt meine Identität – ich ganz allein durch mein Tun und Handeln? Oder ist Identität etwas, das meine Mit-Welt mir gleichsam auferlegt? Und was geschieht, wenn dieses äussere Bild meiner Person sich nicht mehr mit den Vorstellungen deckt, die ich selbst von mir habe? Beginnt dort, wo ich mit mir nicht länger «im Reinen» bin, wo beispielsweise meine Ideen von einem gelungenen, selbstbestimmten Leben nicht mehr mit der Realität übereinstimmen, bereits eine Krise meiner Identität?
Bevor Sie, liebe Leserin, geschätzter Leser, nun allzu sehr ins Grübeln verfallen, verlassen wir die Ich-Perspektive unserer kleinen Bauchnabelschau und erweitern den Blickwinkel: Identität hat neuerdings nämlich auch wieder Konjunktur im gesellschaftlichen Diskurs. Wenn es also darum geht, zu bestimmen, was oder wer zu einer fest umrissenen Gruppe gehört, zu einer Volksgruppe etwa, zu einer im Wortsinne «exklusiven» Elite oder gar zu einer Nation. Nachdem man in der freien Welt jahrzehntelang das Ideal einer offenen Gesellschaft vertreten hatte, hat sich inzwischen der Wind gedreht: Wir definieren heute wieder bereitwilliger, wer dazugehören soll und wer nicht. Identität wird zu einem Mittel der Distinktion, wie die Soziologie dies nennt. Dabei erlangen Merkmale wie die Herkunft, die Sprache und nicht zuletzt der Glaube eine Wichtigkeit, die man ihnen lange Zeit, zumindest in freiheitlichen demokratischen Systemen, nicht mehr zugestehen wollte. Es liegt nahe, diese neue Betonung des Trennenden mit den gefühlten oder realen Bedrohungen unserer politisch aufgewühlten Zeit zu erklären. Eine Folge dieser weltpolitischen Verwerfungen sind die globalen Migrationsbewegungen, die in Gestalt kaum noch beherrschbarer Flüchtlingsströme über unsere Grenzen und teil-
weise bis vor unsere Haustüren drängen. Dieser Andrang von Menschen, die oft unter furchtbaren Bedingungen ihre Heimat verlassen mussten, die aber durchaus ihre eigene Identität mitbringen in das erhoffte sichere Leben im Exil, verleitet viele dazu, das «Fremde» und das «Eigene» wieder stärker – und manchmal kategorisch – voneinander zu trennen. Und prompt sind ganze Gesellschaften, ganze Länder nicht mehr mit sich selbst «im Reinen». Überzeugte Demokraten halten dem neuen Trend zur Ab- und Ausgrenzung entgegen, dass ein liberales Staatswesen sehr wohl in der Lage sei, die Gegensätze nicht bloss auszuhalten, sondern die Unterschiede sogar gewinnbringend zu nutzen. Gerade die Kulturgeschichte kennt unzählige Momente, in denen aus dem Verschmelzen von Eigenem und Fremdem etwas Neues entstanden ist. Dagegen haben fast alle Versuche, kulturelle Identität mithilfe weltanschaulicher Grenzziehungen zu definieren, zu unfruchtbaren Ideologien geführt – viele Künstler, die unter den Zwangsdoktrinen des 20. Jahrhunderts arbeiten mussten, haben ein traurig Lied davon gesungen. Das Motto «Identität», das die Veranstaltungen des Lucerne Festival im Sommer 2017 in seinen verschiedenen Spielarten aufgreifen, ist also alles andere als
harmlos. Zumal uns die Musik auch selbst immer wieder heilsam verunsichern kann. Musik ist, wie ein Essay in dieser Beilage aufzeigt, in den seltensten Fällen nämlich wirklich jene voraussetzungslos verständliche «Weltsprache», als die sie Sonntagsredner so gern bezeichnen. Als von Menschen gemachte Kunst trägt sie vielmehr die historischen und biografischen Umstände ihrer Entstehung in sich – im Idealfall konfrontiert sie uns unmittelbar mit der schöpferischen Identität ihrer Urheber. Diese kann einen durchaus fremd anmuten, wie der Fall der Kaiserin Maria Luisa belegt, die Mozarts heute als Sinnbild universaler Humanität gefeierte Oper «La clemenza di Tito» einst freiheraus als «una porcheria tedesca» abgelehnt haben soll. Und noch heute schafft nichts so rasch klare Fronten wie die Diskussion über den persönlichen Musikgeschmack. Ich bin, was ich höre – dies ist nicht nur unter Jugendlichen ein beliebtes Mittel, die eigene Identität und zugleich die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu definieren. Sollten Sie nun doch in Zweifel geraten sein über Ihre Identität, halten Sie sich am besten an die Augen, die Sie aufmerksam bei der Lektüre dieses Heftes begleiten: Wie beim Fingerabdruck gleicht keine Iris der anderen, hierin ist jeder Mensch einzigartig und ganz und gar er selbst.
Inhalt
IDYLLE UND WELTUNTERGANG
BEGABTE KEGELBRÜDER
WER SICH ÄNDERT, BLEIBT SICH TREU
«Artiste etoile» ´ Patricia Kopatchinskaja im Gespräch
Riccardo Chailly dirigiert Igor Strawinsky und Richard Strauss
Seite 8
Seite 12 und 13
Seite 17
ALLES BEDARF DER POESIE
WAS ES HEISST, EIN MENSCH ZU SEIN
DAS ARTIFIZIELLE REIZT IHN
MUSIK UND IDENTITÄT
Der Intendant Michael Haefliger über das Motto dieses Sommers Seite 4 und 5
IST MUSIK EINE WELTSPRACHE?
Beethovens «Ode an die Freude» versteht jeder – nämlich anders Seite 7
Zwei Opern von Composer-inResidence Michel van der Aa
John Eliot Gardiner bringt die Opern Monteverdis nach Luzern
Seite 9
Seite 15
BEGREIFST DU, WER DU BIST?
ZWEI SEELEN, ACH, IN SEINER BRUST!
Dem Festival seit vierzig Jahren treu: die Berliner Philharmoniker
Herbert Fritsch deutet Ligetis Endzeitoper «Le Grand Macabre» Seite 18
Die Eröffnungsrede von Iso Camartin zum Nachlesen
Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan ist international gefragt
Seite 10 und 11
Seite 16
Zehn NZZ-Mitarbeiter liessen sich für dieses Heft vom Fotografen Goran Basic tief ins Auge blicken. Denn jede Regenbogenhaut ist ein einzigartiges Kunstwerk der Natur – selbst bei sieben Milliarden Menschen ist keine Iris mit einer anderen identisch.
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IMPRESSUM: Chefredaktion: Eric Gujer. Verantwortlich für diese Beilage: Christian Wildhagen. Art-Direction: Reto Althaus. Bilder: Goran Basic. Redaktion und Verlag: Neue Zürcher Zeitung, Postfach, 8021 Zürich.
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BIG BANG UNICO
4 LUCERNE FESTIVAL
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Wer sind wir? Was machen wir? Wohin gehen wir? Der Intendant des Lucerne Festival, Michael Haefliger, im Gespräch über das Motto dieses Sommers und Erkenntnisse auf der grünen Wiese. Von Christian Wildhagen
Herr Haefliger, das Motto des Lucerne Festival ist in diesem Sommer ausgesprochen vieldeutig, es lautet «Identität». Bevor wir dazu kommen, lassen Sie uns aber einen Schritt zurückgehen: Wozu brauchen Festivals überhaupt ein Motto? Ich glaube, dass ein solches übergreifendes Thema die Möglichkeit schafft, wie mit einem Scheinwerfer Licht auf spezifische Perspektiven in den musikalischen Werken zu werfen, sie also in vielerlei Hinsicht neu zu durchleuchten. Seit ich Festivals organisiere, war für mich immer wichtig, dass sie unter irgendeinem Bogen stehen, der klar und verständlich ist, auf die einzelnen Werke bezogen erhellend wirkt und gleichzeitig eine Art roten Faden durch das Programm spinnt. Ein Motto hat also eine bindende Funktion, und es verhindert aus meiner Sicht die totale Vertikalisierung eines Programms, in dem vorgefertigte Werkfolgen und Konzerte bloss noch wie aus dem Katalog eingekauft und beliebig aneinandergereiht würden. Es zwingt also den Festivalmacher und sein künstlerisches Team dazu, inhaltlich zu denken, in die Tiefe zu gehen und auszuloten, welches Thema dann auch wirklich trägt. Wir diskutieren manchmal bis zu dreissig mögliche Themen, dabei geht es auch schon mal hoch her, und wir hauen uns die Vorschläge gegenseitig so lange um die Ohren, bis wir das richtige Motto gefunden haben. Das allein ist schon eine sehr wertvolle Arbeit, die uns weiterbringt. Denn wir können unser im Diskurs entwickeltes Saisonmotto dann auch gegenüber unseren Partnern, also den gastierenden Künstlern und Orchestern, mit Nachdruck vertreten. Das tun wir in der Regel mit etwa zwei Jahren Vorlauf, so dass wir auch noch wirklich Einfluss nehmen können auf die Planungen der Beteiligten und auf diese Weise ein Gesamtprogramm kreieren können, das im Reigen der vielen, vielen Festivals eine eigene «Identität» besitzt. Was macht ein gutes Festivalmotto aus? Für mich ist ein gutes Motto die Grundlage für eine differenzierte, auch individualisierte künstlerische Gestaltung. Es gibt dabei eigentlich zwei Arten von Themen – solche, die sehr anschaulich wirken, wie etwa «PrimaDonna» im vergangenen Jahr. Da hatte man die Künstlerinnen und namentlich ein Dutzend wunderbare Dirigentinnen ganz konkret auf der Bühne und konnte ihre Arbeit direkt verfolgen. Es wurde in der überregionalen Berichterstattung dann auch vor allem darüber geschrieben, und das Motto hat die Wahrnehmung des Festivals 2016 sehr stark bestimmt, sogar mit der Folge, dass manche Projekte, die nicht unmittelbar damit zu tun hatten, ein wenig im Schatten standen. Der andere Typus bewegt sich dagegen stärker in einem abstrakten Raum, wie jetzt der Begriff «Identität». Die Reflexion über dieses Thema verlangt von jedem Besucher, der sich dafür interessiert, eine gewisse Abstraktionsfähigkeit: Wie verbindet sich das Motto mit den einzelnen Stücken? Aber auch noch grundsätzlicher: Was ist mein eigenes Verständnis von Identität, was ist überhaupt meine Identität? Und wenn wir den Diskurs ins Gesellschaftliche erweitern: Welchen Einfluss haben gravierende politische Entwicklungen, etwa die sogenannte Flüchtlingskrise in Europa, auf dieses Selbstverständnis?
Wenn wir die Menschen zum Nachdenken bringen, haben wir schon gewonnen. Wie entgehen Sie bei einem eher abstrakten Motto der Gefahr, dass das Ganze zu einem Passepartout wird? Indem man sich selbst Grenzen setzt und das Programm ganz klar strukturiert, mit Schwerpunktfeldern und genau umrissenen Teilaspekten. In diesem Sommer ist das etwa der folkloristische Aspekt, der für die Frage der Identität in der Musik eine grosse Rolle spielt. Dementsprechend sind Werke von Komponisten wie Bela ´ Bartok, ´ Zoltan ´ Kodaly, ´ György Ligeti und György Kurtag, ´ für die Volksmusik aus ihrer Heimat eine wichtige und ihr Schaffen teilweise tief prägende Rolle spielte, in vielen Luzerner Konzerten präsent. Mich hat das schon während meiner Zeit beim Davos Festival interessiert. Dort hatten wir
«Wenn wir Menschen zum Nachdenken bringen, haben wir schon gewonnen.» einen Schwerpunkt mit der wunderbaren Musik von Sandor ´ Veress, der ja nicht nur der Lehrer von Ligeti und Kurtag ´ war, sondern in seinen späteren Jahren in Bern unter anderem auch Jürg Wyttenbach und Heinz Holliger zu seinen Schülern zählte. An seiner Musik haben mich damals schon diese sehr archaischen Bezüge zur Volksmusik interessiert, die jeden künstlerisch empfänglichen Hörer auch selbst vor die Frage stellen: Woher komme ich, wie hat mich die Musik meiner Umwelt beeinflusst? Und noch weiter gehend: Wie prägt Musik mein Selbstverständnis etwa als Schweizer, als Deutscher oder als Ungar? Wir haben eine Zeitlang sogar als Alternative das Motto «Flucht» erwogen, weil Flucht und Vertreibung ja bedeuten, dass man sich diesen Fragen in der Fremde noch viel dringlicher stellen muss. Wir haben dann aber erkannt, dass dies eben doch ein Teilaspekt des viel weiter gefassten Themas Identität ist. Und weil ich mich schon so lange damit beschäftige, war ich mir sicher, dass es gerade wegen seines Perspektivenreichtums kein Passepartout sein würde. Wie ging es dann konkret weiter in der Planung des Programms für diesen Sommer? Eine Keimzelle des Programms war der Zyklus mit den drei Monteverdi-Opern, die John Eliot Gardiner mit seinem Monteverdi Choir zur Aufführung bringen wird. Das war und ist im wahrsten Sinne das Herzstück des Programms, weil diese drei grossartigen Stücke, angefangen mit «L’Orfeo», alle zentralen philosophischen Fragen umreissen, die das europäische Musiktheater seit nunmehr über vierhundert Jahren beschäftigen. Das Thema Identität erscheint darin immer wieder zentral, und was ist der mythische Sänger Orpheus anderes als eine identitätsstiftende Verkörperung der Macht von Musik.
Das Motto «Identität» legt nahe, dass Sie damit auch eine Art Selbstfindung für Ihr Festival betreiben: Was ist das Lucerne Festival – was will oder soll es sein? Stimmt das? Ja, durchaus. Wer sind wir, was machen wir, wohin gehen wir – diese Fragen muss man sich auch als Veranstalter regelmässig stellen. Aber wir wollten uns selbst im Rahmen des Programms nicht zum Thema machen, nicht das Festival als Institution oder die Zukunft von Festspielen allgemein hinterfragen. Das wäre sicher reizvoll, und diese Diskussion findet in internen Gesprächen auch statt, aber in erster Linie zählt doch immer die Musik. Gibt es im Leben eines erfolgreichen Festivalmachers auch den Moment, dass man alles Erreichte, also die über Jahre gewachsene Identität des eigenen künstlerischen Projekts, zumindest als Gedankenexperiment einmal grundsätzlich infrage stellt? Damit beschäftigen wir uns im Team tatsächlich sehr stark, natürlich nicht im negativen Sinne von Resignation, sondern im Hinblick auf die Zukunft. Etwa bei der Frage: Wie geht es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit der Form der Sinfoniekonzerte weiter? Wie werden sich die Abläufe und auch die Programme selbst verändern? Wir haben in dieser Richtung ja schon einige neue Formate erprobt, etwa die «40 min.»-Konzerte, die Schranken abbauen und die direkte Berührung mit den Künstlern und ihren Werken erleichtern sollen; oder neuerdings die «Late Night»-Konzerte, die sich wiederum einem anderen Publikum öffnen. Wir profitieren dabei bis heute von Anregungen des grossen Pierre Boulez, zu dessen vielen Stärken eben auch das Reflektieren über neue Formate im Musikbetrieb gehörte. Schon die meist aus dem Zusammenhang gerissene Forderung von Boulez aus dem Jahr 1967, «Sprengt die Opernhäuser in die Luft!», war ja nichts anderes als die anarchisch überspitzte Beobachtung, dass sich der Musikbetrieb totläuft, sobald er bloss noch das immergleiche Repertoire bedient und so in endloser Wiederholung um sich selber kreist. Wie wollen Sie dieser Gefahr begegnen? Ich will Ihnen ein konkretes Beispiel nennen: 2020 ist Beethoven-Jahr, da begeht die Musikwelt den 250. Geburtstag eines ihrer Allergrössten, dessen Werke noch immer die Konzertprogramme in aller Welt beherrschen. Dabei wurden ebendiese Kompositionen zu Beethovens Lebzeiten oft noch mit Widerspruch oder mit Kopfschütteln aufgenommen, weil sie aus künstlerischer Notwendigkeit heraus an Traditionen rüttelten und mit den etablierten Formen brachen – denken Sie nur an die 9. Sinfonie oder an das Unverständnis, auf das die späten Streichquartette stiessen. Unsere Aufgabe muss und wird sein, dies auch aus dem historischen Abstand heraus wieder erfahrbar oder zumindest für heutige Ohren nachvollziehbar zu machen. Sonst würden wir tatsächlich nur noch um uns selbst und unsere etablierten Grössen kreisen. Als Festivalmacher wird man vernünftigerweise nie den ganz radikalen Bruch mit allem und jedem vollziehen, wie ihn Boulez seinerzeit – wohl auch mehr als gedankliche Provokation – forderte, zu-
mal es sich kein Veranstalter leisten kann, sein über die Jahre gewonnenes und aus Interesse und Begeisterung oft auch sehr anhängliches Publikum vorsätzlich zu vergrätzen. Aber wir dürfen uns eben auch nicht zurücklehnen und auf den Lorbeeren ausruhen. Dazu ist etwa die Frage viel zu dringend, wie es mit den medial ganz anders aufgestellten nachkommenden Generationen weitergehen wird, wie man auf die Schnelllebigkeit und die Konkurrenz durch neue Technologien reagieren soll und wie man ein junges Publikum für ein scheinbar so altmodisches Format wie Festspiele begeistern kann. Das klingt, als stände hier manchem Veranstalter eine wahre Identitätskrise ins Haus? So weit ist es bei uns noch nicht (lacht). Aber es hilft schon, sich einmal vorzustellen, es hätte das Festival in Luzern nie gegeben und es käme ein kunstsinniger Milliardär um die Ecke, der uns jedes Jahr, sagen wir, zwanzig Millionen Franken zur freien Verfügung stellte. Was würden wir damit machen? Würden wir wiederum Sinfoniekonzerte veranstalten? Oder würden wir – auf welcher Bühne auch immer – vielleicht in zeitgemässes Musiktheater investieren? Oder würden wir womöglich ganz neue Darbietungsformen ersinnen? So eine gedankliche Rückkehr zur grünen Wiese kann ganz schön aufschlussreich sein, auch wenn man dabei erkennen sollte, dass die momentan praktizierten For-
mate immer noch die besten oder zumindest die derzeit richtigen sind. Bevor Sie bei Ihrem Ausflug auf die grüne Wiese am Ende beschliessen, das KKL in die Luft zu sprengen oder die Salle Modulable mithilfe des Milliardärs doch noch zu bauen, lassen Sie uns konkret werden, was das Motto dieser Sommersaison angeht: Wie bildet sich «Identität» in der Musik aus? Zunächst einmal ist Identität in der Musik natürlich ganz eng verknüpft mit der jeweiligen Epoche. Ein Werk der Barockmusik kann man auch mit wenig Hörerfahrung ziemlich leicht von einem der Romantik unterscheiden. Hinzu kommt dann die stilistische Eigenart jedes einzelnen Komponisten: In welcher Tradition und Epoche bewegt er sich, von wem wurde er beeinflusst, wer waren seine Lehrer, Kollegen, Konkurrenten, Antipoden? Gehört er vielleicht sogar einem Kreis (wie dem «Mächtigen Häuflein» in Russland) oder einer Schule an (wie die Komponisten um Arnold Schönberg)? Identität ist also eine Mischung aus dem jeweiligen Zeitstil und individuellen Merkmalen wie Wesen und Charakter, aber auch Lebenserfahrungen und prägenden Ereignissen der jeweiligen Biografie, bei Beethoven etwa seine Ertaubung. Ein bemerkenswertes Beispiel ist in dieser Hinsicht auch Dmitri Schostakowitsch, der seinen Stil und teilweise seine innersten Überzeugungen unter der tödlichen Bedrohung durch die Stalin-
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Samstag, 12. August 2017
und künstlerischer Identität, es gibt sogar «Nationalkomponisten» wie Grieg und Sibelius (von Wagner hier mal nicht zu reden), die ihren Ländern eine eigene Stimme im Konzert der Nationen geschenkt haben. Täuscht der Eindruck, dass solche regionalen und länderspezifischen Eigenheiten in der weitgehend internationalisierten Lingua franca der Gegenwartsmusik eine geringere Rolle spielen? Ich glaube, dass es schon noch immer gewisse regionale Zentren und Cluster gibt. Nehmen Sie nur die Komponisten, die sich bis heute in der Tradition der Darmstädter Schule und der Musikphilosophie Adornos sehen. Oder die französischen Spektralisten um Gerard ´ Grisey und ihre Schüler. Oder die Vertreter der amerikanischen Minimal Music und nicht zuletzt vieles, was – oft mit Bezug auf westliche Techniken – im asiatischen Raum entsteht. Nur leben wir heute, zum Glück, nicht mehr in jener Hochphase des Nationalismus, als während des 19. und 20. Jahrhunderts die Unterschiede in den länderspezifischen Musiktraditionen dazu herhalten mussten, sich voneinander abzugrenzen und zum Teil sogar die Überlegenheit der einen Musik über die andere zu behaupten. Davon ist man heute weit entfernt, und das ist ein gewaltiger Fortschritt; gewisse Unterschiede bestehen aber sehr wohl weiterhin, und sie sind gut für die Vielfalt in der Musik.
Diktatur verleugnen musste, es aber dennoch geschafft hat, künstlerische Identität in Form eines Personalstils auszubilden, der zu den charakteristischsten im 20. Jahrhundert gehört. Nun kann man Identität, wie es in der politischen Debatte häufig geschieht, aber auch ex negativo bestimmen, indem man genaue Grenzen festlegt, was (und wer) alles nicht dazupasst. Ja, das geschieht natürlich, auch in der Kunst. Es geht dabei um Profilierung. Das erleben wir ja auch im extremen Nationalismus – das ist im Grunde eine Überprofilierung durch Ab- und Ausgrenzung, die dann zu einer (vermeintlich) gesicherten Identität führen soll. Für mich ist Identität aber eine permanente Suche, nichts Festgelegtes, es ist ein menschlicher Prozess, der niemals abgeschlossen ist. Es spielen da, wie gesagt, persönliche Erfahrungen hinein, Begabungen, Vorlieben, Fachwissen und Schwerpunkte in der Ausbildung, im Beruf, im Leben. An ein Ende kommt dieser Prozess strenggenommen erst mit dem Tod. Und hier tut sich gerade in der Kunst ein weites Feld auf: Ich glaube nicht, dass ein Dirigent wie Bernard Haitink, ungeachtet seiner 88 Jahre Lebenserfahrung, jemals an den Punkt kommt, wo er «fertig» ist mit einem Werk und dessen Interpretation. Bei Komponisten ist es ähnlich: Kaum einer dürfte der Überzeugung sein, dass seine Fassung «letzter Hand» auch wirklich den Endpunkt in der kompositorischen
Arbeit an einem Werk darstellt. Man weiss ja etwa um die Bearbeitungszwänge bei Bruckner und Mahler. Identität wäre für Sie demnach eine Form fortwährender Selbstkritik? Ja, im Sinne von Lernen, von Dazulernen, nicht im Sinne von Ablehnung. Wo sehen Sie die Schnittmenge zwischen Identität und Heimat? Die Heimat ist durchaus ein Teil von Identität, aber sie ist nicht «die» Identität, jedenfalls nicht allein und nicht für jeden. Es gehört wohl zu den menschlichen Grundeigenschaften, dass die meisten dieses Bedürfnis nach Heimat verspüren, aber fast jeder versteht darunter etwas anderes. Für manche ist Heimat dort, wo er oder sie geboren wurde; wo der «heimatliche Herd» steht; wo man dieselbe Sprache spricht oder die gleiche Mentalität verspürt; oder wo man sich einfach wohl oder «heimisch» fühlt. Für viele verbindet sich das auch mit regionalen oder nationalen Brauchtümern, und das kann abseits aller Klischees, die hier ja immer schnell bei der Hand sind, auch etwas Identitätsstiftendes sein. Etwa wenn ich als Schweizer aus Überzeugung den 1. August feiere. Schwierig wird es dann, wenn ich von meinem Nachbarn, sozusagen als Identitätsnachweis, verlange, dies in der gleichen Weise zu tun. In der Musik gibt es seit Jahrhunderten eine enge Verbindung von Nationalgefühl
Als Identitätsversprechen erlebt derzeit ja die Idee des Nationalstaats eine dezidiert antimoderne, gegen die Globalisierung gerichtete Renaissance. Der Musikbetrieb war hingegen schon im 19. Jahrhundert international und ist es heute mehr denn je. Mal hypothetisch gefragt: Wären ein dezidiert «schweizerisches» Festival in Luzern oder Salzburger Festspiele, die vorwiegend von österreichischen Künstlern bestritten würden, heute überhaupt noch möglich? Und würden sie uns so etwas vermitteln wie die musikalische Identität dieser Länder in Reinkultur? Die Idee ist nicht so absurd, wie sie womöglich im ersten Moment klingt. Vielleicht wird es sogar einmal konkrete Bemühungen in diese Richtung geben. Man würde dann sehen, wie verschiedenartig sich Identität sogar in einem kleinen Land wie der Schweiz ausprägt. Wenn man beispielsweise den Avantgardismus eines zeitgenössischen Komponisten wie Heinz Holliger neben die gemässigte Moderne von Westschweizer Komponisten wie Arthur Honegger und Frank Martin oder die spätromantische Traditionsverbundenheit bei Othmar Schoeck stellt. Würde man diese unterschiedlichen Welten zusammenbringen, könnte man, glaube ich, durchaus ein faszinierendes Festivalprogramm zustande bringen. Der künstlerische Auftrag des Festivals in Luzern ist aber prinzipiell sehr international ausgerichtet, er lautet, den Bogen ins Ausland zu spannen und – vor allem im Sommer – die besten Orchester der Welt an den Vierwaldstättersee zu holen. Und das mit einem Programm zu verbinden, das eher zeitgenössisch ausgerichtet ist und die engen nationalen Grenzen überschreitet. Gleichwohl ist der Gedanke, einmal so ein schweizerisches Festival zu machen, sehr spannend. Aber spannend deshalb, weil man die Vielfalt der Musik in diesem Land erleben würde – nicht, weil man am Ende mit einem Begriff von schweizerischer Musik nach Hause ginge. Ich glaube nicht, dass es eine schweizerische Musik gibt. Aber es gibt hervorragende Musik von Schweizer Komponisten, und die ist es immer wert, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht zu werden. Lassen Sie uns noch einmal zum Motto «Identität» zurückkehren und den womöglich heikelsten Aspekt dieses Begriffs beleuchten: Sie haben das Motto dieses Sommers bewusst mit der Flüchtlingsproblematik unserer Tage verbunden. Das wirkt auf den ersten Blick ein wenig zeitgeistig, denn der Festivalbesucher dürfte sich in seiner Komfortzone im KKL kaum genötigt sehen, sich realiter mit dem Elend und dem Massensterben im Mittelmeer zu konfrontieren, oder? Nein, das kann er und muss er auch gar nicht. Aber ich denke schon, dass diesem Thema im Kontext des diesjährigen Mottos zentrale Bedeutung zukommt, zumal wir ja unsere generelle Offenheit gegenüber gesellschaftlichen Fragen
LUCERNE FESTIVAL 5 ganz konkret mit Projekten verbinden, die Flüchtlinge einbeziehen, also Menschen, die derzeit heimat- und obdachlos sind. Die also ihr Zuhause und ihre heimatliche Identität im Moment verloren haben, sich aber womöglich eine neue Identität schaffen wollen, indem sie sich gesellschaftlich und künstlerisch bei uns engagieren. Mit der Aufführung von Mozarts Oper «Idomeneo» durch den Flüchtlingschor Zuflucht, mit dem begleitenden Projekt «Radio Identity» und mit dem Flüchtlingsorchester Wien, das unter anderem Beethovens 4. Sinfonie spielen wird, geben wir ihnen eine Bühne und damit eine konkrete Präsenz beim Festival, die über eine lediglich wohlfeile Assoziation mit dem Motto weit hinausgeht. Wir verstehen uns nicht
«Eine geschlossene, unwandelbare kulturelle Identität ist eine Illusion.» als elitäres Kunstfestival, das sich von den Entwicklungen der Gegenwart isoliert und sozusagen nicht den Sauerstoff atmet wie alle anderen Menschen. Wir wollen ganz konkret zu den Überlegungen beitragen: Wie kann man diesen Menschen helfen, wie kann man sie unterstützen, allenfalls irgendwann einen sinnvollen Weg zurückzufinden, und so weiter. Wir müssen uns dringend mit dieser Problematik auseinandersetzen, zumal wir ja erleben, wie schnell dieses Problem bei uns vor der Haustür steht. Ich war jetzt gerade, Ende Mai, in Libanon, und bin auf eigenen Wunsch dort gemeinsam mit dem Schweizer Botschafter in ein Flüchtlingslager gefahren, habe das Leben dort kennengelernt und auch mitbekommen, welche Anstrengungen unternommen werden, um eine gewisse Ordnung und Zivilisation aufrechtzuerhalten. Aber ich habe auch erfahren, dass die wirklichen Flüchtlingszahlen weit höher liegen als die offiziellen Angaben der Uno. Wo aber liegt genau die Verbindung zwischen der Problematik von Flucht und Vertreibung und Ihrem Thema Identität für das Festival? Flüchtlinge müssen sich gezwungenermassen und zu allen Zeiten jeweils sehr akut mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn sie verlieren mit ihrer Heimat zumindest auch einen Teil ihrer angestammten Identität. Das ist nicht erst in der gegenwärtigen Krise so. Auch in die Kunst wirkt dies von jeher immer wieder hinein, denken Sie nur an Wagner, der wesentliche Teile seines Werks als politischer Flüchtling in der Schweiz geschrieben hat. Die Schweiz als Refugium für geflüchtete Künstler – das ist
ein Riesenthema. Und bei Wagner gibt es schon früh alle diese Figuren, die keine Heimat haben oder ewig auf der Suche nach ihr sind, etwa den Holländer, den Weltenwanderer Wotan im «Ring», den Parsifal des zweiten und dritten Aktes. Und da ist eine Gestalt wie Lohengrin, der in bester Absicht aus der Ferne zu den Menschen kommt, diese aber wieder verlassen muss, als man ihn nach «Nam’ und Art», also seiner Identität, fragt. Hätten wir hier jetzt eine geeignete Bühne zur Verfügung, wäre dies eigentlich das Stück der Stunde . . . Oder nehmen Sie eine Oper wie Mozarts «Idomeneo», den wir ja im Rahmen des Festivals in einer eigenen Fassung aufführen werden: Da kommen die Menschen aus einem Krieg heim, erkennen aber diese Heimat nicht mehr, weil der Krieg alles und alle verändert hat. Sie haben also ihre Identität verloren und müssen sie über einen schmerzhaften Prozess erst Schritt für Schritt wiedergewinnen. Werden die globalen Wanderungsbewegungen, die absehbar auf Jahre und Jahrzehnte anhalten dürften, den Musikbetrieb dauerhaft verändern? Bis dato ist dies ja allenfalls in Ansätzen erkennbar. Und bedeutet solch ein Wandel ausschliesslich Bereicherung? Oder wird er auch einen Verlust des Eigenen mit sich bringen, also der über Jahrhunderte gewachsenen künstlerischen Identität, etwa in der westlichen Welt? Für mich ist es eine Illusion, zu glauben, es gebe so eine geschlossene, unwandelbare kulturelle Identität. Der Reichtum, der unsere Kultur heute auszeichnet, ist doch gerade dadurch entstanden, dass wir immer schon Einflüsse aus anderen Kulturkreisen aufgenommen und für uns nutzbar gemacht haben. Nehmen wir in der Musik etwas so Einfaches wie die Pentatonik: Sie stammt aus dem asiatischen Raum, aber durch die Übertragung in unsere Ganztonleitern werden die impressionistischen Klangwunder Debussys möglich, und der Exotismus zieht ein in die Musik. Die ethnologische Forschung hat ja aufgezeigt, welche Vielfalt es etwa auch in den archaischen Musikkulturen in Afrika gibt, manchmal unterscheidet sich das von Dorf zu Dorf. Und wir müssen gedanklich gar nicht so weit reisen: Auch in Gebirgsländern wie der Schweiz oder Norwegen unterscheiden sich bestimmte Traditionen und Brauchtümer manchmal von Tal zu Tal. Die Idee eines einheitlichen Kulturbegriffs ist für mich also ein Konstrukt, denn immer schon hatte der Austausch unter den Völkern und Erdteilen nachhaltigen und prägenden Einfluss. Und wenn eines Tages in der Folge des kulturellen Austauschs beispielsweise Spieltechniken oder Instrumente aus dem arabischen Raum in unsere modernen Sinfonieorchester Einzug halten sollten – was übrigens bei den Schlaginstrumenten ja längst passiert ist –, warum sollte ich das dann als Bedrohung empfinden und nicht als Bereicherung?
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Ein Freundschaftsdienst für Abbado wdh. V Bei vollständig gelungenen Aufführungen beginnen «Planeten und Sonnen» in «Brudersphären-Wettgesang» zu kreisen, bei gemässigteren Wiedergaben hebt das Stück die Hörer immer noch von ihren Sitzen: «Wann immer wir Mahlers Achte spielten», so erinnerte sich der Dirigent Leopold Stokowski, «machte das Werk einen solchen Eindruck, wie ich es bei keinem anderen erlebt habe. Dem Stück wohnt eine zutiefst menschliche Qualität inne, die das Publikum jedes Mal derart berührte, dass ein Grossteil der Hörer am Ende in Tränen dasass.» Die emotionale Entfesselung, die Stokowski erlebte, gehört bis heute zu den Wirkungen dieses Ausnahmestücks, das Gustav Mahler unerschütterlich «das Grösste» nannte, was er geschaffen habe. Am 12. und 13. August 2016 eröffnete Riccardo Chailly mit der 8. Sinfonie das Luzerner Sommer-Festival – es war zugleich der musikalisch denkbar nachdrücklich eingeläutete Beginn einer neuen Ära am Pult des Lucerne Festival Orchestra. Denn Chailly trat damit die Nachfolge seines Mentors Claudio
Abbado an, der diesen besonderen Klangkörper ausdrücklich als «Orchester der Freunde» gegründet hatte. Ein erster und letzter Freundschaftsdienst war denn auch die Wahl der 8. Sinfonie – lieferte Chailly mit den Aufführungen doch ganz bewusst den letzten Baustein im Mahler-Zyklus des Orchesters nach, den Abbado vor seinem Tod 2014 nicht mehr vollenden konnte. Das Label Accentus Music hat diesen zweifachen Griff nach den Sternen nun auf DVD dokumentiert. Die Konzerte des Sommers 2017, in denen Chailly dem Orchester neues Repertoire erschliessen wird, sollen folgen. Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8 Es-Dur. Lucerne Festival Orchestra; Ricarda Merbeth (Magna Peccatrix), Juliane Banse (Una Poenitentium), Anna Lucia Richter (Mater Gloriosa); Sara Mingardo (Mulier Samaritana), Mihoko Fujimura (Maria Aegyptiaca); Andreas Schager (Doctor Marianus), Peter Mattei (Pater Ecstaticus), Samuel Youn (Pater Profundus); Chor des Bayerischen Rundfunks, Latvian Radio Choir, Orfeon ´ Donostiarra, Tölzer Knabenchor; Riccardo Chailly (Leitung). ACC 20390 / 10390 (DVD/Blu-Ray).
6 LUCERNE FESTIVAL
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
«Das Andere kann uns interessieren» Jordi Savall erkundet im Rahmen des Luzerner «Erlebnistages» am 27. August die «Wege der Sklaverei». Von Benjamin Herzog Die Umgebung passt: In der königlichen Saline von Arc-et-Senans in der französischen Region Bourgogne-Franche-Comt´e probt Jordi Savall mit Musikern und Musikerinnen aus Syrien, dem Sudan, aus der Türkei, Armenien, Weissrussland und Bangladesh – Staaten, in denen künstlerischer Ausdruck, zumal wenn er sich mit einer politischen Botschaft verbindet, stark eingeschränkt ist. Savall probt mit politischen Flüchtlingen. Der katalanische Gambist und Orchesterleiter ist ein König der alten Musik. Aber die anderen Musiker an diesem Probenwochenende in Arc-etSenans, etwa der Buzuq-Virtuose Ibrahim Keivo aus Syrien oder die Sängerin Azmari Nirjhar aus Bangladesh, sind in .................................................................................
Konzertprojekte
Besser mit Musik Es ist Mittagszeit. In einem der Nebengebäude der berühmten halbrunden Anlage von Arc-et-Senans sitzen sie an zwei langen Tischen. Die Flüchtlinge. Die Musiker. Die vertriebenen Berühmtheiten. Es gibt Huhn mit Reis und zum Nachtisch Fruchtsalat und Kaffee. Jordi Savall ruht sich aus in seinem Appartement auf der gegenüberliegenden Seite der heute als Museum fungierenden Saline. Savall probt gern in Arcet-Senans, einem versteckten Nest im Departement ´ Doubs, das dank seiner schläfrigen Ruhe für die konzentrierte Probenarbeit ideal ist. Eine Stunde noch, bevor es mit der Arbeit weitergeht. Die Musiker telefonieren, schauen sich Videos auf ihren Mobiltelefonen an, plaudern, rauchen. Zwölf Künstlerinnen und Künstler sind es, plus zwei Assistenten und Savall als Spiritus Rector. Was bringt diese Künstler zusammen, die sonst über den halben Globus verstreut lebten und auftraten? Dafür gibt es drei Gründe. Erstens wirkten Savall und sein Ensemble Hesperion ` XXI schon immer integrierend mit ihrer Arbeit. Man denke an ein Pro-
jekt wie «Diaspora Sefardi», das 2005 als Doppel-CD erschien und der Musik der aus Spanien vertriebenen Juden gewidmet ist. Oder – ein deutliches Vorbild für das jüngste Projekt – an «Orient – Occident. Dialog der Seelen» mit traditioneller Musik aus dem jüdischen, muslimischen und christlichen Mittelmeerraum. Savall sucht nach gemeinsamen Wurzeln, nach dem, was verbindet, statt sich bequem im Elfenbeinturm namens «alte Musik» einzuschliessen. Als Savall mit «Orient – Occident» Ostern 2016 beim Lucerne Festival zu Gast war, schrieb das Festival über ihn, Savall träume von einer Welt, «in der die verschiedenen Kulturen und Religionen friedvoll miteinander leben, und er glaubt, dass sich diese Vision über die Musik viel besser umsetzen lässt als im intellektuellen Diskurs». Dieser Eindruck bestätigt sich im Gespräch. Savall betont seine Verantwortung als Künstler. Man müsse – gerade als Musiker – «in die Gesellschaft hineinwirken». Nicht nur mit schöner Musik, sondern auch ganz konkret. Das ist der zweite Grund. Mit Musikern aus seinem Ensemble besuchte Savall die Flüchtlingslager von Calais und Thessaloniki. Und machte dort – Musik. «Das war das Beste, was wir tun konnten.» Ein Mann aus Afghanistan habe spontan mitgesungen, ein anderer seine Gitarre hervorgeholt. Doch die meisten Flüchtlinge hätten keine Instrumente bei sich gehabt, erinnert sich Savall und blickt seinen Gesprächspartner aus Augen an, die stets etwas traurig wirken und dabei dennoch mild lächeln wollen.
«Die Leute in diesen Lagern brauchen einen Moment der Freude. Sie sind nicht nur traumatisiert, sondern auch extrem gelangweilt. Es passiert ja nichts dort. Ein bisschen Musik zu machen, das ist da schon ein grosses Geschenk.» «Orpheus XXI» – das Projekt, das aus diesen Besuchen entstand und von der EU seit 2016 unterstützt wird – ist, dritter Grund, weit mehr als «ein bisschen Musik machen». Ziel ist es, den daran beteiligten Musikerinnen und Musikern in ihren Exilländern Frankreich, Spanien, Deutschland und Norwegen eine berufliche Existenz zu ermöglichen – als Pädagogen. Die Stars sollen, in einer für viele ganz neuen Funktion also und auch ganz unabhängig von Savall und seinen Mitarbeitern, ihr künstlerisches Wissen Kindern vermitteln, als Musiklehrer arbeiten. So kann, wie Savall betont, längerfristig ein kultureller Austausch ermöglicht werden zwischen ihren Herkunftsländern und Europa. «Die Menschen sollen hier einen Platz finden, ohne ihre eigene Kultur zu verlieren», sagt Savall.
wahrnehmen und sie alleine lassen, dann werden grosse Probleme auf uns zukommen.» In zehn Minuten beginnt die Nachmittagsprobe. Das Repertoire für ein erstes Konzert in der Saline besteht aus traditioneller Musik: Jeder und jede hat ein eigenes Stück mitgebracht. Dann werden so unterschiedliche Musiker wie die zerbrechlich wirkende Azmari Nirjhar und der sanguinische Ibrahim Keivo zusammenwirken, eine virtuose Cymbal-Spielerin aus Weissrussland und ein junger Feuerkopf, der pausenlos auf seiner Darbuka trommelt. Es wird darum gehen, dass man sich über Abläufe einigt. Wer fängt an, wer hat ein Solo, und wer begleitet? Wo soll es laut werden, wo leise – und wann überhaupt ist das Stück zu Ende? Die vertriebenen Stars werden also eine gemeinsame Sprache finden müssen. Savall ist zuversichtlich und hat das Ensemble für Auftritte gleich an mehreren Festivals buchen lassen. Das Interesse sei gewaltig, sagt er. .................................................................................
Eine gemeinsame Sprache
Benjamin Herzog arbeitet als Musikredaktor und Moderator bei Radio SRF 2 Kultur.
«Wichtig ist, dass wir Europäer lernen, dass unsere Kultur nicht die einzige ist. Das Andere kann uns interessieren und zu einer Bereicherung für unser Leben werden. Dieser Dialog kann eine Öffnung sein zu einer anderen Art, zu denken und zu leben. Und dazu bietet sich jetzt die Gelegenheit. Denn wenn wir die Menschen aus anderen Ländern, die zu uns kommen, aus Desinteresse nicht
Jordi Savalls Konzertprojekt «Wege der Sklaverei» ist Teil des «Erlebnistages» am 27. August, in dessen Rahmen unter anderem ein Weltmusik-Festival auf dem Luzerner Europaplatz und die europäische Erstaufführung von John Adams’ «Sila. The Breath of the World» stattfinden werden. Im Rahmen der insgesamt 14 Konzerte sind ausserdem der Flüchtlingschor «Zuflucht» und das BandArt Orchestra in einer Adaption von Mozarts Oper «Idomeneo» zu erleben.
© Peter Fischli/LUCERNE FESTIVAL
Das Konzertprojekt «Orpheus XXI» wird von der Europäischen Union und einem privaten Sponsor mit 250 000 Euro finanziert. Das Projekt läuft bis November 2018. Alle derzeit geplanten Aufführungen sind auf der Website https://alia-vox.com/agenda zu finden. Am 27. August präsentiert Jordi Savall mit den Musikern des Tembembe Ensamble Continuo und seinen Ensembles Hesperion ` XXI und La Capella Reial de Catalunya das Projekt «Die Wege der Sklaverei» mit Musik aus Portugal, Spanien und Lateinamerika aus der Zeit von 1444 bis 1888.
ihrer Heimat ebenfalls Könige: echte Stars wie Savall und dem Publikum in ihren Herkunftsländern bestens bekannt. Dank Festivals mit sogenannter «Weltmusik» kennt man sie inzwischen auch weit darüber hinaus. Zum Beispiel in Europa, wo sie allerdings eine – womöglich – ganz neue Zukunft erwartet.
Sommer-Festival 11. August – 10. September 2017
Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Solisten 22. August 2017 L’Orfeo 25. August 2017 Il ritorno d’Ulisse in patria 26. August 2017 L’incoronazione di Poppea
450 Jahre Monteverdi
Sir John Eliot Gardiner dirigiert die drei Monteverdi-Opern
Karten und Informationen +41 (0)41 226 44 80
www.lucernefestival.ch
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
LUCERNE FESTIVAL 7 Musik weiterhin nicht an die Herkunft der Komponisten gebunden. Der in Halle geborene Georg Friedrich Händel ist ein herausragender Vertreter der italienischen Oper, mit der er über zwei Jahrzehnte das Musikleben in London prägt. Als man auch dort lieber Englisches hören will, verwandelt sich Händel flugs auch noch in einen der wichtigsten Mitbegründer des englischen Oratoriums. Der französische Stil ist im 18. Jahrhundert in Gestalt der «Suite» überall in Europa verbreitet, der italienische wird in Gestalt der «Sinfonia» und des «Concerto» zum Ursprung der Sinfonie und des Instrumentalkonzerts. Der lebensgeschichtlich höchst regional agie-
men des Fortschritts eine eigenständige russische Musik zu entwickeln suchen, während Peter Tschaikowsky am übernationalen Stilideal festhält und deshalb als «Westler» gilt. Wie die Emanzipation all dieser unterschiedlichen Identitäten unter politischer Perspektive ausging, ist bekannt: Sie endete mit dem Zusammenstoss der Nationen im Ersten Weltkrieg und mit den verschiedenen Ausprägungen des Faschismus, dessen Verheerungen jede Idee des Nationalismus dauerhaft diskreditierten. Dabei gäbe vielleicht gerade die Musik ein Modell dafür ab, wie sich nationale Identität(en) und eine über-
«Mit den Sprachen der Musik verhält es sich nicht anders als mit den Wortsprachen: Sie sind Ausdruck von gewachsenen Identitäten.»
Musik ist (k)eine Weltsprache Beethovens «Ode an die Freude» verstehe jeder, heisst es. Doch stimmt das? Bei der Identitätssuche von Menschen und Nationen spielt Musik oft keine völkerverbindende, eher eine trennende Rolle. Von Michael Stallknecht Wenn es im Klassikbetrieb besonders feierlich zugehen soll, wird gern der Topos von der Musik als Weltsprache beschworen: Musik sei die einzige Sprache, die man überall auf der Welt verstehe, heisst es dann. Das klingt gut und schön – aber ist es auch wahr? Wer jemals als Europäer in die Verlegenheit gekommen ist, unvorbereitet der Vorstellung einer Peking-Oper beizuwohnen, müsste hier ehrlicherweise Skepsis anmelden. Die traditionelle chinesische Musik erschliesst sich nämlich in der Regel nicht von selbst, ihr ästhetisches Vokabular «spricht» nicht zum europäisch geprägten Ohr, ihre Wirkung bleibt vorwiegend auf den Oberflächenreiz des Exotischen beschränkt. Umgekehrt ist die klassische, soll heissen: die traditionelle westliche Musik in Asien mittlerweile weit verbreitet. Hunderttausende Kinder lernen hier mit Bach und Mozart Klavier spielen, manche von ihnen studieren danach an westlichen Hochschulen. Mit den Sprachen der Musik verhält es sich nicht anders als mit den Wortsprachen: Sie sind Ausdruck von gewachsenen Identitäten, die sich einander nicht voraussetzungslos erschliessen. Doch ebenso wie sich die Wortsprachen in jahre-, je nach Grad der Fremdheit manchmal jahrzehntelangen Bemühungen erlernen lassen, so lässt sich auch das musikalische Vokabular einer anfangs fremden Kultur erschliessen. Die asiatischen Länder haben sich diesen Mühen mit Bezug auf die traditionelle westliche Kultur unterzogen, während den meisten Europäern ein entsprechendes Interesse jedenfalls bis dato fremd geblieben ist. In
der Rede von der «Weltsprache Musik» steckt deshalb ein gerüttelt Mass Eurozentrismus. Westliche Klassik wird darin unbewusst absolut gesetzt, als «die» Musik schlechthin begriffen. Dabei liesse sich schon die Geschichte der europäischen Musik entlang der Leitfrage erzählen, wie sehr Musik eine länder-, völker-, nationenübergreifende Sprache ist und wie sehr sie unterschiedliche Identitäten spiegelt. Am Anfang wäre die Sache dabei ziemlich einfach, wenn man dem kanonischen Faden der Musikgeschichtsschreibung folgt: Die Kunstmusik des Mittelalters und der Renaissance kennt keine nationalen Identitäten, der gregorianische Choral, aber auch die polyfonen Messen und Motetten der frühen Mehrstimmigkeit entwickeln sich überall in Europa nach ähnlichen stilistischen Prinzipien.
Aneignung und Abwehr Die Entwicklung wird zwar von regionalen Zentren wie der Notre-Dame-Schule in Paris oder später der frankoflämischen Schule vorangetrieben, aber ihre Komponisten arbeiten unabhängig von ihrer Herkunft in ganz Europa. Viele zieht es nach Italien, in die Nähe des kirchlichen Zentrums. Wie in ganz Europa Latein als Bildungssprache gesprochen wird, so klingt auch die lateinischsprachige Kirchenmusik überall ähnlich. Kompliziert wird es erstmals im 17. Jahrhundert, das nicht zufällig auch das Zeitalter der Glaubenskriege ist. Als die kirchliche Einheit Europas zerfällt, gewinnt zunächst der Adel, bald auch das Bürgertum an Macht – und damit
regionale Zentren, in denen regionale Sprachen vorherrschen. Zur musikalischen Paradeform des Zeitalters wird die italienischsprachige Oper, die sich ab 1600 an den italienischen Höfen und bald auch in den italienischen Städten entwickelt. Über mindestens zweihundert Jahre wird die «Weltsprache» der europäischen Opernwelt von da an das Italienische bleiben. Es ist freilich genau diese Dominanz, die Abwehrreaktionen erzeugt und damit die Herausbildung anderer musikalischer Identitäten fördert. Das erste Beispiel gibt Frankreich, wo Ludwig XIV. den Einfluss der italienischen Parteigänger unter Führung Jules Mazarins zu beschneiden sucht. Dabei düpiert er den italienischstämmigen Kardinal unter anderem auf dem Gebiet der Oper, indem er eine eigene nationale Opernform begründet. Zu seinem Instrument wird der (ebenfalls italienischstämmige) Komponist Jean-Baptiste Lully, der sich für die neue Form an den Eigenheiten der französischen Sprache orientiert. Diese Zurückdrängung des italienischen Einflusses wird sich danach noch mehrfach in Europa wiederholen, im Frankreich des 18. Jahrhunderts zum Beispiel im sogenannten Buffonistenstreit, in dem sich die Anhänger der französischen Oper regelrechte Strassenschlachten mit den Anhängern der reisenden italienischen Truppen liefern. Doch wie in ganz Europa der Adel übernational agiert, eine spanische oder österreichische Prinzessin zum Beispiel problemlos Königin von Frankreich werden kann, so sind auch die immer klarer hervortretenden Nationalstile in der
rende Johann Sebastian Bach zum Beispiel schreibt für das Cembalo ebenso «Französische Suiten» wie ein «Italienisches Konzert». Als typisch deutsch gilt gerade die «Vermischung des Geschmackes verschiedener Völker», wie der Flötist Johann Joachim Quantz 1752 notiert. Darin «findet eine jede Nation etwas dem Ihrigen Ähnliches, welches ihr also niemals missfallen kann». Der Germanist Dieter Borchmeyer hat in seinem kürzlich erschienenen Buch «Was ist deutsch?» gezeigt, welche Ambivalenz auch in einer solchen Übernationalität stecken kann. Deutschland wird im 19. Jahrhundert seinen Vormachtsanspruch in der Musik gerade auf die Idee gründen, dass deutsche Musik nationenübergreifend sei. Noch Komponisten wie Alban Berg und Arnold Schönberg verstehen ihre Musik in diesem Sinne als «Weltsprache» – wie es bis heute bei diesem Topos geschieht. Tatsächlich gewinnt etwa das Musikdrama Richard Wagners in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine ähnliche Bedeutung, wie sie zuvor der italienischen Oper zugekommen ist. In Zuund Abneigung gegenüber Wagner definieren Komponisten in ganz Europa die eigene Identität neu – und die Zahl der Nationalstile explodiert geradezu. Dabei liesse sich die Geschichte dieser Nationalstile ebenso gut als eine Demokratisierungsgeschichte der Musik erzählen, wenn man weiter dem offiziellen Faden der Musikgeschichtsschreibung folgt. Denn wie die Vorherrschaft der Kirche und danach die Vorherrschaft des Adels nun von der des Volkes abgelöst wird, werden im 19. Jahrhundert auch jene volksmusikalischen Elemente «kunstfähig», die zuvor kaum im Fokus der Musikgeschichtsschreibung gestanden hatten. Als Lokalkolorit hatten sie zwar immer schon Verwendung gefunden, wenn etwa Joseph Haydn als dritten Satz seines D-Dur-Klavierkonzerts ein Rondo «all’ungarese» schrieb, also «nach ungarischer Art». Nun aber versuchte man auf solchen volksmusikalischen Elementen ganze (nationale) Musiksprachen neu zu gründen. Und erstmals in der Musikgeschichte spielt dabei auch die Herkunft der Komponisten eine ausschlaggebende Rolle: Bedˇrich Smetana und Leoˇs Jan´aˇcek entwickeln eine dezidiert tschechische Musik, der Spanier Isaac Albeniz ´ eine spanische, der Finne Jean Sibelius eine finnische. Und wie schon Lully die französische Oper im 17. Jahrhundert auf die Eigenheiten der französischen Sprache gegründet hat, so berufen sich auch diese Komponisten auf die Sprachen ihrer Heimatländer. Dass daraus leicht neue Spannungen zwischen einem nationalen und einem übernationalen Musik-Ideal entstehen, zeigt die Entwicklung in Russland, wo Komponisten wie Modest Mussorgsky und Nikolai Rimski-Korsakow im Na-
nationale Perspektive auch in der Gegenwart miteinander vereinbaren liessen: Der moderne Musikbetrieb vereint in seinen Konzerten und Opernproduktionen weltweit den geschichtlich gewachsenen Bestand an unterschiedlichen Stilen, wobei gleichzeitig regionale Schwerpunkte weiterhin spürbar bleiben. Dass beides sogar bei Klassikern des 20. Jahrhunderts noch zusammengehen kann, liesse sich beispielsweise an einem Komponisten wie Olivier Messiaen zeigen, der unter anderem indische Einflüsse in seine Musik aufnahm, gleichzeitig in seiner Klangsinnlichkeit aber unverkennbar «französisch» klingt. Gleichzeitig ist mit dem Pop ein übernationaler Stil entstanden, in dem die ganze Welt nun so sehr englisch beziehungsweise amerikanisch spricht wie einst die europäische Welt lateinisch. Im Gegensatz zur klassischen chinesischen Oper lässt sich ein chinesischer PopSong im Übrigen relativ voraussetzungslos verstehen – schlicht, weil er nach bekannten europäischen Prinzipien harmonisiert ist.
Bewahren und Versöhnen Wäre westliche Musik damit also tatsächlich zur Weltsprache geworden? Oder handelt es sich hier wiederum um eine verkappte Form des Kulturimperialismus? Es ist die ästhetische Entsprechung zu der heute viel diskutierten politischen Frage, wieweit westliche Werte einen universalen Anspruch erheben dürfen. Musik spiegelt also immer die politischen Entwicklungen ihrer Zeit, geht aber gleichzeitig darin nicht auf. Eher hebt sie sie – im berühmten Hegelschen Mehrfachsinn des Wortes – auf: bewahrt sie, um sie gleichzeitig zu versöhnen. Man kann heute Musik von Jan´aˇcek anhören, ohne dabei über den durchaus auch politischen Nationalismus des Komponisten nachdenken zu müssen. Ebenso wie man problemlos einen Pop-Song hören kann, ohne über die imperiale Rolle der USA in der Weltpolitik spekulieren zu müssen. Es ist genau dieses Versöhnungspotenzial von Musik, in dem der positive Aspekt der Rede von der «Weltsprache Musik» stecken könnte. .................................................................................
Michael Stallknecht studierte klassische Philologie, Philosophie sowie Theaterregie. Als freier Journalist schreibt er für die «Süddeutsche Zeitung», das Fachmagazin «Opernwelt» und für die NZZ. Das Festival widmet dem Thema in der Reihe «Identitäten» sechs Konzerte mit Werken von Heinz Holliger (19. 8. und 26. 8.), Simon Steen-Andersen (19. 8.), einem Gastauftritt der Camerata Zürich (20. 8.), einer Werkschau des «Composer Seminar» unter der Leitung von Wolfgang Rihm (26. 8.) sowie einem «Inszenierten Konzert» in der künstlerischen Regie von Patricia Kopatchinskaja (2. 9.).
8 LUCERNE FESTIVAL
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Zwischen Idylle und Weltuntergang Patricia Kopatchinskaja ist in diesem Sommer «artiste e´ toile» in Luzern. Die engagierte Geigerin plädiert für eine ganz neue Kultur im Umgang mit Musik. Von Thomas Schacher Unser Gespräch findet im verwunschenen Garten eines geschichtsträchtigen Hauses statt, die Blumen duften verführerisch, die Vögel zwitschern, von der nahen Turmuhr hört man die Viertelstunden schlagen, und die Betriebsamkeit der Stadt dringt kaum in die Idylle. In diesem Gebäude im Berner Länggassquartier wohnt Patricia Kopatchinskaja zusammen mit ihrem Ehemann Lukas Fierz und der gemeinsamen Tochter Alice. Im oberen Stock des Hauses, in dessen Parterre sich die Arztpraxis ihres Mannes befand, kann sie rund um die Uhr musizieren, wenn ihr der Sinn danach steht. Doch der Schein trügt ein wenig, denn die Geigerin ist selten zu Hause. Sie gibt gegenwärtig pro Jahr etwa hundert Konzerte in Europa und Übersee – und wohnt dann meistens in Hotels. Luzern liegt dagegen vergleichsweise nahe. Am diesjährigen Lucerne Festival ist Patricia Kopatchinskaja, zusammen mit dem jungen amerikanischen Cellisten Jay Campbell, «artiste etoile» ´ und bringt ein reichhaltiges Programm mit an den Vierwaldstättersee. Ihr Debüt am Festival fand bereits 2002 statt: Als Trägerin des Credit Suisse Group Young Artists Award durfte die damals 25-Jährige zusammen mit den Wiener Philharmonikern das Violinkonzert von Sibelius interpretieren.
Das Publikum aufrütteln Dass Intendant Michael Haefliger sie nun erneut nach Luzern eingeladen hat, freut sie sehr: Aus dem vielversprechenden Talent von damals ist längst eine Persönlichkeit geworden, die sich einen festen Platz am Sternenhimmel der grossen Geiger erobert hat. Ihr eigenwilliges Spiel wird dabei von der einen Seite begeistert beklatscht, von der anderen Seite argwöhnisch beäugt und teilweise harsch kritisiert.
Patricia Kopatchinskaja spielt nämlich nicht wie alle anderen. Am Luzerner Osterfestival beispielsweise hat sie, zusammen mit dem russischen Orchester «musicAeterna» unter der Leitung von Teodor Currentzis, Mozarts D-DurViolinkonzert KV 218 interpretiert. Obwohl sie getreu nach Noten spielte, klang die Komposition über weite Strecken wie eine Improvisation. Namentlich die ausgedehnten Kadenzen sprengten den stilistischen Rahmen der Mozart-Zeit bei weitem und führten geradewegs in unsere Zeit. Und was Temperament und Showtalent be-
trifft, hat sie in Currentzis einen gleichgesinnten Partner gefunden. Show gehört für Kopatchinskaja zum Konzert wie der Bogen zur Violine. Sie spielt für das Publikum, will es berühren und aufrütteln. Sie gibt immer ihr Äusserstes, zeigt sich dabei auch verwundbar. Musiker, die sich hinter der Maske der Routine verschanzen, sind ihr ein Greuel. Sie will nicht beweisen, dass sie «richtig» und perfekt spielen kann. Werktreue ist für sie ein relativer Begriff: «Die Noten sind nur ein Gerüst», sagt sie und fordert, dass der Solist daraus eine Geschichte formt. Im
dritten Satz des 2. Violinkonzerts von Bela ´ Bartok ´ stellt sie sich vor, dass sie, wie in einem moldauischen Märchen, mit ihrem Instrument gegen einen feuerspeienden dreiköpfigen Drachen kämpfen muss. In Luzern spielt sie neben Bartoks ´ Werk (23. August) auch die Violinkonzerte von György Ligeti (26. August) und von Heinz Holliger (20. August). Mit Spannung erwartet man auch ihr inszeniertes Projekt «Dies irae», das den Klimawandel und die damit verbundene Vision des Weltuntergangs thematisiert. Im Zentrum steht die gleich-
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«Die Situation im heutigen Musikbetrieb ist pervers» Frau Kopatchinskaja, wie gelingt eine ideale musikalische Aufführung? Jedes Konzert ist für mich eine Werkstatt. Es gibt kein Endprodukt. Ich koche gern mit frischen Zutaten, ich wärme nicht gern Fertigprodukte auf. Ist nicht manchmal auch Show dabei? Warum wird «Show» als etwas Negatives betrachtet? Ein Konzert ist, wenn jemand etwas zu sagen hat. Was halten Sie von Werktreue? Die Komposition ist wie ein Kind, das man auf die Welt bringt, und dann muss man es loslassen. Ich will die Musik weiterführen, aber im Geist des Komponisten, nicht im Geist des Professors. Wir müssen das Feuer weitergeben, nicht die Asche. Wenn Sie wählen müssten: Spielen Sie lieber Mendelssohn oder Holliger? Die Werke der älteren und alten Musik sind wie Tempelruinen, man kann sie besuchen und bewundern, aber sie haben nur noch wenig Relevanz für die
heutige Zeit. Die Situation im heutigen Musikbetrieb ist pervers. Die Proportionen stimmen nicht. Das Zeitgenössische müsste im Vordergrund stehen. Welche Werke sagen Ihnen besonders zu? Ich glaube, ich eigne mich gut für die musikalischen Kriegsgebiete. Wenn ich in friedlichem Gebiet bin, spüre ich trotzdem Sprengstoff unter mir. Bei Brahms suche ich Impressionismus, bei Mendelssohn schaudert mich eine Gaskammer im Rücken, in den schönsten Momenten von Schubert und Schumann höre ich den Tod mitflüstern. Worum geht es in Ihrem «Dies irae»-Projekt, das am 2. September zu erleben ist? Es geht um das Ende. Ich habe das Gefühl, dass unser Planet zu Ende geht, und wir sind es, die es verbrochen haben. Wie war Ihre Situation, als Sie 1998 als Flüchtling aus der Moldau in Wien ankamen? Unsere Familie fand anfangs im Flüchtlingslager Unterschlupf, dann in einer
Flüchtlingspension. Geübt werden durfte dort nicht. Aber ich nutzte jeden möglichen und unmöglichen Raum, um zu üben, beispielsweise auf der Toilette der Wiener Hochschule. Wie würden Sie Ihren Berner Geigenprofessor Igor Ozim charakterisieren? Wie hat er Sie geprägt? Die russischen Professoren bauten auf psychologische Abhängigkeit des Schülers, Igor Ozim hingegen war sachlich und forderte Selbständigkeit und Selbstverantwortung. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr Luzern-Debüt 2002 mit den Wiener Philharmonikern und dem Sibelius-Konzert? Es war ein Albtraum, ich fühlte mich dieser Herausforderung nicht gewachsen. Wie bringen Sie Beruf und Familie unter einen Hut? Ich bringe es gar nicht unter einen Hut. Irgendwie schaffe ich es, aber es ist am Rand des Unmöglichen. Interview: Thomas Schacher
namige Komposition von Galina Ustwolskaja für acht Kontrabässe, Klavier und Holzwürfel. Die neuere und neueste Musik ist Kopatchinskaja überhaupt ein grosses Anliegen. Dass die meisten Geiger immer die paar wenigen Ikonen der Vergangenheit spielen wollen, findet sie absurd. In Literatur, Malerei oder Architektur sei es völlig selbstverständlich, dass das Publikum sich für die Gegenwart interessiere. Nur in der Musik wolle man immerzu die alten Tempelruinen hören.
Heimisch in Bern Dass Musik für Patricia Kopatchinskaja immer eine existenzielle Dimension gewinnt, hängt mit ihrer Biografie zusammen. Aufgewachsen ist sie in der heutigen Republik Moldau, die damals noch zur UdSSR gehörte, im Schosse einer Musikerfamilie. 1989 nutzte die Familie den Zusammenbruch des Sowjetimperiums und floh nach Wien. Mit 13 Jahren begann die Tochter das Studium an der Wiener Musikhochschule. Mehr als das Geigenspiel interessierte sie aber die Komposition, und sie entdeckte für sich die Zweite Wiener Schule. Doch sie musste Geld verdienen, und das ging als Geigerin besser denn als Komponistin. Nach Bern kam sie, um beim Violinpädagogen Igor Ozim zu studieren, auch um den Verlockungen und Ablenkungsmöglichkeiten des überreichen Wiener Kulturangebots zu entfliehen. In Bern hat sie dann ihren Mann kennengelernt, und so ist sie dort hängengeblieben. Der im Vergleich zu Wien provinzielle Charakter der schweizerischen Bundeshauptstadt ist ihr sympathisch. Hier findet sie die Ruhe, um konzentriert arbeiten zu können. .................................................................................
Der Musikwissenschafter, Organist und Chorleiter Dr. Thomas Schacher schreibt seit 1997 regelmässig für die NZZ. Seit dem Jahr 2000 steht er überdies dem Kammerchor Uster als künstlerischer Leiter vor.
Das Cello hilft ihm, klarer zu denken Der Cellist Jay Campbell ist der zweite und jüngste «artiste e´ toile» in der Geschichte des Lucerne Festival. Von Marcus Stäbler Wenn Jay Campbell auf der Bühne sitzt und das Cello streicht, verströmt er eine organische Aura. Seine Hände gleiten wie selbstverständlich über die Saiten; er führt Bogen und Finger so natürlich und sicher an die richtigen Stellen, als wäre er von klein auf mit dem Resonanzkörper verwachsen. Aber dem ist nicht so. Erst vergleichsweise spät, mit acht Jahren, hat der Cellist sein Instrument für sich entdeckt. Und zwar aus einem eher profanen Grund, wie er selbst gesteht: «Das war damals vor allem ein Ausdruck geschwisterlicher Rivalität. Meine beiden Brüder hatten Geige und Cello gespielt, aber nur kurz – und ich wollte mich auf dem Instrument beweisen, das am grössten war.» Im kalifornischen Elternhaus war das Cello zunächst bloss ein Hobby wie Fussball oder Surfen, das Jay – eigentlich Jeremiah – Campbell ohne jeden Leistungsdruck ausprobieren konnte. «Ich wurde nie zum Üben gezwungen, sondern in all meinen Interessen unterstützt. Dadurch konnte ich eine gesunde Distanz entwickeln. Die hat mich wahrscheinlich davor bewahrt, auszubrennen wie manche Kollegen, die schon mit drei Jahren angefangen haben.» Die gedankliche Reife, mit der Campbell über sich und seinen Werdegang reflektiert, bildet einen spannenden Kontrast zum jungenhaften Charme des 1989 geborenen Cellisten, der 2013 sein Solo-Debüt mit dem New York Philharmonic Orchestra feierte und in
diesem Jahr als jüngster «artiste etoile» ´ der Geschichte beim Lucerne Festival zu Gast ist. «Im normalen Leben bin ich ein ziemliches Desaster», verrät der zierliche Musiker mit der kunstvoll zerstrubbelten Frisur lachend, «das Cello hilft mir, mich zu fokussieren und klarer zu denken.» Dass die fruchtbare Beziehung zu seinem Instrument auch den Berufsweg von Jay Campbell bestimmen würde, entschied sich erst während der Aufnahmeprüfungen für die Juilliard School. «Ich habe mich damals auch für Medizin und Naturwissenschaften interessiert und beschlossen, dass ich den Erfolg oder Misserfolg bei den Auditions als Zeichen nehme.»
terzuordnen, weil dann die Fähigkeiten des Interpreten im Vordergrund stehen und nicht die Musik selbst. Jeder Komponist will doch etwas Einzigartiges sagen – und es ist die Aufgabe des Interpreten, dieser Aussage auf die Spur zu kommen. Daraus ergibt sich für mich die Verpflichtung, genau zu überlegen, wie man sich in den Dienst des Werks stellt. Und gleichzeitig finde ich es wichtig, sich eine Durchlässigkeit und Verletzlichkeit zu bewahren, um auf den
Im Dienst am Werk Mit dem Studienbeginn am renommierten Konservatorium in New York waren die Weichen für eine professionelle Musikerkarriere gestellt, die der damals 19-Jährige mit grossem künstlerischem Ernst verfolgte. Ermutigt von seinem Lehrer Fred Sherry, den er als «musikalischen Vater» bezeichnet, suchte und fand Campbell eine eigene Handschrift, die sich massgeblich von dem unterscheidet, was gemeinhin als «amerikanischer» Stil gilt – ein möglichst «grosser» Ton mit viel Vibrato ist für ihn ausdrücklich nicht das oberste Gebot. «Ich finde es problematisch, alles einem bestimmten Schönheitsideal un-
«Im normalen Leben bin ich ein ziemliches Desaster.»
Moment reagieren zu können. Auf das Miteinander mit den Kollegen auf der Bühne, aber auch auf die Zuhörer.»
Von Boulez geprägt Es überrascht demnach nicht, dass Campbells Ansichten auch von der historischen Aufführungspraxis inspiriert sind. Aus seinen Interpretationen der Bach-Suiten etwa spricht unverkennbar die Idee einer prägnanten Klangrede. Doch er versteht sich nicht als «Spezialist», im Gegenteil: Das Repertoire von Jay Campbell umfasst eine Spannbreite und Vielfalt, wie sie nur die wenigsten Kollegen vorweisen können. Es reicht von solistischen Engagements mit grossen Orchestern bis zur Kammermusik, die er etwa als Mitglied des famosen Jack Quartet auf internationalem Spitzenniveau betreibt; es erkundet ein Spektrum vom Barock bis in die zeitgenössische Musik, mit einer für seine noch junge Karriere beeindruckenden Bilanz von über hundert Uraufführungen und der Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen Komponisten wie Salvatore Sciarrino oder dem New Yorker High-Speed-Eklektiker John Zorn. Wichtige Impulse erhielt Campbells Interesse für die neue und neueste Musik während seiner Zeit als Mitglied der Lucerne Festival Academy. In den Jahren 2010 und 2011 übernahm er dort den Solopart in den Werken «Messagesquisse» und «Pli selon pli» von Pierre
Boulez, unter Leitung des Komponisten selbst. «Mit welcher Hingabe und Leidenschaft er über neue Musik und junge Komponisten sprechen konnte, hat mich sehr beeindruckt, ebenso seine grossherzige Haltung gegenüber den Musikern der Academy. Boulez brannte dafür, seine Erfahrungen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Er war auch nicht so analytisch, wie man aus der Ferne oft glaubte; in seinem Dirigat habe ich immer auch eine organische Schönheit erlebt.» Die Erfahrungen der Lucerne Festival Academy haben Jay Campbell dauerhaft geprägt und seine Neugierde und seinen künstlerischen Ernst weiter gefördert. Deshalb ist er besonders froh, als erster Alumnus der Academy jetzt zum «artiste etoile» ´ des Festivals gekürt worden zu sein. «Ich freue mich sehr auf die Konzerte, in denen ich einiges von dem zeigen kann, was mich als Künstler ausmacht.» .................................................................................
Der Musikwissenschafter Marcus Stäbler arbeitet als Autor für verschiedene Medien, u. a. den NDR und die NZZ. Am 15. August ist Jay Campbell in der Reihe «Interval» im Foyer des KKL zu erleben; am 17. August spielt er bei den «40min.» Michel van der Aas Werk «Up-close» für Violoncello, Streicher und Film; er konzertiert beim «Erlebnistag» am 27. August und ist am 2. und 3. September Solist bei den Konzerten der Lucerne Festival Academy unter Matthias Pintscher.
Er kommt überpünktlich zum Gespräch. In einem Cafe´ in Hannover bestellt er sich einen doppelten Espresso, extrastark. Sonst aber wirkt Michel van der Aa ziemlich gelassen und entspannt. Am Vortag hatte seine Oper «Blank out» von 2015/16 Deutschland-Premiere, bei den Kunstfestspielen Herrenhausen, die der Dirigent Ingo Metzmacher verantwortet. Die Schweizer Erstaufführung dieser Kammeroper für Sopran, eingespielte Baritonstimme und Chor sowie 3-D-Film folgt am 12. August im Rahmen des Lucerne Festival. In diesem Sommer ist der 47 Jahre alte Niederländer Composerin-Residence, mit einer grossen Werkschau in Luzern. Als Schweizer Erstaufführung steht am 13. August zudem das Musiktheater «The Book of Disquiet» für Schauspieler, Ensemble und Film nach Fernando Pessoa auf dem Programm. Ein musiktheatralischer Ansatz findet sich indes auch in vielen anderen Werken van der Aas. So ist «Up-close» für Solocello, Streicher und Film eine Art instrumentale Filmoper. In «Hysteresis» für Klarinette, Ensemble und Tonspur wird hingegen dem Soloinstrument ein digitales «Alter Ego» gegenübergestellt. Denn van der Aa hat ein Gesamtkunstwerk im Sinn, das unterschiedliche Genres und Künste verbindet. Er hebt Gattungsgrenzen auf, um überdies neueste Techniken zu integrieren. Alles dreht sich um die Wahrnehmung und Perspektive, das grosse Thema dahinter: Identität, passend zum diesjährigen Festivalmotto. Sein Schaffen lockt ein anderes, jüngeres Publikum an, zumal sich auch seine Musik vielfältig gibt: samt Pop, Alternativ-Rock und Jazz. Doch wofür steht Michel van der Aa?
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Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
«Alles bedarf einer menschlichen Poesie» Michel van der Aa gibt der Oper eine Zukunft. Am 13. August zeigt das Festival neue Bühnenwerke seines Composer-in-Residence. Von Marco Frei
Heisst das im Umkehrschluss, dass die Oper stirbt, wenn sie das nicht tut? Jedenfalls würde es mir persönlich gekünstelt erscheinen, dies auf der Bühne nicht zu tun und in meiner Musik nicht zu nutzen. Insofern ja, denn dann macht sich die Oper als Gattung irrelevant. Es geht mir aber nicht darum, dass die Technik Gegenstand der Oper sein muss. In der Oper ist weiterhin Platz für die existenziellen Fragen: Liebe, Einsamkeit, Verlust, die grossen Themen eben. Wenn man sich die neuen Opernkreationen über die Jahre anschaut, stellt man fest: Die Stoffe haben sich im Grunde nicht geändert, sondern die Sprache und die Mittel. Das sollte auch so sein, um eine Brücke zum Publikum zu schlagen. Die dramatische, emotionale Richtung bleibt aber grundsätzlich bestehen. So auch in «Blank out»: Alles dreht sich um ein Trauma, das aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet
Was hat das gebracht? Aus dem Filmstudium entstand 2003 die Kammeroper «One». Dieses Werk hat mir die Augen geöffnet, welche Möglichkeiten ich mit Film, Videos und LivePerformance habe: wie ich das kombinieren kann. Wie kann man mit einem vorab aufgenommenen Sänger auf dem Bildschirm als Live-Performer interagieren? Wie kann ich das thematisieren und lösen? Die Kammeroper «One» hatte van der Aa seinerzeit mit Barbara Hannigan realisiert, Artiste etoile ´ am Lucerne Festival 2014. Auch hier ist eine Frau die einzige «echte» Rolle. Mit der Live-Darbietung sowie den Projektionen von fünf älteren Frauen auf einer Leinwand wird überdies die spannungsreiche Suche nach Identität ausgestaltet, und Gleiches gilt für «Up-close» mit Solocello und Film von 2010. In den Videos sieht man eine ältere Frau, die sich in einem Wald verirrt und auf ein verlassenes Haus trifft. Die Solistin wird zur Co-Protagonistin der älteren Frau im Film, scheint sie zu spiegeln. Eine weitere Voraussetzung für «Blank out» markiert die Oper «Sunken Garden» von 2011–13: der erste 3-D-Film von van der Aa. Seine Filmsprache ist von David Lynch inspiriert, auch Andrei Tarkowski, Bill Viola oder der dänischen DogmaGruppe. Musikalisch berührt van der Aas Stilvielfalt überdies György Ligeti oder Karlheinz Stockhausens frühe Elektroakustik der 1950er Jahre. Und auch Johann Sebastian Bach ist präsent: Manche Chorsätze wirken fast wie Bach-Choräle.
Herr van der Aa, in einem Interview forderte Pierre Boulez 1967: «Sprengt die Opernhäuser in die Luft!» Hat er recht? Ist die Oper längst tot? Nein, die Oper ist nicht tot. Aber es ist wichtig, dass die Schöpfer und Veranstalter von Opern diese Gattung so präsentieren, dass sie unserer Zeit erlaubt, in sie hinein zu wirken. Ich glaube, dies hat Boulez gemeint. Und wie kann das gelingen? Indem wir auch Bilder, Elektronik und Techniken integrieren und nutzen, die wir alle jeden Tag um uns haben. Für mich ist das so. Kommunikationsmittel wie Smartphones gehören längst zu unserem Alltag, prägen unser Leben. In unserer Zeit ist alles eng verbunden mit dieser Technik und hängt auch eng von ihr ab. Das berührt ganz dezidiert die Sprache und unser Vokabular, die sich dadurch verändern. Auch auf die Oper muss sich das auswirken.
liche Konzepte und performative Elemente, bis ich 2002 zusätzlich an der New Yorker Filmakademie studierte: später ergänzt um Kurse in Bühnenregie.
und erzählt wird. Die Geschichte fusst auf Biografie und Schaffen der südafrikanischen Lyrikerin Ingrid Jonker, die sich 1965 an einem Strand bei Kapstadt ertränkte. Zuerst tritt eine Frau auf, die Sopranistin und einzige Live-Darstellerin in dieser Oper. Sie erinnert sich an das Jahr 1976 und an ihren sieben Jahre alten Sohn. Von dem Haus aus, das an einem Deich gelegen ist, beobachtet sie ihn beim Schwimmen. Plötzlich geht er unter. Sie verharrt in Schockstarre. Auf der Bühne baut die Frau ein Modell: das Haus von damals. Eine kleine Kamera zeichnet live den Modellbau auf. Währenddessen scheint sie die Beziehung zu ihrem Sohn aufzuarbeiten, bis ein Mann erscheint: der Bariton. Auch er singt und spielt, allerdings nur in der Übertragung, via Leinwand. Sein Trauma geht ebenfalls auf das Jahr 1976 zurück. Seine Mutter ist ertrunken, als sie ihn retten wollte. Arbeiten Sie deshalb mit 3-D-Technik, um die Reibung zwischen dem Abstrakten und dem linear Erzählten, zwischen Realität und Fiktion zu verstärken?
«In der Oper ist weiterhin Platz für die existenziellen Fragen: Liebe, Einsamkeit, Verlust, die grossen Themen eben.»
Ja, aber es geht schon vorher los. Wenn man den Theaterraum betritt und die 3-D-Brille aufsetzt, beginnt bereits hier die Aufführung. Das ist wirklich etwas Gewaltiges, denn: Man sieht nicht nur die 3-D-Filme durch die Spezialbrille, sondern ebenso die Live-Sängerin. Diese Brille ist also auch eine Interpretation der Realität, also einer Sängerin, die auf der Bühne «in echt» agiert. Das ist psychologisch sehr interessant. Selbst wenn der 3-D-Film gerade nicht läuft, hat man noch die Brille auf und sieht die «echten» Szenen dadurch ebenfalls anders. Mit welcher Konsequenz? Man fragt sich im Grunde stets, was man gerade sieht. Ich finde es interessant, damit zu spielen. Was haben wir gerade gesehen? Es ist für mich der grösste Erfolg, wenn solche Fragen gestellt werden. In «Blank out» setzt die Frau auf der Bühne ihre eigene, zutiefst persönliche Wirklichkeit zusammen. Die Erinnerung markiert ihre Identität. Die Miniaturwelt des Modellhauses kollidiert jedoch zusehends mit der Realität, zumal die Schilderungen des projizierten Mannes eine verstörend andere Sicht der Vorgänge offenbaren: Die Frau auf der Bühne ist seine Mutter. Folgt man seiner Schilderung, so ist die einzige (vermeintlich) «echte» Live-Ausübende in dem Werk gar nicht existent: Sie ist eine Rekonstruktion der Erinnerung des Mannes, der seinerseits aber nicht «in echt» auftritt. Ein komplexes Spiel von Sein und Schein. Die Technik ist also kein Selbstzweck? Genau, sie dient dem Erzählen der Geschichte. Das grösste Kompliment ist für
mich, wenn die Besucher hinterher sagen, sie hätten die Technik gar nicht registriert: wenn sie bewegt sind von der Geschichte und der Musik. Überdies ermöglicht die Technik eine neue Perspektive der Wahrnehmung, weil sie eben die Besucher in die Position bringt, sich selbst zu fragen: «Ist das echt, was ich sehe, oder nicht?» Das ist ganz anders als im Kino, wo man nie das Echte erleben kann. Hier aber singt und agiert daneben eine «echte Sängerin». Genau das ist die grosse Stärke von Oper und Theater, und dies lässt sich übrigens sehr wohl ganz direkt auf unsere Realität übertragen. Wie meinen Sie das? Wir betrachten uns selbst über Facebook oder andere sozialen Netzwerke. Von uns sind also jeweils verschiedene Versionen im Umlauf, etwa auf dem Bildschirm von Computer und Smartphone. Im Grunde ist dies genauso ein Filter der Realität wie in «Blank out» die 3-DBrille. Und letztlich ist das auch ein uraltes Thema, seit dem antiken Theater: Oft betrachtet der Held sich selbst, aus verschiedenen Perspektiven, blickt hinter einem Fenster jeweils auf die Welt. Wie betrachten Sie sich: als Komponist, Filmemacher, Künstler? Ich sehe mich zuvörderst als Komponist. Ich komme aus der Musik, und als «reiner Komponist» ging es bei mir auch los. Ich bin den Donaueschinger Spuren gefolgt, komme daher. Aber mit der Zeit wuchsen in mir Ideen, die nicht mehr einzig mit Musik umzusetzen waren. Es gab Dinge, die ich erzählen wollte, aber dafür reichte nicht mehr nur der Klang. Ich stellte fest, dass es noch visuelle Ansätze gibt. Zunächst integrierte ich räum-
Sind die Bach-Choräle in «Blank out» eine Art universelle, zeitlose Stimme, ähnlich wie im antiken Theater? Genau. Für mich muss Kunst immer eine Balance finden zwischen Form und Struktur, Gehalt und menschlicher Poesie: Emotion. Wenn es nur auf eine Seite ausschlägt, empfinde ich das persönlich als falsch. Bach ist für mich der Meister dieser Balance. Er hat das bis zur Vollendung beherrscht. Man kann alles klar analysieren, aber wenn man es hört, erreicht es emotional eine unglaubliche Tiefe. Das macht ihn zum vielleicht grössten Komponisten. Seine Musik ist tatsächlich zeitlos. Ich suche immer nach dieser Balance. Struktur ist notwendig, aber es bedarf auch einer menschlichen Poesie. Warum haben Sie bisher noch kein Musiktheater über die Technik und ihre Folgen vorgelegt, obwohl soziale Netzwerke zusehends Einfluss auf unsere demokratische Kultur und Arbeitswelt haben? Ich habe einen Vokalzyklus geschrieben, «The Book of Sand», der das Smartphone als Technik reflektiert. Das war ein erster Schritt. Ja, ich kann Ihre Gedanken, vielleicht auch Ihre Sorgen, verstehen, aber: Diese Probleme kann die Kunst nicht lösen. Ohnehin denke ich, dass der Trend wieder zurückgeht. Ich sehe vermehrt junge Menschen, die sich smartphonefreie Tage gönnen. Es gibt einen Gegentrend zur ständigen Erreichbarkeit und zum ständigen Miteinanderverbunden-Sein. Das berührt übrigens auch das Konzert- und Opernleben. Inwiefern? Es gibt ein Verlangen danach, gemeinsam einem Kulturereignis beizuwohnen. Das sind aber nicht notwendigerweise die gewöhnlichen Programme von Opern- oder Konzerthäusern. Es gibt nämlich zugleich ein Bedürfnis nach Einmaligkeit, auch nach Orten, die einmalig sind. Viele junge Leute nutzen solche Angebote. Es gibt also bereits eine Gegenbewegung. Sie sehen: Ich bin nicht so pessimistisch, wenn es um die Zukunft von Oper und Konzert geht. Aber ich denke sehr wohl, dass die Häuser und Festivals offen sein sollten für neue, andere Erfahrungen und Mittel. .................................................................................
Der Musikwissenschafter Dr. Marco Frei schreibt regelmässig für die NZZ. Er lebt und arbeitet als freier Musikpublizist in München.
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Samstag, 12. August 2017
Begreifst du, wer du bist? Identität ist ein Begriff, der mehr Fragen aufwirft, als er zu beantworten vermag. Von Iso Camartin
Wenn ich ins Publikum schaue, verehrte Damen und Herren, habe ich nicht den Eindruck, die Frage nach Ihrer «Identität» würde Sie gerade in besonderer Art und Weise quälen und belasten. Sie haben sich chic gemacht für einen festlichen Eröffnungsakt, vor allem für ein schönes bevorstehendes Konzert, Ihre Gesichter zeigen ein freundliches Lächeln, Sie sind einigermassen in Feierlaune, Ihr Wesen befindet sich offensichtlich im Genussmodus. Dinge, die stören könnten oder das Leben beschwerlich machen, haben Sie wohlweislich zu Hause gelassen, zumindest bewusstseinsmässig beiseitegeschoben. Wenn wir dann noch davon ausgehen, dass auch Ihre gegenwärtige Begleitung vollkommen Ihrem Herzenswunsch entspricht – was ja nicht immer und überall bei feierlichen Anlässen der Fall ist –, so dürfen wir vermuten, dass Sie heute Abend hier im KKL – in Erwartung erfreulicher Erlebnisse – mit sich im Reinen sind. Aber was heisst das eigentlich, «mit sich im Reinen sein»? Wohl nicht in erster Linie, dass man sich gewaschen hat und nicht unangenehm riecht. Nicht zu stinken, bedeutet noch lange nicht, mit sich im Reinen zu sein, auch wenn ein körperliches Wohlgefühl vielleicht eine der Voraussetzungen dafür ist. Denn im Grunde besagt «mit sich im Reinen sein» ja auch, mit der Welt nicht im Hader zu liegen. Den Nachbarn nicht unnötig zu hassen oder zu beneiden. Den Fremden zumindest ihr Glück zu gönnen, ihre Fähigkeiten und ihr Anderssein anzuerkennen, für ihre Bedürfnisse nicht taub und blind zu sein. Mit sich im Reinen zu sein, bedeutet ja auch nicht, sich von dieser Welt verabschiedet zu haben, zum Eremiten und Misanthropen mutiert zu sein und nur noch den von der Welt bereits Abgemeldeten in sich wahrzunehmen. Mit sich im Reinen sind vermutlich nur solche, die es fertigbringen, mit der Welt zumindest im Frieden zu leben, und diese nicht nach eigenem Gusto und um jeden Preis umkrempeln wollen, ja die bis zu einem gewissen Grad sogar dafür dankbar sind, dass die Welt so ist, wie sie ist, und gerade nicht nur so, wie sie selbst glauben, sie hätte zu sein. Mit sich im Reinen sein, ohne zu bedenken, was in der unmittelbaren Nähe und in der weiter entfernten Welt sich abspielt: Das scheint irgendwie gar nicht zu gehen. Das wäre Weltflucht, sogar Weltfremdheit, oder dann Selbstvergessen-
heit und Realitätsverweigerung, letztlich die eigene Verabschiedung aus der Gemeinschaft der Menschen. So scheint die Frage, wer man eigentlich ist und sein möchte, sich ungebeten wieder in die eigenen Gedanken einzuschleichen, selbst hier im KKL. Es hat schon Sinn, dass die Verantwortlichen des Lucerne Festival in diesem Jahr das Problem der Identität ins Zentrum der thematischen Fragestellung gerückt haben. Das Wort «Identität» gehört zwar zu den oft benutzten Vokabeln unserer Zeit, aber keineswegs zu den klaren und unmittelbar einsichtigen. Identität ist ein Begriff, der mehr Fragen in Gang
«Wir brauchen eine Löschtaste für das, was wir nicht mehr sein wollen.»
setzt, als er zu beantworten vermag. Etwas angeberisch und prätentiös klingt womöglich das Wort, aber dahinter verbirgt sich weder eine schicke Mode noch eine arrogante Formulierung von Fachphilosophen. Im Zentrum steht nichts Geringeres als die schlichte Frage: «Begreifst du, wer du bist?» Oder in der allgemeineren und sozialeren Formulierung: «Begreifen wir überhaupt, wer wir sind, was wir tun und was wir sein und werden wollen?» Der Philosoph Jürgen Habermas hat vor Jahren die Ich-Identität als einen komplexen Balanceakt beschrieben zwischen persönlich-individueller Identität einerseits und sozialer Identität andererseits. Die erste kann man sich als eine vertikale Zeitachse vorstellen, welche die entscheidenden Stufen der Lebensgeschichte eines Individuums umfasst. Die soziale Identität denkt man sich am besten als eine horizontale Raumachse,
auf welcher die unterschiedlichen Zugehörigkeiten eines Individuums zu den sozialen Gruppen seines Lebensraumes figurieren. Man könnte sagen, dass im Schnittpunkt dieser beiden Achsen das gegenwärtig lebende Ich sich befindet, das sich durch «individuelle Einmaligkeit» auszeichnet – wir sind ja schliesslich alle Besitzer einer «Identitätskarte», die uns als unverwechselbare und behaftbare Individuen ausweist. Andererseits sind wir aber ebenso durch die Unvermeidlichkeit der uns einbindenden Zugehörigkeiten – durch Familie, Nation, Sprache, Religion und so weiter – mit charakterisiert. Der gelebte Augenblick ist deshalb für das eigene Selbstverständnis weder ein Ruhekissen noch eine hinlängliche Garantie, vor fundamentalen Selbstzweifeln oder gar Identitätsverlust geschützt zu sein. Das Spannende an der kontinuierlich betriebenen eigenen Identitätsfürsorge ist ja gerade, dass die Klärung, ob man authentisch lebt – so wie man ist und sein möchte –, vor jeder wichtigen Entscheidung wieder fällig wird. Was wäre es doch für eine betrübliche und selbstbeleidigende Enttäuschung, wir würden auf dem Totenbett realisieren, eigentlich immer nur so gelebt zu haben, wie andere es wollten, wie man halt so durchs Leben getrieben und gestossen wurde. Den Menschen nur als die Summe seiner genetischen Voraussetzungen und seiner emotionalen, durch die Gesellschaft und die Lebensumstände bedingten Impulse zu betrachten, tut dem Lebenswillen und dem gesunden Ich-Stolz eines Individuums doch erheblich unrecht, und dies selbst dann, wenn die eigene Lebensleistung vor allem darin bestanden hätte, gegen die Zumutungen der anderen und der Gesellschaft meistens nur ein trotziges «Nein! So nicht! Nicht mit mir!» gesetzt zu haben. Es befindet sich etwas Rebellisches in unserem Identitätskern, etwas Eigenwilliges und Trotziges, sogar Unversöhnliches und Freches, das geradezu «luziferisch» daherkommt und Gott und Teufel nicht fürchtet. Ja wir dürfen sogar vermuten, dass – sofern es im Menschen nur Hinnahme und Bereitschaft, nur Gehorsam und Schicksalsergebenheit gäbe – wir auf der Welt weder Zivilisationen noch Kulturen kennen würden, weder Technik noch Kunst, und dass ohne individuellen Eigensinn und ohne das Ausscheren aus dem natürlichen Trab der Welt wir immer noch näher
dem Tierreich als der Menschenwürde leben würden. Es ist etwas Grandioses um diese Daseinsfrechheit des Menschen, die sich so unscheinbar hinter dem Wort Identität verbirgt, die uns aber regelmässig fordert und zwickt und uns immer wieder vor die Frage stellt: Bist wirklich du es, der das will und entscheidet? Oder bist du nur ein Getriebener, eine Gejagte, ein Mensch also, der brav den unbekannten Willen einer höheren Macht vollstreckt? Eine Figur auf einem Schachbrett, dessen Spiel ganz andere bestimmen? Oder aber – zumindest in guten und starken Augenblicken – der eigene Spielmacher im Leben, der JaSager und Nein-Sager aus Einsicht und Überzeugung, aus Erfahrung und Verantwortung, und nicht allein der brave Mitspieler aus Angst und Not, aus Konvention und Fatalismus? Ganz sich selbst sein zu wollen, ist allerdings eine Forderung und eine Überforderung zugleich. Dadurch gerät die Ich-Identität in Krisen. Auf der einen Seite ist es die Krise des Zuviel an Selbstmarkierung, in der jemand glaubt: Nur ich kann es lösen, nur ich bin gefragt! Solche Ich-Identitäts-Akrobaten nennt man heute Egomanen, früher Narzissten. Sie sind pathologisch selbstzentriert, schwer heilbar, weil sie der nur beschränkt richtigen Ansicht sind, es gebe nichts Wichtigeres auf der Welt als sie selbst. In einem älteren Woody-Allen-Film fragt ein Student den Filmemacher, war-
um seine Filme so selbstgefällig, so narzisstisch selbstverliebt seien. Darauf antwortet der Regisseur, er identifiziere sich überhaupt nicht mit der mythologischen Figur des Narziss. «Mit welcher dann?», will der Fragende wissen. Die Antwort des Regisseurs: «Mit Zeus!» – Ich, der Grösste, der Mächtigste, der alles kann, der alles darf! Heute schaffen es die krankhaften Egozentriker und Selbstbeweihräucherer bis auf die Präsidentenstühle dieser Welt! Schauen wir uns doch um, wie diese vorauseilende Ich-Obsession in der Welt der Mächtigen grassiert. In einer reinen Ich-Glorie zu leben, ist ein Mangel an Respekt vor den Leistungen der anderen. Es ist vor allem ein Mangel an Diskretion gegenüber der Welt und ein eklatanter Mangel an Urteilskraft gegenüber sich selbst. Die deutsche Sprache kennt das schöne Wort «Überheblichkeit». Das ist eine Autoimmunkrankheit! Wer sich an sich selbst überhebt, ist ernsthaft krank. Ich-besessene Menschen neigen dazu, bei der Selbstfindung das ihnen Mögliche total zu überschätzen. Irgendwann wird es für jeden zu viel werden mit der Ich-Verfallenheit. Der Ballon kann platzen, die Landung wird hart und beschämend sein. Auf der anderen Seite kennen wir aber Zustände eines Zuwenig an IchIdentität und an Eigenprägung. Neigungen des allzu bereiten Mitschwimmens und Einwilligens, oft bis zur Selbstaufgabe, sehen wir heute gerade bei Jugendlichen in gefährlicher Ausprä-
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gung. Geltung und Anerkennung finden sie nur noch im Kollektiv, im Anschluss an Peer-Groups und an Gleichgesinnte. Man will es mit sich und der Welt einfach haben, zu einfach. Vor kurzem hat die französisch-bulgarische Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Julia Kristeva, die in Paris mit jungen Flüchtlingen und Asylsuchenden aus arabisch-afrikanischen Ländern arbeitet, in einem Interview behauptet, es sei im Grunde jede Depression nichts anderes als der Ausdruck einer schweren Identitätskrise: Das Ich finde im Leben nicht mehr den richtigen Einsatz, das Besondere am Individuum bleibe von der Gemeinschaft ungefragt, unterbewertet, eine Quantite´ negligeable. ´ Integration von Fremden bedeute vor allem: Wiederaufbau, Restitution und Neuentwicklung eines Selbstwertgefühls. Da werden notwendige Identitätsreparaturen fällig. Doch dies ist leichter gefordert als getan. Mein Vater pflegte, nach Entdeckung einer eigenen Unzulänglichkeit oder nach einer eindeutig schiefen Selbsteinschätzung, zu sagen: «In um che mida meini ei aunc adina in um! – Ein Mann, der seine Meinung ändert, ist immer noch ein Mann!» Wir brauchen im Leben eine Löschtaste für das, was wir nicht mehr sein wollen, damit wir anders werden können. Zu denken gibt, dass unsere Gesellschaft heute eine ganz bedrohliche Form von Ich-Dämmerung erlebt: jene, die durch Altersdemenz ausgelöst wird. In einem Gedicht des Barockdichters An-
dreas Gryphius, in welchem er die Nöte des Lebens auflistet, heisst es: «Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.» Die moderne Gesellschaft hat sich darauf einzurichten, dass immer mehr Ich-Zuständigkeiten aufgrund von degenerativen Krankheiten an gut gesinnte Mitmenschen delegiert werden müssen. Ganz nach dem Satz des Philosophen Hans Blumenberg, der feststellte: «Nicht die Welt ist die Episode – ich bin es.» Sogar tollkühne Welteroberer werden irgendwann wandermüde, haben ihre Zwielichtstunden, fühlen sich im Weltgewühl plötzlich unverstanden und beginnen, in sich zu gehen. Ist es verwunderlich, wenn überall auf der Welt ehemalige Direktoren mit ungebrochenem Ich-Bewusstsein irgendwann nachzudenken beginnen und auf einmal Hölderlins Sätze aus dem Gedicht «An die Parzen» zu verinnerlichen scheinen, worin es heisst: «Die Seele, der im Leben, ihr göttlich Recht / nicht ward, sie ruht auch unten im Orkus nicht.» Und nun tun sie das ihnen Mögliche, damit ihr verlorengegangenes Macht-Ich sich wieder erholt und für ihre vertraute Umgebung nicht zum Phantom oder gar zum Gespenst wird. Unser Ich ist gottlob ja einigermassen regenerationsfähig, auch wenn wichtige Teile davon frühzeitig verkümmern und absterben können. Es ist im Leben mit den Identitätsreparaturen halt so eine Glückssache! Manchmal gelingen sie, manchmal nicht. Gottfried Benn schrieb
ein Gedicht mit dem Titel «Verlorenes Ich», in welchem er darüber nachsinnt, ob es einmal ein Zeitalter gegeben haben könnte, in dem das verlorene Individuum in einer heilsam zu denkenden Art aufgehoben war: «o ferne zwingende erfüllte Stunde, / die einst auch das verlorene Ich umschloss»! Eine Welt, die alle unsere verlorenen Ichs so umschliessen würde, dass diese gerade in ihr nicht mehr verloren wären, ist ein Menschentraum, der vermutlich ins Reich der Utopien gehört. Welche Identität suchen wir denn letztlich? Die leichte und lockere, die uns entlastet und vergessen lässt? Oder die umfassend strenge, die jede Lebenstat und jeden Lebenswunsch mit einschliessen will? – Wir stellen heute verwundert fest, dass wir nur dort wir selber sein können, wo die Weltverhältnisse dies nicht unmöglich machen. Hunger und Krieg erlauben gar keine Identität, sie machen alle darin Involvierten zu kollektiv Gejagten und Verfolgten. Das hat man zu bedenken, wenn man heute Flüchtlingen gegenübersteht. Wo Menschen bombardiert und vertrieben werden, wo gefoltert wird und Individuen zu Geiseln gemacht werden, da wird schlicht Menschenwürde vernichtet und Lebensrecht aberkannt. Flüchtlinge, die ihr Land aus was immer für Not und privater Verzweiflung verlassen, verzichten nicht auf eine Identität, sondern sie hatten diese noch nie, oder nicht mehr, und sind auf der Suche nach einem Leben, das für sie endlich einmal gut werden könnte. In der «Götzen-Dämmerung» von Nietzsche steht der Satz: «Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie.» Leider ist es so, dass gerade das «Warum des Lebens» leicht abhandenkommen kann im Elend in dieser Welt. Und ein Leben ohne ein Warum, das wäre nur ein anderer Ausdruck für eine irreparabel beschädigte Identität. Meine Damen und Herren, ich habe für den Schluss die gute Nachricht zum Thema Identität aufgespart. Dass es gelingende, beglückende, unaustauschbare, hinreichende, ungefährdete, ja sogar relativ zeitbeständige Identität gibt, das weiss und erfährt im Grunde jedes Liebespaar. Die besten Hüter beseligender Identitäten sind nämlich die Liebenden. Da es ganz gewiss einige Liebespaare hier im Saal unter uns gibt, dürfen wir davon ausgehen, dass wir uns mitten im Entstehungsprozess so verlässlicher wie auch unabschliessbar wachsender
LUCERNE FESTIVAL 11
Identitäten befinden. Menschen gesunden durch Zugehörigkeit und Vertrauen aneinander und heilen so gegenseitig beinahe alle ihre Identitätsmängel. Und noch etwas Erfreuliches darf hier nicht ungesagt bleiben: In den kommenden Wochen wird man in Luzern erfahren, wie Hochformen von Identität aussehen können. Nämlich das, was man als «künstlerische Identität» bezeichnet. Grosse Künstlerinnen und Künstler schaffen es nämlich, durch alle Entwicklungen und Verwandlungen ihrer Arbeitsphasen hindurch untrüglich und unverwechselbar sich selbst zu bleiben. Wenige Töne genügen, und wir wissen
«Hunger und Krieg erlauben gar keine Identität, sie machen alle zu Verfolgten.»
sogleich, mit wem wir es zu tun haben. Nehmen Sie beispielsweise diesen Richard Strauss, der auf uns wartet. Ist es nicht fabelhaft, wie es diesem Mann gelang, über ein langes Leben hinweg, in dessen Zeitspanne ganze Tonsysteme und Hörgewohnheiten vollkommen revolutioniert wurden, sich selbst treu und in seinem kompositorischen Stil jener «ganze Kerl» zu bleiben, der er als Musiker immer sein wollte? Immer dem melodischen Einfall Priorität gewährend, immer strebend nach dramatischen Steigerungen, immer die Virtuosität der Ausführenden kitzelnd, immer auf der Suche nach Zauber und Verzauberung, nach Raffinement bei den gewählten Instrumenten. Ob als jugendlicher Stürmer oder als abgeklärter Orchesterfarbenmagier: Immer war Richard Strauss für Überraschungen zu
haben, in seinem Können und Willen nach Transparenz und Feinheit, nach Glanz und Glimmer und flirrendem Leuchten noch im Rausch der wildesten Klänge. Dieses unmittelbare Sich-heimischFühlen im je eigenen Idiom: Wir erleben es bei allen grossen Komponisten, deren Werke wir mit Aufmerksamkeit hören, ob sie Bach oder Bruckner, Bartok ´ oder Britten, Schubert oder Strawinsky heissen. Und dies gibt es ja auch bei bildenden Künstlern und bei Schriftstellern. Wenige Striche, wenige Sätze, und wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Vermutlich ist diese auf Anhieb gegebene Unverwechselbarkeit sogar leichter im künstlerischen Werk als im gelebten Leben zu erreichen, wo wir ja gern – und vielleicht sogar bis zum letzten Atemzug – unsere Spiele mit Masken und Verstellungen treiben nach der Devise: «Du könntest dich arg täuschen, wenn du mich für den hältst, den du vor dir siehst!» Hand aufs Herz: Wer will denn schon von einem anderen Menschen ganz durchschaut werden? Selbst für Liebende sind Geheimnisse ein strategischer Vorrat ihres Verführungsarsenals. Bei der künstlerischen Identität jedoch dürfen wir endlich aufatmen. Sie macht uns glücklich und dankbar. Da gelingt es endlich dem Ich, so zu sein, wie es sein möchte! Diese Künstler schaffen es, ihrem Streben und ihrem Wünschen so Gestalt zu verleihen, dass sie selbst absolut unverwechselbar, unaustauschbar und durch niemand anderen ersetzbar werden. Seltsamerweise stimmt das nicht nur für die Komponisten, es trifft auch auf ihre Interpretinnen und Interpreten zu. Viele von uns werden aus Luzern nach einem Konzert mit der Überzeugung nach Hause fahren: So wie diese Geigerin heute Abend diesen Brahms gespielt hat, so spielt das sonst niemand auf der Welt! Das ist nicht nur der Beweis dafür, dass es wahre Identität gibt, sondern dass es Arten von Identität gibt, welche die Eigenschaft haben, uns geradezu masslos glücklich zu machen. Damit ist das Identitätskarussell am diesjährigen Lucerne Festival eröffnet. Ich wünsche uns allen dabei Begegnungen der heimlichen und sogar solche der unheimlichen Art. Danke, dass Sie mir zugehört haben. .................................................................................
Der Schweizer Schriftsteller, Publizist und Moderator Prof. Dr. Iso Camartin hielt diese Rede zur Eröffnung des Lucerne Festival 2017 am 11. August im KKL Luzern.
12 LUCERNE FESTIVAL
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Der fremde Vertraute Nach der Eröffnung mit Richard Strauss dirigiert Riccardo Chailly am Lucerne Festival noch zwei weitere Programme. Eines rückt allein Igor Strawinsky in den Fokus, samt einer Schweizer Erstaufführung. Von Marco Frei Er wandelt nicht auf den gewohnten Trampelpfaden des Repertoires: Wenn Riccardo Chailly Programme schnürt, interessiert er sich auch und vor allem für die weniger geläufigen Seiten im Schaffen eines Komponisten. Als die Musikwelt 2009 den zweihundertsten Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy beging, vollzog Chailly beispielsweise mit dem Gewandhaus-Orchester Leipzig die neuesten Erkenntnisse der Quellenforschung musikalisch nach. Einen Höhepunkt markierte in dieser textkritischen Neubetrachtung die Ersteinspielung der Rekonstruktion und Vervollständigung von Mendelssohns 3. Klavierkonzert, mit dem Pianisten Roberto Prosseda (auch auf CD erhältlich, Decca CD 4781525). Auch am Lucerne Festival dirigiert Chailly nun Mendelssohn: Am 18. August erklingt die gesamte Schauspielmusik zu Shakespeares «Sommernachtstraum», in reizvoller Kombination mit der eher selten gespielten «Manfred»Sinfonie von Peter Tschaikowsky.
Die verschollene Partitur
Die Musik offenbart die Entwicklung eines 26-Jährigen zum Grossmeister der Moderne. In seinen «Chroniques de ma vie» beschreibt Strawinsky den «Chant funebre» ` als «Trauerzug aller Soloinstrumente des Orchesters, von denen eines nach dem anderen seine Melodie wie einen Kranz auf das Grab RimskiKorsakows» lege.
Fehlendes Bindeglied Dieser Gesang hebe sich, so Strawinsky, von dem «ernsten Hintergrund eines Tremolos» ab: ein «Gemurmel der vibrierenden Bassstimmen», ähnlich einem Trauerchor in russisch-orthodoxer Kirchenmusiktradition. Auch sonst schimmert im «Chant funebre» ` die Antifonie des alten Kirchengesangs durch, eine Vorwegnahme späterer Sakral-Reflexionen wie der «Psalmensinfonie» von 1930. Das chromatische «Gemurmel» der solistischen Kontrabässe, mit dem der «Chant funebre» ` beginnt, wird wenig später ähnlich den «Feuervogel» von 1909/10 einläuten. Dieses Ballett begründete Strawinskys Weltruhm. Im «Chant funebre» ` mischt sich indessen in das «Gemurmel» alsbald eine Anspielung auf Wagners «Tristan»-Akkord: ein Leitklang, der für Liebe, Tod und Verklärung steht. Mit dieser Allusion drückte Strawinsky seine persönliche Zuneigung für den Mentor Rimski-Korsakow aus. Während andere wie
Alexander Glasunow in der Musik Strawinskys «kein Talent, nur Dissonanz» hörten, zählte Rimski-Korsakow zu den Ersten, die das stupende instrumentatorische Können des jungen Komponisten erkannten. Das gilt gerade auch für den «Chant funebre». ` Aus dem Stimmensatz geht klar hervor, dass ihn Strawinsky für rund neunzig Musiker entworfen haben muss. Diese Orchesterbesetzung ähnelt der des «Sacre du printemps» von 1913, überdies
«Die Musik zeigt die Entwicklung Strawinskys zum Grossmeister der Moderne.»
Aus dem «Scherzo fantastique» machte Leo Staats 1917 in Paris ein «Bienen-Ballett», nach Maurice Maeterlincks Erfolgsbuch «La vie des abeilles». Zeitgleich formte der Futurist Giacomo Balla in Rom das «Feu d’artifice» zu einer elektro-maschinellen Tanzperformance, ein psychedelisches Multimediaspektakel wie aus den 1960er Jahren. Und der Ballett-Impresario Sergei Diaghilew war von der Musik des «Feuerwerks» derart angetan, dass er bei Strawinsky eine erste originale Ballettmusik in Auftrag gab, die Geschichte schrieb: den «Feuervogel».
Rundes Porträt
scheinen auch manche rhythmische Rückungen auf das Ballett zu verweisen. Sonst aber changiert der «Chant fun`ebre» zwischen Spätromantik und einem an Debussy geschulten Impressionismus: ähnlich dem «Scherzo fantastique» op. 3 sowie der Fantasie «Feu d’artifice» op. 4, beide von 1908, die Chailly ebenfalls in Luzern dirigieren wird.
© Peter Fischli/LUCERNE FESTIVAL
Am Folgetag konzentriert sich Chailly mit dem Lucerne Festival Orchestra hingegen ausschliesslich auf Igor Strawinsky. Neben dem berühmten «Sacre du printemps» erklingen etliche kaum bekannte Frühwerke des vor 46 Jahren verstorbenen Komponisten. Und mit der Wiedergabe des «Chant funebre» `
op. 5 steht sogar eine veritable Schweizer Erstaufführung an. Das Werk galt rund hundert Jahre lang als verschollen, und der Wiederentdeckung im Jahr 2015 ging eine geradezu kriminologische Spurensuche voran. Blicken wir zurück ins Jahr 1909: Am 17. Januar erklingt der «Chant funebre» ` zum ersten Mal, nämlich im Rahmen eines Gedenkkonzerts in St. Petersburg für Nikolai Rimski-Korsakow, den grossen Förderer und Lehrmeister Strawinskys. Nach dieser Uraufführung verliert sich die Spur der Partitur, obwohl sich in den Aufzeichnungen Strawinskys zahlreiche Hinweise auf das Werk finden. In seinen «Chroniques de ma vie» von 1935/36 vermutet Strawinsky, dass die Partitur während der russischen Revolution verloren gegangen sei. In den «Memories and Commentaries» von 1960 wird er dann aber konkreter: «Die Orchesterstimmen sollten sich noch in irgendeiner der Sankt Petersburger Bibliotheken vorfinden.» Und tatsächlich: Im Frühjahr 2015 stossen die Musikforscherin Natalia Braginskaja und die Bibliothekarin Irina Sidorenko auf einen vollständigen, doch bis dahin nicht katalogisierten Stimmensatz, im Archiv des Petersburger Rimski-Korsakow-Konservatoriums. Für die erste Wiederaufführung im vergangenen Dezember in St. Petersburg mit Valery Gergiev am Pult wurde aus den Einzelstimmen die gesamte Partitur des «Chant funebre» ` rekonstruiert.
Im Vergleich dazu wirkt die Suite «Der Faun und die Schäferin» op. 2 von 1905/07 für Mezzosopran und Kammerorchester, in Luzern zu hören mit Sophie Koch, weitaus traditioneller. Dahinter verbergen sich drei PuschkinVertonungen, ganz im Stil der Petersburger Liedsoireen. Nur im Finale des dritten Liedes schimmern impressionistische Klänge a` la Debussy durch, sonst aber überwiegt eine elegisch-amouröse Nach- und Neoromantik. Umso gewichtiger erscheint im Vergleich der «Chant funebre»: ` Er schliesst sinnstiftend die Lücke zwischen Tradition und Avantgarde im Schaffen Strawinskys. Das Luzerner Strawinsky-Porträt soll im Anschluss vollständig auch auf Tonträger erscheinen.
Sommer-Festival 11. August – 10. September 2017
18. August Felix Mendelssohn Ouvertüre und Auszüge aus der Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum opp. 21 und 61 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Manfred-Sinfonie h-Moll op. 58
19. August Igor Strawinsky Le Faune et la Bergère op. 2. Scherzo fantastique op. 3 Feu d’artifice op. 4 Chant funèbre op. 5 (Schweizer Erstaufführung) Le Sacre du printemps Solistin: Sophie Koch Mezzosopran
Riccardo Chailly und das LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA
Karten und Informationen +41 (0)41 226 44 80
www.lucernefestival.ch
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
LUCERNE FESTIVAL 13
Der begabte Kegelbruder Riccardo Chailly eröffnet seinen zweiten Luzerner Konzertsommer mit drei Schlüsselwerken von Richard Strauss. Von Daniel Ender
Der aus Prag stammende Kritiker und Librettist Richard Batka fasste im Juni 1914 anlässlich des 50. Geburtstags von Richard Strauss im Wiener «FremdenBlatt» anschaulich zusammen, wie seine Zeitgenossen dem damaligen «Haupt der musikalischen Moderne» begegneten: «Für die einen ist er ein Messias, der Pforten zu neuen Welten der Musik erschliesst, für die anderen der wahre Antichrist, der das Ende der Musik herbeiführt. Alle Hoffnungen und Befürchtungen um die Zukunft der Musik knüpfen sich an seinen Namen. Und es hilft kein Disputieren darüber hinweg, dass er im Mittelpunkt des musikalischen Interesses unserer Zeit steht wie kein anderer. Über keinen der Lebenden kann sich die öffentliche Meinung derart in Hass und Liebe erregen.» Als diese Zeilen niedergeschrieben wurden, begann sich das geschilderte Schwarz-Weiss-Bild zwar schon langsam zu wandeln. Doch über Jahrzehnte teilte sich die öffentliche Meinung tatsächlich in zwei Lager, spalteten sich das Publikum und die Feuilletons in begeisterte Anhänger und entschiedene Gegner. Auch als Strauss mit dem 1911 uraufgeführten «Rosenkavalier» und mit einer fortschreitenden Verfestigung vieler seiner vorangegangenen Werke im Repertoire nach und nach zum anerkannten «Klassiker» wurde, blieb dabei doch stets in Erinnerung, wie sehr er mit seinen frühen Tondichtungen und den ersten Opern als skandalträchtiger «Revolutionär» in Erscheinung getreten war.
Zentralfigur des Fin de Si`ecle Das Stigma des musikalischen Umstürzlers blieb auch dann noch an ihm haften, als bereits andere und substanziell weiterreichende kompositorische Umwälzungen die seinen ein wenig verblassen liessen, ohne ihn freilich in der Breite seiner Wirkung zu gefährden. Denn schon den Zeitgenossen war klar, dass sie in ihm eine zentrale Figur des Musiklebens zu sehen hatten. Und mochte er noch so umstritten sein, verdeutlichte auch die anhaltende Beschäftigung seiner Gegner mit Strauss, dass es ihm gelang, gleichermassen nicht nur musikalisch an Tabus zu rühren, sondern auch durch die sinnliche Oberfläche seiner Kompositionen ein verlockendes Faszinosum zu erzeugen, das mit immer neuen Reizen aufwarten konnte.
Erst in der Gesamtschau über sein mehr als sechs Jahrzehnte umspannendes Schaffen treten dessen einzigartige Züge zur Gänze hervor, bewerkstelligte Strauss es doch, von seiner Jugend an bis ins hohe Alter eine beherrschende Stellung in den Programmen der Konzerthäuser und auf den Spielplänen der Operntheater zu behaupten – ungeachtet der wechselvollen politischen Geschichte und dank seinem umfassenden Pragmatismus, dessen opportunistische Züge ihn schliesslich auch zu einer bekanntermassen unrühmlichen Allianz mit den Nationalsozialisten führten.
Revolutionär und Sonntagskind Dabei ergab sich der dauerhafte Erfolg von Strauss aus dem Umstand, dass der Komponist den jeweiligen Erwartungshorizont seiner Zeitgenossen genau einzuschätzen und sowohl musikalisch als auch in seiner Kommunikation gezielt darauf zu reagieren vermochte. Über die ersten beiden Dezennien seiner professionellen Laufbahn, während der Jahre zwischen etwa 1889 und 1911, reüssierte Strauss als zielsicherer Provokateur des bürgerlichen Publikums, der zunächst mit seinen Tondichtungen und dann mit seinen Opern sowohl auf musikalischer Ebene als auch mit den verwendeten Sujets, seinen Selbstkommentaren und seinem Auftreten wohldosiert für anhaltende Aufmerksamkeit sorgte. Das Urteil über die «Salome» (1905), das Thomas Mann in seinem Roman «Doktor Faustus» dem «deutschen Tonsetzer» Adrian Leverkühn in den Mund legte und das wohl genau dem entsprach, was der Autor selbst über seinen Zeitgenossen dachte, fasst die doppelte Botschaft, die sich mit Strauss’ Werken verband, auf polemische und doch überaus treffende Weise zusammen: «Was für ein begabter Kegelbruder! Der Revolutionär als Sonntagskind, keck und konziliant. Nie waren Avantgardismus und Erfolgssicherheit vertrauter beisammen. Affronts und Dissonanzen genug, und dann das gutmütige Einlenken, den Spiesser versöhnend und ihm bedeutend, dass es so schlimm nicht gemeint war . . . Aber ein Wurf, ein Wurf . . .» Wenngleich in seiner Boshaftigkeit überspitzt, beschreibt dieses Verdikt namentlich die Werke aus Strauss’ Feder bis hin zur «Elektra» (1909). Es liesse sich aber auch auf den ästhetischen Horizont der Tondichtungen übertra-
gen, unter denen nur die «Alpensinfonie» (1915) als Nachzüglerin einen etwas anders gelagerten Sonderfall bildet. Die übrigen entstanden dagegen sämtlich vor dem «succes ` de scandale» der «Salome» und waren, wie dieses paradigmatische Musikdrama am Beginn der Moderne, in je eigener Weise Versuchsanordnungen der Grenzüberschreitung. Da Strauss anders als Schönberg und seine Wiener Schule den festen Boden der Tonalität nie dauerhaft infrage stellte, lässt sich die Schockwirkung, die seinerzeit von «Don Juan» (1889) oder «Macbeth» (1890) ausging, heute, fast 130 Jahre später, indes kaum mehr erfahren, aber immerhin durch die Reaktionen von Zeitgenossen anschaulich rekonstruieren. Dem Jubel progressiver Kreise und der Jüngerschaft einer ganzen Generation von Komponisten und
«Nie waren Avantgardismus und Erfolgssicherheit vertrauter beisammen.» Musikern im Fahrwasser Richard Wagners stellte das konservative Establishment damals fundamentale Bedenken entgegen, die sich in der wirkmächtigen Stimme von Eduard Hanslick bündelten. Der einflussreiche Wiener Ästhetikprofessor und Kritikerpapst der «Neuen Freien Presse» schrieb Strauss einen «Überschuss an glänzendem Raffinement bei Dürftigkeit des schöpferischen Gedankens» zu. Er sah beispielsweise im «Don Juan» kaum mehr als einen «Tumult von blendenden Farbenklecksen, ein stammelnder Tonrausch, halb Bacchanale, halb Walpurgisnacht», und rechnete «Tod und Verklärung» (1890) zu den «Erzeugnissen der raffinierten Überkultur unserer Musik». Doch selbst Hanslick konnte nicht umhin, die virtuose Orchesterbehandlung und die Suggestionskraft des Straussschen Stils zu leugnen, den der Komponist überdies so gekonnt wie gezielt mit aussermusikalischen Bezügen verband.
Wiederholt suggerierte Strauss dabei eine Verbindung der Tondichtungen – ebenso wie seiner ersten, in dieselbe Phase fallenden Opern «Guntram» (1894) und «Feuersnot» (1901) – zu seiner eigenen Person. Gleichwohl blieb die Identifikation seiner selbst mit den «Helden» seiner Werke bewusst in der Schwebe; erst in der «Symphonia domestica» von 1904 hat Strauss sich selbst und sein privates Leben explizit in seinem Schaffen thematisiert, ebenso zwanzig Jahre später nochmals in «Intermezzo», jener 1924 uraufgeführten «bürgerlichen Komödie», in der die hochherrschaftliche Garmischer Villa des «Hofkapellmeisters Storch» zunächst den Schauplatz, ja sogar die Vorlage für das Bühnenbild abgeben sollte – ein direkter Verweis, den Strauss später aber getilgt wissen wollte. Das Faszinosum, dass das Publikum dem Komponisten selbst beziehungsweise seinem Alter Ego in dessen Stücken zu begegnen glaubt, entsteht in der Regel gerade durch die Uneindeutigkeit dieser Beziehung zwischen Biografie und Werk, was Strauss dadurch bewerkstelligte, dass er sie zugleich suggerierte und dementierte: Selten identifizierte er sich ganz direkt mit Figuren aus seinem Schaffen, und wenn doch, dann zumeist im privaten Rahmen und mit einem gewissen Augenzwinkern. So sandte er etwa 1893 an den Dirigenten Franz Wüllner eine Postkarte, die er unterschrieb mit: «Ihr bis in ‹Tod und Verkl.(ärung)› stets getreuer Don Juan». Und als Wüllner zwei Jahre später die Uraufführung von «Till Eulenspiegels lustige Streiche» von 1895 vorbereitete, bat ihn der Komponist, von genauen Programmangaben abzusehen: «Lassen Sie diesmal die lustigen Kölner raten, was ihnen ein Schalk für musikalischen Schabernack angetan hat.»
Der Reiz des Autobiografischen Auch das hier erkennbare Spiel mit mehr oder weniger konkreten programmatischen Hinweisen bescherte Strauss’ Tondichtungen gesteigertes Interesse, sei es bei einem neuerlichen SchalkStück wie «Don Quixote» von 1898 oder beim geradezu aufdringlich autobiografisch geprägten «Heldenleben» aus dem Folgejahr. Regelmässig war die gespannte Aufmerksamkeit, die jeder Novität aus der Feder des «Meisters» entgegenschlug, dann aber auch mit Kritik
und Unverständnis gepaart, etwa bei «Also sprach Zarathustra» aus dem Jahr 1896, da die «Vertonung» einer philosophischen Abhandlung per se bereits als Anmassung angesehen wurde.
Geliebter Bürgerschreck Dem stand vielfach uneingeschränkte Begeisterung gegenüber, wenn etwa Otto Lessmann in der «Allgemeinen Musikzeitung» bekannte: «Ich stehe nicht an, dies neueste Werk von Richard Strauss als die Vollendung der Idee der Sinfonischen Dichtung hinzustellen, die Liszt vorgeschwebt haben mag, als er seine ersten Orchesterwerke schuf, mit denen er sich von der hergebrachten sinfonischen Form emanzipierte. Strauss, der hier selbst fast als ein musikalischer ‹Übermensch› erscheint, offenbart neben einem fast unheimlichen Reichthum an plastischen musikalischen Gedanken eine formale Gestaltungskraft und eine instrumentale Ausdruckssicherheit nach der poetischen Seite hin, wie sie bisher kaum, oder doch nur sehr vereinzelt von den Grössesten erreicht worden sind.» Dass der sprichwörtliche «Bürgerschreck» innerhalb kürzester Zeit geradezu zum Bürgerliebling werden konnte, verdankt sich dem Umstand, dass Strauss nicht nur dem Typus des «Genusshörers», sondern auch auf analytischer, struktureller, dramaturgischer Ebene schier Unerschöpfliches bietet. Dem «Schwung» des Straussschen Tonfalls, den schon Theodor W. Adorno feststellte, werden sich auch die Hörer beim Lucerne Festival kaum entziehen können – und es auch gar nicht wollen. Dass Strauss nicht zuletzt mit seinen Tondichtungen tatsächlich «Pforten zu neuen Welten der Musik» aufgestossen hat, dies haben seine feste Verankerung im Konzertleben wie auch die Musikgeschichte selbst längst bestätigt. .................................................................................
Dr. Daniel Ender ist Leiter der Abteilung Wissenschaft und Kommunikation der Alban-Berg-Stiftung Wien. Er lehrt an verschiedenen österreichischen Universitäten und schreibt für den «Standard» und die NZZ. Im Strauss-Jahr 2014 erschien sein Buch «Richard Strauss – Meister der Inszenierung». Am 11. und 12. August dirigiert Riccardo Chailly das Lucerne Festival Orchestra; auf dem Programm stehen die Tondichtungen «Also sprach Zarathustra» op. 30, «Tod und Verklärung» op. 24 sowie «Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28 von Richard Strauss; KKL, Salle blanche.
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NZZ-Podium zu Gast bei LUCERNE FESTIVAL Sonntag, 3. September 2017 Wer bin ich? Wer sind wir? Diese Fragen rühren an die Kernzonen des menschlichen Da aseins – sei es in seiner individuellen, sei es in seiner sozialen Existenz. Identität kann dabei verstanden werden als ein Bei-sich-selber-sein, das sich aus verschiedenen Quellen speist. So sehen wir unsere Identität etwa durch He erkunft beeinflusst, aber auch durch eine Entwicklung, die nie völlig abgeschlossen sein kann; durch Arbeit, die uns als Beruf oder sogar als Berufungg begleitet; durch Liebe, die im Idealfall ein Zusammenspiel zwischen Geben und Nehmen ist; schliesslich durch Gesellschaft, Politik, Religion und Kultur, le etztere verstanden als schwer zu fassende, aber für Geist und Gefühl zentrale Grösse. NZZ-Podium bringt zum Thema «Identität» drei Persönlichkeiten zusammen, die auf individuelle Weise ihre Eigen-Art einbringen und dabei ihre Originalität unter Beweis stellen. Eines ist jetzt schon gewiss: ohne ein Bewusstsein von SelbstBewussttsein leben wir fragmentiert – in diesen turbulenten Zeiten ohnehin. REFERENT Prof. Dr. Harald Welzer, Soziologe und Sozialpsychologe, studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur an der Universität Hannover. Er ist Mitbegründer und Direktor von FUTURZWEI. Ausserdem ist er Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und lehrt Sozialpsychologie an der Uni St. Gallen. Zuletzt erschien von ihm das Buch «Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit». DISKUSS S IONSTEILNEHMER
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Samstag, 12. August 2017
Was es heisst, ein Mensch zu sein John Eliot Gardiner bringt in Luzern die drei Opern von Claudio Monteverdi halbszenisch zur Aufführung. Von Martina Wohlthat Bei der Arbeit vertraute der Komponist seinem eigenen Rhythmus. Ein vorwitziger Mitarbeiter liess die Nachwelt wissen: «Herr Claudio komponiert nur am Morgen und am Abend, und nach dem Mittagessen will er nichts tun.» Der Schöpfer des «Orfeo» hielt lieber Siesta, als in Akkordarbeit Noten aufs Papier zu werfen. Er wisse, dass andere schneller komponierten, schrieb er in einem Brief, aber gut und schnell, das gehe selten zusammen. Monteverdi kannte seinen Wert, davon zeugen seine Briefe – rund 130 Briefe überstanden die Jahrhunderte. Von keinem anderen Musiker seiner Zeit gibt es so viele Originaldokumente. «Er ist einer der ersten Komponisten, die man als Menschen kennenlernen kann», sagt der Dirigent John Eliot Gardiner, «er war wohl ein wenig eitel, genoss den Ruhm und wollte mit Respekt behandelt werden.» Monteverdis berufliche Karriere verlief in erfolgreichen Bahnen: 1590 wird er mit 23 Jahren als Violaspieler am Hof des Herzogs von Mantua angestellt, 1601 wird er zu dessen «Maestro della Musica» berufen, 1613 zum Kapellmeister von San Marco in Venedig – ein prestigeträchtiges Amt, das er bis zu seinem Tod im November 1643, im damals hohen Alter von 76 Jahren, behalten wird. Der Monteverdi, der zu uns aus seinen Briefen spricht, ist resolut, mitunter auch empfindlich und missmutig über widrige Lebensumstände. In Mantua ist er stets überarbeitet und den Launen seiner Dienstherren ausgeliefert. Trotzdem schreibt er dort einige seiner grössten Werke: «L’Orfeo«, während des Karnevals 1607 im Palazzo Ducale in Mantua uraufgeführt, markiert die Geburtsstunde der Oper, deren Siegeszug seit nunmehr vierhundert Jahren anhält. Das Stück handelt vom mythischen Sänger Orpheus, der sich nicht mit dem Tod seiner Geliebten Eurydike abfinden will: Er folgt ihr in die Unterwelt, zähmt mit seinem Gesang wilde Tiere und rührt sogar die Furien zu Tränen. Monteverdi gestaltet dies mit packender Emotionalität, dicht verwobene Rezitative und Arien, Lieder und Chöre sorgen für musikalische Abwechslung.
den die vier- und fünfstimmigen Messen von William Byrd sangen. Anfangs dachte Gardiner nicht an eine musikalische Karriere und studierte in Cambridge zunächst Geschichte. Monteverdis Marienvesper wurde zum Schlüsselerlebnis: «Die Marienvesper hörte ich Mitte der 1950er Jahre zum ersten Mal in einer Rundfunkübertragung aus der Kathedrale von York unter der Leitung von Walter Goehr. Wir nahmen sie auf Tonband auf und hörten sie immer wieder. Ich glaube, damals habe ich zum ersten Mal etwas von der Sprengkraft dieser Musik erlebt.» Noch als Student dirigierte Gardiner am King’s College 1964 die Marienvesper: «Damals hatte noch kaum jemand von dem Stück gehört, aber die ganze Unternehmung, um das alles zusammenzusetzen und mir dieses aussergewöhnliche Werk zu erschliessen, veränderte buchstäblich mein Leben. Ich wurde doch nicht Historiker, sondern wechselte zur Musik, gründete den Monteverdi Choir und ergriff den Beruf des Dirigenten. In den letzten Jahrzehnten habe ich so viel andere Musik dirigiert, doch zu Monteverdi zurückzukeh-
ren, ist immer eine besondere Freude.» Dazu hat Gardiner in diesem Jubiläumsjahr reichlich Gelegenheit. Die «Global Tour» mit Monteverdi ist eines jener Unternehmen, die typisch sind für seinen Ansatz, sich einem Komponisten möglichst umfassend nicht bloss in einzelnen Konzerten, sondern mit ganzen Konzertreihen zu nähern. Im Jahr 2000 unternahm er beispielsweise eine «Pilgerfahrt zu Bach», auf der er mit seinen Ensembles sämtliche BachKantaten an verschiedenen Orten aufführte und einspielte. Nun kehrt der Brite zum Namensgeber seines Chores zurück und musiziert mit einer internationalen Sänger-Crew, seinem Chor und seinem Orchester so viel Monteverdi wie schon lange nicht mehr. Beim Lucerne Festival kommen Monteverdis drei erhaltene Opern «L’Orfeo», «Il ritorno d’Ulisse in patria» und «L’incoronazione di Poppea» zur Aufführung. Für die halbszenische Umsetzung zeichnet die Regisseurin Elsa Rooke verantwortlich, die auch schon mit William Christies Ensemble Les Arts Florissants zusammengearbeitet hat. Die Bühne wird im «Orfeo» als
eine Art Amphitheater bespielt, mit Gardiners English Baroque Soloists im Mittelpunkt. Die Interaktion zwischen Instrumentalisten und Sängern ist für Gardiner zentral. Er ist davon überzeugt, dass es eine «Spannung und eine Art Komplizenschaft zwischen Sängern und Instrumentalisten geben sollte, um das Musikdrama zu vermitteln». Die Bezeichnung «halbszenisch» hört er indes nicht gerne: «Ich hasse das Wort ‹semistaged›, das klingt nach einer Halbheit. Monteverdis Musik ist so ungeheuer dramatisch und theatralisch, dass sie auch in einem Konzertsaal eine genuin szenische Qualität erhält.» Das 450-Jahr-Jubiläum erscheint ihm als gute Gelegenheit, um sich klarzumachen, dass Monteverdi zu einer Generation von aussergewöhnlichen Wissenschaftern und Künstlern gehört, die alle in den 1560er und 1570er Jahren geboren wurden, wie Galileo Galilei, Francis Bacon und Shakespeare, aber auch phantastische Maler wie Caravaggio und Rubens. «Sie betrachteten den Menschen als Zentrum des Universums und fragten: Was heisst es, ein Mensch zu sein, und welche Herausforderungen
Rückkehr zu den Wurzeln Der «Orfeo» sei «keine primitive Oper, sondern bereits ein erstaunlich ausgearbeitetes und bestechendes Meisterwerk», schwärmt John Eliot Gardiner, der mit diesem Stück seine Luzerner Monteverdi-Trilogie eröffnen wird. Bezeichnend sei dabei auch, dass Monteverdi es eine «favola in musica» nenne und als Allegorie über die Macht der Musik und der Liebe gestalte. «Das Stück beginnt mit dem Auftritt der Musica, der Personifikation der Musik, die singt: Ich verkörpere den Geist der Musik, ich kann euer Herz zum Schmelzen bringen, ich kann euch berühren wie keine andere Kunstform.» Gardiner weiss, wovon er spricht: Bereits in jungen Jahren hat die Begegnung mit Monteverdis Musik tiefe Eindrücke bei ihm hinterlassen. In einem Filmporträt der BBC berichtet er darüber: «Ich werde nie vergessen, wie ich zum ersten Mal Musik von Monteverdi hörte. Ich war sieben oder acht Jahre alt. Meine Eltern hatten mich zu einem sommerlichen Musikkurs mitgenommen in Bryanston in Dorset, wo wir wohnten. Nadia Boulanger war dort – sie wurde Jahre später meine Lehrerin. Sie dirigierte ein Laienensemble, das Monteverdi-Madrigale sang.» Gardiner wurde 1943 in der englischen Grafschaft Dorset geboren, wo er heute – neben seinen weltweiten Dirigierverpflichtungen – auf der Farm der Familie zum Ausgleich ökologische Landwirtschaft betreibt. Gardiner stammt aus einem musikalischen Elternhaus. Sein Grossonkel Henry Balfour Gardiner betätigte sich als Komponist, seine Eltern waren gut ausgebildete Amateurmusiker, die in den Kriegsjahren als geistige Nahrung mit Freun-
«Mehr als jeder andere Komponist seiner Zeit schafft es Monteverdi, die Jahrhunderte zu überspringen und direkt zu uns zu sprechen. Damit wird er zu einer Art Identitätsstifter für unser heutiges Verständnis von klassischer Musik – und dies über alle Epochengrenzen hinweg.»
sind damit verbunden? Mehr als jeder andere Komponist seiner Zeit schafft es Monteverdi, die Jahrhunderte zu überspringen und direkt zu uns zu sprechen.»
Menschlich und göttlich Damit wird Monteverdi zu einer Art Identitätsstifter für unser heutiges Verständnis von klassischer Musik – und dies über alle Epochengrenzen hinweg. In der Monteverdi-Ausgabe der englischen Zeitschrift «Grammophon» resümierte Gardiner jüngst: «Bei Monteverdi gibt es keine Trennung zwischen weltlicher und geistlicher Musik. Es gibt Theatralik in der Kirchenmusik und Spiritualität in der weltlichen Musik. Die Farbigkeit der Worte und der Musik ist absolut essenziell für Monteverdis ästhetische Zielsetzung – wir blenden das häufig aus. Nirgends sieht man die Verbindung von geistlicher und weltlicher Musik deutlicher als im Prolog der Musica. In vielerlei Hinsicht ist ‹L’Orfeo› ein sehr religiöses Werk, das die Frage berührt, was es bedeutet, zugleich menschlich und göttlich zu sein.» Mitte der 1970er Jahre löste der Dirigent Nikolaus Harnoncourt Begeisterung mit seinem legendären Monteverdi-Zyklus am Zürcher Opernhaus aus, als er dessen Opern mit mustergültiger Konsequenz und einem farbigen Instrumentarium aufführte. Nun könnte die Zeit reif sein für ein neues Kapitel in der Rezeptionsgeschichte, denn in den letzten fünfzig Jahren hat sich in der Sicht auf den Komponisten einiges verändert. So ist sich die Fachwelt heute einig, dass die beiden letzten in Venedig entstandenen Opern Monteverdis, der «Ulisse» und die «Poppea», in ihrer Überlieferung nicht unproblematisch sind: Die Musik ist zum Teil nur in Skizzen und Abschriften erhalten, und man weiss wenig darüber, wie viel tatsächlich von Monteverdi stammt. Gardiner nimmt es gelassen: «Ich denke, es gibt unmissverständliche Fingerabdrücke von Monteverdis Stil, wie seine Erkundung der ganzen Bandbreite menschlicher Gefühle und seine wunderbare Art, mit den Worten umzugehen, während er als Musiker zugleich kontrapunktisch denkt.» Dabei gehen die Gefühle der Figuren zum Teil ins Extreme – sind bestürzend, leidenschaftlich, untröstlich und geraten manchmal fast ausser Kontrolle. Monteverdi war stolz, dass er sein Publikum zu Tränen rühren konnte. Nichts Menschliches, so gewinnt man den Eindruck, war dem Komponisten fremd. Dies könne auch irritieren, meint Gardiner: «Die letzten beiden Opern Monteverdis sind auffällig gegensätzlich in ihrer Moral. ‹Il ritorno d’Ulisse in patria› handelt von ehelicher Treue und Loyalität. Hier geht es darum, dass Treue in der Liebe allen Widerstand besiegen kann.» In der «Poppea» triumphierten dagegen am Ende politische Ambition, skrupellose Machenschaften und sexuelle Begierde. «Das stört einige Leute, die sich mit Recht fragen: Wie konnte Monteverdi, der am Ende seines Lebens wahrscheinlich geistlichen Standes war, den amoralischen Sieg der Begierde derart feiern? Und warum haben wir als Zuschauer auch noch gewisse Sympathie für Poppea und Nerone?» Er habe dafür keine zwingende Erklärung, nur diese: «Monteverdi hat eine unglaubliche Kraft, um uns unsere Vorbehalte vergessen und uns durch die Musik verzaubern zu lassen. Es hat so viel Energie, Farbe und Leidenschaft, es ist alles in der Musik vorhanden, das kann einen wirklich umhauen.» .................................................................................
Martina Wohlthat studierte Musikwissenschaft in Hamburg und bildete sich an der Universität Basel zur Papierkuratorin weiter. Sie schreibt regelmässig für die NZZ, vor allem über Tanztheater. Kürzlich erschien ihr Buch «Tonkunst macht Schule. 150 Jahre MusikAkademie Basel 1867–2017». 22. August («L’Orfeo»), 25. August («Il ritorno d’Ulisse in patria»), 26. August («L’incoronazione di Poppea»); KKL, Salle blanche.
16 LUCERNE FESTIVAL
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Absolut! Die Arbeit mit den Wiener Symphonikern bedeutet mir sehr viel. Man ist nur ein halber Dirigent, wenn man ausschliesslich Oper oder Konzerte macht, beides ist wichtig. Wie kann man Wagners «Ring» dirigieren, wenn man die neun Beethoven-Sinfonien nicht erarbeitet hat? Die Gattungen beeinflussen sich gegenseitig. Ich bin mit der Oper aufgewachsen, auch mein Vater war primär Operndirigent, meine Mutter Balletttänzerin. Das Opernhaus Zürich war für mich prägend, aber ich bin auch oft ins Schauspielhaus gegangen (übrigens viel häufiger als in die Tonhalle). Das Wohlbefinden im Graben, mit Sängern auf der Bühne zusammenzuwirken, miteinander Theater zu spielen, das ist meine Welt. Gilt, was Sie für die Dirigenten gesagt haben, auch für die Orchester? Sind Orchester, die ausschliesslich Oper oder ausschliesslich Konzerte spielen, nur halbe Orchester? Opernorchester sind generell sehr flexibel, sie spielen ein breites Repertoire vom Barock bis zur Gegenwart und sind es gewohnt, im Kontakt mit der Bühne, den Sängern oder Tänzern, rasch zu reagieren. Dennoch bringen Konzertauftritte andere Herausforderungen hinsichtlich der Klangkultur und Präzision mit sich. Deshalb haben wir die Konzerttätigkeit des Pariser Opernorchesters in den letzten Jahren intensiviert, auch mit Plattenaufnahmen. Ich sehe es als ehrenvolle Anerkennung dieser Arbeit, dass wir nun mit einem spezifisch französischen Konzertprogramm, das sich Michael Haefliger gewünscht hat, beim Lucerne Festival auftreten und uns dem Vergleich mit den führenden Sinfonieorchestern stellen können. Aber auch mein Wiener Orchester ist in beiden Sparten aktiv, als «Hausorchester» der Bregenzer Festspiele verfügt es über eine lange Opernerfahrung.
Zwei Seelen, ach, in seiner Brust! Der Schweizer Philippe Jordan über seinen Spagat zwischen Oper und Konzert und die Suche nach Identität in der Musik. Von Marianne Zelger-Vogt Herr Jordan, für einen Dirigenten muss das Leitthema des diesjährigen Lucerne Festival, «Identität», ein Lebensthema sein: Musizierend die eigene Identität finden, die Identität eines Orchesters entwickeln – wie erleben Sie diesen Prozess? Es ist ein sehr spannender Prozess. Man muss selber wissen, was man will, und zugleich trifft man stets auf ein Instrument mit eigener Identität. Der Dirigent muss sich in die Musiker einfühlen können. Es ist eine verbreitete Meinung, dass die Orchester heute immer ähnlicher klingen durch die Verbreitung der Schallplatten, dass sie sich immer mehr den amerikanischen Orchestern angleichen. Natürlich sind sie internationaler geworden, aber wenn man mit einem Orchester direkt arbeitet und mit seinen Spiel- und Denkweisen vertraut wird, wird einem bewusst, was Identität, in welchem Land auch immer, bedeutet. Wie spiegelt sich das in Ihrer Arbeit? In der Zusammenarbeit mit meinen Orchestern, einem typisch französischen in Paris und einem ebenso typisch österreichischen in Wien, erlebe ich, dass beiden ihre Identität sehr viel bedeutet. Bei der Neubesetzung von Orchesterpositionen ist es wichtig, Musiker zu finden, die ihrem Klangideal und ihrer Art zu musizieren entsprechen. Bei der Interpretation eines Werkes steht jedoch stets der Komponist im Vordergrund, egal, ob ich mit den Parisern Wagner spiele oder mit den Wienern Beethoven. Es geht mir nicht darum, die besonderen Spielqualitäten des jeweiligen Orchesters zu betonen. Der Stil des Komponisten ist massgebend. Die typische Identität kommt von selbst heraus. Und bei allem Insistieren auf dem Stil sollte man die Musiker auch einfach spielen lassen.
Sie pflegen bei Proben einen sehr freundlichen, kollegialen Umgangston. Sie ermuntern die Musiker, gehen auf Fragen und Vorschläge ein, feilen aber an entscheidenden Stellen so lange, bis die Wiedergabe Ihren Vorstellungen entspricht. Es ist eine grosse Bereicherung für mich, zu schauen, was im Orchester vorhanden ist und wie ich damit umgehen kann, natürlich stets auch unter Berücksichtigung der akustischen Gegebenheiten im jeweiligen Saal. Für mich als Schweizer ist die Arbeit mit zwei so unterschiedlichen Klangkörpern auch deshalb so spannend, weil ich beiden Kulturen nahe bin. Da ich in Zürich aufgewachsen bin, ist mir die deutsche Kultur etwas näher, aber durch meinen Vater habe ich auch eine Affinität zur französischen Kultur. Die Wechselwirkung empfinde ich als inspirierend. Ich kann sehr viel aus Wien nach Paris mitnehmen, und umgekehrt waren meine Pariser Erfahrungen wichtig für meine Arbeit mit den Wienern. Deswegen werden die Wiener Symphoniker nicht französisch und die Pariser nicht wienerisch, es bestätigt sie vielmehr in ihrer Eigenart. Es hilft mir, mich zu definieren, indem ich etwas auf andere Art vermitteln muss. Ein Orchester besteht aus Individuen mit je eigener Identität. Wie lässt sich daraus eine kollektive Identität entwickeln? Es ist in der musikalischen Arbeit wichtig, jedem das Gefühl zu geben, dass er sich ausdrücken kann, aber jeder muss auch versuchen, sich einzufügen. Aufeinander hören, aufeinander zugehen – kammermusikalisches Denken ist sehr wichtig, wenn man zusammenkommen will. Generell ist mir die Durchhörbarkeit des Klanges wichtig, dass Hauptund Nebenstimmen gut wahrnehmbar
sind, die Struktur deutlich wird. Das sensibilisiert die Musiker im Zusammenspiel. Man muss das Orchester wie ein grosses Kammermusikensemble sehen. Sie haben eine ebenso steile wie traditionelle Karriere gemacht: Korrepetitor, Assistent, Kapellmeister, Gastdirigate, eine erste Chefposition in Graz, dann sofort in Paris. Zugleich fällt in Ihrer Biografie ein Hang zum Dualismus auf: Zuerst haben Sie sich zwischen Regie und Musik entschieden, dann zwischen Pianist und Dirigent, Sie wirken in Oper und Konzert, haben ein väterliches französisches und mütterliches deutsches Erbe, sogar einen Namen, der ebenso gut französisch wie deutsch auszusprechen ist. Jede Persönlichkeit besteht aus verschiedenen Elementen, und je mehr es sind, desto spannender wird es. Der Operndirigent lebt in einer Dimension mehr als der Konzertdirigent: Diese Dimension ist die Bühne, die eigentlich die wichtigste ist, obwohl das Orchester die Basis bildet, ohne Orchester geht gar nichts. Selbst wenn eine Aufführung von der Regie oder den Sängern her nicht überzeugt, Dirigent und Orchester aber Niveau haben, so kommt immer noch eine Wiedergabe zustande, die das Werk erkennbar macht. Dennoch: Das Hauptgeschehen ereignet sich auf der Bühne. Ich habe grosse Begeisterung, Verständnis und Liebe für das, was auf der Bühne passiert, mit allen Dramen und Schwierigkeiten, die im Alltag dazugehören, wenn man eine Synthese von Musik und Szene erreichen will. Sie machen dieses Medium so lebendig. Die Oper ist also trotz Ihrer Konzerttätigkeit Ihr bevorzugtes Wirkungsfeld?
Was macht denn die Identität des Orchesters der Op´era national de Paris aus? Es ist ein französisches Orchester im besten Sinn, Transparenz, clarte, ´ luminosite´ kennzeichnen es, Charaktereigenschaften, die man der impressionistischen Musik nachsagt. Wie alle französischen Orchester verfügt es über hervorragende Bläser, sein Spiel ist sehr virtuos und leicht, es zeichnet sich durch gute Intonation und Balance aus, der Klang ist rund und fein, manchmal fast zu schön, man muss die Franzosen immer dazu ermuntern, einmal ein Risiko einzugehen, nicht immer nur den Schönklang zu pflegen, Charakter zu zeigen, musikantisch zu spielen. Das ist genau das Gegenteil der Wiener Art, die manchmal ein wenig auf Kosten der Präzision geht. Der transparente Klang ist natürlich für ein Opernorchester ideal, selbst in Werken von Strauss, Wagner oder Berg werden die Sänger an lauten Stellen nicht zugedeckt. Wie französisch ist dieses Orchester in seiner personellen Zusammensetzung? Etwa 90 Prozent der Musikerinnen und Musiker sind Franzosen, ich staune selbst, wie französisch es ist, und denke .................................................................................
Philippe Jordan m. v. V Geboren 1974 in Zürich, Sohn des Dirigenten Armin Jordan, Pianistenausbildung am Zürcher Konservatorium, Beginn der Dirigentenlaufbahn als Assistent von Jeffrey Tate in Aix und Paris, 1994 bis 1998 Erster Kapellmeister in Ulm, 1998 bis 2001 Assistent von Daniel Barenboim und Kapellmeister an der Staatsoper Unter den Linden, 2001 bis 2004 Chefdirigent in Graz, seither Gastengagements in Europa und den USA. 2006 bis 2010 Erster Gastdirigent der Lindenoper, seit 2009 Musikdirektor der Op´era national de Paris, seit 2014 auch Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Ende Juli Berufung zum Musikdirektor der Wiener Staatsoper ab Herbst 2020. Am 29. August dirigiert Philippe Jordan im KKL das Orchester der Op´era national de Paris. Auf dem Programm stehen Debussys «Pr´elude a` l’apr`es-midi d’un faune», Saint-Sa¨ens’ 5. Klavierkonzert mit dem Solisten Bertrand Chamayou sowie die «Symphonie fantastique» von Berlioz.
manchmal, dass etwas Einfluss von aussen guttäte. Deshalb habe ich auch sehr gekämpft für die Gründung einer Orchesterakademie. Diese erst seit einem Jahr bestehende Institution, die jungen Musikern Gelegenheit gibt, mit der Besoldung von Aushilfen und mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen als Mentoren ein oder zwei Jahre lang im Orchester mitzuspielen, ist sehr fruchtbar für beide Seiten: Die Jungen können lernen, was die Arbeit in einem Orchester mit Opernaufführungen, Konzerten und Ballettvorstellungen bedeutet, und von der Erfahrung der älteren Kollegen profitieren; diese wiederum werden motiviert, weil Junge dabei sind, die noch nicht in Routine verfallen sind, sondern aus Freude musizieren – das steckt an, die Älteren werden zu Vater-
«Ich habe grosse Begeisterung und Liebe für das, was auf der Bühne passiert.» oder Mutterfiguren. Wenn sie die Jungen instruieren, müssen sie sich bewusst machen, wie das, was sie täglich ganz selbstverständlich tun, eigentlich zustande kommt, sie müssen nach ihrer Identität fragen: Was ist meine Eigenheit, wie mache ich das, was ist uns im Orchester wichtig, wie habe ich es gelernt, wie gebe ich es weiter? Das trägt viel bei zur Profilierung eines Orchesters, zur Schärfung des Bewusstseins. Das Konzert- und Opernpublikum gilt vielerorts als überaltert, überall werben die Veranstalter um jüngere Besucher. Sie vertreten unter den Dirigenten in Spitzenpositionen die junge Generation. Ist es da leichter, ein junges Publikum anzusprechen? Um ein jüngeres Publikum zu gewinnen, braucht es nicht unbedingt einen jungen Dirigenten. Das kann zwar helfen, aber es braucht vor allem Kommunikationsfähigkeit und eine gute Jugendarbeit seitens des ganzen Hauses. Die Pariser Oper setzt sich sehr dafür ein. So sind die Generalproben für Hausmitglieder ersetzt worden durch Vorpremieren, zu denen Besucher bis zum Alter von 28 Jahren für 10 Euro Zugang haben. Das bewegt sehr viel, junge Besucher werden ja oft durch die hohen Preise vom Opernbesuch abgehalten. Und es gibt als «Troisieme ` scene» ` neben Opera ´ Bastille und Palais Garnier die digitale Bühne, auf der kleine Filme über unsere Produktionen und Porträts von Künstlern ins Netz gestellt werden. Wir nutzen die sozialen Netzwerke intensiv. Das ist die Zukunft. Wir öffnen manchmal auch die Proben fürs Publikum, obwohl der Arbeitsprozess ein intimer Vorgang ist. Sie wurden schon früh vom Opernfestival in Glyndebourne, von den Salzburger und den Bayreuther Festspielen eingeladen – die Beziehung zum Lucerne Festival ist dagegen relativ jung. Durch meinen Vater habe ich noch die Schlussphase der einstigen Musikfestwochen im alten Kunsthaus miterlebt. Im KKL trete ich als Dirigent in diesem Sommer erst zum dritten Mal auf. Ich schätze das Festival sehr, es hat ein Publikum, das weiss, was Qualität ist, das sich begeistern lässt, konzentriert zuhört. Die Idee, die Programme um ein bestimmtes Thema und um bestimmte Künstler herum zu konzipieren und so die interessantesten Strömungen in Musik und Kunst zusammenzubringen, entspricht dem eigentlichen Sinn von Festspielen. Wenn grosse Orchester mit identischen Programmen auf internationalen Tourneen bei verschiedenen Festivals Station machen, werden diese austauschbar, verlieren ihre Identität. Für das Orchester der Pariser Oper ist das Konzert in Luzern auch deshalb ein Ereignis, weil uns die Verpflichtungen in Oper und Ballett nur wenige Gastspiele und keine Tourneen erlauben. .................................................................................
Dr. Marianne Zelger-Vogt war von 1977 bis 2009 Feuilletonredaktorin der NZZ, von 1985 an mit dem Schwerpunkt Opernkritik.
LUCERNE FESTIVAL 17
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
Wer sich ändert, bleibt sich treu Vierzig Jahre Berliner Philharmoniker in Luzern – eine persönliche Rückschau. Von Peter Hagmann
Bronzene Kraft, das war der erste Eindruck. Weit vorne auf dem Podium im ehemaligen Luzerner Kunsthaus das legendäre Berliner Philharmonische Orchester – so nannten sich die Berliner Philharmoniker bis 1999. Und am Pult, aus der Entfernung seltsam klein, in der Wahrnehmung jedoch übermächtig: Herbert von Karajan, damals 66 Jahre alt, auf dem Zenit seiner Laufbahn. Unvergesslich jener Abend des 1. September 1974, für mich der Auftakt zu einer langen Reihe von Begegnungen mit den Berlinern. Und noch ganz gegenwärtig Anton Bruckners 4. Sinfonie, die «Romantische» in Es-Dur. Die Aufführung geriet zu einem Hochamt des Schönklangs. Karajan dirigierte mit enormem Körpereinsatz, überaus effektvoll, und das nach allen Richtungen. Besondere Wirkung hatten jene Momente, in denen er die Musik, einem Hohepriester gleich, mit kleinen, ruhigen Bewegungen zelebrierte – was er gerade auch in den weiträumigen Steigerungen tat. Den Ellbogen so in die Höhe gehoben, dass der Oberarm in der Waagrechten aus dem Körper kam, und den Taktstock ganz aus dem Handgelenk heraus führend, liess er den Einstieg in den Kopfsatz erstehen. War das erste Fortissimo erreicht, trat jenes Staunen ein, das sich immer und immer wieder – aber nur mit den Berlinern – einstellte. Der Klang nahm da äusserst kompakte Formung an; dunkel wirkte er, rund und geerdet, dabei unerhört kraftvoll, aber nie so laut, wie es bei manchen amerikanischen Orchestern der Fall war. Zum satten Ton der vom Konzertmeister Michael Schwalbe´ angeführten Streicher kamen die glänzenden Soli der Holzund der Blechbläser. In den Reihen des seinerzeit noch ausschliesslich mit Männern besetzten Orchesters wirkten Kapazitäten wie der Flötist James Galway, der Oboist Lothar Koch oder der Klarinettist Karl Leister.
Höhepunkt der Festspiele Seit 1958 kommen die Berliner Philharmoniker nach Luzern, seit 1968 tun sie es Sommer für Sommer – das Jahr 1984 ausgenommen, wo sie wegen Spannungen mit Karajan durch die Wiener Philharmoniker vertreten wurden. Und rasch entwickelten sich ihre Auftritte zum gesellschaftlichen wie künstlerischen Höhepunkt der Festspiele. Ohne
Frage hing das mit Karajan zusammen, der als Dirigent ein Berufsverständnis verkörperte, das in der Unmittelbarkeit der Machtausübung so anziehend wie polarisierend wirkte. Von daher kam Karajans letztem Luzerner Konzert am 31. August 1988 ein besonderer Stellenwert zu. Dem körperlichen Niedergang abgetrotzt, geriet sein Auftritt zu einem Triumph menschlichen Wollens und künstlerischer Autonomie. Für den Zusammenhalt des Orchesters sorgten Konzertmeister und Stimmführer, Karajan gab kaum mehr als Impulse – aber wirkungsvolle. Die 1. Sinfonie von Johannes Brahms, nach Schönbergs «Verklärter Nacht» gespielt, kam zu vibrierender Intensität und glühender Farbenpracht; die Dichte des Gesamtklangs und die jubelnde Leuchtkraft von Solohorn und Soloflöte im Finale machten ihn noch einmal erlebbar: den einzigartigen, unverkennbaren Ton, den dieser Dirigent mit diesem Orchester zu erzielen wusste. Herbert von Karajans Tod am 16. Juli 1989 führte zu einem kurzen Interregnum, doch im Jahr darauf war die Reihe an Claudio Abbado, der im Spätherbst 1989 zum Nachfolger Karajans gewählt worden war. Mit einigem Erstaunen nahm man zur Kenntnis, dass Abbado seinen Einstand in Luzern mit genau demselben Stück zu geben trachtete, das Karajan als seinen Schwanengesang gegeben hatte. Und noch erheblicher war die Überraschung, als im Konzert vom 30. August 1990 Brahms’ Erste mit Abbado fast genauso klang wie zwei Jahre zuvor mit Karajan. Hatte Abbado bewusst ein Zeichen der Kontinuität setzen wollen? Auch eines an die Adresse jener Skeptiker, welche die Wahl eines zwar im deutschsprachigen Kulturbereich sozialisierten, aber aus Italien stammenden Vertreters der Moderne und des linken Denkens ans Pult des deutschen Spitzenorchesters mit Argwohn aufgenommen hatten? Keineswegs, entgegnete Abbado Jahre später dazu im Gespräch; die Berliner und er seien damals mit dem Projekt einer Aufnahme der vier Sinfonien von Brahms für die Deutsche Grammophon beschäftigt gewesen, das habe die Wahl des Programms für das Luzerner Antrittskonzert bestimmt. So einfach sind die Dinge bisweilen. Vielleicht aber auch nicht. Tatsache ist nämlich, dass der Widerstand gegenüber Abbado von Anfang an beträcht-
lich war und in den ersten Jahren seiner Berliner Tätigkeit stetig wuchs. Zum Überlaufen kam das Fass, als beim Debüt der Berliner mit ihrem neuen Chefdirigenten in der New Yorker Carnegie Hall im Oktober 1993 das Trompetensolo, das Gustav Mahlers 5. Sinfonie eröffnet, einen falschen Ton erhielt und in der Folge ein deutsches Nachrichtenmagazin zum Halali blies. Tatsache ist allerdings auch, dass das Berliner Philharmonische Orchester mit Claudio Abbado den Internationalen Musikfestwochen Luzern Jahr für Jahr Höhepunkte orchestralen Vermögens und packender Interpretation bescherte, und obwohl nun nicht mehr ein «Maestrissimo» am Pult stand, blieben diese Gastspiele unangefochten im Zentrum
«Unter Claudio Abbado begann das Orchester frei und tief zu atmen.»
der Aufmerksamkeit. Im Jahr nach Abbados Debüt als Chefdirigent der Berliner ging es weiter mit Brahms (und seiner Vierten), es hob aber auch, ebenfalls mit der Vierten, die Pflege der Sinfonien Gustav Mahlers an, die sich tief in die Erinnerung eingegraben hat. Bedeutend ist dabei die Perspektive, die Claudio Abbado dem Orchester, aber auch sich selber in den dreizehn Jahren seines Luzerner Wirkens am Pult der Berliner Philharmoniker eröffnet hat. Der opulente Mischklang Karajans war ihm ein Ausgangspunkt, den er dankbar und ohne Scheu aufnahm – um ihn Schritt für Schritt zu verwandeln und weiterzuentwickeln. Zur reinen, freilich mitunter zur Erstarrung neigenden Schönheit, welche die Berliner mit Karajan zu entfalten vermochten, trat mit Abbado eine Emotionalität, die in ihrem appellativen Charakter niemanden gleichgültig gelassen hat. Unter Abbado begann das Orchester frei und tief zu atmen, nach und nach wurde es zu einem Organismus, in dem
der Zuhörer seelische Dimensionen entdecken konnte. Zum Beispiel bei Mahlers Sechster im Sommer 1995, deren Hammerschläge als Kulminationen einer ebenso zwingenden wie unausweichlichen Entwicklung zu existenzieller Wirkung kamen. Genauigkeit in der Ausleuchtung des Notentextes verband sich da mit einer expressiven Radikalität sondergleichen. Abbado war damals 66 Jahre alt; die Berliner Philharmoniker, im Grundklang unverkennbar geblieben, waren zu seinem Orchester geworden.
Aufbrüche Das Ende war traurig. Es kam zu Differenzen zwischen dem Dirigenten und dem Orchester, zudem erkrankte Abbado schwer. Mit Mahlers Siebter gab er 2001 sein Luzerner Abschiedskonzert am Pult der Berliner – nachdem er mit der «Pastorale» Beethovens zu erkennen gegeben hatte, dass er, angeregt durch die historisch informierte Aufführungspraxis, noch einmal aufgebrochen war. Wie wörtlich das zu nehmen war, erwies sich zwei Jahre später, als die Geschichte des Lucerne Festival Orchestra begann. Dem Aufbruch schlossen sich die Berliner Philharmoniker an. Mit Simon Rattle wählten sie einen Chefdirigenten, der ganz am Puls der Zeit steht. Im Bereich der alten Instrumente kennt er sich ebenso aus wie in der Musik des 20. und des 21. Jahrhunderts, ein offenes Ohr hat er zudem für neue Formen des Konzerts. 2003, Rattle hatte eben sein Amt angetreten, kamen die Berliner Philharmoniker erst zum Ende des Festivals nach Luzern; und sie gaben kein Konzert, sondern wirkten mit in der Aufführung von Mozarts Oper «Idomeneo» – ein Ansatz, der sich bis zur szenischen Realisation von Bachs MatthäusPassion mit Peter Sellars im Sommer 2014 weiterzog. Damit war für die Berliner in Luzern nochmals eine neue Zeit angebrochen. Die Flexibilisierung des Klangs, die Abbado in die Wege geleitet hatte, führte Rattle in seiner Weise weiter. Wichtige Vorarbeit hatte da Nikolaus Harnoncourt geleistet, der 1996/97 mit den Berlinern die Sinfonien von Brahms anging und dabei einen ganz anderen Weg einschlug als Abbado fünf Jahre zuvor: einen lyrischen. Diesen Faden nahm Rattle auf, als er seinerseits 2008 die Sinfonien Brahms’ einspielte – und er trug
diese Achtsamkeit für das Leise, Zarte, ja Fragile weiter in seine Beschäftigung mit den Klassikern und den Spätromantikern. Zeugnis davon legte etwa 2011 das «Nocturne» von Benjamin Britten ab, dessen Feingliedrigkeit er zusammen mit dem Tenor Ian Bostridge und den Berlinern berührend zur Geltung brachte. Und als er zwei Jahre später die drei letzten Sinfonien Mozarts aufs Programm setzte, ermunterte er die Berliner zu einem weiteren Schritt in die Richtung der historischen Praxis. Das heisst freilich nicht, dass Rattle das spezifische Berliner Potenzial hätte brachliegen lassen. Als er die Berliner 2007 Mahlers Neunte auslegen liess, gab es an der fulminanten Kraft des Orchesters nicht den geringsten Zweifel. Weitaus aufregender war jedoch der Mut, mit dem der Dirigent die Ecksätze aus einem kompromisslosen Pianissimo heraus aufbaute. Zum zentralen Anliegen Rattles wurde indes die Musik der Gegenwart. In seinem ersten Luzerner Jahr brachte er die «Surrogate Cities» von Heiner Goebbels mit, die Musik zum Schauen wie zum Hören, und dies als Beitrag zum Schaffen des «composer in residence» jenes Sommers. Später kamen Uraufführungen des Geigenkonzerts «In tempus praesens» von Sofia Gubaidulina oder des farbenreichen Orchesterstücks «Laterna magica» von Kaija Saariaho dazu, und selbst bei den abendfüllenden «Eclairs sur l’Au-Dela» ` Olivier Messiaens war der Konzertsaal im KKL bis auf den letzten Platz besetzt. In Luzern näherten sich die Berliner Philharmoniker dieser für sie nicht alltäglichen Musik mit professioneller Kompetenz, vor allem aber: mit Offenheit, Neugierde und Engagement. Mit Simon Rattle, in Luzern war es zu verfolgen, haben sich die Berliner Philharmoniker zu einem Orchester unserer Zeit gewandelt. .................................................................................
Dr. Peter Hagmann, Musikwissenschafter und ausgebildeter Organist, war von 1986 bis 2015 Musikredaktor und Musikkritiker der NZZ. Am 30. August gastieren die Berliner Philharmoniker unter ihrem scheidenden Chefdirigenten Sir Simon Rattle mit Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung» und der Schweizer Erstaufführung von Georg Friedrich Haas’ «Ein kleines symphonisches Gedicht». Am 31. August sind sie, wiederum unter Rattle, in den Sinfonien Nr. 1 und Nr. 15 von Dmitri Schostakowitsch zu hören. KKL, Salle blanche.
18 LUCERNE FESTIVAL Der Titel war eindeutig: «Pfusch» hiess Herbert Fritschs letzte Arbeit an der Berliner Volksbühne. Am Tag nach der allerletzten Vorstellung findet unser Treffen statt. Fritsch probt bereits an seiner neuen Spielstätte, der Berliner Schaubühne. In «Pfusch» krabbeln die Darsteller in Tüllkostümen mit Schleifen im Haar aus einer grossen Röhre heraus, hämmern besessene Minimal Music in zehn ramponierte Klaviere und kreischen begeistert: «Heute gibt’s nur Achtel!» Am Ende aber wird es ungewöhnlich ernst. Einzeln treten die Schauspieler vors Publikum, winken und sagen «Tschüs». Dann fällt der eiserne Vorhang. So hat Herbert Fritsch den Abschied mitinszeniert: nicht nur seinen eigenen von diesem Theater, sondern vor allem den einer ästhetischen Position. Denn mit dem Weggang Frank Castorfs und der Übernahme der Volksbühne durch den Museumsmann Chris Dercon wurde in Berlin gerade kulturpolitisch eine Ära abgewickelt. «Eine ganze Epoche wird ausradiert», klagt Fritsch im Gespräch auf der Terrasse des Cafes ´ der Schaubühne am Kurfürstendamm. «Ich finde das verbrecherisch, denn es geht dabei nur ums Kaputtmachen. Und nun kommt der neue Mann und stellt ein millionenschwer subventioniertes Programm vor, das in Wahrheit gar keines ist.»
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
«Das Trainierte und Artifizielle reizt mich» In einer Koproduktion von Lucerne Festival und Luzerner Theater inszeniert Herbert Fritsch György Ligetis Oper «Le Grand Macabre» – ein Schlüsselwerk des späten 20. Jahrhunderts, das frappierend gut in unsere Zeit passt. Von Julia Spinola
Spiellust im Zentrum Mit seiner Empörung ist Fritsch nicht allein, die Personalie sorgt in der deutschen Hauptstadt schon seit Monaten für Kontroversen. Der Gedanke daran, dass seine Bühnenbilder an der Volksbühne nun bereits zerstört und entsorgt würden, mache ihn traurig, sagt Fritsch mit leiser, melodiöser Stimme, während er mit der Gabel in seinem Salat herumpickt. In dieser behutsamen, nachdenklichen Art des Sprechens erscheint er beinahe fragil und verletzlich, zugleich strahlt er eine rückhaltlos ehrlich wirkende Offenheit aus. Ein anarchisches Theatertier, als das Fritsch immer wieder beschrieben wird, stellt man sich irgendwie ganz anders vor. Als Extremschauspieler, der mit Pythonschlangen auf der Bühne hantierte oder auch schon einmal den Bühnenboden mit der Zunge ableckte, war er in den neunziger Jahren an der Volksbühne unter Castorf berühmt geworden. Als Regisseur kann Fritsch mit dem diskursiv-psychologisierenden Ansatz eines Deutungstheaters noch immer wenig anfangen. Stattdessen stellt er in seinen lustvoll sinnfreien, drastisch assoziativen Inszenierungen immer wieder die Schauspieler, ihre Körper und vor allem ihre Spiellust ins Zentrum. In seiner Kultinszenierung «Murmel Murmel» entstand ein ganzer Theaterabend nur um dieses eine titelgebende Wort herum. Seine theatrale Sinnverweigerung ist Fritsch immer wieder als politische Positionierung ausgelegt worden. Aber auch mit dem Wort «politisch» kann Fritsch nicht viel anfangen. Das Wort werde so inflationär gebraucht, dass man nicht mehr wisse, was es bedeuten solle, meint er. Politisches Theater ist ihm verdächtig, als ein Theater, das eine Funktion für die Politiker übernehme. Dagegen hat Fritsch zweierlei einzuwenden: «Erstens machen die Politiker viel besser politisches Theater als wir, dabei sollten sie statt Theater lieber Politik machen. Und zweitens sollten die Theaterleute lieber Theater machen als Politik. Denn es kann nicht darum gehen, dass in der Kunst etwas abgehandelt wird, damit die Politiker ihre Ruhe haben.»
Sprechen ist wie Singen
Er selbst jedenfalls möge sich nicht dazu hergeben, die Probleme, die von der Politik nicht gelöst würden, illusionär auf der Bühne zu bearbeiten. «Was soll das politische Getue, das ist nicht ernst zu nehmen», sagt Fritsch. «Dieses ganze Betroffenheitstheater ist unerträglich. Im Theater sitzen und betroffen sein, das finde ich gruselig. Die betroffensten Menschen sind immer die, die nichts machen.»
Eine komische Type Diese Einstellung scheint genau zu jener des Komponisten György Ligeti zu passen, der zeitlebens geradezu allergisch auf politisches Betroffenheitstheater reagierte und ästhetische Vereinnahmungsversuche ebenso konsequent ab-
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Regisseur und Medienkünstler spn. V Herbert Fritsch wurde 1951 geboren und absolvierte an der Otto-Falckenberg-Schule seine Schauspielausbildung. Als Castorf-Schauspieler machte er sich zwischen 1993 und 2007 an der Berliner Volksbühne einen Namen. 2007 verliess er die Volksbühne, um als Regisseur, Medienkünstler und Bühnenbildner zu arbeiten. 2011 kehrte er mit grossem Erfolg als Regisseur an die Volksbühne zurück. Seine von Publikum und Kritik geschätzten Stücke wurden mehrfach zum
seiner Wohnung: «Ich konnte nicht schlafen, ich hatte Schweissausbrüche, konnte mich nicht rühren und fühlte mich wie eingeklemmt. Dabei hatte ich ganz furchtbare Gefühle.» Am nächsten Tag erfuhr er, dass sich sein Nachbar in der Wohnung unter ihm, ja sogar exakt unter seinem Bett, das Leben genommen hatte. «Das klingt jetzt alles bitterernst», wendet Fritsch ein. Dies sei es aber in dem Moment nicht mehr, in dem er diese Erfahrungen auf der Bühne gestalte, denn ganz so ernst möchte auch er den Tod nicht nehmen. Er denkt an die bunten Todesclowns der Mexikaner an der D´ıa de los muertos und an Sisyphos, der dem Tod trickreich immer wieder ausweicht. «Ich kann mich erinnern, dass wir als Kind in der Oberpfalz ein ganz anderes Verhältnis zum Tod hatten. Wenn jemand gestorben ist, ist er im Hausflur aufgebahrt worden, und wir Kinder sind um ihn herumgetollt und haben Ball gespielt.» Im Ort gab es sogar einen leibhaftigen Makabren mit einer roten Schnapsnase, einer Arbeitsschürze und ungewaschenen, erdigen Händen. Der Mann wurde «Hoatl» gerufen und war der Totengräber der Stadt. «Wir Kinder haben ihn immer ein bisschen geärgert, und dann kam er auf uns zu und drohte uns: ‹Ich hol euch ins Grab!› – das war der Grusel bei dem Spiel. Heute würde der Hoatl wahrscheinlich wegen Misshandlung angeklagt werden. Aber damals war es für uns eine Sensation, ihn dazuzubringen, dass er uns gruseln macht. So kann ich mir auch vorstellen, dass man mit dem Tod im ‹Macabre› umgeht. In unserer Gesellschaft wird der Tod ständig verneint.» Dass die Toten heute sofort nach dem Sterben weggeschafft und nicht mehr aufgebahrt würden, findet Fritsch grausam. Denn etwa drei Tage lang seien sie quasi noch anwesend. Man könne den Moment, in dem sie verschwänden, genau sehen. Und Fritsch vermutet, dass die Toten uns unser Missachten nicht verzeihen. In Ligetis Stück sucht er nach dem Sog, nach der Notwendigkeit – wobei er das Wort «Not-wendigkeit» sofort infrage stellt, weil es bedeute, dass etwas aus der «Not» geboren sei. Das treffe es aber nicht. Vielleicht sollte man eher «lustwendig» sagen? Diese Wortschöpfung gefällt Fritsch.
Berliner Theatertreffen eingeladen und ausgezeichnet. 2013 inszenierte Fritsch in Zürich mit Peter ´ Eötvös’ «Drei Schwestern» seine erste Oper, 2016 folgte am Opernhaus «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber. Als Koproduktion des Lucerne Festival und des Luzerner Theaters inszeniert er jetzt György Ligetis Oper «Le Grand Macabre». Mit Beginn der Spielzeit 2017/18 und der Ablösung Frank Castorfs durch Chris Dercon wechselt Fritsch von der Volks- an die Berliner Schaubühne.
lehnte wie ideologische Systeme jedweder Couleur. Seine einzige (vollendete) Oper «Le Grand Macabre» nach dem Schauspiel des belgischen Dichters Michel de Ghelderode richtet sich als «Anti-Anti-Oper» denn auch nicht zuletzt gegen die Ästhetik der deutschen Nachkriegsavantgarde, die Ligeti als dogmatisch und ausgeblutet empfand. Nach der Uraufführung 1978 in Stockholm und diversen Folgeaufführungen, mit denen Ligeti notorisch unzufrieden war, arbeitete er das Werk 1997 stark um. In dieser Fassung wird es seither gespielt. Das grosse Spektakel, zu dem sich in dieser Oper Elemente des absurden Theaters, Jahrmarktsszenerien, eine Parodie auf mittelalterliche Mysterienspiele und avancierteste Kompositionstechnik mischen, scheint geradezu wie geschaffen für die dadaistische Phantasie eines Herbert Fritsch. Der titelgebende grosse Makabre ist niemand Geringeres als der Tod persönlich, aus dem Ligeti, wie er einmal sagte, «eine komische Type gemacht» hat. Als bombastischer Gröfaz und nekrophiler Diktator platzt dieser Nekrotzar, wie er in der Oper namentlich heisst, mit seinen apokalyptischen Parolen in die infantile Gesellschaft des fiktiven Staates Breughelland hinein. Ligeti hat als ungarischer Jude die Kriegs- und Nachkriegszeit selber mehrmals nur knapp überlebt. In seiner Oper bietet er einen anarchischen Lebenswillen, trotzigen Klamauk, tragische Hysterie und die halbe Musikgeschichte auf, um gegen die Angst anzumusizieren und dem Tod Paroli zu bieten. Fritsch er-
kennt darin eine Parallele zu einem Grundimpuls seiner eigenen Arbeit, nämlich dem Nichtwissen, das bei ihm, wie er erläutert, immer den zentralen Ausgangspunkt bilde: «Es geht darum, das Stück in den Proben zu befragen, man sollte es vorher möglichst gar nicht kennen, damit der Kopf frei ist», erklärt er seine Methode. «Meine Vorbereitung auf dieses Stück ist mein Leben. Daraus ziehe ich meine Herangehensweise.»
«Im Theater sitzen und betroffen sein, das finde ich gruselig.» Der Geist eines Stückes entstehe erst in der konkreten Bühnensituation mit den Schauspielern oder den Sängern. Und eben so sei es doch eigentlich mit dem Tod: «Wir wissen gar nichts. Niemand weiss, was wirklich passiert, wenn man stirbt. Was ist dann mit uns? Wo sind wir dann? Ich denke viel darüber nach.» Fritsch fällt das Phänomen der Dunklen Materie ein, von der man mittlerweile wisse, dass sie existiere, obwohl man sie nicht sehen und erst recht nicht erklären könne. Er erzählt von einer unheimlichen Begebenheit eines Nachts in
Natürlich hat er, ganz nichtwissend, Ligetis Oper schon einmal angehört. Er hat Ligeti auch einmal persönlich erlebt, bei einem Konzert mit Conlon Nancarrows «Studies for Player Piano» in der Kölner Philharmonie. Ligeti hatte diese polyrhythmischen Stücke für ein mit Selbstspielapparatur präpariertes Klavier bekannt gemacht und liess sich von ihnen zu seinen eigenen Klavieretüden inspirieren. Diese Musik findet Fritsch grossartig, ebenso Ligetis Streichquartette. Zusammen mit dem Ensemble Modern hat Fritsch ausserdem in Leander Haussmanns Frankfurter Inszenierung der «Aventures» von Ligeti gespielt. Und bei den Wiener Festwochen hat er das «Poeme ` Symphonique» für 100 Metronome aufgeführt. «Wichtig ist, dass man die Musik der Oper nicht eiskalt mechanisch vorführt», findet Fritsch. «Denn hier ist es ja nicht das Player-Piano, sondern es sind Menschen auf der Bühne, und die müssen ein Anliegen haben, wenn sie singen. Das ist für mich ein zentraler Aspekt.» Über sein Verhältnis zur Oper sagt er: «Ich gehe eigentlich immer von der Oper aus, auch wenn ich Schauspiel mache. Das Sprechen auf der Bühne ist für mich mehr wie Singen. So scheinrealistisch zu tun, als handle es sich um spontanes Sprechen, interessiert mich nicht. Es ist immer das Abgehobene, Artifizielle, das Trainierte, das mich reizt.» Das Bühnenbild, so viel will er vorab verraten, wird wieder sehr bunt werden. Und womöglich wird sich in ihm beim Proben ganz «lustwendig» jene Mischung aus Grusel und Witz ergeben, die Fritsch an Ligetis Oper fasziniert. .................................................................................
Julia Spinola war bis 2013 Musikredaktorin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Sie arbeitet seither als freie Publizistin in Berlin, unter anderem für den Deutschlandfunk, die «Süddeutsche Zeitung» sowie für die NZZ. Premiere: 8. September; Aufführungen am 10., 17., 22. und 24. September sowie am 7. und 15. Oktober; Luzerner Theater.
LUCERNE FESTIVAL 19
Neuö Zürcör Zäitung
Samstag, 12. August 2017
LUCERNE FESTIVAL im Sommer | Das Programm 2017 KKL Fr, Sa,
So,
11.08. 12.08.
13.08.
Mo, 14.08. Di,
15.08.
18.30 17.00
KS Eröffnungskonzert A
Vortragsreihe
Interpreten | Komponisten
Weitere Spielorte
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, Riccardo Chailly | Strauss
11.00
KM
«Soundzz.z.zzz…z»
Strotter Inst.: Delokation | bis zum 10.09.
18.30
I
Public Viewing
Live-Übertragung des Eröffnungskonzerts
11.00
LT
Musiktheater 2
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI, Duncan Ward, Walter Sigi Arnold | van der Aa
20.00
S
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Heinz Holliger | Koechlin, Debussy
Susanne Stähr zum Festivalthema «Identität»: «Richard Strauss – Musik als Spiel und Spiegel»
18.30
KS Sinfoniekonzert 1
20.45
F
Encore im Interval
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, Riccardo Chailly | Strauss LUCERNE FESTIVAL ALUMNI
16.00
LS
Musiktheater 1
Miah Persson, Michel van der Aa | van der Aa
18.30
KS Sinfoniekonzert 2
Chamber Orchestra of Europe, Bernard Haitink, Anna Lucia Richter, Christian Gerhaher | Mozart, Mahler
10/12 CR Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm, Dieter Ammann und Michel van der Aa | täglich bis zum 19.08.
19.30
KS Sinfoniekonzert 3
Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds, Sir James Galway | Mozart, Sibelius
17.15
F
Radio Identity
Live-Radio vom Festival | auch am 17., 22., 24., 27. und 31.08. sowie am 04. und 06.09.
18.20
LS
40min 1
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, Riccardo Chailly | «Das Festivalorchester bei der Probe»
19.30
KS Sinfoniekonzert 4
Chamber Orchestra of Europe, Bernard Haitink, Christian Gerhaher | Mozart, Mahler
21.45
F
Jay Campbell
Encore im Interval
Mi,
16.08.
19.30
KS Sinfoniekonzert 5
West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim, Martha Argerich, Bassam Mussad | Ravel, Schostakowitsch, Berg 18.00
KM
«Soundzz.z.zzz…z»
Do,
17.08
18.20
LS
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI, Jay Campbell, Michel van der Aa | «Verdoppeltes Ich: Ein Cellokonzert mit Film» 12.15
LK
Debut 1
Strotter Inst.: Delokation – Live-Remix Valentine Michaud, Akvile· Šileikaite· | Denissow, Hindemith, Schulhoff, Albright
20.00
S
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Heinz Holliger | Koechlin, Debussy
Fr,
Sa,
So,
18.08.
19.08.
19.30
KS Sinfoniekonzert 6
West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim, Kian Soltani, Miriam Manasherov | Strauss, Tschaikowsky
22.00
F
Encore im Interval
Musiker des West-Eastern Divan Orchestra
18.20
LS
40min 3
19.30
KS Sinfoniekonzert 7
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, Riccardo Chailly | Mendelssohn, Tschaikowsky
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Heinz Holliger | «Die erste Dschungelbuch-Vertonung»
21.45
F
Encore im Interval
Musiker des LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA und Studierende der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY
17.00
A
Vortragsreihe
Alois Koch zum Festivalthema «Identität»: «Protest und Identität. Martin Luther und die Musik»
11.00
LK
Identitäten 1
sCHpillit, Dani Mangisch, Sylvia Nopper | Holliger, Winkelman
18.30
KS Sinfoniekonzert 8
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA, Riccardo Chailly, Sophie Koch | Strawinsky
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel» Open-Air-Konzert
17.00
I
Zu Gast bei der Buvette
22.00
N
Identitäten 2
ascolta, Simon Steen-Andersen | «Inszenierte Nacht»
10.30
KS Sinfoniekonzert 9
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Heinz Holliger, Patricia Kopatchinskaja | Debussy, Koechlin, Holliger
14.00
KM
«Soundzz.z.zzz…z»
Strotter Inst.: Delokation – Live-Remix
14.30
KS Nachmittagskonzert
Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds, Jonas Iten, Alexander Kionke | Mendelssohn, Schneider, Sibelius, Nielsen
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
19.30
KS Sinfoniekonzert 10
Shanghai Symphony Orchestra, Long Yu, Maxim Vengerov | Avshalomov, Tschaikowsky, Schostakowitsch
16.00
MH
Identitäten 3
Camerata Zürich, Thomas Demenga, Thomas Sarbacher | Suk, Dvorˇák, Janácˇek
Mo, 21.08.
19.30
KS Rezital 1 − Klavier
Maurizio Pollini, Klavier | Schumann, Chopin
20.00
LS
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | Bartók, Ligeti
Di,
17.00
E
«In den Strassen»
Eröffnungskonzert: Musikgruppen aus aller Welt
12.15
LK
Debut 2
Spiegel Trio | Schostakowitsch, Tschaikowsky
18.20
LS
40min 4
Mitglieder des «Idomeneo»-Ensembles, Cornelia Lanz | «Zuflucht bei Mozart: Idomeneo mit Flüchtlingen»
19.00
In den Strassen
Strassenmusikgruppen aus aller Welt spielen ab 19.00 Uhr in der Luzerner Altstadt
Mi,
Do,
Fr, Sa,
So,
20.08
40min 2
22.08
23.08.
24.08.
25.08. 26.08.
19.30
KS Sinfoniekonzert 11
English Baroque Soloists, Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner, Elsa Rooke, Solisten | Monteverdi
22.15
F
Encore im Interval
JACK Quartet
10.00
LS
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | Bartók, Ligeti
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
18.20
LS
40min 5
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI, Wolfgang Rihm | «Klassische Musik, heute komponiert»
16.00
BZ
Konzertzug nach Luzern
18.00
Ausgewählte Musikgruppen von «In den Strassen» | bis 27. 8. täglich: Treffpunkt Bahnhof Zug am 24. und 25.08. um 16.00 Uhr, am 26.08. um 16.40 Uhr und am 27.08. um 10.20 Uhr Strassenmusikgruppen aus aller Welt spielen ab 18.00 Uhr in der Luzerner Altstadt
19.30
KS Sinfoniekonzert 12
Mahler Chamber Orchestra, François-Xavier Roth, Patricia Kopatchinskaja | Haydn, Bartók
22.15
F
Encore im Interval
Patricia Kopatchinskaja & Family
18.20
LS
40min 6
19.30
KS Sinfoniekonzert 13
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | «Musikalisches Welttheater» Filarmonica della Scala, Riccardo Chailly, Leonidas Kavakos | Brahms, Respighi
Di, Mi,
Do,
Fr, Sa,
So,
29.08. 30.08.
31.08.
01.09. 02.09.
03.09.
Mo, 04.09. Di, Mi,
Do,
05.09. 06.09.
07.09.
Strassenmusikgruppen aus aller Welt spielen ab 18.00 Uhr in der Luzerner Altstadt
18.00
In den Strassen
Strassenmusikgruppen aus aller Welt spielen ab 18.00 Uhr in der Luzerner Altstadt
KS Sinfoniekonzert 14
English Baroque Soloists, Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner, Elsa Rooke, Solisten | Monteverdi
22.30
F
Encore im Interval
JACK Quartet
11.00
LS
Identitäten 4
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Heinz Holliger, Solisten | Zimmermann, Kurtág, Holliger
10/18
In den Strassen
Strassenmusikgruppen aus aller Welt spielen in der Luzerner Altstadt
15.00
LS
Identitäten 5
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI, Wolfgang Rihm | Werkschau des «Composer Seminar»
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
18.30
KS Sinfoniekonzert 15
English Baroque Soloists, Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner, Elsa Rooke, Solisten | Monteverdi
16.00
LK
Kammermusik
Elena Bashkirova, Michael Barenboim, Kulian Steckel | Brahms
22.00
LS
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher, Solisten | Ligeti, van der Aa
17.00
I
Zu Gast bei der Buvette
Open-Air-Konzert
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Adams
11.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 1 Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI, Wolfgang Rihm | Werkschau «Composer Seminar»
Hespèrion XXI, La Capella Reial de Catalunya, Jordi Savall u. a. | «Die Wege der Sklaverei »
12.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 2 Brass Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Boulez, Rihm, Poppe
12.00
E
In den Strassen
13.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 3 Patricia Kopatchinskaja, Jay Campbell, Polina Leschenko | Enescu, Kodály, Ravel
14.30
T
Young Figurentheater
15.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 4 Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Frédérique Cambreling | Bartók, Holliger, Veress
Late Night
Studierende der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY
Erlebnistag 09.45
E
11.00
KS Erlebnistag – Konzert 1
Erlebnistag – Opening
Musikgruppen aus aller Welt spielen ab 12.00 Uhr rund ums KKL Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
15.00
KS Erlebnistag – Konzert 2
Sinfonieorchester Basel, Kristiina Poska, Florian von Manteuffel | Kodály
15.45
KM
Kurzführung
Kurzführung zum Thema «Identität» mit Birgit Meier | auch um 17.15 und 19.30 Uhr
15.30
F
Einführung zu Idomeneo mit Bernd Schmitt
16.00
E
In den Strassen
Abschlusskonzert mit allen Musikgruppen
BandArt Orchester, Flüchtlingschor «Zuflucht», Philharmonia Chor Stuttgart, Gordan Nikolic’, Bernd Schmitt, Birgit Angele, Cornelia Lanz | Mozart
16.30
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 5 Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Bartók, Ligeti
17.00
JK
Kirchweihgottesdienst
18.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 6 Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Bartók, Kurtág
20.00
KM
Erlebnistag – Museumskonzert 7 Streicher der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Bartók, Veress
12.15
C
Debut 4
Chiara Enderle, Hiroko Sakagami | Schubert, Penderecki, Brahms
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
12.15
LK
Debut 5
Valeriy Sokolov, Evgeny Izotov | Bach, Beethoven, Prokofjew, Saint-Saëns
Young Familienkonzert
Sonus Brass Ensemble, Annechien Koerselman, Nina Ball | «Die Verblecherbande»
Erlebnistag – Konzert 4, Teil 1 & 2
18.30
KS Erlebnistag – Konzert 3
Asian Youth Orchestra, Matthias Bamert | Mahler
18.45
F
Radio Identity
Live-Radio vom Festival | auch am 15., 17., 22., 24. und 31.8. sowie am 04. und 06.09.
18.20
LS
40min 7
Mitglieder des Orchestre de l’Opéra national de Paris | «Auf sechzehn Saiten»
19.30
KS Sinfoniekonzert 16
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | Cerha
19.30
KS Sinfoniekonzert 17
Orchestre de l’Opéra national de Paris, Philippe Jordan, Bertrand Chamayou | Debussy, Saint-Saëns, Berlioz
22.15
F
Encore im Interval
JACK Quartet
12.45
LS
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | Bartók, Ligeti
18.20
LS
40min 8
Sonus Brass Ensemble | «Ohne Geld ka Musi: Die Verblecherbande»
19.30
KS Sinfoniekonzert 18
Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin, Sir Simon Rattle, Solisten | Haas, Haydn
22.15
F
Encore im Interval
Musiker der Berliner Philharmoniker
18.20
LS
40min 9
19.30
KS Sinfoniekonzert 19
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | «Tanzender Doppelgänger»
20.30
LS
Meisterkurs Dirigieren
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher | Bartók, Ligeti
F
Encore im Interval
Studierende der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY
19.30
KS Sinfoniekonzert 20
Mariinsky Orchestra, Valery Gergiev, Oksana Volkova | Mussorgsky, Ravel
22.00
F
Sonus Brass Ensemble
14.30
KS Sinfoniekonzert 21
Encore im Interval
Vortragsreihe
Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern, Pascal Mayer | Charpentier
Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle | Schostakowitsch
22.00
Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY, Matthias Pintscher, Jay Campbell u. a. | Streich, Kaner, Francesconi, Bartók Hansruedi Kleiber zum Festivalthema «Identität»: «Biblische Gestalten – auf der Suche nach der Identität»
11/15/ S 17
17.00
A
18.30
KS Sinfoniekonzert 22
22.00
LS
Patricia Kopatchinskaja, Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI u. a. | «Dies irae»
17.00
I
Zu Gast bei der Buvette
Open-Air-Konzert
11.00
KS Rezital 2 − Klavier
Sir András Schiff, Klavier | Mozart, Schubert, Haydn, Beethoven
10.00
MK
Themengottesdienst
«Moses und Paulus auf der Suche nach sich selbst»
14.30
A
Buchvorstellung
Sir András Schiff, Martin Meyer
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
16.00
A
NZZ-Podium
Nora Gomringer, Patricia Kopatchinskaja, Harald Welzer, Martin Meyer | Gesprächsrunde zum Thema «Identität»
12.15
C
Debut 6
Michael Buchanan, Kasia Wieczorek | Schumann, Ravel, Gershwin, u.a.
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
12.15
LK
Debut 7
Schumann Quartett | Haydn, Winkelman, Schumann
Royal Philharmonic Orchestra, Charles Dutoit, Martha Argerich | Enescu, Beethoven, Debussy, Ravel
19.30
LT
Oper
Ligeti: Le Grand Macabre
Patricia Kopatchinskaja, Anthony Ramaniuk | «Das kleine Irgendwas»
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
Identitäten 6
Mariinsky Orchestra, Valery Gergiev, Daniil Trifonov u. a. | Prokofjew
18.30
KS Sinfoniekonzert 23
City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinyte˙-Tyla, Gautier Capuçon | Vasks, Elgar, Rachmaninow
21.00
F
Encore im Interval
«Soundzz.z.zzz…z»: Delokation, Live-Performance mit Strotter Inst. und Jorge Sánchez-Chiong
40min 10
Junge Flüchtlinge aus der Region Luzern | «Ankommen mit Musik – ein Singprojekt»
18.20
LS
19.30
KS Sinfoniekonzert 24
Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Daniele Gatti | Rihm, Bruckner
19.30
KS Sinfoniekonzert 25
Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Daniele Gatti, Chen Reiss | Haydn, Mahler
22.00
F
Late Night Show im Interval
Moritz Eggert | «Moritz' Kleine Nachtmusik»
18.20
LS
40min 11
Young Performance | «Starke Typen erobern die Bühne»
19.30
KS Sinfoniekonzert 26
Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck, Anne-Sophie Mutter | Dvorˇák, Tschaikowsky
22.30
F
Late Night Show im Interval
Moritz Eggert | «Moritz' Kleine Nachtmusik»
18.20
LS
40min 12
Studierende der Hochschule Luzern – Musik u. a. | «Close-up: Portraitkonzert Michel van der Aa»
19.30
KS Rezital 3 − Lied
22.30
F
08.09.
19.30
KS Sinfoniekonzert 27
Sa,
09.09.
11/15 TS
10.09.
Elisa Netzer | Bartók, Britten, Smetana u.a.
In den Strassen
F
Fr,
So,
LK
22.00
16.30/ LS 20.00
Mo, 28.08.
Debut 3
18.00
18.30
27.08.
Encore im Interval
12.15
In den Strassen
Late Night Show im Interval Young Sitzkissenkonzert
Juan Diego Flórez, Vincenzo Scalera | Mozart, Rossini, Puccini u. a. Moritz Eggert, Strotter Inst., Patricia Kopatchinskaja | «Moritz' Kleine Nachtmusik»
18.30
KS Sinfoniekonzert 28
Wiener Philharmoniker, Michael Tilson Thomas, Emanuel Ax | Brahms, Mozart, Beethoven
15.00
MH
Vorgespräch
Vorgespräch mit Till Velten und Gästen zum Thema «Mut, Entwicklung, Krise»
21.15
F
Late Night Show im Interval
Moritz Eggert | «Moritz' Kleine Nachtmusik»
16.00
MH
Identitäten 7
«Till Veltens symphony.land – eine soziale Symphonie» (15.00 Uhr: Vorgespräch)
Young Performance
Young Performance, Maged Mohamed u. a. | «NOMOZART»
13.30
LT
Oper
Ligeti: Le Grand Macabre
Wiener Philharmoniker, Daniel Harding | Debussy, Mahler
14.30
T
Young Figurentheater
Figurentheater PETRUSCHKA | «Die Zaubermuschel»
11/15 LS 17.00
KS Sinfoniekonzert 29
KKL Luzern: KS Konzertsaal | LS Luzerner Saal | A Auditorium | CR Clubraum | E Europaplatz | F Foyer | KM Kunstmuseum | TS Terrassensaal
Weitere Spielorte: BZ Bahnhof Zug | C Casineum | I Inseli | JK Jesuitenkirche | LK Lukaskirche | LT Luzerner Theater | MH Kirchensaal MaiHof | MK Matthäuskirche Luzern | N Neubad | S Südpol | T Pavillon Tribschenhorn
(Stand: 21. Juli 2017)
Neue Zürcher Zeitung
Samstag, 12. August 2017
Patricia Kopatchinskaja © 3B-Produktion
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Sommer-Festival 11. August – 10. September 2017 Ausgewählte Konzerte 15. August Chamber Orchestra of Europe | Bernard Haitink | Christian Gerhaher Werke von Mozart und Mahler 23. August Mahler Chamber Orchestra | François-Xavier Roth | Patricia Kopatchinskaja Werke von Haydn und Bartók
24. August Filarmonica della Scala | Riccardo Chailly | Leonidas Kavakos Werke von Brahms und Respighi 28. August Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher Spiegel von Cerha 1. September Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev | Oksana Volkova Werke von Mussorgsky 2. September Orchester der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY | Matthias Pintscher | Gregor A. Mayrhofer | Jeffrey Means | Jay Campbell Werke von Streich, Kaner, Francesconi und Bartók 4. September Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam | Daniele Gatti Werke von Rihm und Bruckner 7. September Juan Diego Flórez | Vincenzo Scalera Werke von Rossini, Mozart, Leoncavallo, Puccini und Verdi 10. September Wiener Philharmoniker | Daniel Harding Werke von Debussy und Mahler
Karten und Informationen +41 (0)41 226 44 80
www.lucernefestival.ch
Verrückt nach Musik! LUCERNE FESTIVAL YOUNG – Konzerte ohne Altersgrenzen
19. August – 1. Oktober Die Zaubermuschel 27. August Die kaiserlichen Abenteuer des Háry János 2. September Die Verblecherbande 9. September Das kleine Irgendwas 10. September NOMOZART Karten und Informationen +41 (0)41 226 44 80
www.lucernefestival.ch