Das Buch Der Erfolgsautor Robert A. Monroe stellt in diesem Buch sein revolutionäres System zur Synchronisation der beiden Gehirnhälften vor, welches auch kurz Hemi-Sync genannt wird. Dabei konnten Testpersonen mittels bestimmter Tonfrequenzen in transpersonale Bewußtseinsräwne vordringen und oft einzigartige Begegnungen mit heilenden Lichtwesen erleben. Monroes eigene Erfahrungsberichte bilden den Hauptteil des Buches: Auf seinen bewußt gesteuerten Reisen außerhalb des Körpers erforscht und beweist er die Existenz von anderen Universen jenseits der Materie und läßt uns an der beglückenden Gegenwart von hohen geistigen Wesen und an deren Wissen über unergründliche Schöpfungsgeheimnisse teilhaben. So erfährt der Leser ungeahnte und wertvolle Einzelheiten über den Zyklus der menschlichen Existenz - vor und nach dem Leben.
Der Autor Robert Allan Monroe studierte Maschinenbau und Zeitungswissenschaft an der Ohio State University. Er arbeitete beim Rundfunk als Autor und Programmdirektor und baute später eigene Rundfunkstationen auf. Ebenso beschäftigte er sich mit der Erforschung praktischer Methoden des SchnellerLemens in einem Zustand des erweiterten Bewußtseins. Zur Förderung dieser Arbeit gründete er 1973 das Monroe Institute ofApplied Seiences in Virginia, das er bis zu seinem Tod 1995 leitete. Robert A. Monroe ist einem breiteren Publikum vor allem durch sein Buch Der Mann mit den zwei Leben bekannt.
Robert A. Monroe
Der zweite Kiirper Expeditionen jenseits der Schwelle
Astral- und Seelenreisen in ferne Sphären der geistigen Welt Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Rhiel
Econ Taschenbuch
Econ Taschenbücher erscheinen im Ullstein Taschenbuchverlag, einem Unternehmen der Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG, München I. Auflage 2002 © 2002 für die deutsche Ausgabe by Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG, München Published by arrangement with Lennart Sane Agency AB © 1985 by Laurie Monroe Chasick, Monroe Family Trust Titel der amerikanischen Originalausgabe: Far Journeys © für die deutsche Übersetzung by W'ilhelm Goldmann Verlag, München Übersetzung: Wolfgang Rhiel Umschlagkonzept: HildenDesign, München - Stefan Hilden Umschlaggestaltung: HildenDesign, München - Barbara Herold Titelabbildung: Christian Vogt, Basel Druck und Bindearbeiten: Ebner & Spiegel, Ulm Printed in Germany ISBN 3-548-74079-0
Inhalt
Prolog 7
Erster Teil: Nahbereiche I.
Eingefahrene Wege
12
2. Die Hemisphärensynchronisation
3. 4· 5· 6.
Das Gateway-Programm Erkundungsteam I 50 Neue Verbindungen 64 Überblendung 77
26
38
Zweiter Teil: Fernbereiche Die Vorbereitung 90 Kontaktpunkt am Rande der Nicht-Raum-Zeit 3. Der Weg über den Regenbogen 123 4· Ein neugewonnener Freund 142 5. Auf Rettungsaktion 162 6. Ein Beweis vom Hörensagen 176 7· Schockbehandlung 19 3 8. Nur eine einfache Lektion 203 9· Ein versprochenes Vorhaben 228 10. Die Versammlung 2 53 Epilog: Endspiel 263 I.
2.
Anhang I. Die außerkörperliche Erfahrung:
Die häufigsten Fragen und ihre Antworten II. Robert A. Monroes Psychephysiologie der außerkörperlichen Erfahrung 302 III. Phänomenologie der außerkörperlichen Erfahrung 306 Über den Autor
32 7
294
105
Gewidmet Nancy Penn Monroe- mehr als "nur" eine Ehefrau-, deren verständige, nie schwankende Liebe, Unterstützung, Anteilnahme und Verständnis die unabdingbaren Elemente für das Schreiben und Fertigstellen dieses Berichts waren. Den buchstäblich Hunderten anderen, die während der vergangenen fünfzehn Jahre ihre Zeit, ihre Energie und ihr Interesse auf die verschiedenste Art freigebig zur Verfügunggestellt haben und ohne die nur sehr wenig erreicht worden wäre.
Prolog
Es gibt offenbar leichte Wege - und beschwerliche. Hat er die Wahl, entscheidet sich jedermann für den leichten Weg, weil er mehr Erfolg bringt, Zeit und Kraft spart. Ist der Weg zu einfach, fühlt sich mancher schuldig. Er hat das unangenehme Gefühl, etwas zu versäumen, wenn er nicht den altgewohnten mühsamen Weg geht. Wenn der Weg so leicht ist, ist er sicher nicht gut, vielleicht sogar verwerflich. Aber nach einiger Zeit wird der leichte zum normalen Weg, und man vergißt den alten. Erinnern Sie sich noch an die Zeit, bevor in Ihrer Gegend eine Schnell- oder Umgehungsstraße gebaut wurde? Fahren Sie doch heute noch einmal den vertrauten Weg auf der alten Straße. Sie werden nach einem Mal genug haben. Das zehnmeterweise Vorwärtskommen, das völlige Durcheinander und der wachsende Unmut lassen alle nostalgischen Empfindungen verblassen, die bei Ihnen vielleicht noch lebendig waren. Sie haben die Nase voll vom Ortsverkehr und der täglichen Rush-hour. Und jetzt das Problem. Nehmen wir an, Sie lernen jemanden kennen, der noch nie eine Schnellstraße benutzt hat. Sein ganzes Leben ist er nur über Landstraßen und durch die Orte gefahren. Er hat von solchen Schnellstraßen gehört. Vielleicht hat er sie auch schon einmal von weitem gesehen oder wenigstens den Lärm der Autos und ihren Gestank bemerkt. Er kann viele gute Gründe anführen, warum er noch nie eine Schnellstraße benutzt hat und es auch nicht tun will: er braucht es nicht, er ist mit der alten Verbindung zufrieden; dort wird zu schnell gefahren, es ist also gefährlich; man muß erst ein Stück fahren, bis man dort ist; dort wimmelt es von Fremden von überallher, wer weiß, mit wem man dort zusammentrifft, man kann niemandem trauen; der Wagen ist in keinem sonderlich guten Zustand und könnte liegenbleiben, und dann steht er da und niemand hilft, und das in irgendeiner verlassenen Gegend, von der noch nie jemand etwas gehört hat. Vielleicht wird er es irgendwann einmal versuchen, aber nicht jetzt.
Nehmen wir an, Sie bekommen zufällig einen Plan des Tiefbauamts zu Gesicht, demzufolge die alte Straße stillgelegt werden soll, so daß jeder die Schnellstraße wird benutzen müssen, ob ihm das gefällt oder nicht. Was machen Sie? Was würden Sie machen? Überhaupt nichts? Unterstellen wir, der widerspenstige Zeitgenosse von vorhin sei ein alter Freund von Ihnen. Was nun? Ihr Freund weiß von den Plänen, weigert sich aber, es zu glauben. Er sieht die Bautrupps, die mit der Arbeit beginnen, nimmt sie aber nicht zur Kenntnis. Sie sehen also den schweren Schock voraus, den er erleiden wird, wenn die alte Straße demnächst gesperrt wird und er zeternd auf die Schnellstraße ausweichen muß. Sie beschließen, etwas zu unternehmen, irgend etwas. Doch dann vergehen Wochen, Monate, Jahre, weil Sie zu bequem sind. Sie haben Ihre Entschuldigungen. Sie wissen nicht, wie Sie vorgehen sollen. Sie wissen nicht, wie Sie Ihrem Freund das Fahren auf der Schnellstraße in Begriffen des Stadtverkehrs erklären sollen, den er nur kennt. Irgend jemand wird sich schon finden und die Arbeit für Sie übernehmen. Endlich, nach langer Zeit, dämmert es Ihnen. Es ist lächerlich einfach. Sie und Ihr Freund leiden unter demselben Übel, aber aus unterschiedlichen Gründen. Es heißt Trägheit. In den Anfängen der Eisenbahn konnte eine Lokomotive nur vier oder fünf Wagen ziehen, weil sonst beim Anfahren die Antriebsräder durchdrehten. Trägheit. Dann kam eines Tages ein gescheiter junger Mann daher und erfand die Gleitkupplung. Nun konnte die Lokomotive einen Wagen nach dem anderen mit Verzögerung anziehen und damit die Trägheit überwinden. Man frage einmal einen Güterzugbegleiter, wie es im Bremswagen am Ende eines Zuges mit einhundert Waggons war, wenn der Zug mit voller Kraft losfuhr. Im Nu von Null auf Fünfzig. Beim Auto ist es das gleiche. Die Übertragung dient dazu, ein hohes Drehmoment bei kleiner Übersetzung zu ermöglichen, um das Trägheitsmoment zu überwinden. Ist die Reisegeschwindigkeit einmal erreicht, braucht man nur noch den Windwiderstand und die Straßenreibung zu überwinden- und dazu bedarf es lediglich einer relativ geringen Kraft. Richtig zur Sache kommt man umgekehrt beim Schleuderstart auf einem Flugzeugträger, wo es sehr schnell und nicht sehr sanft zugeht. Ein Gewehr ist ein die Trägheit überwindendes Gerät für Geschosse. Ich fürchte, es würde zu verwirrend, wenn wir uns noch mit Schleuder- oder Explosionstechniken befassen wollten, auch wenn es in Begriffen des Stadtverkehrs geschähe. Nehmen Sie lieber folgendes zur Verdeutlichung: 8
(KLICK!)
... Ich krieg' das verdammte Zeug nicht unter den Nullpunkt; es müßte einen besseren Weg geben, das zu machen! (Ihr unkontrollierter Zornesausbruch verbraucht sehr viel von Ihrer Kraft. Eine sehr menschliche Reaktion.) Ein besserer Weg, es zu machen ... die Materie ist nun einmal so, wie sie ist. Man stößt mit dem Fuß gegen einen Stein auf dem Weg und tut sich den Zeh weh; warum auf den Stein schimpfen? Man kann nicht böse auf ihn sein, weil er auf dem Weg liegt oder härter als ein Zeh ist ... ja, nun wollen wir sehen, ob es funktioniert. (Es ist die Konzentration von Aufmerksamkeit, von Bewußtsein, ohne Zerstreuung oder Ablenkung. Keine andere Energie, die Ihnen als Mensch zur Verfügung steht, ist so wirkungsvoll. Wie eine Linse Energie bündelt, die man Licht nennt, so können Sie Ihr Bewußtsein gebrauchen.) Jedesmal, wenn ich so etwas höre, wird mir klar, wie weit ich zu gehen habe. (Sie machen sich sehr gut, Mister Monroe. Ihre eigene Erkenntnis einer solchen Wahrnehmung ist ein Anzeichen.) Oh, ich hab' verstanden! Es ist unter der Grundlinie ... ah, bis auf diesen einen Sägezahn; kann ihn offenbar nicht festhalten; und auf dem Sägezahn ist eine kleinere Wellenlinie; die kriege ich nicht weg. (Es ist eine Routine in anderer Form. Nehmen Sie sie, wenn Sie möchten. Vielleicht ist sie von Interesse für Sie.) 0 ja, warum nicht? (KLICK!)
Wenn man von einer Landstraße auf eine Schnellstraße einbiegt, braucht man eine Beschleunigungsspur, damit man sich in den fließenden Verkehr einfädeln kann. Wenn man es schafft, die Hilfsmittel, die uns der Ortsverkehr und die Landstraßen liefern, vom Entwurf und der Bauart her einer Rampe anzupassen, um so besser. Denken muß man insbesondere an den Trägheitsfaktor- jeweils immer nur einen beladenen Waggon verzögert anziehen; in einem niedrigen Gang anfahren, damit der Motor nicht abgewürgt wird, dann langsam höher schalten; eine automatische Übersetzung weiß nicht, wann Sie selbst höher schalten müssen. Wenn der Plan stimmt, fährt Ihr Freund auf der Schnellstraße, lange bevor die Ortsstraßen gesperrt sind. Man tut sein Bestes. Robert A. Monroe Faber, Virginia, 198 s.
ERSTER TEIL
Nahbereiche
I.
Eingefahrene Wege
Falls vorab etwas Offenkundiges festgestellt werden muß, so kann ich berichten, daß ich körperlich noch immer existiere, auch wenn ich mich schon fünfundzwanzig Jahre mit außerkörperlichen Erfahrungen beschäftige. Der Zahn der Zeit hat etwas an mir genagt, aber ansonsten bin ich noch mehr oder weniger einsatzfähig. Es gab Augenblicke, in denen ich da nicht so sicher war. Einige der größten medizinischen Kapazitäten haben mir jedoch versichert, daß die körperlichen Schwierigkeiten, mit denen ich zu kämpfen hatte, ganz einfach eine Folge dessen waren, daß ich im Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts lebe. Ein paar vertreten einen anderen Standpunkt. Daß ich noch lebe, sei das Ergebnis dieser außerkörperlichen Erfahrungen. Suchen Sie sich aus, was Ihnen gefällt. Allem Anschein nach kann man also regelmäßig "seinen Körper verlassen,, und dennoch weiterleben. Nachdem ich wiederholt von Fachleuten untersucht worden bin, kann ich außerdem feststellen, daß ich geistig im großen ganzen gesund bin in einer im großen ganzen nicht ganz so gesunden Welt. Es gibt viele Menschen, die eigenartige Dinge tun und damit durchkommen. Vor einem Jahrhundert hätte dazu vielleicht gehört, sich in einem Faß den Niagarafall hinunterzustürzen. Was ist eine außerkörperliche Erfahrung? Für diejenigen, denen dieses Phänomen noch nicht begegnet ist: eine außerkörperliche Erfahrung ist ein Zustand, in dem man sich außerhalb des eigenen Körpers befindet, bei vollem Bewußtsein ist und wahrnehmen und handeln kann, als sei man tatsächlich körperlich aktiv; einige Ausnahmen bestehen allerdings. Man kann sich langsam oder anscheinend schneller als das Licht durch Raum (und Zeit?) bewegen. Man kann beobachten, an Ereignissen teilhaben und bewußte Entscheidungen aufgrund dessen treffen, was man wahrnimmt und tut. Man kann mühelos und ohne Beeinträchtigung durch Materie jeder Art dringen,
durch Wände, Stahlplatten, Beton, Erde, Meer, Luft, sogar durch Atomstrahlung. Man kann in ein Zimmer nebenan gehen, ohne die Tür öffnen zu müssen. Man kann einen Freund besuchen, der fünftausend Kilometer entfernt ist. Man kann den Mond, das Sonnensystem und die Galaxis erkunden, falls man daran Interesse hat. Oder man kann Systeme mit einer anderen Wirklichkeit betreten, die von unserem ZeitRaum-Bewußtsein kaum wahrgenommen und theoretisch für nicht möglich gehalten werden. Diese Erscheinung ist nicht neu. Tüngste Umfragen belegen, daß ungefähr fünfundzwanzig Prozent unserer Bevölkerung sich daran erinnern, mindestens schon einmal eine solche Erfahrung gemacht zu haben. Die Geschichte des Menschen ist voll von Berichten über derartige Vorkommnisse. In der älteren Literatur sprach man im allgemeinen von uAstralprojektion". Ich habe mit der Zeit eine Abneigung gegen diesen Begriff entwickelt, da er einen okkulten Beigeschmack hat und nach unseren Maßstäben zweifellos unwissenschaftlich ist. Charles Tart, ein Freund und Psychologe, machte den Begriff «außerkörperliche Erfahrung" (out-of-body experience) populär, als wir in den 6oer Tahren zusammenarbeiteten. In den letzten zwanzig Tahren ist er im Westen zum anerkannten Gattungsbegriff dieses speziellen Seinszüstandes geworden. Ohne erkennbaren Grund uging" ich im Herbst 1958 erstmals aus meinem Körper heraus. Im Lichte späterer Ereignisse ist es wichtig festzuhalten, daß weder Drogen noch Alkohol im Spiel waren. Drogen habe ich nie genommen, Alkohol nur selten getrunken. Es ist schon einige Tahre her, da nahm ich an einer Konferenz nicht sehr weit von unserem früheren Haus in Westchester County im Bundesstaat New York teil, der Stätte meiner ersten außerkörperlichen Erfahrungen. Als wir an dem Haus vorüberfuhren, meinte ich, daß ich immer noch nicht wüßte, warum meine außerkörperlichen Erfahrungen aufgetreten seien. Ein befreundeter Psychologe, der mit mir fuhr, warf nur einen Blick auf das Haus, drehte sich zu mir und lächelte. «Die Antwort ist ganz einfach. Es ist das Haus. Sehen Sie es sich genau an." Ich hielt an. Das Haus sah unverändert aus. Ein grünes Dach und Steine. Der neue Besitzer hatte es sehr gut instandgehalten. Ich wandte mich meinem Freund zu. «Ich sehe keinen Unterschied. •• uDas Dach." Er deutete hinauf. uExakt eine Pyramide. Außerdem ist es mit Kupfer gedeckt, wie die großen Pyramiden in Ägypten, bevor die Plünderer kamen."
Ich sah ihn sprachlos an. uPyramidenkräfte, Robert", erklärte er. uSie haben schon darüber gelesen. Sie haben in einer Pyramide gewohnt. Sie war die Ursache." Pyramidenkräfte? Nun ja, vielleicht. Es gibt Berichte und Bücher, die von eigenartigen Energien im Innern von Pyramiden sprechen. Daß die außerkörperliche Erfahrung mich damals mit Angst erfüllte, ist eine gelinde Untertreibung. Als sie sich erneut einstellte, bemächtigten sich meiner panikartige Visionen von Gehirntumoren und drohender geistiger Umnachtung. Das alles führte zu eingehenden körperlichen Untersuchungen, die durchweg ohne Befund blieben. Daraufhin empfahl man mir, mich wegen «leichterer halluzinatorischer Funktionsstörungen" psychotherapeutisch behandeln zu lassen. Ich warf die Diagnose natürlich in den Papierkorb. Zwar waren damals einige meiner besten Freunde Psychiater und Psychologen, aber die hatten ihre eigenen Probleme, auch wenn diese sicher herkömmlicherer Art waren. Statt dessen beschäftigte ich mich aus purem Selbsterhaltungstrieb und, sobald Angst und Panik etwas nachließen, auch aus wachsender Neugier intensiv mit diesem Phänomen. Und das führte mich dann weit über die herkömmlichen Wissenschaften (völlige Ablehnung), die Religion («Das ist das Werk des Teufels"), die Parapsychologie ("Interessant, aber leider sind keine Daten verfügbar") und die östlichen Lehren ("Kommen Sie in unseren Ashram in Nordindien und lernen Sie dort zehn Jahre") hinaus. In meinen Buch Der Mann mit den zwei Leben habe ich das alles aufgezeichnet. Eines ist sicher. Der Zweck des oben erwähnten Buches wurde viele Male erreicht. Auf das Buch hin erreichten mich Tausende von Briefen aus allen Teilen der Welt; viele hundert Menschen bedankten sich dafür, daß ich ihnen die Gewißheit gegeben hatte, geistig nicht verwirrt und außerdem gar nicht so allein zu sein mit ihrem ganz privaten, geheimen Erlebnis, für das sie keine Erklärung hatten; am wichtigsten aber war ihnen die Erleichterung zu wissen, daß sie nicht zwangsläufig Kandidaten für die Couch des Psychiaters oder die psychiatrische Klinik waren. Das war das erklärte Ziel des Buches damals- wenigstens einem Menschen zu helfen, diese überflüssige Einkerkerung zu vermeiden. Ich selbst bin wie betäubt angesichts der Veränderungen in diesen fünfundzwanzig Jahren. In den meisten wissenschaftlichen und intellektuellen Kreisen ist es heute durchaus möglich, über außerkörperliche Erfahrungen zu sprechen. Dennoch bin ich sicher, daß die große Mehrheit der Menschen unserer Zivilisation sich dieser Seite ihres
Lebens noch nicht bewußt ist. 19 59 oder 1960 hätte ich bestimmt über den Gedanken gelacht, vor der Smithsonian Institution über außerkörperliche Erfahrungen zu sprechen, oder daß der American Psychiatrie Association Berichte zu diesem Thema vorgelegt würden. Doch genau das trat ein. Die erste Frage, die man mir häufig stellt, erinnert mich stark an das alte, abgedroschene Spielchen im Show-Geschäft. Wenn ein Schauspieler eine Rolle sucht, dann stellt der Produzent stets die gleiche Frage. Zunächst hört er sich an, was er bereits weiß, daß nämlich der Schauspieler 1922 in uDer Große" mitgespielt hat, 1938 in "Wer geht denn da?" aufgetreten ist, den Kritikerpreis für seine Titelrolle in uNase an Nase" erhalten hat und 1949 die Rolle des Willi in uWarum weint Willi?" gespielt hat. Und dann unterbricht er ihn und stellt die ganz einfache Frage: uDas ist hervorragend, aber was haben Sie gestern gemacht?,, Das ist es. Was habe ich (außerhalb meines Körpers) seit der Veröffentlichung von Der Mann mit den zwei Leben gemacht? Im allgemeinen gebe ich folgende Antwort: In den 7oer Jahren fing ich erstmals an, Unzufriedenheit zu verspüren, begann ich mich in meinen außerkörperlichen Aktivitäten irgendwie eingeengt zu fühlen. Einigen wird es sicher schwerfallen zu glauben, daß solche Ausflüge definitiv langweilig wurden. Die anfängliche Begeisterung war längst verflogen. Es wurde mühselig, an kontrollierten Tests teilzunehmen, und weil es eine Mühsal war, bekam ich das Gefühl, daß gerade die Frage des "Beweises" nicht meine eigentliche Aufgabe sein könne. Und als ich dann von diesen Testbeschränkungen befreit war, schien nichts Interessantes mehr zu tun zu sein. Es wurde mir außerdem lästig, den Zweiten Zustand planmäßig herbeizuführen, weil ich eine einfachere Methode entdeckt hatte. Ich wachte nach zwei oder vielleicht drei Schlafzyklen auf, d. h. nach etwa drei oder vier Stunden, und stellte fest, daß ich bereits körperlich entspannt, ausgeruht und hellwach war. In jenem Zustand war es für mich lächerlich einfach, mich "auszuklinken" und ungehindert aus dem Körper zu schweben. Das warf natürlich die Frage auf, was ich machen sollte. Um drei oder halb vier nachts schliefen alle. Es schien nichts zu bringen, irgendwelche Leute aufzusuchen, die schliefen, und es bestand zu einer solchen Stunde auch kaum Aussicht auf etwas, das sich gelohnt hätte. Da es also kein bestimmtes Ziel oder einen Anreiz gab, schwebte ich meistens nur ein bißchen umher, schlüpfte dann zurück, machte das Licht an und las, bis ich wieder müde wurde. Und das war es dann.
Das bewirkte die Enttäuschung, denn der Zwang bestand nach wie vor. Alle Bemühungen im außerkörperlichen Zustand mußten noch irgendeinen Sinn oder eine Bedeutung jenseits dessen haben, was mein Bewußtsein (oder das anderer) für wichtig hielt. Im Frühjahr 1972 traf ich dann eine Entscheidung, die das Problem lösen sollte. Der einschränkende Faktor war offensichtlich mein Bewußtsein. Wenn ich diesem folglich weiterhin wie bisher die Entscheidungen hinsichtlich außerkörperlicher Erfahrungen überließe, würde ich so bleiben, wie ich war. Ich kontrollierte mich zu sehr- dieses ulch" der linken Gehirnhälfte. Was würde passieren, wenn ich den gesamten Entscheidungsprozeß meinem ganzen Selbst (der Seele?) übertrug, das vermutlich doch mit solchen Aktivitäten vertraut sein mußte? Da ich glaubte, daß das das Richtige wäre, setzte ich es in die Tat um. In der folgenden Nacht ging ich zu Bett, durchlief zwei Schlafzyklen (ungefähr drei Stunden), erwachte und erinnerte mich an meinen Entschluß. Ich löste mich von meinem Leib und schwebte frei umher. In meinem Bewußtsein sagte ich mir, daß die Entscheidung zum Handeln von meinem ganzen Selbst getroffen werden müsse. Ich wartete, wie es schien, nur ein paar Sekunden und verspürte ein gewaltiges Wogen, eine Bewegung, eine Energie in der mir so vertrauten räum.lichen Finsternis, und es begann für mich eine ganz neue Epoche meiner außerkörperlichen Aktivitäten. Seit jener Nacht beruhen meine nichtkörperlichen Erlebnisse fast ausschließlich auf diesem Verfahren. Die Ergebnisse wichen in ihrer Art so weit von allem ab, was mein Bewußtsein sich vorstellen konnte, daß eine neue Schwierigkeit entstand. Obwohl mein körperliches Hier-und-jetzt-Bewußtsein immer beteiligt war, schienen mir mehr als neunzig Prozent dieser Ereignisse nicht in das Zeit-Raum-Medium übertragbar zu sein. Es war so, als wollte man Musik beschreiben, etwa eine Sinfonie mit Chor, und hätte es mit Worten tun müssen, ohne die technischen Begriffe wie Notation, Instrumente, Intervalle, Tonart usw. zu verwenden. Man konnte Worte wie «Schön>>, «ZWingend>>, «beängstigend>>, «ehrfurchtgebietend», «Warmu, uliebevollu, «hübsch>> gebrauchen und der tatsächlichen Empfindung doch in keiner Weise nahekommen. Jeder möchte sein Bestes geben. Und er wird es, wie ich glaube, auch geben können, wenn er es nur ernsthaft versucht. Aber ich bin sicher, es wäre einfacher gewesen, über die Bezwingung des Niagarafalls in einem Faß zu berichten als über das, was ich erlebte. Meine Hier-und-ietzt-Aktivitäten warfen ein weiteres Problem auf.
Keine der Übungen und Methoden, die ich für andere entwickelt und vorgesehen habe, funktioniert bei mir. Befreundete Psychologen haben mehrere Gründe angeführt, warum sie in meinem Fall nicht wirken. Die einfachste Erklärung ist die, daß ich meine linke Gehirnhälfte nicht ausschalten kann. Ich war so sehr an der Entwicklung dieser Methoden beteiligt, daß meine kritischen und analytischen Fähigkeiten das darin enthaltene, das Hier-und-jetzt-Aufmerksamkeit bündelnde Material nun einfach nicht mehr loslassen können. Außerdem mußte ich, als wir eine Trainingskassette mit diesen Übungen herstellten, mit äußerster Konzentration hinhören, wie wir die verschiedenen Töne, die wir verwenden, aufnahmen und mischten. Offenbar hätte ich erst ganz "abschalten» müssen. Selbst ein einfacher Ton nur einer Frequenz veranlaßte mich schon, die Frequenz zu analysieren und zu versuchen zu bestimmen, ob sie stabil war. Vielleicht gibt es eine Wirkung, die ich nicht kenne. Aber es ist schon seltsam, über den Zaun in einen Garten zu schauen, den man selbst angelegt hat, und zusehen zu müssen, wie sich die anderen darin vergnügen. Die Hier-und-jetzt-Anteile der jüngsten Ereignisse sind relativ eindeutig. So habe ich beispielsweise die buchstäblich schmerzhafte Erfahrung gemacht, daß mein Körper keine Chemikalien mehr annimmt. Dies betrifft auch Alkohol, Medikamente, Koffein und offenbar alles, was mein Körper als unnatürlich für sich ansieht. Die Abwehr oder allergische Reaktion äußert sich in starken Schweißausbrüchen, Erbrechen und/ oder schweren Magenkrämpfen. Das mag förderlich sein, doch hat es auch seine Nachteile. Ich habe nie übermäßig getrunken, doch schon nach nur einem Glas Wein setzt der Abwehrprozeß ein. Um bei einer Operation damit fertig zu werden, bedarf es großer Anstrengungen. Der Körper beginnt die Narkosemittel abzustoßen, und ich erwache auf dem Operationstisch und spüre, wie der Chirurg mich aufschneidet (sicher sehr zur Überraschung des Anästhesisten). Wenn ich während der Rekonvaleszenz starke Schmerzen habe, führt die Einnahme von Schmerzmitteln lediglich zu schwerem Erbrechen. Sie können sich meine Frustration vorstellen, wenn andere sich einer Methode bedienen, die wir entwickelt haben und die in der postoperativen Phase ein ausgezeichnetes Mittel ist, den Schmerz ohne Medikamente zu bekämpfen. Bei meinen Krankenhausaufenthalten in den letzten zehn Jahren hat die Methode bei mir nur ein einziges Mal gewirkt. Ich war zutiefst enttäuscht, als es auch bei meinem letzten Ausflug dorthin nicht wirkte. Es war beinahe unerträglich. Denn mir
war klar, wenn ich bewußt meinen Körper verließe, würde ich nicht den Mut haben, in dieses Meer aus bohrenden Schmerzen zurückzukehren. Ein befreundeter Psychologe war zu Anfang in hohem Maße skeptisch, was diese Drogenallergie betraf. Er wollte außerdem gerne herausbekommen, wie sich sogenannte Mode-Drogen auf meine Persönlichkeit und körperliche Verfassung auswirken würden. So versuchten wir es bei mir mit Meskalin in Laborqualität und mit LSD. Nichts geschah. Ein anderer Punkt: Ich fragte einen unkörperlichen Freund, ob ich in jüngerer Vergangenheit schon einmal körperlich existent gewesen sei. Ich erhielt eine der wenigen klaren verbalen Antworten: «Dein letztes menschliebes Leben hast du als Mönch in einem Kloster in Coshocton in Pennsylvania verbracht.» Ich sah auf der Landkarte nach, fand aber in Pennsylvania kein Coshocton. Ich wußte, es gab ein Coshocton, aber in Ohio, denn ich hatte in dem Bundesstaat gewohnt. Daher fragte ich noch einmal, um sicher zu sein, daß ich den Bundesstaat richtig verstanden hatte. Es war Pennsylvania. Ich dachte nicht mehr allzuviel darüber nach, weil es mich nicht sonderlich interessiert, wer ich war, wenn ich schon einmal existent war. Ich erzählte einem befreundeten katholischen Prälaten von dieser Geschichte, und er erbot sich, im Archiv nachzuforschen. Ein paar Wochen später rief er mich an und berichtete, daß es in Pennsylvania tatsächlich einen Ort namens Cashoeton mit einem Kloster gegeben habe. Er meinte, es wäre vielleicht interessant, einmal an einem Wochenende dorthin zu fahren und zu sehen, ob mir irgendwelche Erinnerungen kämen. Vielleicht irgendwann einmal. Weiter: die uGeldhose". Viele Jahre habe ich dies ganz für mich behalten, weil niemand es glaubt. Ich habe es meiner Frau Nancy gezeigt, aber sie ist nach wie vor skeptisch. Eine meiner Hosen bringt anscheinend, wenn ich sie in den Schlafzimmerschrank hänge, Geldscheine hervor. Richtiges Geld, nicht druckfrisch, sondern meistens ziemlich abgenutzt. Es ist nie ein großer Betrag; das meiste, was ich einmal in der Tasche gefunden habe, waren elf Dollar. Gewöhnlich sind es nur zwei, drei oder vier Dollar. Die Zeit scheint keine Rolle zu spielen. Ich kann die Hose eine Woche hängen lassen, und es sind vielleicht drei Dollar drin. Vielleicht rühre ich sie ein Vierteljahr nicht an, und es sind nur sechs Dollar in der Tasche. Es gibt offenbar keine Regeln für die ··Geldschöpfung" oder den Betrag. Ich kann die Hose in die Reinigung bringen und in der Plastikhülle in den Schrank hän-
gen. Das ändert nichts. \\Tir haben schon erwogen, ob ich vielleicht nachtwandle und dabei das Geld in die Hosentasche stecke. Doch die ungeöffnete Plastikhülle sprach dagegen. Eine vernunftmäßige Erklärung wäre, daß es sich hier um eine anhaltende Nachwirkung aus meiner Jugendzeit handelt, in der ich einmal sehr dringend ein paar Dollar gebraucht habe. !Es gab ein seltsames Ereignis in jener Zeit, das möglicherweise eine Beziehung dazu hatte.) Ein Teil von mir erinnert sich noch an diesen dringenden Bedarf und versucht, Abhilfe zu schaffen. Zu dumm, daß fünf, sechs oder elf Dollar, wenn man einen anderen Lebensabschnitt erreicht hat, nicht mehr soviel bedeuten. Kaum jemand glaubt mir diese Geschichte, und ich kann es niemandem verübeln. Ich würde es auch nicht glauben, wenn es mir nicht selbst widerführe. Weiter: In unserem Haus in Whistlefield Farm gab es eine verglaste Veranda, die an das Wohnzimmer angrenzte. Um auf sie zu gelangen, mußte man durch eine Doppeltür gehen und über mehrere geflieste Stufen zu der tieferliegenden Veranda hinabsteigen. Diese Treppe war ziemlich steil; der Höhenunterschied betrug etwa 1,20 m. Eines Morgens, als ich, die Arme vollbepackt mit Büchern und Zeitungen, hinaus auf die Veranda gehen wollte, stolperte ich und stürzte kopfüber in Richtung Steinfußboden der Veranda. Während des Sturzes war ich nicht in der Lage, die Arme schützend nach vorn zu strekken. Ich weiß noch, daß ich dachte: .. Q je, das endet bestimmt mit einem Schädelbruch und einem gebrochenen Genick." Ungefähr fünfzehn Zentimeter über dem Boden wurde mein Sturz plötzlich aufgefangen, und ich landete ganz sanft auf Kopf und Schultern. Es war nicht schlimmer, als wenn ich den Kopf ganz vorsichtig auf den Steinfußboden gelegt hätte. Der übrige Körper folgte nach; auch er setzte so leicht wie eine Feder auf. Einen Augenblick lag ich da und fragte mich, was passiert war. Ich betastete Kopf und Schultern, fühlte aber weder Schmerzen noch Verletzungen oder blaue Flecken, nichts. Ich stand auf, sammelte die Bücher und Zeitungen zusammen, betrachtete prüfend die Stelle, wo ich gestolpert war, und versuchte, eine Antwort zu finden. Irgend etwas hatte meinen Fall gebremst, aber ich wußte nicht zu sagen was. Einige Monate später, mitten im Winter, ereignete sich ein ähnlicher Vorfall. Ich ging die vordere Treppe hinunter, die angeblich nach dem letzten Schneefall gefegt worden war, rutschte aus und stürzte hin. Diesmal war ich nicht ganz so überrascht, als ich erneut sehr weich landete. Es hat nur zwei derartige Vorkommnisse gegeben, aber ich glaube nicht, daß ich den Versuch wagen werde, absichtlich
"zur Probe" zu fallen. Das ist lediglich ein weiterer der «noch nicht" geklärten Punkte. Weiter: Eines der verwirrenderen Ereignisse ergab sich als Folge eines direkten Wortwechsels- jedenfalls schien es so. Früh an einem Morgen Mitte der 70er Jahre, etwa gegen drei Uhr, um genau zu sein, gab ich mich wie üblich meiner faulen Art hin und rollte mich aus meinem Körper. Fast im seihen Augenblick wurde ich von einem Individuum mit unklaren Umrissen angesprochen, das mir die folgende, sehr exakte Anweisung gab: «Mr. Monroe, seien Sie am 4· Juli um sieben Uhr früh in Eaglehill.» Überrascht bat ich darum, die Anweisung zu wiederholen. Sie lautete wie zuvor: <
fragte meinen Gastgeber, welcher Sender gerade eingestellt sei. Er erklärte mir, es sei der Kanal der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA, die Anweisungen an die anfliegenden Maschinen gebe und von ihnen empfange. Begierig wartete ich auf weitere Durchsagen. Mein Gastgeber erkundigte sich neugierig, was daran so wichtig sei. Ich muß wohl nicht betonen, daß ich nicht glaubte, es ihm erzählen zu können. Ein paar Minuten später meldete sich das Radio wieder laut und deutlich: "Hier United 3 51 über Eaglehili in zwölftausend Fuß." Nach einer langen Heimfahrt am nächsten Tag ging ich zum FAABüro auf unserem Flugplatz und fragte einen Angestellten, wo Eaglehin· liege. Er erklärte mir sofort, daß es ein Wartepunkt in einem benachbarten Bundesstaat sei, ein Funkfeuer. Er zeigte es mir auf der Ausschnittskarte der Luftkorridore, und da war es- Eaglehill. Offenbar lag dort ein kleines Dorf dieses Namens, das auf keiner unserer Straßenkarten verzeichnet war. Das ließ die Botschaft in einem ganz neuen Licht erscheinen. Und so brach ich am 3· Juli nachmittags zu Hause auf und fuhr den weiten Weg nach Eaglehill. Ich kam in den kleinen Ort, fuhr so nah wie möglich an die vermeintliche Stelle, quartierte mich in einem Motel ein, aß eine Kleinigkeit und ging früh zu Bett. Während der Nacht ereignete sich nichts, obwohl ich aufgrund der Aufregung unruhig schlief. Um Punkt sieben Uhr am nächsten Morgen fuhr ich zu dem Örtchen, das Eaglehili hieß. Es standen dort zwei oder drei Häuser, eine Garage und ein Laden, die um eine kleine Kreuzung gruppiert waren. Kein sonderlich beeindruckender Platz, um es vorsichtig auszudrükken. Es sah so aus, als hätte sich hier in den letzten dreißig oder vierzig Jahren nichts verändert. Ich fuhr an den Straßenrand und hielt. Ein paar Einheimische, die vor der Garage saßen, beäugten mich neugierig, als ich im Wagen saß und wartete. Ich wartete über eine Stunde, ohne daß sich etwas tat. Niemand kam auf mich zu. Ich empfand nichts weiter als anfangs eine leichte Erregung und dann Enttäuschung. Irgendwann nach acht ließ ich schließlich den Wagen wieder an und fuhr, verfolgt von neugierigen Blicken, durch Eaglehili hinaus aufs Land. Ich fuhr ungefähr drei Kilometer durch Felder und Wiesen. Ich kehrte zur Kreuzung zurück und fuhr ein paar Kilometer nach Westen. Wieder war nichts verändert, niemand gab mir ein Zeichen, nur Felder und Wiesen. Ich machte kehrt und fuhr nach Osten. Es war das gleiche. Ich kehrte zu meinem Platz an der Kreuzung zurück, blieb im Wagen sitzen und wartete. Als es auf zwölf Uhr zuging, kam ich zu dem Schluß, daß alles eine Täuschung gewesen sein mußte, fuhr zum Motel zurück, bezahlte die
Rechnung und aß etwas. Entweder war es das falsche Eaglehill, oder ich verstand es falsch, deutete die Aufforderung nicht richtig, oder alles war nur ein Jux oder Traum. Nach langem Nachdenken erkannte ich schließlich, wo mein Fehler lag. Die Einladung oder Aufforderung hatte nicht bedeutet, daß ich mich körperlich nach Eaglehill begeben sollte, sondern im Zustand der Außerkörperlichkeit. Allerdings berücksichtigte die Einladung nicht, wie schwer es für mich ist, direkt an einen bestimmten Ort zu gelangen. Zu einer Person zu gelangen, ist für mich relativ leicht. Ich habe mich oft gefragt, was wohl geschehen wäre, wenn ich an jenem 4· Juli morgens um sieben Uhr in zwölftausend Fuß Höhe gewesen wäre- im Zustand der Außerkörperlichkeit. Und um noch etwas Öl ins Feuer zu schütten: Jahre später, als ich mit einem Regierungsbeamten zusammentraf, fragte ich ihn nach diesem Ort, ohne ihm zu sagen, warum mich das interessierte. Er sagte mir, daß sich dort eine spezielle staatliche Forschungseinrichtung befinde. Sie war zu der Zeit gebaut worden, als ich mich dort aufgehalten hatte. Offenbar ist es noch immer nicht allgemein bekannt, und ich möchte auch nicht dazu beitragen. Daher ist die Ortsangabe in meinem Bericht geändert. Ich spiele noch immer gern mit dem Gedanken, was geschehen wäre, wenn ich diese Verabredung im Zustand der Außerkörperlichkeit wahrgenommen hätte. Noch ein Beispiel: Meine Firma hatte das Recht erworben, in Charlottesville im Bundesstaat Virginia ein Kabelfernsehsystem zu installieren, und wir brauchten einen Platz für eine Empfangsantenne auf einem Hügel unmittelbar vor der Stadt. Der Hügel gehörte Roy, einem kleinen, energiegeladenen Mann mit leuchtendblauen Augen und dem Ansatz einer Glatze. Roy hatte einen feinen Sinn für trockenen Humor. Sein Gesicht war zerfurcht und braungebrannt von vielen Jahren Arbeit auf seiner zwanzigtausend Bäume zählenden Apfelplantage oben auf dem Hügel. Da er ein echter Schotte war, verliefen die Verhandlungen ausgesprochen zäh, aber sie kamen dann doch zu einem vernünftigen und gerechten Abschluß. Und wir wurden Freunde. Nach einem Mittagessen an einem Freitag sah er mich verschmitzt an und fragte: "Spielen Sie gerne Karten?" In mir erwachte eine alte Familienleidenschaft. "Was für ein Spiel?" ••Nun ja", begann er, ueinige nennen es nicht Poker, weil wir so viele wilde Spiele spielen, aber Sie können sehr viel Spaß dabei haben. Wir spielen nur um zehn oder zwanzig Cent, Sie können also nicht
reich dabei werden. Wir treffen uns jeden Freitagabend reihum bei einem anderen Freund, und das einzig Besondere ist, daß wir nicht trinken. Es ist die älteste Pokerrunde in Charlottesville. Besteht wohl schon seit siebzig Jahren, und das ist eine lange Zeit. Wenn Sie heute abendmal mitkommen möchten, hole ich Sie um halb acht ab, wo Sie gerade sind. Das Chorsingen wird Ihnen Spaß machen.,, Ich sah ihn verständnislos an. uChorsingen?" Er lächelte. uSonennen wir es hier in Virginia. Einige sagen, sie wüßten nicht, ob es verboten ist oder nicht, und wir haben von anderen Spieltreffs gehört, bei denen man Razzien wegen Glücksspiels gemacht hat. Selbstverständlich tun wir nichts dergleichen." Ich lächelte. «Nein, natürlich nicht. Also bis um halb acht beim Chorsingen." Ich wurde ein regelmäßiger Teilnehmer beim Chorsingen. Ich war zwar nicht jeden Freitag dabei, zeigte mich aber doch wenigstens zweimal im Monat. Es war eine willkommene Abwechslung von meiner täglichen Arbeit beim Kabelfernsehen, und die Teilnehmer waren ausschließlich Geschäftsleute vom Ort, die in der Mehrzahl schon ihr ganzes Leben in der Gegend von Charlottesville wohnten. Sie wußten absolut nichts von meinen ungewöhnlichen Untersuchungen und den anderen Aktivitäten, mit denen ich mich befaßte. Selbst als mein erstes Buch erschien, ahnten sie nichts, und ich erwähnte es auch mit keinem Wort. Bis heute wissen vielleicht ein oder zwei ganz vage, was ich jetzt mache. Das erste Anzeichen dafür, daß bei unserem Chorsingen ungewöhnliche Einflüsse im Spiel waren, ergab sich etwa zwei Jahre später, als wir zu sechst eine Abart des Pokers mit sieben Karten spielten. Das Geben begann ganz normal. Meine beiden verdeckten Karten waren eine Kreuzdrei und -vier. Unter den aufgedeckten Karten, die ich bekam, waren eine Kreuzfünf und -sieben. Es wurde ziemlich hoch geboten; es waren mehrere Pärchen auf dem Tisch, unter anderem ein Paar aufgedeckte Asse von Roy. Ich bot mit, obwohl die Wahrscheinlichkeit gegen mich stand, und spekulierte darauf, eine Straße oder einen Flush zu kaufen. Dann bekam jeder verdeckt die siebte und letzte Karte. Ich nahm meine Karte nicht auf. Plötzlich wußte ich mit Sicherheit, daß ich die Kreuzsechs erhalten hatte. Es war ganz eigenartig, einfach ein "Wissen,,. uRoy", sagte ich und deutete auf die immer noch verdeckt liegende Karte, udas ist eine Kreuzsechs, und damit habe ich einen Straightflush. Und das geht über deine Full-Asse.,, Rov betrachtete sein Blatt und schaute mich dann mit einem schel-
mischen Lächeln an. Er hatte seine letzte Karte schon gesehen und wußte, daß er Full-Asse hatte. "Ich setze fünf, daß du das nicht hast. Das ist nicht die Kreuzsechs." Ich griff nach den Chips und sagte: «Hier ist sie, Roy." Er lächelte und bot das gleiche. "Na gut, dann zeig sie mal." Ich drehte die Karte um, und es war die Kreuzsechs. Roy lächelte. "Das geht nicht über mein Full-house." Er drehte seine Full-Asse um, die höher waren als alle Blätter am Tisch. «Ich setze noch fünf, daß die verdeckten Karten nicht Kreuzdrei und -vier sind." Ich lächelte. «Ich will dir nicht dein Geld abnehmen, Roy." «Ein Straight-flush schlägt meine Full-Asse." Er erhöhte noch einmal. «Ich glaube nicht, daß du es hast. Irgendwie hast du gewußt, daß das eine Kreuzsechs war, aber du paßt besser, solange du noch kannst." Ich lächelte und sagte: «Ich will die anderen fünf nicht, Roy." Und dann drehte ich die verdeckte Drei und die Vier um und hatte einen Straight-flush in Kreuz. Er machte große Augen und sagte: «Ist denn das die Möglichkeit?" In der nächsten Runde, die Roy austeilte, hatte ich immer noch, ganz stark, dieses Gefühl, dieses «Wissen". Ich sah meine verdeckten Karten gar nicht an. Unter den vier offen an mich ausgegebenen Karten waren die Herzfünf und -sieben. Ich wußte alles. Mehr kann ich nicht sagen. Ich wußte es. "Roy", sagte ich, "siehst du hier die Herzfünf und -sieben?" Roy nickte. Diesmal hatte er keine Asse. «Also", fuhr ich fort, «die letzte Karte, die du gibst, ist eine Herzsechs, und damit habe ich einen Straight-flush in Herz. Du weißt, ich habe meine ersten Karten noch nicht gesehen, nicht wahr?" Er nickte. Roy hatte die Karten selbst gegeben. Die übrigen Spieler sahen gespannt zu und rechneten damit, daß ich verlieren würde. Roy war ein ausgezeichneter Kartenspieler. Die letzte Karte wurde verdeckt an mich ausgegeben, und bevor ich sie aufnehmen konnte, sagte Roy: "Ich setze fünf extra, daß es nicht die Herzsechs ist. Nein, warte, ich setze zehn." Er schob einen Stapel Chips in die Mitte. «Ich will dir nicht dein Geld abnehmen, Roy", meinte ich lächelnd. «Du nimmst es mir nicht ab, und ich geb es dir nicht,,, sagte er. «Nimm sie auf." Ich tat es.
••Jetzt zeig uns die Karte", forderte er mich auf. Ich tates-es war die Herzsechs. Er sah mich völlig entgeistert an. Er selbst hatte gegeben. Ein Schwindel mußte ihm völlig ausgeschlossen erscheinen. ··Außerdem", fuhr ich fort, ••sind die beiden verdeckten Karten, die ich noch gar nicht gesehen habe, eine Herzdrei und -vier." Roy blickte mich an. «Ich setze zwanzig dagegen, daß sie es nicht sind." Ganz gelassen erwiderte ich: ulch will dir dein Geld nicht abnehmen, Roy", und drehte die beiden verdeckten Karten um. Es waren die Herzdrei und -vier. Roy starrte auf den Straight-flush: es war der gleiche wie zuvor, nur in Herz. «Manchmal bist du wirklich ein Glückspilz, wie er mir noch nie begegnet ist." Die anderen am Tisch stimmten zu. Diese «Glückssträhne" war mehrere Monate das Gesprächsthema Nummer eins. Die Wahrscheinlichkeit, bei sechs Spielern zweimal hintereinander einen Straight-flush mit der gleichen Kartenfolge zu bekommen, ist r: 5 7Boooo. Wie kam es dazu? Ich weiß es nicht. Wieso wußte ich es? Ganz einfach, ich hatte eine absolute Gewißheit. Und vermutlich hat so mancher Hasardeur bei solchen Karten viel Geld gemacht und auch verloren, weil das "Wissen•• ihn getrogen hat.
2.
Die Hemisphärensynchronisation
Nach dem Erscheinen von Der Mann mit den zwei Leben erhielten wir erstaunliche Anfragen, Informationen und Kooperationsangebote von unerwarteter Seite. Ein Buch, das für ein allgemeines Publikum gedacht war, weckte in wissenschaftlichen und akademischen Kreisen Interesse. Unser Labor, westlich von Charlottesville im Bundesstaat Virginia, begann seine Arbeit auf gänzlich freiwilliger Basis. Der ursprüngliche Name Whistlefield Research Laboratories wurde später in Monroe Institute of Applied Seiences umgewandelt. Die Verwendung des Namens Monroe hatte nichts mit Egozentrik zu tun, sondern war die einfachste Möglichkeit der Namensgebung. Den zweiten Teil des Namens «Applied Sciences", «Angewandte Wissenschaften", wählten wir, weil wir der Meinung waren, daß außerkörperliche Erfahrungen auf einer Ebene erforscht werden könnten, die sich mit der unserer westlichen Wissenschaften deckt. Der größte Dienst, den wir leisten könnten, wäre der, jede Entdeckung und jede Erkenntnis, die wir machen würden, auszuwerten. Das Labor war ein eingeschossiger Bau, der ganz auf den vorgesehenen Zweck zugeschnitten war. Er enthielt zwei Büros, eine Halle und einen Forschungstrakt. In letzterem gab es einen Instrumenten- oder Kontrollraum, drei Isolationskammern und einen Besprechungsraum. Jede der drei Kammern war für sich mit dem Kontrollraum verbunden. Von dort aus erfolgte die physiologische Überwachung und die Aussendung der verschiedensten akustischen und elektromagnetischen Signale, die Reaktionen bei den freiwilligen Testpersonen in den Isolationskammern auslösen sollten. Die Kammern enthielten jeweils ein Warmwasserbett, das in der völligen Dunkelheit für einen angenehmen Aufenthalt sorgen sollte. Auch die Luft-, Temperatur- und akustischen Verhältnisse waren steuerbar. Eine in der Kammer angeschlossene Person konnte dem Kontrollraum eine Vielzahl nhvsiolol!ischer Daten liefern. u. a. ein
achtkanaliges Elektroenzephalogramm (Aufzeichnung der Hirnstromwellen), ein Elektromyogramm (Aufzeichnung von Muskelaktionspotentialen), Pulsfrequenz und Körperspannung. Nach einiger Zeit konnten wir das meiste dessen, was wir wissen wollten, einfach aus den Veränderungen in der elektrischen Körperspannung ablesen. Außer den Gastteilnehmern von außerhalb hatten wir eine örtliche Freiwilligengruppe, die aus mehreren Ärzten, einem Physiker, einem Elektronikingenieur, mehreren Psychiatern, Fürsorgemitarbeitern sowie einigen ausgesuchten Freunden und Familienmitgliedern bestand. Die Forschungsarbeit und die Experimente wurden überwiegend nachts oder an den Wochenenden durchgeführt, da wir alle noch einer regulären Beschäftigung nachgingen. Rückblickend läßt sich sagen, daß der gewaltige Beitrag, den diese Gruppe unentgeltlich geleistet hat, sehr geholfen hat, den gesamten Prozeß unter diesen neuen Bedingungen anlaufen zu lassen, und ich werde ewig dankbar dafür sein. Es erforderte viel Geduld und Hingabe, die Elektroden anzulegen und dann stundenlang in einer abgedunkelten Zelle zu liegen und über subjektive Ergebnisse verschiedener Tests zu berichten -Ergebnisse, die mit den ausgedruckten Werten im Kontrollraum in Übereinstimmung gebracht werden konnten, so daß eine identische Aussage vorlag. Unsere ersten Untersuchungen waren eine Fortsetzung der Schlafforschung, die wir in New York begonnen hatten. Die Notwendigkeit, eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden, brachte eines unserer ersten Ergebnisse von Bedeutung. Weil so vieles bei den berichteten außerkörperlichen Erfahrungen- auch bei vielen meiner eigenen Erlebnisse- sich um den Schlafzustand drehte, glaubten wir nach wie vor, daß einige der Antworten in diesem Bereich zu finden seien. Die meisten unserer Testpersonen kamen jedoch erst abends nach dem Essen, und da das Anschließen der Elektroden langwierig und eintönig war, waren sie entweder zu müde, um in der Zelle wachzubleiben, oder zu unruhig, um sich so weit zu entspannen, daß sie differenzierte, subjektive Antworten hätten geben können. Es hätte unserer Arbeit widersprochen, irgendwelche Medikamente oder Drogen zur Regulierung dieses Zustandes einzusetzen, und so sahen wir uns nach einer Methode innerhalb unseres Bezugsrahmens um. Die alte Binsenweisheit gilt auch bei uns: Not macht erfinderisch. Weil wir unsere Testpersonen wachhalten, sie in einen Zustand an der Grenze des Schlafs bringen mußten, probierten wir, Töne einzusetzen. Das führte zur Entdeckung der Frequenz-Folge-Reaktion (FFR), die uns ermöglichte, die Testperson in einem bestimmten
Bewußtseinszustand zwischen Wachsein und Schlaf zu halten, und das über längere Zeit. Durch akustische Übermittlung bestimmter Klangmuster erreichten wir, daß die Hirnstromwellen des Betreffenden eine ähnliche elektrische Reaktion zeigten. Durch Steuerung dieser Hirnstromwellenfrequenz konnten wir der Testperson helfen sich zu entspannen, wach zu bleiben oder einzuschlafen. Einer unserer Ingenieure regte an, diese ungewöhnliche Methode patentieren zu lassen. 197 5 erhielten wir für die Methode und die Technik das Patent. Durch Mischen der bei verschiedenen Testpersonen auch verschieden wirksamen Frequenzen entwickelten wir mit der Zeit kombinierte Tonfrequenzen, die Frequenz-Folge-Reaktionen hervorriefen. Diese förderten außerkörperliche Erfahrungen und andere ungewöhnliche Bewußtseinszustände in hohem Maße. Auch ein sehr wirksames Verfahren, um in den sogenannten meditativen Zustand zu gelangen, war darunter. Das alles geschah nicht über Nacht. Nur ein paar Worte kommen auf Hunderte von Stunden, in denen verschiedene Tonmuster zusammengefügt und Reaktionen getestet wurden, während die Testpersonen geduldig in einer Zelle lagen, Tönen lauschten, die sich langsam in der Höhe veränderten, und die Techniker im Kontrollraum auf Veränderungen bei der Instrumentenanzeige achteten. Bei diesen Sitzungen lernten unsere freiwilligen Testpersonen, verbal über sämtliche Veränderungen ihres geistigen oder körperlichen Zustandes zu berichten. Das wurde zu einer sehr wichtigen Fähigkeit -zu sprechen und wahrzunehmen, wenn es normal gewesen wäre, das Bewußtsein zu verlieren oder zu uschlafen". Einer der ersten festen Anhaltspunkte war ein Zustand, den wir bald Fokus 10 nannten. Die Zahl 10 hatte nichts Besonderes zu bedeuten, und ich weiß auch gar nicht mehr, wie wir darauf kamen. Wir wollten nur sichergehen, daß dieser Zustand nicht mit anderen Bewußtseinsformen verwechselt würde. Er hieß einfach ZEHN. Wir waren in der Lage, diesen Zustand ganz genau zu bestimmen und ihn bei unseren Testpersonen wieder und wieder zu erreichen. Fokus 10 läßt sich als ein Zustand definieren, in dem der Geist wach ist und der Körper schläft. Die physiologischen Reaktionen gleichen denen eines Menschen im leichten oder im Tiefschlaf. Die Hirnstromwellenmuster sind jedoch anders. Das EEG zeigt verschiedene Wellen, die normalerweise dem Schlaf zugeordnet werden, dem leichten und dem tiefen, und darüberliegende ß- Wellen jWachsein). Nach und nach bildete sich eine ganz besondere Gruppe heraus, insgesamt acht Personen, die mit dem Fokus-w-Zustand völlig vertraut
waren. Die verbale Kommunikation beim Fokus 10 über Mikrophon und Kopfhörer wurde so selbstverständlich, als würden wir uns in einem Konferenzraum gegenübersitzen. Mit Hilfe der Instrumentenanzeige konnten wir sehr leicht feststellen, wann jemand sich im Fokus 10 befand und wann nicht. Eine Einbildung oder Vortäuschung war nicht möglich, auch wenn der eine oder andere zuweilen den Wunsch dazu verspürt hatte. Es kam selbstverständlich oft vor, daß die Testpersonen nicht in der Lage waren, den Fokus-Io-Zustand zu erreichen, weil sie im Alltag äußerem Druck und Streß ausgesetzt waren, die sie nicht ohne weiteres ablegen konnten. In einem solchen Fall erklärten sie einfach, daß es heute abend «nicht geht", oder sie sagten ihren Termin ab. Das ersparte uns viel Zeit und Mühe. Der ständige Besucherstrom brachte uns darauf, daß wir ohne großen Aufwand auch anderen, völlig unvorbereiteten Personen zum Fokus 10 verhelfen konnten. Der Lernprozeß, verbal mit einem anderen zu kommunizieren, dauerte jedoch sehr viel länger. Um zu sehen, wie weit das gehen würde, schickten wir einem befreundeten Psychiater in Kansas ein Tonband mit diesem bestimmten Tonmuster. In einem Versuch testete er es an vier absolut ahnungslosen Personen, denen auch nicht gesagt wurde, worum es ging. Er berichtete, daß eine der vier Personen den Versuch abgebrochen habe, weil sie sich plötzlich unter der Zimmerdecke befunden und auf ihren leiblichen Körper hinuntergeblickt habe. Unser nächster Schritt ergab sich aus einer interessanten Anregung. Warum entwickelten wir, wenn der Körper doch während der Experimente schläft, d. h. die Körpersinne blockiert oder abgeschwächt sind, dann nicht Frequenzen, die die Wahrnehmung mit anderen Mitteln als den fünf Sinnen ermöglichten? Beim Einsatz von ß- Wellen mit höherer Frequenz fingen unsere Testpersonen an, sehr viel mehr als die übliche Finsternis wahrzunehmen. Als erstes erschienen Lichtund Farbmuster, die die Testpersonen in der verdunkelten Zelle sahen, wobei sie die Augen geöffnet oder geschlossen hatten. Dann folgten Töne, die im Kopf erklangen, aber nicht Teile der künstlich l~rzeugten Töne, sondern Stimmen, Musik, manchmallaute Explosionen, die die Betreffenden aus dem Fokus 10 aufschreckten- etwas, das noch geklärt werden muß. Diese Erscheinungen ergaben mit der Zeit ein Muster, das dem Wechsel in die außerkörperliche Erfahrung vorausging. Auch einleitende physiologische Reaktionen-Absinkendes Blutdrucks, weniger Puls, leichter Abfall der Körpertemperatur (0,3°), nachlassender Muskeltonus- waren festzustellen. Subjektiv wurde von einer Schwere
im Körper berichtet, manchmal auch von Starrheit, und von einem starken Hitzegefühl, dem Kälte folgte. Als wir näher untersuchten, was den Zustand der Außerkörperlichkeit auslöste, tauchte immer wieder ein Schlüsselelement auf. Die Testpersonen begannen innerhalb ihrer nichtkörperlichen Wahrnehmung ein kleines Licht zu orten. Wenn sie lernten, sich auf dieses Licht uzuzubewegen", bis es immer größer wurde, und dann hindurch zu gleiten, war der Zustand der Außerkörperlichkeit erreicht. In der Zeitlupe betrachtet uwar es so, als ginge man durch einen Tunnel, um zu dem Licht zu kommen", ein klassisches Bild, das von vi~len verwendet wird, die unbeabsichtigt eine außerkörperliche Erfahrung gemacht haben oder dem Tod ganz nahe gewesen sind. Eine neue Entwicklung war der Schlüssel, der uns viele Türen öffnete. Wir nennen sie heute den Vorgang der Hemisphärensynchronisation, bekannt als Hemi-Sync. Die Wissenschaft weiß seit langem, daß das menschliche Gehirn in zwei Hälften unterteilt ist, die sogenannten Hemisphären. Aber erst in den letzten Jahren hat man entdeckt, daß diese beiden Hälften grundverschiedene Funktionen erfüllen. Über Einzelheiten dieser Theorie besteht noch Uneinigkeit. Die meiste Zeit denken wir nur mit unserem "linken Gehirn". Wenn wir das "rechte Gehirn" gebrauchen, dann vor allem, um die Tätigkeit des linken zu unterstützen. Ansonsten geben wir uns große Mühe, es zu übergehen. Die Nervensignale der beiden Gehirnhälften laufen über Kreuz. Die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite, die rechte Hälfte die linke Körperseite. Wir sind vornehmlich eine Zivilisation von Rechtshändern, die von der linken Gehirnhälfte gesteuert werden. Erst in den letzten fünfzig Jahren sind Linkshänder als "gleichwertig" anerkannt worden. Auf viele Arten benachteiligen wir die Linkshänder immer noch~ Wissen Sie zum Beispiel, daß eine Schere ein Werkzeug für Rechtshänder ist? Wir gebrauchen die linke Hemisphäre zum Sprechen und Lesen, zum Rechnen, zum logischen Folgern, zum Erinnern von Einzelheiten, zum Abschätzen der Zeit u. a. m.- sie ist der Sitz des logischen, rationalen Denkens. Sonst "weiß" sie nichts. Die rechte Hemisphäre bildet den Ursprungsort der Ideen, des Gefühls für den Raum, der Eingebungen, der Musik und Gefühle, und das wahrscheinlich weit mehr, als uns heute bewußt ist. Sie ist zeitlos, unbegrenzt und spricht offenbar ihre eigene Sprache. Man kann den Unterschied am Beispiel einer Filmspule sehr gut verdeutlichen. Um den Inhalt kennenzulernen, wird die linke
Gehirnhälfte die Spule auf einen Projektor spannen, den Film auf eine Leinwand werfen und somit Bescheid wissen. Die rechte Gehirnhälfte wird die Filmspule aufnehmen, einen Augenblick halten, dann wieder weglegen und sagen: "Ah, ich weiß schon." Lächerlich! Das ist die Reaktion Ihrer linken GehirnhäUte, während Sie sie benutzen, um diese Worte zu lesen. Die rechte Hälfte zählt einfach nicht- nach den Maßstäben der linken GehirnhäUte. Im Grunde sind wir eine Gesellschaft mit nur einem halben Gehirn. Praktisch alles, was wir für wertvoll halten, wird von unserer beherrschenden linken Gehirnhälfte betrieben oder gesteuert. Selbst wenn es seinen Ursprung in der rechten Gehirnhälfte hat, wie etwa eine Idee oder Musik, zieht die linke Hälfte es an sich und setzt es um. Wie ist es dazu gekommen? Niemand weiß es genau, doch eine der einleuchtenderen Erklärungen meint, daß es zu einem Vorherrschen der linken Gehirnhälfte kam, weil in einer materiellen Welt ein grundlegendes Bedürfnis nach Überleben bestand. Jahrtausendelang bauten unsere Vorfahren diese Tendenz zur linken Hemisphäre aus. Es war die Art, die Dinge zu erledigen. Unsere gesamte ZivilisationBücher, Schulen, Universitäten, Wirtschaft, politischer Aufbau, Kirchen- ist grundsätzlich auf den Einsatz der linken Gehirnhälfte ausgerichtet, was Lernen, Anwenden und Durchführen betrifft. Wir haben das Denken mit der rechten Gehirnhälfte meistens mit belustigter Duldung, Argwohn, Abscheu, Gereiztheit, Mißtrauen- und mit Ehrfurcht betrachtet. Warum also die ganze Aufregung? Warum nicht weiterhin mit nur halbem Gehirn leben und es dabei belassen? Wer braucht schon die rechte Hemisphäre? Wir brauchen sie! Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß wir die rechte Gehirnhälfte tagtäglich auf sehr vielfältige Art brauchen. So merkt sich beispielsweise die linke Gehirnhälfte den Namen, aber die rechte merkt sich das Gesicht. (Wie oft haben Sie schon ein Ihnen bekanntes Gesicht gesehen, konnten sich aber nicht an den dazugehörigen Namen erinnern? Linke GehirnhäUte, paß auf!) Untersuchungen über Führerpersönlichkeiten aus der gesamten Weltgeschichte belegen, daß diese Personen mit weit mehr als nur ihrem analytischen Verstand gedacht haben. Alle bedeutenden Entscheidungen der Menschheitsgeschichte sind mit der linken Gehirnhälfte getroffen worden, plus . .. Plus der rechten? Die Erkenntnisse sprechen dafür, nach allem, was wir bisher wissen. Außerdem ist es ziemlich wahrNrhcinlich, daß die rechte Gehirnhälfte bei den Wahlen in der Kabine dl.'ll Hebel an der Wahlmaschine zieht. Die aktuelle Forschung dreht
sich um den Gedanken, daß wir die Hemisphärendominanz bei unseren täglichen Aktivitäten viele Male ändern. Eine solche Veränderung vollzieht sich augenblicklich, je nach der gegenwärtigen geistigen oder körperlichen Notwendigkeit. Das schränkt den ohnehin schon geringen Gebrauch unseres Gehirnpotentials offenbar noch weiter ein. Wie wir so gescheit wurden und es blieben, um von den Bäumen zu steigen und als Spezies zu überleben, war entweder reine Glückssache oder ein Wunder. Oder etwas anderes. Wie stellen wir es nun an, unser Gehirn besser zu nutzen? Viele Versuche sind im Verlauf der Entwicklung des Menschen unternommen worden. Praktisch alle haben auf die eine oder andere Weise Mängel oder Einschränkungen gehabt. Der Vorgang der Hemisphärensynchronisation bietet auf diesem Gebiet Hoffnung und Möglichkeiten. Er kann relativ leicht angewandt werden, erfordert nicht ein jahrelanges, intensives Training und ist nicht auf nur wenige Anwendungsmöglichkeiten begrenzt. Die Hemisphärensynchronisation benutzt Tonmuster, die in beiden Gehirnhälften gleichzeitig identische Hirnstromwellen erzeugen sollen. Das heißt, wenn Ihr Ohr eine bestimmte Art Tonsignal hört, tendiert das Gehirn dahin, mit ähnlichen elektrischen Signalen zu reagieren oder "mitzuschwingen". Da wir wissen, daß bestimmte elektrische Hirnstromwellen bestimmte Bewußtseinszustände anzeigen (etwa Wachsein oder Schlaf), kann man sich somit ein ähnliches Tonmuster anhören, das einem dann hilft, den gewünschten Bewußtseinszustand zu erreichen. Die Hemisphärensynchronisation führt den Prozeß einen wesentlichen Schritt weiter. Jedes Ohr sendet, dem Über-Kreuz-Schema folgend, seine dominanten Nervenimpulse zur entgegengesetzten Gehirnhälfte. Wenn jedes Ohr getrennte Tonimpulse empfängt (es wird mit Kopfhörern gearbeitet, um das zu ermöglichen), müssen die Gehirnhälften in Übereinstimmung handeln, um ein drittes Signal «hören'' zu können. Es ergibt sich aus dem Unterschied zwischen den beiden anderen Signalen. Wenn Sie zum Beispiel mit einem Ohr einen Ton des Wertes wo hören und mit dem anderen einen Ton mit dem Wert 125, hat das Signal, welches das Gehirn insgesamt «erzeugt", den Wert 2 5. Es ist nie ein richtiger Ton, sondern ein elektrisches Signal, das nur durch die Zusammenarbeit der beiden Hemisphären entstehen kann. Das so erzeugte Signal hat ein schmales Frequenzband und oft das Doppelte der Amplitude oder Stärke der typischen Hirnstromwelle eines EEGs. Ist das Signal mit dem Wert 25 ein Signal, das einen bestimmten
Bewußtseinszustand hervorruft, stellt sich das ganze Gehirn (beide Hemisphären) gleichzeitig auf einen identischen Bewußtseinszustand ein. Am wichtigsten ist, daß der Zustand durch Verändern des Tonmusters nach Belieben geändert werden kann. Außerdem kann das Tonmuster auswendig gelernt und neu erzeugt werden, wenn es notwendig werden sollte. Werden Forscher oder Kliniker mit den Möglichkeiten der Hemisphärensynchronisation bekanntgemacht, gilt meist ihr erster Gedanke dem Einsatz auf ihren eigenen Interessengebieten. Ein Beispiel dafür bietet die Psychiatrie. Der Einsatz der Hemisphärensynchronisation in der Analyse eröffnet dem Patienten offenbar Erinnerungsebenen, die mit normalen Interviewmethoden zu erschließen unter Umständen Jahre dauert. Eine weitere experimentelle Anwendung gilt dem Abbau von StreBsymptomen bei Patienten. Manchmal erfolgt eine Besserung so unterschwellig, daß der Patient selbst sie gar nicht bemerkt. Einer unserer psychiatrischen Mitarbeiter behandelte einen Luftwaffenoberst wegen streBbedingter Schwierigkeiten. Nach zwei Wochen mit der Hemisphärensynchronisation und dem Psychiater wollte er verärgert aufgeben. uDas bringt mir überhaupt nichts", erklärte er. «Alles ist wie früher. Ich merke überhaupt keinen Unterschied, nichts." Er zögerte. «Nun ja, ich bin gesternabendzum erstenmal seit sechs Monaten mit meiner Frau zum Essen ausgegangen. Ach ja, und meinen Sohn habe ich am Wochenende endlich mit zum Angeln genommen, was ich ihm schon lange versprochen hatte. Aber das ist auch schon alles. Nichts weiter. Nichts!" Unser Psychiater nickte nur. Es hat schon viele Debatten über den Einsatz der Hemisphärensynchronisation bei Schwerkranken im Endstadium gegeben. Trotz großen Interesses und zahlreicher Anfragen haben jedoch erst sehr wenige das System tatsächlich bei todkranken Patienten angewandt. Ein solches Beispiel ist von einem anderen unserer psychiatrischen Mitarbeiter zu berichten, der solch einen schwierigen Fall behandelt hat. Sein Patient war ein Psychologe, der seit zwei Jahren krank war und durch die schmerzstillenden Mittel, die er ständig nehmen mußte, drogensüchtig geworden war. Es gab also ein doppeltes Problem- zum einen war anzunehmen, daß der Patient, da selber Psychologe, sämtliche Antworten kannte und sich automatisch jeder normalen Behandlung widersetzen würde, und zum anderen war er drogenabhängig. Unser Psychiater arbeitete täglich mit ihm unter Verwendung der Hemisphärensynchronisation. Am Mittwoch der zweiten
Woche ereignete sich etwas zwar Einfaches, aber doch sehr Wichtiges. Zum erstenmal seit zwei Jahren konnte der Patient wieder ohne Schmerz- oder Schlafmittel schlafen. Nach zwei Wochen konnte der Patient nach Hause zurückkehren. Er starb einige Monate danach; der letzte Bericht kam von seiner Frau. Ihr Mann hatte eine sehr friedvolle und ruhige letzte Woche vor seinem Tod verbracht, völlig frei von Schmerzen, ohne irgendwelche Medikamente, und hatte noch einige schöne letzte Tage im Kreis seiner Familie erlebt. Unser Psychiater, der ihn behandelt hat, glaubt, daß nur der Einsatz der Hemisphärensynchronisation während der Behandlung das möglich gemacht hat. Ein anderer befreundeter Psychiater, der auf dem Gebiet der Schizophrenie forschte, fand, daß einer seiner Patienten bei bestimmten Mustern der Hemisphärensynchronisation viele seiner Krankheitssymptome verlor. Wurde der Ton der Hemisphärensynchronisation abgesetzt, erlitt der Patient einen Rückfall in die typische psychotische Verfassung. Es handelte sich hier zwar nur um einen einzigen Patienten, doch verlangt dieser Fall nach weiterer Erforschung. Man müßte feststellen, ob dem Patienten beigebracht werden kann, die durch die Hemisphärensynchronisation erzeugten Bedingungen zu wiederholen, und ob es irgendeine Form des Verschlüsseins oder Bewahrens gibt, die ein Erinnern und Abrufen im täglichen Leben ermöglichen würde. Sicher eine der erfolgreichsten Anwendungsmöglichkeiten der Hemisphärensynchronisation ist eine Tonbandserie, die wir Notfallbehandlung nennen. Sie soll bei schwerer Krankheit, bei Unfallverletzungen oder bei Operationen helfen. Mir fällt da eines der ersten Beispiele ein. Ein psychiatrischer Berater, der von unserer Arbeit gehört hatte, besuchte uns in unserem Labor. Im Laufe der Unterhaltung erfuhren wir, daß er damals der zweitälteste, noch lebende Empfänger einer transplantierten Niere war. Er hatte sich in den letzten Jahren ungefähr fünfzehn Operationen unterziehen müssen, um die Auswirkungen der starken chemischen Mittel zu beseitigen, die er nehmen mußte, damit die verpflanzte Niere nicht abgestoßen wurde. Am kommenden Donnerstag sollte die nächste Operation erfolgen. Wir schlugen ihm vor, unsere Notfallbehandlung zu versuchen. Er war sofort einverstanden. Sein Fall war insofern außergewöhnlich, als sein Arzt aufgrund der vielen vorangegangenen Eingriffe ein genaues Bild seines physiologischen Zustandes während der Operation hatte- wie stark dieN arkose
sein mußte, was man brauchte, um die Schmerzen zu lindern, wie schnell sich der Patient erholte u. a. m. Da der Arzt diese Daten kannte, erklärte er sich damit einverstanden, daß der Patient die Tonbandserie benutzte. Es erforderte einige einleitende Übungen, damit er im Operationssaal während der Operation, wenn er dann wieder zu sich kam und während der Rekonvaleszenz dem Hemisphärensynchronisations-Band lauschen konnte. Am besagten Donnerstag wurde er um elf Uhr in den OP gebracht. Dem Bericht zufolge war der Chirurg kurz davor, die Operation wegen des niedrigen Blutdrucks des Patienten zu verschieben. Die Werte waren jedoch stabil, und so kam er zu dem Schluß, daß das Risiko nicht hoch wäre. Um vier Uhr nachmittags rief mich der frisch Operierte aus seinem Krankenhauszimmer an. Er konnte schon im Bett sitzen. «Ich dachte, ich sollte Ihnen sagen, wie es gelaufen ist. •• Seine Stimme klang kräftig. «Man hat mir eine schmerzstillende Spritze gegeben, bevor ich es verhindern konnte, aber dann habe ich keine mehr gebraucht. Die einzige Schwierigkeit, die ich hatte, war, daß ich aufstehen und ins Bad gehen wollte und dabei ohnmächtig geworden bin. Der Arzt sagte, mein Blutdruck sei noch immer sehr niedrig. I~t das normal? .. "Versuchen Sie, sich auszuzählen, von zehn bis eins .. , erwiderte ich, «und prüfen Sie dann, wie Ihr Blutdruck ist. Es sieht so aus, als ob das Genesungsband Sie noch nicht ganz rausgeholt hat. Rufen Sie mich wieder an, wenn der Arzt den Blutdruck das nächste Mal gemessen hat ... Er tat, wie ich ihm geraten hatte, und berichtete, daß sein Blutdruck sich völlig normalisiert habe. Nach den Unterlagen dauerte die Rekonvaleszenz nur halb so lange wie nach den vorangegangenen Operationen. Noch wichtiger aber war, daß er die chronischen Schmerzen, die ihn in den Monaten und Jahren davor geplagt hatten, völlig unter Kontrolle hatte. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, begann er, sich aktiv für die Hemisphärensynchronisation als Mittel zur Schmerzbekämpfung einzusetzen. Er kam mit dem staatlichen Rehabilitationszentrum in Verbindung, das als eine seiner großen Aufgaben die Bekämpfung von Schmerzen sieht, die vielen Menschen ein Leben und Arbeiten unter normalen Umständen unmöglich machen. Die zuständigen Leute dort waren interessiert, und wir wurden zu einer Vorführung in die Bundesanstalt für Rehabilitation in Hot Springs im Bundesstaat Arkansas eingeladen. Danach erhielten wir eine Anfrage,
was es kosten würde, Personal in den Rehabilitationszentren aller fünfzig Bundesstaaten in unserer Methode auszubilden. Wir nannten die Zahlen, haben aber nie wieder etwas gehört. Offenbar war die Methode zu unorthodox, um in einen Bundeshaushalt aufgenommen zu werden. Der Einsatz der Notfallbehandlung bei Operationen war unterschiedlich erfolgreich, aber nie ein Ausfall, wenn vorschriftsmäßig vorgegangen wurde. Ein Gefäßchirurg wandte sie bei mehr als dreißig Patienten an und hat noch immer Schwierigkeiten, seine Kollegen zur Übernahme der Methode zu bewegen. Der Präsident eines großen Unternehmens verließ sich bei einer Operation ganz auf sie und lehnte den postoperativen Einsatz von Schmerz- oder Schlafmitteln ab. Die Behandlung im Krankenhaus ging ihm offenbar so auf die Nerven, daß er sich drei Tage nach der Operation selbst entließ. Eine junge Frau unterzog sich einer schweren Magenoperation und konnte eine Woche später schon wieder fallschirmspringen. Die Notfallbehandlung hat eine bemerkenswerte Serie hinter sich. Das größte Problem besteht darin, die Einwilligung des Chirurgen und des Krankenhauspersonals zu erhalten, sich in der hochorganisierten Umgebung eines Krankenhauses dieser Methode zu bedienen. Um besser schlafen zu können, ist die Hemisphärensynchronisation offenbar genauso wirksam wie das Verschreiben von Medikamenten. Manager wenden sie auf Langstreckenflügen an, um die Zeitverschiebung zu kompensieren. Anderen hilft sie, Streß abzubauen oder besser Golf zu spielen. Als Lernhilfe eingesetzt, kann sie Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer beträchtlich fördern. Bei einem Kurs in einer staatlichen Ausbildungsanstalt erhöhten sich die geistig-motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer um fünfundsiebzig Prozent. Bei einem anderen Test verbesserten sich Schüler beim Erlernen des Morsealphabets um dreißig Prozent. Und Erstkläßler aus Tacoma lernten in vier Wochen, wofür sie sonst normalerweise ein halbes Jahr gebraucht hätten. Diese und andere Ergebnisse veranlaßten uns zu definieren, was wir machten und warum wir es machten. Es war offenbar etwas ganz anderes, als Wege zu finden, Zustände der Außerkörperlichkeit auszulösen. Wir kamen zu folgender formalen Prämisse: Ganz einfach formuliert, steht das Institut zu der Ansicht, daß II) im Bewußtsein und in dem, worauf es sich konzentriert, sämtliehe Lösungen der Lebensvorgänge enthalten sind, die der Mensch anstreben mag oder die er bereits vorfindet; !2) ein besseres Verständnis und eine stärkere Würdigung eines der-
artigen Bewußtseins nur durch interdisziplinäre Ansätze und Koordination erreicht werden können; (3) Ergebnisse verwandter Forschungsbemühungen für uns nur dann sinnvoll sind, wenn sie auf ihre praktische Anwendbarkeit reduziert werden, auf «etwas von Wert" in Verbindung mit der heutigen Zeit und Kultur. Das brachte uns zu dem Grundsatz, daß das Bewußtsein eine Form von Energie in Tätigkeit ist. Der erste Schritt müßte daher darin bestehen, die Energie selbst wahrzunehmen - keine Kleinigkeit, wenn man sie sozusagen an sich selbst mißt. Hat man sie einmal in ihrer Grundform wahrgenommen, wird man wahrscheinlich allmählich verstehen, wie sie eigentlich genutzt werden könnte. Eine solche Wahrnehmung wird eine breitere und bewußtere Kontrolle derartiger Energiefelder erlauben. Von der Kontrolle bis zur Anwendung der Energie in neuer und erweiterter Form ist es dann nur ein logischer Schritt. Das alles ist eine etwas vage Umschreibung der Aussage: Wenn man die Substanz finden kann, die uns denken und sein läßt, wird man auch Anwendungsmöglichkeiten finden können, die man jetzt noch nicht kennt.
3· Das Gateway-Programm
Mitte der 70er Jahre kam es zu einer Entwicklung, die unsere Aktivitäten in vielem drastisch veränderte. Erst rückblickend wurde das erkennbar. Das Esalen-Institut in Big Sur in Kalifornien lud uns ein, einen Wochenendworkshop abzuhalten und unsere neuen Methoden und Techniken vorzuführen. In gewisser Weise faßten wir es als eine Art Anerkennung unserer Arbeit auf. Esalen war damals bekannt als Ausgangspunkt vieler neuartiger psychologischer Theorien und Praktiken und als eine Art Quelle intellektueller Beschäftigung mit dem menschlichen Geist. Wir sagten zu und machten uns auf den Weg, nicht ganz sicher, was uns erwarten würde, wenn wir dort ankämen. Wir hatten noch nie mit vierundzwanzig Leuten auf einmal in den Bewußtseinszuständen zu tun gehabt, die uns so geläufig waren. Ich bin sicher, daß auch die Teilnehmer nicht wirklich wußten, was sie erwartete, außer, daß es mit außerkörperlicher Erfahrung zu tun hatte. Wir hatten ein Vierundzwanzigstunden-Fragramm geplant, bei dem jederzeit Essen zur Verfügung stand und daß gelegentlich zu zwei Schlafzyklen unterbrochen werden konnte. Ich und Bill Yost, ein mitarbeitender Ingenieur, sollten dieses Marathon allein leiten. Weil wir es mit uns unbekannten Personen zu tun hatten, hatten wir eine Bekräftigungsformel vorbereitet, die sich alle Teilnehmer vor Beginn der Sitzung einprägen sollten:
Ich bin mehr als mein physischer Körper. Weil ich mehr als physischeMaterie bin, kann ich wahrnehmen, was größer als die physische Welt ist. Deshalb habe ich den starken Wunsch zu wachsen und zu erfahren; diese höheren Energien und Energiesysteme kennenzulernen, sie zu verstehen, zu kontrollieren und zu nutzen, wie es für mich
und diejenigen, die nach mir kommen, segensreich und förderlich sein mag. Ich ersehne mir außerdem die Hilfe und Zusammenarbeit, die Unterstützung und das Verständnis der Individuen, deren Weisheit, Entwicklung und Erfahrung der meinen gleich oder ihr überlegen sind. Ich erbitte ihre Führung und ihren Schutz vor allen Einflüssen oder Quellen, die mir eventuell weniger als die Wünsche bescheren, die ich geäußert habe. Soweit wir es beurteilen konnten, waren die Ergebnisse dieses ersten Workshops nicht gerade aufsehenerregend, aber wir lernten eine ganze Menge daraus. Er bot uns eine sehr viel breitere Grundlage für unsere experimentellen Tests. Wir hatten im wesentlichen Fokus ro und einige einfache Anwendungsmöglichkeiten dieses speziellen Bewußtseinszustandes vorgestellt. Unsere abschließende Besprechung zeigte, daß wir dieses Ziel erreicht hatten. Die Teilnehmer lernten, was Fokus ro war - der Geist ist wach, der Körper schläft -, und lernten, diesen Zustand in sich nach Belieben zu erzeugen. Wir kehrten mit der Befriedigung nach Virginia zurück, daß die Methode praktikabel war. Bald danach erhielten wir die ersten Anfragen von Einzelpersonen und Organisationen, weitere derartige Kurse durchzuführen. Nach der Durchsicht unserer Ergebnisse kamen wir zu dem Schluß, daß dies ein sehr ergiebiger Weg wäre, Experimente durchzuführen, dazu in einem so großen Umfang, wie wir es uns sonst niemals hätten leisten können. So begannen wir mit Wochenendveranstaltungen auf einer Gelegenheitsbasis. Wir nannten das Programm zunächst großspurig M- sooo. Wir gingen davon aus, daß wir eine hervorragende statistische Grundlage und ein äußerst ausgeklügeltes und bestens abgestimmtes Trainingssystem haben würden, wenn wir fünftausend Teilnehmer durchgeschleust hätten. Die aus einem Programm gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen sollten gleich zur Abänderung des jeweils folgenden Programms genutzt werden, um das Ergebnis zu optimieren. Das hieß, daß wir Trainer brauchten, die diese Sitzungen leiteten, was nicht leicht war, und daß wir das System auf Kopfhörer umstellt cn, damit wir den Hemisphärensynchronisationseffekt voll nutzen konnten. Nach den ersten Sitzungen wurde uns klar, daß es vermes~l·n war anzunehmen, wir würden jemals die Fünftausendermarke Nrcichen. Wir erkannten außerdem, daß wir den Teilnehmern eine Tür, ein Fenster, eine Lücke öffneten, durch die sie andere Bewußt-
seinszustände erreichen konnten. So entstand diespätere Bezeichnung Gateway- Programm (Einstiegsprogramm). Wir machten für die Trainingsserie kaum oder gar keine Werbung. Diejenigen, die teilnahmen, hatten durch Mundpropaganda von anderen Teilnehmern davon gehört. Weil es ein experimentelles Programm war, unterschrieb jeder Teilnehmer eine Erklärung und verpflichtete sich, auch über die Ergebnisse außerhalb der Sitzung zu berichten. Sicher haben das nicht alle Teilnehmer getan, aber es waren doch so viele, daß wir eine signifikante Statistik erstellen konnten. Die ersten Wochenendkurse wurden in Motels, Tagungszentren und speziellen Einrichtungen quer durch die Vereinigten Staaten abgehalten. Die Teilnehmer versammelten sich in einem großen Raum. Dort wurden über ein von uns entwickeltes System die auf Band aufgenommenen Übungen ausgestrahlt und über Kopfhörer empfangen. Rückblickend ist es erstaunlich, daß das Programm überhaupt Erfolg hatte, weil die Tagungsstätte oft direkt neben der Motelhalle oder -bar lag, wo abends live ein Orchester spielte. Um diese Raumschwierigkeiten zu vermeiden, mieteten wir ein kleines Motel ungefähr acht Kilometer von unserem Labor entfernt, wo in jedem Raum eine Wechselsprechanlage installiert war. Das Hauptproblem dort bestand darin, daß das Motel kein Restaurant hatte und das Essen für die Veranstaltung angeliefert werden mußte. In diesem Motel stellten wir ein interessantes Experiment an. Wir hatten eine Übung entwickelt, mit deren Hilfe die Teilnehmer gleichzeitig in der Lage sein würden, geistige Energie in ein sichtbares Lichtmuster etwa dreihundert Meter über dem Motel zu transformieren. Gegen Ende des Programms setzten wir spät an einem Abend den Test an. Die zugrundeliegende Idee war, daß die geballte Energie von vierundzwanzig Personen etwas hervorrufen könnte, das auch tatsächlich zu sehen war. Die gesamte Außenbeleuchtung des Motels wurde abgeschaltet (das Motellag in einer ländlichen Gegend); wir hatten unsere Uhren verglichen und kannten so den genauen Augenblick, in dem irgendein Licht über dem Motel erscheinen sollte. Zu viert gingen wir nach draußen und blickten hinauf in die Dunkelheit. Wir hatten Zeit genug gehabt, unsere Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, und so hielten wir eifrig Ausschau, als das Signal zur verabredeten Zeit kam. Aber keiner von uns sah irgend etwas. Plötzlich rief unser Elektronikingenieur ganz aufgeregt: "Weiter oben! Weiter oben!" Wir blickten weiter nach oben. Wir anderen hatten den Raum unmittelbar über dem Dach des Motels beobachtet. Jetzt blickten wir
staunend hinauf zum Himmel. Am sternenklaren Himmel sahen wir zarte, rote, neonartige Wellen. Sie ähnelten sehr stark rieselndem Wasser, das über einen Bogen am Himmel floß, der sich über dem Moteldach spannte. Genau in dem Augenblick, in dem die Übung vorsah, das Licht verschwinden zu lassen, verschwand die Erscheinung plötzlich wieder. Drei Minuten später wurde die Übung auf dem Band wiederholt, und die roten, schwebenden Rinnsale erschienen erneut, um beim verabredeten Zeichen wieder zu verschwinden. Wir vier beobachteten- und waren überwältigt von dem Ergebnis. Bei einer späteren Sitzung in Kalifornien auf einer Ranch nördlich von San Franzisco wiederholten wir den Versuch. Diesmal sollte ein Ingenieur mit einer Spezial-Polaroidkamera dabei Aufnahmen machen. Er machte zwei Fotos, unmittelbar bevor das Zeichen gegeben wurde, die Lichtenergie zu erzeugen, um unfreiwillige Belichtung und Schleier auf dem Film auszuschließen. Während der Übung, als anzunehmen war, daß die Energie wirkte, wurden zwei weitere Aufnahmen gemacht. Nach dem Signal, daß das Ende der Übung anzeigte, wurden noch einmal Aufnahmen gemacht. Fünf oder sechs Beobachter waren anwesend, aber niemand von uns sah irgendeine Erscheinung. Bei der anschließenden Besprechung schauten wir uns dann auch die Polaroidaufnahmen an. Die Aufnahmen, die vor und nach der Übung gemacht wurden, zeigten nichts. Die beiden während der Übung gemachten Fotos zeigten dagegen eine runde Kugel mit einem gesprenkelten Muster, die sehr der Erde ähnelte, gesehen aus großer Entfernung. Warum die Kamera ein Bild machte, wir aber nichts sahen, haben uns einige Physiker und Fotografen erklärt. Der Film kann Lichtfrequenzen ccsehen", die unser Auge nicht wahrnehmen kann. Die üblichen Erklärungen, daß Licht eingedrungen sei, der Film Schleier habe und anderes mehr, sind ebenfalls als mögliche Ursache für die Energiekugel angeführt worden. Die uleeren" Fotos vor und nach den beiden Energieaufnahmen ließen letztere allerdings bedeutsamer erscheinen, denn dieses Stück Film befand sich mitten in der Rolle, wo es nur sehr selten zu unfreiwilligen Belichtungen kommt. Was leistet das Gateway-Programm nun wirklich für die Teilnehmer? Die Antworten sind so unterschiedlich, daß man sagen kann, jeder scheint seine eigene Antwort zu finden. Viele kommen natürlich mit der Erwartung zu uns, eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben. Meistens erfüllt sich diese Erwartung während der Sitzung Hclbst nicht. Statt dessen gewinnen sie tiefe Einsichten und Verständnis für den Sinn hinter ihrem Sein und Tun. Gar nicht ungewöhnlich
sind auch das Leben verändernde Schlüsselerlebnisse oder Augenblicke der Offenbarung, wie man sie nie zuvor gehabt hat, und die sich nicht wiederholen lassen. Das Programm lehrt den Zustand Fokus ro (der Geist ist wach, der Körper schläft). Darüber hinaus lernen die Teilnehmer, sich in den sogenannten Fokus 12 zu versetzen, bei dem die Aufnahme aller physischen Daten unterbrochen ist und das Bewußtsein sich ausbreiten und auf anderem Wege als über die fünf Sinne Wahrnehmungen machen kann. Perspektiven und Überblicke beginnen sich drastisch zu ändern. Und hier begreift der Teilnehmer auch wirklich, daß er umehr als sein leiblicher Körpern ist. Das Gateway-Programm hat sich damit zu einem einzigartigen Prozeß der Selbsterforschung und -entdeckung entwickelt. Es hilft zunächst die Angstschranke (vor dem Unbekannten, vor Veränderung) zu überwinden, die das größte kulturelle Hemmnis für das individuelle Wachstum zu sein scheint. Stellen Sie sich das folgendermaßen vor: der Ort, an dem Sie sich jetzt befinden, ist wie eine Lichtung in einem dunklen Wald- wir nennen es e-r-Bewußtsein. Wir führen Sie dann in den Wald an eine Stelle, wo Sie die vertraute Lichtung noch immer usehenn können. Diese Stelle ist ein Wegweiser (Fokus ro). Nachdem Sie ein paarmal den Weg zwischen Lichtung und Wegweiser gemacht haben, verschwindet die Angst. Am Wegweiser Fokus ro wissen Sie nun, daß Sie jederzeit zur Lichtung zurückgehen können, wenn Sie sich aus irgendeinem Grund unbehaglich fühlen. Vom Wegweiser Fokus ro aus wird ein weiterer Punkt festgelegt, der noch tiefer im Wald und wahrscheinlich uaußer Sichtweiten der Lichtung liegt. Er heißt Fokus 12. Nach mehrmaligem Hin-und-herLaufen zwischen den Wegweisern ro und 12 wird uns auch letzterer vertraut, und neue Ängste schwinden. Sie wissen, selbst wenn Sie von Fokus 12 aus die Lichtung (C- r) nicht mehr erkennen können, können Sie doch Fokus IO usehen»- und vom Fokus IO kennen Sie den Weg zurück zu C-r. Der Vorgang wird auf weitere Wegweiser ausgedehnt, die jeweils tiefer im Wald liegen und anders sind, jenseits aller Grenzen. Wenn die Angstschranke beseitigt ist, kommt eine der größten Begabungen der menschlichen Spezies ins Spiel: die Neugier. Mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln hat der Teilnehmer nun die Freiheit, das zu tun, was er möchte. Er akzeptiert die Ermächtigung dazu- und trägt die Verantwortung. Aus eigenem Antrieb und ohne Suggestion, sondern aus direkter Erfahrung beginnt der einzelne zu wissen, daß er den physischen Tod
überdauern wird, er glaubt es nicht mehr nur. Es ist gleichgültig, was er während seines Erdenlebens tun und glauben mag; er wird weiterbestehen, wenn sein physischer Körper stirbt. Das Leben über den physischen Tod hinaus ist demnach kein Glaubenssystem, sondern eine einfache Tatsache, die so natürlich ist wie das Geborenwerden. Es gibt kein Dogma im Zusammenhang mit dem Gateway-Programm, außer daß man zu Beginn der Sitzung ernsthaft darüber nachdenken sollte, daß man "mehr als sein leiblicher Körper" ist. Es ist unausweichlich, daß die Grenzen zwischen diesem und anderen Wirklichkeits-Energiesystemen überschritten werden. Als Ergebnis solcher Grenzüberschreitungen wird häufig vom Wiedersehen mit utoten" Freunden und Familienangehörigen berichtet, aber auch von Begegnungen mit anderen Formen intelligenter Energie, die von der herrschenden Kultur im allgemeinen nicht erkannt oder angenommen werden. Noch einmal: Ist man sich der grundlegenden Wirkung des Prozesses der Hemisphärensynchronisation bewußt geworden, daß nämlich Zugang zu vielen Bewußtseinsebenen gleichzeitig gewährt wird- was weit entfernt von unserem üblichen Alltagsbewußtsein liegt-, kann man damit beginnen, einige der möglichen Ergebnisse anzustreben. Mit Hilfe des Gateway-Programms konnten wir in den letzten zehn Jahren die Hemisphärensynchronisation an über dreitausend Personen testen. Bei mindestens zwanzig individuellen Tests/Übungen pro Teilnehmer kommt man so auf gut 6o ooo Einzeltests bezüglich der Wirksamkeit von angewandter Methode und Techniken. Das war und ist für uns der hauptsächliche Wert dieses Einstiegsprogramms- eine 'rcstbasis von 6o ooo. Zumindest wissen wir, daß wir es geschafft haben, Menschen 6o ooomal einschlafen und wieder aufwachen zu lassen. Das ist ein recht guter Wert für einen Produkttest, vor allem Hir einen, der in seiner physiologischen Wirkung nicht ausufert. Besonders aufschlußreich ist die Analyse der Teilnehmer der letzten acht Jahre. Erstens: 41 Prozent sind Männer. Das ist das Doppelte dl·s Üblichen für einen typischen Selbsterfahrungs-Workshop. Die meisten Forscher sind sich darin einig, daß dies auf den wissenschaftlichen Aspekt der Hemisphärensynchronisation zurückgeht, wählcml sonst mehr esoterische Ursprünge vorherrschen. Zweitens: 29 l'rozcnt sind Psychologen, Psychiater, Lehrer, Wissenschaftler, Ingellll'llrC ctc. Sie wollen sich hauptsächlich über Anwendungsmöglichl~t·itcn auf ihren eigenen Wissensgebieten informieren. Drittens: Das I lurchschnittsalter liegt bei neununddreißig Jahren, was das Pro-
gramm völlig aus der Altersgruppe der Schwärmer und aus den Gruppen heraushebt, die gerade «in" sind und sich nur kurze Zeit halten. 8 3 Prozent schließlich kommen im wesentlichen aus einem Grund und gehen mit einem anderen, wertvolleren Ergebnis. Die beste Möglichkeit, über die Bedeutung des Gateway-Programms zu informieren, sind wohl die Berichte, die wir von den Teilnehmern an diesem Programm erhalten haben. Hier einige dieser Berichte: II3s-CM
«Das für mich erregendste Erlebnis war in Fokus I 5 mit erhöhten Schwingungen: Ich spürte, wie der Energiestrom auf der einen Körperseite langsam aufstieg und an der anderen wieder hinab, und dann immer schneller wurde. Ich hatte das Gefühl, eine Spirale und dann ein Punkt zu werden, und das wurde ich auch, und als eine kompakte Einheit flog ich höher und höher . .. aber dann dachte ich:
« ... An jenem Morgen, als ich das Interesse daran verloren hatte, das Sonnensystem in Händen zu halten (kann kaum glauben, das gesagt zu haben!), wie das Band mich angewiesen hatte zu tun, sah ich die blaue
gefunden hatte. Da ich merkte, daß er beschäftigt war, entschloß ich mich, es mit (für mich) noch unerschlossenem Gebiet zu versuchen. Ich dachtemir einen Digitalzähler aus und segeltezurück durch die Dunkelheit, während der Zähler die Zahlen schneller zeigte, als ich sie lesen konnte. Irgendwo in der Gegend von, wie ich merkte, 100 {98!} hielt ich an und sah viele Leute im Kreise umherwandern. Sie sahen wie Hologramme aus, vermittelten jedoch die Botschaft, zu sein. Einige übersahen mich, einige zogen sich zurück, doch ein paar kamen mit großer Freude auf mich zu. Ich spürte, daß letztere das Gefühl hatten, gestrandet zu sein und nun glaubten, ich sei da, sie zurückzuführen. Ich fragte nach den anderen und erfuhr, daß einige sich lediglich umsahen und in ihren Körper wrückkehren würden, wenn ihnen danach war, während andere darauf warteten, daß ihr Körper starb, damit sie frei sein konnten. Diejenigen, die mit mir sprachen, erklärten allerdings, daß sie unbeabsichtigt dorthin gekommen seien und aus eigener Kraft nicht zurückkehren könnten. An diesem Punkt, Bob, hörte ich deine kaum wahrnehmbare Stimme sagen, . Voll panischer Angst merkte ich, daß ich deine Stimme brauchte, um meinen Weg zurückzufinden. Ich versuchte, Huckepack bei jemandem zu machen, schaffte es aber nicht, und kehrte, wie ich spürte, gerade zur rechten Zeit zu meiner CHEC-Einheit (Controlled Holistic Environmental Chamber) zurück. Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung und ein oder zwei Verwünschungen überprüfte ich das Erlebnis, was ich auch im Moment tue, da ich dies schreibe: 1. Ich glaube nicht, daß es ein Traum war. Während ich dies auf der Maschine schreibe- zwei Wochen nach dem Ereignis-, erfüllt mich noch immer ein Gefühl großer Intensität. 2. Ich glaube nicht an Zufälle. Obwohl mir die Zusammenhänge nicht klar sind, spüre ich, daß es einen Grund gibt, warum ich etwas erlebt habe, an das ich vorher nie bewußt gedacht habe. 3. Tatsache: Es gibt Menschen in verschiedenen Einrichtungen, die katatonisch sind oder sich im Koma befinden und von der medizinischen Wissenschaft nicht wiederbelebt werden konnten ...
«Ich überlege jetzt, was es für mich bedeutet, daß fast alles, was sich in die fünf physischen Sinne, in Sprache, in ausgerichtete Gedanken umwandeln läßt, möglicherweise eine Illusion ist. Außerkörperliches Empfindeil ist so nah, wie ich der Schilderung dessen kommen kann, was für mich jetzt letzte Wirklichkeit bedeutet. Wenn ich versuche, die letzte Wirklichkeit für mich zu erkennen (was man, wie ich glaube, meint, wenn man das Wort benutzt), erlebe ich Leere und Seligkeit. Leere nicht, weil sie leer ist, sondern weil ich versuche, sie mit geistigen Prozessen zu erleben, die abgestimmt sind auf die fünf physischen Sinne und die normalerweise Illusionen wahrnehmen. Ich versuche, meinen biologischen Illusionscomputer zu gebrauchen, um etwas jenseits der offenkundigen Grenzen der Illusion zu erkennen. Wie der Versuch, den Duft einer Blüte mit dem Ohr zu riechen. Ich erlebe Seligkeit, weil das emotionale Empfinden das einzige Wahrnehmungswerkzeug ist, das ich gebrauchen kann, um etwas jenseits der Illusion zu spüren. Falls es andere Wahrnehmungsorgane gibt, die mir zur Verfügung stehen, sind sie entweder infolge Nichtbenutzung verkümmert und müssen irgendwie neu belebt werden, oder sie müssen überhaupt erst aktiviert werden.» 2312-CF « ... Bei einer -Atemübung erlebte ich etwas, was sich als Anfang einiger ziemlich verwirrender Ereignisse herausstellte. Aus mir unbekannten Gründen befand ich mich plötzlich in einem schwarzen Kasten- einem leeren, völlig finsteren Raum. Es war als würde man von einem Extrem ins andere gestoßen - von der totalen Empfindsamkeit zur völligen Empfindungslosigkeit. Unzufriedenheit machte sich in mir breit, denn ich fand, es war ziemlich schwer, einen Weg aus dieser ungeheuren Finsternis zu finden. Bei meinem nächsten Band erlebte ich die Finsternis erneut, und da fing ich an, mir Sorgen zu machen. Bei zmserem nächsten Essen erzählteich unserer Trainerin, was ich erlebthatte und hoffte, sie hätte eine Lösung. Unser Gespräch wurde von einigen Männern am Tisch mitgehört. Später nahm mich einer der Männer beiseite und erklärte es mir. Er erzählte mir, daß einigeMänneraus unserer Gruppe festge-
stellt hatten, daß sie bei ihren Übungen wegen mir phantasierten - daher also all die sexuellen Gedankenscbwingungen, die ich auffing. Er berichtete mir weiter, daß sie, da sie schwer an ihrer sexuellen Fixierung zu tragen gehabt hatten, mich in ihre (ein Ort, an dem man Probleme ablegen konnte) sperrten, bevor sie sieb in einen anderen Bewußtseinszustand versetzten. Sie hatten alle mitgeholfen, mich in meine schwarze Leere zu verbannen, damit ich sie nicht ablenken konnte! Zuerst war ich verärgert. Wie konnten sie es wagen, meine Erlebnisse zu beeinflussen~ Wie konnten sie es wagen, mit ihrer sexuellen Energie soviel Einfluß auf mich auszuüben~ - Ich wundere mich noch immer, welche Macht Gedanken haben, und die auf mich gerichteten Gedanken dreier Männer waren überwältigend. - Gleichzeitig kam ich mir etwas naiv vor, daß ich die Signale nicht schon früher aufgefangen hatte, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt zu sehen, wie sehr der Workshop mich veränderte, um mich auf das zu konzentrieren, was andere dachten. Aber das war noch nicht alles ... Ich wandelte meinen Ärger um, als gebraucht worden zu sein, wenn auch nur gedanklich, und fing an mich zu fragen, welche Kraft sieb az.is dieser Erfahrung schöpfen ließe. Es veranlaßte mich, in andere Riebtungen zu denken, und was darauf folgte, sollte mein ganzes Leben ändern. Und das geschah nur deshalb, weil ich die göttlichen Kräfte in aller Aufrichtigkeit bat, mich geistige Liebe erfahren zu lassen. Ich bat nicht darum, selbst der Empfänger zu sein, sondern darum zu lernen, wie ich sie anderen zu geben vermöchte. Meine Bitte wurde erhört: als ich mich dem nächsten Band zuwandte, behielt ich das im Kopf - ich wollte spüren, wie es war, sieb als Teil der Liebe im Universum zu fühlen, in gewisser Weise einen Teil von mir tatsäeblieb zu lieben, einen Teil aller. An der Stelle verließ ich meine CHEC-Einbeit (nicht körperlich; außerkörperliebe Erfahrung) und hatte das Verlangen, die anderen Teilnehmer unseres Programms zu besuchen. Ich schwebte in einen Raum und rief einen leise an. Er schien bestürzt zu sein, mich zu sehen, aber ich sagte ibm, er solle sieb nicht beunruhigen; ich sei nur gekommen, ibm Liebe zu senden, und dann zog ich mich wieder zurück, nachdem ich ibm noch einen flüchtigen Abschiedskuß zugeworfen hatte. (Später erinnerte sieb der Betreffende, eine leise Stimme gehört zu haben, die seinen
Namen rief. Er sagte, er habe eine Welle von Liebe empfunden, als er es härte, habe aber nicht genau gewußt, woher das kam.) Dann wurde ich plötzlich und unerwartet von einer mächtigen Kraft zu einem bestimmten Raum gezogen- zu einer bestimmten CHEC-Einheit. Ich war völlig überrumpelt, denn den Mann in dieser Einheit kannte ich kaum. Er war der einzige aus dem Workshop, mit dem ich eigentlich nie richtig hatte sprechen können. Es war ein junger, gutaussehender Psychologe, aber aus irgendeinem Grund schienen wir uns absichtlich aus dem Weg zu gehen. Ganz plötzlich , als ich über ihm zu schweben schien, wußte, daß seine Schwingungen meine Schwingungen waren. Ich hatte den überwältigenden Wunsch zu verschmelzen, mich als Teil von ihm zu fühlen- eins zu werden. Es war wahrhaft eines der eindringlichsten und deutlichsten Erlebnisse. Ich gab ihm sowohl Körper wie Seele, als diese ungeheure Energiewelle kam, die in uns wogte und sich entlud. Es war eine Erfahrung, die jenseits aller Worte ist, denn Liebe, total und absolut, umfing uns mit mehr Macht, als auf Erden erlebbar und vorstellbar ist. Je mehr ich gab, desto mehr empfing ich, und ich wollte kein Ende. Ich wollte ihm sogar noch mehr geben. Es war wie zwei Energien in völligem Einklang, die am Ende eins wurden. (Ich weiß noch, daß ich dachte, wie schal mir körperlicher Sex im Vergleich dazu vorkam.) Erinnerungen an frühere gemeinsame Leben leuchteten wie Blitze auf. Wir sprachen in diesem Zustand miteinander, und mir wurde klar, daß dieses Erlebnis nur am Ende des Workshops so hatte geschehen können, denn beide wären wir abgelenkt worden, wären wir uns früher - es hätte vielleicht andere Wachstumserfahrungen in jener Woche beeinträchtigt. Bei diesem Erlebnis traf sich unser beider Geist, und ich wußte, daß unsere Begegnung mehr als Zufall gewesen war- es war vorherbestimmt Ich erlebte wirklich alles, worum ich gebeten hatte, und mehr. Als ich nach dem Band wieder in den Gemeinschaftsraum kam, herrschte eine ungewöhnliche, erhöhte Energie, alle schienen zu fliegen. Ich sah , als ich die Treppehinunterging und mich zur Gruppe gesellte, und er blickte mich begeistert und fassungslos an, als wäre ihm etwas völlig Unglaubliches widerfahren. Ich hatte noch nichts gesagt, als er leise mehrmals wiederholte: Wir verglichen unsere Erlebnisse und stellten sicher, daß keiner von uns die Geschichte des anderen beein-
flußte. Es war unerheblich - unsere Geschichten paßten wie die Teile eines Puzzles zusammen, perfekt und ineinandergreifend. Beide hatten wir auch allunsere Sinne gebraucht, wobei der Tastsinn am stärksten beteiligt war. Nach diesem Erlebnis wurden wir später wieder zusammengeführt, um noch mehr miteinander zu teilen. Wir sind jetzt seit zwei fahren zusammen, wachsen gemeinsam und lieben uns. Soviel habe ich bei meinem Eingangserlebnis gelernt- aber ich hatte wirklich Glück, alles zu bekommen. Ich bekam nicht nur den Zuckerguß -ich bekam den ganzen Kuchen!» Heute wird das Gateway-Programm jeweils über einen Zeitraum von sieben Tagen in unserem Zentrum in Virginia abgehalten. Die Einrichtung des Zentrums ist speziell für das Programm entworfen worden. Man muß bei den Übungen nicht mehr auf dem Boden liegen. Das Zentrum verfügt über sogenannte CHEC-Einheiten (Controlled Holistic Environmental Chambers), die Abgeschlossenheit bieten, wie die Zellen unseres ersten Labors. Die auf Band befindlichen Übungen werden über Kopfhörer in die CHEC-Einheiten übertragen, und nachts schlafen die Teilnehmer auch dort. Weil die Einheiten Hehr an die Schlafwagenabteile der alten Eisenbahnen erinnern, haben manche Teilnehmer in der ersten Nacht das Gefühl, darinnicht schlafen zu können; wahrscheinlich leiden sie etwas unter Klaustrophobie. Die CHEC-Einheit ist mit Frischluft- und Temperaturregelung ausgeHtattet, und ein Tonband mit Schlaflauten steht zur Verfügung. Nach der zweiten Nacht schon besteht das Hauptproblem darin, die Betreffenden wach zu bekommen, so aufbauend und erholsam ist der Schlaf in der Abgeschlossenheit gewesen. Schon mehrere Teilnehmer haben Hich später eine CHEC-Einheit in ihr Haus einbauen lassen. Da es so schwer ist, das Gateway-Programm zusammenzustellen und richtig durchzuführen, prüfen wir jedes Jahr, welchen Wert es hat, l·H fortzusetzen. Auch unter Berücksichtigung aller Umstände ist es Hicherlich kein finanzieller Erfolg, obwohl wir vermutlich das einzige llorschungsinstitut sind, das Geld für das Vorrecht verlangt, ein Freiwilliger zu sein. Jedesmal wenn wir überlegen, ob wir es nicht aufgehl'n sollen, bekommen wir wie durch Zufall wieder einen Bericht t•incs Absolventen, der erklärt, wie bedeutsam und konstruktiv die l'.r~dmisse seiner Teilnahme waren. Und dann hängen wir wieder ein Jahr Gateway-Programme an.
4· Erl
Nebenall der Ablenkung durch das Gateway-Programm, die vielen Besucher, die vom Psychologen bis zu ehemaligen Blumenkindern mit Rucksack reichten, und die Beantwortung der unzähligen Reaktionen auf mein erstes Buch setzten wir die Forschungsarbeit mit unserer Freiwilligengruppe im Labor fort. Die Gruppe wurde immer geübter im Erreichen anderer Bewußtseinsformen einschließlich des Zustandes der Außerkörperlichkeit. Leider ließen persönliche Lebensumstände, wie der Umzug in eine andere Stadt, unsere regelmäßige Wochengruppe auf sechs Personen zusammenschrumpfen. Das waren ein Physiker, ein Elektronikingenieur, ein Mitarbeiter der Sozialfürsorge, ein transpersonaler Psychologe, eine Büroleiterin und eine psychiatrische Beraterin. Ich hätte gern die Namen genannt, doch einige meinten, ihre Arbeitgeber würden dem mit Skepsis begegnen. Also gar keine Namen. Eigenartig war, daß ihre und meine Ergebnisse sich nur in der Anfangsphase deckten. Sie konnten meine außerkörperlichen Erfahrungen im Nahbereich nachvollziehen und taten es auch, doch von dem Punkt an schien es kaum noch Ähnlichkeiten zu geben. Wahrscheinlich aufgrund des Faktors Vertrauen. Weil eine Überwachungsperson da war, mit der sie während des Experiments sprechen konnten, hatten sie in mancher Hinsicht Freiheiten, die ich nie erlebt habe. Um das Bild zu vervollständigen: die Testperson liegt auf einem Wasserbett in einem abgedunkelten, akustisch und elektrisch abgeschirmten 2,5 x 3 m großen Raum Imeistens Kabine 2, die aus irgendeinem unerfindlichen Grund der Favorit aller war). Die Kabine hat eine eigene Klimaanlage. Kopf, Finger und Körper der Testperson sind an Elektroden angeschlossen, damit die physiologischen Zustände überwacht werden können. Die Testperson trägt Kopfhörer. Etwa IO cm über ihrem Gesicht hängt ein Mikrofon. Sehr wichtig ist, daß sie vorher auf der Toilette war, damit die Blase auch wirklich leer ist.
Zu viele Sitzungen sind geplatzt, weil die Testperson von einem uProblem" mit dem leiblichen Körper berichtete und dann nach einer überstürzten Rückkehr feststellte, daß es nichts weiter als eine volle Blase war. Offenbar fördert die völlige körperliche Entspannung diesen physischen Prozeß. Vom Kontrollraum, gut sechs Meter entfernt, spricht eine Überwachungsperson (ich oder jemand anderes) über eine Wechselsprechanlage mit der Testperson in der Kabine. Der Überwacher speist auch den Ton der Hemisphärensynchronisation in die Kopfhörer, entweder um Reaktionen auf neue Frequenzen zu prüfen oder dem Betreffenden zu helfen, einen gewünschten Bewußtseinszustand zu erreichen. Schließlich beobachtet der Überwacher auch noch die Instrumente, die die physiologischen Werte der Testperson festhalten, und notiert Veränderungen. Oft ist ein Assistent anwesend, der dabei hilft. Hier ein typischer uEintrittsn-Bericht aus der ersten Zeit, der Beginn einer außerkörperlichen Erfahrung, der von der Tonbandaufnahme abgeschrieben wurde: SS/ROMC (BüRO LEITERIN) 7 MINUTEN- ThsT
* 188
«Ich bewege mich jetzt ganz schnell dureil einen Tunnel - ich habe gestanden, werde aber jetzt fast durch diesen Tunnel gezogen. Er ist sehr eng, und ich schieße in rasendem Tempo durch diesen Tunnel. Jetzt erkenne ich am anderen Ende einen Lichtpunkt. Ich bewege mich schnell auf diesen Lichtpunkt zu. Es ist so, als säße ich auf einer Art Lichtstrahl, der mir hilft, vorwärts zu kommen. Ich gelange hinaus. Ich komme in eine ganz andere Dimension und habe mein Tempo stark gedrosselt. Ich befinde mich genau an der Öffnung dieses Punktes. Und jetzt gleite ich ganz leicht hindurch, und alles ist grün. Es ist so hell, daß es fast blendet, weil ich aus einem dunklen Tunnel komme. Es ist ein anderes GefühLJetzt ist es eine wirklich starke Energie, die sich mir entgegenstemmt. Es ist ein großartiges Gefühljetzt. Dies ist eine neue Energieebene. Ich spüre etwas Starkes- alles um mich ist grün. Es ist so hell, daß ich eine Minute brauche, mich dar an zu gewöhnen und aufzunehmen, wo ich bin.» 11.111 "kleines" Problem gab es. Sobald unsere Testpersonen das Licht durchschritten oder den Zustand der Außerkörperlichkeit erreicht hj111cn, waren sie nicht mehr sonderlich an stundenlangem, langweilt~l'll1 Suchen nach neuen, wirksamen Tonfrequenzmustern interes-
siert. Sie erledigten zwar noch die Aufgaben, doch jenseits des Tunnels und im Licht war das Paradies. Es war nicht so ganz einfach, sie bei der Stange zu halten. So mußten wir uns etwas ausdenken. Und das taten wir. Wir schickten unsere Testpersonen aus, den Mond zu erkunden, den sie als ausgesprochen unwirtlichen Ort empfanden. Wir suchten andere Teile des Sonnensystems auf, andere Planeten, und entdeckten, soweit wir es feststellen konnten, nichts als unendlich viele Krater und Berge oder einfach durcheinandergeworfene Materie- keine Vegetation, kein Lebenszeichen, nichts, was die Aufmerksamkeit eines Menschen wirklich auf sich ziehen könnte. Wir entdeckten dagegen, daß in einem solchen Zustand wie der Außerkörperlichkeit offenbar eine andere Art von Bewußtsein existierte. Die Testpersonen hatten einen anderen Überblick. Was beispielsweise für uns im Kontrollraum eine Minute dauerte, konnte für die Freiwilligen in der Kabine Stunden oder Zeitlosigkeit bedeuten. Zu diesem Zeitpunkt etwa fingen wir an, sie unser Erkundungsteam zu nennen. Wie die meisten Menschen standen wir ganz im Bann des Gedankens oder der Hoffnung, daß es irgendwo auf einem der Milliarden Sterne, die wir optisch wahrnehmen konnten, intelligentes Leben geben müsse. So gingen wir dazu über, unser Erkundungsteam über das Sonnensystem hinaus zu schicken, was für sie ein fast augenblicklich vollzogener Ortswechsel zu sein schien. Die Anweisung lautete weiterzustreifen, bis der Betreffende etwas Lohnendes entdeckte. Sie zogen an den anderen Sonnen vorbei, fanden andere Planeten, aber kein intelligentes Leben. Das Universum kam uns steril vor. Der Wandel erfolgte 197 4· Er ereignete sich beim gesamten Erkundungsteam innerhalb weniger Wochen. Einige waren sich noch nie begegnet, es gab also keine Querverbindungen. Bei dem Versuch, rückblickend den Grund für diesen massiven Wandel zu finden, kamen wir nur auf eins: wir hatten zu Beginn jeder experimentellen Sitzung im Labor die Erklärung zwischengeschaltet, die auch im Gateway-Programm benutzt wurde. Sonst gab es keine größeren Veränderungen bei den Frequenzen der Hemisphärensynchronisation, dem eigentlichen Umfeld oder den Übermittlungsmethoden. Vielleicht war es der zweite Teil dieser Erklärung, der als Katalysator wirkte:
... Ich ersehne mir außerdem die Hilfe und Zusammenarbeit, die Unterstützung und das Verständnis der Individuen, deren Weisheit, Entwicklung und Erfahrung der meinen gleich oder ihr über-
legen sind. Ich erbitteihre Führungundihren Schutzvorallen Einflüssen oder Quellen, die mir eventuell weniger als die Wünsche bescheren, die ich geäußert habe. Es war plötzlich, als ob ein Vorhang hochgegangen wäre. Fast jedesmal, wenn jemand aus unserem Erkundungsteam sich in den Zustand der Außerkörperlichkeit oder eines erweiterten Fokus 12 versetzte, traf er mit intelligenten Wesen zusammen, die mehr oder weniger bereit waren zu kommunizieren- und die es auch konnten. Nach mehreren Jahren, in denen wir nur auf Unwirtlichkeit und Leere gestoßen waren, waren wir von der Wirkung überwältigt. Wir wußten manchmal kaum, wie wir damit fertig werden sollten. Hier ein Teil einer Niederschrift eines Tonbands über eines der ersten Zusammentreffen. SS/TC (PHYSIKER) XAL- 8: 12 MINUTEN* ~~Wieder
332
zurück im normalen I 2er. Hatte zwei Begegnungen- die erste mit einer unsichtbaren Intelligenz, die auf eine allgemeine Bitte um Kommunikation antwortete. Eine Art von ~Ich werde dir etwas sagen>, aber es war offenkundig, daß er (ich glaube, ich sage ~er>, denn ich hatte den Eindruck, es war ein ) zuhören wollte, und ich sagte: Und als ich versuchte, ihm die Last einiger Auskünfte über sich selbst, über seine Umgebung aufzubürden, hatte ich das Gefühl, er war verärgert darüber, daß man etwas von ihm wollte. So als würde man einen eiligen New Yorker Fußgänger anrempeln. Die zweite Begegnung war sehr viel interessanter. Beim zweiten Austausch kam ich nicht nur an eine Intelligenz, sondern hatte ein vollständiges, sichtbares Bild vor mir. Eine Frau, Ende Dreißig, die sehr erfreut war, sich mir mitzuteilen, und sich erbot, mich herumzuführen und mir ausführlich die Anlagen zeigte. Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll, worin sie sich aufhielt. Wir gingen zu dieser Wand, und zwei große Türen öffneten sich, und es gab nichts, das irgendwie interessant schien, aber sie meinte, daß diese Markierungen und Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche doch etwas wären. Ich weiß nicht warum. Ich konnte nichts damit anfangen. Ich fragte sie, ob sie in irgendeiner Weise mit der Existenz physischer Materie vertraut sei, wie ich sie kannte, und sie bat mich, das zu erklären. Ich hatte keine Ahnung, wie ich physische Materie erklären sollte, und so fragte ich sie, ob es ginge, wenn ich wie-
derkäme, und sagte, daß ich mich wieder melden würde. Sie schien etwas enttäuscht zu sein, daß ich mich zurückzog, da wir erst einen Teil unserer Tour hinter uns hatten, doch sie sagte: , und damit sind wir wieder in der Gegenwart.» Monitor (der Überwacher): «Sehr gut. Versuch bei deiner Rückkehr, die Art der Energie festzustellen, derer man sich dort bedient."
(Pause: 3 Minuten)
«Gut, ich dachte, ich melde mich besser noch einmal, bevor ich wieder vergesse, was sich getan hat. Habe wieder Verbindung mit derselben Frau aufgenommen. Sie war sehr erstaunt, daß ich wiederkam. Freute sich. Zunächst fragte ich mich, wie diese Intelligenz sich selbst sehen mochte. Übertrug ich vielleicht nur das Bild, das ich selbst von der weiblichen Menschengestalt hatte? Wir sprachen darüber, und ich erkannte, daß ich mir ein solches Bild von ihr machte und nicht genau wußte, ob sie sich selbst auch so sah oder nicht. Sie machte sich genauso ein Bild von mir in einer Art, die ihr vertraut war, und ob diese Bilder, das ihre und meins, sich nun ähnelten oder nicht, konnten wir nicht feststellen, und so ließen wir diese Frage auf sich beruhen. Dann spürte ich ein ziemlich starkes Jucken, das am Hals begann, und versuchte, ihr zu erklären, daß ich auch noch in einer anderen Wirklichkeit existierte außer derjenigen, die ich mit ihr teilte, und daß ich woanders noch einen leiblichen Körper hätte, und diesem leiblichen Körper jucke es am Hals, und es störe meine Konzentration, und daher habe es den Anschein, als würdeich durch die Schwankungen meiner Aufmerksamkeit mich ein- und ausblenden. Sie schien mich für ziemlich unglaubwürdig zu halten. Ich glaube, sie hat mir überhaupt nichts geglaubt. Sie überging diese Aussage einfach, wie man vielleicht jemanden übergeht, der etwas Unsinniges sagt. Ich fragte nach der Beschaffenheit ihrer Welt. Sienahm mich mit an einen anderen Ort, wo sich ein anderes Wesen befand. Diesmal ein männliches, und es gab eine Schreibfläche, einer Tafel sehr ähnlich, aber keine Tafel, auf der er das Wesen der Dinge dort zu erklären versuchte. Wir hatten keinerlei Erfolg mit seiner Schreiberei. Die Zeichen, die er auf diese Fläche, diese Tafel schrieb, waren mir völlig unverständlich, und wir gaben nach ein paar Versuchen auf. Wir versuchten es mit Bildern. Die ganze Zeit konnten wir televathisch miteinander kommunizieren. Mit Bil-
dern ging es gut. Er zeichnete einige Sachen, und aufgrunddes telepathischen Austausches bekam ich den Eindruck, daß ihre Wissenschaft, ja die gesamte Vorstellung ihrer Existenz und Wirklichkeit in vieler Hinsicht der unseren ähnelte; sie waren an diese Wirklichkeit gebunden und konnten sie nicht verlassen, so wie ich aus meiner physischen Wirklichkeit in ihre gelangt war. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt glaubten, daß es außer ihrer eigenen noch eine andere Wirklichkeit gäbe. Sie hatten eine Naturwissenschaft ähnlich wie wir, in der die Objekte in ihrer Wirklichkeit bestimmten Gesetzen gehorchten. Ich versuchte herauszufinden, ob ihre Gesetze Ähnlichkeit mit den unseren hätten, etwa bei der Schwerkraft. Es war sehr schwer zu sagen. Ich konnte nicht ausmachen, welche Vorstellung sie von ihrer Wirklichkeit hatten. Ich konnten ur, was ich wahrnahm, in meine eigenen Begriffe übertragen, z. B. sah ich sienicht in der Luft schweben; aber ob das bedeutete, daß sie so etwas wie die Schwerkraft wie wir erleben, oder ob das auf meine eigene Erfahrung zurückging, menschenähnliche Wesen nicht in der Luft schweben zu sehen, konnte ich nicht sagen. Aber ich spürte doch, daß sie eine grundlegende Naturwissenschaft hatten, die über die Gegenstände ihrer Wirklichkeit herrschte. Sie bewegten Gegenstände nicht durch Gedankenprozesse oder ähnliches. Für sie schien es eine erdenähnliche physische Wirklichkeit zu sein, wenngleich ich ihre Gerätschaften und Strukturen nicht kenne- erschienen mir sehr fremdartig, doch sie waren offenbar an diese Gerätschaften und Strukturen gebunden und in ihnen isoliert. Irgendwie erscheine ich ihnen wie jemand ihrer eigenen Art, ob das nun menschenähnlich ist oder nicht, weiß ich nicht. Vielleicht hätte ich versuchen sollen herauszufinden, woher ich ihrer Meinung nach kam oder wer ich ihrer Meinung nach war.» Hier ein weiterer Bericht, um Ihnen eine Vorstellung über eine andere Kontaktart zu geben. SS/JCA (SOZIALFÜRSORGEANGESTELLTER)
6:27
MINUTEN*
356
«Ich spreche gerade mit meinem grünen Mann und übe, mich auf und ab zu bewegen, um dorthin zu gelangen, wo sie sind . .. und habe herausgefunden, warum er dieses grüne Gewand trägt. Er sagte, er brauche es gar nicht, aber ich bräuchte es, damitich mich wohler in seiner Gegenwart fühle. Und er sagte, daß ich noch
immer Angst hätte, und er möchte, daß ich lerne, noch unbeschwerter in meinem Körper ein- und auszugehen . .. Ich möchte mich setzen und mich noch etwas mit ihm unterhalten . .. er tat so etwas ähnliches wie sich hinsetzen und sprach über mich und wo ich war. Er erzählte mir, daß er so etwas wie mein Aufpasser sei. Und er sei verantwortlich, irgendwie verantwortlich für meinen Werdegang. Aufpasser bei diesem Kontakt und verantwortlich. Anscheinend hat er schon viele Leben und verschiedene Zeitalter hinter sich ... und ich weiß nicht, ob sie ein Teil von ihm sind oder nicht. Ich fühle mich sehr wohl hier, als ob ich hierhergehörte, und so habe ich mich auch vorher gefühlt. Glaube, daß ich einige Fortschritte gemacht habe, weil ich diesmal niemanden brauchte, der mir half. Ich war einfach da und sah sie. Mehr ein Vertrauensvotum als irgend etwas anderes. Ich fragte ihn, was er hier mache, und er antwortete: Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich sehr müde. Ich habe das Gefühl, als wäre ich bereit, sofort zurückzugehen. Ich habe schon vorher bemerkt, daß es wie ein Blitz war, doch hier drin war es dunkel. Es war überraschend, weil es wie das Aufblitzen eines Lichtes kam.» Weit bedeutender waren die Gelegenheiten, bei denen unser Erkundungsteam schnell "Freundschaft schloß" mit einem oder mehreren Wesen (Entitäten?), die an unseren Leuten oder einer Verbindung zu ihnen nicht besonders interessiert zu sein schienen. Hier ein Beispiel einer solchen Begegnung: SS/BY (ELEKTRONIKINGENIEUR)
26:20 MINUTEN* 325
«Ich nahm erneut Kontakt mit der Quelle auf und fragte sie nach ihren Hinweisen und Perspektiven und fragte ihn, ob er vertraut mit der Erde sei, und seine Antwort lautete, Ich bekam die Vorstellung, daß die Erde eine Art ihm zugewiesener Bereich sei. Ich hatte außerdem die Vorstellung, er und andere Wesen seien zur Stelle, um uns zu helfen, unsere irdischen Erfahrungen zu steigern oder mit ihnen zurechtzukommen. Ich meine nicht im Sinne von . Ich meine, uns zu helfen, soviel wie möglich daraus zu lernen. Sie sind wie Erklärer oder Helfer und nicht speziellen Aufgaben auf der Erde verpflichtet. Ich fragte dann nach geologischen
Bedingungen in den nächsten zehn fahren. Er nahm Daten aus meinem Geist auf und wußte, woran ich dachte, und sagte: Er war überrascht, daß diese Information heraus- oder freigegeben worden war. Er war sich nicht bewußt gewesen, daß solche Informationen freigegeben waren.» Andere Begegnungen vollzogen sich in dieser Art: SS/SHE (PSYCHIATRISCHE BERATERIN) 16: 14 MINUTEN* 314
« ... Lichtpunkt. Sonst sehe ich nichts.» Monitor: «Wie empfindest du das Licht?"
«Wie einen Stern. Wenn ich mich darauf konzentriere, beginneich zu schweben.» Monitor: «Mach was mit dem Licht."
«fetzt kommen sie näher, jetzt komme ich näher an sie ran.» !Pause: 2:55)
Neue Stimme:« Wiegeht es dir?» Monitor: «Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen. Ich bin sehr dankbar, daß du gekommen bist.'' Neue Stimme: «Es ist schwer, hierherzukommen.» Monitor: "Was ist so schwierig?" Neue Stimme: «Es sind viele Schichten zu durchdringen.» Monitor: "Wir sind sehr, sehr dankbar, daß du die Schichten zu uns durchdrungen hast. Wir wollen helfen, wo immer wir können." Neue Stimme: «Ihr Farbmuster ist sehr gut. Wir müssen einen Weg finden, ihr zu helfen sich zu lösen.»
Monitor: uHast du irgendeinen Vorschlag?" Neue Stimme: «Es muß eine Phase geben, in der sie ganz tief geht.» Monitor: uEine längere Vorbereitungsphase also, meinst du das?" Neue Stimme: «Vielleicht. Es wird leichter gehen, je mehr sich ihr Vertrauen aufbaut. Noch ist viel Angst da.» Monitor: ulch bin sehr dankbar für deine Sorge um sie." Neue Stimme: «Sie empfindet jetzt sehr viel Disharmonie. Ich habe sie an einen Ort gebracht, wo sie sich ausruhen kann.» In diesem Fall hatte die Testperson überhaupt keine Erinnerung mehr an das Ereignis oder die Begegnung. Das letzte, woran sie sich erinnerte, war das Arbeiten mit Farben. Veränderungen in der Stimmlage und bei der Instrumentenanzeige sprachen für eine andere "Anwesenheit" oder Persönlichkeit im Körper von SHE. Wir debattierten lange darüber, ob es ratsam sei, diesen Weg fortzusetzen, trotz des riesigen Interesses und der Begeisterung, die dieser Vorfall in unserer Gruppe geweckt hatte. Die Wahrheit war wohl die, daß wir in dem Stadium kein wirksames Mittel kannten, um eine solche Kommunikation wieder «abzuschalten". Ich vermute auch, daß niemand eine solche wollte, am allerwenigsten ich selbst. Ein Mitglied unseres Erkundungsteams entwickelte eine sehr enge Beziehung zu, wie es schien, vier oder fünf Wesen, von denen eines als Sprecher agierte. Hier die Tonbandaufnahme einer entscheidenden Phase in dieser Beziehung. SS/ROMC (BÜROLEITERIN) 8:05 MINUTEN* 306
«Ich beobachtete, was geschah, und gleichzeitig erlebte ich es. Die vier Helfer haben gerade, als dieser Energiekörper zu meinem leiblichen Körper kam, beim Heben geholfen. Die vier Helfer halfen, meinen Energiekörper herauszuheben, und ich fühlte mich ganz einfach leicht und sehr, sehr wohl und hatte das Gefühl, daß diese andere Energieform nun irgendwie eingepflanzt war oder, mit anderen Worten, jetzt in meinem Körper war. Sie erfüllte meinen Körper mit Energie. Sie war ganz leicht und gut geschützt, und ich fühlte mich wohl, draußen zu sein, und fühlte mich ganz leicht,
und dann konnte ich diese Seinsenergie spüren. Einer sprach gerade darüber, daß sie gerne experimentieren würden. Sie wollen versuchen, meinen Körper als eine Art Übermittlungsgerät zwischen den Dimensionen zu benutzen. Ich werde imstande sein, hinauszutreten und mich ganz sicher und voller Vertrauen bei diesen Helfern zu finden, und leicht und glücklich und werde dennoch, wenn ich möchte, beobachten können, was mit dem Energiewesen geschieht.» Monitor: "Wollen Sie jetzt noch irgendein anderes Experiment machen?"
«Gut. Das Gefühl, daß sie vielleicht gern etwas mit dem Sprechen, vielleicht über meine Stimmbänder, probieren wollen, aber ich bin noch nicht weit genug draußen, daß ich aus dem Weg gehen könnte. Es ist mit Übung und Experimentieren verbunden, und wenn ich gelernt habe, weniger, das heißt, entspannter zu sein, lasse ich es einfach strömen und gleiten und lasse nicht zu, daß mein Geist es aufhält. Je mehr sie üben, um so schneller wird es strömen können, sie wollen daher nur ganz kurz experimentieren und versuchen, mit Hilfe meiner Stimmbänder und sozusagen meiner geistigen Fähigkeiten mit einigen Gedanken durchzukommen. Wir wollen also einfach sehen, was, wir wollen versuchen zu sehen, was hier geschieht.» Monitor: «Gut. Ich bin hier, wenn du mich brauchst.,,
"ln Ordnung.» j l'nusc: 3: 23) N~o•uc
Stimme: «Grüße. Ich spreche durch diese Stimmbänder und würde gern mit dieser jungen Dame sprechen, während sie beobachtet, was vor sich geht. Ihr physischer Körper scheint sich im Moment sehr schnell aufzuheizen. Manchmal wird er sich in einem kalten Stadium befinden, zu anderer Zeit wiederum wird t•r in einem erhitzten Zustand sein. Die Moleküle des Energiekör/lt~l's, der durch ihren physischen Körper arbeitet, arbeiten in l'inem schnelleren Tempo, und daher besteht gerade jetzt ein ( ,'efiihl der Hitze, die diesen Körper umgibt. Diese junge Dame wircl verstehen, was ~eschieht, wenn wir das erste Mal bis in ihre
Aura kommen. Es wird ein Gefühl der Wärme herrschen, und wenn sie sich noch weiter entspannt und mit dem Schweben über ihrem physischen Körper beginnen kann, wird sie es kennenlernen als Kühle und als Gefühl der Entspannung, völliger Entspannung, das Gefühl völliger Ruhe, völligen Friedens und völliger Sicherheit. Und dann werden das leichte Stadium und die Kühle sie überkommen, und sie wird wissen, daß sie ihren Körper sanft verläßt, aber immer völlige Kontrolle über ihn haben wird, wenn sie das will. Sie kann immer dabei sein, um zu beobachten, um jederzeit zu reden; sie kann sich sogar jederzeit dafür entscheiden, in andere Dimensionen zu treten; und dort werden diejenigen sein, die ihr in diese anderen Dimension hineinhelfen, und während sich das ereignet, werden wir an dem Versuch arbeiten, Informationen durch diese Stimmbänder zu vermitteln. Dies ist ein besonderes Experiment, in Wissensdimensionen einzudringen, und es könnte nie durchgeführt werden, hättest du nicht das Wissen, das du mitbringst, und das große Licht und Vertrauen, das dieses ganze Projekt umfängt, an dem du arbeitest. Ich habe mit anderen gearbeitet, die dazukommen werden, wenn wir andere Dimensionen und Ebenen erreichen. Wir sagen nicht höher oder niedriger - es sind leichte Dimensionen, wenn wir zu den verschiedenen Ebenen vordringen. Es ist einfacher, das Wissen durchzubringen. Ich arbeite jetzt auf der Ebene, wo dieses Wesen sich gegenwärtig aufhält, doch wir werden auf mehreren Ebenen zusammenarbeiten. Es gibt noch andere, die mit ihr arbeiten. Ich sage , denn jedesmal, wenn ich komme, kommen wir als Gruppe; da sind noch die anderen, die helfen und stets zur Stelle sind, um das Energieniveau zu erhöhen und zu arbeiten. Und wir sagen, daß du genau das tust, was nötig ist, damit die Situation in jenem Idealzustand ist, durch den die Energien für andere Bewußtseinsebenen freigesetzt werden können. Und jetzt wollen wir hinaustreten und ihr erlauben, ganz in ihren eigenen Körper zurückzukehren. Es ist ein Vorrecht. Danke, liebe Freunde.>> Ihr Vertrauen in die Gruppe war so groß, daß die Hilfe letzterer meistens etwas ganz Normales war. Um ihr beispielsweise aus ihrem Körper zu helfen, stellten sich vier dieser Wesen neben sie, zwei auf jede Seite, und "hoben sie heraus». Das vereinfachte alles, und die eigentliche Arbeit konnte schneller begonnen werden. Eine interessante kleine Geschichte am Rande dieses eingespielten Ablaufs ereignete sich einige Monate später. Das Mitglied ROMC
unseres Erkundungsteams hatte normalerweise mittwochs um fünf Uhr eine Laborsitzung. An diesem speziellen Mittwoch hatte sie einige Tage vorher abgesagt. Durch Zufall besuchte uns an diesem Mittwoch eine Psychologin aus der Gegend von Washington. Sie war ziemlich skeptisch gegenüber dem, was wir machten, u.nd wir waren nn dem Nachmittag mehrere Stunden zusammen und erklärten ihr unsere Methoden und Techniken. Damit sie alles etwas besser verMtünde, schlug ich ihr schließlich vor, sich in die Kabine 2 zu legen, Nich einige Beispiele der Hemisphärensynchronisation anzuhören und festzustellen, ob sie in irgendeiner Weise darauf reagiere. Sie war einverstanden und rechnete selbstverständlich damit, daß sich überhaupt nichts Ungewöhnliches tun würde. Da sie so kritisch war, neigte ich innerlich dazu, ihr recht zu geben. Nachdem sie etwa fünf Minuten den Tönen der Hemisphärensynl~hronisation in der Kabine ausgesetzt gewesen war, kam ihre Stimme Uhcr die Wechselsprechanlage. ((Da ist jemand bei mir in der Kabine.» Ieh schaltete das Mikrofon ein. "Sind Sie sicher?" fragte ich. •(Natürlich bin ich sicher. Um genau zu sein, es sind sogar vier.>> Ich schaltete wieder um. "Sind Sie sicher, daß es vier sind?" u Ich kann sie ganz deutlich sehen. Zwei stehen bei meinen Füßen 11nd zwei an meinem Kopf.» Ich legte erneut den Mikrofonhebel um ... was tun sie?" •(Sie versuchen, mich aus meinem Körper zu heben, wenn Sie das .!ic vier wollen mich herausheben, und jetzt ist ein fünfter .'lr•lwmmen, der auf sie einredet, sie sollten es nicht tun.» "Müchten Sie, daß sie es tun?» fragte ich . .. II' I! .~Iaube nicht», kam ihre Stimme. «fetzt haben sie aufgehört zu tlt.,·lwt ieren und gehen weg. Ich nehme an, es gibt also keine Schwie' 1.1.1. k t'i 1 en. ))
Ich lächelte, als ich das Mikrofon wieder einschaltete, und sagte: «Entspannen Sie sich ein wenig, ich hole Sie in ein paar Minuten raus. Geht es Ihnen gut?•• «0 ja», erwiderte sie. «Ich fühle mich gut.>> Ich ließ sie noch zehn bis fünfzehn Minuten in der Kabine und beobachtete die Instrumente, die anzeigten, daß sie sich entspannte und in einen leichten Schlaf fiel. Nach angemessener Zeit weckte ich sie und holte sie taufrisch aus der Kabine. Sie war etwas durcheinander nach dem Erlebnis und unternahm den heldenhaften Versuch, skeptisch zu bleiben. Ich zeigte ihr den Belegungsplan, der normalerweise eine experimentelle Sitzung vorsah, und spielte ihr dann ein Band vor, auf dem unsere Testperson ein wirkliches «Herausheben" geschildert hatte. Schließlich ging sie, sehr verwirrt und nachdenklich. Für das Glaubenssystem der meisten Menschen, denen so etwas widerfährt, bedeutet das eine harte Probe. Unser Problem war eher, daß wir soviel dieser Art erlebten. Es gab viele Augenblicke der Ungewißheit und Unsicherheit. Es sollte hier festgehalten werden, daß, ehe dieser Zustand des Vertrauens und/oder des Beisammenseins mit diesen freundlichen Wesen und Entitäten erreicht werden konnte, Stunden um Stunden vorbereitender Kontaktaufnahme und Kommunikationsgespräche mit «Dritten" erforderlich waren. Der hier beschriebene Grad wurde nicht über Nacht erreicht. Sehr viel von dem, was diese Wesen übermittelten, hatte mit Informationen philosophischer Art oder mit Anregungen und Ratschlägen für das persönliche Wohlergehen der betroffenen Testperson zu tun. In keinem Fall wurden bei unseren Experimenten irgendwelche Drogen oder sonstige Medikamente verwendet. Es gibt Anzeichen dafür, daß bei unseren Experimenten ein Magnetfeld einer Art entsteht, wie es unsere Wissenschaft nicht kennt. Als Folge davon können Magnetfelder in nahen elektrischen Schaltkreisen und in Tonkabeln geschaffen werden. Als weiteres Ergebnis kann ein in der Nähe befindliches Magnetband so beeinflußt werden, daß es einen «Durchdruck" von einer Bandspur auf die andere gibt. Die Plattenindustrie würde zu gerne wissen, wie sich das auf kommerzieller Ebene verwirklichen ließe. Die Ergebnisse, die uns vorliegen, sind natürlich nicht signifikant genug, um kommerziell genutzt zu werden. Noch nicht, jedenfalls. An einem Abend, als wir in unsere Wagen stiegen, die etwa sieben Meter von der Kabine 2 entfernt geparkt waren, stellten wir fest, daß
in allen drei Fahrzeugen die Batterie leer war. Als wir sie anschoben, sprangen sie sofort an, denn es war ein Sommerabend; die Batterien blieben anschließend geladen. Wagen, die auf der anderen Seite oder zwanzig Meter entfernt parkten, waren nicht betroffen. So machten wir die Erfahrung, während gewisser Experimente mit bestimmten Testpersonen nicht zu nah an der Kabine 2 zu parken. Warum es so war und noch immer ist, wissen wir nicht. In unserem jetzigen Erkundungsteam sind nur noch zwei Mitglieder der ursprünglichen Mannschaft vertreten. Der Strom des Lebens hat die anderen mit sich fortgetragen. Ihr Leben hatte sich durch die Erfahrungen sichtlich geändert. Das ursprüngliche Material wird noch immer verarbeitet, doch kommt neues aus den Sitzungen in unserem neuen Laborgebäude hinzu. Vielleicht brauchen wir einige neue Doktoren mit anderem Hintergrund.
5· Neue Verbindungen
Etwa ein Drittel der bis jetzt erfolgten Kommunikation des Erkundungsteams - Hunderte von Stunden - besteht aus solchen Augenblicken, wo die freundlichen Wesenheiten mit Erlaubnis der Testpersonen deren physischen Körper übernehmen und mittels deren Stimmbänder sprechen. Die anderen zwei Drittel bestehen aus Kontakten, die die Testperson selbst hergestellt hat, die daraufhin mit dem unkörperlichen Dritten spricht und über die Unterhaltung berichtet. In beiden Fällen nimmt der Monitor im Kontrollraum jder lebendige körperliche Bereich!) an diesen Gesprächen teil. Was wir das Erkundungsmaterial nennen, ist eine Mischung aus faszinierenden, verwirrenden, Ehrfurcht einflößenden, nachdenklich stimmenden und manchmallangweiligen Daten, die ohne Frage im Gegensatz zu vielen Glaubenssystemen unserer Kultur und Zivilisation stehen. Die bei weitem wichtigste Möglichkeit bieten die Wirklichkeit des Erkundungsmaterials, die Erfahrungen des Erkundungsteams und insbesondere diese freundlichen Wesen, die ihnen beistehen. Die Tatsache, daß der Prozeß weiterläuft und sich ausweitet, ist zweitrangig. Beim Überprüfen der Erkundungssitzungen auf Gemeinsamkeiten zeigten sich folgende bei allen wiederkehrende Elemente: 1. Was immer sie sind, diese unkörperlichen Dritten haben die Fähigkeit, eine liebevolle Wärme auszustrahlen, die bei den Testpersonen ein solch unbegrenztes Vertrauen hervorruft - daß sie ihnen sogar ihr Leben anvertrauen. 2. Diese Wesen sind zunächst einmal unendlich besorgt um das Wohlergehen der Testperson und opfern viel Zeit für den Versuch, den besten geistigen und körperlichen Zustand des menschlichen Wesens zu verwirklichen, mit dem sie ,,verbunden" sind. 3. Ein Wesen erscheint der Testperson im allgemeinen in Form einer kapuzenbekleideten Gestalt, deren Gesicht im Schatten verbor-
gen liegt und für die Testperson offenbar nicht sichtbar ist. Sobald die Testperson völlig vertraut mit dem uGefühl" für das Wesen ist, wird der Kapuzenumhang abgelegt, und sie kann zwar nichts wahrnehmen, empfindet aber doch die Strahlung, die von dem Wesen ausgeht. 4· Beim Gespräch mit dem Betreffenden ist die Wesenheit in ihrem Vokabular auf dasjenige beschränkt, über das der Erkundende in seinem Gedächtnisfundus verfügt. Daher zögert sie oft und sucht nach dem richtigen Wort, wenn sie ausdrücken will, was beschrieben werden soll- und häufig gibt es im Gedächtnis des einzelnen kein solches Wort. 5. Bei Besuchen durch einige dieser Wesen, insbesondere wenn sie sich des irdischen Körpers bedienen und durch ihn sprechen, kommt es im Körper der Testperson zu Spannungsänderungen und Änderungen anderer physiologischer Daten, die aufgezeichnet werden. Ohne weiteren Kommentar seien im folgenden Auszüge aus einigen Sitzungen wiedergegeben. SS/TC (PHYSIKER)
22:
30 MINUTEN* 3 72
«Ich habe alles mögliche erlebt und versucht, es zu sortieren und in irgendein sinnvolles Ordnungsschema zu bringen. Zuerst hatte ich den Eindruck, daß die Wirklichkeit physischer Materie Teil einer Art großen Tagtraums oder Gedanke eines höheren Bewußtseins ist - ich meine, was normalerweise Wirklichkeit genannt wird, nicht nur die physische Materie, sondern auch ein gewisser Anteil unserer Tagträume und intuitiven Vorstellungskraft. So wie wir uns Tagträumen hingeben und Charaktere und Situationen erfinden, sind wir Charaktere in einer Situation, die von einer fortgeschritteneren Bewußtseinsart erfunden oder geträumt, ganz bewußt geträumt wird. Die Rolle, die wir in diesem Tagtraum zu spielen haben, ist die aufzunehmen, zu lernen, uns zu bessern und zu bemühen, bedeutender zu werden. Nun weiß ich nicht genau, warum diese Art Überbewußtsein oder -seele diesen Tagtraum hat, aber ich habe das Gefühl, daß dies seiner eigenen Weiterentwicklung dient. Es lernt, wie wir lernen. Aber wie dem auch sei, unser Bewußtsein ist begrenzt, um damit zu beginnen. Wenn man eine Situation entwirft, in der man mit bestimmten Prozessen rechnet - diese Prozesse sind natürlich unser Aufnehmen, unser Lernen-, plant man nicht das komplexeste oder verwickeltste Experiment oder eine entsprechende Situation. Man entwirft eine einfache Situation, die man umsetzen
kann und die doch die Eigenschaft hat, die Ergebnisse zu erbringen, die man möchte. Das ist der Grund, warum wir ein scheinbar so begrenztes Bewußtsein haben. Aber der Grund, warum wir die Möglichkeit erhalten, unser Bewußtsein zu entfalten, ist Bestandteil des Experiments selbst. Wir sollen lernen, wachsen, uns entwickeln, werden und durch die Erfahrung des Handeins lernen, und je näher wir dem kommen können, zu verstehen und Teil von etwas zu sein, einen Teil unseres Schöpfers zu verstehen, unseres überseelischen Tagträumers, wenn Sie so wollen, desto mehr Kraft wächst uns dann irgendwie zu. Je mehr wir verstehen können, desto mehr Fortschritte im Lernen haben wir gemacht. So ist es nicht wirklich- ich nehme das zurück, gut. Es ist nicht so sehr, daß wir getrieben werden, unser Bewußtsein zu erweitern oder uns getrieben fühlen sollten, aber die Möglichkeit ist verfügbar, und dieses Verfügbarsein gibt eine Richtung vor, in die wir uns entwickeln können, wenn wir wollen. Es ist mir selbst nicht ganz klar, aber so stellt sich das dar.>> SS/SHE (SOZIALARBEITERIN)
!8
MINUTEN =II=
366
«Es war fast wie ein Strudel, in dem ich gefangen war. 22 ist in keiner Weise körperlich. 21 kann körperlich oderunkörperlich sein, je nachdem, wo man die Energie konzentriert. Es ist weder oben noch unten, weder vorn noch hinten. 21 erscheint insgesamt sehr angenehm, aber doch ganz anders. Das Gefühl, das ich habe, ist wie ein Regenbogen, der vor mir geht, aus Farben, die wie die Farben sind, die Miranon beschrieben hat, aber sie alle gehen in unterschiedlichem Takt und bewegen sich. Es ist, als sähe ich ein Spektrum von 22 bis, ich weiß nicht, 28 oder etwas Ähnliches, und sie alle sind ineinander verwoben. Ich glaube, ich könnte es dir aufzeichnen. Mir gefällt 21, ich bin also einfach hiergeblieben, und das Gefühl, das ich habe, ist, als du das gefragt hast, wie die Illusion, einen Sonnenuntergang zu betrachten und zu glauben, der Horizont wäre das Ende, doch das ist nur eine Täuschung, denn wenn man innerhalb der Ebenen vorwärts geht, tauchen neue Ebenen auf.» (Pause:
1: 22)
Andere Stimme: ••Ich bitte um Entschuldigung, daß ich so spät komme, aber ich muß dir danken und sagen, wie froh ich bin, daß
du die Botschaft erhalten hast. Wenn du diese Ebenen gern erkunden würdest, wäre ich glücklich, das gemeinsam mit dir zu machen.» Monitor: ulch würde das sehr begrüßen." Andere Stimme: «Wie ich dir schon früher gesagt habe, befinden sich
Pflanzen auf den Ebenen eins bis sieben, wo ein gleiches Schwingungsmuster herrscht. Tiere existieren auf den Ebenen acht bis vierzehn, und wenn eine Person, wenn ein Bewußtsein die Ebene vierzehn erreicht, kann es nicht höher steigen, wenn es nicht bereit ist, seine Bewußtseinsform zu ändern. Die Ebenen fünfzehn bis einundzwanzig sind das, was ihr auf der Erde menschliches Leben nennt. Wenn jemand bis zur Ebene einundzwanzig kommt, hat er die Wahl, höher zu steigen oder im Bereich menschlicher Form zu bleiben, aber er kann nicht höher kommen, wenn er nicht bereit ist, seine menschliche Form aufzugeben.» Monitor: "Aufgeben, ein Mensch zu sein?,, Andere Stimme: «Die Ebenen einundzwanzig bis achtundzwanzig
sind deine Brücke. Es sind deine Ebenen, die du mit dem Tod betrittst. Du bist auf der Ebene zwanzig, und weil das eine Aufstiegsebene ist, kannst du das Reich jenseits des physischen Lebens betreten, aber du kannst nicht dort bleiben, wenn du nicht bereit bist, deine menschliche Gestalt aufzugeben. Ist das klar~» Monitor: uDas ist soweit klar, ja." Andere Stimme: «Und dann, wenn eine Person oder ein Bewußtsein
- wir sprechen über Bewußtsein - die Ebene achtundzwanzig erreicht, ist die Brücke überschritten, und von dem Punkt an würde ein Bewußtsein, das noch höher steigen will, keinerlei irgendwie geartete menschliche Gestalt mehr annehmen, nicht einmal mehr als Lernerfahrung. Ich werde nie mehr als Mensch erscheinen- als eine andere Lebensform ja, aber nicht als Mensch. Die Worte klingen· sehr kraß, weil eure Daseinsebene nicht die Kleiehe ist. Vielleicht kann ich es erklären, wenn ich dich bitte, dir sieben Kreise vorzustellen, womit du die neunundvierzig Ebenen hättest. Die ersten drei Kreise sind physische Materie, wie du sie kennst. Das sind eure Pflanzen, eure Tiere, das seid ihr Men-
sehen. Der vierte Kreis ist deine Brücke, dein Reich, dein Zentrum für diese übergeordnete Ebene. Es ist die Zeit, in der ein Bewußtsein sich entscheiden kann, ob es zurück auf eine niedrigere Ebene will oder aufsteigen möchte zu einer höheren Ebene, und so manches Bewußtsein beschließt, in menschlicher Gestalt zu einer niedrigeren Ebene zurückzukehren. Die drei höchsten Kreise sind der Bereich, der in eurem Bewußtsein das geistige Reich genannt wird, und hier wird ein Großteil der Arbeit geleistet. Ich könnte niemandem helfen, der wenig auf der achtzehnten Ebene war, weil meine Ebene, meine Schwingungsfrequenz anders wäre. Deshalb ist es so schwer für mich, euch bei speziellen Problemen zu helfen. Ich kann euch Ideen liefern, aber nicht direkt führen, wie ich es könnte, wenn ihr auf der Ebene achtzehn wärt. Unsere Ebenen berühren sich durchaus, denn eure ist eine aufsteigende Spirale- eine aufsteigende, wie ist euer Ausdruck dafür! Es ist eine Ellipse. Es ist eine aufsteigende Ellipse, und deshalb kann ich hinübergehen und mit euch in Verbindung treten, aber doch nicht so direkt. Wenn ich einmal die Ebene neunundvierzig erreiche, was ich möchte, verlasse ich dieses ganze Reich des Daseins. Das heißt nicht, daß ich etwa schon den höchsten Punkt erreicht hätte. Es heißt nur, daß ich diese Gruppe der sieben verlassen habe, diese Gesamtgruppe der sieben. Stell dir einmal die sieben Kreise in einem größeren Kreis vor, auf dem sieben weitere Kreise sind, und alles ist von einem noch größeren Kreis umschlossen. Dann hast du in etwa eine Vorstellung davon, was unendlich ist. Es hört nie auf.» Monitor: «Ich muß gestehen, das ist alles ziemlich schwer für mein armseliges, kleines, menschliches Bewußtsein." Andere Stimme: <
SS/SCA (ANGESTELLTER)
34 MINUTEN* 402
Monitor: «Bitte ihn, diese in Wechselwirkung stehende Einheit zu beschreiben, die du und dein irdischer Körper jetzt sind. Wie ist die Beziehung zwischen dieser Energieform und deinem irdischen Körper?"
«Ein Teil meiner Energie, über die ich verfüge, wenn ich außerhalb meines Körpers bin, wird verwendet, um meinen Körper zu bilden. Wenn ich die Energie einsetze, um meinen Körper hier auf Erden zu bilden, blockiert . .. oder lenkt das mein Denken ab, so daß sie nicht aus dem Körper entweicht. Der Denkprozeß muß abgelenkt werden, damit ich mit den anderen Personen hier auf der Erde wieder verkehren kann. Das ist eine Art des Austausches, wenn ich außerhalb meines Körpers bin. Den größten Teil dieser Energie, die für meinen Körper verwendet wird, nehme ich mit mir, doch es bleibt genug hier, damit der Körper beseelt bleibt. Das ermöglicht mir, meinen Geist zu öffnen und erlaubt mir, mich mit anderen Personen, anderen Gehirnen sozusagen, auszutauschen, von ihnen zu lernen, mit ihnen zu sprechen.» Monitor: "An welchem Punkt trittst du erstmals ein, um Teil dieses irdischen Körpers zu werden?" ~~Anscheinend
wenn etwas Chemisches, obwohl die Befruchtung etwas Mechanisches ist ... die außerkörperlichen Persönlichkeiten wissen sehr wohl, wann etwas geschieht, und entschließen sich zu diesem Zeitpunkt, den Fötus zu entwickeln oder nicht zu entwickeln. Ein Teil meiner Energie wird also in diesem Augenblick möglicherweise eingesetzt, ein Individuum zu entwickeln, und es kann sein, daß zur gleichen Zeit mehrere Individuen entwickelt werden.»
Monitor: .. zur gleichen Zeit nach der physischen Wirklichkeit?"
«fa, genau. Sie erzählen mir gerade jetzt, einer sei alt, einer verkrüppelt, einer männlichen Geschlechts, und wo sie sind, darf ich noch nicht wissen . .. und ich könnte empfinden, wie es ist, alt und verkrüppelt zu sein, aber nicht, männlichen Geschlechts zu sein.» Monitor: «Ist dieses Eintreten in einen physischen Körper nur auf den
Planeten Erde beschränkt, oder ist es auch auf anderen Planeten möglich?''
«Wir besuchen andere Orte. Es gibt Wesen an anderen Orten, und unsere Energie ist sichalldieser anderen Orte bewußt.>> Monitor: .. ßewohnen wir physische Körper an diesen anderen Orten?"
«Keine menschlichen, irdischen Körper . .. aber . .. andere Formen von Dingen oder Wesen.» Monitor: "Wie sind einige dieser anderen Formen auf den Planeten? Wie sehen sie aus?"
«Eine ist wie etwas Gallertartiges ... etwas Schleimiges.» Monitor: «Befinden sich diese Formen irgendwo in der Nähe des Planeten Erde?"
«Tausende von Lichtjahren entfernt.» Monitor: uGibt es bei dieser Energie bestimmte Regeln, nach denen man vorgeht?"
«Ich verstehe nicht ganz, was du wissen willst.» Monitor: ··Gibt es bestimmte Regeln, nach denen der Körper sich richtet?"
«Nein, die Energie entscheidet selbst. Macht sie einen Fehler, zerstört sie sich selbst. Trifft sie die richtigen Entscheidungen, baut sie sich auf oder stärkt ihre Identität. Die Energie kann sich selbst vernichten.» Monitor: .. was gilt dann als schlechte Nutzung?"
«Wenn das gegenwärtige Wissen nicht erweitert wird, wenn kein weiterer Zuwachs zu verzeichnen ist als das, was bis dahin gelernt worden ist. Es ist mehr als nur eine Frage von richtig oder falsch, gut oder böse. Zum Beispiel würde Töten an sich noch nicht
bedeuten, daß das Töten des Tieres oder eines anderen menschlichen Wesens die Vernichtung der Energie zur Folge hat. Nicht nur dem Wissen hinzufügen, sondern die Persönlichkeit fördern; die Tat kann tatsächlich früheres Wissen oder Verständnis erhöhen, das zusätzlich eingesetzt wird ... Stärke. Wäre das Töten nur um des Tötens willen geschehen, wäre nichts gelernt, nichts dazugewonnen, das könnte dann die Gesamtpersönlichkeit vernichten. Doch es gibt offenbar eine Hierarchie des Verstehens, und wenn die Energie stärker wird, steigt sie in der Hierarchie des Wissens auf.» Monitor: <>
Monitor: uGut. Ich glaube, du hast uns eine Menge Material zum· Nachdenken gegeben. Danke deinem Führer und frage ihn, ob es einen Namen gibt, auf den er hört.,, ~~Er
möchte jetzt keinen Namen, weil er nicht will, daß das die Übung stört, die wir machen . .. es ist zu konkret, ich muß mehr und mehr bewußt werden, und er kann seine Aufgabe jetzt besser erledigen, wenn ich ihm keinen Namen gebe.»
Monitor: <
«Nein, er meint, ich wäre gut mitgegangen ... weiter als er tatsächlich vermutete.» SS/MSL (PSYCHOLOGE) 8: 22 MINUTEN* 3 7 5 Monitor: <
«Ich hatte das Gefühl, als würde ich in der Zeit zurückgeholt und könnte ein Bombardement aus Partikeln, ... aus Materie spüren . .. und sähe dieses Bombardement aus Partikeln tatsächlich. Manche der Partikel, die miteinander verschmolzen, wurden richtiggehend zu einem arbeitenden Mechanismus. Ich glaube, das einzige, was wir verstehen und womit wir es vergleichen können, wäre ein Computer. Und als diese Partikel miteinander verschmolzen, begannen sie tatsächlich, aufgrund der Wärme des Lichts oder der Energie, die sie ausstrahlten, miteinander Verbindung aufzunehmen. Und irgendwann wußten sie, daß sie miteinander in Verbindung standen, und das heißt, sie versuchten, sich auf derselben Ebene auszutauschen. Und es gab sehr viele dieser Art. Und sie wollten herausfinden, was sie mit diesem Austausch anfangen könnten - wie weit sie gehen, sich ausbreiten, sehen, denken könnten. Dann entwickelten sie die Erde und bauten sie auf. Sie nahmen einen Teil von sich, spielten mit Tieren, Menschen herum und bemerkten die Anzahl: wie viele sie aus nur einem einzigen erzeugen konnten, wie eines dieser Dinge Tausende von Menschen, Teile von sich, überall ansiedeln konnte. Die Schwierigkeit nach einiger Zeit war ;edoch, daß sie einen besseren Verstand oder Denkmaschinen schufen und den Fall, daß das Ursprüngliche sterben oder sich auflösen sollte. Sie sind nicht langlebig im Sinne von Jahrtausenden, sie sind nicht für die Ewigkeit. Unser Geist schien ein verbessertes Modell des Ursprünglichen zu sein. Das Ursprüngliche hat sich aufgelöst.» Monitor: .. Jst der Geist bei diesem Prozeß entstanden?"
«Der Geist war ein Ergebnis davon. Der Geist entstand aus der Vereinigung dieser Partikel. Die Partikel waren miteinander verschmolzene Materie. Das war auch der Geist. Er war, und dieser Geist lebte Tausende und aber Tausende von Jahren und löste sich auf, und bevor er sich auflöste, schuf er etwas Neues, das besser war, und er wußte, daß er untergehen sollte. Er sollte sich auflösen und schuf den Geist, mit dem ich ;etzt in Verbindung stehe. In gewisser Weise kann man also beide Geist oder Über-Geist nennen. Doch dein Geist könnte anders als mein Geist sein und ist es auch.» Monitor: "Wie viele Geistwesen wie das, mit dem du jetzt verkehrst, gibt es?"
«Nur tausend.» Monitor: uSind sie in der Nähe der Erde geblieben?"
«Sie kennen den Begriff nicht. Nähe bedeutet für sie, wenn etwas in ihrer Reichweite liegt, die Millionen und aber Millionen Kilometer beträgt; das ist in ihrer Nähe. Für uns bedeutet Nähe etwas anderes. Ihr Geist jedoch kann Millionen Lichtjahre durchmessen.» Monitor: ußesteht eine Verbindung zu anderen Geist- oder intelligenten Wesen?" «Si~ haben
sie erschaffen. Wenn sie sie erschaffen haben, ja, dann bestehen Verbindungen.»
Monitor: uWarum widmen sie den Menschen soviel Aufmerksamkeit?"
«Sie sind eine Schöpfung. Wie ich schon vor Monaten gesagt habe, sind wir Experimente. Wir sind die Mittel des Tests, die zeigen sollen, wieweit dieser Geist denken, Partikel miteinander verschmelzen kann. Sehen kann, wozu er imstande ist. Sie experimentieren immer noch, um ihre eigenen Möglichkeiten zu ergründen, und wir sind ein Teil dieses Experiments.» Monitor: ((Sind wir ein wesentlicher oder unwesentlicher Teil dieses Experiments? ••
«Sie haben Bedenken, daß all die Gehirne, die sie erschaffen haben, es herausfinden oder verstehen könnten. Es ist so, als ob einige der Gehirne, die sie entwickelt haben, ausfallen würden.» Monitor: <
«fa.» Monitor: ulch verstehe."
«Sie wissen alles, was vor sich Keht. Um eins klarzumachen:
Wenn Menschen Nachkommen haben, steuern sie nicht notwendigerweise diese Nachkommenschaft, doch gehört es zu diesem Experiment zu prüfen, welches Ergebnis die Paarung hat. Wenn zwei Teile eines Geistes oder zwei verschiedene Geistwesen sich vereinen, was geschieht dannt ... Sie wissen es nicht, und es gehört zum Experiment.» Monitor: «Kann dein Geist sich mit meinem Geist in Verbindung setzen?»
«Ja, jederzeit.» Monitor: .. frage deinen Geist, ob er sich mit meinem Geist in Verbindung setzen und erkennen kann, ob mein Geist irgendeine besondere Botschaft für mich hat. n
«Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich zu anderen Geistwesen gehen soll, und er hat über mich gelacht deswegen, wegen meines unguten Gefühls. Obwohl ich es bei meiner Mutter gemacht habe. Ich komme wohl besser zurück.» Monitor: uGut. Und danke deinem Geist.»
«In Ordnung.» SS/NVP (DEKORATEUR)
92:
30 MINUTEN=#= 388
«Gesegnet sind diejenigen, die mich suchen. Wenn sie mich suchen, geht die lange Zeit des Vergessenseins für sie zu Ende. Sie erwachen zu dem, was sie wirklich sind - einem lebendigen Teil von mir, Leben verkündend und Liebe ausstrahlend. Ihr habt vergessen, Ausschau nach mir zu halten, geschweige denn, mir ins Antlitz zu blicken, oh, ihr Kleingläubigen. Es gibt unzählige, die in Erwartung meines Kommens leben. In Wahrheit war ich nie fort. Wer Ohren hat zu hören, der häre jetzt. Ihr sucht mich inmitten eurer Blindheit. Ihr seht mich an, ohne zu erkennen. Ihr berührt meine Hand und wißt nicht, wen ihr berührt habt. Ich bin das Erdbeben, Wind und Feuer. Ich bin die stille kleine Stimme, die durch das donnernde Getöse dringt.
Ich bin der Friede jenseits allen Verstehens. Ich bin das Licht, das alle Menschen zum Vater führt. Ich bin die Liebe, die alles überwindet. Ich bin das Licht, das den Verstand der Menschen erleuchtet. Ich bin der Halt der menschlichen Seelen. Ich bin euer Leben, und ihr seid das meine. Ich bin der Odem, den ihr atmet. Wir sind eins im Vater. Verzagt nicht, ich werde nie von euch gehen noch euch verlassen, und auch ihr könnt mich nicht wirklich verlassen, denn wir sind eins. Laßt ab vom alten Weg. Er muß vergehen und seine Asche soll verstreut werden in alle vier Winkel der Erde. Der neue ist im Kommen, aber ihr müßt euren Blick ändern. Haltet nicht Ausschau nach mir in Gestalt eines Menschen. Die Zeit ist noch nicht da. Aber haltet Ausschau nach mir im Leben, das in eurem täglichen Handeln zu euch spricht. Ihr habt schlecht Ausschau gehalten. Ich kenne keine Beschränkungen und bin nicht gebunden durch irdische Bereiche. Ich trotze der Logik und stehe jenseits eurer begrifflichen Vorstellungen. Ich lebe und wirke und habe mein Sein in allem, was da ist. Ihr habt mich schlecht gesucht. Mein Antlitz erscheint in jedem Gesicht der Schöpfung meines Vaters. Seht euren Bruder an und erkennt mein Gesicht. Beugt euch über ein ruhiges Wasser. Laßt euch nicht täuschen. Das Bild, das ihr gespiegelt seht, ist das meine. Erkennt ihr jetzt nicht die WahrheiU Lernt von mir. Nehmt ein Blatt in eure Hand, einen Stein, einen Wassertropfen und wißt, daß es nichts gibt, das mich nicht enthält. Habt ihr nicht gewußt, daß ich das Ewige Leben bin und daher weder Vergangenheit noch Zukunft kenne~ Nur das Jetzt, das ist. Lebt im Jetzt mit mir. Ich stehe im Licht, wie ihr im Licht steht. Aber ihr wißt nichts von eurem Licht. Ich bin hier, um euch zu zeigen, daß euer Licht und mein Licht ein und dasselbe sind. Sobald ihr erkennt, daß dieses göttliche Licht Teil all dessen ist, was existiert, werdet ihr anfangen, euer Verhältnis zum Leben, zu eurem Schöpfer und damit zu eurer eigenen ewigen Kindschaft zu verstehen.
Ich schlummere weder noch schlafe ich, und ihr müßt lernen, daß auch eure Seele weder schlummert noch schläft. Sobald ihr das erkennt, seid ihr euch eurer geistigen Kraft und Wachheit gegenüber eurem hohen Bewußtsein bewußt. Wenn ihr das wißt, werdet ihr verstehen, daß ich euch wahrhaft näher bin als eure Hände und Füße. In diesem Wissen, in dieser Erkenntnis sind wir eins. Lebt in Wahrheit. Seid wahrhaftig. Lebt in Schönheit. Werdet zu Künstlern des Lebens. Lebt in mir, daß ich mich in euch ausdrücken kann. Ich wohne überall und nirgends, zu jeder und zu keiner Zeit. Sobald ihr euch wandelt und ein Teil meiner Wirklichkeit werdet, wird euch alle Kraft gegeben. Es ist die Kraft, die euch eins werden läßt mit allen Dingen. Es ist die Kraft, die euch befreit. Meine Kinder, bleibet in mir.» Das gesamte Material unseres Erkundungsteams hat eins gemeinsam. Es wirft mehr Fragen auf als es löst. Wie es immer heißt - wir haben hier ein Problem. Wir hatten geglaubt, unsere uneuen,, Verbindungen würden uns Antworten liefern. Doch mit jeder Antwort tauchten aus dem Material des Erkundungsteams mindestens fünfzig neue Fragen auf. Daher war es an der Zeit, nicht mehr die Bäume zu zählen, sondern sich dem Wald zuzuwenden. Und das taten wir.
6. Überblendung
Überblenden bedeutet sanftes Übergehen von einer Melodie oder Harmonie am Schluß eines Musikstücks zum Anfang eines anderen. Das alte Thema klingt sanft aus und das neue wird vorbereitet. Dieses Kapitel heißt also Überblendung. Es beschreibt den Übergang vom «Ortsverkehr", wie wir es genannt haben, das heißt, von Ereignissen und Aktivitäten, die sich unmittelbar auf die Hier-jetztZeit beziehen - auf einen Raum voller Staus, Motivationen, verNchlungener Haupt- und Nebenstraßen, Mißverständnisse, überwältigender Gefühle, Umleitungen, Baustellen, verwirrender und wider-· Hprüchlicher Verkehrsschilder, ungenauer Straßenkarten, Köder und Verlockungen, subtilen wie auch abstoßenden, und auf Träume, Ideen, Lernen, Liebe- zum "Fernverkehr", wo praktisch alle Regeln, Schemata, Illusionen und der übrige «Ortsverkehr,, bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr existieren. Um mit der Überblendung zu beginnen, hier die Mischung aus Voruussetzungen und Schlußfolgerungen, zu denen wir bis Mitte 1984 )4clangt sind: I. Jeder Mensch begibt sich während des Schlafs in den Zustand der Außerkörperlichkeit. In Schlaf fallen oder sinken ist nichts weiter als der Vorgang, die physische Phase von Raum und Zeit zu verlassen. I >ie verschiedenen Schlafstadien sind leicht zu deuten, wenn man sie unter diesem Blickwinkel betrachtet. Der Tief- oder uDelta"-Schlaf P4tcllt dann die Periode dar, in der das Bewußtsein völlig von der körperlichen Wirklichkeit losgelöst ist und der physische Körper uuf autonomer Grundlage mit vorprogrammierten Bereitschaftsund Warnsystemen arbeitet, die das Bewußtsein im Bedarfsfall erinucrn. Die Tatsache, daß das Bewußtsein der meisten Menschen sich 11ic..:ht an diese nächtlichen Ausflüge erinnert oder erinnern kann, ist kein hinreichender Beweis dafür, daß sie nicht stattfinden. Eine
durchzechte Nacht kann einen Gedächtnisverlust gleicher Stärke auslösen. 2. Eine dynamische Energieart, die von der herrschenden Wissenschaft noch bestimmt und gemessen werden muß, ist in allem organisehen Leben gegenwärtig, das auf dem Kohlenstoff aufbaut. Dieses Element tritt vor der Geburt in geordneter Form in den Körper ein und verläßt ihn beim Tod wieder, vermutlich geklärter und mit nur minimalen Verschleißerscheinungen. Der Unterschied zwischen der menschlichen Version und der einer Kuh oder eines Wurms liegt nur im Grad der Komplexität dieser Ordnung. 3· Das beherrschende Wach-Bewußtsein, das der Mensch für so überaus wichtig in seinem Dasein hält, ist nur ein Teil- und vielleicht sogar der unbedeutendere- der verschiedenen Bewußtseinsformen, die von ihm genutzt werden und/oder ihm zur Verfügung stehen. Diesem bis jetzt dominierenden Teil können ohne Gefahr oder Zerstörung desselben systematisch andere Teile hinzugefügt werden, wenngleich das behutsam zu geschehen hat. Das Ergebnis kann von einer Großartigkeit sein, die jenseits des Verständnisses des gegenwärtig vorherrschenden Bewußtseinszustandes liegt und daher zumindest Ängste hervorruft- im Extremfall sogar totale Ablehnung. 4· Das menschliche Bewußtsein ist lediglich die Offenbarung eines unter (2) geschaffenen Systems. Als Schwingungsmuster - mehrschichtig und mit vielen sich wechselseitig beeinflussenden und mitschwingenden Frequenzen- reagiert und wirkt es auf gleiche Muster externer Herkunft. Vielleicht liegt der Schlüssel zu einer besseren Nutzung in der Erzeugung und Anwendung externer Schwingungsfrequenzen mit passender Resonanz, um ganz Bestimmtes zu fördern, sei es erwünscht oder notwendig. 5. Menschliche und andere Bewußtseinsmuster sind von Natur aus unkörperlich. Damit sind sie nicht zeit- und raumabhängig. Sind sie einmal von den körperlichen Beschränkungen befreit, begeben sie sich in das nähere und weitere Umfeld in Übereinstimmung mit der nun vollständig energetischen Grundsubstanz und der in ihr enthaltenen Komplexität, wie sie von jedem einzelnen hervorgebracht wurde. Weder Glaubenssysteme noch Selbsttäuschungen, noch irgendwelche Handlungen oder Gedanken während des Zeit-Raum-Aufenthaltes können etwas an diesem grundlegenden Prozeß ändern. Kurz gesagt, ob es uns gefällt oder nicht, man wird weiterhin handeln und sein, auch nachdem man nicht mehr im Körper ist. Es gibt keine Ruhe, nicht nur für die Bösewichter nicht, für niemanden. 6. In der ehrfurchtgebietenden kosmologischen Wolke, die vom
Erkundungsteam und seinen Kontakten ausstrahlte, befand sich fast unbemerkt ein Mosaik aus Handlungen, das erstaunliche Möglichkeiten bietet, wenn man es gesondert betrachtet. Wir hätten es selbst nicht bemerkt, wären wir nicht immer wieder auf neue Einzelheiten gestoßen. Es handelt sich um die Darstellung und Anwendung einer Wissenschaft - oder sagen wir besser Technologie -, die es bei uns überhaupt nicht gibt. Wir wissen einfach nichts über sie und besitzen auch keine erprobten Mittel, mit denen wir beginnen könnten, Erkenntnisse über ihr Wesen oder ihren Inhalt zu sammeln. Im folgenden eine Reihe von Auszügen aus verschiedenen Sitzungen der Mitglieder des Erkundungsteams. Die Begebenheiten sind sogar noch verblüffender, wenn man nicht den gesamten Bericht hört, sondern aus dem Zusammenhang gerissen liest, wie hier: SS/ROMC 6:45 MINUTEN*
322
«Zwei Scheiben kamen auf mich zu. Zuerst sahen sie wie zwei große Augen aus. Ich wurde auf eine von ihnen gesetzt. Ich drehe. mich, und ein Licht wird auf mich gerichtet. Ich hatte Schmerzen in einem Körperteil, und mit ihm befassen sie sich. Sie drehen mich auf dieser Scheibe und zielen mit einem Lichtstrahl auf mich. Der physische Schmerz, den ich spürte, als ich an diesem Morgen aufwachte, macht meinen Körper schwer. Ich fühle mich dumpf heute und nicht so klar wie vorher, und daher versuchen sie, mir zu helfen. Ich sage . Ich spüre, daß jemand da ist, aber es sieht wie zwei Scheiben und ein Licht aus. Ich wurde auf die eine Scheibe gesetzt und weiß nicht, was aus der anderen geworden ist. Ich liegenoch immer auf der einen Scheibe. Es wird heller. Überall auf meinem Körper ist Licht. Ich glaube, das Licht kommt von der anderen Scheibe, die über mir schwebt. Es ist, als läge ich zwischen zwei Energiescheiben.» Monitor: "Frage, wer sie sind."
<.» Monitor: "Merkst du irgendein Ergebnis dieser Energie?"
«Zuerst fühlte ich nichts, doch jetzt bekomme ich allmählich das Gefühl, bewußt in der Energieströmung zu stehen.>> Monitor: <
«Gut. Ich soll dir erzählen, was passiert, weil das hilft. Irgendwie schnuppere ich immer ein bißchen, und ich habe das Gefühl, daß mir das hilft, die Schwingungen meiner Stimme zu erhöhen, damit ich auf der Ebene bleiben kann. Ich begab mich auf diese Scheibe, auf der ich schon vorher gewesen war, und ich meinte, sehr schnell herumgewirbelt zu werden. Es ist eineArtAusgleichein Energieausgleich -, und dann spürte ich es aus der Mitte dieses Lichtstrahls, der genau auf mich gerichtet war. Dann beschäftigten sie sich mit einem Bereich meines Körpers, der sich dunkel abhebt. Ich hatte das Gefühl, als würden sie irgendwelche kleine, ich weiß nicht, wie du sie nennst, so kleine Pflöcke in meinen Bauch stecken. Sie wurden einer nach dem anderen über meinem Bauch verteilt. Und nachdem diese kleinen Pflöcke nacheinander hineingesteckt worden waren, merkte ich, daß sie mit verschiedenen Farben arbeiteten, vor allem mit einem Violett und einem Blau. Der Strahl kam von hinten durch mein Rückgrat und durch diese Pflöcke, die über meinem Bauch verteilt waren. Sie unternahmen irgendeine Heilbehandlung.fetzt werdeich von dieser Scheibe genommen. Sie machen sich daran, mir zu helfen, auf die nächste Ebene zu gehen.» SS/MJL II : 2 3 MINUTEN
* 35
I
«Wenn ich hinaufgehe, muß ich diese Energiekugel unten bei meinem Körper zurücklassen. Ich soll die Energiekugel direkt das Rückgrat hinuntergleiten lassen, wenn ich abhebe. Ich will es versuchen, und das wird meinen irdischen Körper schützen, und dann fühle ich, daß sie sagen, dann zu diesem Zeitpunkt können sie durch mich sprechen und durch mich arbeiten, und ich werde mich rundum wohlfühlen, und ich merke, daß ich gelenkt werde, daß ich meine Energiekugel zurückgelassen hatte, mit der ich als einem Teil von mir gearbeitet habe, daß ich das dort in meinem Körper haben werde, um den Schutz aufrechtzuerhalten, und auch, daß ich unterwegs sein und andere Dinge erforschen werde, und sie werden imstande sein, mit meinen Stimmbändern zu sprechen.»
SS/ROMC 9:30 MINUTEN* 385
«Ich schwebe jetzt empor. Nun soll ich stehenbleiben und beobachten, was passiert. In meinem Ohr klingelt es jetzt, aber irgend jemand arbeitet an meinem Gesicht. Sie helfen, das Sprechen durch meine Kehlkopfmuskeln zu üben, indem sie mich vorbereiten.» Andere Stimme:« Wir versuchen zu zeigen, daß sie mehrdimensional ist, und daher ist sie in der Lage, als großer Kreis des Selbst zu sehen, als ein Kreis vieler Formen des Selbst. Ihr kommt es vor als wäre sie wie viele Selbste, die von einem Kreis ausgehen und dazwischen sind. Wir versuchen, ihr zu zeigen, daß es viele, viele Dimensionen des menschlichen Selbst gibt. Sie kann sehen und verstehen, daß sie viel mehr als jenes bewußte Selbst ist, das sie im Spiegel sieht und im Zustand des Wachseins erlebt. Sie wird sehr viel besser vorbereitet sein, sich auf die mehrdimensionalen Bewußtseinsebenen zu begeben, und aus dem Grund arbeiten wir auf mehreren Ebenen, nicht nur auf der visuellen. Es ist sehr wichtig, auf der visuellen Ebene zu arbeiten, aber wir arbeiten auch mit . den anderen Sinnen.» SS/JCA 39: 30 MINUTEN* 396
Monitor: «Frag ihn, ob er dir helfen kann, Verbindung zu einem anderen Geist auf einem anderen Planeten aufzunehmen." «Er hat es getan, und als ich eben vor einer Sekunde sprach, zeigte
er es mir ganz kurz, und ich kam im Nu zu diesem anderen Ort und ... sah eine Person, keine richtige Person, ein Wesen, und einen ... einen Ort, der ganz komisch grün war. Der einen hellen Himmel hatte, aber irgendwie kalt war. Und die Leuteleben unter Erdhügeln. Das ist seltsam ... » SS/TC 2I: 30 MINUTEN* 392
< kam zu mir und machte etwas mit mir, und meine Wahrnehmung begann sich zu ändern, und seit der Zeit habe ich ein halbes Dutzend oder mehr geänderte Zustände durchlaufen, von denen keiner wie der andere
war. Ich versuchte, weitere Gespräche mit diesem Wesen anzuknüpfen, und er schien geneigter zu sein, aber schien doch eher zu sagen: . Er schien nicht sehr gesprächig zu sein. Er war mehr daran interessiert, daß ich diese Übungen machte, an Gesprächen nicht. Er kam zu mir, und das, was ich für Hände hielt und was ich für einen Kopf hielt, all das hatte nicht wirklich mit einem irdischen Körper zu tun. Als er es tat, konnte ich direkt diese Veränderungen in meinem Gewahrsein spüren. Einige der Zustände, die ich durchlief, waren ganz besonders richtungslos, so daß ich weder unten noch oben noch seitlich oder sonst etwas unterscheiden konnte, wo ich kreise und mich irgendwie besonders zu drehen scheine, bis ich einfach jede Orientierung verlor. Die Tatsache, daß ich mir der sich verändernden Bewußtseinszustände bewußt war und diese Änderung mit den sich bei mir ändernden inneren Zuständen in Verbindung brachte, war offenbar der Sinn dieser Lektion. Das einfach nur zu beobachten.» SS/JCA 7:45
MINUTEN*
3I8
«Ich habe soeben erlebt, wie ich in ein langes Rohr gezogen und in die andere Richtung geschoben wurde. Ich komme mir wie in einem Kokon vor. Meine Hände fühlen sich fest an, als seien sie zusammengepreßt. Ich erinnere mich, das schon früher gemacht zu haben. Fühlt sich irgendwie ordentlich an. fetzt stehe ich auf dem Kopf. fetzt liege ich auf der Seite ... Dunkelheit. Doch jetzt schwebe ich, aber ich bin in irgend etwas drin. Ich merke, daß jemand mich ansieht. Über mich wacht. Mehrere Leute glitten vorbei und beobachteten mich. Sie blicken herunter. Blicken herunter, aber sie sind gekommen, um mich zu sehen. Keine Gestalt, nur Kommunikation, nur diese Gegenwart. Ich kann sehen, wohin wir gehen. Kann ich das übrige sehen? Können sie hierherkommen? Er sagte, sie wollten mich beobachten. Sie wollten mich in dieser Gefangenschaft beobachten. fetzt stehen sie alle im Kreis um mich, beugen sich über mich, und jetzt berühren sie mich. Aber ich habe sie nicht gesehen. Spürte sie nur. Sie sind nett, herzlich, freundlich ... liebevolle Hände, doch es waren Hände, die mich irgendwohin führten. Ihre Gegenwart umgab mich, führte mich irgendwohin. Er . .. es kümmert sich um mich. Das erste, was kam, war, daß wir Teil des anderen sind. Aber die Verbindung
zueinander ist verlorengegangen. Sie ist zwar noch da, aber es nicht offen sichtbar. Die weiße Erscheinung versucht, uns zu helfen oder mich zu schieben. Sie ist irgendwie durchsichtig, fühlt mich . .. Du wirst jetzt lachen. Ich habe gerade geübt, in diesen Tunnel hinein- und herauszugehen, zurück nach unten und wieder hinauf. Sie meinten, es wäre wichtig, das zu üben. Und so bin ich nach oben und nach unten geglitten. Weißt du, mein Körper sieht aus, als ob man verkehrt herum durch ein Fernglas schaut, und du kommst ins Blickfeld und wieder heraus. Eine liebevolle Geste, und ich verabschiedete mich: .>> SS/MJL
10:10
MINUTEN* 367
«Sie beschäftigen sich jetzt mit meinen Füßen. Zwei unten ... beide nehmen sie meine Füße und lassen mir eine äußerst angenehme Fußmassage zukommen. Und während ihre Hände meine Füße berühren, spüreich ein Kribbeln in den Füßen. Es sind Wesen aus Energie und Licht. Und sie sind sehr sanft. Sie arbeiten auf einer anderen Ebene als mein irdischer Fuß. Sie wirken auf meinen anderen Körper ein. Auf meinen energetischen Fuß, und sie berühren meine Füße jetzt auf eine ganz besondere Art. Sie befassen sich mit meinen Zehen, berühren sie kaum. Doch ich kann sehr viel Energie zwischen ihrer Berührung und meinem Energiekörper spüren. Es ist ein angenehmes Gefühl . .. ein Kribbeln . .. sie bearbeiten kleine Bereiche meiner Füße. Meine Zehen. Meinen großen Zeh. Ihre Finger arbeiten jetzt nur noch an meinem großen Zeh.» Beim Lesen dieser rein subjektiven Berichte wird, selbst bei dieser kleinen Auswahl, schon einiges offenkundig: - Bemerkenswert ist, wie einfach alle möglichen Ängste oder Bedenken alleine durch ein, noch dazu von Fremden ausgehendes, Strahlungsmuster überwunden werden. Wenn Sie sich Ihren Weg in einer für Sie ganz neuen Umgebung ertasten müßten, würden Sie das Auftauchen eines unbekannten Wesens so freudig hinnehmen? - Die Farbmuster. Unser Erkundungsteam deutet sie als sichtbare Muster farbigen Lichts. Mehr können sie nicht sagen, als vom Erln:heinen einer unbekannten Strahlungsart zu berichten. Normales purpurfarbenes, blaues und grünes Licht hat keine derartige Wirkung uuf den Menschen. Bei unserem hohen Wissen von den LichtfrequenZt'll und ihrer Nutzung hätten wir solche Wirkungen längst bemerkt.
- Die Verwendung von, wie sich herausstellt, besonderen Vorrichtungen wie den sich gegeneinander drehenden Scheiben, die eine Wirkung erzeugen, die unser Verständnis hoffnungslos überfordert. - Die Fähigkeit, die energetische Substanz eines Menschen von dessen irdischem Körper zu entfernen, ohne seine biologischen Systeme zu stören. Diese Technologie erledigt das mit einer Leichtigkeit und Sicherheit, die auf ein vertrautes Verfahren schließen läßt. Sie wissen, was sie tun, weil sie es schon so oft gemacht haben. - Die Fähigkeit, in einen solchen verlassenen Körper einzutreten und in ihm bis zu einem gewissen Grad zu wirken - wieder ohne die normale Funktionsweise dieses Körpers zu stören. - Sie können nicht nur die Stimmbänder und den Atemapparat benutzen, sondern haben auch vollständigen Zugang zum Gedächtnisspeicher des einzelnen. - Sie können nach Belieben die Temperatur des menschlichen Körpers, den sie aufsuchen, verändern, sie erhöhen oder senken Iwas sich sehr genau an unseren Anzeigegeräten ablesen läßt). - Die Fähigkeit, die dem Körper entnommene energetische Substanz an verschiedene andere Orte !Wirklichkeiten?) zu versetzen und zurückzuholen, alles unter lückenloser Kontrolle und absolut sicher. Der Ausflug kann Sache eines Augenblicks sein oder im «Zeitlupentempo» erfolgen; dabei kann Materie durchdrungen werden, als würde sie überhaupt nicht existieren. - Obwohl diese Technologie anscheinend nicht vermag, Materie direkt zu beeinflussen, kann sie auf irgendeine nicht sichtbare Weise Veränderungen innerhalb der Materie bewirken. Es gibt mit anderen Worten keinen Beweis, daß sie Materie erzeugen kann Idas heißt allerdings nicht, daß sie es nicht kann; sie hat es einfach noch nicht gemacht). Aber sie kann ein Energiegefüge beeinflussen, das seinerseits mit unserem Nervensystem zusammenhängt, welches wiederum den körperlichen Organismus beeinflußt. - Unsere Gedanken wahrzunehmen, so unstet sie auch sind, ist für diese Technologie ein Kinderspiel; aber meistens halten sie es offenbar nicht für erstrebenswert, das zu tun. - Zeit und Raum sind unsere Phänomene. Diese Technologie versteht sie aus einer Sicht, über die wir nur mutmaßen können. Aber selbst die beste dieser Mutmaßungen kann nicht ansatzweise die Nuancen abdecken, die in ihrer Einstellung zu unseren Lebensbedingungen enthalten sind. - Die gesamte Menschheits- und Erdgeschichte steht ihnen im Bedarfsfall mit allen Details zur Verfügung. Wo und wie diese Infor-
mationen gespeichert und wiederaufgefunden werden, ist ein Teil dieser Technologie, ein anscheinend unwichtiger Teil. In diesem Informationsspeicher sind auch die Daten über das gesamte materielle Universum enthalten, falls jemals ein Grund bestünde, derartige Einzelheiten abzurufen. - Diese Technologie kann einen Energiestrahl erzeugen, der zunächst als Licht angesehen wird, durch das die menschliche Energiesubstanz hin- und herreisen kann, Informationen fließen können, und durch das die Anwender dieser Technologie in das Zeit-Raum/ Erd-Umfeld eintreten können. Sobald sie richtig wahrgenommen werden, können sie auch den menschlichen Geist mit der Fähigkeit ausstatten, einen solchen Energiestrahl zu erzeugen (verstärken?). Diese Beobachtungen beruhen auf mehreren hundert Begegnungen mit dieser Technologie. Angesichts dieser, wenn auch begrenzten, Kontakte ist sicher die stillschweigende Folgerung angebracht, daß wir aus so vielem so wenig gelernt haben. Unsere Versuche, mehr in einem bestimmten Sinn zu lernen, sind sehr durch das Wissen und die Erfahrung des Erkundungsteams behindert worden, das die Informationen übersetzt hat. Außerdem enthalten die Reaktionen auf unsere Fragen die nachsichtige Annahme, daß wir es ohnehin nicht würden verstehen können. Es bedarf keiner große Spekulationen, um die möglichen revolutionären Veränderungen in unserer Wissenschaft und Kultur zu erkennen, wenn nur ein Teil dieser Technologie in den vor uns liegenden Monaten und Jahren aktiv eingeführt und angewandt würde. Jede ernsthafte Überlegung des oben Erwähnten kreist um eine Frage: Wie stichhaltig ist das ganze Projekt? Daher sind verantwortungsvolle Gruppen, die diese Experimente wiederholen möchten, herzlich willkommen. Wer sind die Wesen, die im Besitz dieser Technologie sind und sie nutzen? (Einige haben eingeräumt, niemals ein irdisches Leben als Mensch geführt zu haben, andere waren vor Tausenden von Jahren hier. Andere haben in anderen Teilen des Universums in nichtmenschlicher Gestalt ein physisches Leben geführt.) Warum interessieren sie sich für das menschliche Leben auf der Erde? Zählen sie Tausende, Millionen, Milliarden? (Offensichtlich haben sie eine Art Individualität.) Wie hat eine solche Technologie begonnen? Wer hat Hie entwickelt? Gibt es Beschränkungen für uns, wenn wir diese Technologie erlernen und in Zeit und Raum auf der Erde anwenden wollen? Wird diese Technologie auf der Erde und bei menschlichen Belan-
genvielleicht schon ständig verwandt, in einer Art, die wir nicht kennen und derer wir uns nicht bewußt sind? Es scheint, als hätten wir eine Antwort gefunden. Beiall unseren Kontakten und Botschaften erscheint die Anwendung dieser Technologie als absolut menschenfreundlich. Außerdem gibt es offenbar Regeln und Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzung. Dafür sind wir in aller Bescheidenheit dankbar. Irgendeine andere Möglichkeit ins Auge zu fassen, könnte zu einer geistigen Katastrophe führen. Ich glaube nicht, daß wir irgend etwas unternehmen könnten, gleichgültig wie unsere Haltung wäre. Ein wesentlicher Punkt hat sich jedoch herauskristallisiert. Die Gesamtheitall meiner persönlichen Erfahrungen, die Arbeit im Labor und die Tausende von Experimenten im Rahmen der Gateway-Programme deuten darauf hin, daß alle anderen intelligenten Arten im physischen Universum oder in anderen Energiesystemen eine Form der Kommunikation anwenden, die mit Sicherheit absolut nichtverbal ist. Wenn sie bei einer Kommunikation mit uns Worte gebrauchen, ist das ein Einstimmen auf einen ganz engen Bandbereich, damit wir sie zumindest teilweise verstehen können. Ich kann dies gar nicht genug hervorheben. Alle anderen intelligenten Arten bedienen sich der, wie wir es heute nennen, nichtverbalen Kommunikation. Das ist sehr viel mehr als das, was wir als Körpersprache, Telepathie, räumliches und zeitliches Hellsehen bezeichnen, oder wie die oft mystischen oder religiösen Begriffe sonst lauten mögen, die doch nur einen ganz kleinen Bereich der nichtverbalen Kommunikation betreffen. Es heißt, ein Bild sei 1000 Worte wert, ein farbiges Bild ro ooo Worte, ein bewegtes, farbiges Bild vielleicht so ooo Worte und ein sprechendes, bewegtes, farbiges Bild 100 ooo Worte oder mehr, wenn es zur Übermittlung von Informationen und/ oder in der Kommunikation eingesetzt wird. Die nichtverbale Kommunikation übertrifft ein sprechendes, bewegtes, farbiges Bild um ein Vielfaches. Sie ist direkte, augenblickliche Erfahrung und/oder unmittelbares Wissen, das von einer intelligenten Energieform übermittelt und von einer anderen empfangen wird. Der Inhalt kann nur eine zweistellige Zahl sein, aber auch das tatsächliche Nacherleben eines Ereignisses, das nicht Bestandteil des eigenen Lebens ist. Warum haben wir uns so ganz anders als alles übrige entwickelt? Mir persönlich gefällt die Erklärung, die das der sehr seltenen Eigenart des Umfeldes unserer Erde zuschreibt- wir können Sonne und Mond, Planeten und Sterne sehen. Sie geht davon aus, daß die meisten Plane-
ten, auf denen Leben möglich ist, von dichten Wolken umgeben sind, die diese Gestirne aussperren. Ihre Sonnen sind nur als ein diffuser Lichtschein sichtbar. Sonst gibt es nichts, nur schwarze Nacht. Unsere Spezies, die von Anbeginn an das materielle Universum sehen konnte, ging den Weg der Astronomie, der Schwerkraft, des Elektromagnetismus, der Teilchentheorie, der Quantenmechanik u. a. m., was wir unsere Naturwissenschaften nennen. Da sie nicht diesen Wegweiser des sichtbaren materiellen Universums vor Augen hatten, erlernten andere Spezies die nichtverbale Kommunikation. Würde ich die nichtverbale Kommunikation beherrschen (was ich nicht tue), und Sie würden mich fragen, was los sei, weil Sie (unbewußt auf dem Weg der nichtverbalen Kommunikation) entdeckt hätten, daß ich ein Problem habe, könnte ich Ihrem Wahrnehmungssystem übermitteln, wie es ist, wenn man wie ich einen entzündeten Zeh hat. Sie würden augenblicklich ebenfalls wie ich einen entzündeten Zeh haben, und dennoch begreifen, daß es mein großer Zeh ist, der schmerzt, nicht Ihrer. Sie wüßten daher, sehr viel besser als ich mit Worte hätte ausdrücken können, was ich empfinde oder fühle oder mitteilen möchte. Anstelle eines Anrufs meiner Frau, die mir sagen will, daß sie sich zum Abendessen verspätet und erst gegen neun Uhr kommt, würde ich uim Kopf" ein Bild empfangen, wie sie mit eingeschaltetem Licht Auto fährt, und gleichzeitig wäre die Zahl 9 in das Bild eingeblendet. Sie würde mir außerdem ein Bild vom rechten hinteren Wagenreifen übermitteln, der platt ist und von einem Mann der hiesigen Straßenwacht gewechselt wird. All das ließe sich in zwei, drei Sekunden durch den Raum übermitteln, nicht länger, gemeinsam mit einem Zeichen ihrer Liebe und Zuneigung. Würde ich die nichtverbale Kommunikation beherrschen, und mein Sohn wäre ebenfalls in dieser Technik bewandert, könnte ich ihm in aller Kürzeall das an Ausbildung und Erfahrung zukommen lassen, was ich mir erworben habe und er sich vielleicht wünscht und hrauchen könnte. Es wäre nicht das Aufnehmen von Worten, die einfach nacheinander empfangen werden, sondern eine fast augenblickliehe Übermittlung und Aufnahme des gesamten Inhalts- einschließlich meiner emotionalen Reaktion, dessen, was meine fünf Sinne auf~cnommen haben, sowie der Auslegung und Schlußfolgerung, zu denen ich durch die Erfahrung gelangt bin. Nehmen Sie das als Ausgangspunkt und führen Sie es beliebig wei-
ter aus, dann erkennen Sie die Grenzen unserer halbintelligenten Spezies. Die nichtverbale Kommunikation schließt eine Beherrschung geistiger Prozesse ein, die unseren gegenwärtigen Daseinsnormen so fremd sind, daß ich bezweifle, ob es auf unserem Planeten einen einzigen Menschen oder eine Gruppe gibt, die diese Technik meistert. Wenn es sie gibt, dann hat man das Geheimnis gut gehütet. Andererseits hätten diese Menschen sicher irgendeinen geistigen Schild entwickeln müssen, um sich gegen den Mißklang der ungeordneten Gedanken zu schützen, der bei uns so häufig ist. Bevor wir uns mit intelligenten Arten auf sämtlichen Wirkungsebenen austauschen (und in Verbindung setzen) können, müssen wir die nichtverbale Kommunikation erlernen. Ich bin sicher, es muß andere intelligente Arten erstaunen, wenn nicht belustigen, wenn wir Unsummen für riesige Radioteleskope ausgeben in dem Bemühen, elektromagnetische Signale von anderen intelligenten Lebensquellen aufzufangen. Das ist fast so, als ob eine andere Zivilisation die Abgase unserer Autos oder die Luftverschmutzung bei uns mißt, um über diese wenig aussagekräftige Freisetzung von Energierückständen mit uns in Verbindung zu treten. Andererseits erfolgt die Kommunikation bei Tieren im wesentlichen über Düfte und den Geruchssinn. Es wäre ein leichtes zu zeigen, wie wir versucht haben, Probleme der nichtverbalen Kommunikation zu lösen. Wir sind ihnen in so vielfältiger Weise begegnet, daß wir wahrscheinlich ein sehr viel ausgeprägteresBewußtsein dafür entwickelt haben als der Durchschnittsbürger. Noch stecken wir in den allerersten Anfängen der Ausbildung und der geistigen Verarbeitung in Sachen nichtverbaler Kommunikation. Das einzige, was wir im Moment feststellen können, ist, daß wir ihre Existenz und ihre Notwendigkeit erkannt haben. Das Material, das auf diese Überblendung folgt, geht über die "engeren Orts grenzen" hinweg. Es ist ein Versuch, die Sichtweise der nichtverbalen Kommunikation in das geschriebene Wort umzusetzen. Bei einem solchen Umsetzen wird sich immer die Frage nach der Gültigkeit stellen. Einige "Gedankenbälle" sind leichter nacheinander zu entwirren als andere; die «Vermenschlichung" von Zeit und Raum schafft zwangsläufig Verzerrungen. Das war schon immer so. Man tut sein Bestes.
ZWEITER TEIL
Fernbereiche
I.
Die Vorbereitung
Das Folgende ist eine freie Übersetzung von nichtverbaler Kommunikation. Um überhaupt eine Wiedergabe möglich zu machen, wurden die meisten Nicht-Raum-Zeit-Ereignisse in Nachbildungen bewußten menschlichen körperlichen Erlebens umgewandelt. Dadurch kommt es zu einer erheblichen ''Vermenschlichung", die zwar die Verständlichkeit erhöht, gleichzeitig aber die Genauigkeit verringert. Um das Vorgehen zu erleichtern, haben wir bestimmte Worte in einem anderen Zusammenhang benutzt. So konnte eine Bedeutung entstehen, die nicht zu weit von der normalen Definition entfernt ist. Man kann nicht sagen, "er sagte" oder "er ging" oder «sie lächelte", weil es einfach nicht so war. Die körperlichen Voraussetzungen dazu waren nicht vorhanden. Hier einige Auszüge aus dem Wortschatz dieser «Nachbildungen": Abrunden, glätten: Etwas zusammenbringen, verarbeiten, schaffen. Ruhig werden, beruhigen, beschwichtigen. Alles in eigener Verantwortung. Flackern, unruhig sein: Unsicher sein, Ungewißheit, Unentschlossenheit zeigen. Formen: Feststellen, bestätigen, bekräftigen, eine Aussage machen. Abhängig vom jeweiligen Blickpunkt. Hell, leicht sein, leuchten: Sich freuen, glücklich sein. Eine Idee, einen Gedanken haben. Interesse, Begeisterung zeigen. In sich gehen: Bedenken, überdenken, überprüfen. Kennung: Mentaler (geistiger) Name bzw. «Adresse", d. h. das Energiemuster einer «Person" oder eines "Ortes". Klick!: Augenblickliche Veränderung im Bewußtsein. Leer sein: Etwas nicht verstehen, Verständnislosigkeit zeigen.
M-Band: Teil eines Energiespektrums, das im allgemeinen für Gcdan· ken verwendet wird. Ist weder elektromagnetisch noch elektrisch, magnetisch, nukleonisch oder ähnliches. M-Bandrauschen: Wird hervorgerufen durch unkoutrolliertes Den· ken und unkoutrollierte Empfindungen. Rollen: Belustigt sein, lachen. Routine: GedankenkugeL "Paket" aus Gedanken, Geistestätigkeit, totalem Gedächtnis. Enthält: Wissen, Information, Erkenntnisse, Erfahrungen, Empfindungen, Erinnerungen, Geschichte. Routine durchlaufen lassen: Teile der empfangenen Routine abrufen, nachdem sie vollständig aufgenommen worden ist. (Sich) öffnen, offen sein: Aufnahme bereit, aufnahmefähig sein. (Sich) schließen, geschlossen sein: Von außen kommende Reize abschwächen oder ganz ausschalten. Stumpf sein: Interesse verlieren, uninteressiert sein. Wahrnehmung haben, erhalten: Intuitiver Einblick, Einsicht, Eingebung. Intuitiv etwas verstehen. Vibrieren, schwingen: Gefühle zeigen. Wirbel: Geordnete Energie, im allgemeinen intelligent. Zeit-Raum-Illusion: Abweichung, Anomalie unter den «Standardisierten". Energiesystemen. Umfaßt unsere Erde und das gesamte physische Universum (abgekürzt ZRI). Eine der ersten Entdeckungen nach der neuen Methode des Jetzt-über· nimmt-jemand-anders-die-Führungwar die, daß ich mehr als einen nichtirdischen Körper hatte. Bei der Rückkehr merkte ich des öfteren, daß es einer kleinen zusätzlichen Anstrengung bedurfte, in den physi · sehen Körper zurückzugelangen. Zuerst hielt ich das für nichts weiter als eine unbedeutende Anpassungsschwierigkeit. Bei einem beson· ders schwierigen Versuch, in den Körper zurückzukehren, zog ich mich etwas zurück, brach den Versuch dann ab und befaßte mich mit dem Problem. Ich sah nicht nur einen physischen Körper, sondern zwei- als ob meine Sehfähigkeit durch Astigmatismus leicht beein· trächtigt wäre. Sie schienen sehr dicht beieinander zu sein, nicht wei · ter als acht oder zehn Zentimeter auseinander, der eine leicht hinter dem anderen und blasser. Langsam schwebte ich auf den näheren der beiden zu und glitt mühelos hinein. Ein paar Augenblicke verharrte ich in dieser Stellung. Es hatte den Anschein, als würde ich schon teilweise vom irdischen Körper durchdrungen, aber als wären beide noch nicht ganz deckungsgleich. Dieser Zustand war mir vertraut. Er führte mich ganz zurück zu der Schwingung, die zuerst spürbar war,
und dann zur Lähmung des Körpers, die damit einherging. Das Gefühl war fast identisch- ohne die panische Angst. Von dort ab war es leicht, mit einer einfachen ruckartigen Bewegung, die dem Zucken der Schultern glich, wieder in den irdischen Körper einzutreten. Danach schenkte ich dem Wiedereintritt in den Körper besondere Aufmerksamkeit und stellte fest, daß ich vor dem Wiedereintritt in den irdischen Körper tatsächlich in eine zweite Hülle schlüpfte. Rein äußerlich war sie identisch mit der physischen, nur nicht so dicht. Bei der Rückkehr wirkte dieser zweite Körper jedoch wirklichkeitsnäher, als sei er der kompaktere der beiden. Beim Eintritt in den zweiten schien dann der eigentliche irdische Körper wieder der endgültigere zu sein. Ich begann außerdem, den Trennungsprozeß genauer zu beobachten, in der Annahme, daß ich die Loslösung von diesem Zweitkörper würde wahrnehmen können. Das war sehr wirklichkeitsnah, wie ich feststellte. Ich konnte im zweiten Körper bleiben, ganz dicht beim irdischen schweben, konnte mich aber nicht weiter als fünf Meter entfernen. Es erinnerte mich an meine ersten außerkörperlichen Aktivitäten. Es rief mir außerdem die vielen enttäuschenden Versuche jener frühen Tage, mich weiter zu entfernen, ins Gedächtnis zurück - und den Augenblick, als ich den Punkt erreichte, wo ich frei war. Später, ohne mir über den Grund im klaren zu sein, gab ich den Schlüssel zu dieser Befreiung auch an andere weiter, und zwar in einer bestimmten Übung, der geistigen uSicherheitsbox", in der man Gedanken ablegen kann, die im Weg sind. Nachdem ich den eigentlichen Vorgang einmal begriffen hatte, lief alles wie von selbst, was für die Ablösung wie für die Rückkehr galtich ließ den zweiten Körper nahe dem irdischen in dessen "Umlaufbahn" und bewegte mich, völlig losgelöst vom irdischen, in einem "dritten» Körper oder einer aus Energie bestehenden Substanz umher (gestaltlos?). Ich machte mir keine weiteren Gedanken mehr über die Einzelheiten. Für meine Zwecke genügte es mir zu verstehen, wie es funktionierte, ohne daß ich den Grund kennen mußte. Ein weiterer früher Erfolg meines Navigators (mein vollständiges Selbst?) bestand darin, daß ich mich an das Zum-Unterricht-Gehen erinnerte. Es geschah nach dem üblichen Ablösungsvorgang vom Körper, als ich mich dieser Führung überließ und mich plötzlich inmitten einer Menge grauer Gestalten befand, ohne daß ich mich viel bewegt hätte. Mit «Menge» meine ich so viele, daß sie in der Ferne zu verschwinden schienen. Alle blickten in eine Richtung, und keiner schien meine Ankunft bemerkt zu haben- außer einem, der heller als die anderen war. Er kam auf mich zu und machte halt.
Er öffnete sich -mit Worten! In meinem Bewußtsein. (Freue mic.;h, daß du wieder da bist, Bob. Du hast ein paar Lektionen verpafjt.) Ich flackerte. (Ja, em, ich hatte zu tun.) Die Gestalt wurde deutlicher. (Du bist verändert. Du stehst doch nicht unter Drogen oder Alkohol, odern Ich öffnete mich weit. (Ich habe viel Routine verloren oder kann sie nicht hervorholen. Wo bin ich!) Die Gestalt rollte. (Du bist wieder in der Klasse der Schläfer.) Ich ging in mich, und die Wahrnehmung stellte sich klar und deutlich ein. Die Klassen der Schläfer- besucht von zahllosen Menschen während eines Teils ihres Tiefschlafs, während der im Schlaf außerhalb des Körpers verbrachten Zeit. Die einzige Einschränkung war, daß dieser Schlaf sich nicht durch Medikamente erzwingen ließ, er mußte natürlich sein. Wie oft ich schon hier gewesen war, lange bevor ich es wußte, bevor ich überhaupt etwas von außerkörperlichen Erfahrungen unddiesenDingen wußte, konnteich beimErwachennichtmehrsagen, wie alle anderen auch. Wenn etwas durchsickerte, hing es mit einem Traum zusammen, mit Inspiration, Gedanken oder Vorstellungen. Und ich kannte meinen Lehrer. (Hallo, Bill.) Bill rollte. (Hat ja lange genug gedauert. Willst du, daß ich dich anschließe!) Ich flackerte. (Ich weiß nicht recht. Sieh mal, ich glaube, ich bin anders. Ich schlafe nicht.) Bill war etwas leer, wurde dann aber hell. (Ah, du bist von denen. Wiekam das!) Ich formte. (Ich weiß nicht. Ich hab's einfach gemacht.) Bill ging in sich und öffnete sich dann. (Das heißt, du gehörst nicht mehr hierher. Zu schade. Du warst einer meiner besten Schüler.) Ich flackerte. (Bist du da sicher~ Daß ich nicht hierhergehöre!) Bill rundete ab. (Ich habe sie schon früher gehabt. Es läuft nicht. Typen wie du werden ungeduldig, langweilen sich. Die Geschäftigen. Die Außerkörperlichen sind immer beschäftigt, beschäftigt beschti'ftigt.) Ich rundete vorsichtig ab. (Willst du mich nicht noch ein letztes Mal anschließen~ Solange ich noch hier bin!) Bill war stumpf. (Du weißt es wahrscheinlich schon. Kann das Programm nicht mehr ändern.) Ich öffnete mich weit. (Versuch's doch nochmal mit mir.) Bill flackerte und warf mir eine Routine zu. Ich öffnete sie mühelos. KLICK!
Die Anti-Magengeschwür-, Angstdämpfungs-, Spannungsabbau-, Einbei tsformel: Die eigentliche Ursache aller menschlichen Sorgen liegt im Gesetz des Wandels. Alle menschlichen Konflikte lassen sich auf dieses Gesetz zurückführen. Manche machen sich Sorgen, daß Veränderungen eintreten könnten, andere, daß sie nicht kommen. Kriege werden ausgetragen, damit der Wandel aufgehalten oder beschleunigt wird. Auf der Ebene des einzelnen wird das in den verschiedenen Formen der Unentschiedenheit sichtbar. Angst schleicht sich in das Planen, Angst vor den Folgen jeder Entscheidung oder Handlung. Der Druck wird größer, verstärkt sich, wenn die Entscheidung ausgesetzt, verschoben wird. Als Ergebnis häufen sich Gifte in allen Teilen des menschlichen Organismus an, bis er nicht mehr richtig arbeitet. Unentschlossenheit bringt Verderben. Betrachten wir die Statistik von Entscheidungen, ganz allgemein und vereinfacht. Bei jeder Entscheidung beträgt die Wahrscheinlichkeit fünfzig Prozent, daß die richtige oder konstruktive Wahl getroffen wird. Wird der richtige Weg eingeschlagen, gibt es offensichtlich keine Schwierigkeiten. War die Entscheidung falsch, werden Probleme auftreten. Wenn es dazu kommt, besteht eine soprozentige Wahrscheinlichkeit, daß die Entscheidung zurückgenommen werden und statt dessen der konstruktive Weg eingeschlagen werden kann. Es besteht also nur eine Chance von höchstens eins zu vier, daß bei der Entscheidungsfindung eine unwiderrufliche Richtung eingeschlagen wird. Alle wichtigen Entscheidungen in der Menschheitsgeschichte sind mit deutlich schlechteren Chancen als eins zu drei getroffen worden. Bei einigen lagen sie bei eins zu zwanzig, und das Ergebnis war dennoch positiv. Um von der unergiebigen Entschlußlosigkeit wegzukommen, machen Sie sich den Standpunkt zu eigen, daß jede Handlung oder Entscheidung besser ist als gar keine, wenn von einer Wahrscheinlichkeit von drei zu eins ausgegangen wird. Um die Sache ohne Schock ins Rollen zu bringen, machen Sie folgendes: Erstellen Sie eine A-Liste. Schreiben Sie in diese Listeall ihre Sorgen, Ängste und Befürchtungen, gegen die Sie absolut nichts unternehmen können. Sie können nichts am Wetter von morgen ändern. Es wird regnen, schneien, kalt oder warm sein, und Sie können nichts tun, um das zu verhindern. Wenn Sie heute absolut nichts in einer Sache unternehmen können, setzen Sie sie auf die A-Liste.
Erstellen Sie eine B-Liste. Setzen Sie auf diese Listeall Ihre Sorgl:ll, Ängste und Befürchtungen, gegen die Sie heute etwas unternehmen können, wo Sie handeln können, ob nun viel oder wenig. Erstellen Sie eine C-Liste. Setzen Sie auf diese Listeall Ihre grogcn oder kleinen Bedürfnisse, Hoffnungen und Wünsche, die noch erfüllt werden sollten.
Machen Sie noch heute folgendes: I. Nehmen Sie die A-Liste, zerreigen Sie sie und tilgen Sie damit alle dort aufgeführten Posten aus Ihrem Bewußtsein. Warum seine Kraft vergeuden und sich Gedanken über etwas machen, das man doch nicht ändern kann? 2. Nehmen Sie die B-Liste und handeln Sie, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, um mit der Lösung der dort aufgeführten Posten zu beginnen. Einiges läßt sich vielleicht sofort erledigen und kann daher abgehakt und aus dem Bewußtsein gestrichen werden. Anderes wird nicht mehr so drängen, weil Bewegung in die Sache gekommen ist, eine Entscheidung getroffen wurde. 3· Nehmen Sie sich wenigstens einen Punkt der C-Liste vor, etwas Wichtiges oder Unwichtiges, was Sie in die Richtung dieses Zieles bringt. Gehen Sie jeden Tag so vor, bis Sie keine A- und keine B-Liste mehr haben und sich Ihre Kraft und Ihr Bewußtsein nur noch auf die Punkte Ihrer C-Liste richten. Dann werden Sie gelassen Ihr Lebensziel als Mensch erreichen.
KLICK!
Ich ergriff die Routine, nahm sie zu mir und wandte mi<::h an Bill. (Das ist ganz toll. Kommt mir bekannt vor.) Bill formte. (Sollte es auch. Du mußt es ein paar hundert Stunden früher schon durchgenommen haben.) Ich öffnete mich. (Bill, wenn ich nicht hierhergehöre, wohin gehe ich dannO (Ich weiß nicht. Ich habe nicht die geringste Ahnung.) (Es muß doch Klassen für, hm, Einzelgänger wie mich geben.) Bill formte. (Bestimmt gibt es die. Ich mache jetzt meine Runden. Komm wieder vorbei, wenn du willst. Ich bin zwei Ringe weiter draufjen.) Ich öffnete mich weit. (Gerne, Bill.)
Er drehte sich um und verschwand in dem Heer grauer Gestalten, und da mich nichts weiter lockte, machte ich kehrt und tauchte zurück in die Körperlichkeit. Der Wiedereintritt erfolgte normal. Die nächsten Erlebnisse aus dieser ersten Zeit waren mehrere Beispiele für das alte Wort von den Narren und den Engeln. Ich kann mir nicht vorstellen, daß letztere Angst haben, nur von Fall zu Fall. Was erstere betrifft, war ich am Anfang viele Male ahnungslos hineingeprescht und hatte mich damit sicher qualifiziert. Ich fing an, es die uEntnarrungsbehandlung" zu nennen. Ich unterstellte, daß mein Größeres Selbst !Seele?) immer wußte, was ich tat. Von ihm hatte ich gelernt, wie man eine Zielvorrichtung benutzt, die einfach Kennung genannt wurde; sie ähnelte einem Signal, dem man zu dem bestimmten Ort oder Wesen folgen konnte. In diesem einen Fall der "Entnarrung" hatte ich mich früh am Morgen aus dem Körper geschält, und nachdem ich den zweiten hinter mir gelassen hatte, machte ich die zaghafte Bemerkung, daß es eigentlich schön wäre, eine den Menschen nahestehende Zivilisation zu besuchen, die in Zeit und Raum war und die ich verstehen konnte. Augenblicklich durchfuhr mich die Kennung z- 55, und so griff ich zu und streckte mich. Ich hatte das vage Gefühl, mich fortzubewegen, und befand mich vor einer schwach glühenden Gestalt. Weitere ähnliche Gestalten waren im Hintergrund. Ansonsten nichts. Die Gestalt öffnete sich. (Ja, Robert, so sehen wir uns wieder.) Ich flackerte. (Hm, ja.) (Immer noch auf der Suche nach den Geheimnissen des UniversumsO Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. Es war eindeutig keine den Menschen nahe Zivilisation, und dieses Wesen schien mich zu kennen. Irgendein Fehler bei der Kennung, aber die Ausstrahlung kam mir vertraut vor. Ich wollte nicht das Übliche fragen, aber ich mußte es. (Wo bin ichO Die Gestalt rundete ab. (Äußerster Ring, Robert. Noch ein letzter Zyklus im Menschlichen, und das ist es dann. Für mich jedenfalls.) Ich flackerte. (Ich habe keine Wahrnehmung der Kennung Z-55, aber ich kenne dich.) Z-55 rollte. (Nach so vielen gemeinsamen Stunden Musik ... Die Fahrt nach Cuba in den 50er fahren, um Aufnahmen in Havanna zu machen ... ) Die Wahrnehmung kam mir klar und sicher. Selbstverständlich kannte ich ihn. Auch damals hatte ich ihn schon einen alten Kumpel genannt. Ich vibrierte stark. (Lau! Natürlich! Die Kennung Z- 55 hat
mich verwirrt. Du scheinst dich verändert zu haben. Es ist toll, wieder mit dir zusammenzusein!) Z-5 s/Lou rundete ab. (Nun ja, ich habe schon einige weitere Runden im Menschlichen hinter mir, seit wir zusammenwaren, Lau ist also schon etwas überholt.) Ich ging in mich. Lou, einer der liebenswertesten Menschen, der mir je begegnet war ... Musiker, Arrangeur, Orchesterleiter ... der ruhig seiner Arbeit lebte ... Stunden und Tage haben wir zusammen verbracht ... bis tief in die Nächte gearbeitet und komponiert ... Akkordsequenzen, Instrumentierungen erarbeitet ... dann trennten sich unsere Wege . . . und ich erfuhr von seinem frühen Tod . . . ich wußte, daß er Diabetes hatte ... Z-5 5/Lou öffnete sich. (Du bist noch immer im Menschlichen!} Ich rundete ab. {Jaha.) Er flackerte. (Oh, ein Schläfer. Und du bist so weit rausgekommen/ Das ist sehr gut. Schade, daß du dich nicht erinnern wirst.) Ich öffnete mich noch mehr. (Es ist nicht ganz so, Lau. Ich, äh, hier.) Ich übermittelte ihm eine knappe Routine, die den Beginn der außerkörperlichen Erfahrung abdeckte. Er nahm sie auf und schloß sich. Dann öffnete er sich wieder und rollte etwas. (Einer von denen bist du. Das hast du mir nie gesagt.) Ich formte. (Ich wußte es selbst nicht, als wir zusammenarbeiteten.) Er flackerte. (Wie pass' ich jetzt da rein/ Du kommst und besuchst mich. Ein bißeben Musik/) Ich formte erneut. (Ich weiß nicht. Ich wollte eine den Menschen nahe Zivilisation besuchen, habe deine Kennung bekommen . .. und da bin ich.) Z-5 s/Lou wurde hell. (Du wolltest meine ... äh ... Heimatstadt besuchen, gewissermaßent) Ich rollte. (Nicht Kentucky. Ich bin dort gewesen. Das ist mir zu menschlich!) Er rollte mit mir. (Nein, nein ... meine ursprüngliche Heimat. Es ist genau das, was du willst, deshalb hast du meine Kennung bekommen ... Es ist, äh, anders, aber du kannst es gut verstehen.) Ich ging in mich. Wenn man noch nie an einem exotischen Ort war, oder an einem Ort, den man wenigstens aus der Ferne für exotisch und aufregend hält, stellt man sich sehr viel vor. Man malt sich aus, was man alles tun und erleben würde. Vor lauter Begeisterung ist man bereit, alle möglichen Einschränkungen hinzunehmen, die von außen unwichtig
erscheinen. Allerdings vergißt man etwas sehr Wesentliches. Man schleppt als heimliches Zusatzgepäck den eigenen kulturellen Hintergrund als Meßinstrument mit sich herum. Z-s s/Lou wurde ganz hell. {Um es richtig mitzubekommen, solltest du als normaler Tourist dorthin gehen, mit nicht zu vielen Sachen, und während des regulären historischen Ereignisses hindurch dort bleiben, das wir, äh, sie die Brandung nennen.) Ich wurde ebenfalls hell. (Sehr gut! Gute Wahrnehmung.) (Und du kannst es nur richtig erleben), fuhr er fort, (wenn wir die Kommunikation bis nach der Brandung unterbrechen. Ein bißeben wie die Übung im Menschlichen, aber ohne das Auslöschen der Routine.) Ich öffnete mich weit. (Ich bin sofort dabei. Wie kommen wir wegO (Ich bin dein Anker hier. Für die Rückkehr brauchst du nichts weiter zu tun als auf meine Kennung abzustellen.) Eine seltsame Strahlung mischte sich in sein Bild. (Um dorthin zu kommen, stell dich ein auf die Kennung ... Zeer-Brandung ... ) Ich vibrierte. (Zeer-Brandung.) Ich griff aus und streckte mich. KLICK! Ich war in einer Stadt, oder was aussah wie eine Stadt. Überall standen Gebäude, ziemlich einförmig und keines höher als drei oder vier Stockwerke. Sie waren nicht besonders schön oder ungewöhnlich und hatten an den Seiten Öffnungen, die ich als Fenster und Türen wahrnahm. Die Straßen oder der Raum zwischen den Gebäuden waren nicht übermäßig breit und wurden nur von Personen bevölkert, in meiner Wahrnehmung Wesen wie ich, oder wie ich augenblicklich war. Keine Autos, LKWs oder Fahrzeuge irgendwelcher Art. Keine Masten an den Straßen, keine Leitungsdrähte, keine Gehwege. Es war heller Tag, aber ich konnte keine Sonne entdecken. Ich lief umher und mischte mich unter die Bewohner, die mich zwar bemerkten, aber auf mich nicht wie auf einen Fremden zu reagieren schienen. Mit jedem Schritt wurde ich sicherer, und die Bewohner kamen mir immer menschenähnlicher vor. Alle wirkten sehr bestimmt und gesammelt, als wären sie mit etwas beschäftigt, das nicht viel Ablenkung vertrug. Wenn es irgendeine Körpersprache gab, dann zeigte sie niemand. Es war tatsächlich so, daß ich die Männcr nicht von den Frauen unterscheiden konnte, was ungewöhnlich
für mich war, und so nahm ich an, daß es eine solche Unterscheidung nicht gäbe. Da ich die Aufmerksamkeit keines der auf der Straße Umherlaufenden erwecken konnte, betrat ich eines der Gebäude und befand mich bald in einem großen Raum, der stark der Eingangshalle eines mittelgroßen Hotels glich. Personen standen herum, scheinbar im Gespräch. Ich ging auf einen Mann (?) zu, der hinter einem Schreibtisch zu stehen schien. Er sah mich erwartungsvoll an. Mir war klar, ich brauchte einen Grund. "Haben Sie, em, haben Sie hier ein Restaurant?" Ich versuchte, es beiläufig zu äußern, aber als er mich leer ansah, wußte ich, daß ich es falsch gemacht hatte. Ich schaltete um auf meine kümmerliche nichtverbale Kommunikation. (Haben Sie eine Möglichkeit, wo ich mich aufladen kannO Der Mann wurde ganz hell und deutete nach rechts. Als ich in die angegebene Richtung ging, fühlte ich mich obenauf. Ich hatte einen Test bestanden. Sie benutzten keine Worte, verstanden mich aber. Selbst meine kärgliche nichtverbale Kommunikation. Ab jetzt würde es leicht sein. Ich fing an, mich zu fragen, was sie wohl aßen. Bestimmt war es etwas Ungewöhnliches. Vor mir war ein Bogenc gang, hinter dem es dunkel zu sein schien- nein, nicht dunkel, nur anders erleuchtet, eine Mischung aus Farben. Voller Selbstvertrauen trat ich durch den Bogengang und in die Farben hinein. Kaum darin, traf mich die Strahlung wie eine Wand aus Flammen, und ich stolperte zurück. Das war nicht das Restaurant, der Mann hatte mich falsch verstanden. Von allen Seiten drang die überwältigende Kraft weiblicher Sexualität auf mich ein, einladend, bittend, verheißungsvoll - es war zuviel. Mit großer Mühe gelangte ich durch den Bogengang wieder nach draußen und versuchte schwer atmend, mich zu beruhigen. Ich war gerade einigermaßen gefaßt, als ich aufblickte und der Mann von der Rezeption (?) vor mir stand, in Begleitung zweier anderer Männer - in meiner Wahrnehmung Polizei, Behörde, KGB o. ä. Einer der KGB-Männer trat näher. (Ihre Kennung, bitte.) Ich fing an, in meinen Taschen nach meiner Brieftasche zu suchen, aber der einteilige Umhang, den ich trug, hatte keine Taschen. Aber ich hatte einen Gürtel, an dem eine kleine Tasche befestigt war. Ich griff hinein und fand eine Karte darin. Ich holte Hie heraus; sie glich am ehesten einer Kreditkarte. Der KGB-Mann nahm sie. orüfte sie genau und sah mich dann an.
(Von der Erde, wie~ Noch nie von der Stadt gehöl't. Auf der anderen Seite des OzeansO Ich rundete ab. (Warum, äh, ja, sehen Sie ... ) Der KGB-Mann deutete mit der Karte auf mich. (Wir haben es nicht besonders gerne, wenn Sie uns besuchen, aber Sie haben sich wenigstens an die Bestimmungen zu halten.) Ich war erleichtert. (Natürlich, ich verstehe.) (Hier gehen wir nicht in private Räume und nehmen uns, ohne vorher zu bezahlen. Immer zuerst bezahlen.) Der KGB-Mann wandte sich an den Mann vom Schreibtisch und gab ihm meine Karte. (Wieviel willst du davon? Er hat nicht sehr viel.) Der Mann steckte die Karte in seine Gürteltasche. (Das müßte ungefähr reichen.) Ich erhob Einwände. (Aber das ist alles, was ich habe, ich kann nicht. .. ) (Dann müssen wir Sie kennzeichnen.) Der zweite KGB-Mann trat vor und ergriff meine Hände. (Wir können Sie nicht herumlaufen und Unruhe stiften lassen, ohne daß Sie irgendeine Kennung haben.) Ich war unsicher. (Was haben Sie vorO Der zweite KGB-Mann zog eine flache Schachtel aus seiner Tasche und öffnete sie. (Halten Sie still, es tut nicht weh.) Er nahm eine Hand und drückte meine Fingerspitzen in die Schachtel. Fingerabdrücke, dachte ich, sie nehmen meine Fingerabdrücke. Doch ich irrte mich. Eine schwarze Farbe breitete sich schnell über meine Finger aus, bis die ganze Hand schwarz war. Ich blickte noch ganz entgeistert darauf, da steckten sie schon die Finger der zweiten Hand in die Schachtel, und ich hatte zwei schwarze Hände. Ich versuchte, die Farbe abzureiben, doch sie war in die Haut eingedrungen. Der erste KGB-Mann betrachtete zufrieden meine Hände. (Das müßte eigentlich reichen. Zumindest sehen die Leute Sie jetzt kommen.) (Und seien Sie gewarnt), fügte der zweite KGB-Mann hinzu. (Ich würde Ihnen raten, nach Hause zurückzukehren. Nicht viellos für Sie, so wie Sie sind. Keine Kennung, mit der Sie spielen können.) Der erste KGB-Mann blickte mich streng an. (Wir werden Sie im Auge behalten.) Dann drehten sich die beiden um und gingen quer durch den Raum hinaus auf die Straße. Ich rundete gegenüber dem Portier aus der Halle ab. (Tut mir leid, ich wußte nicht, daß es ein Privathaus ist.) Der Portier vibrierte. (Was gibt es denn sonst nochO Ich war unsicher. (Sie meinen, diese Gebäude hier sind alle privaU)
Der Portier wurde stumpf. (Was machen denn dannalldie Leute hier~ Das sind doch an die hundert!) Ich war so energisch, daß ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenkte. (Es ist ihr privater Bereich, natürlich.) (Alle hundertn Der Portier winkte mich zu sich an den Schreibtisch, und ich ging zu ihm. Er wies auf die Zeichnung an der Wand hinter sich. Auf ihr waren fünf Reihen großer, schwarzer Punkte zu erkennen, die wie Löcher aussahen, zwanzig Stück je Reihe. (Das ist unser persönlicher Bereich.) Er machte eine stolze Geste. (Der beste in der Stadt.) Ich starrte auf die Zeichnung. (In die gehen Sie reinn Er nickte. (Nur wenn die Brandung kommt. Sie sind in der Mitte so groß.) Er zeigte mit den Armen eine Strecke von etwa sechzig Zentimetern und wollte gerade fortfahren, als in der Ferne ein Geräusch wie Donnern aufkam und der Boden zu beben anfing. Im Nu waren alle im Raum Anwesenden auf den Beinen und eilten durch Hinterausgänge hinaus. Der Portier rannte hinterher. (Das ist die Brandung) rief er über die Schulter. (Ich nehme an, Sie sind deswegen gekommen, aber besser, Sie begeben sich schnellstens zu Ihrem persönlichen Bereich.) Dann war der Raum leer, und ich versuchte, nicht den Halt zu verlieren, als der Boden sich rhythmisch hob und senkte. Ich schwankte hinüber zum Eingang. Das Tosen wurde immer lauter. Von weitem näherte sich mit großer Geschwindigkeit eine mächtige Welle, aber nicht aus Wasser, sondern im Boden selbst, die die Gebäude und Straßen wie Strandgut hundert Meter und höher hob. Hinter der ersten Welle sah ich eine zweite und dritte, die noch größer als die erste waren. Vielleicht kamen noch mehr, aber ich hatte nicht die Möglichkeit, das herauszufinden, denn die erste Welle brauste heran, und das Gebäude hob sich und wankte, und ich mit ihm, es bebte, schlingerte, bog sich und ächzte ... . . . verzweifelt versuchte ich, mich zu konzentrieren, aber welche Kennung? Kennung ... Kennung Z-5 s/LOU ... Z-s s/LOU ... danach greifen und strecken, ausgreifen und strecken ... fest geschlossen ... ganz fest ... KLICK!
Es war still, das Stampfen hatte aufgehört. Ich versuchte, das Zittern so weit zu unterdrücken, daß ich mich öffnen konnte. Schließlich gelang es mir. Ich stand vor z- 55 /LOU und nahm seine höfliche Erwartung wahr. Ich rundete ein wenig ab. (Das ist Heimat für dich! Wo warst du, bevor du als Mensch angefangen hasU) Er formte. (Nicht in Kentucky.) (Und du gehst dorthin zurück?) Z-5 5/LOU öffnete sich weit. Er glühte hell, fast weiß. {Nein, nicht dorthin.) Plötzlich ertönte ein dringendes Signal zurückzukehren, und bevor ich antworten konnte, bewegte ich mich automatisch zurück, und er verschwand langsam ... Ich schwebte wieder über meinem irdischen Körper; das Rückkehrsignal war noch immer sehr stark. Ich glitt in den zweiten, dann in den irdischen Körper und richtete mich auf dem Wasserbett auf. Körperlich alles in Ordnung, keine volle Blase. Kein Signal. Was hatte mich zurückgerufen? Ich konnte nichts entdecken. Die uEntnarrungsbehandlung ... Sie stürzten herein. Daß ich mich meinem ganzen Selbst zur Steuerung und Zielfindung überlassen habe, bewirkte, was ich jetzt als einen Schnellkurs für das Verständnis von Schauplatz II erkenne, wie ich diesen Bereich früher genannt habe. Es fing mit festen Grundlagen am inneren Ende des Spektrums an, mit einem abgeänderten Prozeß, der unvermeidliche Schlußfolgerungen erzwang. Einfach ausgedrückt, ich konnte zwar beobachten, aber nicht teilhaben. Das Ziel, entdeckte ich, hatte viele Facetten und wurde teilweise erst lange nach dem Ereignis selbst deutlich. Eines der einprägsamsten Beispiele erlebte ich eines Nachts, als ich mich aus dem irdischen Körper schälte. Noch bevor ich mich vom zweiten Körper freimachen konnte, machte sich in mir ein übermächtiger Drang nach sexueller Vereinigung bemerkbar. Ich wollte schon meine übliche Abkühlungstechnik: "Nicht-jetzt-sondern-später" anwenden, als ich mich mit einer plötzlichen Verlagerung abrupt fortbewegte. Die Bewegung war schnell und kurz. Als ich endlich etwas wahrnehmen konnte, merkte ich, daß ich nur wenige Meter vor einem riesigen Haufen sich windender Gestalten stand. Er stieg an, soweit das Auge blicken konnte. Nach allen Seiten, nach rechts und links, verlor er sich in der Ferne. Es erinnerte mich stark an das Gewimmel riesiger Angelwürmer auf dem Boden einer Konservendose, wenn man sie über Nacht in der Dose gelassen hatte. Es war ein ständiges Wogen, Tausende und aber Tausende. Die nassen, schlüpfri-
gen Gebilde wanden sich in dem Gewirr umeinander, mühten sich, versuchten, etwas zu erreichen ... kamen aber doch nie an ein Ziel. Drei Wahrnehmungsschocks trafen mich gleichzeitig. Die Gestalten waren keine Würmer, sondern Menschen! Das zweite war die unglaubliche, betäubende, männliche und weibliche sexuelle Ausstrahlung, die von der brodelnden Masse ausging. Das dritte war, daß sie alle physisch tot waren. Ich wollte mich umdrehen und fortlaufen, doch irgend etwas in mir hielt mich zurück. Ich beruhigte mich schließlich so weit, daß ich analytisch an die Sache herangehen konnte. Wollte ich mich dazugesellen? Ich schüttelte mich vor Ekel. Nichts war von dem sexuellen Drang geblieben, den ich noch Augenblicke zuvor für so wichtig gehalten hatte. Ich empfand die starke Wahrnehmung, daß er wiederkommen würde, aber nicht dort, wo er restlos beherrschte, was ich dachte oder tat. Gleichzeitig mit diesem Erkenntnisblitz durchströmte mich eine andere Empfindung - intensives Mitleid mit denen, die in dem wogenden Haufen gefangen und so fixiert und versessen darauf waren, nach sexueller Befriedigung zu streben, daß sie sich des Daseins der anderen überhaupt nicht bewußt wurden; und Zorn auf ein System, das derart behindern, unterdrücken und entstellen konnte, daß solch eine Situation wie die vor meinen Augen entstand. Waren das die Ausgestoßenen des Menschheitsprozesses, die in alle Ewigkeit so würden bleiben müssen? Ich bewegte mich langsam vorwärts und hielt am Rande des Gewühls inne. Die sich windenden Leiber waren von Männern und Frauen unterschiedlicher Gestalt und Größe und glänzten vor Nässe. Ganz kurz kam ein nacktes, behaartes Bein aus dem Gewirr hervor, und ich packte den Fuß und zog ... Das Bein stieß ins Leere und versuchte, zurück in die wabbernde Masse zu gelangen. Ich zog kräftiger, bemüht, nicht vom schweißbedeckten Fußgelenk abzurutschen. Nach und nach gelang es mir, auch den übrigen Körper herauszuziehen. Es war ein Mann von kleiner Statur, mit dunklen Haaren und feinen Zügen, dessen Alter sich nicht bestimmen ließ. Er lag auf dem Bauch, bewegte Arme und Beine wie eine Krabbe und versuchte, sich zurück in den Haufen zu ziehen, völlig blind für die Tatsache, daß ich seinen Fuß festhielt und ihn daran hinderte. Ich hielt ihn mühelos zurück, beugte mich vor und rief ihm ins Ohr, (He, ich will mit dir rede.n. Halt mal einen Moment still!} Nichts deutete darauf hin, daß er mich härte. Sein Gesicht hatte den starren Ausdruck banger Erwartung. Er mühte sich zurückzukriechen, und ich hielt ihn fest und fragte mich, was ich weiter tun sollte.
Ich versuchte es mit etwas anderem. {Die Polente, die Polizei, ein Überfall! Du mußt hier raus!) Ich wartete auf eine Reaktion, aber nichts tat sich. Ich konnte ihm nicht die Strahlung vermitteln, die seine Aufmerksamkeit hätte wekken können. Ich ließ seinen Fuß los, und er robbte zurück in das Gewühl und wurde von der Masse aufgesogen. Betrübt wandte ich mich ab, streckte mich nach meiner körperlichen Kennung und kehrte ohne Zwischenfälle zurück. Von dem Tag an verfügte ich über eine neue Methode, sexuelle Aufwallungen zu zügeln. Ich brauche nur noch an diesen wimmelnden, sich windenden, kopflosen Menschenhaufen zu denken. Das genügt. Diese Episode war noch von der harmloseren Art, die man in den unmittelbaren nachkörperlichen Bereichen erleben kann. Ich bemerkte bald, daß bei meinen geführten Ausflügen dorthin ein bestimmtes Schema am Werk war - Daseinsbereiche, die ich früher immer ganz schnell durchquert hatte, um einer Begegnung auszuweichen. All diese Streifzüge nahmen ihren Anfang, wenn ich mich noch im zweiten Körper befand, bevor ich ihn zurücklassen und mich hinausbegeben konnte. Ich fühlte mich geborgen und sicher, wenn mein höheres Selbst die Führung übernahm. Das Gefühl stimmte, aber nicht der Grund.
2.
Kontal
Der Argwohn begann, als ich meinte, einen guten Einblick in die menschliche Erfahrung gewonnen zu haben. Rückblickend läßt sich sagen, daß das alles vielleicht von Anfang an so geplant war. Ich hatte mich frohgemut und ohne viel Aufhebens in außerkörperliche Situationen begeben und war zurückgekehrt und war stets sicher, daß mein mich leitendes ganzes Selbst die Antworten wüßte und sich aller auftretenden Schwierigkeiten annähme. Bisher hatte es wunderbar funktioniert, und vielleicht war das der Grund, daß sich ein leichter Argwohn in mir zu regen begann. Für wie großartig mein Ego sich immer halten mochte, ich wußte doch, daß ich nicht so gut war. So trat wieder eine meiner vielen fragwürdigen Eigenschaften zutage. Ich kann etwas Gutes nicht in Ruhe und einfach sich selbst überlassen, ich muß herausfinden, was dahintersteckt. Bei mehreren Ausflügen im Zustand der Außerkörperlichkeit versuchte ich, mir bewußt zu werden, wer für den Antrieb und/oder das Steuern verantwortlich war. Am Anfang war der Kontakt schwer faßbar, nur die Wahrnehmung einer freundlichen Gegenwart hinter mir, die die Richtung angab. Ich drehte mich um, aber nichts war zu sehen bestenfalls die Andeutung einer wohlmeinenden Gegenwart. Aber es war da und schien eindeutig von außen zu kommen. Ich ging noch einmal meine Notizen ganz bis zum Anfang durch. Ich war erstaunt, daß ich übersehen hatte, was so offenkundig war. Eine Hand, die mir heraushalf, eine Hand auf meinem Arm; eine Antwort auf mein verängstigtes Schreien und die dezenteren Hinweise, die dank der neuen Perspektive sichtbar wurden. Ich hatte sie damals Helfer genannt und beließ es dabei. Zumindest hatte ich meine Aktivitäten nicht meinem «größeren Selbst» überlassen, sondern ihnen, wer immer «Sie,, sein mochten. Danach versuchte ich während meiner aktiven außerkörperlichen
Erfahrungen viele Male, mit diesen Wesen in Verbindung zu treten, mit einzelnen und mehreren, aber vergebens. Doch halt: Ich dachte, ich bekäme keine Antwort, weil keine Worte vorkamen, nur Bilder, Empfindungen und Handlung. Die Änderung trat ein, als ich allmählich begriff, daß ich sozusagen nicht ihre uSprache" sprach. Die Durchsicht meiner frühen Notizen bestätigte das für die meisten Fälle. Worte und Sprache, wie wir sie kennen, sind etwas rein Menschliches. Ich verstand nun meine Schlußfolgerung - sie war menschlich. Mein ramponiertes Ich erholte sich ein wenig angesichts der Erkenntnis, daß ungeachtet meiner Kommunikationsmethode eine Antwort von diesen- Nichtmenschen? -erfolgte. In diesem Bewußtsein fragte ich weiter und ließ usie» auch in Zukunft die Lenkung übernehmen, aus dem einfachen Grund, weil es bisher immer gutgegangen war. Wer immer sie waren, sie kannten das Gebiet bestimmt besser als ich. Jedoch versuchte ich jedesmal eine andere Kommunikationsart, und die Ergebnisse blieben nicht aus. Ich sandte stumm Gedanken an die vermutete Gegenwart hinter mir Bilder, Handlungen, Gefühle und Empfindungen. Jedesmal kam eine Reaktion der gleichen Qualität. Es bedurfte schon einer analytischen und subjektiven Einstellung, um zu verstehen, was ich da empfing. Ich war erschreckend langsam, sie waren bewundernswert geduldig. Heraus kamen die Ansätze dessen, was wir als nichtverbale Kommunikation bezeichnen. In meinem Bewußtsein war es ein Meilenstein. Ich erkannte damals, daß nichtverbale Kommunikation möglich ist, und sah den Unterschied. Sehr viel mehr war es nicht. Mit dem Erkennen dieser Kommunikation verlagerten sich die Tiefe und das Ausmaß meiner außerkörperlichen Erfahrungen. Ich wurde des öfteren zu einer Art Unterricht begleitet. Man kann es so nennen, weil es einen Lehrer und Schüler gab, mich eingeschlossen. Aber es war anders als in den Klassen der Schläfer, an die ich mich noch erinnerte. Hier gab es eine leuchtendweiße, strahlende Lichtkugel als Lehrer. Um mich konnte ich die Strahlung anderer spüren, vermutlich Schüler, aber sonst nichts. Keine Gestalten noch irgendwelche Hinweise darauf, wer oder was die anderen waren. Die Unterweisung bestand aus einem scheinbar serienmäßigen Bombardement mit Informationseinheiten, die aus totaler Erfahrung bestanden, und die augenblicklich aufgenommen und verstanden werden mußten, und mit Gedankenkugeln, die sich kaum in Worte umsetzen lassen und die ich Routine nannte. Offenbar ist das in der nichtverbalen Kommunikation ein sehr geläufiges Kommunikationsverfahren. Was ich mit zurückbringen konnte, versuchte ich in etwas Nutzbares
umzuwandeln, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Ich war nicht imstande, irgendeinen Bezug herzustellen zwischen dem Großteil dieser Informationen und dem Leb~n in Zeit und Raum auf dieser Erde. Vielleicht war es als Vorbereitung für etwas gedacht, das hier noch zu erledigen ist, oder für die Verwendung in anderen nicht-körperlichen Energiesystemen, oder es übersteigt mein Begriffsvermögen, was am wahrscheinlichsten ist. So bekam die Beziehung eine ganz neue Seite. Ich fing an, meinem(n?) unsichtbaren Piloten zu vertrauen, wie ich mir selbst nie vertraut hätte. Wenn ich beispielsweise als Passagier in einer Linienmaschine fliege, kann ich der Mannschaft im Cockpit nie restlos vertrauen - wahrscheinlich weiß ich zuviel. Aber ich muß schnellstens von hier nach dort kommen, und so lege ich den Sicherheitsgurt an und fliege mit, voller Angst und verkrampft. An Schlaf ist gar nicht zu denken. Aber das hier war ganz anders. Sie wußten sehr viel besser als ich, wie und wo diese Maschine auf dieser Route zu fliegen hatte. Mit jedem uFlug" wuchs mein Vertrauen in sie. Umgekehrt wurde mir klar, wie wenig ich wußte, als die Route komplizierter wurde. Liebevoll nannte ich sie bald INSPES, "intelligente Spezies", was unterstellt, daß die Menschen nicht ganz so sind. Im Bewußtsein dieser Hilfe ging ich meine Besuche in den Ringen der erdnahen Umgebung mit sehr viel mehr Vertrauen und Bewußtsein an als vorher. Ich fühlte mich absolut sicher. Wenn ich weiter vordrang, als gut für mich war, zogen SIE mich wieder in Sicherheitwenngleich ich die Erfahrung machte, daß SIE unter "weiter als gut für mich war" etwas anderes verstanden als ich. Ich habe manches Mal geglaubt, ich würde zum dritten und letzten Mal untergehen und habe um Hilfe geschrien, doch SIE warteten bis zum achten oder neunten Mal, bevor sie ruhig eine Hand ausstreckten. Alles Teil eines Lernprozesses mit fortschreitender Intensität. Eine äußerst beliebte, sehr schnelle und ein für allemal wirksame Lernmethode war die Simulation. Sie beruhte auf ihrer Fähigkeit, im menschlichen Bewußtsein - also in meinem - eine so wirklichkeitsgetreue und überwältigende erdengleiche Situation zu erzeugen, daß ich Wirklichkeit und Einbildung nicht mehr auseinanderhalten konnte. Ich kenne die Grenzen dieser Simulationsfähigkeit/-technologie nicht. Ich weiß auch nicht, in welchem Umfang sie diese Technik einsetzen. Vielleicht nur in meinem speziellen Fall, wenngleich ich das bezweifle. Die Anwendungsmöglichkeiten bei anderen Gele).tenheiten lassen Raum für vielfältü~e Spekulationen.
In meinem Fall wurde diese Methode zur augenblicklichen Bereinigung kleineren emotionalen Fehlverhaltens eingesetzt, das die Klarheit meiner Wahrnehmung oder meine Ausgewogenheit blokkierte oder beeinträchtigte. Ich selbst bemerkte eine solche Störung meistens gar nicht. SIE hielten sie fest und erboten sich, das Problem zu lösen. Ich wurde darüber informiert, daß die Lektion mit meiner Zustimmung erfolgen werde, aber sobald die Simulation einmal lief, wurde es absolut und uneingeschränkt wirklichkeitsnah - und ich durchlebte es. Meistens waren es kurze Einzelereignisse, die Entscheidungen unter sehr widrigen Umständen betrafen. Der wesentliche Teil - die Lektion, die ein für allemal zu lernen war - war meine konstruktive und durchdachte Lösung des Problems. Handelte ich nicht wie erwünscht, wurde die Simulation wiederholt, bis ich es tat. Selbst während der Wiederholung konnte ich die Wirklichkeit der Simulation nicht durchbrechen. War der Trainingsablauf jedoch beendet, erkannte ich ihn als das, was er war. Ein interessanter Zusatzaspekt ergab sich, als Mitglieder unseres Erkundungsteams mit intelligenten Wesen zusammentrafen, die sich zum Gebrauch von Worten bequemten und zum Teil sehr meiner Wahrnehmung der INSPES ähnelten. Außerdem begrüßten sie mich vertraulich, und auch ich empfand so ihnen gegenüber. Ich hatte die INSPES nie ausdrücklich nach ihrer Rolle im menschlichen Erdenplan gefragt. Ich hielt SIE einfach für eine fortgeschrittenere Version der ex-menschlichen Helfer von den äußeren Ringen. Die Art des Vorgehens und ihr Ziel schienen sehr ähnlich zu sein, nur daß die INSPES über ein Wissen und eine Technologie verfügten, die weit über das, was man aus der menschlichen Erfahrung beziehen kann, hinausgehen. Die Tatsache, daß SIE offenbar unabhängig von den periodischen Ringen waren, unterstrich diese Annahme noch. Fragen nach den Motiven zu.stellen, war offenbar- respektlos. Oder vielleicht wollte ich nicht etwas gefährden, was für mich so gut lief. So hatte ich keine direkte und bewußte Verbindung mit ihnen im Zustand der Außerkörperlichkeit. Aber Narren können keine Ruhe geben. Eines Abends hatte ich eine Idee und beschloß, sie auszuprobieren. Ich hatte ein Gefühl der Vertrautheit zu der Strahlung der INSPES entwickelt und glaubte, ich könnte sie mit Hilfe des Signals- der Kennung- ansteuern, wie ich es sonst auch unternahm. Vielleicht würde ich einiges dazulernen. Hier die Schilderung des Ereignisses aus meinen Aufzeichnungen, die ich in eine verständliche Form gebracht habe.
Zeit: 2: 17 nachts ... Schlafzimmer ... Nach zwei Schlafzyklen aufgewacht, ausgeruht, entspannt ... gelangte mit der Aushak- und Ausschäl-Methode in den zweiten Körper, rollte mich aus dem zweiten und nahm diesmal tatsächlich die Kennung INSPES wahr ... nicht stark, aber ausreichend, dachte ich ... konzentrierte mich auf die Kennung ... machte mich wie üblich bereit und streckte mich ... bewegte mich schnell durch das Ringsystem ... und darüber hinaus, was mich nicht überraschte ... fing an, mich warm zu fühlen, stärker, je weiter ich kam, bis es beinahe unerträglich wurde und den Punkt erreichte, wo ich umkehren wollte ... als ich kopfüber gegen etwas stieß und zusammenzuckte, verschreckt ... ich griff aus und spürte ein Hindernis, mit glatter Oberfläche, fest, undurchdringlich ... noch immer ziemlich mitgenommen von der Hitze, zog ich mich zusammen. Ich wußte, hier war es zu Ende, ich konnte genausogut zu meinem irdischen Körper zurückkehren ... und ein helles, sehr intensives Licht erstrahlte vor mir, zuerst eiförmig, veränderte dann seine Form zu einer großen, menschenähnlichen Gestalt, die so hell war, daß ich zurückwich ... eine Ewigkeit, so schien mir, zurückschrak, versuchte, mich gegen die Helligkeit abzuschirmen ... dann wurde mir wieder kühler, bis ich mich nicht mehr unwohl fühlte und die Hellig· keit ertragen konnte. (Ist es so besser!) «Besser» war eine Untertreibung. Noch etwas länger, und ich wäre geschmolzen. (Haben Sie sich den Kopf angestoßen!) Ich glaube, so konnte man es nennen. Im allgemeinen war mein Kopf vorn, wenn ... (Es ist nichts Ernstes. Sie haben einen harten Kopf, Mr. Monroe.) Das machte mich ganz wirr. Ich hätte nie gedacht, daß Gott einen so eigenartigen Sinn für Humor hat. Das und die Sache mit dem Mr. Monroe. Ich streckte mich, blieb nicht länger zusammengekaucrt. Mir war fast danach, die Hand auszustrecken und sie zur Begrügung zu reichen. (Es gibt bedeutsamere und geeignetere Wege.) Ich wurde zunehmend unsicherer. Ich schwebte hier, versuchte herauszufinden, was geschah ... (Sie sind in einem Zustand, der dem ähnelt, was Ihre Wissenschaftler eine stehende Welle nennen, wo zwei gleich starke phasengleiche Energien sich scheinbar gegenseitig aufheben und zu Null ergänzen. Doch es ist keine Null, denn Energie hebt sich nicht auf, sie wandelt sich um in andere dynamische Zustände.)
Jetzt wußte ich vermutlich, was los war. Aber das erklärte noch nicht, wo ich war. Wenn ich fragte ... («Wo» ist ein relativer Begriff. Die für Ihre Sichtweise vernünftigste Erklärung ist die, daß Sie sich direkt draußen vor dem Portal befinden, dem Tor zu unserer Wirklichkeit, ein Wendepunkt. Die Kennung, die Sie benutzt haben, hat Sie hierhergebracht.) Es gibt also doch Tore zum Himmel. Ich denke, sie könnten aus Gold oder Perlmutt sein, wenn man sich vorstellt, der Himmel wäre dahinter. (Sie haben recht mit Ihrer Annahme. Es kommt alles aus dem Beobachter.) Die Wahrnehmung brach sich schließlich Bahn. Der Austausch verlief so selbstverständlich und schnell, daß mir das völlig entgangen war. Da war ich also, sprach- halt: kommunizierte ungezwungen mit diesem herrlichen, strahlenden Wesen, als hätte ich einen neuen Freund gewonnen. Er/Es beantwortete meine Fragen, noch bevor ich sie stellte, ich war demnach in der nichtverbalen Kommunikation besser als ich dachte- sinnlos, irgend etwas von mir zurückzuhalten,. selbst wenn ich es gewollt hätte. Was immer ich war, Es las ja doch jeden meiner Gedanken. Ich öffnete mich weit, mit allem, was ich war. (Das ist nicht nötig, Mr. Monroe.) Und ich wußte sofort warum. Es/ SIE war/waren ein Teil des Prozesses gewesen. Meine Vorstellung von einer von außen kommenden intelligenten Energiequelle, die half, lenkte, antrieb, war richtig. (Bei Ihrem gegenwärtigen Bedürfnis nach Individuation, ja.) Die Frage kam ganz von selbst auf: Wie lange war das schon so? Es war mir erst vor kurzem bewußt geworden, und ich hatte es bis zu den Anfängen meiner außerkörperlichen Betätigung zurückverfolgt, aber wie war es davor gewesen? Waren sie schon immer ... (Sie werden sich zu gegebener Zeit einer solchen Wirklichkeit bewußt werden.) Das einzige, dessen ich sicher sein konnte, war meine direkte Erfahrung, aber sie mußten doch auch mit anderen in Verbindung treten ... (Mit sehr vielen auf unterschiedliche Art; mit sehr wenigen, so wie wir jetzt vorgehen.) Ich wußte, mehr würde ich nicht erfahren, aber ich fragte mich doch nach dem Es/ SIE. (Wir sind viele, und Sie kennen viele von uns.) SIE war also richtig ... ich hoffte nur, die Bezeichnung INSPES machte ihnen nichts aus. Jetzt erschien sie mir unangebracht.
(Sie erfüllt im Augenblick ihren Zweck so gut wie jede andere.) Ich fragte mich, ob SIE auch diejenigen waren, die wir über das Erkundungsteam im Labor kennengelernt hatten ... (Einige Male, aber nicht alle.) So viele Fragen, und jetzt hatte ich die große Gelegenheit ... (Es werden andere kommen.) Die erste Frage, die erste, welches sollte die erste sein? ... Sind SIE Gott oder ... ? (Wir sind erschaffen, und wir erschaffen, genau wie Sie. Wenn Gott und Schöpfer identisch sind, dann sind Sie Gott für das, was Sie erschaffen.) Die nächste Frage konnte ich mir nicht verkneifen, selbst wenn es mich das Leben gekostet hätte. Ich mußte es wissen. Waren SIE ... ~ (Es wird Sie nicht das Leben kosten, wie Sie sagen, und es wird Ihnen auch nicht schaden. Sie sind durch Ihre Anwesenheit hier, durch Ihre Neugier, wie Sie es nennen, aufeine Antwort vorbereitet. Das innere Wesen, das Sie und andere im menschlichen Prozeß sind, war nicht unsere Schöpfung. Wie wir, existierten Sie schon vor dem menschlichen Erdenplan in Zeit und Raum, so wie Sie jetzt existieren. Die Erfahrung als Mensch ist lediglich eine Ergänzung zu dem, was Sie sind. Es ist allerdings eine wichtige Ergänzung.) Ich versuchte zu bestimmen, was so wichtig daran war, ein Mensch zu sein, daß es ... (Wie wollen Sie das feststellen~ Ein Wassertropfen im Meer kann nicht die See oder Welle verstehen, die ihn auf einen Sandstrand wirft.) Einen Moment! Das klang sehr nach Mensch. Vielleicht sind SIE am Ende nur fortgeschrittene Übermenschen. (Einige von uns haben das Stadium des Menschen durchlaufen. Ich wurde ausgewählt, weil ich einer der wenigen bin.) Wenige ... ich möchte wissen, wie viele das sind, wenige. Fünf, zehn, tausend ... (Es ist schwer, das zu bestimmen, weil sie sich mit den anderen vermischen. Mehr als die jetzige Erdbevölkerung, vielleicht hundertmal soviel.) Das hieße, SIE waren beteiligt, seit es menschliches Leben gibt. (Das ist richtig. Wir existierten schon davor, genau wie Sie.) Und wenn mehrere hundert Milliarden nur wenige sind, müssen .WE insgesamt sehr viele sein ... (Wir zählen nicht die Teile des Ganzen. Das ist nicht notwendig.)
Wenn es so viele Teile des Ganzen gibt, müssen auch andere wichtige Möglichkeiten des Lemens existieren, andere nicht-irdische, menschliche Systeme ... (Keines genau wie das, was Sie als Mensch auf der materiellen Erde gefunden haben. Es gibt viele andere Zentren zur Bewußtseinsentfaltung oder Schulen, wie Sie sagen, in dem, was Sie als das materielle Universum kennen.) Ich wette, SIE nehmen an allem teil. SIE müßten eigentlich, wenn ... (Die Wette gewinnen Sie, Mister Monroe.) Dies entwickelte sich zu einem Ereignis, das anders war als alles, was ich erwartet hatte. Ich verlor sehr bald meine Scheu. An ihre Stelle trat ein großartiges Gefühl der Zuneigung, des Verstehens, ganz in der Art alter, tiefer Freundschaft, jedoch erfüllt von großer Achtung, nicht das übliche Bild, wie man sich Engel vorstellt, falls es das war, was SIE waren. (Wir können uns im Nu ein Paar Flügel wachsen lassen, wenn Sie wollen.) Nein, nein, bitte keine Flügel. Auch keinen Heiligenschein, wenngleich ich deutlich diese Wahrnehmung hatte, als ich meinen INSPES anstarrte- Freund? ... (Das zumindest, fürs erste.) Ich konnte begreifen, wie Menschen bei einer begrenzten, aber klaren, vorübergehenden, überbewußten Vision einen Heiligenschein hinzufügen konnten, damit die menschenähnliche INSFES-Gestalt sich als etwas anderes abhob. Eine helleuchtende Gestalt? Wie oft in der Geschichte der Menschheit hat es solche Wahrnehmungen schon gegeben? Wundertätige, Heilige, eingeborene Medizinmänner, Menschen in ihrem letzten Erdenleben, keine Frage. (Überhaupt keine Frage.) Ich wollte sehr behutsam vorgehen, damit ich zumindest ein ganz klein wenig verstand und das so präzise und genau, wie es nur ging. Sie, die INSPES, waren bereits da, bevor die Menschen erschienen, mindestens ein paar Millionen Jahre früher. (Nach Ihrem Zeitverständnis ist das richtig. Wie Sie und alle anderen Energien, die jetzt als Menschen existieren oder existiert haben, wenn Sie es unter diesem Blickwinkel sehen.) Ließe sich daraus schließen, daß wir Menschen, der nicht-körperliche Energieteil von uns, eigentlich INSPES sind, es aber nicht wissen? (Wie wir es verstehen, entstammen Sie dem gleichen Ursprung.)
Aber als Menschen sind wir nicht gleich. (Es ist schwer, das in Ihren Worten auszudrücken. Stellen Sie sich den Aufbau der physischen Materie in unterschiedlichen Formen vor. Im Inneren haben Sie Unterordnungen wie die Atome gefunden. Diese bestehen wiederum aus vielen Ordnungsformen von Teilchen, die unterschiedliche Muster aufweisen. Ihre Wissenschaftler beginnen, die Energiebeziehung dieser Teilchen zu verstehen. Sie haben angefangen, den Spin der Elementarteilchen zu erkennen. Es ist die schöpferische Kraft, die diesen Spin erzeugt, den wir gemeinsam haben.) Was gewaltige Unterschiede bedeuten konnte, wenn ich mich von dieser Grundlage nach außen bewegte. Solche Unterschiede, daß keine Annäherung, geschweige denn Ähnlichkeit möglich war. (Sie unterstellen eine Komplexität, die in unserer Wirklichkeit sehr direkt und einfach ist. Die Verzerrung durch die Zeit-Raum-Illusion verursacht das in Ihrem Bewußtsein.) Ich würde es erneut versuchen müssen. Es mußte irgendeine fortdauernde Beziehung zwischen diesen INSPES und den Menschen bestehen, denn warum sollten sie sich sonst mit uns abgeben? Aus irgendeinem Grund brauchen SIE uns und wir brauchen SIE; sie waren einbezogen in die menschliche Existenz, seit es uns gibt. Ich laufe ins Leere. (All Ihre Wahrnehmungen .sind innerhalb bestimmter Grenzen richtig.) Ich empfing ein beunruhigendes Signal, auf etwas da hinten zu achten ... Wo, hinten? Wo? Das Signal, das mich störte, hielt an, und ich versuchte, es nicht zu beachten. Was ich hier machte, war viel zu wichtig, als daß es hätte unterbrochen werden dürfen. Ich wollte mich auf die nächste Gedankenfrage konzentrieren, doch das Signal hinderte mich daran. Ich wandte mich ab, um es abzuschütteln, und erkannte, daß es die Notwendigkeit anzeigte, zu meinem irdischen Körper zurückzukehren ... Natürlich, mein irdischer Körper! Ich mußte zurück, aber ich wollte nicht, die Gelegenheit würde vielleicht nie wiederkommen ... (Wir können uns öfter an dieser Stelle treffen. Wir verstehen die Notwendigkeit. Es wird ein stärkeres Zielsignal für die Kennung /Jereitgestellt, damit Ihnen das möglich ist.) Die Strahlung signalisierte wohlmeinende, verständnisvolle Prcundschaft und vieles mehr, und ich antwortete voller Dankbarkeit, strebte die Kennung meines irdischen Körpers an und streckte mich. Das Zurückkommen erschien mir kurz, und automatisch glitt
ich in den zweiten und dann in den irdischen Körper. Wie gewohnt blickte ich zur Uhr. 2:23 Uhr nachts. Nur sechs Minuten? Die Schwierigkeit, die mich zurückgerufen hatte, war in ihrer Banalität ärgerlich. Als ich aus dem Bett stieg und ins Bad ging, um meine Blase zu leeren, waren meine Gedanken erfüllt von dem, was ich Verwirrendes aus diesen sechs Minuten mitgebracht hatte. Den Rest der Nacht schlief ich kaum noch, wenn überhaupt. In den nächsten Wochen hielten mich der Druck der täglichen Arbeit und die bange, aufgeregte Erwartung von einer weiteren Begegnung ab. Es fiel mir schwer, den nötigen Vorausschlaf zu finden. So behutsam ich mich dem außerkörperlichen Befreiungspunkt auch näherte, nachdem ich entspannt war, ich konnte nicht in den Zustand der Außerkörperlichkeit gelangen. Nach mehrmaligen Anläufen fiel ich immer nur in Schlaf. Mir war klar, daß ich die Sache zu sehr forcierte, aber es war schwer, ruhig zu bleiben. Schließlich gab ich die Versuche vorübergehend auf- und da geschah es wie von selbst. Zeit: 4:45 nachts . .. wach und ausgeruht, obwohllängst über den üblichen Zyklus hinaus. Ich hakte aus, rollte mich aus dem ersten Körper und glitt problemlos in den zweiten Körperzustand ... aus dem zweiten Körper zu gleiten war einfach, und ich suchte nach der Kennung, um ... anzupeilen ... Da war es! Ich unterdrückte meine Erregung, bewahrte Ruhe ... machte mich bereit, streckte mich und folgte dem Signal. Das Gefühl des Fortbewegens war kurz und schnell, und dann hielt ich an. Vor mir befand sich die leuchtende Gestalt, hinter ihr noch einige andere. Ich bemühte mich, ruhig und gefaßt zu bleiben und konzentrierte mich auf die Strahlung, die beim letztenmal so störend gewesen war. Jetzt war sie gut zu ertragen- oder ich gewöhnte mich an sie. (Von beidem etwas, Mister Monroe. Wir haben sie etwas für Sie abgeschwächt.) Ich hatte mir viele Male überlegt, wie ich unsere Verbindung wiederaufnehmen sollte, welche Fragen ich stellen sollte, welche Prioritäten zu setzen wären, falls das Bild wieder ganz plötzlich gestört würde. Und die erste Frage, die erste ... (Sie interessierten sich für unsere Beziehungen zu denen mit menschlicher Erfahrung, bevor Sie zurückmußten, um . . .) Um auf die Toilette zu gehen! Welch eine Ungereimheit! Aber diesmal hatte ich dafür gesorgt, daß es nicht noch einmal passierte- kein Kaffee, nur ganz wenig getrunken ... (Ursache und Wirkung, woran Sie so sehr glauben.) Glaube an die Erleichterung! Das ist gut, das muß ich mir merken.
Aber die anderen hinter meinem Freund, ich erinnere mich nicht an ihr ... (Wie Sie schon festgestellt haben, sind auch andere von uns hier an dieser Stelle. Sie waren während unseres gesamten Zusammenseins zugegen. Es ist Ihre Wahrnehmungsfähigkeit, die sich geändert hat. Sie sind, wie nennen Sie es! ... interessiert . .. <
tät. Auf diesen Zweck stimmen wir, wenn nötig, den internen Fluß ab.) Das muß ich auch übergehen, versuchen, jeden Umweg zu vermeiden ... (Sie werden am grundlegenden oder ursprünglichen Entwurf lernen.) Die höchste der Tugenden, die Geduld ... (Sie wollen fliegen, bevor sie laufen können, wie es bei Ihnen heißt. Wer zuerst fliegt, muß später zurückgehen und sich wieder erinnern, daß er bereits das Laufen gelernt hat. Das war nötig für Sie.) Jetzt kam der erste schwere Brocken. Warum ich? Warum lernte ich zuerst das Fliegen? {Sie hatten die latente Fähigkeit, eine wichtige Aufgabe ganz geringer Art an dieser Stelle der Entwicklung des menschlichen Bewußtseins zu übernehmen.) Was für eine Fähigkeit konnte das sein? Und welche Aufgabe? Sie mußte so gering sein, daß ich sie überhaupt nicht wahrnehmen konnte. (Sie brauchen sich nur selbst zu fragen, da Sie und nur Sie wissen, was Sie sind. Was die Aufgabe betrifft, so erledigen Sie sie sehr gut, wie erwartet.) Mit etwas Hilfe hier und da, so hoffe ich, was immer es für eine Aufgabe ist ... Kann nicht alles auf einmal packen, muß es ordnen ... sogar was die Anfänge meines Fliegens angeht. Haben SIE dabei geholfen? (Sie hatten etwas Hilfe. Eine Seite Ihrer Fähigkeiten war der eigentliche Auslöser. Sie müßte Ihnen bekannt sein. Sie lenkt Ihre Handlungsweise so oft, daß Sie sich ihrer bewußt geworden sind.) Die Wahrnehmung leuchtete augenblicklich auf. Ich hatte immer das Gefühl, daß dieser Charakterzug von zweifelhafter Güte wäre. Er brachte meist mehr Probleme als Lösungen. Neugierde. (Das ist richtig.) Wie ein Sprichwort sagt, tötet Neugierde ... (Eine andere Spezies. Sie bringt vielleicht manchmal Katzen um. Täuschen Sie sich nicht. Sie leben in vielerlei Gestalt.) Wenn ich wenigstens eine Wahrnehmung wegen dieser Aufgabe bekäme, vielleicht könnte ich dann eine bessere Leistung bringen. (Wir wollen versuchen, Sie bei kommenden Treffen für das Gesamte bewußt zu machen, von dem Ihre Aufgabe nur ein Teil ist. Bis das nicht erreicht ist, können Sie keine klare Wahrneh-
mung haben, sonst würde jede Routine, die Sie empfangen, die Aufgabe entstellen, die Sie ausführen.) Ich hielt mich an das Versprechen in dieser Aussage, kam mir sehr demütig und unzureichend vor ... und war erstaunt, daß ich so ruhig bliebangesichtsder Begegnung, die stattfand ... der Unverfrorenheit meiner Vorstöße, des Ausmaßes meiner Unwissenheit ... IHRE strahlende Antwort auf diese Gedankenfetzen war derart tiefgründig, daß ich fast zusammengebrochen wäre und die Fassung verloren hätte, nichts Gönnerhaftes, kein Mitleid, kein Gefühl der Überlegenheit ... sondern jenseits von Freundschaft, jenseits von Kameradschaft, jenseits von Vater-Mutter-Eltern, jenseits von Zuneigung, jenseits aller Worte ... Wenn SIE mir gesagt hätten, sie wären mein Schöpfergott, ich hätte es angenommen. {Aber das sind wir nicht, Mister Monroe.) SIE wußten sogar, wie sie ihn wieder zurechtrücken konnten, diesen komischen Mister Monroe. Wäre ich physisch zugegen gewesen, hätte ich wahrscheinlich vor Erleichterung laut aufgelacht. Oder: Danke, das brauchte ich! (Wir haben einen anderen Namen für Sie. Wir können ihn gebrauchen, wenn Sie wollen.) Ich war zufrieden, es für den Augenblick so zu belassen, wie es war. Es war nichts Formales oder Zurückhaltendes in der Art, wie SIE ihre Kennung für mich benutzten. Aber ich hätte doch gern gewußt, wie es angefangen hatte. (Einer von uns fing an, ihn bei einem Treffen in Ihrem Arbeitsbereich . .. richtig, Labor, zu gebrauchen. Danach benutzten wir diese Kennung für Sie unter uns.) Ich wußte augenblicklich, welche, und es kam nicht überraschend. lch hatte den Wunsch, ihm einen Gruß zu schicken. (Das haben wir schon getan.) Aber das Problem, die grundlegende Frage, ist nach wie vor unbeantwortet. Wenn ich nicht weiß, wohin ich gehen soll, was von mir erwartet wird, gehe ich vielleicht wieder in die falsche Richtung. Ich weiß, daß ich das schon mehrere Male getan habe ... {Wir wollen Ihnen helfen, daß Sie schon sehr bald, nach Ihren Zeitbegriffen, sehr viel mehr Bewußtheit entwickeln. Es gibt in Ihrem .'ifleziellen Prozeß etwas, das zuerst abgeschlossen sein muß. Es lwmmt alles sehr schnell zusammen. Die Zeit wird knapp, wie Sie saxen würden.) ßei IHRER Zeitauffassung konnte das eine Million Jahre bedeuten. Bis dahin bin ich längst tot, und die Menschheit auch.
(Wir beziehen uns auf die Spanne Ihres gegenwärtigen irdischen Lebens. Damit Ihre Bewußtheit beschleunigt werden kann, empfehlen wir, daß Sie als Kennung nur das Zielsignal verwenden, das wir bereitstellen. Falls es nicht kommt, können Sie daraus den Schluß ziehen, daß Sie sich auf Ihre physische Erscheinungsform konzentrieren sollen, bis es wieder erscheint.) Mit anderen Worten, wenn es erscheint, ist die Zeit zum Herumspielen vorbei, dann geht es zurück an die Arbeit. (Es gibt einige Muster, die Sie durchlaufen müssen, bevor Sie weitermachen. Wir werden währenddessen bei Ihnen sein, aber nicht in Ihrem physischen Bewußtsein. Wir haben eine Übung für Sie vorbereitet, die Ihnen bei diesen Erlebnissen helfen wird. Möchten Sie sie ausprobieren!} Ich hatte die Wahrnehmung der Art der Übung, aber nicht ihres Inhalts, und wußte, daß es anstrengend werden würde. Wenn SIE allerdings sagen, daß es hilft, möchte ich es natürlich versuchen. (Gehen Sie in sich und schließen Sie sich fest.) KLICK!
Ich fliege in einer einmotorigen Navion über eine große Stadt. Bill sitzt auf dem Platz neben mir. Wir befinden uns in etwa zweitausend Fuß Höhe, unmittelbar unterhalb der Wolkendecke. Die Luftbewegung ist gering. Die Instrumente zeigen an, daß alles in Ordnung ist. Das Flugzeug ist geliehen. Ich muß zu einer Verabredung in der Stadt da unten. Bill beugt sich zu mir herüber und schreit mir ins Ohr, (Du mußt jetzt landen, wenn du pünktlich sein willst!} Ich blicke mich um. (Ich sehe den Flugplatz nicht.) (Mach dir keine Gedanken um den Flugplatz.) Bill zeigt nach unten. (Du mußt jetzt landen. Da unten!) Ich nicke, gehe mit der Navion runter, Gashebel zurück, Neigung mäßig, Motor gedrosselt, Instrumente in Ordnung, versuche zu entscheiden, wo ich aufsetzen soll ... die Straße, dichter Verkehr ... ein großes, flaches Dach, ich wende mich Bill zu, um seine Zustimmung einzuholen, aber er ist weg! Weg! Ich blicke wieder nach vorne. Ich bin jetzt unter tausend Fuß, Wind siebzig, auf fünfhundert. Muß mich schnell entscheiden, wähle das Dach, wenn ich die Maschine zum Stehen bringe, kommt wenigstens niemand um, während auf der Straße ... steuere das Dach an, Landeklappen ganz raus, gehe steil runter ... lasse sie genau auf den Rand des Daches zu sinken ... Warnin-
strument blinkt wie verrückt, überzogener Flug ... ich nehme Gas weg, schalte ab ... lasse sie sinken, sinken ... ich bin unten, steige voll auf die Bremse ... das andere Ende kommt rasch näher, jetzt langsamer, die Maschine schafft es, sie ist unten und steht! Ich atme auf, und mein Zittern legt sich. Es ist heiß, ich öffne das Kabinendach und klettere nach draußen auf das Dach. Ich stehe da und betrachte prüfend das Flugzeug, alles in Ordnung, keine einzige Schramme. Ich muß nur noch die Treppe nach unten suchen, dann komme ich rechtzeitig zu meiner Verabredung. Aber wie bringe ich die Maschine wieder zu ihrem Eigentümer zurück? Sie wird niemals von einem sechzig Meter langen Dach starten können. Muß die Tragflächen abnehmen, mit einem Kran nach unten auf die Straße heben lassen, was für eine schwachsinnige Entscheidung. Warum mußte ich auch ... KLICK! RÜCKLAUF. KLICK!
... die Straße oder das Dach ... die Straße, die Autofahrer werden mich anfliegen sehen und in der Mitte einen Weg frei machen ... Landeklappen raus ... Nase runter ... auf das hohe Gebäude achten ... daß es genau hinter der ~traße ist, genau in der Mitte ... auf Turbulenzen achten, Seitenwind an der Ecke ... blinke mit den Scheinwerfern, halte sie zurück ... aus dem Weg, aus dem Weg, siehst du mich denn nicht! ... Warnlampe blinkt wegen überzogenen Flugs ... sie läßt mich im Stich, zu schnell ... ein Lichtblitz, Hitze, furchtbare Hitze. KLICK! RÜCKLAUF. KLICK!
... Ich fliege in einer einmotorigen Navion über eine große Stadt. Bill sitzt auf dem Platz neben mir. Wir befinden uns in etwa zweitausend Fuß Höhe, unmittelbar unterhalb der Wolkendecke. Die Luftbewegung ist gering. Die Instrumente zeigen an, daß alles in Ordnung ist. Das Flugzeug ist geliehen. Ich muß zu einer Verabredung in der Stadt da unten.
Bill beugt sich zu mir herüber und schreit mir ins Ohr, (Du mußt jetzt landen, wenn du pünktlich sein willst!) Ich blicke mich um. (Ich sehe den Flugplatz nicht.) (Mach dir keine Gedanken um den Flugplatz.) Bill zeigt nach unten. (Du mußt jetzt landen. Da unten!} (Nein, das Kind!}, schreie ich zurück. (Die Verabredung wird warten müssen. Wenn das Geschäft deswegen platzt, dann bitte. Und jetzt, wo ist der FlugplatzO KLICK! RÜCKLAUF. KLICK!
.. Das Flugzeug ist geliehen. Ich muß zu einer Verabredung in die Stadt da unten. Bill beugt sich zu mir herüber und schreit mir ins Ohr, (Du mußt jetzt landen, wenn du pünktlich sein willst!) Ich blicke mich um. (Ich sehe den Flugplatz nicht.) (Mach dir keine Gedanken um den Flugplatz.) Bill zeigt nach unten. (Du mußt jetzt landen. Da unten!} Ich lache, übergebe Bill den Steuerknüppel, zurre den Fallschirmgurt über der Brust fest. Dann löse ich den Sicherheitsgurt, öffne das Kabinendach. (Du fliegst sienach Hause), rufe ich ihm zu und springe weit genug, um nicht an das Höhen- oder Seitenruder zu geraten, ziehe die Reißleine, spüre den Ruck des sich öffnenden Fallschirms und schwebe hinab. KLICK! RÜCKLAUF. KLICK!
(. .. Danke für das Angebot, mir Ihr Flugzeug zu leihen, aber es wird knapp, könnte es wahrscheinlich nicht rechtzeitig schaffen. Ich habe daher angerufen und die Verabredung abgesagt ... ) KLICK!
Der Nebel war dicht, und Bill befand sich neben mir. Er rollte leicht. (Es hat ja lange genug gedauert!) Ich war leer, rollte dann mit ihm gemeinsam. (Eine Hilfe warst du ja nicht gerade!) Er rundete ab. (Du bist doch noch ganz munter, oder!) Ich drehte mich leicht. (Wo ist, em ... ) (Ich habe die Anweisung bekommen. Du gehst besser wieder zurück. Du hast viel zu verarbeiten.) Ich formte. (Ich glaube auch. Bis dann.) Ich drehte mich um, tauchte nach innen, Kennung physischer Körper, und schaffte den Wiedereintritt ohne Zwischenfälle. Ich setzte mich im Bett auf, stand dann auf, zog einen Bademantel an und ging nach draußen auf die Terrasse. Es war eine sternenklare Nacht, ruhig und warm. Ich war noch unsicher, wie oder warum es geschehen war, aber die Wirklichkeit des Erlebten bezweifelte ich nicht. Wenn ich es erlebt hatte, wie viele tausend andere Menschen, die zu diesem Zeitpunkt auf der Erde lebten, mochten ebenfalls das gleiche oder ein ähnliches Muster durchlaufen haben? Wenn ja, wem würden sie davon erzählen? Und die Schulungszentren auf den anderen Planeten, die die Milliarden Sterne umkreisten. Uns allen war ein intelligentes Energiefeld gemeinsam, durch das wir miteinander verbunden waren. Ahnten sie ebensowenig davon wie wir? Ich kam mir sehr unbedeutend vor, als ich so die Sterne betrachtete - und den Raum dahinter. Aber ich fühlte mich nicht allein. Niemals wieder allein.
Stichworte zur schnellen Orientierung Abrunden, glätten: Etwas verarbeiten, ordnen. Ruhig werden, beruhigen. Flackern, unruhig sein: Unsicher, unentschlossen sein. Formen: Feststellen, bekräftigen. Hell, leicht sein, leuchten: Sich freuen, begeistert sein, eine Idee haben. In sich gehen: Etwas überdenken, überprüfen. Kennung: Name/Adresse. Klick!: Augenblickliche Veränderung im Bewußtsein. Leer sein: Etwas nicht verstehen. M-Band: Das Gedankenspektrum. M-Bandrauschen: Unkontrolliertes Denken. (Sich} öffnen, offen: Aufnahmefähig, aufnahmebereit sein.
Rollen: Lachen. Routine: Vielschichtiges GedankenbündeL Routine durchlaufen lassen: Einzelheiten aufgreifen. (Sich) schließen, geschlossen: Äußere Reize abschwächen oder ausschalten. Stumpf sein: Nicht interessiert sein. Vibrieren, schwingen: Gefühle zeigen. Wahrnehmung erhalten: Intuitive Einsicht, Eingebung haben. Etwas intuitiv verstehen. Wirbel: Geordnete Energie. Zeit-Raum-Illusion (ZRI): Das physische Universum.
3· Der Weg über den Regenbogen
An diesem Punkt begann ich, meine neue Rolle hinzunehmen, wie immer sie sein mochte, und bemühte mich nicht mehr krampfhaft um weitere Abenteuer oder Aktivitäten in den anderen Energiesystemen, die es, wie ich wußte, gab. Ich bemerkte, daß sich viel im Schlafzustand ereignete, das mein bewußtes Denken und Handeln beeinflußte. Ich bemühte mich nicht, es weiter zu untersuchen, weil ich annahm, es würde sich selbst um sich kümmern und fördere den Kurs, den ich verfolgte. Sollte ich die Schläferklassen wiederaufgenommen haben, würde ich hoffentlich in meinem täglichen Leben anwenden, was ich dort lernte. Verteilt über mehrere Jahre kam es zu periodisch wiederkehrenden Treffen/Instruktionssitzungenmit den INSPES. Ich verwendete noch immer diese Kennung, weil ich keine andere geeignete kannte, die nicht mit kulturell-philosophischen Bedeutungen belastet gewesen wäre. Das letzte /NSPES-Ereignis beschleunigte das Sammelnall meiner Aufzeichnungen über die Erlebnisse der Zwischenzeit, und die Stücke paßten in das Mosaik. Das Folgende gibt einen Überblick über die herausragenden oder entscheidenden Abschnitte dieser Zeit. Der sonst übliche Vor- und Nachspann über das Eintreten in den Zustand der Außerkörperlichkeit und die Rückkehr in den irdischen Körper wurden ausgelassen, es sei denn, sie waren von größter Bedeutung. Alle nachfolgend geschilderten Ereignisse begannen an dem Punkt im Nicht-Zeit-Raum am Rande des /NSPES-«Territoriumsu, wobei jeweils mindestens einer von ihnen anwesend war. KLICK!
Wenn ich einen Wunsch habe, Neugier- nein, mehr als Neugier-, dann den zu wissen, nicht zu glauben, zu wissen, was jenseits dieses Punktes ist ... wo SIE sind ... (Es ist eine Frage des Sicherinnerns. Obwohl du an diesen Punkt gelangt bist, kannst du einen Besuch bei uns nicht - wie heißt est ertragen. Wir können dich darauf vorbereiten, wenn das dein Wunsch ist. Die Vorbereitung ist nicht einfach.) Wenn SIE sagten, es sei nicht einfach, wußte ich, daß es aus meiner Sicht eine Untertreibung war. Doch es war das, was ich wollte ... ja! (Wir werden die notwendigen Anpassungen in deiner Raum-ZeitVorstellung vornehmen. Das Wahrnehmen muß allein deine Sache sein.) KLICK! ... ich spiele im Freien vorne auf dem Hof, fahre mit meinem Dreirad auf dem Gehweg auf und ab und ins Gras ... die Sonne ist hinter einer Wolke verschwunden, aber es hat noch nicht angefangen zu regnen ... Ich denke, wenn es dunkel wird, kann ich die Kerze in meinem Scheinwerfer anzünden, der aus einer Blechdose besteht, aber ich muß erst in die Küche gehen, um Streichhölzer zu holen ... wenn ich größer bin, kaufe ich mir ein blaues Auto, das AAARRR, AAARRR macht ... dann werde ich ein Flugzeug haben, das wünsche ich mir am meisten, ein Flugzeug, damit ich hoch und durch diese dunkle Wolke fliegen kann, hinauf, wo hinter ihr die Sonne scheint, dann könnte ich aufsteigen und mich durch die Wolke stürzen, WIIIUUU, WIIIUUU ... oh, Mist, es fängt an zu regnen, ich muß ins Haus, nur noch eine Runde im Hof ... ich habe mein Flugzeug, WIIIUUU, WIIIUUU ... grelleuchtendes Licht ... weißes Licht, ein Blitz! ... Peng! ... ich bin von meinem Dreirad gefallen ... ins Gras, das Gras ist naß, muß aufstehen und ins Haus gehen, mein Dreirad auf die Veranda stellen, damit es nicht naß wird ... doch ich kann mich nicht bewegen, ich kann mich nicht bewegen, was ist los? ... Es ist dunkel, ich kann nichts sehen ... kann nichts fühlen ... ich bin nicht verletzt, ich habe mich nirgendwo verletzt, aber ich kann nichts sehen, kann mein Gesicht nicht aus dem Gras heben, muß aufstehen, mein Dreirad wird naß und wird rosten, muß es auf die Veranda stellen ... aber ich kann mich nicht bewegen, ich kann mich nicht bewegen! ... Was? ... Was? ... es einfach bielen, und ich kann auf die Veranda gehen, wie konnte ich das vergessen! Wie konnte ich vergessen zu bielen? Was ließ mich so etwas Grundlegendes vergessen? Ja! Bielen, ichkann es, ohnenachzu-
denken wie, jeder kann bielen! Und ... ja! Dreierweg ... ich könnte einen Dreierweg nehmen, dann wäre es nicht dunkel ... jeder Wirbel kann schließlich einen Dreierweg nehmen, ohne umzukehren, man braucht den Dreierweg, wenn die Spirale sich weiterdrehen solli was war mit mir los, daß ich etwas so Einfaches vergessen konnte? ... Ich könnte anzapfen und ... verschwinden? Anzapfen! Und da ist noch mehr, es kommt alles wieder, ich erinnere mich an alles und auch an die grundlegenden Sachen, die zu vergessen ich nie geglaubt hätte, weil es unmöglich war, es ist so selbstverständlich wie das, wer ich bin, wie ist es möglich, daß ich sie vergessen habe, und alles andere, was ich weiß? Ich bin erstaunt, daß ich es vergessen konnte! ... Vergessen, vergessen ... ich werde naß, es regnet stark ... ich werde schmutzig ... dieser laute Knall war Donner, tat mir in den Ohren weh, doch ich kann hören, und ich kann mich bewegen ... ich spüre, aber mir tut nichts weh, daher denke ich, daß alles in Ordnung ist ... Muß mein Dreirad auf die Veranda bringen und einen Lappen holen und das Wasser und den Dreck abwischen ... KLICK!
Jetzt erinnere ich mich wieder! Ich war noch klein, spielte vor dem Haus, kurz vor einem Gewitter. .. der Blitz fuhr in einen Telegrafenmast neben der Straße, aber traf nicht mich, erzählte mein Vater mir ... der Schlag oder irgend etwas betäubte mich ... und er trug mich auf die vordere Veranda. Nach ein paar Minuten war alles wieder in Ordnung ... aber alles andere, ich hatte es vollständig vergessen, selbst jetzt erinnere ich mich nur daran, daß ich es gewußt habe, nicht an Einzelheiten ... (Ein flüchtiger Blick auf den, der du bist, bevor du das menschliche Erlebnis auf dich nimmst. Wie es sich ereignete, ist nicht wichtig. Ein so kurzes Sicherinnern kommt häufig während des physischen Prozesses vor, wird jedoch verdunkelt und fallengelassen angesichts des unmittelbaren, beständigen Eindrucks der physischen Informationsaufnahme. Doch das Ereignis ist festgehalten, unter der Oberfläche des Bewußtseins, und daher beeinflußt es deine nachfolgenden Handlungen. Es ist so wichtig, daß du von der Zeit an keine Angst vor Blitz und Donner hattest, wie du es nennst, sondern Gefallen an diesen Erscheinungen fandest. Das ist eine der Auswirkungen dieser vormenschliehen Erinnerung, die deiner physischen Bewußtseinsebene nahegebracht wird. Eine
andere, zwingendere, war die fast unmerkliche Veränderung im Prozeß deines irdischen Lebens, die dich ahnungslos deinem jetzigen Zustand zuführte.) Ich hoffe, das bedeutet nicht, daß jeder erst beinahe vom Blitz erschlagen werden muß, damit er anfängt zu erwachen. Es wäre keine sehr beliebte Methode ... (Die meisten derartigen Ereignisse sind so schwach, daß sie unbemerkt bleiben. Doch sie sind da, wenn die Erinnerung notwendig wird. Wir haben noch ein Ereignis für dich, wenn du möchtest.) Wie konnte ich diese Dinge vergessen! ... Ja, ja. (Hier ist ein anderer Bereich deiner Wahrnehmung, der Teil des Aufgetauchten ist, das du längst vergessen hattest. Es gehört ganz dir. Wir tun nichts weiter, als dir zu helfen, dich zu erinnern.) KLICK!
... Ich möchte die Musik hören ... ich möchte die besondere Musik hören ... Ich weiß, wie man auf dem Grammophon Musik macht, weil ich es gelernt habe, ich habe es durch das Zusehen gelernt, und dann sah sie mir zu, wie ich es ihr zeigte, daß ich es bedienen konnte, dann sagte sie, ich dürfte es benützen, müßte aber sehr achtgeben, damit ich die Schallplatten nicht zerbräche ... ich bin also nicht ungezogen, wenn ich damit spiele ... ich ziehe den Stuhl ganz dicht an das Grammophon, damit ich mich darauf stellen und die Platte oben auflegen kann ... ich muß den schweren Deckel hochheben, aber ich schaffe es ... ich drehe die blitzende Kurbel an der Seite, immer weiter, bis sie sich nicht mehr drehen läßt, aber dann drehe ich nicht mehr, denn dann könnte die Feder brechen ... dann öffne ich die vorderen Türen des Grammophons, und da liegt meine besondere Platte auf dem ersten Zwischenfach, wo ich sie hingelegt habe ... nimm die Platte heraus und sei wirklich vorsichtig, damit du sie nicht zerbrichst, und lege sie auf. Dann klettere ich auf den Stuhl. Ich ziehe die Hülle von der Platte und lege die Platte auf den Plattenteller ... dann setze ich den blitzenden, dicken Tonabnehmer mit der spitzen Nadel behutsam am Rand der schwarzen Platte auf ... jetzt ist alles bereit ... ich betätige den kleinen, blanken Hebel, und der Teller mit der schwarzen Platte beginnt sich zu drehen, und ich springe schnell vom Stuhl dorthin, wo die Musik ist ... jetzt kommt die Musik aus dem Grammophon, und ich fühle mich ganz ruhig, und so schließe ich die Augen ... es ist lange Zeit leer, während ich der Musik lausche, doch dann spüre ich ein Wogen unten in mir, es fühlt sich an wie Kribbeln,
als ob mein Fuß einschliefe, aber es tut nicht weh, es ist ein angenehmes Gefühl, und gleichzeitig höre ich Regen, als ob es auf ein Dach regnet, aber es kommt und geht ... und die Musik wird so leise, daß ich sie schließlich nicht mehr hören kann ... dann ist es still, und ich kann nichts mehr hören oder spüren ... da ist es wieder, jetzt weiter von unten kommend, die Woge aus Prickeln und Regenbrausen, und es fühlt sich angenehmer an als alles, was ich je gefühlt habe ... und ich warte darauf, daß es wiederkommt ... da kommt es wieder, stärker und mächtiger, und es fühlt sich so gut an, daß es anfängt weh zu tun, doch ich mache mir nichts daraus, weil es so ein gutes Gefühl ist ... dann läßt es wieder nach ... ich weiß, es wird wiederkommen, und das tut es auch ... noch viel stärker und mächtiger, aufwärts in mir, das schönste und glücklichste Gefühl, das ich je haben könnte, so glücklich, daß ich weinen möchte, und es tut so weh, daß es mich mittendurch in zwei Stücke schneidet. . . dann geht es wieder zurück, nach unten hinaus, und ich weiß, daß ich nie, nie etwas Schöneres fühlen werde als das, was eben war, kein Schmerz könnte mehr weh tun als das, was ich gerade gefühlt habe ... und ich spüre, wie es wiederkommt, und ich glaube nicht, daß ich es aushalten würde, wenn es noch stärker wäre, doch da kommt es noch stärker und mächtiger, das gute, gute Prickeln, und der Regen rauscht, und der Schmerz tut weh, steigt mir direkt in den Kopf, furchtbarer, furchtbarer, stechender Schmerz ... dies ist so gut und schmerzhaft, es kann niemals etwas geben, das sich so gut anfühlt und so weh tut, nie, nie ... dann schwindet es langsam, und ich weiß, daß ich immer an dieses strahlende, strahlende Gute und den starken, starken Schmerz denken werde, und nichts wird jemals wieder so gut sein oder so weh tun ... aber da kommt es wieder, nein, nein! ... Ich kann es nicht mehr ertragen, ich kann nicht, ich kann nicht! Das Gute läßt mich weinen, es ist so gut, und der Schmerz läßt mich weinen, er tut so weh, es kann nicht mehr sein als vorher, es war das Größte, was es gibt, es kann nicht größer sein, das Gute und der Schmerz ... doch es ist größer, und ich schreie vor Freude und Schmerz, und ich weiß, dies ist das Größte von allem, was ist, die überwältigende Freude, Schönheit, die jeden Gedanken, jedes Bewußtsein durchdringt ... daß der Schmerz lediglich die Qual der physischen Struktur ist, die versucht, über ihre Fähigkeit hinaus Energie aufzunehmen, daß ich es eines Tages wieder erleben werde ohne den Schmerz, weil ich es besser verstehe, eines Tages wird sie kommen, die große Seligkeit der. .. ich spüre Hände, die mich aufheben, und ich weine ein bißchen, nicht sehr viel, und ich öffne die Augen und hebe den Kopf.
Die Musik aus dem Grammophon hat aufgehört, und sie, meine Mutter, betrachtet mich und sagt etwas ... KLICK!
... Ja, ja, ich weiß noch, was für ein besonderes Gefühl das war, als man mir erlaubt hatte, das Grammophon zu benutzen, und ich war stolz, nie eine Schallplatte zerbrochen zu haben ... Sinfonien, Opern, die meine Mutter so mochte, und ein paar Jazzplatten mit Saxophon, die mir der Student gab, der oben wohnte, und die ich spielte, wenn niemand außer mir zuhörte ... und ich erinnere mich an den gleichen Ablauf, als ich vor einer Operation eine Narkose bekam, an genau das gleiche Muster. (Die Hinnahme des Schmerzes als eine Bedingung der Freude symbolisiert den Konflikt im irdischen Dasein. Das Muster des Gegenwärtigen steht nicht im Einklang mit dem Versprechen der Zukunft, wie du es in der Zeit-Raum-Illusion wahrnimmst. Ein Konflikt der Wirklichkeiten, aus deiner Sicht.) Ich erinnere mich so genau ... wenn das die Freude ist, will ich den Schmerz wieder auf mich nehmen, falls ich ihn ertragen kann ... (Es ist nicht nötig. Dein gegenwärtiges Bewußtsein besitzt jetzt einen ersten Bezugspunkt. Es ist dir möglich, die Bestimmung der Strahlen reiner Energie zu erkennen, die ihr Liebe nennt, wenn sie in euren Erdraum in verschiedenen Abschnitten eindringt, die ihr Zeit nennt. Wir werden dir bei deiner Rolle in diesem Ereignis helfen. Die genaue Darstellung, die Entscheidung zu differenzieren, ist allein deine Sache. Bist du bereit dazu!) Ich weiß nicht genau, wonach ich suche, aber ich will es nie mehr vergessen. Wenn es das ist, was ich suche, will ich es finden. KLICK!
Die Sonne sinkt, und ich sitze allein im Sand vor unserem Zelt. Die Wüste kühlt jetzt ab, und es wird bald dunkel sein und sehr kalt werden. Ich habe mit Kameldung ein Feuer entzündet, damit wir es warm haben ... ja, ich bin Shola, und meine Frau und unsere beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, sind im Zelt hinter mir. Wir sterben. In der Ferne kann ich das Dorf sehen, das Feuer in den Kochstellen glüht im Zwielicht. Wir kamen mit Waren, um zu handeln, doch sie ließen uns nicht hinein. Sie warfen mit Steinen nach uns, um uns fernzuhalten. Wir konnten nicht durch die Wüste zum nächsten Dorf ziehen,
weil wir nur wenig Wasser hatten und krank sind. Jetzt, nach diesen vielen Tagen, haben wir kein Wasser und keine Lebensmittel mehr. Wir haben nur deshalb bis jetzt überlebt, weil wir Kameldung gegessen haben, was nur ein Hund tun würde. Unsere beiden Kamele werden leben, und wir werden sterben. Sie können nicht die Krankheit bekommen, die Seuche, die die offenen Wunden auf unserer Haut hervorruft, die nicht heilen. Normalerweise würde ich die Kamele töten und essen, doch sie sind alte Freunde. Wir essen keine alten Freunde, um unser eigenes Dasein zu verlängern. Jetzt ist es ohnehin egal. Lebensmittel und Wasser nützen nichts. Die Krankheit nimmt uns hinüber in den Tod. Es ist nichts zu machen. In das Zelt will ich nicht kriechen aus Angst, daß sie schon tot sind, meine ganze Familie. Ich will nicht wissen, daß ich allein bin. Wir haben so vieles zusammen erlebt, die Schmerzen und Freuden, die wir geteilt haben ... die Arbeit und das Zusammensein, meine Frau und die Kleinen ... keine Krankheit, kein Tod kann das Band zerreißen, das zwischen uns wuchs und gedieh ... KLICK!
Ich kann noch immer den Widerhall spüren ... es ist ein Leben, an das ich mich nicht erinnere, wenn ich es je gelebt habe . . . aber der gemeinsam getragene Zweck und die Einheit, die zum simplen Überleben notwendig waren ... nichts anderes als dies kann es enthüllen ... die Bindung über Ehemann-Ehefrau und Elternschaft hinaus ... an das erinnere ich mich ... (Über die körperliche Manifestation hinaus; falsch gedeutet, falsch verstanden und oft übersehen, ist dies eine Facette des wichtigsten Gefühls. Es bildet einen Teil des Lernprozesses, der eine Besonderheit eurer menschlichen Erfahrung ist.) ... Das ist das Ziel des Menschseins? Lernen, so zu handeln oder zu sein? (Indirekt ist das richtig. Es ist aber nur ein Teil eines breiten Spektrums. Ein Ziel besteht darin, der Schöpfer und Umwandler solcher Strahlung zu werden. Es ist wichtig, daß du die Bandbreite und die Einstimmung des Empfängers erkennst. Vorhin war das In-derWüste-Sein eingestellt und daher war nur ein Empfänger vorhanden, cJber weder Umwandler noch Erzeuger. Das Ziel ist ausschließlich Erzeugen und Umwandeln. Möchtest du, daß wir mit diesem Wahrnehmungsmustel fortfahrenO Wenn ich schon ausreichend abgerundet habe ...
(Das hast du.)
KLICK! Wir liegen um den schützenden Verteidigungskreis des Lagers ... es ist Nacht. Unsere Bäuche sind gefüllt, und unsere Füße schmerzen vom langen Marsch. Das Laub ist trocken und raschelt, wenn wir uns umdrehen. Wären wir die Außenposten, wäre das schlecht, doch wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Der Außenposten wird Alarm schlagen, falls der Feind bei Nacht angreift. Mein Helm liegt direkt neben meiner linken Hand, wie der Schild. Neben meiner Rechten liegt mein Krummdolch, dessen kalte, scharfe Spitze und geschwungene Scheide ebensosehr ein Teil von mir geworden sind wie der Arm, der ihn führt. Auf der einen Seite liegt mein Freund Cheti, der im Schlaf so laut schnarcht, daß die Vögel erwachen. Auf der anderen liegt mein Freund Dorn, der wie ein Toter schläft, aber augenblicklich wach ist, wenn man seinen Namen nur flüstert ... wir sind nur ein Teil dieses großen Heeres, das sich am Morgen sammeln und den Feind niedermetzeln wird. Wir sind zu dritt. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als wir uns auf dem Übungsplatz trafen, vor vielen Sommern. Cheti, groß und schwerfällig, aus den hohen Bergen. Dorn, standhaft wie ein Fels, aus den großen Wäldern, und ich, aus dem Flachland. Kein Wort fiel tagelang zwischen uns, als wir die Kunst des Tötens lernten. Aber wie änderte sich das bei unserer ersten Schlacht, dem Augenblick, als wir Rücken an Rücken ein Dreieck bildeten, umringt von der doppelten Zahl Gelbhaariger! Cheti bedachte die Gelbhaarigen mit so albernen Flüchen, daß sogar Dorn lachen mußte, und das Lachen gab uns frische Kraft, und wir erkämpften uns einen Weg aus der Falle ... da waren wir zu dritt. Durch die Schlachten, die Wunden, viel von beidem, zu viele, als daß jemand wie ich sie hätte zählen können ... wir sind zu dritt. Sie bedeuten mir mehr als mein Bruder, dessen Gesicht und Stimme ich mir jetzt nicht ins Gedächtnis rufen kann ... mehr als jede Frau, die ich je gekannt habe, aber nicht das gleiche ... und der Mann in jenem Dorf, der mich nach meinen Söhnen und Töchtern fragte, und ich erwiderte, ich kenne meine Söhne und Töchter nicht, so ich welche habe, dazu gehört eine Frau, und ich habe keine Frau, ich bin von der Legion und habe daher keine Frau oder Söhne und Töchter, mit denen ich verbunden bin ... nur die Frauen, die ich aufs Bett werfen kann, wenn wir eine Stadt einnehmen ... eine gab es, sie war liebevoll und kreischte nicht, sondern flüsterte mir ins Ohr, und ich war so zärtlich zu ihr wie ich sein konnte,
vielleicht wäre ich bei ihr geblieben ... doch wir sind zu dritt, und es ist anders. Ich würde mein Leben für Cheti und Dorn geben, damit sie an meiner Statt leben könnten, und ich weiß, ohne daß sie es gesagt hätten, daß es bei ihnen ebenso ist ... ich begreife nicht, warum das so ist, aber sie sind ich, ich bin sie, und wir sind zu dritt ... KLICK!
... Ja, ich habe die Wahrnehmung drei, dreihundert, dreitausend, drei Millionen, drei Milliarden, es ist das gleiche ... gemeinsame Anstrengung, beabsichtigt oder nicht, lange Freundschaft, wiederholt gemeinsame Erlebnisse ... diese besondere Bindung über das •ich• hinaus kann sich einstellen, ohne daß man sich ihrer Entstehung bewußt sein muß, noch ihrer Bedeutung ... oft kann man es nicht Liebe nennen, weil die jeweiligen Gegebenheiten dann etwas Physisches, Sexuelles damit verbinden würden, männlich oder weiblich ... so wird es verhüllt und verändert ... (Du lernst schnell. Dein Blickwinkel als Mensch leistet dir gute Dienste. Möchtest du zum nächsten Punkt in deinem Überblick fortschreitenO Ich verstehe was geschieht, der menschliche Anteil ... wenn es nach wie vor diesen Wert hat, ich bin bereit ... (Dann fahren wir fort.) KLICK!
Ich stehe vor einem steinernen Gebäude mit einem hohen Turm. Eine breite Treppe führt hinunter auf den kopfsteingepflasterten Platz, und der Platz ist erfüllt vom Strömen der Menschen, von Pferdewagen und Handkarren, und vom unbestimmbaren Geruch menschlichen Schweißes, Tieren, Gekochtem und den Exkrementen der verschiedensten Lebewesen. Ich bin ein Priester, und obwohl es heiß ist, trage ich das Gewand mit der braunen Kapuze, das bis zu den Knöcheln reicht. Im Innern der Kirche ist es kühl, doch ich sträube mich hinein~ zugehen. Das Ritual wird gleich beginnen, und ich muß daran teilnehmen, ein Teil der Pflichten meiner Berufung. Ich bin krank im Herzen über das, was ich tun muß. Es ist so ganz anders als das, wovon ich in den Jahren zuvor geträumt hatte, mein Leben im Dienst des Allmächtigen. Die Pracht der rufenden Glocke im Turm, die vollen Stimmen des Chors, die in heiliger Harmonie vom Gewölbe widerhallen, die Feierlichkeit und das Geheimnisvolle des Einzugs der Priester, die
gesenkten Köpfe der ehrfürchtigen, knieenden Menschen, sie sind gleichgeblieben. Sie waren die Teile, die ein wachsendes Bedürfnis in mir wachriefen, und ich antwortete. Sie sind noch immer die gleichen, aber ich bin es nicht. Wo ist das Bedürfnis? Es ist nicht mehr da, ist nicht erfüllt. Wo ist das Geheimnis? Es ist verschwunden unter dem Gewicht der sich entfaltenden Jahre und dessen, was meine Augen gesehen und meine Ohren gehört haben ... die Glocke fängt an zu rufen, und das ist das Zeichen, daß ich hineingehen muß zu den anderen. Ich drehe mich um und gehe durch die kleinere Tür in die große Halle. Langsam schreite ich durch das Hauptschiff zur wartenden Gruppe am Altar. Der Oberpriester steht vor dem Altar, bekleidet mit seiner weißen Robe, die vorne die Symbole auf goldenen Borten zeigt. Auf seinem Kopf thront der Heilige Halbmond. Hinter ihm stehen die Sieben Bewahrer des Reichs, jeder hält einen Stab hoch in der Hand, der einen der Sieben Heiligen Sterne darstellt und von einer brennenden Fackel beleuchtet wird. Ich nähere mich dem Altar, ich weiß, was ich auf ihm sehen werde, und ich habe recht. Ein junges Mädchen in einem wallenden, leuchtendroten Gewand, das das Blut verbergen soll, liegt auf der Steinplatte. Silberne Schnüre sind an den Knöcheln und Handgelenken befestigt und durch große Ringe an den Seiten des Altars gezogen. Ich kenne das Ritual gut, obwohl ich es noch nie vollzogen habe. Sobald ich den Heiligen Akt im Namen des Allmächtigen vollendet habe, werde ich den Rang eines niederen Priesters hinter mir lassen und ein Stellvertretender Bewahrer des Reichs werden. Wenn einer der Sieben stirbt und ins Chimmon hinübergeht, das Land der Ewigen Glückseligkeit und des Throns des Allmächtigen, werde ich einer der Sieben. Wenn der Oberpriester scheidet, tritt einer der Sieben an seine Stelle und übernimmt seine Macht und Ehre als der direkte Vermittler mit dem Allmächtigen. Vielleicht kann ich derjenige werden ... doch jetzt bin ich mir nicht sicher. Der Traum vergangener Jahre flackert in mir auf, und er ist anders. Falls ich das Ritual nicht vollziehe, wird man mir das Priestergewand vom Leib reißen, mich hinaus auf die Straße jagen, wo ich vom Volk zu Tode gesteinigt werde. Ich gehe jetzt zum Altar, und der Oberpriester reicht mir die Klinge für das Ritual, einen schmalen, spitzen Dolch mit einem ziselierten Silbergriff. Ich bin genauestens instruiert worden, wo der Dolch an den verschiedenen Stellen ihres Körpers einzuführen ist, damit nicht sofort der Tod eintritt, sondern ihr zu höchster Ekstase verholfen wird, während der Oberpriester und die Sieben ihren Segen geben ... ich hebe die Klinge, um den ersten schnellen Einstich vorzunehmen ... und halte mit erhobenem Arm inne. Ich
blicke in die Augen des Mädchens. In ihnen stehen Furcht, Verwirrung, Resignation ... und darüber hinaus ein Wissen, eine Tiefe, die mich an der Entstellung meines Traums vorbei zu dem trägt, was schon, wie ich sicher bin, immer da war ... ich lasse den Arm sinken, drehe mich um und lasse den silbernen Dolch, nur ein Messer, vor den fetten Kerl fallen, der sich Oberpriester nennt ... ich kann es nicht tun, ich will es nicht tun ... und ich bin frei! ... Und ein leuchtender, weißer Strahl dringt durch die Decke der großen Halle ein und verweilt auf mir, durchströmt mein ganzes Wesen, der silberne Dolch schmilzt zu einem kleinen Haufen Metall, die Seidenschnüre fallen von dem Mädchen ab, und der Altar erbebt und zerspringt, als das Mädchen sich von ihm erhebt und aufsteht ... die Männer in den Roben knien wie gebannt, und ihre Augen starren geblendet auf den leuchtendweißen Strahl ... KLICK!
... Ja! ... Und irgendwo in der Geschichte des Menschen wird eine Legende geboren ... das Ereignis ist nur eine schemenhafte Erinnerung für mich, wenn überhaupt ... aber das Gefühl, das ich empfand, erlebte ... das ist deutlich und stark ... (Was du Gefühl nennst, bildet die Grundlage des eigentlichen Lernprozesses. Es entsteht als feststellbares Ergebnis, wenn man der Liebesstrahlung ausgesetzt ist. Es ist die treibende Kraft, die schöpferische Energie, die das menschliche Denken und Handeln motiviert. Ohne es würdet ihr wie die Tiere bleiben.) Aber Tiere zeigen etwas, es kommt dem sehr nahe, was ich als Gefühl kenne ... (Was du wahrnimmst, ist eine Reflexion, eine Reaktion auf die Ausstrahlung solcher Energie, die vom Menschen selbst erzeugt oder umgewandelt wurde. Wir können dir das vorführen, wenn du möchtest.) Das wäre phantastisch, das würde ich sehr gerne erleben ... (Wir werden sehen, wie du es aufnimmst.) KLICK!
... Unser kleiner Hund mit dem lustigen Namen Dampfer läuft mit mir frühmorgens die Straße entlang ... er ist so ein guter Freund ... seine kluge Freude, wenn er mich sieht ... er lacht richtig, wenn er möchte, daß man merkt, was für ein netter Kerl er doch ist, einfach
weil sein menschlicher Halbgott sich auch so verhält ... sein anscheinendes Bedürfnis, in meiner Nähe zu sein, begeistert das zu tun, was ich tun will ... nur ein Wort von mir, und er kommt voller Freude angestürmt ... es ist sehr viel mehr als die Tatsache, daß ich ihm zu fressen gebe, das meiste von dem, was wir tun, hat keinerlei Beziehung dazu ... zwischen uns gibt es ein Band, das man Freundschaft nennen könnte, ihm ist es gelungen, sich mit seinem Gott anzufreunden, etwas zusammen zu unternehmen, das ist wundervoll ... jetzt ist er abgelenkt vom Wald an der Straße, sucht eifrig nach einem Kaninchen, das immer wieder entwischt, aber nach kurzer Sucherei wird er zurückkommen, quer über die Straße springen, um wieder vor mir herzulaufen ... da höre ich ein Fahrzeug1 einen Personen- oder Lastwagen, der aus der nicht einsehbaren Kurve naht, und ich rufe Dampfer, zu mir zu kommen, stehenzubleiben und zu warten, wo es sicher ist ... es ist ein LKW, der schnell um die Kurve rast, zu schnell ... nur drei Meter an mir vorbei, Dampfer springt die Waldböschung hinunter und direkt unter das Rad des LKWs ... ein durchdringender Schrei, als das Rad die hintere Hälfte seines Körpers zermalmt, ihn völlig platt drückt ... der LKW fährt noch ein Stück und hält dann, und der Fahrer kommt aus seinem Fahrerhaus, entschuldigt sich geknickt ... ich gehe dorthin, wo Dampfer noch immer versucht, zu mir zu kommen, seine Vorderpfoten mühen sich, die zerquetschte Hälfte über die Straße dorthin zu ziehen, wo ich bin ... ich kauere mich vor ihm auf die Straße, und er hört auf mit dem Versuch, sich zu bewegen, als ich die Hand ausstrecke und seinen Kopf streichle, Tränen treten mir in die Augen als kleines Zeichen meiner tiefen Traurigkeit ... mit meiner Hand spüre ich die heftigen Zuckungen, die der Schmerz durch seinen Körper treibt, und er leckt mir die Hand und blickt zu mir auf, fragt, hofft, daß sein Gott sich um die Schmerzen kümmert . . . ich betrachte seinen Körper, die Verletzung ist so schwer, es ist hoffnungslos ... erneut leckt er mir die Hand ... und ich nehme die Verantwortung an ... ich erhebe mich und gehe zu dem wartenden LKWFahrer und ziehe mir unterwegs mein Hemd aus ... ein Blick zwisehen uns, und er weiß, daß ich ihm keine Schuld gebe, daß er sich keine Vorwürfe machen soll ... Trauer empfinden, ja ... aber keine Schuld ... ich war verantwortlich, nicht er ... ich gehe zum Wagen, schraube den Tankdeckel ab und stecke das Hemd in den Tank, damit es sich vollsaugt ... ich ziehe das tropfende Hemd wieder heraus und gehe zurück zu Dampfer, der mir erwartungsvoll zugesehen hat, zu schwach, mehr zu unternehmen ... ich setze mich, und sein Kopf fällt in meinen Schoß, seine Augen blicken zu mir auf, fragen, fragen ...
behutsam schiebe ich ihm das Hemd mit der einen Hand über die Nase und lege die andere auf seinen Kopf ... seine Augen sehen mich mit einem tiefen Blick an, das Zucken in seinem Hals läßt langsam nach und hört dann auf ... ich blicke hinab und weiß, daß die Nähe, die uns verbindet, ewig sein wird, und irgendwie weiß auch er das ... das bewußte Wahrnehmen in seinen Augen schwindet, und er ist tot ... und es sind nur Augen mit meinen Tränen ... KLICK! ... Doch das ist nicht passiert! Dampfer lebt! Er ist noch da, wo ich hergekommen bin, irgendwo in der Nähe meines physischen Körpers ... (Das ist richtig. Der Zwischenfall ereignete sich früher in diesem irdischen Leben, ein anderes Tier, Hund, wie ihr sie nennt. Du hast ihn als deine gegenwärtige Bindung identifiziert. Bei dem früheren Vorfall überwältigten dich unkontrollierte Gefühle, und du warst hilflos. Du hast nichts getan, deiner Verantwortung nachzukommen. In deinem jetzigen Bewußtseinszustand hast du die Kontrolle ausgeübt, die so wichtig ist. Das läßt deine zunehmende Befähigung erkennen, selbst bei unserer nur künstlichen Demonstration. Paradoxerweise bietet diese so wichtige Energie, Empfindung, wie du sagst, die Gelegenheit zum Wachstum, aber gleichzeitig ermöglicht sie auch Stauung und Rückbildung. Ihre Beherrschung und Steuerung stellt somit den Hauptzweck des menschlichen Erlebens dar. Die Gefühle sollen erfaßt und verstanden werden und mühelos fließen. An keinem Punkt der menschlichen Entwicklung bestand das Ziel darin, solche Energie zu zügeln oder zu unterdrücken. Sie wird vielmehr noch gesteigert, wenn sie in ihre ursprünglichen Kanäle geleitet und dort konzentriert wird. Was du deine Neugier nennst, ist vielleicht eine Form dieser Energie, die am wenigsten erkannt und entstellt worden ist. Doch es ist die zugrundeliegende Kraft, die hervorbringt, was die Menschen für ihre herausragendste geschichtliche Leistung halten.) ... Das ist mir zu hoch und zu schnell, ich muß diese Routine zurückstellen und sie mir später vornehmen ... (Möchtest du an deiner abschließenden Demonstration teilnehmen!) ... Da es die letzte ist, nehme ich an, es ist auch die zwingendste ... wenn ich mich nur daran erinnern könnte, daß es nur eine Demonstration ist, wie SIE es nennen, sieht mehr nach einem Test aus ...
aber wenn ich mich erinnern könnte, wäre es kein Test ... es hat Ähnlichkeit mit den Erfahrungen als Mensch im physischen Körper, diese Sache mit dem Sich-nicht-Erinnern und seiner Bedeutung ... der letzte Test, ja! ... KLICK!
Ich bin allein im Haus, und es ist still ... selbst unsere Freunde mit Fell scheinen besänftigt zu sein ... beide, Hund und Katze, liegen halb schlafend vorne in der Halle an der Tür und warten ... die Sonne ist gerade untergegangen, und Dämmerung breitet sich aus ... bald wird es dunkel sein, und ich kann im Dunkeln sitzen und das mit Gegenständen angefüllte Haus betrachten, Gegenstände, die sie ausgesucht und so geliebt hat, Gegenstände, mit denen sie umging, bis es etwas Besseres gab, Gegenstände, die ihre Großmutter benutzt hatte, Gegenstände, die sie in alle Zimmer stellte oder hängte oder in Schränke und Schubladen packte, wo dann nur noch sie wußte, wo sie lagen ... alles war ein Ausdruck von ihr und zeigte ihre Handschrift .. . doch ist sie gegangen, sie ist nicht mehr hier, wie ich erwartet hatte .. . ich brauche kein Licht, um die Gegenstände zu sehen, um daran erinnert zu werden, daß sie hier war ... der Anblick der Gegenstände stört mich nicht, und ich würde sie nicht um- oderwegstellen, weil alles so stark von ihr geprägt ist ... ich kann sie im Dunkeln oder im Hellen finden, es macht keinen Unterschied ... sie lehrte mich so vieles, ohne zu wissen, daß sie es tat ... die so weibliche menschliche Reaktion auf große und kleine Augenblicke, unverhüllt, ungeschönt durch nichts als ihre eigene Sichtweise ... alldas teilte sie mit mir ... so daß ich nicht ein, sondern drei Leben führte, ihr, mein und unser gemeinsames Leben ... und sie half mir lernen, etwas vom Schwersten überhaupt aufzugeben, daß der physische Geschlechtstrieb nicht das Wesen dieser Energie darstellt, für die ich keinen anderen Namen als Liebe habe, sondern nur einen der gängigsten Anreize, den Prozeß zu entzünden ... wenn die Flamme erst einmal hell brennt, ist der Anreiz nicht einmal mehr der Brennstoff, der sie nährt, sondern eher eine vielseitige physische Note in einem unendlichen Zusammenklang ... jetzt verstehe ich eine Mutter und leibliche Mutterschaft, ohne eine zu sein ... warum eine Frau es liebt, eine Frau zu sein, und die Beiniischung von Idealistischem und Realistischem, die eine solche Liebe entfacht ... ein ganzes Menschenleben in nur einem Bruchteil dessen ... das wohin du gehst, gehe auch ich, ist mehr als wahr, doch ein Loslösen von diesem Teil wurde notwendig und wird akzeptiert ... sie
geht mit mir, und ich gehe mit ihr. .. Alleinsein ist eine Illusion ... hier oder dort, die Flamme ist ewig, und wir tragen in uns das, was wir empfangen und geschaffen haben ... sie kehrt jetzt zurück, was sie tun würde, wie ich wußte ... und wir werden kein auf Wiedersehen und keine Nachsendeadressen austauschen, unsere Kennungen im jeweils anderen sind unauslöschlich ... nur ein letzter Augenblick in diesem Zeitpunkt ... KLICK!
(Deine Wahrnehmung war sehr deutlich, Asbaneen. Die Demonstration war ein Erfolg.) ... es war ganz eigenartig ... einer von uns hatte sich vom Körperlichen befreit, und ich dachte, sie wäre es ... als sich die Sache dann entwickelte, war ich kurz unsicher, ich hätte es auch sein können .. . und schließlich erkannte ich, daß es unbedeutend war, wer von uns .. . das Ergebnis war das gleiche ... jetzt brauche ich natürlich nicht mehr zu fragen, ob es geschieht, denn ich weiß, das wird es eines Tages in der Folgezeit ... (Das ist richtig. Das Ergebnis ist das gleiche. Wir glauben, daß du ;etzt bereit bist, uns zu besuchen, dort, wo wir sind, wie du es nennst, falls das noch immer dein Wunsch ist. Es wird keine Demonstration sein, sondern unsere Wirklichkeit. Aber wir werden dich führen und zu diesem Punkt zurückbringen. Es ist wichtig, daß du weißt, daß ein solcher Besuch, auch wenn er nur sehr kurz erscheinen mag, in dir Veränderungen hervorrufen kann, die nicht rückgängig zu machen sind.) ... Ich wünsche es und übernehme die Verantwortung für sämtliche Veränderungen, die sich eventuell in mir ergeben. (Öffne dich weit. Viel Spaß, wie es bei euch beißt.) KLICK!
(Ich befinde mich in einem bellen, weißen Tunnel und bewege mich rasch vorwärts. Nein, es ist kein Tunnel, sondern eine Röhre, eine durchsichtige, strahlende Röhre. Ich bin eingetaucht in die Strahlung, die alles in mir durchströmt, und die Intensität und das Erkennen all dessen umfangen mein Bewußtsein, und ich lache vor übergroßer Freude. Etwas bat sich geändert, denn beim letztenmal mußten sie mich vor den zufälligen Schwingungen abschirmen. fetzt ertrage ich sie mühelos, auch die eigentliche Energie selbst.
Der Strahlungsfluß in der Röhre verläuft in zwei Richtungen. Der Strom, der an mir vorbei in die Richtung geht, aus der ich komme, ist sanft, gleichmäßig und ungetrübt. Der Strom, der ich bin, bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung und scheint ganz anders zu sein. Er ist auf komplexere Art aufgebaut. Er ist wie die Welle, die an mir vorbeizieht, aber er enthält eine Vielzahl kleiner Wellen, die in die Grundsubstanz eingeprägt sind. Ich bin beides, die Grundsubstanz und die kleinen Wellen, und bewege mich zurück zum Ursprung. Die Bewegung ist stetig und ohne Hast, angetrieben von einem Wunsch, den ich kenne, aber nicht ausdrücken kann. Allein das Wissen darum läßt mich in freudiger Verzückung vibrieren. Die Röhre scheint breiter zu werden, da eine andere sich von der Seite mit ihr verbindet, und eine weitere Welle vermischt sich mit mir, und wir werden eins. Ich erkenne die andere sofort und sie mich auch, und es herrscht große Freude über die Wiedervereinigung, dieses andere Ich und ich. Wie konnte ich das vergessen! Gemeinsam bewegen wir uns weiter, erkunden überglücklich die Abenteuer, Erfahrungen und das Wissen des anderen. Die Röhre wird erneut breiter, und ein weiteres Ich stößt zu uns, und der Vorgang wiederholt sich. Die Form unserer Wellen ist bemerkenswert identisch, und unser Muster wird stärker, da sie sich phasengleich bewegen. Jede weist vielfältige Änderungen auf, die, wenn siemit einer anderen verwandten Abweichung kombiniert werden, eine neue und bedeutsame Abwandlung des Ganzen bewirken, das wir sind. Die Röhre erweitert sich wieder, und ich mache mir keine Gedanken mehr wegen der Wände, als noch ein weiteres Ich in den Strom der Wellen tritt. Dieses ist besonders aufregend, da es das erste ist, das ich als Rückkehrer von einem völlig nichtmenschlichen Ausflug wahrnehme. Doch das Ineinandergleiten war fast perfekt, und wir wurden soviel mehr. Jetzt wissen wir, daß irgendwo ein bewußt gesteuerter physischer Schwanz, ähnlich dem eines Affen, zu weit mehr nützlich ist als zum Halten des Gleichgewichts und zum Gebrauch als eine dritte Hand. Er kann ein sehr brauchbares Kommunikationsmittel sein, weit mehr als eine hochentwickelte Zeichensprache und ebenso beredt wie das ausgesprochene Wort. Stetig und sicher schließt sich uns ein Ich nach dem anderen an. Mit jedem werden wir bewußter und erinnern mehr vom Ganzen. Wie viele es sind, scheint nicht wichtig zu sein. Unser Wissen und Können ist so groß, daß wir uns nicht die Mühe machen, darüber nachzudenken. Es ist nicht wichtig. Wir sind eins. Damit wenden wir uns von der tragenden Welle ab und entfernen
uns von ihr. Regungslos beobachten wir in vereinter Ehrfurcht, wie ihr Wirken anhält, fort von uns, hinaus in die Unendlichkeit. Wir nehmen auch ohne Schwierigkeiten die sanfte ursprüngliche Welle wahr, die aus dieser Unendlichkeit kommt und aufgeht in dem Muster, dem wir entstammten. Uns alle durchströmt eine einheitliche Energie, die unsere Schöpfung ist, die im Übermaß die Wirklichkeit des Ganzen als viel größer als die Gesamtheit seiner Teile zeigt. Unsere Fähigkeit und unser Wissen scheinen grenzenlos, doch wir wissen, an diesem Punkt ist so etwas nur gültig innerhalb der Energiesysteme unserer Erfahrung. Wir können Zeit erschaffen, wie es uns beliebt oder erforderlich ist, sie innerhalb der Wahrnehmung selbst umformen und abändern. Wir können Materie aus anderen Energiemustern erzeugen oder deren Aufbau in jedem gewünschten Umfang ändern bis hin zur Rückverwandlung in die ursprüngliche Form. Wir können jede Wahrnehmung innerhalb der Energiefelder unserer Erfahrung erzeugen, verstärken, ändern, abstimmen oder auslöschen. Wir können jedes dieser Energiefelder untereinander oder in andere umwandeln, ausgenommen dasjenige, das wir sind. Wir können nicht unsere Urenergie erschaffen oder verstehen, bevor wir nicht vollkommen sind. Wir können physische Modelle erschaffen wie eure Sonne und das Sonnensystem, aber wir tun es nicht. Es ist schon geschehen. Wir können das Umfeld eures Planeten Erde ausrichten, aber wir tun es nicht. Es war nicht unser Entwurf. Wir können den Strom des menschlichen Lernerlebnisses und auch anderer Lernerlebnisse ähnlichen Inhalts durch Zeit und Raum überwachen, ergänzen und verstärken und tun das auch. Das machen wir ständig auf allen Ebenen menschlichen Bewußtseins, um jene sich sammelnden Einheiten unserer Urenergie angemessen vorzubereiten auf den Eintritt und das Verschmelzen mit der Gesamtheit, die wir werden. Es ist das Wesen unseres Wachstums, so zu handeln. Diese Hilfe und Vorbereitung leisten wir nur auf Anforderung einer oder mehrerer Bewußtseinsebenen innerhalb der sich sammelnden Einheit. Danach besteht eine Verbindung, durch die Kommunikation in vielerlei Form zwischen uns erfolgt, bis die letzte Umwandlung geschieht.) (Wir wissen, wer wir sind, und ein Ich lacht, und wir alle lachen über den Namen, den dieses Ich uns gegeben hatte. Wir sind ein INSPES, nur einer. Um uns gibt es viele andere.) (Du bist noch unvollständig. Es gibt Teile von dir, die noch umgewandelt werden müssen, einschließlich diesem besuchenden Teil, der so voller Neugierde steckt. Wir sind alle unvollständig. Daher
bleiben wir an diesem Punkt, um zurückzugreifen und weitere, übrige Teile von uns zu sammeln, bis wir vollständig sind.) (Unsere Neugierde verlangt nach der Vollständigkeit.) (Wir begeben uns wieder in den schöpferischen Rückfluß, die Welle, die dich hierhergebracht hat. Indem wir das machen, verlassen wir diese Wirklichkeit.) (Läßt sich das demonstrierent) (Das ist nicht möglich. Es liegt nicht in unserem Wissen, das zu tun. Nachdem du dich umgewandelt hast und völlig mit deinem Ganzen verschmolzen bist, wirst du es verstehen. Aus diesem Grund ist dieser Punkt entstanden. Vor der Vollständigkeit ist es nicht möglich weiterzugehen.) (Weitergehen~ Mit welchem ZieU) (Wir glauben, daß es der Ursprung der Strahlung ist, die schöpferische Emission und Rückkehr. Der Austausch mit denen, die weitergegangen sind, ist unterbunden. Der Wunsch danach entsteht bei Erreichen der Vollständigkeit. Es ist mehr als eine Neugierde, wie du es nennst, und schwer in einer Form zu übermitteln, die wir verstehen können. Es hat Versuche durch diejenigen gegeben, die vollständig waren und weitergehen wollten, aber ohne Erfolg.) (Das letzte ZuhauseO (Ein guter Begriff für den Anfang. Ein Plan, der sich entwickelt, wenn die Wahrnehmung zunimmt. Es ist jetzt nötig, daß du deinen Besuch beendest und zurückkehrst.) (Wir werden bei dir sein, unser neugieriges Ich.) Zurückkehren wohin? (In deine physische Umwelt) ... Wo ist das? ... (Im Menschlichen, dein irdischer Körper) ... Oh, ja, ich hatte ganz vergessen ... Muß ich zurück? (Mach dich bereit für uns, und wir werden aufviele Arten bei dir sein. Du hast viel zu erledigen. Geh und fang an, Tiger!) (Und eine Routine, wie du sagst, zum Spielen.) KLICK!
Die Rückkehr in den physischen Körper erfolgte fast augenblicklich, mein Gesicht und meine Augen waren naß. Ich richtete mich im Sessel auf und erinnerte mich. Ich griff nach einem Notizblock und Stift, um die Routine sofort niederzuschreiben. Ich wußte, daß ich mich verändert hatte. Bis zum Ende meines irdischen Lebens würde ich mich daran erinnern. Doch dies würde sich nie ändern:
Für die, Für die, Für die, Für die,
die sterben, gibt es Leben. die träumen, gibt es Wirklichkeit. die hoffen, gibt es Wissen. die wachsen, gibt es die Ewigkeit.
Stichworte zur schnellen Orientierung Abrunden, glätten: Etwas verarbeiten, ordnen. Ruhig werden, beruhigen. In sich gehen: Etwas überdenken, überprüfen. Flackern, unruhig sein: Unsicher, unentschlossen sein. Formen: Feststellen, bekräftigen. Hell, leicht sein, leuchten: Sich freuen, begeistert sein, eine Idee haben. Kennung: Name/ Adresse. Klick!: Augenblickliche Veränderung im Bewußtsein. Leer sein: Etwas nicht verstehen. M-Band: Das Gedankenspektrum. M-Bandrauschen: Unkoutrolliertes Denken. Rollen: Lachen. Routine: Vielschichtiges GedankenbündeL Routine durchlaufen lassen: Einzelheiten aufgreifen. (Sich) schließen, geschlossen: Äußere Reize abschwächen oder ausschalten. (Sich) öffnen, offen: Aufnahmefähig, aufnahmebereit sein. Stumpf sein: Nicht interessiert sein. Vibrieren, schwingen: Gefühle zeigen. Wahrnehmung erhalten: Intuitive Einsicht, Eingebung haben. Etwas intuitiv verstehen. Wirbel: Geordnete Energie. Zeit-Raum-Illusion (ZRI): Das physische Universum.
4·
Ein neugewonnener Freund
Echte Zeit: 3: o 5 nachts ... Körper ausgeruht, entspannt ... Gefühl der Wärme ... sanftes, beharrliches Signal, vertraut ... gut genug, tief einatmen, ausatmen, lösen, aushaken, hinunter und hinaus, dann hinauf ... vom physischen Körper befreit, leicht aufwärts, ausschälen, aus dem zweiten Körper hinaus, ihn in Wartestellung lassen ... jetzt vollkommen frei... beginne, die INSPES-Kennung zu suchen ... andere Phase als das Physische, bewege mich vorwärts ... wie üblich einfacher Vorgang ... rasch durch die dichten inneren Ringe ... sollte irgendeine Möglichkeit bestehen, sie alle auf einmal aufzuwecken, das wäre etwas ... nicht einmal eine gute Simulation der Hölle ... wenn du nicht annehmen willst, bist du nicht länger physisch, du bist tot, tot, tot und doch lebendig ... jetzt noch mehr aus der Phase, in den zentralen Hauptring, habe ihn immer Schauplatz II genannt ... welch eine Untertreibung, falsche Bezeichnung. . . wenigstens haben sie angefangen zu verstehen und sich zu erinnern ... düstere Gestalten, werden hell, wenn man sich auf sie konzentriert ... hier war mein Vater, Dr. Gordon, Agnew ... noch weiter aus der Phase in der Spirale, fast am letzten äußeren Ring vorbei ... Jemand packte mich! Bleib ruhig, langsam, es läßt sich regeln, ist früher auch schon passiert, aber nicht so weit am Rand, nicht nötig abzubrechen und zum physischen Körper zurückzukehren ... beweg dich nicht, keine Bewegung ... es läßt mich los, gibt nach ... völlig anderes Energiemuster, aber intelligent, ja, muß auf dem M-Band sein ... sicher nicht ... (Hatte nicht vor, dich zu belästigen.) Die Gestalt war offen, vibrierte. (Deine Kennung fast genau wie die von jemand anderem, meine Wahrnehmung war, er wäre du.) Ich rundete ab. (Das ist in Ordnung.) Die Gestalt war leer. (In OrdnungO (Es gibt kein Problem.)
Das Zielsignal war noch immer da, und ich drehte mich um und wollte weiter, als das Signal plötzlich abbrach. Es war nicht mehr da. Das war bisher selten passiert, meistens gab es einen Grund. Fast im gleichen Augenblick hatte ich die Wahrnehmung. Ich wandte mich wieder der Gestalt zu. Sie war stumpf und geschlossen, wich zurück. (He, einen Augenblick.) Die Gestalt öffnete sich etwas, leer, regungslos. (Kann ich dir helfenO Die Gestalt vibrierte leicht. (Du bist ein Mensch oder warst einerO Ich rundete ab. (Ja, schon, aber nicht so wie du ... ) (Wenn du ein Mensch bist, kannst du nicht helfen, weil du besessen bist wie alle anderen.) Die Gestalt geriet in heftige Schwingungen. (Braucht mehr Verstand als jeder Mensch oder jeder, der jemals Mensch war. Sie sind verseucht.) Ich hatte die Wahrnehmung einer großen Einsamkeit. (Versuch's mit mir.) Kleine Routinefetzen schwebten aus der flackernden, halboffenen Gestalt. Sie hatten ein anderes Muster, und ich konnte sie nicht zusammenbringen, ganz eigenartig. Meine erste Reaktion war Zurückhaltung, dann erinnerte ich mich an das, was ich gelernt hatte. Ich öffnete mich weit. (Versuch's mit mir.) Die. Gestalt flackerte, wurde dann etwas heller. (Ich habe da diesen Freund und . .. da gibt es eine Schwierigkeit. Hier-) Eine große, unförmige Routine drang aus der Gestalt direkt auf mich zu. Ich nahm sie sorgfältig auf, und bestimmt auch mit Vorsicht. Es gibt Routinen, bei denen man es sehr bald ohne das macht. Diese hatte außerdem eine fremde Kennung. Langsam öffnete ich sie. KLICK!
Der Führer vergewisserte sich, daß alle Gruppenteilnehmer da waren. Es war eine ausgedehnte Rundreise gewesen, und dies war der letzte interessante Punkt. (Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten~ Wenn Sie bereit sind, wollen wir noch einmal in die Zeit-Raum-Illusion eintreten. Ich bin ,.,icher, das wird Sie interessieren.) Kennung AA wurde stumpf. (Ich glaube, ich lasse diese mal aus.) Kennung BB wandte sich seinem Freund zu. (Ach komm, AA, nur noch diese eine, dann geht es wieder nach Hause.) (Nur noch eine, nur noch eine.) AA vibrierte. (Die aufregende und wundervolle Zeit-Raum-Illusion! Erleben Sie sie selbst! Ich hätte zu
Hause bleiben können und hätte die gleiche Wirkung gehabt: Wenn du eine mitgemacht hast, kennst du alle.) {Diese soll anders sein.) BB wurde hell. (Natürlich.) (. .. und ich bin angewiesen, Sie zu warnen, daß Sie sich auf eine stark disharmonische M-Bandstrahlung einstellen), fuhr der Führer fort. (Ich rate Ihnen daher, sich entsprechend abzuschirmen.) AA wandte sich halb geschlossen an BB. (Die alten Sprüche. Wahrscheinlich wieder nur Felsen, Staub und Krater.) (. .. Bleiben Sie am Rand, halten Sie einen ausreichenden Abstand. Sie werden an diesem Punktgenug finden, was IhreAufmerksamkeit weckt. Sind alle fertigO (Kommst du mit, AAO BB fragte seinen Freund unnötigerweise. Er kannte ihn viel zu gut. AA drehte sich um. (Na gut. Du trägst es mir ja sonst ewig nach, wenn ich es nicht tue.) KLICK!
Die blau-grüne Kugel kam mit rasender Geschwindigkeit näher, bis sie jede andere Wahrnehmung überdeckte. Dann schwebten sie über hohen, rechteckigen Massen, die in ordentlichen Reihen nebeneinanderstanden. In den tiefen Einschnitten zwischen diesen Riesenklötzen bewegten sich langsam Objekte unterschiedlicher Gestalt. Das RauschenimM-Band war fast unerträglich. BB konzentrierte sich angewidert nach unten. {Was für ein Durcheinander!} Der Führer ließ seine sorgfältig vorbereitete Leier ablaufen. (Das ist eines der größten materiellen Kunstprodukte, das von der herrschenden Spezies geschaffen wurde, Kennung Mensch oder human, wenn Sie sich an die kurze Unterweisung zu Anfang erinnern. Die örtliche Kennung ist New York.) BB war stumpf. (Sieht mir nicht besonders neu aus.) {Die Menschen sind diejenigen, die mehr senkrecht als waagerecht aussehen), fuhr der Führer fort. (Die verschiedenen Farben, die Sie wahrnehmen, gehen von einer künstlich hergestellten Bedeckung aus, die hauptsächlich aus schmückenden Gründen benutzt wird. Die größeren beweglichen Objekte sind künstliche physische Gegenstände, in denen die beherrschende Spezies sich häufig vorübergehend aufhält, und die sich der chemischen Reaktion einer Explosivkraft bedienen, um Betriebsenergie zu erhalten.)
(Du hast recht gehabt, AA. Es lohnt nicht die Mühe, und dieses MBandrauschen ist grauenvoll.) BB erforschte seinen Freund. (Dir geht's auch so, oderO AA konzentrierte sich ganz versunken auf das Getriebe um sie. (Hinreißend, absolut hinreißend.) BB wandte sich ihm sofort zu. (WasO {Diese unglaubliche Kraft. So was habe ich noch nie gespürt.) (Welche KrafU) (Merkst du nichtst So viele unterschiedliche Arten, alle wahllos durcheinander.) (Wot Wovon sprichst duO AA griff aus, streckte sich. (Kommt von ihnen. Die M-Band-Energiemuster, Tausende und Abertausende, einige hart, andere weich, und die Beschaffenheit, die Beschaffenheit!} BB war leer. (Geht es dir gutO AA öffnete sich weit. (Mir geht's gut, sogar hervorragend. Ich habe nie gewußt, daß es so etwas gibt.) Plötzlich leuchtete BB auf. (Es ist das M-Bandrauschen! Du hast zuviel abbekommen von .. .) (Kein Rauschen, BB), unterbrach AA. (Mit Sicherheit kein Rauschen. Es ist eine erstaunliche Mischung aus Resonanz, Überlagerungsfrequenzen, stehenden Wellen, nicht berechenbaren Mustern.) (Rauschen. So hat es die einleitende Unterweisung genannt. Und so nennen es alle. Normales, altbekanntes M-Bandrauschen .. .) AA ging in sich. (Ich möchte wissen, was es in Wirklichkeit ist.) (Was meinst du, in WirklichkeiU Es ist überall. Alle primitiven Lebensformen haben es. M-Bandrauschen ist M-Bandrauschen. Komm, verschwinden wir hier. Die Gruppe bricht auch schon auf.) AA blieb in sich. (Es muß toll sein, dort zu sein, da drin zu sein.) (Ich weiß nicht, und ich will es auch nicht wissen), brummte BB. (Ich habe gehört, es ist möglich, BB.) (Gerüchte, Straßenklatsch.) BB vibrierte ungeduldig. (Komm jetzt, wir verlieren die Gruppe, wenn wir nicht. .. AAl Wo willst du hint AA!)
KLICK!
AA drang in den Zwischenbereich ein, BB im Schlepptau. Er hielt vor einer großen, stämmigen Gestalt, die den Menschen zu ähneln Nchien, die er eben gesehen hatte. (Ich suche danach, wie ich ein Mensch werden kann.)
(Dies ist die Kennung Eingangsstation), erwiderte die Gestalt neugierig. (Ich will es machen.) AA vibrierte. (Ich meine, ich möchte ein Mensch sein.) Die Gestalt war leer. (Du willst was!) (Ich will herausfinden, wie es ist, Mensch zu sein, wie sie da unten sind.) AA zeigte nach unten. (Ich meine nicht immer, nur so lange, daß ich ein Gefühl dafür bekomme.) (Nur lange genug, um ein Gefühl dafür zu bekommen.) Die Gestalt ging in sich, dann aus sich heraus. (Warum willst du so etwas machen!) (Ja, em .. .) AA versuchte, das Muster in sich einzuordnen. (Wir sind auf dieser Zeit-Raum-Illusions-Tour, und als wir über die Kennung New York kamen, hatte ich plötzlich ... es war ganz eigenartig, wollte ich, äh, wollte ich ... ) (Das M-Bandrauschen), warf BB ein. (Das macht ihm zu schaffen.) Die Gestalt nickte. (Ja, das M-Bandrauschen. Das ist so eine Sache, wenn man nicht aufpaßt.) (Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.) AA flackerte und versuchte sich zu fassen. (Es scheint sehr wichtig zu sein, daß ich es versuche.) (Nur so zum Spaß, mal was Tolles, was Neues), meinte die Gestalt. (Hm, ;a.) AA wurde leicht. (Wenigstens zunächst mal. Aber dann auch etwas mehr als das; ich habe noch nie ein so starkes Interesse verspürt.) (Woher kommst du!) Die Gestalt rundete höflich ab. (KT-95), fiel BB schnell ein. (Ich weiß, das ist ein ganz schönes Stück von hier, aber wir haben sehr viel Routine über Zeit-Raum und die Zeit-Raum-Illusion gehabt. Noch nie hat ;emand von KT-95 es besucht, und als daher diese Tour angeboten wurde ... da, na ;a), fügte er hinzu, (es kann irgendwie langweilig werden. Man unternimmt etwas, um die Langeweile zu vertreiben.) (Ich kann's also machen!) In AAs Frage klang etwas Angst mit. (In der Gerüchteroutine zu Hausekursierten wilde Geschichten darüber, aber selbst in der Tourroutine ist nichts offiziell erwähnt, daher ... ) Die Gestalt seufzte. (Alles was du tun mußt, ist fragen. Das ist alles, fragen.) AA leuchtete ungewöhnlich hell. (Das ist großartig! Bestimmt ... ) (Langsam, AA, langsam), warf BB ein. (Bist du dir völlig darüber im klaren, was du tust? Ich erinnere mich an irgendeine wilde Routine über ein paar Teile, die waren nicht ganz so . . .)
(Wegen KT-9 5 würde ich es nicht verpassen!) AA wandte sich an die Gestalt. (Ich frage. Und jetzt, was habe ich zu tunt) (Registriert: Du hast gefragt.) Die Gestalt drehte sich um und zeigte. (Geh einfach da lang und dann nach rechts. Rechts, nicht links.) {Verstanden, da entlang, dann nach rechts.) (Nicht nach links.) (Rechts.) AA beugte sich zu BB hinüber. (Bleib in der Nähe, bis ich zurück bin, alter funge. Hab' bestimmt einiges, was ich dir liefern kann. Echte Routine!) (faja), brummte BB mürrisch. (Die Gruppe ist schon weg. Das heißt, wir müssen den Weg zurück in einem Stück machen. Mach's nicht so lang.) AA wurde hell und verschwand im Dunst. BB bewegte sich unruhig hin und her. (Du kannst hier warten, wenn du willst), bot die Gestalt an. (Danke, das mach' ich gern.) BB wurde stumpf und fragte dann beiläufig, (Was ist eigentlich linkst) Die Gestalt sprach wie geistesabwesend. (Oh, links. Das ist eine andere Abteilung. Ich möchte nicht, daß sie verwechselt werden.) (Ahja.)DannnahmBBdieGestaltdeutlicherwahr: {He, werbistduO (Kennung Eingangsdirektor. ED. Nenn mich einfach Ed.) (Ed.) BB öffnete sich wißbegierig. (Hast du das schon mal mitgemacht, diese Sache mit dem MenschseinO Ed war einen Augenblick still, um eine alte Routine aufzunehmen. (Klar, schon oft.) Ziellos trieb BB über die Station. Der Eingangsdirektor schwebte bewegungslos, in sich gekehrt und geschlossen. BB wagte sich vor. (Viel zu tun hier.) Ed öffnete sich ein wenig. (!aha.) (Du hast bestimmt schon ein paar ordentliche Routinen erlebt, seit du hier bist.) (!aha.) BB bemühte sich ohne viel Erfolg. (Komisches Zeug, dieser Dunst. Bringt die Wahrnehmung fast auf Null.) (!aha.) (Die Auswirkung der Zeit-Raum-Illusion, jat) {faha.) BB rotierte etwas und machte dann ein paar schnelle Spiralen. (Wir haben ein Spiel bei uns, wo wir bis zu hundert von denen nacheinander machen. Ganz schön, was?)
(/aha.) (Aber man muß in Übung bleiben, wenn man nicht den Anschluß verpassen will.) (!aha.) BB machte noch ein paar enge Spiralen und entspannte sich dann. (Mein Freund kommt doch hierher zur Station zurück, wenn er durch ist, oderO (/aha.) (Gut, dann verpass' ich ihn nicht.) (faha.) BB wurde leer. (Oder dochO Ed öffnete sich plötzlich. (WasO (Mein Freund muß hierher zur Station zurückkommen, nicht wahrO Ed schloß sich. (He.) (Ich will nicht ... ) Ed öffnete sich, vibrierte stark. (Ist dein Freund noch nicht zurückgekommenO (Nein, noch nicht. Meine Wahrnehmung war ... ) Ed kam auf Touren. (Ich hätte merken müssen, daß er so ein Typ ist. Komm, mein Junge.) BB vibrierte. (Was ist los?) Ed verblaßte langsam. (Dein Freund hat Schwierigkeiten. Komm.) Er drehte sich um und entschwand rasch. BB folgte, heftig flakkernd. Ed wandte sich nach links und wartete, bis BB bei ihm war. (Da. Das ist unsere große Abteilung. Keine Routine. Alles echt. Sieh zu, daß du eine eigene Routine erhältst.) BB wurde leer, flackerte, öffnete sich weit. Vor ihm lag der blaugrüne Planet, verschwommen. Um den Planeten zogen sich Dunstringe, riesenhafte, mächtige Ringe in nicht bestimmbarer Zahl. Die Abgrenzung zwischen ihnen fiel schwer, da Fetzen und Ranken von einem zum anderen wuchsen. Ausgenommen der Ring, der den Planeten fast berührte. Er schien isoliert zu sein. Bis auf diese eine Ausnahme flossen alle anderen schnell durch Tore in die Eingangsstation. Nein, da war noch einer, am äußeren Rand. Er kam nirgendwo in die Nähe der Station. Ganz dünn. BB konzentrierte sich intensiv. Das M-Bandrauschen war entsetzlich, aber doch längst nicht so schlimm, wie es auf dem Planeten selbst gewesen war. Und als er jetzt die einzelnen Bänder aussonderte, zeigte seine Wahrnehmung, daß das Rauschen in den Bändern in der Nähe des Planeten am stärksten war. Je weiter entfernt vom Planeten,
desto weniger Geräusche. Im äußersten Band war kaum noch etwas zu merken. Ganz wenig nur, aber ein bißeben immer noch. BB war weiter leer. Das M-Band nimmt nicht mit der «Entfernung" oder Dimension ab; selbst in der Routine der Tourunterweisung bezüglich der Zeit-Raum-Illusion war alles enthalten. Gab es kein MBand, gab es kein Leben. M-Band mit Rauschen: noch primitiv, keine Wahrnehmung, keine Kommunikation, auf die einzugehen sich lohnte. M-Band, kein Rauschen: guter Platz zum Besuchen und Routine sammeln, Einheimische wissen, wo sie sind und was sie sind, einfache, aber begrenzte Kommunikation- aber kein Ort zum Bleiben. Doch hier, nichts, keine Abnahme der Intensität, keine Mischung, Rauschen und M-Signale: entweder war es oder war nicht. Mußte eine Auswirkung des Zwischenbereichs sein. BB konzentrierte sich angestrengt auf ein Band im Zentrum, fiel beinahe nach hinten vor Entsetzen, schloß sich schnell und ging in sich. Das Band bestand aus Gestalten, lebenden Gestalten! Er öffnete sich etwas, konzentrierte sich auf ein Band nach dem anderen. Alle waren gleich. Tausende, nein, Millionen oder Milliarden lebender Gestalten. BB schloß sich und war völlig leer, restlos stumpf. (Dein Freund ist da drin.) Ed kam hinzu, freundlich, aber auch traurig. BB öffnete sich leicht, noch immer stumpf. (WasO (Wenn er nicht wieder bei der Station aufgetaucht ist, ist das die einzige Antwort.) BB war immer noch leer. (Er ist da drinO (Ja.)
(Was ist das~ Es war nichts dergleichen da bei unserer ZeitRaum-Illusions-Tour, als wir über .. .) (Ihr wart ausschließlich auf physische Materie eingestellt. Die Tourgruppen flitzen durch den Zwischenbereich, als wollten sie vermeiden, auf der Straße angerempelt zu werden.) BB war wieder leer. (Straßen~ AnrempelnO (Vergiß es, nicht wichtig. Menschliche Begriffe.) (Aber alldie lebenden Gestalten ... ) (Wiederhol er.) (Wiederholer~ Was wiederholenO (Sie wollen die Erfahrung des Menschseins noch einmal machen.) BB schloß sich fest. Die Routine kam so schnell, daß sie fast nicht zu kontrollieren war. Unglaublich, daß jemand diesen Weg
ein zweites Mal gehen wollte. Das erste sah schon schlimm genug aus. Doch die Wahrnehmung war offenkundig. Da er AA kannte, war sie offenkundig. Er öffnete sich. Das Entsetzen ließ nach. (Können wir ihn unteralldiesen anderen finden?) Ed rundete ab. (Gut möglich. Diemeisten Erstlinge, die auf die Wiederholerroute stoßen, landen im äußeren Band. Kannst du ihn aufspüren? Ich meine, könntest du ihn ohne weiteres wahrnehmenO BB wurde leicht. (AA? Schleppe mehr Routine von ihm rum als von irgend jemand anderem in KT-9 5. Kein Problem.) (Dann bist du sicher imstande, ihn da rauszuholen.) Ed drehte sich um. (Am besten, wir gehen rüber zum Prozeßtor.) KLICK!
BB prüfte eingehend die große Zahl belebter Gestalten ab, die unter ihm vorbeizogen. AA und seine Sprunghaftigkeit. Wußte nie, wann er aufzuhören hatte, wenn ihn etwas interessierte. Aber diese Tausende und Abertausende ... Er wandte sich an Ed. (Muß ja was ganz Tolles sein, daß die alle es noch einmal machen wollen.) (Wir warnen sie. Es ist alles in der kurzen Vorausroutine.) (Ist wohl nicht allzu klar.) (Hier, laß sie selbst durchlaufen. Ich suche nach deinem Freund.) Ed ließ BB eine umfangreiche Routine zukommen. BB ließ sie schnell durchlaufen. Nach der Hälfte hatte er es: ... bleiben der freie Wille und das Bewußtsein am Eingangspunkt voll erhalten. Das wird vom augewandten komprimierten Lernsystem garantiert und verlangt ... Eine letzte warnende Anmerkung: Einige Seiten der menschlichen Erfahrung können spezielle und allgemeine Auswirkungen haben, die unter Umständen schädlich sind und, falls sie nicht überwacht werden, eine Gewöhnung mit unerwünschten Folgen nach sich ziehen. Dein Eindruck in diese Routine bestätigt, daß du diesen Abschnitt verstanden hast. BB öffnete sich. (Das erscheint mir nicht besonders verständlich.) Ed vibrierte. (Das ist der Punkt, bis zu dem wir gehen können. Andernfalls würde es den Lernprozeß zunichte machen.) (Was für Seiten? Was für Auswirkungen?) (Es würde zerstören, was ... ) (Na komm schon, Ed, mich wird es nicht zerstören. Ich will ja kein Mensch werden. Ich rühr' das Zeug nicht an.) Ed wurde stumpf und schloß sich dann. (Such deine eigene Routine dazu.)
BB vibrierte. (Gut, das mach' ich auch.) Beide blieben halb geschlossen und konzentrierten sich auf den Strom der Gestalten, die durch das Tor zogen. Jeder unterschied sich offenbar vom anderen, besaß aber doch irgendein menschliches Merkmal, und wenn es noch so unbedeutend war. Bei einigen nahm BB eine leuchtende und intensive Strahlung wahr, die ihn verwirrte und unruhig machte. Seine Reaktion auf eine davon war es, die ihn zwang, sich zu öffnen und zu glätten. (Ed, du tust nur deine Arbeit, und ich bereite dir wegen meinem Freund AA Schwierigkeiten.) Ed öffnete sich. (Ja, ich habe die Wahrnehmung erhalten. Das Problem ist, Ereignisse wie dies kommen nicht oft genug vor, und ich habe die Routine verloren.) BB wurde leer. (Die Routine verloren! Unmöglich. Niemand macht das.) Ed deutete auf die gewaltigen Bänder lebender Gestal.ten. (Sie haben es gemacht, alle.) (Welche Routine verloren?) (Wer sie waren. Sie haben vergessen, wer sie waren.) BB wurde leer und schloß sich. Unmöglich, daß so etwas passierte. Es war für jedes Dasein unentbehrlich. Niemand konnte sein und handeln, wenn- wie hatte Ed es ausgedrückt? -man vergaß, wer man ist. Doch die Wahrnehmung von Ed war deutlich. (Hier dieser äußere Ring), fuhr Ed fort, (besteht aus drei Typen. Der eine sind die Erstlinge, wie dein Freund. Er fing einfach an zu vergessen. Dann gibt es die Alten, die sich meistens erinnern, nachdem sie den Weg gegangen sind, ah, einige Male das Menschsein wiederholt haben. Sie halten sich irgendwo auf und helfen, wo sie können. Sie erinnern sich nicht genug, um nach Hause gehen zu können.) BB leuchtete mit einer großartigen Wahrnehmung auf. (Du bist ein Alter, Ed.) {Ja. Auf jeden Fall suchst du jetzt weiter nach deinem Freund. Ich lass' die übrige Routine für dich durchlaufen, Stück für Stück.) BB öffnete sich weit und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Strom der lebenden Gestalten. Wie viele es waren! Dennoch sollte es eigentlich kein Problem sein, AA zu finden. Frage mich, wie Ed an diesen Job gekommen ist. Warum gerade er? (Ich bin nicht zugewiesen worden. Zu der Zeit, als ich unterwegs war, war dort, wo normalerweise der ED war, ein Loch, und da bin ich einfach eingesprungen.) Ed war glatt und herzlich. (Dann gibt es noch den dritten Typ, die Letzten. Sie machen noch einen Durchlauf, äh, noch ein physisches Leben als Mensch und verschwinden dann.)
(Wohin verschwinden sieO Ed rollte. (Weiß nicht. Nach Hause, denk' ich. Sie tauchen nie wieder hier auf. Und, ah ja. Da gibt's noch diesen anderen Typ, den wir die Sucher nennen. Gibt nicht viele davon, schlüpfrig wie Aale. Unstet, flattern rein und raus.) BB war leer. (Wie war das~ SchlüpfrigO (Zerbrich dir nicht den Kopf. Wieder nur so menschliches Zeug.) (Gib mir eine Routine, dann laß ich sie durchlaufen.) (Lohnt sich nicht. Nein, diese Sucher, die sind anders. Soweit ich es verstehe, kommen sie und schnüffeln hier herum, haben da drüben aber noch einen physischen Körper, ganz munter und fidel.) (Ich hatte bisher nicht die Wahrnehmung, daß man das machen kann. Ich dachte, jeder käme nur zurück, nachdem der irdische Körper zerfällt, nicht mehr einsatzfähig ist.) (Das hatte ich auch, bis ich als ED hierher kam. Da entdeckte ich sie.) BB wurde ganz hell. (Da ist er!} Ed war freundlich, liebenswert. (Hol ihn, Tiger!) BB war leer. (TigerO (Mach schon.) BB drang geschwind in den massiven, sich bewegenden Ring aus vibrierenden Gestalten. Das M-Bandrauschen war nirgendwo auch nur annähernd so, wie er erwartet hatte, beinahe in erträglichen Grenzen. Als er an verschiedenen Strahlungsgruppen vorbeischlüpfte, nahm er in aller Eile doch noch wahr, daß viele, wenn nicht sogar die meisten, die gleiche Signalstärke wie er oder sogar eine größere hatten. Aber sie war anders. Es war nicht nur das Rauschen, es war noch etwas anderes. Nichts wie in KT-9 5. Die Gestalten merkten offenbar, wenn er vorbeikam ... ein kurzes, neugieriges Aufblitzen, ein Zurücktreten, um ihn durchzulassen, freundliches Erkennen. Nichts in der Art, wie er es aufgrund seiner früheren Wahrnehmungen erwartet hätte. Dann war er bei AA. (Kleines Abenteuer, wasO AA war leer, wurde dann aber ganz hell. (BB! Was machst du denn hierO (Bin gekommen, dich zu holen. Was sonsU} (Das war aber nicht nötig.) (Du solltest doch zur Station zurückkommen. Was war losO AA flackerte. (Sollte ich dasO (Aber sicher.) AA flackerte stärker. (Ich weiß nicht mehr. So, äh, schien es einfacher zu sein.) BB drehte sich um.
BB wurde glatt. (Wie war est) AA leuchtete. (Erstaunlich! Ich kann es nicht ausdrücken.)
(Fang von vorne an.) AA rollte strahlend und verpaßte BB eine handfeste Routine, bevor
er sich schließen konnte. KLICK! AA bewegte sich in einer gewaltigen Menge von Wesen aller Gestalt,
Größe und Art. Die Masse war so riesig, daß er nicht ohne weiteres erkennen konnte, wo sie aufhörte. Keiner ähnelte auch nur entfernt denen, die er zu Hause in KT-95 kannte. Enttäuscht wurde er stumpf. Warteten sie alle darauf, Menschen zu werden? (Alle.) AA lenkte seine Aufmerksamkeit dorthin. Eine gedrungene menschlich aussehende Gestalt lehnte hinter ihm. (Wast) Die Gestalt vibrierte. (Kennung Normaler-Eingangs-Beförderer. NEB ... Nenn mich einfach Neb.) (Nebt) (Nicht zu verwechseln mit ... Entschuldigung, falsche Abteilung. Du mußt gekommen sein, als ich beschäftigt war. Brauche eine Routine von dir, damit ich dichrichtig unterbringen kann. Roll sie rüber.) AA öffnete sich und gab ihm die beste Routine, die er kannte. Neb wurde leicht. (KT-95, wie~ Das ist was Neues für mich. Hab' noch keinen KT-9 5 er gehabt, seit ich hier bin.) (Ich glaube nicht, daß schon mal einer hier war}, erwiderte AA. (Es gibt keine Berichte darüber, nur Nebenroutine, was überhaupt nichts besagt.) (Und du bist auf einer Zeit-Raum-Illusions-Tour und willst ein Gefühl dafür bekommen, ja~ Das M-Bandrauschen hat dich dazu gebracht, stimmt'st) (Hm, nein.) AA flackerte. (Eigentlich nicht, weißt du, ich . . .) (Nicht so wichtig), unterbrach Neb ihn. (Macht es nur einfacher, dich zu verarbeiten, als eine Routineangelegenheit. fetzt zuerst mal, was ziehst du vor, Mann oder Frau~ Ich kann zwar nicht für deine Wahl garantieren, aber ich möchte es mit dem Eintrittspunkt abstimmen, wenn ich kann.) AA war leer. Neb vibrierte. (Ach, du kennst den Unterschied nichU Du bist schon über'n Berg.)
AA war immer noch leer. (Das ist ein menschlicher Ausdruck, der ... nicht wichtig. Ich glaube, letztendlich ist es egal, ob Mann oder Frau, vor allem bei dir. Irgendein bestimmter Eintrittspunkt, den du willstO AA zögerte und entschied dann, (New YorkO (Ist das allest Nur New YorkO AA wurde hell. (Also New York, jeder verfügbare Eintrittspunkt, Geschlecht egal. Ja, AA, das müßte ziemlich schnell gehen bei dir. Es ginge natürlich augenblicklich, wenn du Bombay, Kalkutta oder ein Dutzend andere Punkte auswähltest. Ist 'ne Menge los da.) AA wurde matter und stumpf. (New York. Da habe ich wenigstens eine Routine. Da bin ich schon gewesen.) Neb ging in sich und schloß sich. (Ja, natürlich. Du warst schon da.) Dann wurde er ganz plötzlich hell. (Nimm diese kurze Vorausroutine und halte dich auf dem ganzen Weg daran. Du mußt dein Einverständnis und die Annahme eindrucken, wenn du die Eintrittsstelle passierst. FertigO Neb warf die Routine und AA fing sie mühelos. AA untersuchte den äußeren Rand und öffnete sie dann. (He, das ist aber umständlich! Heißt das, ich muß das ganze Zeug hier durchgehenO Neb hatte sich geschlossen. (Ja.) (Warum kann ich nicht einfach losgehen und Mensch seint Warum brauche ich das allesO Neb schaltete auf eigene Routine. (Wenn du in Rom bist, mußt du ... ) (Ich gehe nicht nach Rom, ich gehe nach New York.) Neb glättete. (Ja, natürlich, das gilt überall. So sind die Bestimmungen, mein Junge. Ich hab' sie nicht gemacht. fetzt such dir ein ruhiges Plätzchen und geh es durch. Ich sorge in einer Superzeit für einen allgemeinen Punkt in New York.) AA war leer. (Superzeit! Ich dachte, Zeit wäre ... ) (Laß die Routine durchlaufen, Junge, laß sie durchlaufen.) Neb löste sich und war verschwunden. AA lehnte sich zurück und ließ die Routine sich öffnen: Zustimmung und Verständnis. Nur Aufenthalt als Mensch. Status Erster Eintritt (SEE) • Organisiert als Schule für intensives Lernen. Erfolgreich Abschließende erhalten eine besondere Bewertung.
• Für die Dauer des Aufenthalts bei den Menschen klare Zustimmung, daß Zeit-Raum existiert, Wirklichkeit besitzt. Zustimmung zur Wirklichkeit des betreffenden Eintrittspunktes und seines Umfeldes (Materie, Planet Erde, Sonne, Sonnensystem, Galaxie, physisches Universum), zur am Eintrittspunkt angegebenen Zeit, zur festgelegten physischen, belebten Gestalt und auch zu der anderer, zu vergangeneo Ereignissen, die als Menschheitsgeschichte festgehalten sind, zur gesamten Lebensstruktur, wie sie angetroffen wird. • Damit das Lernsystem seine größtmögliche Wirksamkeit erbringt, ist ein vorübergehendes Auslöschen der früheren Aktivitäten vor dem Eintritt erforderlich. Die Zustimmung, dieses Auslöschen durchzuführen, wird hiermit gegeben. • Ungeachtet alles Gegensätzlichen, das hierin enthalten ist, bleiben für alle SEE der freie Wille und das Bewußtsein am Eintrittspunkt voll erhalten. Das wird vom augewandten komprimierten Lernsystem garantiert und verlangt. • Eine letzte warnende Anmerkung: Einige Seiten der menschlichen Erfahrung können spezielle und allgemeine Auswirkungen haben, die unter Um ... AA ließ die Routine fahren. Beängstigende Taktik. Brauchen sie, um den Pöbel abzuhalten, der den Ort mit Gesuchen überschwemmen würde. Diesmal klappt es wohl nicht. Kann doch nicht so ohne weiteres aus der Haut des alten AA. Er konzentrierte sich auf eine Gestalt in der Nähe. (Wie geht' sO Die Gestalt öffnete sich, dann schloß sie sich. (Wer will das wissen/) (Kennung AA von KT-9 5 .) AAreichte hinüber, zog sich aber schnell zurück. (Woher kommst du/) (Du willst es gar nicht wissen.) (Doch. Auch dein erstes Mal, nehme ich an. Wie, ich meine, was hat dich bewogen, es zu versuchen/) Die Gestalt wurde stumpf. (Ich hab's nicht versucht.) AA wurde leer. (Natürlich hast du.) (Du verstehst mich nicht. Hier.) Die Gestalt rollte AA eine Routine zu, der sie begierig aufnahm. Die erste Schicht reichte schon. MRZI-SEE zur nochmaligen Schulung zugewiesen, komm erst zurück, wenn du dich gebessert hast. Einzelheiten enthalten in ... Die Routine wurde so heiß, daß AA sie nicht mehr halten konnte. Schleunigst rollte er sie zu der Gestalt
zurück, die sie widerwillig zurücknahm. AA löste sich und wandte sich ab. (Eine tolle Sache, nicht wahr!) Eine große, hagere Gestalt tauchte aus dem Dunst auf. AA öffnete sich etwas unsicher. (Ja, das ist es.) (Nach allden Planungen und Vorbereitungen werde ich es endlich tun. Endlich!) AA war leer. (Was tun 0 (Mein Experiment durchführen.) Die Gestalt leuchtete stark. (Ich habe alle Seiten des menschlichen Systems studiert. Nicht zu glauben, wieviel Mühe es gemacht hat. Der einzige Bewußtseinszustand, in dem ich es testen kann. Er könnte alles verändern!) (Wirklich!) AA konzentrierte sich noch mehr. (Was erreicht es denn!) Die Gestalt schloß sich. (Tut mir leid, könnte das Experiment beeinträchtigen, wenn du eine Routine hättest. Vielleicht sehen wir uns als Menschen wieder. Bis dann auf der Erde!) Die Gestalt verschwand, und als AA sich umdrehte, bemerkte er eine winzige Gestalt, die zusammengekauert dasaß. Er konzentrierte sich. (Hallo.) Der Winzling war ganz offen. (Hallo.) (Kurz vor dem großen Sprung, ja!) (Ja . .. ich hoffe.) AA war leer. (Du hoffst. Weißt du es nichU) Die kleine Gestalt vibrierte. (Es kam alles so schnell, es war eine solche Überraschung. Ich habe mich noch immer nicht daran gewöhnt. Jetzt ist es endlich soweit, nachdem ich es so lange versucht habe.) (Meinst du, sie haben dich nicht aufgenommen, haben dich vorher nicht reingelassen!) (Ich glaube. Ich wollte, aber es hat nie geklappt ... vorher.) AA öffnete sich etwas mehr. (Ich dachte, jeder könnte einfach hergehen und reinkommen, sofern Eintrittspunkte vorhanden sind.) (0 nein, man muß sich bewähren.) AA speicherte und rasterte auf. (Kennung!) Die Gestalt flackerte. (Wie!) (Kennung.) (Ich weiß nicht, was du meinst.) AA wurde ganz leer und konzentrierte sich dann langsam. (Wenn du mir deine Routine übermittelst, will ich versuchen, dir zu helfen. Ich verstehe, die Aufregung und die ganze Erwartung.)
Die Gestalt flackerte noch mehr. (Was ist eine RoutineO (Routine sind die Informationen, die du hast, daß ... ) AA unterbrach sich und fuhr dann fort. (Woher kommst du?) Die Gestalt wurde hell. (Von da drüben. Es war ganz einfach.) AA folgte der Gedankenspur. (Du meinst den Planeten, wo die Menschen sindO (Ja, genau.) AA vibrierte. (Dann ist es nicht dein erstes Mal. Du warst schon mal Menscht Da muß es irgendeine Verwechslung gegeben haben!) (Nein, nein, keine Verwechslung.) Die Gestalt wurde heller. (Ich bin nie ein Mensch gewesen, aber ich habe sie lange studiert. Ich habe bei ihnen gelebt, sie haben mich ernährt und geliebt . .. und jetzt werde . .. werde ich ein Mensch. Sie sagen, ich hätte es verdient, ich meine, es gelernt. Und ich werde ein guter Mensch sein. Das weiß ich!) AA wünschte alles Gute, schwang sich herum und löste sich dann. Er ging tief in sich auf der Suche nach irgendeiner unbekannten Routine, die eine Erklärung hätte liefern können. Nichts. Der Dunst sammelte sich zu Haufen, teils groß, teils klein. Alle hatten dünne Routinespiralen, die AA berührten, als er sich zwischen den Haufen umher bewegte. In KT -9 5 war das im allgemeinen ein Zeichen für schlechte Disziplin oder wenigstens undichte Ventile. Hier schien es nichts auszumachen. Auch die Massen schienen nicht weniger zu werden. Wenn, waren es höchstens noch mehr. Dieser Zwischenbereich war trügerisch, entschied AA. Hat die Tendenz, zu verzerren. Was die Routine als Hunderte auswies, mußten Tausende sein - alle zusammengepfercht in der Eingangsstation. Und dieses winzige verwirrte Etwas konnte keinerlei Routine übermitteln, nicht einmal woher sie kam. Sie? Was ist sie? Plötzlich drang eine ungewöhnlich große Spirale aus einem der Haufen und zog AA hinein. (Ich brauch deine Hilfe, ich brauch deine Hilfe!} AA befreite sich, gerade als er im Begriff war, in den sich öffnenden Haufen zu stürzen. (Was ist los?) Die Gestalt glitt neben die letzten Dunstspuren. (Was hast du für Pläne, wenn du eingetreten bist?) AA öffnete sich ein wenig. (Ja, em ... das Erlebnis, Mensch zu sein.) Die Gestalt vibrierte. (Mehr nicht?) AA sammelte sich wieder. (Ich bin sicher, das ist genug für mich.) (Weißt du, was sie da drüben durchmachen?) (Nun, ich ... )
(Ungezähltes Leid. Millionen und Abermillionen von ihnen belügen und betrügen sich, übertreten alle bekannten Gesetze einschließlich derjenigen, die sie selbst sich ausgedacht haben, Täuschung über Täuschung, die immer tiefere Spuren hinterlassen ... Es ist entsetzlich.) AA begann sich zu schließen. (Ich bin sicher, es ist nicht so schlimm wie du . . .) Die Gestalt vibrierte stärker. (Es ist noch schlimmer. Ich habe sie jahrhundertelang beobachtet und studiert. Noch schlimmer!} AA wurde leer. (fahrhunderteO (fetzt wird die Lage kritisch, und irgend jemand muß etwas unternehmen, aber es ist niemand da, und deshalb werde ich es tun!} AA glättete. (Was tunO (Ich werde hineingehen und alles ändern. Dazu brauche ich deine Hilfe. Ich brauche deine Hilfe und jede, die ich bekommen kann. Hier, hier ist, was wir tun werden.) Die Gestalt warf AA eine schwere Routine zu, und AA konnte sie nur mit Mühe halten. Die ersten Schichten entsetzten ihn nicht nur, sondern erstaunten ihn auch. Wie konnte eine Routine jemals so durcheinanderkommen und entstellt werden? Er ging in sich und schloß sich. Wie konnte er sich mit Anstand zurückziehen? Die Lösung fiel leicht. Er warf die Routine der stark vibrierenden Gestalt zurück. (Tut mir leid, ich kann dir nicht helfen. Ich würde gerne, aber ich kann nicht.) Die Gestalt vibrierte. (Du kannst nicht~ Warum nicht?} AA glättete stärker. (Bist du deine Vorausinstruktion nicht durchgegangenO (Doch, natürlich hab' ich das gemacht.) (Auch den Teil über das Auslöschen aller alten Routinen~ Wenn sie das tun, habe ich keine Routine, mit dir zusammenzukommen, nichts über das, was hier passiert ist.) . Die Gestalt wurde stumpf und schloß sich dann. Der Dunst sammelte sich wieder in einer Wolke um sie. AA löste sich und schwebte weiter zwischen den Haufen umher. Er war jetzt vorsichtiger und wich allen größeren Haufen aus, aus denen Routinefetzen wuchsen. Die anderen durchschwebte er und fing Bruchstücke von Ereignissen, Mustern und Bewußtseinszuständen auf, die völlig anders waren als die zu Hause, in KT-95. Plötzlich durchfuhr ihn eine kurze, scharfe Wahrnehmung. (Kennung AAl Kennung AAl Erwarten dich am Eingangstor!) AA drehte sich schnell, konzentrierte sich auf das Signal und folgte
ihm durch den Dunst und die Wolkenhaufen. Undeutlich war in dem Dunst ein großer senkrechter Einschnitt zu sehen, der eine starke Energie ausstrahlte, die AA vorher nie wahrgenommen hatte. Neb und Ed warteten neben dem Einschnitt. Neb vibrierte. (Alles vorbereitet und fertig, Kennung AA.) AA flackerte. (Was muß ich machen!) Ed beugte sich herüber. (Hier eindrucken, die Annahme- und Zustimmungsbedingungen, die in der Vorausinstruktion enthalten sind.) Zwei genaugesteuerte Spiralen entströmten Ed. AA lenkte seine eigene Spirale zwischen sie und aktiviert_e sie. Ed zog die Spiralen wieder ein und lehnte sich zurück. AA vibrierte sehr schnell. (Was mach' ich jetzt?) Hart und hoch versetzte Neb, (Spring! Spring durch den Einschnitt!) AAsprang. KLICK!
Starke Kontraktion, einengend . . . überwältigender Signaleingang unbekannter Art ... aus Teilen von ihm kommend, von deren Existenz er nie gewußt hatte ... gefangen, kann hier nicht hinaus ... nichts funktioniert ... kann nichts dazu bringen, daß es richtig funktioniert ... nicht das, was ich erwartete ... es schmerzt ... was ist Schmerz? ... was wer erwartete? ... stell die Signale schwächer, stell sie schwächer, sie zerreißen mich ... zu viele, zu stark ... Hilfe, hilf mir jemand! ... gefangen ... bitte, bitte, hilf mir jemand, holt mich raus aus diesem Ding ... dies ist das letzte von AA, Schreie, Schreie ... Im Schlafzimmer eines New Yorker Mietshauses schrie energisch ein neugeborenes Baby. Mutter und Hebamme lächelten glücklich, während der Schweiß ihnen das Gesicht hinunterlief. KLICK!
BB flackerte. (Ist das alles!) AA leuchtete. (Das ist nur der Anfang.) BB ging in sich. (Ein schöner Anfang. Sehr viel Glück hast du nicht
gehabt.) (Ach, nach kurzem hab' ich gelernt, ich hab' doch gelernt, oder~ Es ist so viel, ich bekomme es gar nicht alles in eine Routine ... was ist lost)
(Ich habe eineheftige Wahrnehmung.) AA war leer. (WoherO BB glättete. (Mach dir keine Gedanken, kehren wir heim. Wir müssen mindestens vier Stationen überspringen, wenn wir allein nach KT-9 5 zurückwollen. Also . . .) (Heim! Ich kann noch nicht zurück.) AA vibrierte schnell. (Natürlich kannst du.) (Nein!) (fetzt komm schon, AA ... ) (Ich habe nur fünfundvierzig fahre gehabt. Dann wurde ich krank. Ich bin nicht bis zum Ende gekommen!) BB glättete. (Was immer fünfundvierzig fahre sind, es ist genug. Komm jetzt.) (Ich kann nicht!) AA flackerte heftig. (Ich habe erst das halbe Erlebnis!) BB war leer. (Das halbeO (Dieses Mal war ich ein Mann! fetzt werde ich eine Frau sein!) BB war völlig leer. (Mann~ Frau?) {Genau, alter Junge, und sie sind so verschieden wie, wie ... Das eben will ich herausfinden.) BB wurde härter. (Du bist in Schwierigkeiten.) (Schwierigkeiten~ Was für SchwierigkeitenO (Du hast doch die kurze Vorausroutine bekommen.) AA war unruhig. {Selbstverständlich habe ich sie bekommen.) (Dann weißt du ja, was passiert.) AA war leer. (Nein, wasO BB rundete ab. (AA, du wirst angelockt, du wirst ... ) Das riesige Tor ragte vor ihnen auf, ein Meer von Schwingungen. AA verschwand mit den anderen durch das gewaltige Tor. BB vibrierte so stark er konnte. (AA, nicht ... warte!) AA verschwand in einer eigenartigen Welle. BB wurde stumpf und schloß sich und entfernte sich von dem Strom. (Tut mir leid, Junge.) Ed näherte sich freundschaftlich. (Ich habe nicht geglaubt, daß du auch nur die Spur einer Chance hättest, aber ich mußte es dich versuchen lassen.) BB war stumpf. (Was passiert jetzt?) (Wenn er/sie dem Muster folgt, wird erIsieimmer mehr und immer mehr in. die menschliche Erfahrung verstrickt und fällt jedesmal einen Ring weiter nach unten, bis er/sie auf dem Grund ist.) BB flackerte und blieb stumpf. (Und was dannO Behutsam öffnete Ed sich ganz weit. (Sie sind auf dem Grund und
kommen nicht mehr zurück, oder sie fangen an, sich einen Weg zurück nach oben zu erarbeiten. Die meisten bleiben auf dem Grund.) BB war stumpf. (Geh nach Hause, Junge. Zurück nach KT-95.) BB war stumpf und schloß sich völlig. Langsam schwebte er aus der Station, schwach flackernd. Der Dunst war geringer, erfüllt von gelegentlichen klaren Signalen, die aber nicht seine Kennung hatten; sie zogen ihn daher nicht an, drangen nicht durch und wurden so nicht zur Kenntnis genommen. Dann drang doch eine schwache Wahrnehmung durch. BB war sofort offen. Eine Gestalt glitt an ihm vorbei. Er vibrierte, streckte sich. (AA! Hast du es doch gemacht! Du bist ausgebrochen! Wie .. .) Die Gestalt hielt inne, regungslos. BB zog sich schnell zurück. Es war nicht AA gewesen. KLICK!
BB öffnete sich weit. (Meine Kennungen sind durcheinandergeraten.
Deshalb habe ich dich angehalten.) Ich faltete die Routine langsam wieder zusammen. (Du hast ein Problem, das stimmt.) Dann kam ein starkes Signal, zum physischen Körper zurückzukehren. Auch ich hatte ein Problem. Ich hatte die Wahrnehmung von BB, der völlig leer war, und ich muß mich beinahe augenblicklich zurückgezogen haben. Ich nahm den zweiten Körper auf, glitt zurück in den irdischen Leib, atmete tief durch und suchte nach dem Problem. Der Hund bellte wieder einmal und wollte nach draußen.
5· Auf Rettungsaktion
Zeit: 3 :55 nachts ... volles physisches Wachsein, übliche Umstände plus die nicht so übliche Erkenntnis des Vorhandenseins eines /NSPES-Zielsignals in diesem Bewußtsein ... es folgte das normale Ausschälen ... das Signal war stark ... bewegte mich aufwärts und hinaus, durch Ringe hindurch, am Zwischenbereich vorbei- hielt an. Wurde angehalten. Gefühl der Müdigkeit, war mir vorher nicht bewußt geworden. Kein Zielsignal mehr, ich war da. Und SIE auch. Ein überwältigendes Gefühl der Zuneigung, Kameradschaft, mehr. (Mister Monroe.) Wenn es so kam, wußte ich nie, ob es Ernst oder Spaß war - wenn ich den Unterschied überhaupt erkennen konnte-, oder irgend etwas anderes. Es war etwas anderes. (Etwas Ausrichtung und Gleichgewicht werden verlangt.) Ich öffnete mich weit. KLICK!
Ein riesiger weißer Hund, dreimal so groß wie unser geliebter Dampfer- was für einNamefür so einen netten kleinen Hund-, hat ihn am Genick gepackt, die massigen Kiefer schütteln Dampfer mit schnellem Schleudern hin und her, Dampfers Körper hängt bereits schlaff nach unten. (Nein, nein I) Ich kann es nicht zulassen. Ist es wirklich Dampfer? Er ist es. Er ist tot, Dampfer ist tot! Ich werde dieses große Mistvieh umbringen, er wird nie mehr ... KLICK! RÜCKLAUF.
Ein riesiger weißer Hund, dreimal so groß wie Dampfer, hat ihn mit seinen massigen Kiefern am Genick gepackt und schüttelt ihn hin und her; Dampfers Körper hängt schlaff nach unten. (Dampfer ist tot! Tot! Was für ein Unglück! Er wird mir fehlen, er wird mir fehlen. Laß ihn los, großer Hund, damit ich an mich nehmen kann, was übrig ist, und . . .) KLICK!
RÜCKLAUF. Ein großer weißer Hund, viel größer als Dampfer, hat ihn am Genick gepackt und schüttelt ihn hin und her, Dampfer hängt schlaff nach unten, seine Augen sind geschlossen. (Ja, kleiner Kerl, wenn es so ist, dann danke dafür, daß du so lange bei uns geblieben bist. Wir hatten viel Freude zusammen. Du hast mir eine Menge Routine gegeben, die immer ein Teil von mir sein wird ... ) Noch im Maul des großen weißen Hundes hebt Dampfer den Kopf ein wenig, öffnet ein Auge, zwinkert mir zu und lächelt. KLICK!
Ich war ruhig und entspannt. Die Müdigkeit war verflogen. Mehr als das. Meine Energie war erneuert und klar. (Danke schön.) (Schön, daß wir helfen konnten.) Ich rollte. (Ein Hund würde bellen.) (Jetzt kannst du zu deinem Freund aus dem anderen System. Er hat sich verirrt. Er wird deine Hilfe brauchen.) Ich flackerte. (Ich weiß nicht, ob ich ihm helfen kann.) (Wir bleiben bei dir. Es ist wichtig, daß du ihm hilfst.) Ich war leer. (Wichtig?) (Wichtig für dich. Wir haben dein Signal unterbrochen, damit du ihn wahrnehmen würdest. Wie sagstdu-kommt Zeit, kommt Rat.) Ich rundete ab. (Soll ich ihn auf euch aufmerksam machen?) (Noch nicht. Nimm diese- wie nennst du siet- Routine mit, vielleicht kann er sie benutzen. Wir nennen sie die BHP-1). Ich öffnete mich weit. (Gerne.) Die Routine kam zu mir, und ich steckte sie ein. Ich drehte mich um und konzentrierte mich auf die Kennung BB KT-9 s. Es gab ein bißchen Bewegung, und da war er, noch immer im Dunst. Und unruhig.
BB vibrierte. (Was ist los~ Du wurdest schwächer, dann wieder stärker. Hat dich jemand angezapfU) Ich war leer. (AngezapfU Was ist dasO (Wenn wir von einem Muster zu einem anderen wollen, dann, äh, weißt du, zapfen wir jemanden an. Wenn du jemanden ganz offen erwischst und einfach reingehst, dann zapfst du ihn an, und er ist weg irgendwo, bevor er eine Wahrnehmung kriegt.) Ich flackerte. (Warum macht ihr dasO BB rollte. (Es ist ein Spiel, macht Spaß.) Ich rollte gemeinsam mit ihm. (Wenigstens bist du jetzt offen.) (Dann hat dich also doch jemand angezapfU) Ich rundete ab. (Nein, eigentlich nicht.) (Selbst das Anzapfen hinterläßt Spuren. Keiner, der mir je begegnet ist, konnte, was du eben gemacht hast. Sauber. Was war das/) Ich flackerte. (Ich, em, ich mußte mich um etwas kümmern.) BB war leer. (Kümmern~ Um wasO Ich rundete ab. (Um meinen Körper.) (Was für einen KörperO Ich rollte. (Um meinen physischen Körper natürlich. Meinen physischen menschlichen Körper. Ich habe noch einen, und er ist noch in Tätigkeit.) BB schloß sich fest und öffnete sich langsam. (Wie, ich meine, warum, äh, was .. .) (Ich weiß nicht. Es ist einfach geschehen. Ich versuche herauszufinden, warum.) BB ging in sich, öffnete sich dann. (Du bist einer von diesen schlüpfrigen Aalen!) Ich war leer und ging in mich. Etwas von Eds Routine kam durch. Ich rollte sehr. (Ich denke, die Wahrnehmung ist so gut wie jede andere.) BB rollte, verhärtete sich dann. (Was ist mit AAl Kann ich noch irgend etwas tunO (Wir versuchen's. Du brauchst eine bessere Wahrnehmung von dem, was vor sich geht.) BB ging in sich. (Ich will keine wirkliche Wahrnehmung von diesem Zeug. Ich will jedenfalls nicht süchtig werden.) Ich rundete ab. (Diese Routine macht sowas nicht. Um die Wahrheit zu sagen, sie wird eine Schutzimpfung sein.) BB war leer. (Schutzimpfung ... ) (Am besten, du schließt dich. Ich gebe sie langsam. Faß den Rand. Wenn es dir nicht gefällt, dann nimm sie nicht auf.)
BB öffnete sich langsam. Ich rollte ihm vorsichtig die BHP-r-Routine zu, die SIE mir gegeben hatten, und sie drehte sich langsam, als er sie vorsichtig berührte. Einen langen Augenblick stand alles still, keine Bewegung, keine Reaktion. Dann gab es ein Klick, und die ganze Routine verschwand in ihm. BB ging in sich und schloß sich. Ich wartete geduldig. Langsam trieben wir nach außen, wo der Nebel nicht so dicht war. Ich hatte an diesem Punkt nur zwei Kennungen. Entweder ging ich dorthin zurück, wo SIE waren, oder zurück in meinen irdischen Körper. Ich hatte nichts über AA, nur ein bißchen von BBs Routine, was aber nicht reichte. Es mußte von BB ausgehen. Ich konnte AA nicht für ihn finden. BB ging in sich, öffnete sich. (Es ist alles neu für mich. Wirkliebe Routine, baO (Ja.)
(Und da ist AA reingekommenO (Ja.)
BB war leer. (Das ist nicht deine Routine. Wo hast du sie her!} Ich rundete ab. (Von ein paar Freunden. Das meiste war für mich auch neu. Zumindest hatte ich keine derartige Wahrnehmung.) BB verhärtete sich. (fetzt verstehe ich langsam, was sieb da tut. Etwas umständlich, aber sobald AA eine Wahrnehmung von dieser Qualität hat, steigt er aus dem Schlamassel sofort aus.) Ich flackerte. (Ob ... es steckt ein bißeben mehr dahinter, verstehst du!} (Was machen wir als nächstes!} (Ich denke, wir schnappen uns deinen Freund, wenn er rauskommt. Falls du ihn finden kannst.} BB rundete ab. (AA würde ich sogar in einem dunklen Loch finden. Kommst du mit!} BB hatte die Wahrnehmung, daß ich ihm folgte, und er hatte recht. Er tauchte in den Dunst, und ich war hinter ihm, auf seine Kennung fixiert. Wir durcheilten den gesamten Ring, wo er AA vorher entdeckt hatte. Keine Spur. Es war ziemlich klar, daß es so kommen würde, was natürlich eine schlechte Nachricht war. Schlecht für BB. Es bestand immer noch die Chance, daß AA, falls er sich im äußeren Ring befand, von BB überredet werden konnte, sich zurückzuziehen und aufzuhören. Schlecht auch für AA? Niemand konnte an diesem Punkt diese Wahrnehmung machen, nicht einmal AA. Bei meinen wenigen Zwischenhalts im äußeren Ring hatte ich es immer höchst faszinierend _gefunden. Diese Mischun_g! Vor allem die
Letzten, diejenigen, die bewußt ihren letzten Zyklus durchliefen. Sie hatten eine Ausstrahlung, die unvergeßlich war- gewaltige, pulsierende Kraft, die völlig beherrscht schien. In ihr waren alle Werte und Ideale enthalten, die die Menschen für wichtig hielten- nicht im Zeit-Raum-Zusammenhang, nicht in formalen Kontrollsystemen, die Durchführung in einer bestimmten Weise verlangten, sondern etwas vollkommen eigenes, etwas aus dem Menschsein Gelerntes. Und was am wichtigsten war, alles unter Kontrolle, alles ein zusammenwirkender, verschmelzender Teil des Ganzen. Sie waren völlig offen. Mühelos konnte man eine Wahrnehmung des Schmelztiegels menschlicher Erfahrung erhalten, die diese Größe ausmachte - falls man damit umgehen konnte. Ich versuchte es einmal, aber es war zuviel. Ich kehrte zu meinem physischen Körper zurück und war tagelang nachher voller Sehnsucht. Das Entscheidende war, daß sie durch ihr Menschsein so wurden. Beim Ersten Eintritt waren sie nicht so. Aber jetzt war es anders. Ihre Ausstrahlung besaß eine vertraute Resonanz, und ich fragte mich, warum das so ist. Wenn sie das letzte Mal hier sind, halten sie offenbar alles zurück. Doch ein Teil der Energie dringt durch; es läßt sich nicht alles abdichten. Bei diesem abschließenden Durchlauf suchen sie sich keine geschichtemachenden Rollen aus - die haben sie wahrscheinlich schon vorher gespielt. Sie sind unauffällig, der Postbote, der einfache Bauer, der Seemann, der Buchhalter, auch nicht zusammen als Gruppe, sondern still verteilt hier und dort, in der Zeit wie am Ort. Fragt man sie nach der Vollendung, nach ihrem Ziel, antworten die meisten einfach mit liebenswerter Wärme: nach Hause. So äußert sich die Wahrnehmung, doch sie hat einen Unterton, einen Beigeschmack, einen Einschlag, der nur ganz leicht vertraut ist. Ja, BB, es gibt vieles jenseits der nackten Daten. Man zahlt den Preis und bekommt, wofür man bezahlt hat. So oder so. Wie erklärt man einem Fisch, wie es auf dem Trockenen ist? Man versucht es gar nicht erst. (He, ich dachte, du wärst bei mir), fiel BB ein. Ich öffnete mich. (Das bin ich, das bin ich.) (In diesem Haufen ist er nicht. Was jetzt!) Ich rundete ab. (Einen Ring tiefer.) Ich wandte mich ab, BB dicht neben mir, und wir glitten rasch in den tiefer schwebenden Dunst. Er hatte eine andere Beschaffenheit. Von hier ab war es schwer zu bestimmen, wo der eine Ring anfing und der andere aufhörte. Teilweise kannte ich mich aus. Ich war eine Zeitlang hier zum Unterricht gegangen.
Ich hatte mich nicht ausreichend geschlossen. (Was für ein UnterrichU) fiel BB ein. (Wo man lernt, wie man denen hilft, die noch in ihrem physischen Körper sind.) BB rollte. (AA wärenicht hier. Niemand könnteihm etwas beibringen!} Ich ging in mich. (Wenn du meinst.) BB schoß nach außen und dann abwärts, und ich folgte ihm nach unten ... Wir betraten bald die bekannten geordneten Bereiche im Dunst. Häuser, Parks, bestellte Felder, Wälder, Forst, große Gebäude, Kirchen in Reihen, es nahm kein Ende. Menschenähnliche Gestalten gingen eifrig verschiedenen irdischen Beschäftigungen nach. BB flackerte. (Der Dunst ist ziemlich dicht. Was machen siet) Ich rundete ab. (Was sie wollen.) (Einfach so herumlaufent) (Einige bauen sich ein Haus. Einige arbeiten. Andere spielen Golf. ln dem Haus·da drüben wird gepokert ... ) BB unterbrach ihn. (Wot Welches Haust Ich hab' von nichts eine Wahrnehmung!) Ich flackerte. (Keine Häusert) (Nein.) (Keine Häuser, keine Straßen, keine Bäume, keine Felder . . .) (Nur menschenähnliche Gestalten, die herumlaufen. Und sehr viel Dunst.) Ich war leer und ging in mich. Alles, was dort errichtet war, bestand aus nichtphysischer Materie, und BB hätte eigentlich irgendeine Wahrnehmung davon haben müssen. Die Zwischenzeitlichen wußten, daß sie nicht physisch waren; sie errichteten sich eine vertraute Umgebung, während sie nachdachten und sich auf den nächsten Zyklus als Mensch vorbereiteten, errichteten es aus ... ich leuchtete auf. BB hatte keine Kennung dafür, daher bekam er keine Wahrnehmung. Sie galt nur für Menschen. Ich rundete ab. (Ich glaube nicht, daß dein Freund hier ist. Gehen wir weiter.) BB flackerte. (Nach untent) (Ja.)
Ich schwang mich herum und tauchte mit einem Glanzstück von einer halben Rolle in den angrenzenden Nebel. Man konnte Jahrtausende in den Ringen verbringen, ohne sie restlos zu erforschen. Manche Teile sind großartig, andere weniger. Ich habe gehört, daß alles, was sich der Mensch ausdenken kann, irgendwo in diesen Ringen ist;
es kommt also laufend etwas hinzu, da die Menschen Neues denken. Ich habe außerdem gehört, daß einige Menschen tatsächlich Tausende vonJahrenhier verbringen, während sie in ihre physischen Erdenleben ein- und austreten. Könnte eine aufregende Sache sein, wenn man es sorgfältig planen und durchdenken würde. Aber die meisten ... (Ich hab' ihn, ich hab' ihn!} BB blies mich fast fort, so stark vibrierte er. (Wot) BB kreiselte bereits fort, und ich folgte ihm dich tauf, neugierig, endlich doch noch den berüchtigten AA kennenzulernen ... fast hätte ich BB gerammt, so unvermittelt hielt er an. BB flackerte. (Es ist AA, aber ... irgend etwas stimmt da nicht.) Ich tastete ab, um auf seiner Gedankenspur eine Wahrnehmung zu erhalten. Vor uns befand sich eine Gestalt, klein, geringe Energiegrundlage, weiblich, eine alte Frau, nein, doch nicht so alt, vielleicht ... BB vibrierte und näherte sich. (AAl Hallo, alter Junge, ich bin's!) Die Gestalt flackerte, halboffen. (Laß mich in Ruhe.) BB vibrierte. (Ich bin's! BB!) Die Gestalt öffnete etwas mehr. (WasO BB bemühte sich. (BB ist es, alter Junge, bin gekommen, dich zurückzuholen!) Die Gestalt öffnete sich noch mehr, vibrierte. (BB, woher kommst duO BB glättete. (Mach dir darüber keine Gedanken. Ich hol' dich zurück.) AA wurde unruhig. (Zurück! Wohin zurückO (Dorthin, wo du hingehörst.) AA vibrierte. (Hingehören! Ich gehöre hierher! BB, ich sage dir, ich werd' nie wieder eine Frau! Ich habe den ganzen Tag auf den Feldern den Boden gehackt, stand in dieser kalten Steinhütte auf, wenn es noch dunkel war, machte das Feuer an, zerstieß das Korn zu Mehl, kochte dann das Essen für die Kinder, dann stand er auf, und ich machte sein Essen, dann kam der Steuereintreiber und nahm drei Schweine mit, meine drei besten, dann starb mein jüngstes Kind, und ich mußte es neben den anderen acht begraben, aber sechs von den vierzehn blieben am Leben, bis ich die Seuche bekam, und er lag die ganze Zeit nur herum oder jagte oder verprugelte mich mit einer Keule, dann kamen er und die anderen Männer stockbetrunken vom Wein herein und fielen über mich her, alle. Diese Seuche war Gottes Wille. Sie holte mich von alldem weg!)
BB war völlig leer und flackerte. Ich wollte mich einschalten, aber plötzlich spürte ich eine Barriere, eine Kraft, die mich zurückstieß. Ich stemmte mich dagegen, doch sie ließ mich nicht näher an AA heran. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Schließlich blieb ich abseits. BB öffnete sich behutsam. (AA, ich bin gekommen, dir zu helfen .. .) (Ich brauche keine Hilfe), unterbrach AA ihn. (Ich weiß, was ich machen werde. Ich gehe zurück und werde ein Krieger, ein starker, mächtiger Mann, und ich werde meinen Samen von einer Ecke Englands bis zur anderen verströmen. Der alte König Heinrich wird nichts von mir haben, gar nichts!) (AA!) BB vibrierte heftig. AA war leer, flackerte dann. (Was~ Ach, du bist's, BB. Was willst duO BB rundete behutsam ab. (Komm, gehen wir heim.) AA flackerte. (Heim!) (Zurück nach KT-9 5. Wie wär da sO AA flackerte noch immer unruhig. (KT-95~ K-T-9- 5· 0 ja ... ja! Wie ist es damit, BB!) BB glättete sanft. (Wir müssen aufbrechen und jetzt zurück. Zurück zu unseren alten Freunden und Kumpeln, ihnen ein paar neue Spiele zeigen, die tolle Routine vorführen, die du hier bekommen hast, große Sache in KT-9 5. Geh 'n wir.) AA flackerte. (Weißt du, BB, du könntest auch ... du könntest auch ... Nein! Ich kann nicht, ich bin hier noch nicht fertig! Ich will ein großer, starker Krieger werden. Dann kann ich Menschen töten, töten, herumliegen, diesmal werden die Frauen mir das Essen bringen, jagen, saufen, wann ich will, keine Babys herumschleppen müssen ... ) BB bemühte sich um ihn, doch AA verschwand schnell im Dunst. BB wollte ihm folgen, doch ich stellte mich ihm in den Weg und blieb regungslos stehen, als er sich langsam schloß und stumpf wurde. Verschiedene Gestalten kamen vorüber, aber nur ein oder zwei zeigten geringe Neugier. Die schwache Wahrnehmung, die ich von AA hatte, ließ erkennen, daß folgendes passieren würde- er würde schneller als beim Ersten Eintritt fallen. BB hätte es sicher wilde Routine genannt, wenn ich sie ihm vorher hätte zukommen lassen. (Du bist undicht.) BB öffnete sich leicht. (Du kannst nicht gleichzeitig offen und geschlossen sein. Ich habe diese Wahrnehmung so deutlich erhalten, als hättest du sie mir zugeworfen.) Ich rollte. (Ich lerne noch.) (Ich glaube, du hast recht), fuhr BB fort. (Für mich wäre es eine völ-
lig ausgefranste, wilde Routine gewesen. Gleisnerisch, aalglatt in der Handhabung- egal, AA ist auf so eine gestoßen. Was ist nur in ihn gefahrentj (Weiblich zu sein, eine Frau.) Ich formte behutsam. (Muß das drei-, vierhundert fahre zurück, äh, früher, äh, vor jetzt erlebt haben.) BB war leer. Fortlaufende Zeit war zuviel für ihn. Ich hatte eine Wahrnehmung, die auch für mich neu war. Ich hatte immer angenommen, daß Wiederholer ihr folgendes Leben in bezugzur Zeit lebten. Entweder war das nicht der Fall, oder AA war die große Ausnahme. BB öffnete sich leicht. (Ist das so, wenn man eine Frau istt) Ich flackerte. (Em, nja . .. damals lebten die meisten Frauen so. Heute ist es anders ... ich meine, anders für einige von ihnen.) (Und wie viele von euch Menschen sind Frauen/) Ich flackerte wieder. (Etwa die Hälfte, schätze ich. Müßte die Hälfte sein.) BB vibrierte. (Warum würde sich dann jemand wünschen, eine Frau zu sein 0 Ich rundete ab. (Es gibt Kompensationen, Ausgleiche. Einige Männer vermuten, daß die Frauen insgeheim die Erde beherrschen.) BB konzentrierte sich sehr. (Tun sie dast) Ich ging in mich und rollte dann. (In diesem Punkt bin ich Mann und vermute, daß sie es tun.) BB ging in sich und schloß sich. Ich lernte tatsächlich von ihm auf umgekehrte Weise. Sein KT-95 war offensichtlich nichts, was auch nur entfernt der Erde und den Menschen ähnelte. Selbst mit einem ganzen Schwarm Routinen den Vorgang zu erklären, erschien mir als zu schwierig. Dennoch war da ein Gefühl von Wärme, Freundlichkeit, ja Vertrautheit zu BB, das nicht ins Bild paßte. Ich mochte ihn. Ein netter Bursche. Sehr menschlich in seinen Reaktionen. Vielleicht ist die Energiegrundlage in allen Systemen doch die gleiche, ob sie nun physisch oder anders sind. Nur die Erfahrung, die Routine, ist anders. BB war plötzlich wieder offen. (Was ist jetzt mit AAt) (Wir können's noch einmal versuchen.) (Aber du bist nicht dabei.) Ich war leer. (DabeU) (Deine Wahrnehmung betrachtet es als ein vergebliches Bemühen.) Ich leuchtete auf. (War ich wieder undicht/)
BB rollte. (Ein bißchen.)
(AA ist in einem Muster befangen. Ich bin nicht sehr findig, aber meine Wahrnehmung ist, daß du es nicht ändern kannst, aber du mußt es versuchen.) BB wurde glatt. (Noch einmal, nur noch einmal.) (Wo hab' ich das denn schon mal gehört!O (Ich bin es ihm schuldig, sagt man es soO Ich formte. (Noch ein Mal. Aber ab jetzt wird es ungemütlich.) Ich drehte mich um und machte mir Mut, schloß mich fest. Der Nebel vor uns war sehr viel dichter, von einem tristen Grau, durch das nur gelegentlich ein Lichtschein huschte. Ich verstand die Lichter; es waren diejenigen von den äußeren Ringen, die hierherkamen und versuchten, ihnen Nahestehende bei deren physischem Tod zu helfen oder sie zu sehen. Ich hatte das mehrere Male versucht, scheine aber für diese Art von Unternehmen nicht besonders geeignet zu sein. Normalerweise passiere ich diese Ringe so schnell und unauffällig wie möglich. Wir drangen langsam vor. Fast augenblicklich begann ich, mich unbehaglich zu fühlen, und meine Wahrnehmung verriet mir, daß dies bei BB noch mehr der Fall war. Alle Aussichten, AA zu finden, ruhten allein auf ihm. Ich bahnte uns einen Weg zwischen den zahllosen Gestalten hindurch, die reglos dahingen. Das heißt, ihre Bewegungen war so langsam, daß man sie kaum wahrnahm. Es waren diejenigen, die durch den Tod soeben von ihrem irdischen Körper befreit worden waren und das auch vage wußten, aber nicht die Routine hatten, in dieser Lage viel oder überhaupt etwas zu unternehmen. Hin und wieder, wenn wir vorbeiglitten, lehnte sich einer in unsere Richtung, was, wie ich gelernt hatte, den Beginn des Erinnerns bedeuteteoder die letzten Spuren des Vergessens. Meine übliche Reaktion war: war ich so gewesen? War ich jemals so ohne Bewußtsein? Es deprimierte mich, die Tatsache anzuerkennen, daß ich es wahrscheinlich auch gewesen war. Ich entsinne mich nicht oder will es nicht. Zum erstenmal bemerkte ich, daß das M-Bandrauschen in dieser Unwirtlichkeit geringer war. Fast im gleichen Augenblick kam die Wahrnehmung wie von selbst: ich Dummkopf. Niemand denkt hier viel. Alle befinden sich nach dem Sterben in einem Schockzustand, haben nichts, woran sie sich halten können, sind so verängstigt, daß sie nichts unternehmen können, und stecken daher den Kopf in den Sand und versuchen, sich zu verstecken. Die typische Woge von Mitgefühl durchströmte mich, und ich unterband sie. Es ist die Arbeit von anderen, diese Blockierung aufzuheben. Ich gehöre eher zu denen, die
sich bemühen, die Ursache ausräumen zu helfen. Ich weiß nicht, was schwerer ist. (Er ist nicht hier.) BB näherte sich finster. Er war fast überhaupt nicht offen. Ich ging in mich. Ich hatte vor langem schon die Routine meines schmerzlichen ersten Kletterversuchs- nein, Stolpern ist angemessener- durch diese Muster des Abgeschlossenseins entschärft. Auch meine anschließende Schulungserfahrung war bestenfalls minimal. Aber ich kannte den nächsten Ring auf der Innenseite. Es war nichts Schönes. Dahinter kam schon das physische Leben. Die beiden waren eng ineinander verwoben, der dicke Ring nur ein wenig phasenverschoben zur physischen Materie. Er bildete die Schnittstelle zwischen einem Wirklichkeitssystem zu einem anderen. Für einen Neuling war es selbst aus diesem Blickwinkel schwierig, die Unterschiede der beiden sofort zu erkennen. Aber ich sah sie. Und das war das Problem: die Bewohner dieses Ringes konnten es nicht. Sie erkannten nicht, daß sie nicht mehr körperlich waren; entweder sie konnten oder sie wollten es nicht erkennen. Sie waren physisch tot, besaßen keinen irdischen Körper mehr. Trotzdem versuchten sie, physisch zu sein, zu tun und zu sein, was sie gewesen waren, das Physische auf die eine oder andere Weise fortzusetzen. In ihrer Verwirrung verwandten einigeallihr Tun auf den Versuch, mit Freunden und ihnen teuren Menschen in Verbindung zu treten, die noch körperlich waren, oder mit anderen, die vielleicht vorbeikamen, aber alles vergebens. Andere wurden noch von physischen Stätten angezogen, denen sie in ihrem vorangegangenen Erdenleben große Bedeutung beigemessen hatten. Alle hatten längst die einst so grundlegende Technik vergessen oder völlig abgeblockt, das M-Band. Wieder andere deuteten die Veränderung ihres Zustandes einfach als schlechten Traum oder Nachtmahr und warteten und hofften, bald wieder daraus zu erwachen. Vorsichtig glitt ich hinein, BB dicht hinter mir. Er war fast völlig geschlossen, suchte nur nach der Kennung AA, mehr nicht. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Ich hätte mich umgedreht und wäre schnellstens fortgekreiselt, wenn dies meine erste Runde hier gewesen wäre. Das M-Bandrauschen war mörderisch, ein Mißklang aus Angst, Wut und fast allen anderen menschlichen Empfindungen, allen Wünschen und Bedürfnissen, die mit dem irdischen Dasein des Menschen zusammenhingen. Alles offen, nackt, unverhüllt, direkt. Als wir tiefer eindrangen, wartete ich immer darauf, daß BB mir ein Signal gäbe, aber es erfolgte nichts. Die physische Erde und diejenigen auf ihr, die
auf dem Sprung waren zu gehen, waren jetzt mit dabei, und ich beschleunigte die Suche und bewegte mich immer schneller vorwärts. Aber man erkannte den Unterschied doch. Die noch Körperlichen wirkten weniger ausgeprägt, nicht ganz, aber doch fast durchsichtig. Plötzlich spürte ich, wie BB zog, und machte sofort halt. (Ich hab' ihn!} BB vibrierte heftig. (Nicht viel, alles überdeckt, aber er ist es!} Ich war unruhig. (WoO BB beugte sich vor. (Da lang!} Ich ging in mich. Da lang, da lang, da lang ... war außerhalb der Zeit, nein, eine andere Zeit. Mich zu einer anderen Zeitkennung begeben, war nicht gerade etwas, was ich oft machte, nicht willentlich jedenfalls. Dann hatte ich die Wahrnehmung von unserem letzten Kontakt mit AA. Es war auch ein anderer Zeitrahmen. Ich verliere mich, linke Gehirnhälfte. Dann spürte ich, ganz deutlich, dieses sanfte Schwingen in mir. (Es ist wichtig, daß du gehst. Er wird helfen.) Ich wurde ganz hell. KLICK!
BB vibrierte. (Ich dachte, du wüßtest nicht, was anzapfen ist.) Ich flackerte. (Ja, ich . . .) (Und wirbeideauch noch beim selben!) BB rollte. (Du traust deiner eigenen Stärke nicht.) Ich wurde glatt. (Das ist anzapfenO (Genau wie wir es in KT-9 5 machen.) Dann unterbrach BB sich und erkundete, was sich unter uns tat. Wir schwebten über einer zerklüfteten Landschaft, Felsen, Sand, kaum Vegetation. Über uns ein sonniger, wolkenloser Himmel. Direkt unter uns lag eine staubige Straße. Auf der Straße marschierte in einer Dreierreihe eine Kolonne Männer, achtzig oder neunzig an der Zahl. Alle trugen eine Art knielangen Mantel ohne Ärmel, einen locker sitzenden Ledergürtel auf den Hüften, ein schweres Wams über der Brust. Ein kurzes, zweischneidiges Schwert hing in einer Schlinge am Gürtel. An die Arme waren Metallplatten gebunden. In der Linken hielten die Männer einen runden, in der Mitte spitzzulaufenden Schild, in der Rechten eine Holzlanze. Sie marschierten sehr schnell. All das geschah außerhalb des Rings: Es war eine Routine aus dem wirklichen physischen Leben. Das M-Bandrauschen war stark zurückgegangen. Ich öffnete mich etwas mehr. (Kannst du deinen Freund erkennenO
BB flackerte. (Es ist sehr dicht, aber ... das ist er! Da geht ein Mensch ganz vorne allein, AA ist der direkt hinter ihm . .. aber er ist so anders. Soviel andere Routine auf ihm. AA ist schwach. Bekomme keine starke Wahrnehmung. Das andere Zeug ist zu stark. Was ist da los!} Ich rundete ab. (Er steckt jetzt noch in einem physischen Körper. Er ist ein Krieger.) BB war leer. (Was ist ein Krieger!} (Er tötet andere Menschen.) Ich wandte mich von dem völlig leeren BB ab, griff aus und konzentrierte mich auf eine Wahrnehmung von AA. Fast im gleichen Augenblick stieß ich auf eine Mauer aus Widerstand, die mich mit aller Macht zurückwarf. So sehr ich mich abmühte, ich kam nicht durch. Es war das gleiche, wie ich es schon zuvor erlebt hatte, als ich Verbindung zu AA hatte aufnehmen wollen. Die Kolonne bewegte sich die Straße entlang tief in eine Schlucht hinein, und ich sah die feindlichen Truppen, ,die oberhalb der Schlucht auf beiden Seiten im Versteck lagen. Eine schwere Ahnung überkam mich, und ich bemühte mich verzweifelt um den Krieger AA, doch die Mauer warf mich zurück. Ich wußte, was geschehen würde, und es geschah. Als AAs Kolonne die Mitte der Schlucht erreicht hatte, erhoben sich die verborgenen Soldaten und kamen aus dem Hinterhalt, und ein Hagel aus Speeren prasselte nieder. AA war einer der ersten, der fiel. Er wand sich auf dem staubigen Weg, das Gesicht nach unten, und versuchte aufzustehen, um sich erneut in das Schlachtgetümmel zu stürzen, doch der Speer in seinem Rücken war durch ihn hindurch in den Boden gedrungen und hatte ihn festgenagelt. Blut färbte den Staub rot, und dann entkrampfte sich sein Körper und wurde ganz schlaff. Ich vibrierte stark in Richtung BB. (Geh runter, geh zu ihm. Ich kann nicht, du mußt runter! Bring ihn hierher.) BB war schnell. Ich konzentrierte mich auf ihn, als er sich hinunter auf das Schlachtfeld begab. Ich rechne ihm hoch an, daßalldas Kämpfen und Töten ihn überhaupt nicht berührte. Er zog einen zappelnden AA aus dem Körper des Kriegers und brachte ihn hoch zu mir. Es war erstaunlich, wie er das vollbrachte. Als er sich mit AA näherte, drängte mich eine Barriere zurück. Ich gab BB schließlich ein Zeichen zu bleiben, wo er war. AA, noch immer in der Gestalt des Kriegers, wand sich und vibrierte heftig. (Muß die Feinde töten, sie töten, töten. Muß aufstehen und sie töten ... Wo istmein Speer, mein Schildt Muß aufstehen und sie töten. Ich verpass' die ganze Schlacht. Lass' mich
los. Wegen dir verpass' ich noch den Kampf, gleich ist alles vorbei, und ich hab's verpaßt. .. Gib meinen Speer. Wo ist er~ ... Muß los und kämpfen, los und kämpfen und töten!) BB vibrierte. (Er erkennt mich nicht! Ich kann ihn nicht mehr halten!) Ich flackerte. (Laß ihn gehen.) BB war leer. (Wast) Ich rundete ab. (Laß ihn gehen. Du kannst jetzt nichts für ihn tun.) BB ließ die sich windende Gestalt los, und der KriegerAA schlüpfte im Nu zurück auf das Schlachtfeld, wo er vergeblich versuchte, einen Schild und einen Speer aufzunehmen und sich am Kampf zu beteiligen. Verwirrt blickte er auf seine Hände, als ihm das nicht gelang, und fing dann an, mit bloßen Fäusten auf den Gegner einzudreschen, die jedoch durch die Feinde hindurchgingen, als würden sie überhaupt nicht existieren. Doch er machte weiter. Ich wandte mich an BB. Er war stumpf und völlig geschlossen. (Komm, wir gehen zurück.) BB öffnete sich etwas. (Wohin, zurück~) KLICK!
Wir waren wieder im Zwischenbereich in der Nähe der Station. BB war stumpf, regungslos, halb geschlossen. Ich leuchtete. (Wie fandest du das Anzapfen~ Direkt ins Ziel!) BB öffnete sich ein wenig. (Gut, ja.) Plötzlich überkam mich ein unbehagliches Gefühl. Da war etwas, das ich vergessen hatte. Es war wichtig. Ich fühlte mich immer unbehaglicher. Irgend etwas verlangte nach mir, nach meiner Aufmerksamkeit. Es gab etwas Dringendes. Richtig! Mein Körper! Mußte zurück. Ich vibrierte. {Muß weg! Ich komme wieder!) BB öffnete sich weit. (He!) Er wurde zu einem kleinen Punkt und entschwand dann ganz, als ich rasch zurückfiel. Ich merkte kaum, wie ich die Ringe passierte ... dann mein zweiter Körper, der den physischen umkreiste ... ich glitt problemlos hinein und dann in den physischen Körper. Ich setzte mich auf, fühlte mich müde, ungewöhnlich. Das Problem, das mich zurückgerufen hatte, war ganz eindeutig. Mein Körper war zu kalt. Die Bettdecke war auf den Boden gefallen.
6. Ein Beweis vom Hörensagen
Zeit: unbestimmt. nachts ... Hakte mich wie gewöhnlich aus, kein Signal ... viele Möglichkeiten standen offen ... beschloß, auf eigene Faust zu BB zurückzukehren, wenn ich konnte ... Kennung BB KT9 5 ... dann die Streck-Methode ... ohne Zwischenfall durch die Ringe hindurch, dann zum Rand des dünnen Dunstschleiers des Zwischenbereichs ... verhielt mich regungslos, um Wahrnehmung von BB ganz bestimmt aufzufangen, da er anscheinend nicht zugegen war ... Wahrnehmung erbrachte Überraschung ... er war direkt unter mir. War so fest geschlossen und stumpf, daß es kein Wunder war, wenn er schwer zu finden war. Ich öffnete mich und vibrierte. (He, BB, ich bin wieder da.) BB öffnete sich ein wenig, dann wurde er hell. (Oh, ich hatte dich schon fast aufgegeben. Hast du in deinem Menschenkörper festgesteckU) Ich rollte etwas. (Manchmal passiert das schon.) Es kam keine Wahrnehmung von ihm über AA, und ich wollte das Thema nicht anschneiden, wenn er es nicht von sich aus tat. Es war eine mitfühlende Routine jetzt, und ich wußte, ich hatte nicht die Antwort, die er haben wollte. Wenn es überhaupt eine gab. Nur um die Sache in Gang zu halten, streckte ich mich, machte drei schnelle Rollen und kehrte mit einer Schwenkung zurück. BB formte. (Was war das!) (Nur ein bißeben Gymnastik.) BB öffnete sich. (Wir haben ein Spiel in KT-9 5, wo wir sowas machen. Willst du's mal versuchen!) Ich wurde hell. (Natürlich!) BB rollte etwas. (Versuch einfach, das zu machen, was ich mache. Das ist alles.) Er drehte sich um, kreiselte fort, und ich streckte mich hinter ihm, genau auf seine Kennung fixiert. Es war, als wollte man sich auf einer
Eisscholle an einem eingefetteten Schwein festhalten, nur daß das Eis dreidimensional war - nein, noch schlimmer, es hatte viele Dimensionen. Es war ein Wirbeln, Stoppen, Starten, langsames, dann wieder schnelles Gleiten, ein Fliegen durch seltsame Wahrnehmungsblitze, in eine leuchtende Sonne und auf der anderen Seite wieder hinaus, ein Slalom um Haufen aus Gestalten, die verblüfft schienen, als sie uns wahrnahmen. Die ganze Zeit hing ich an BBs Kennung wie der letzte Schlittschuhläufer einer langen Reihe, hinein und hinaus aus Wolken, Energiebändern, die wie plötzliche Böen aus heißer und kalter Luft waren, und elektrischen Schocks, direkt durch die Mauern einer herrlich betürmten Stadt. Ich hatte Angst, mich nicht länger an seine Kennung halten zu können, Angst, rettungslos verloren zu sein, wenn ich ihn losließe. Ganz unvermittelt machte er halt, und wir befanden uns wieder im feinen Nebel des außerirdischen Umfeldes. Ich zitterte. BB vibrierte strahlend. (Das macht Spaß, was?) Ich flackerte stark. (0 ja, das macht es. Wer bat das erfunden?) BB wurde leer. (Erfunden?) (Wie bat es angefangen?) BB formte. (Ob, ich weiß gar nicht. Schon immer dagewesen .. Du kannst ein völlig Neues anfangen, wenn du willst. Das Lustige an dem Spiel ist, daß man dem alten innen, in der Mitte oder am Ende etwas hinzufügt, eine Art Überraschung. Verstehst du?) (Ja. Wir haben ein ähnliches Spiel, bei dem jeder das tun muß, was der erste tut.) BB leuchtete. (Genau so ist es. Du hast dich wirklieb geschickt angestellt. Du mußt das Spiel ziemlieb oft spielen.) Ich flackerte. (Eigentlich, äb, hab' ich es schon länger nicht mehr gespielt. Aber ich habe Flugzeuge geflogen, und das bat mir geholfen.) BB blieb leer, und ich fuhr fort. (Was passiert denn, wenn man eine Kurve verpaßt oder die Kennung verliert?) BB rollte sehr. (Man verliert!) (Und was geschieht mit den Verlierern?) BB flackerte. (Darüber habe ich keine Routine. Sie kommen nie wieder zum Spielen. Mein Wahrnehmung ist, daß sie verlorengehen.) (Und sie bleiben verloren?) (Wie gesagt, sie kommen nie wieder zum Spielen, und ich habe daher keine Routine darüber. Oft spielen bis zu hundert in einer Gruppe. Schönes Spiel, baO
(Ja.) Ich hatte noch eine letzte Frage. (Was war das für ein Zeug, durch das wir gekommen sind?) BB formte. (Darüber hab' ich auch keine Routine. Das interessiert niemanden, es ist ja nur ein Spiel.) Ein schönes Spiel war das. Ich hatte die deutliche Wahrnehmung, wie es gewesen wäre, BBs Kennung unterwegs irgendwo fallengelassen zu haben. Ich hätte verloren und wäre auch verloren gewesen. Und wahrscheinlich wäre ich auch verloren geblieben, da bin ich sicher. Doch das war nicht passiert, und ich erhielt eine starke Wahrnehmung, daß man das Spiel kennt, bevor man damit anfängt, auf jeden Fall, wenn es in KT-9 5 gespielt wird. Dann war da noch die andere Sache, wohin das Spiel uns führte. Wie wirkte sich eine solche Energie, wie wir beide sie verbrauchten, auf die Bereiche aus, durch die wir so wahl-und ziellos tobten? Wie viele Ameisen vernichteten wir, weil wir nicht schauten oder es uns egal war, wohin wir auf der Golfbahn traten? Was passierte, wenn hundert das Spiel spielten? Die Bewohner würden so etwas als Naturkatastrophe oder Gottes Willen betrachten, ob es nun Ameisen oder Archetypen waren. Es ist auf jeden Fall eine eigenartige Wahrnehmung, möglicherweise ein solches Werkzeug zu sein. Vielleicht ein Beispielletzter Unpersönlichkeit. BB schaltete sich ein. (He, alles in Ordnung?) Ich öffnete mich. (Natürlich.) (Du warst geschlossen und unruhig. Hatte eine Wahrnehmung, als wolltest du wieder zu diesem physischen Körper zurückkehren.) Ich öffnete mich und rollte. (Nein, nein. Noch nicht, jedenfalls.) (Warum sich damit noch herumärgern? Warum überhaupt noch zurückgehen? Laß ihn doch, wo er ist.) Ich ging in mich. Diese Wahrnehmung war schon mehr als einmal gekommen, um das mindeste zu sagen, und bisher hatte ich sie immer zurückgewiesen. Die erste Frage, die sofort auftauchte, war, was würde ich machen oder sein, wenn ich es täte? Ein Element fehlte noch. Ich wußte, ich konnte ohne weiteres die Ringe passieren und mich in einem der oberen Teilbereiche aufhalten und an ihnen teilhaben. Es gab dort viel Interessantes zu tun. Das meiste, wenn nicht alles, drehte sich darum, mitzuhelfen, die menschliche Entwicklung wirksamer zu gestalten. Das schien mir ein guter und wesentlicher Teil des Schulungssystems, aber es war noch immer Vorbereitung. Vorbereitung worauf? Hier kam das fehlende Element ins Spiel. Jene Letzten im äußeren Ring gingen Heim, doch meine Heim-Wahrnehmung war anscheinend immer dunkler, anstatt heller und klarer
geworden, wie zu erwarten gewesen wäre. Ich war schon sehr, sehr lange nicht mehr Dort gewesen. Ich öffnete mich vorsichtig. (Ta, es ist, em . .. ich habe die Schule noch nicht ganz beendet, lerne noch . .. und ich brauche dazu einen physischen Körper.) BB war völlig leer. (Es ist eine Art Spiel), fuhr ich fort, (und ich habe zugestimmt mitzuspielen.) BB wurde hell. (Oh, ein Spiel! Ja, das kann ich verstehen.) (Ich gebe dir eine kurze Routine darüber, wenn du meinst, du kannst sie verarbeiten.) BB rollte. (Nach diesem letzten Ausflug zu AA werde ich mit allem fertig, was mit Menschen zu tun hat.) Ich ging in mich. Er hatte AA erwähnt, ohne zu flackern, und das war großartig. Er wurde glatt und abgerundet. Ich stellte in geraffter Form eine Routine meiner nicht-physischen Betätigung seit 19 58 zusammen, wobei ich den SIE-Teil ausließ, und warf sie ihm zu. Er nahm sie auf, schloß sich, war still, völlig regungslos. Dann öffnete er sich weit, rollte und flackerte. Ich vibrierte. (So lZJstig ist das gar nicht!) BB rundete schließlich ab. (Ich habe jetzt eine Kennung, die ich für dich gebrauchen kann! Widder, der Rammbock!) Er war wieder ganz aus dem Häuschen, flackerte und rollte heftig. (Widder allein genügt.) Schließlich beruhigte er sich wieder. (Ta, Widder, ich habe die Wahrnehmung, daß du ein eingesperrter, gefesselter Mensch warst, bis diese Sache kam. Danach hattest du einige starke Momente! Viel gelitten hast du nicht.) Ich formte. (Das tu ich auch jetzt nicht.) (Und bestimmt machst du alles auf die harte Art.) Ich rollte etwas. (Hast du eine Wahrnehmung, mit der du's besser machen kannstO BB flackerte. (Ob, jeder dumme Wirbel, der nur seine halbe Kennung hat, könnte . . .) Ich unterbrach ihn. (Wie wär's ganz ohne KennungO BB war leer, vibrierte dann. (Nein, da ist nichts zu machen. Bei dem Spielchen mache ich nicht mit! Ich bleibe, wie ich bin!) Ich rollte und ging in mich. Ich nehme an, für einen Außenstehenden wäre ein guter Teil meiner Reaktionen bei meinen frühen außerkörperlichen Erfahrungen absurd. Heute kann ich über vieles davon lachen. Zumindest weiß ich, daß das menschliche Schulespiel wirken
kann. Doch es gibt viele Unbekannte. Was macht man, wenn man mit der Schule fertig ist? Wo und wie setze ich praktisch um, was ich gelernt habe? BB unterbrach meinen Gedankengang. (Sag mal, Widder . . .) Ich öffnete mich. (Ja?) BB flackerte. (Ich nehme das zurück. Du bist eigentlich doch kein dummer Wirbel.) Ich rollte. (Danke. Das hab' ich gebraucht.) BB war leer. (Wirklich?) (Das ist nur Spaß. Ein menschlicher Scherz.) Er ging in sich, öffnete sich dann und fuhr fort. (Wie hast du die Wahrnehmung bekommen und angefangen mit diesem Spiel, deinen Körper zu verlassen?) Ich flackerte. (Ich weiß es nicht. Es ist einfach so gekommen.) (Andere Menschen tun es auch?) (Ich weiß es zumindest von einigen. Ich bin ihnen begegnet. Das Problem ist, die meisten verlassen ihren Körper im Schlaf und erinnern sich nicht daran, wenn sie in ihrem physischen Körper wieder aufwachen.) BB ging in sich, und ich wußte, er ordnete die Routine ein, die ich ihm zugespielt hatte, und erkundete sie. Für Dinge wie Schlafen und Aufwachen brauchte er eine neue Wahrnehmung. Ich wußte, worauf er hinauswollte. Aber er wiegelte ab. Er öffnete sich, flackerte. (Diese drei Wirbel, die diesen, äh, ... Strahl, hast du gesagt, hinunterkamen, wer waren sie?) Ich formte. (Ich weiß es nicht.) (Sie schienen dich zu kennen.) (Vielleicht waren sie von KT-9 5.) BB rollte. (Oh, das ist ungeordnete Routine ... ein kleiner Scherz. Aber du kanntest sie offenbar. Du wolltest, daß sie dich mitnehmen. Warum~)
Ich flackerte. (Ich weiß nicht.) (Bist du ihnen jemals wieder begegnet?) (Ich habe keine Wahrnehmung darüber.) BB ging wieder in sich, dann aus sich heraus. (Was ist mit diesen Wirbeln, die dir geholfen haben, wenn du sie brauchtest oder sie das wahrnahment Wer waren sie?) Ich rundete ab. (Wahrscheinlich von den oberen Ringen. Da tut sich sehr viel in der Art. Nochmal, die meisten Menschen haben überhaupt keine Wahrnehmung davon, bis auf das, was sie Träume nennen, em, ungeordnete Routine.)
BB ging erneut in sich, öffnete sich dann, flackerte. (Ich habe die Wahrnehmung, daß da zuviel ungeordnete Routine drin ist.) Ich war leer. (Was zum BeispieU) (Die Routine über das komprimierte Lernen der Menschen, über die menschliche Struktur, die du mir zugeworfen hast.) Ich flackerte. (TaO BB fuhr fort. (Ist das nicht ungeordnetO (Ich habe die Wahrnehmung, daß das paßt.) (Ich habe eine andere Routine erhalten, und wenn ich die beiden aufeinanderlege, ist eine davon ganz sicher ungeordnet.) Ich war leer. (Was für eine Routine ist dasO (Die, die wir in dem Prospekt über die Zeit-Raum-Illusion bekommen haben, über all die Orte und Dinge, die wir sehen würden. All das über die Erde und die Menschen, wie es angefangen hat, wofür es ist ... alldiese Sachen.) Ich schloß mich, dann öffnete ich mich langsam. (Sie decken sich nichtO (Hier, mach dir deine eigene Wahrnehmung.) BB warf mir eine Routine zu, die ich neugierig aufnahm und entfaltete.
KLICK!
Irgendwer, Irgendwo (oder beides, zu Millionen oder Unzähligen) verlangt, möchte, braucht, schätzt, sammelt, trinkt, ißt oder verwendet als Droge (sie) eine Substanz mit der Kennung uLuschn.jElektrizität, Öl, Sauerstoff, Gold, Weizen, Wasser, Land, alte Münzen, Uran.) Das ist eine sehr seltene Substanz in Irgendwo, und wer uLusch» besitzt, hält es für unentbehrlich, wofür auch immer es gebraucht wird. Angesichts dieser Frage von Angebot und Nachfrage (einem universellen Gesetz in Irgendwo) beschloß Irgendwer, es sozusagen künstlich herzustellen, anstatt es in seiner "natürlichen" Form zu suchen. Er entschloß sich, einen Garten anzulegen und uLusch» anzubauen. Wie man feststellte, hatte uLusch" im ursprünglichen Zustand seine Herkunft in einer Reihe von Schwingungsvorgängen im Kohlenstoff-Sauerstoff-Zyklus, und der Rückstand war uLusch" in unterschiedlichem Reinheitsgrad. Es entstand nur während dieser Vorgänge und indirekt noch beim Reaktionsprozeß. Die Interessenten aus Irgendwo streiften auf der Suche nach uLusch»-Quellen überall umher, und neue Funde wurden begeistert gefeiert. So kam es, daß Irgendwer und sein Garten all das änderten. Weitab, in einer abgelegenen Gegend, machte er sich ans Werk und experi-
mentierte. Als erstes schuf er eine geeignete Umgebung für den Kohlenstoff-Sauerstoff-Zyklus, in der er gedeihen konnte. Mit viel Sorgfalt schuf er ein Gleichgewicht, damit ständig die passende Strahlung und sonstige Nahrung vorhanden wären. Dann versuchte er es mit seiner Ersten Sorte, die tatsächlich «Lusch" hervorbrachte, aber nur in kleinen Mengen und von vergleichsweise geringer Reinheit, nicht bedeutsam genug, um es zurück ins Zentrum von lrgendwo zu bringen. Das Problem war doppelter Art. Die Lebensspanne war zu kurz, und die Sorteneinheiten selbst waren zu klein. Das hatte qualitative und quantitative Begrenzungen zur Folge, da die Sorte innerhalb so enger Toleranzgrenzen kein uLusch" hervorbringen konnte. Außerdem konnte «Lusch" nur in dem Augenblick geerntet werden, wenn die Lebensspanne beendet war, keinen Augenblick früher. Seine Zweite Sorte war nicht besser, wenn überhaupt. Er verlegte den Anbau in einen anderen Teil des Gartens, wo die Dichte gasförmig und nicht flüssig war und die chemischen Stoffe höherer Dichte eine feste Grundlage bildeten und damit trotzdem verfügbar waren. Er pflanzte zahllose Einheiten unterschiedlichster Art und Form an, steigerte die Größe, einige waren um ein Vieltausendfaches größer und alle komplexer als die einfache, einzellige Erste Sorte. Er kehrte den Kohlenstoff-Sauerstoff-Zyklus um. Doch alle blieben von einer elementaren Einförmigkeit. Wie die Erste Sorte versamten sie sich in regelmäßigen Abständen und beendeten ihre Lebensspanne automatisch. Um die ungleichmäßige Verteilung der chemischen Stoffe und der Strahlung zu vermeiden, die bei der Ersten Sorte so vorgeherrscht hatte, gab er der Zweiten Sorte einen festen Standort. Jede sollte grundsätzlich in dem ihr zugedachten Teil des Gartens bleiben. Aus diesem Grund bekam jede kräftige Ranken, die sich tief in die dichtere chemische Materie gruben. An ihnen befand sich ein Stenge! oder Stamm, der den oberen Teil stützte, damit dieser die erforderliche Strahlenmenge aufnehmen konnte. Der obere Teil, ausladend, dünn und etwas zerbrechlich, war als Umwandler der Kohlenstoff-Sauerstoff-Verbindungen der Sorteneinheit in beide Richtungen geplant. Zusätzlich wurden auf jede Einheit Radiatoren für leuchtende Farben und kleine Partikelgeneratoren gesetzt, meistens in der Nähe der Spitze und symmetrisch angeordnet. Er sorgte für Zirkulation in der die Sorte umgebenden Gashülle, um vor allem den Versamungsprozeß zu fördern. Später entdeckte er, daß der gleiche Turbulenzeffekt auch zum Ernten von uLusch" genutzt werden konnte. War die Turbulenz stark genug, wurde die Frucht her-
abgeblasen, die Lebensspanne endete, und das uLuschn wurde freigesetzt. Das war vor allem dann praktisch, wenn uLuschn zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders stark gefragt war, der nicht in die Erntezeit fiel. Trotzdem war die Zweite Sorte äußerst unbefriedigend. Es traf zwar zu, daß ein mengenmäßig größerer Ertrag erzielt wurde, aber das unbearbeitete uLuschn war von so geringer Reinheit, daß die Mühe kaum lohnte. Außerdem war die Wachstumszeit nun zu lang, und es kam zu keiner qualitativen Verbesserung. Irgend etwas Wesentliches fehlte. Irgendwer schwebte lange Zeit über seinem Garten und stellte Untersuchungen an, bevor er es mit der Dritten Sorte versuchte. Es war in der Tat eine Herausforderung. Es stimmte zwar, daß er teilweise Erfolg gehabt hatte. Er hatte uLuschn angebaut. Doch das Ergebnis seiner Bemühungen blieb weit hinter der wilden, nicht veredelten Sorte zurück. Es war unvermeidlich, daß er die Antwort wahrnahm. Die Dritte Sorte war der lebende Beweis für diese Wahrheit. Der ursprüngliche Kohlenstoff-Sauerstoff-Zyklus mußte einbezogen werden. Die Mobilität mußte wiederhergestellt werden. Beide Faktoren hatten sich bei der Erzeugung von hochwertigem uLuschn als sehr vielversprechend erwiesen. Wenn man jetzt noch die Größe steigern könnte, ließe sich viel erreichen. Dieser Plan bekam Vorrang, und Irgendwer holte sich mehrere Exemplare der Ersten Sorte, die noch immer im flüssigen Teil des Gartens gediehen. Er änderte sie so ab, daß sie im gasförmigen Bereich existieren und wachsen konnten. Er paßte sie zunächst derart an, daß sie Nahrung von der Zweiten Sorte aufnahmen, die er zu diesem Zweck wuchern ließ. So entstand die erste Mobile, die Dritte Sorte. Die Mobilen nahmen Nahrung von der Zweiten Sorte auf, beendeten damit deren Lebensspanne und erzeugten uLuschn von geringer Qualität. Wenn jede große Mobile die eigene Lebensspanne beendete, wurde zusätzlich uLuschn erzeugt. Die Menge war zwar gewaltig, aber das Frequenzmuster des uLuschn-Rückstands ließ noch sehr viel zu wünschen übrig. Durch Zufall stieß Irgendwer auf den Hauptkatalysator für die uLuschn-Erzeugung. Die monströsen und sich langsam bewegenden Mobilen hatten eine Lebensspanne, die in keinem Verhältnis zur Nahrungseingabe stand. Das Wachstum und der Prozeß der Lebensbeendigung waren derart lang, daß die Mobilen die Zweite Sorte bald dezimieren würden. Das Gleichgewicht des gesamten Gartens würde
umkippen, und es gäbe überhaupt keine uLusch»-Produktion mehr. Sowohl die Zweite wie auch die Dritte Sorte standen vor dem Aussterben. Als die Zweite Sorte knapp wurde, wurde die Energieversorgung der Mobilen kritisch. Oft versuchten zwei Mobile, sich von derselben Einheit der Zweiten Sorte zu ernähren. Das schuf Konflikte, die zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen zwei oder mehr der ungeschickten Mobilen führten. Irgendwer beobachtete diese Auseinandersetzungen zunächst verwirrt, dann mit großem Interesse. Als die Auseinandersetzungen um sich griffen, fingen die Mobilen an, uLusch" abzusondern! Nicht in kleinem Umfang, sondern in großen, verwertbaren Mengen und von sehr viel höherer Reinheit. Er erprobte die Theorie sofort. Er nahm eine weitere Einheit der ersten Sorte aus dem flüssigen Gartenbereich und gestaltete sie für eine gasförmige Umgebungum-allerdings mit einer wichtigen Veränderung. Die neue Mobile war etwas kleiner, würde aber als Nahrung andere Mobile zu sich nehmen müssen. Das würde das Problem der Übervölkerung durch die Mobile lösen und gleichzeitig bei jeder Auseinandersetzung für ausreichende Mengen gutes uLusch" sorgen; zusätzliches uLusch" würde entstehen, wenn die neue Klasse der Mobilen die Lebensspanne der anderen beendete. Irgendwer würde nun in der Lage sein, vernünftige Mengen von im großen und ganzen reinen uLusch" nach lrgendwo zu bringen. So entstand das Gesetz vom Hauptkatalysator. Der Konflikt innerhalb des Kohlenstoff-Sauerstoff-Zyklus' bewirkt eine ständige Emanation von uLusch». So einfach war das. Zufrieden darüber, daß er die Formel gefunden hatte, bereitete Irgendwer die Vierte Sorte vor. Er wußte jetzt, daß die Mobilen der Dritten Sorte zu groß waren und eine zu lange Lebensspanne hatten, um letztlich brauchbar zu sein. Wenn man sie in größerem Umfang züchtete, würde man den ganzen Garten vergrößern müssen. Es war nicht genug Platz, derart massige Einzeleinheiten zu züchten und dazu noch die entsprechende laubreiche Zweite Sorte, die erstere unterstützen mußte. Ferner überlegte er sehr richtig, daß eine bessere Mobilität den Konfliktfaktor erhöhen und zu einem größeren Ausstoß an uLusch" führen würde. In einem einzigen Schritt beendete Irgendwer die Lebensspanne aller schwerfälligen Mobilen der Dritten Sorte. Er griff auf die Erste Sorte im flüssigen Bereich zurück, änderte sie in unterschiedlichste Formen und Größen ab und gab ihnen einen komplexen, vielzelligen
Aufbau von hoher Mobilität. Er baute ihnen ein Gleichgewichtsmuster ein. Es gab diejenigen, die Kohlenstoffzyklus-Einheiten von der Art der zweiten Sorte (im wesentlichen nicht mobil) als Nahrung aufnahmen. Und es gab diejenigen sehr mobilen, die als Nahrung andere mobile, abgeänderte Einheiten der Ersten Sorte brauchten. Der abgeschlossene Kreislauf arbeitete recht zufriedenstellend. Die abgeänderte ortsfeste Zweite Sorte gedieh im flüssigen Bereich. Kleine, sehr aktive, Flüssigkeit atmende Mobile nahmen Nahrung auf, "aßen,, die abgeänderte Zweite Sorte. Größere und/oder andere aktive Mobile konsumierten als Energie die kleineren "Pflanzenfresser". Wuchs eine Mobile zu hoch oder zu langsam, wurde sie eine sichere Beute der kleineren Mobilen, die sie unersättlich angriffen. Der chemische Rückstand aus dieser Nahrungsaufnahme lagerte sich amBoden des flüssigen Mediums ab und lieferte so neue Nahrung für die Ortsfesten (abgeänderte Zweite Sorte), womit sich der Kreislauf schloß. Das Ergebnis war ein ständiger Fluß von uLusch"- durch die Beendigung der Lebensspanne der Ortsfesten, durch den heftigen Konflikt unter den Mobilen, um dem Gefressenwerden zu entgehen, und schließlich durch die plötzliche Beendigung der Lebensspanne jener Mobilen, die diesen Konflikten zum Opfer fielen. Irgendwer wandte sich einem anderen Teil seines Gartens zu- dem gasförmigen Bereich mit der Grundlage aus dichten Verbindungenund erprobte das gleiche Verfahren mit noch ausgeklügelteren Verbesserungen. Er nahm mehrere Unterarten der Ortsfesten (ursprünglich die Zweite Sorte) hinzu, um ausreichend und vielseitige Nahrung für die neuen Mobilen zu haben, die er erschaffen wollte. Wie in dem anderen Gartenbereich entwarf er auch hier ein auf zwei Arten beruhendes Gleichgewicht: Mobile, die den Ortsfesten der Zweiten Sorte Energie entzogen, und solche, die zu ihrem Fortbestand auf andere Mobile angewiesen waren. Er schuf sie in buchstäblich Tausenden von Originaltypen, große und kleine - jedoch keine so groß wie die Mobilen der Dritten Sorte-, und stattete alle genialerweise mit einer gewissen Konfliktfähigkeit aus. Sie traten als Masse auf, mit schwer bestimmbarer Geschwindigkeit, einem Tarn- und/oder Schutzüberzug und Farbabstrahlung, Wellentätigkeit und Partikelempfängern und -detektoren sowie einmaligen Protuberanzen höherer Dichte zum Packen, Greifen und Reißen während des Konflikts. All das sollte dazu dienen, Konflikte zu erzeugen und zu verlängern, und sollte letztlich zu einer erhöhten Emanation von uLusch" führen. In einem Nebenexperiment entwarf und schuf Irgendwer eine Mobilenart, die gemessen am Niveau der anderen Mobilen der Vier-
ten Sorte schwach und wenig leistungsfähig war. Doch diese experimentellen Mobilen hatte zwei ganz klare Vorzüge. Sie besaßen die Fähigkeit, sowohl von den Ortsfesten wie anderen Mobilen Energie aufzunehmen. Außerdem entnahm Irgendwer sich selbst ein Stückdenn es war keine andere Quelle dieser Substanz bekannt oder zugänglich-, das als sehr wirksamer, letzter Mobilitätsauslöser fungieren sollte. Irgendwer wußte, daß dem Gesetz der Anziehungskraft zufolge eine solche Beimischung gerade bei dieser Art eine unablässige Mobilität hervorrufen würde. Sie würde immer danach streben, die Anziehungskraft zu befriedigen, die dieses winzige Teilchen von ihm bewirkte, denn es suchte die Wiedervereinigung mit dem grenzenlosen Ganzen. Der Drang, die Energiebedürfnisse durch Nahrungsaufnahme zu befriedigen, würde nicht mehr die einzige Triebfeder sein. Noch wichtiger war, daß sich die Bedürfnisse und Zwänge, die durch das Stück von Irgendwer geschaffen wurden, vom Garten nicht zufriedenstellen ließen. Es würde also ein immerwährender Drang nach Mobilität bestehen, und der Konflikt zwischen diesem Drang und dem Bedürfnis nach Energieauffrischung würde von Dauer sein - möglicherweise eine ständige Quelle von hochwertigem ••Lusch", sofern diese Art überlebte. Die Vierte Sorte übertraf sämtliche Erwartungen von Irgendwer. Es zeigte sich, daß im Garten in einem fort «Lusch" erzeugt wurde. Das «Lebens»-Gleichgewicht war vollkommen - der Konfliktfaktor erzeugte gewaltige Mengen «Lusch", und da ständig die Lebensspanne irgendwelcher Exemplare aller Arten von Mobilen und Ortsfesten beendet wurde, kam es zu einer stetigen Ergänzung. Um den Ertrag einzubringen, setzte Irgendwer spezielle Sammler ein, die bei der Ernte halfen. Er legte Kanäle an, die das Roh-··Lusch" von seinem Garten nach Irgendwo leiteten. lrgendwo hing im Grunde nicht mehr vom «wilden Zustand" als der wichtigsten Quelle für «Lusch" ab. Der Garten von Irgendwer hatte dem ein Ende bereitet. Als sie vom Erfolg des Gartens und der Erzeugung von «Lusch" auf dem Wege der Züchtung erfuhren, begannen auch andere, Gärten zu gestalten und anzulegen. Das geschah in Übereinstimmung mit dem Gesetz von Angebot und Nachfrage (ein Vakuum ist ein unstabHer Zustand), denn die «Lusch»-Erträge aus dem Garten von Irgendwer deckten nur teilweise den Bedarf von Irgendwo. Sammler drangen im Auftrag der anderen sogar in den Garten von Irgendwer ein, um die kleinen «Lusch»-Emanationen zu nutzen, die die Sammler von Irgendwer nicht beachtet oder übersehen hatten. Nachdem seine Arbeit beendet war, kehrte Irgendwer nach
Irgendwo zurück und befaßte sich mit anderen Dingen. Unter der Aufsicht der Sammler blieb die Erzeugung von uLusch" auf einem gleichbleibenden Stand. Die einzigen Veränderungen ordnete Irgendwer selbst an. Nach den Anweisungen von Irgendwer ernteten die Sammler regelmäßig Teile der Vierten Sorte. Das geschah, um den jüngeren zukünftigen Einheiten ausreichend chemische Grundstoffe, Strahlung und sonstige Nahrung zu sichern. Ein weiterer Grund war, daß man durch solche Ernten zusätzliche Mengen uLusch" liefern konnte. Zum Ernten erzeugten die Sammler schwere Turbulenzen und Unruhe in der Gashülle und den festeren Strukturen, die die Grundlage des Gartens selbst darstellten. Solche Umbrüche bewirkten, daß die Lebensspanne vieler Exemplare der Vierten Sorte beendet wurde, denn sie wurden durch die Erschütterungen der festeren Bodenstrukturen zerstört oder erstickten unter den Wellen des aufgewühlten flüssigen Gartenbereichs. (Infolge einer gestalterischen Besonderheit konnten die Einheiten der Vierten Sorte ihren Kohlenstoff-Sauerstoffzyklus nicht aufrechterhalten, wenn sie von dem flüssigen Medium umgeben waren.) Das uLebens»-Muster des Gartens hätte sich so eventuell bis in alle Ewigkeit fortsetzen lassen, wären nicht die Wahrnehmung und der Forschungsdrang von Irgendwer gewesen. Hin und wieder untersuchte er uLusch»-Proben aus seinem Garten. Es gab keinen anderen Grund dafür als die Tatsache, daß Irgendwer nach wie vor noch ein entferntes Interesse an seinem Projekt hatte. Einmal entnahm Irgendwer eine uLusch»-Probe, untersuchte beiläufig die Emanation und wollte sie schon wieder in das Reservoir zurückgeben, als er einen Unterschied bemerkte. Er war zwar nur gering, aber es war ein Unterschied. Sein Interesse erwachte sofort, und er sah genauer hin. Fein verwoben in die normalen uLusch»-Emanationen entdeckte er das unscheinbare Bruchstückehen eines gereinigten und destillierten uLusch". Das war etwas Unmögliches. Gereinigtes und destilliertes ••Lusch" entstand nur, wenn man ccLusch" im uwilden Zustand,, viele Male verarbeitete. Das uLusch" aus dem Garten von Irgendwer erforderte die gleiche Behandlung, bevor man es verwenden konnte. Doch hier wares-so fein abgestuft in seiner raffinierten Strahlung, daß es keine Verbindung mehr mit der Ursprungssubstanz eingehen konnte oder würde. Irgendwer wiederholte seine Tests, und das Ergebnis war wieder positiv. In seinem Garten gab es einen Faktor, von dem er nichts wußte.
Sofort verließ Irgendwer Irgendwo und kehrte in seinen Garten zurück. Rein äußerlich schien alles unverändert. Der gasförmige Bereich des Gartens mit dem festen Untergrund war ein endloser, von der Zweiten Sorte grün überwucherter Teppich. Die abgeänderte Erste Sorte im flüssigen Bereich befand sich in vollem Einklang mit dem Aktions-Reaktions-Gesetz (von Ursache und Wirkung). Irgendwer erkannte sofort, daß der Unterschied- die Quelle des destillierten uLusch"- weder bei der Ersten noch·bei der Zweiten Sorte lag. Die erste kurze Berührung mit der Emanation von destilliertem uLusch" hatte er bei einer Einheit der Vierten Sorte. Der Geistesblitz kam, als diese Einheit in einen ungewöhnlichen, lebensbeendenden Kampf mit einer anderen Einheit der Vierten Sorte geriet. Das allein ergab noch kein destilliertes uLusch .. , das wußte Irgendwer, und so ging er der Sache mit noch mehr Nachdruck auf den Grund. In dem Augenblick entdeckte er auch den Unterschied. Die Einheit der Vierten Sorte kämpfte nicht um die eßbaren Reste einer schwächeren Einheit der Vierten Sorte oder um das schmackhafte Mark vom nahen Stenge} einer Zweiten Sorte, auch nicht um der Beendigung ihres Lebens und dem Verzehrtwerden durch eine andere gegnerische Einheit der Vierten Sorte zu entgehen. Sie kämpfte, um drei Neuentstandene ihrer eigenen Art zu beschützen, die sich unter einer großen Einheit der Zweiten Sorte duckten und darauf warteten hervorzukommen. Es gab keinen Zweifel. Das war der Vorgang, der das destillierte uLusch" erzeugte. Mit diesem Wissen untersuchte Irgendwer das Verhalten anderer Einheiten der Vierten Sorte in seinem Garten. Er entdeckte Ähnliches, als andere Einheiten der Vierten Sorte auf die gleiche Weise ihre uJungen" verteidigten. Trotzdem war noch etwas unklar. Das bei all diesen Verteidigungsaktionen ausgestrahlte destillierte uLusch" ergab nicht einmal die Hälfte von dem, was er in der Probe aus dem Reservoir gefunden hatte. Offensichtlich war noch ein anderer Faktor im Spiel. Systematisch suchte er, über dem Garten schwebend, alle Bereiche ab. Fast sofort fand er die Quelle. Die Strahlung des hochwertigen destillierten uLusch" ging von einem ganz bestimmten Teil des Gartens aus. Rasch begab er sich zu dieser Stelle. Da war sie - eine experimentelle, abgeänderte Einheit der Vierten Sorte, eine von denen, die ein Stück von ihm selbst enthielten. Sie stand allein unter dem blättrigen Oberteil einer Einheit der Zwei-
ten Sorte. Sie war nicht «hungrig". Sie befand sich nicht im Kampf mit einer anderen Einheit der Vierten Sorte. Sie verteidigte nicht ihre «Jungen". Aber warum strahlte sie dann destilliertes "Lusch" in so großen Mengen ab? Irgendwer ging näher heran. Seine Wahrnehmung drang in die abgeänderte Einheit der Vierten Sorte ein, und dann wußte er es. Die Einheit fühlte sich einsam! Das bewirkte die Erzeugung von destilliertem «Lusch". Als Irgendwer sich zurückzog, fiel ihm noch ein anderer ungewöhnlicher Widerspruch auf. Die abgeänderte Einheit der Vierten Sorte war sich plötzlich seiner Gegenwart bewußt geworden. Sie war zusammengebrochen und wand sich in seltsamen Zuckungen auf dem festen Untergrund. Eine klare Flüssigkeit trat aus zwei Öffnungen, den Strahlungsempfängern. Dadurch erschien die Absonderung des destillierten "Lusch" noch ausgeprägter. Das veranlaßte Irgendwer, seine inzwischen berühmte DLP-Formel vorzulegen, die jetzt im Garten wirkt. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt. Irgendwer faßte das Wesentliche in die Formel: " ... Die Erzeugung von reinem destilliertem Lusch erfolgt in Einheiten des Typs 4M über die Empfindung des Unerfülltseins, aber nur, wenn ein solches Muster auf einer Schwingungsebene oberhalb der Empfindungsgrenzen der Umgebung vorliegt. Je höher die Intensität dieses Musters, desto größer der Ausstoß des Lusch-Destillats ... " Um diese Formel in die Praxis umzusetzen, nahm Irgendwer in seinem Garten differenzierte Änderungen vor, die jedem Historiker vertraut sind. Die Aufteilung aller Sorteneinheiten in zwei Hälften (um Einsamkeit hervorzurufen, damit sie versuchten, wieder zueinander zu finden) und die Förderung der Dominanz der Einheiten vom Typ 4M sind nur zwei der bemerkenswertesten Neuerungen. Heute ist der Garten, wie sich zeigt, ein faszinierendes Muster an Leistungsfähigkeit. Die Sammler sind längst zu Meistern in der Kunst der DLP-Formel geworden. Die 4M-Einheiten herrschen vor und haben sich über den ganzen Garten ausgebreitet, mit Ausnahme der tieferen Bereiche des flüssigen Mediums. Sie sind die Haupterzeuger des "Lusch»-Destillats. Aufgrund ihrer Erfahrung haben die Sammler eine ganze Technologie mit ergänzenden Hilfsmitteln zum Ernten von "Lusch" aus den Einheiten vom Typ 4M entwickelt. Die gängigsten haben Naml'n bekommen wie Liebe, Freundschaft, Familie, Gier, Haß, Schml'rz, Schuld, Krankheit, Stolz, Ehrgeiz, Eigentum, Besitz, Opfer- und in
größerem Maßstab Nationen, Provinzialismus, Kriege, Hunger, Religion, Maschinen, Freiheit, Industrie, Handel, um nur ein paar zu nennen. Die Erzeugung von «Lusch" ist größer denn je ... KLICK!
Ich war fest geschlossen, in mich gegangen, gelähmt. Meine erste Reaktion war, daß ein Fehler vorliegen müsse, dies war nicht die Geschichte von der Entstehung der Erde, BB hatte das mit einem anderen Anlaufspunkt ihrer Tour durcheinandergebracht. Doch als ich die Routine noch einmal durchlaufen ließ, war die Oberfläche des bißchens von dem, was ich über die Entwicklung der Tiere und des Menschen wußte, beängstigend genau, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Die Nahrungskette des ökobiologischen Systems der Erde war gut eingerichtet. Da sie das von Mutter Natur wußten, hatten einige der philosophischen Denker vom harten Kern oft darüber gegrübelt, wo der Mensch in diesem Prozeß hingehört. Die Rückseite war klar, wer uns verzehrte! Vorher war es einfach so gewesen, Spekulation. Jetzt ... BB öffnete sich, formte. (Hast du die Wahrnehmung, Widdert) Ich war stumpf. (Ja, ich hab' sie.) (Ja), fuhr BB fort, (was hat denn nun «Lusch» mit dem Lernen zu tunt) Ich öffnete mich etwas. (Und du hast die Routine erhalten, bevor du zur Erde gekommen bistt) BB rundete ab. (So wie ich sie dir gegeben habe; sie war in dem Prospekt über die Zeit-Raum-Illusions-Tour. Sie war zusammen mit ein paar hundert anderen Routinen drin, die wir bekamen, bevor wir aufbrachen.) Ich öffnete mich weiter, aber angespannt. (Woher kam der Prospektt) (Nun, em ... ja, vom Reiseleiter.) (Und woher hatte er ihnt) BB flackerte. (Darüber habe ich keine Routine. Er hat sie uns einfach hingelegt und gerollt: «Hier sind die aufregenden und interessanten Aufenthalte, die wir unterwegs machen.» Ich hatte eine gute Wahrnehmung, weil es derletzte Besuch sein sollte, den wir machen wollten, und es war daher auch die letzte Routine, die wir bekamen. Deshalb ist sie so klar. Einige andere sind undeutlich, weil sie in der Mitte waren. Nicht die Erdroutine oder die Menschen. Es ist alles klar, überhaupt nicht ungeordnet.)
Ich versteifte mich. {Und woher kam der Reiseleitert) BB wurde hell. (Oh, er und die übrigen sind ein paar Wirbel aus dem System neben uns.) (Warum haben sie euch in KT-95 diese Tour angebotent) BB rundete ab. (Nun, es war so eine Art, em . .. Handel. Wir machen sowas ständig mit Systemen in unserer Nähe.) {Was haben sie dafür bekomment) BB leuchtete auf. {Spiele, Spiele! Wir haben mehr Spiele als alle Systeme im weiten Umkreis!) Ich ging in mich und schloß mich. Die Sache wurde mir zu heiß. Wenn die Routine richtig war. .. ein großes Wenn. Ich fing an abzuschweifen. Zorn, das Gefühl, der Entdecker einer gigantischen Täuschung zu sein. Der Widerwille, manipuliert zu werden, der Wunsch, denen eins überzuziehen, die mich betrogen ... uns ... alle Menschen ... die uns etwas ohne unsere Zustimmung oder Erlaubnis wegnahmen. Was wurde aus der Idee der Freiheit? Wurde jeder Gedanke und jede Handlung, die wir unternahmen, geführt- nein, gelenkt und überwacht, nur um mehr "Lusch" zu erzeugen, was immer das war, für einen Frühstückstisch oder einen Benzintank in einem Irgendwo? Und was konnte ich dabei tun, selbst wenn ich Bescheid wüßte? Ich wurde ganz stumpf und fiel immer weiter zurück ... (He, Widder!) BB entschwand rasch meinen Blicken. (Wohin gehst dut) Die Rückkehr in den physischen Körper erfolgte fast augenblicklich, als hätte ich den Alarmknopf gedrückt, was ich schon so lange nicht mehr gemacht hatte. Gefühl großer Müdigkeit, sowohl geistig wie körperlich, versäumt, Zeit der Rückkehr zu merken. Wenig Antrieb, keine Lust, irgend etwas zu tun. Kann nicht einschlafen. Stand auf, ging in die Küche und machte mir eine Tasse Kaffee. Saß da und starrte in die Tasse. In den beiden nächsten Wochen fühlte ich weder genügend Energie noch den Wunsch, etwas zu erkunden. Das einzige, was bei meinem deprimierten Zustand herauskam, war das Folgende: Sonnenuntergang. Die Kuh ist bei ihrer Suche nach Futter viele Kilometer über die Weide gelaufen. Das Gras war hier heute saftiger gewesen, wenngleich sie sich nicht die Mühe machte, darüber nachzudenken warum. Sie war gemächlich durch das Tor gekommen, durch das Er sie geführt hatte, nicht durch das Tor auf der anderen Wegseite. Er wußte, daß sie hier besseres Gras finden
würde. Deshalb hatte Er sie hierher gebracht, auch wenn sie das nicht bemerkt hatte. Sie tat nur, was er befahl. Aber jetzt, bei Sonnenuntergang, ist es wieder Zeit. Sie muß zu Seinem Ort gehen. Unten am Bauch spürt sie einen bohrenden Schmerz, der ihr das sagt. An Seinem Ort oben auf dem Hügel ist es kühl, und dort gibt es mehr Futter. Und Er wird die Schmerzen nehmen. Die Kuh läuft den Hügel hinauf und wartet neben Seinem Ort. Bald wird das Tor aufgehen, und sie wird an ihren Platz an Seinem Ort gehen und das Gras fressen, das Er ihr gibt. Während sie frißt, wird Er die Schmerzen bis zum Morgen lindern. Danach wird der Mann mit weißem Wasser in einem runden Behälter fortgehen. Die Kuh weiß nicht, woher er das weiße Wasser hat, noch warum Er es haben möchte. Da sie es nicht weiß, beschäftigt es sie auch nicht.
7· Schocl
Ich brauchte mehrere Monate, um mich an die uLusch»·Routine zu gewöhnen. «Gewöhnen" ist ein sehr weitgefaßter Begriff, um den gesamten Zyklus von Schock, Ablehnung, Wut, Depression, Resignation und Annahme zu beschreiben. Diese Abfolge wies bemerkenswerte Parallelen zu dem Muster auf, das andere entdeckt haben, bei Untersuchungen über die Reaktion von Menschen, die nach einer Erkrankung oder einem Unfall von ihrem bevorstehenden Tod erfahren. Etwas in mir starb. Ich hatte längst gemerkt, daß der Gott meiner Kindheit nicht existierte, zumindest nicht in der Form, wie ich es mir beim Hineinwachsen in meine kulturelle Umwelt vorgestellt hatte. Restlos übernommen hatte ich jedoch den Begriff Schöpfer und Geschaffenes- ich brauchte nur um mich zu sehen auf die ausgeklügelte und feine Ordnung des Plans, der Symbiose, die den ganzen Prozeß in Gang hielt, auf die Bäume, die lotrecht nach oben wuchsen, wenn man sie ließ, die mir und anderen Sauerstoffatmern lieferten, was wir brauchten, während wir sie, ohne es lange Zeit zu wissen, mit unseren Abfallprodukten ernährten, die sie brauchten, um leben zu können. . . das Gleichgewicht auf dem gesamten Planeten, dessen äußere Filterschichten gerade die Menge und Art der Sonnenstrahlung durchließen, die für das biologische Wachstum unerläßlich war ... und natürlich die Nahrungskette. Die uLusch"·Routine erklärte alles sehr genau. Was aber am wichtigsten war, sie erklärte den Zweck, den Grund für alles, das Warum. Dieser Faktor war mir lange Zeit entgangen. Die Antwort, die ccLusch" gab, war einfach und offenkundig. Der Grund war ganz prosaisch. Wir brachten tatsächlich etwas von Wert hervor. uLusch". Wenn man in der Lage war, die emotionalen Hindernisse, die mit im Spiel waren, zu überwinden, wurde es sogar schwer, Löcher im allgemeinen Konzept zu finden. Eine Erklärung des gesamten menschlichen Verhaltens und der menschlichen Geschichte.
Offen blieben nur noch die INSPES. Waren sie die Gärtner, die uLuschn-Sammler oder die Aufseher? Die Frage lockte und quälte mich viele Wochen, bis ich schließlich entschied, daß ich auf die eine oder andere Art eine Antwort finden müßte. Eines Nachts, in der ich nach großer Mühe zwei Schlafzyklen erreichte, erwachte ich wie aufgeschreckt und lag ruhig im Bett. Anscheinend war meine Furcht vor dem, was ich eventuell vorfinden würde, größer als ich gedacht hatte, denn ich löste mich mit Schwierigkeiten vom physischen Körper und schlüpfte dann aus dem zweiten, als er schwebte. Ich suchte nach dem Zielsignal für die INSPES, entdeckte aber keins. Das beunruhigte mich zuerst etwas, aber ich war entschlossen und tolldreist. Ich benutzte die Kennung INSPES- die gesamte Routine, die ich über sie hatte-, streckte mich, konzentrierte mich und ließ es darauf ankommen. Ich hatte das kurze, schnelle Gefühl einer Drehung, keine Erinnerung daran, die Ringe zu passieren, dann tiefe Finsternis, und ich war regungslos. Nichts weiter. Es bildete sich die Wahrnehmung, daß die Kennung, die ich benutzt hatte, nicht genügte. Vielleicht befand ich mich am Tor zum Gebiet der INSPES, aber ich hatte keinen Passierschein. Ich hatte noch nie versucht, mich zu ihnen zu begeben, sie waren stets zu mir gekommen. Ich hatte keine Wahrnehmung über ihre Wirklichkeit/ihren Zustand. Daher war ich auch nur bis zum Ort unserer bisherigen Treffen gelangt. Wenn ich mich konzentrierte auf ... Eine wärmende Schwingung durchströmte mich. (Sehr gut, Mister Monroe, Sie haben ganz recht.) Ich wurde allmählich etwas entkrampfter. Wenigstens war ich so weit gekommen, und wenigstens nannten SIE mich nicht Widder. (Vielleicht hätten Sie es lieber, wenn wir die Kennung benutzen, unter der wir Sie am besten kennen. Wir glauben, Sie sind jetzt bereit dafür.) Bereit dafür, ein Name, unter dem SIE mich am besten kennen ... Was konnte das sein? (Ashaneen.) Ashaneen. Er war sowohl vertraut wie auch fremdartig. Wieder dieses Gefühl, als ob ich mich von einem schweren Gedächtnisverlust erholen müßte, und die liebenswerte Geduld derjenigen, die versuchen, mir zu helfen, mich zu erinnern. Aber das uLusch" ... (Wir wissen von der Beunruhigung, die du mitgemachthast Es war nötig, daß du das erlebt hast. Es hängt von der Gegend ab, wie du es ausdrückst.)
Dann war die uLuschn-Routine doch Wirklichkeit. Ich wurde unruhig ... (Es ist die Übersetzung, die nicht wirklich ist. Die Schwierigkeit, Erde und menschliche Wertvorstellungen richtig in Sichtweisen und Energien umzusetzen, dienicht von Zeit und Raum sind, ist dir doch ein sehr vertrauter Faktor.) Ich ging in mich und nahm die uLuschn-Routine auf. uLusch", eine von jedem organischen Leben in unterschiedlicher Reinheit erzeugte Energie, das Reinste und Stärkste kommt vom Menschen- hervorgerufen durch menschliches Handeln, das Empfindungen auslöst, und die höchste dieser Empfindungen ist- Liebe? Ist Liebe uLusch"? (Fahre fort, Ashaneen.) Aber der Routine zufolge wird uLusch" abgesondert, wenn das Leben das physische Dasein beendet, wenn Schmerz sich einstellt, Zorn, Haß ... sie können nicht dasselbe sein wie Liebe. (Wie würdest du Liebe in euren Worten definierenO · Ich wußte, das würde als nächstes kommen, aber ich würde keine Antwort geben können. Seit Menschengedenken haben sich große Geister und Philosophen mit nur mäßigem Erfolg daran versucht, und ich gehörte nicht zu ihnen. Ich würde über einen Versuch nicht einmal nachdenken. (Aber du weißt, daß es sie gibt. Liebe ist keine Illusion.) Ich ließ die uLuschn-Routine los undgingganz in mich, suchte. Aus diesem Blickwinkel erschien es einfacher, oder vielleicht war es das Vorhandensein der JNSPES-Energie. Ich empfand sie gleichzeitig als Mischung und Folge musikalischer Akkorde und kurzer Melodien, nur daß es keine Töne waren, sondern Muster aus farbigem Licht. Eingestreut in das Gewirr aus Harmonie, Mißklang, Zwist, Begeisterung, Freude, Angst und Gefühl, und kurz nach meiner Geburt beginnend, hatte ich die Wahrnehmung gelegentlicher Wogen aus Weiß ... zuerst von meiner Mutter und meinem Vater kommend, dann kleinere Lichtblitze, di'e ich nicht bis zur Quelle zurückverfolgen konnte. Ich suchte meine frühen Jahre nach selbst dem schwächsten Schein von Weiß ab, das seinen Ursprung in mir hatte, das ich von mir gab. Zu meinem Kummer war alles, was ich finden konnte, ein kleiner weißer Schimmer eines Airedale-Terriers, der Pete hieß. Ich war sicher, daß das Mädchen aus der High-School, wie hieß es doch noch? ... nicht einmal ein leichtes Flackern, so oder so. (Das häufigste Mißverständnis, früh manifestierter Überlebensdrang.) Ich stimmte zu. Aber ich konnte verstehen warum. Die leuchtend-
roten und rosafarbeneu Akkorde und die eingängige Melodie waren selbst aus diesem Blickwinkel beeindruckend; kein Wunder, wenn ein so einfältiger Wirbel wie ich die falsche Wahrnehmung bekam. In schnellem Tempo bewegte ich mich vorwärts durch den Wirrwarr, der ich war, und konnte hier und da beständige und kräftige weiße Wogen ausmachen, von denen ich damals überhaupt nichts gewußt hatte, und ihre Wirklichkeit bedrückte mich und machte mich traurig -weil ich bei mir keine bedeutsame Ausstrahlung feststellen konnte, die auch nur eine entfernte Ähnlichkeit gehabt hätte. Es strömte alles auf mich ein, und ich nahm es auf und reagierte nicht. Schließlich unterband ich es, wollte nicht weiter eindringen. Ich war wohl kein großer "Luschu-Erzeuger. Zu viele andere farbige Akkordmuster und Melodien. Ausgenommen jetzt. Ich wußte, daß aus einigen Stellen starke Ausstrahlungen kamen. Dauerte es so lange? (Du kennst doch Wellen. Alle kommen von der gleichen Grundlinie, die Farben und das Weiß. Der Unterschied besteht in den Frequenzen und der Amplitude.) Ich wußte, was SIE machten und hieß es gut. Meine Gedanken wurden abgelenkt von dem, was ich für unangenehm hielt, zurück zu einer abstrakten, aber dennoch festgefügten Position. Mit dem gleichen Zeug- interaktive Erfahrung- fing man an, Ärger, Schmerz, Angst und alles andere auszudrücken, und schließlich - wenn alles gut ging und man den Kurs schaffte- eine besondere energetische Welle, die Liebe hieß. Aber wir wissen nicht wirklich, was das ist und -so vermute ich immer stärker- wie man sie wirklich gebraucht. (Eine sorgfältig entworfene Schule für komprimiertes Lernen.) Lernen, Erzeuger von hochwertigem «Luschu/Liebe zu sein. Die Tatsache, daß das physische Bewußtsein des Menschen sich meistens gar nicht bewußt war, in den Prozeß verwickelt zu sein, kann sogar ein wichtiger Bestandteil sein. Nur einige wenige kennen die wesentlichen, nicht-physischen Punkte, zumindest offiziell. Für meine Kenntnisse wurde es ganz schön schwer. Doch ich bekam allmählich eine schwache Wahrnehmung, noch sehr unbestimmt, aber sie war da. Was würde geschehen, wenn die Kuh entdeckte, daß ihre Milch etwas Wertvolles war? Was konnte sie selbst damit machen, wenn sie kein Kalb hatte, das sie damit ernähren konnte? Konnte sie sie aufbewahren? Konnte sie sie für mehr Heu oder Eiweiß-Vitamin-Blocks zum Lecken ausgeben? Was, wenn sie dann merkte, daß der Mensch die Milch nahm, die sie erzeugte? Rebellieren, sich weigern, weiterhin Milch zu geben? Dann würde sie keine Weide mehr haben, auf der sie grasen konnte, keinen Schutz mehr vor herumstreifenden Hun-
den, keinen Bullen mehr, wenn sie ihn brauchte, und vor allem keinen Stall mehr, in den sie gehen und wo ihre Schmerzen gelindert würden. Weil sie kein Gefühl für fortlaufende Zeit hat, vergißt sie, daß die Schmerzen irgendwann nachlassen. Aber selbst, wenn sie es wüßte, würde sie sich vielleicht nicht darum kümmern. Sie würde sich etwas Gutes nicht verscherzen wollen. Also: wer sorgt sich darum? Wer würde sich schon darum sorgen? (Um mit deinen Worten zu sprechen, du kannst die Maschinenicht besiegen.) Die Wahrnehmung war noch immer da, schwach, mußte noch immer erklärt oder zufriedengestellt werden. Was ist mit denen, die die Maschine doch besiegen? Es muß immer Ausnahmen geben, keine Maschine ist perfekt, eine Abweichung genügt, um eine Statistik zu belegen oder eine zu schaffen. Werden sie weggekarrt, um zu Hackfleisch verarbeitet zu werden? Wenn, ist Hackfleisch dann eine Art Super-ccLusch" oder etwas vollkommen anderes? Ist dies ebenfalls ein Teil des Maschinenprodukts, oder ist es Rost, der abgekratzt und weggeworfen wird? Und die Bullenkälber, worin besteht ihre Rolle? Sie werden nie ccLusch" erzeugen; man braucht nur einen Bullen für jeweils fünfzig Kühe, es gibt also einen Überschuß. In der Natur- die Maschine?-,· sich selbst überlassen, gibt es einen Weg, der sich automatisch darum kümmert. . . die Unpersönlichkeit dieser Vorstellung von Beherrschen und Berauben steht sicher nicht in der Siegerliste. Halt, die Wahrnehmung wird stärker. Es gäbe keine ccLusch"-Erzeugung ohne wenigstens einen, äh, einen Bullen. So erzeugt er indirekt ccLusch", unentbehrlich für das Verfahren. Das würde bedeuten, daß dies auch für Gras, Heu, Wasser, Mineralien und alles andere gilt. (Denke an deine Wellen, an die Überlagerungsfrequenzen, die du so liebst.} Schauen wir mal hier. Wenn ein gescheiter Übermittler bestimmte Wellen aussendet, können sie mit anderen verwandten Schwingungen der gleichen Art mitschwingen und ein Mehrfachmuster bilden, das, wenn man es sich als Licht vorstellt, weiß wäre! Man muß also nicht die Antenne oder der Umwandler des Endprodukts sein, sondernnur einer der Oszillatoren. Man strahlt vielleicht selbst nie wirklich uLusch" aus, aber man spielt eine wichtige Rolle bei seiner Erzeugung. Mir fiel ein, wie ich meine frühen Jahre danach durchsucht hatte, und ich fühlte mich gleich viel besser. (Warum bist du dann beunruhigU) Die Wahrnehmung machte mir noch immer zu schaffen, SIE hat-
ten recht. Was würde ich mit ccLusch .. /Liebe machen, wenn ich ein großes Lagerhaus hätte, das voll davon wäre? Es austeilen? Es würde nur mit Zinsen wieder zurückkommen, und ich müßte ein zweites Lagerhaus bauen, um den sich bildenden, wachsenden Berg unterzubringen. Die Wahrnehmung drang hell zu mir. Es war so offenkundig ... Irgend wer, Irgendwo. Wenn ich ... (Du bist noch nicht bereit.) Bereit, nach lrgendwo zu gehen? Irgendwer zu treffen? Und wie paßt du in all das, mein Freund? Wenn ich den Mut hätte, diese Fragen ... (Wir sind nicht lrgendwer, wie du es nennst, und wir sind auch nicht von lrgendwo, das du anführst. Wir sind auch nicht die Hüter des Gartens der Erde oder die Gärtner. Und wir sammeln und übermitteln auch nicht vom Menschen entwickelte Lusch!Energie sonstwohin. Wir passen in keinen Teil des Prozesses menschlichen komprimierten Lernens. Wir haben jedoch von Anfang an seine Entstehung und Entwicklung beobachtet. Wir nehmen Anteil, wenn nötig, ohne die Lernfolge zu unterbrechen. Eine solche Notwendigkeit zeigt sich, wenn der Fluß unterbrochen wird. Unsere Anteilnahme befriedigt letztlich ein sehr wichtiges Bedürfnis in uns.) Ich wollte die Frage stellen. Ist ... (Irgendwo ist nicht der Himmel eurer Geschichte. Es wurde erschaffen, wie alle anderen Systeme auch.) Dann ist Irgendwer ... (. .. ein Schöpfer, der erschaffen wurde. Du selbst bist ein Schöpfer, der erschaffen wurde. Jeder von euch trägt eine kleine Routine von Irgendwer bei sich, wie du es nennst, der euch erschaffen hat. Durch diese Routine von lrgendwer, eurem Schöpfer, habt ihre eine Wahrnehmung vom Schöpfer, der Irgendwer erschuf.) Ich ging in mich. Selbst bei dieser Sichtweise fiel es schwer, unsere Logik beiseite zu schieben. Die einfache Wahrnehmung beinhaltete, wie es zu der Vielzahl von Entstellungen, Mißverständnissen und Irrwegen kam. Etwas Wissen kann gefährlich sein, und die Vorstellungskraft des Menschen hat sich von da entwickelt. Wenn es nicht einen Irgendwer gegeben hätte ... (. .. würde es die Menschen nicht geben.) Ich sann über den Begriff ccLusch .. /Liebe nach. Es mußte ein gewaltiger Ort sein, wo mit soviel ccLusch" umgegangen wurde, dieses lrgendwo. Es würde sehr schön in viele Vorstellungen vom Himmel passen. Ich wurde nachdenklich. Vielleicht konnten wir bis zum Rand von lrgendwo gehen. damit ich ein Gefühl für den Ort/Zustand
bekäme, wo es soviel Liebe gab, nur in die Nähe, nicht hinein, nur um aus der Feme zu beobachten. Das würde so vieles beantworten ... (Das ist kein zu großes Anliegen, Mister Monroe. Das können wir in die Wege leiten. Ganz fest schließen ... ) KLICK!
... Obwohl ich fest geschlossen war, war die Strahlung so stark, daß ich sie kaum ertragen konnte ... Ich hatte das Gefühl, als würde mir der Schweiß ausbrechen, als würde ich schmelzen ... doch es war keine Hitze ... und ich wurde von schwerem, quälenden Schluchzen geschüttelt und konnte nicht verstehen, warum ... dann ließ die Strahlung nach, und ich öffnete mich ein wenig. Zwischen mir und der Strahlung befand sich eine Gestalt, die mich abschirmte, und ich bemerkte eine Aureole, die die ganze Gestalt umgab und von der Strahlung hinter der Gestalt ausging. Das erinnerte mich stark an religiöse Bilder, die ich gesehen hatte, aber das hier lebte und unterschied sich sehr von Pigmentfarben ... (Das ist so nah, wie du ertragen kannst. Wir lenken das meiste der wirksamen Energiemuster ab, die selbst nur der zufällige Rückstand sind, das Leck, wie du vielleicht sagen würdest, vom Eigentlichen. Konzentriere dich auf uns, nicht auf den äußeren Rand. Das hilft.) Nur mit großer Mühe näherte ich mich und hielt mich an die Mitte der Gestalt ... und ich wurde langsam kühler und ruhiger ... allmählich kam mein rationales, beobachtendes Selbst wieder zum Vorschein und gewann die Oberhand über die gewaltige Gefühls woge, die mich umfangen hatte ... es war so, als blickte ich durch ein dunkel gestrichenes Fenster und hätte mich ständig zu bemühen, die Empfindungen unter der Grenzschwelle zu halten, die phantastische und strahlende Freude, Ehrfurcht, Scheu, in eins verschmolzen und doch wieder in Blitzen aufsprühend ... alle durchströmten mich, während ich auf die Strahlung reagierte, unfähig, sie zu hindern, und kaum in der Lage, sie unter Kontrolle zu halten. Das würde ganz bestimmt der letzte Himmel sein, die endgültige Heimat ... (Beobachte etwas sorgfältiger. Du kannst es.) Ich blickte durch den Rauchglasschild, meinen INSPES-Freund ... und ich war dankbar, denn ich wußte, wenn ich schon auf den bloßen Widerschein, das Leck, ansprach, hätte mich die Strahlung selbst vernichtet, ich war nicht bereit für sie, wenn dies die Wahrnehmung vom fernen Rand aus war ... dort, in weiter Entfernung sah ich eine Strahlen aussendende, lebende Gestalt von un,glaublicher Größe, in meiner
ersten Wahrnehmung eine große, aufrechtstehende, menschenähnliche Gestalt mit nach vorn ausgestreckten Armen, die Handflächen nach oben weisend ... aber ebenso schnell war sie es nicht mehr ... statt dessen eine leuchtende Kugel mit unbestimmten Konturen, dahinter eine andere, die gleich aussah, dahinter eine weitere, eine fortlaufende Kaskade, die in der Unendlichkeit verschwand, jenseits meiner Wahrnehmungsfähigkeiten ... von jeder gingen zahllose Bündel oder Strahlen aus, einige mit riesigem Durchmesser, andere nicht stärker als eine Stecknadel, alle in der gesamten Länge von gleichbleibender Größe und jenseits meiner Wahrnehmung, was ihr Ziel betra( einige gingen so nah an mir vorbei, daß ich meinte, ich könnte die Hand ausstrecken und sie berühren ... (Möchtest du das gerne! Wir helfen dir, wenn nötig.) Ich zögerte, dann, unter dem sicheren Schutz der mich abschirmenden INSPES-Gestalt, streckte ich einen Teil von mir vorsichtig aus und berührte den kleinsten Strahl, der mir am nächsten war ... im gleichen Augenblick durchdrang der Schock alles, was ich war, und ich wußte, und durch das Wissen wußte ich, daß ich es vergessen würde, wenn ich versuchen würde, mich daran zu erinnern, denn das, was ich war, konnte diese Wirklichkeit noch nicht bewältigen ... doch ich würde nie mehr der gleiche sein, auch ohne daß ich mich erinnerte, außer wenn es vorkam, und die unbeschreibliche Freude, nur zu wissen, daß es geschehen war und das Echo in mir in alle Ewigkeit widerhallen würde, was immer meine Ewigkeit war. . . ich spürte, wie ich sanft von dem Strahl gelöst wurde, und ich sank hinter der mich abschirmenden Gestalt meines /NSPES-Freundes zusammen ... Freund? INSPES! Ich erkannte, wie armselig meine Wahrnehmungen waren. Ich erkannte auch, wie begrenzt sie waren. . . die leuchtenden Kugeln, die ausgesandten Strahlen ... (Für den ersten Kontakt hast du sehr gut reagiert. Deine menschliche «Lusch»!Liebe-Energie wird in dem Zentrum dessen, was du wahrgenommen hast, umgewandelt. Von dort wird sie zurückgelenkt in das, was du die Strahlen nennst, zu den Punkten, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Wenn du weitere Fortschritte gemacht hast, können wir dich zu einem der Ziele führen, damit du die Ergebnisse sehen kannst.) Meine Wahrnehmung ist nicht stark genug, mich auch nur ahnen zu lassen, wie es sein mochte, der vollen Kraft dieser Strahlen ausgesetzt zu sein. Aber meine menschliche Neugier würde die grundlegende Frage nicht unbeantwortet lassen, jetzt, wo ich etwas geglättet war.
(Es wurde erschaffen. Es war schon immer da, wir haben keine Wahrnehmung von einem Anfang. Bist du bereit, jetzt zurückzukehren!) Ich ging in mich und schloß mich fest. KLICK!
... Wir befanden uns wieder in vertrauter Finsternis, nur daß sie jetzt leer und steril erschien, doch die INSFES-Energie war noch bei mir ... jetzt würde ich eine neue Kennung für sie ersinnen müssen, wenn sie es so ruhig ertrugen, unter ... (INSPES ist so gut wie jede andere.) Aber ich konnte es nicht dabei belassen. So erschüttert ich war, ich wußte, ich würde fragen müssen, weil ich erkannt hatte, daß sie größer waren, aber um wieviel größer war jetzt vielleicht ... (Wir wurden erschaffen, so wie du erschaffen wurdest. Mehr noch, es ist wichtig, daß du es durch deine eigene Wahrnehmung erfährst. In deiner eigenen- wie sagst du~- Zeit wirst du den Grund dafür finden.) Plötzlich spürte ich ein starkes, drängendes Signal, das hinten an. mir zog. Ich sträubte mich zuerst, wollte nicht fort, aber das Signal ließ keine Ruhe. Mit dem wohlwollenden Verständnis meines JNSPES-Freundes drehte ich mich um und folgte dem Signal. Augenblicklich schwebte ich über meinem physischen Körper. Dort unter mir war mein zweiter Körper. Ich glitt mühelos hinein, dann in den irdischen Körper. Mein rechter Arm war eingeschlafen. Ich hatte offenbar auf ihm gelegen und ihn abgeklemmt. Ich bewegte den Arm einige Male und sinnierte, wie schon so oft zuvor: Angenommen, es gäbe kein Signal zur Rückkehr, wie lange würde ich wegbleiben, würde ich nie mehr zurückkommen? Da, als ich in der Dunkelheit lag, dem schreienden Ziegenmelker und den nächtlichen Grillen draußen lauschte, dem weichen, nach Erde duftenden Wind, der durch das geöffnete Fenster strich, die Wärme unseres kleinen Hundes Dampfer spürte, der zufrieden an meinen Fußsohlen ~chlief, den gleichmäßigen Atem Nancys vernahm, die neben mir schlief- da spürte ich die Nässe auf meinen Wangen und ein paar Tränen, die noch in meinen Augen standen. Und ich erinnerte mich. Nicht an sehr viel, aber ich erinnerte mich. Ich richtete mich im Bett auf, wollte aufspringen und vor unfaßbarer Freude schreien. Dampfer hob den Kopf und blickte mich neugierig an, ließ sich dann wieder fallen. Meine Frau veränderte ihre Lage, als
ich mich aufsetzte, fand dann wieder zu ihrem Atemrhythmus zurück. Ich würde sie nicht wecken, sie brauchte den Schlaf, um wieder aufzutanken. Ich legte mich zurück und erinnerte mich. Irgendwann vor Morgengrauen schlief auch ich ein.
Stichworte zur schnellen Orientierung Abrunden, glätten: Etwas verarbeiten, ordnen. Ruhig werden, beruhigen. Flackern, unruhig sein: Unsicher, unentschlossen sein. Formen: Feststellen, bekräftigen. Hell, leicht sein, leuchten: Sich freuen, begeistert sein, eine Idee haben. In sich gehen: Etwas überdenken, überprüfen. Kennung: Name/Adresse. Klick!: Augenblickliche Veränderung im Bewußtsein. Leer sein: Etwas nicht verstehen. M-Band: Das Gedankenspektrum. M-Bandrauschen: Unkontrolliertes Denken. Rollen: Lachen. Routine: Vielschichtiges GedankenbündeL Routine durchlaufen lassen: Einzelheiten aufgreifen. (Sich) öffnen, offen: Aufnahmefähig, aufnahmebereit sein. (Sich) schließen, geschlossen: Äußere Reize abschwächen oder ausschalten. Stumpf sein: Nicht interessiert sein. Vibrieren, schwingen: Gefühle zeigen. Wahrnehmung erhalten: Intuitive Einsicht, Eingebung haben. Etwas intuitiv verstehen. Wirbel: Geordnete Energie. Zeit-Raum-Illusion (ZRI): Das physische Universum.
8. Nur eine einfache Lel
Zeit: 3 :40, nachts ... wach, munter, ausgeruht, entspannt ... löste mich problemlos vom physischen Körper, glitt sofort aus dem zweiten und wartete auf ein Signal. Es erfolgte keins, und so überließ ich es dem ganzen Selbst, die Dinge zu übernehmen. Ich hatte den üblichen undeutlichen Eindruck von Bewegung, nicht zu stark, und ich hatte die Kennung von BB direkt bei mir. Meine Wahrnehmung von ihm war ganz anders. Er war fest geschlossen. Und stumpf. Der dünne Dunstschleier des Zwischenbereichs machte ihn noch schwerer erkennbar. Ich versuchte beiläufig zu glätten. (He, alter Junge, wie steht' sO BB öffnete sich etwas. (Ob, hallo Widder.) (Ich hatte so das Gefühl, als wolltest du wieder zurück nach KT-9 5.) Er war stumpf. (Natürlich.) Ich glättete sehr entgegenkommend. (Kann ich was für dich tunO (Nein ... nein.) Er machte Anstalten sich zu schließen. (Ich hänge einfach nur so rum.) Er machte den Eindruck von jemandem, der seinen besten Freund verloren hat, was aus seiner Sicht ja auch der Fall war, und aus einer anderen teilweise auch. Derselbe AA, wenn er schließlich wieder auftauchte, würde nur die Grundlage bilden, denn die einzigartige Vielfalt, die er während seiner Erfahrung als Mensch gewonnen hatte, würde ständig verwoben und eingeprägt sein in das Wesen, das er nun geworden war. Es konnte als ein Verlust hingestellt werden, wenn BB die Veränderung nicht hinnahm oder nur die Stauung von KT -9 5 erwartete, die AA einmal gewesen war. Ich nahm einen erneuten Anlauf. (Was ist, du kannst doch nicht ewig hier stehen.) BB war leer. (Ewig{ Was ist dasO Ich flackerte. (Das ist, äh . .. ein Ausdruck der Menschen.) Er vibrierte. (Ich will nichts mit diesen Menschensachen zu tun haben!}
Ich sagte ihm deutlich und unverblümt meine Meinung. (Du mußt irgendeine Routine über die Menschen haben. Wenn du das nicht hast, wirst du deinen Freund AA nicht erkennen, wenn er rauskommt. Du wirst keinerlei Kennung für ihn haben.) BB vibrierte. (Natürlich werde ich das! Sowas verliert man nicht einfach!} (Es ist nicht dasselbe. Erinnere dich an deine Routine, als du versucht hast, ihn rauszuziehen. Selbst damals hattest du Schwierigkeiten mit seiner Kennung. Ich sage dir, das ist erst der Anfang, denn er war da erst auf dem Weg hinein, er hatte gerade die ersten Schritte gemacht.) Er ging in sich und schloß sich. Ich hatte plötzlich die Wahrnehmung, daß ich es erneut getan hatte. Was würde ich mit ihm anfangen? Er war keine streunende Katze oder ein herrenloser Hund, den ich mitnehmen, füttern und dem ich ein Zuhause suchen konnte. Es war absurd. Ihn an einen menschlichen Körper binden? Wie sollte ich das bewerkstelligen? Und er würde sich bestimmt nicht an die Regeln halten und durch die Eingangsstation zu den Menschen gehen wollen. Kann man schwimmen lernen, ohne ins Wasser zu gehen und naß zu werden? Ich versuchte, mich behutsam zurückzuziehen. (Vielleicht ist es am besten, wenn du zurück nach KT-9 5 gehst, belaß es dabei.) BB öffnete sich leicht. (Das habe ich gemacht. Bin dagewesen und zurückgekommen.) Ich wartete. Ich wollte nicht weiter in ihn dringen. Ich wußte, er würde fortfahren, und das tat er auch. (Da war ein Loch, und das Loch war leer. Hast du das schon mal erlebU) Ich formte. (Ja, das kenne ich. Es bleibt leer, weil es für einen bestimmten Wirbel gedacht ist. Es paßt kein anderer hinein.) (AA war ein ganz schön findiger Wirbel, das kannst du mir glauben. Zu findig letzten Endes. Du siehst ja, was es ihm gebracht hat.) Ich formte erneut. (Das kommt vor.) Ich war im Begriff, mich umzudrehen und mich so unauffällig wie möglich zu verdrücken, aber es war zu spät. Ich hatte die starke Wahrnehmung, daß er zu irgendeiner Lösung kommen würde, die auch mich mit einbezog. Ich hatte nur zu recht. Er leuchtete ganz hell auf.(Du kannst es!} (WasO (Mir Routinen über die Menschen eingeben. Dann wäre ich vorbereitet auf ihn.)
Ich flackerte. (Ich wüßte nicht, wo ich anfangen sollte.) (Dann zeig mir, wie es geht.) (Wie soll ich das machen~ Du müßtest in einem menschlichen Körper ... ) (Nein, nein, das mach' ich nicht}, unterbrach BB sofort. (Du ziehst auch ohne physischen Körper herum.) (fa, aber ... ) (Du und ich wir haben von Anfang an gut zusammengepaßt, Widder. Wie alte Freunde. Ich habe eine solide Kennung von dir. Du bist mein Führer für eine kurze schnelle Reise. Was hältst du davon?) Ich rundete ab. (Wie es ist, ein Mensch zu sein, in einer einzigen einfachen Lektion?) Er leuchtete noch stärker. (Genau das, ganz genau!} Genau das, also gut. Nicht ganz so, als ob ein Blinder einen Blinden führte, aber doch fast. Alles, was ich tun konnte, war, ihm einen kurzen Überblick über das zu geben, was ich an Grundsätzlichem kannte, ihm zu zeigen ... ja! Zeigen! Das mußte Klarheit schaffen. Ich öffnete mich. (Also gut. Das Wichtigste, wenn man ein Mensch ist, ist das Überleben. Das ist die allererste Wahrnehmung überhaupt. Für die meisten Menschen läßt sie alles andere in den Hintergrund treten.) Er war leer. (Was ist überleben?) (Am Leben bleiben.) (Wieso ist das ein Problem~ Du lebst, und du bleibst am Leben.) Ich rundete ab. (Nicht, wenn du dich in einem physischen Körper befindest. Für die meisten bedeutet es nur, in einem physischen Körper am Leben bleiben, mehr nicht. Sie verwenden ihre Kraft überwiegend darauf, auf die eine oder andere Art zu überleben. Das ist die Ursache praktisch aller Probleme der Menschen. Der Drang zu überleben ist so stark daß er alles ruiniert. Ende der Lektion.) BB rollte. (fetzt komm aber, das ist die wildeste Routine, die mir je untergekommen ist!) (Es ist gar nicht so lustig, wenn du darin steckst. Du hältst es für echt und nichts sonst.} Er rollte weiter, und mir wurde klar, daß es nur einen Weg gab, es ihm begreiflich zu machen. Ich mußte es ihm zeigen. Ihn mit an den Strand nehmen und die Schwimmer beobachten ... (Komm, folge meiner Kennung.) BB wurde hell. (Gerne, Widder!} Ich drehte mich um. vollführte eine halbe Rolle und tauchte durch
die Ringe nach unten, meinen neuen KT-95-Freund dicht hinter mir. Nicht um die großen Zentren kümmern, zum Grundlegenden kommen. . . das hieß, weg von der Zivilisation, abgelegene irdische Gebiete ... Mittelasien, ja ... das wäre gut ... ich hielt direkt über einem kahlen Hügel, auf dessen einer Seite sich ein wild wuchernder Wald erstreckte. Am Rande des Waldes kauerte ein Mann. BB war neben mir, und ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Mann. Nicht weit von dem Mann entfernt äste im Gras etwas wie ein kleiner Hirsch. Der Mann legte ein Gewehr an, zielte und schoß. Der Hirsch stürzte zu Boden, seine Läufe zuckten, und der Mann lief hinzu, zog den Kopf des Hirsches nach hinten und schlitzte ihm mit einem Messer den Hals auf. Das Blut schoß dem Hirsch aus dem Hals, und er lag schließlich erschlafft da. Der Mann packte sich den Hirsch auf den Rücken und ging am Wald entlang auf eine Steinhütte zu. Wir folgten ihm, als BB mich anstieß. (Dieser Mensch, er hat das andere Wesen getötet.) Ich formte.(fa.) (Warum hat er das gemacht? Das hat aber nicht viel mit Überleben zu tun!) (Nicht für den Hirsch, das ist der andere, das Tier . .. em, das andere Wesen. Der Mensch braucht den Körper des Hirschs.) BB war leer. (Was will er damitt Er hat doch schon einen Körper.) Ich rundete ab, jetzt kommt es. (Um zu überleben. Er braucht ihn, um ihn zu essen.) (Essen! Was ist essent) (Er verleibt ihn seinem eigenen physischen Körper ein, um diesem Energie für das Überleben zu geben, damit er am Leben bleiben kann. Das ist unsere Kennung für essen.) (Das andere Wesen, der, äh, Hirsch, er hat nicht überlebt, ist nicht am Leben geblieben ... em, physisch. Ich hatte eine gute Wahrnehmung, wie die Energie ihn verlassen hat.) Eine einzige leichte Lektion! (Die Menschen sind, was wir mit der Kennung beherrschende Art belegen, ah, Wesen, die hier leben. Sie befinden sich an der Spitze der Nahrungskette, wie wir es nennen. Nahrung nennen wir das, was wir essen. Kleine Arten werden von größeren Arten gegessen, die ihrerseits von noch größeren Arten gegessen werden, bis man zum Menschen kommt. Er ist zwar nicht die größte Art, aber die klügste, deshalb ist er die beherrschende Art. Er ißt fast alles, was wächst.) BB war in sich gegangen und flackerte, als wir dem Mann zu der Steinhütte folgten. Der Mann nahm den Hirschkadaver von der
Schulter und hängte ihn mit dem Kopf nach unten an ein Gestell neben der mit einem Fell verhängten Tür. Dann ging er in die Hütte. BB flackerte. (Em, ißt er ihn nicht?) (Das macht er später. Er muß ihn erst etwas vorbereiten, das Blut auslaufen lassen. Wollen wir hineingehen~) Er hatte eigentlich gar keine andere Wahl, als ich ihn durch die Mauer führte. Im Innem brannte in der Mitte auf dem nackten Erdboden ein kleines Feuer. Um das Feuer saßen drei Personen, eine Frau und zwei kleine Kinder. Die Frau rührte in einem Topf, der über dem Feuer hing, die beiden Kinder sahen hungrig zu. Der Mann setzte sich zu ihnen, zog sich die schwere Jacke aus und nahm das Gefäß, das die Frau ihm reichte. Er fing an zu essen, zog mit den Fingern einzelne Stücke aus dem Napf und trank vom Rand. BB stieß mich aufgeregt an. (Was hat er da gemachU) (Jetzt ißt er gerade, er nimmt Nahrungsstücke und tut sie in seinen Körper, und die kleinen Sachen, die schluckt er einfach so.) (Ja, ja, die Wahrnehmung hab ich, das war vorher! Er hat einen Teil seines Körpers abgestreift!) Ich war leer, leuchtete dann aber auf. (Das war seine Jacke. Es ist nicht sein Körper, es ist ein Stück Stoff, das er sich umlegt, uin warm zu bleiben. Das ist das nächste, wenn man überleben will auf seinen physischen Körper achten, damit er warm oder kalt genug ist und ihn vor Verletzungen schützen. Deshalb die Kabine, die, em, Hütte, in der wir jetzt sind. Sie hilft den physischen Körper schützen. Das Feuer . .. die, em, Strahlung in der Mitte, hilft ihnen, sich zu wärmen.) Ich hatte die Wahrnehmung, BB konzentrierte sich so gebannt wie jemand, vor dessen Gesicht sich der Kopf einer Kobra hin und her bewegt. Ich konzentrierte mich auf ihn und versuchte, genau herauszufinden, was und wieviel von dem Geschehen als wirkliche Routine in ihn eindrang. Wie erklärt man warm und kalt oder so etwas Einfaches wie ein Herdfeuer oder die ständige Aufmerksamkeit und Fürsorge, die ein physischer Körper braucht, jemandem, der noch nie in einem solchen Körper war? BB stieß mich erneut an. (Widder, Widder!) Er vibrierte stark. (Er tötet den anderen!) Ich drehte mich um. Der Mann hatte die Frau vom Feuer weggezogen und zu Boden geworfen. Er lag auf ihr und hielt sie mit seinem Körper unten, während sich beide fest mit den Armen umschlangen. Ihr langer, grober Rock war bis über die Hüften hochgeschoben, und sie wanden sich heftig; ihre gespreizten Beine umschlossen seine
Taille. Die beiden Kinder aßen aus dem Napf, vollkommen unbeteiligt. Da ich nicht der Typ des Voyeurs bin, konnte ich ganz nüchtern bleiben. Ich rundete ab. (Er tötet sie nicht, sie, em, pflanzen sich fort.) (Was ist ... ) {Sie führen ihre beiden Energien zusammen, um einen Dritten zu bilden. Sie machen Nachbildungen von sich, wie die beiden kleineren da, die am Feuer essen. Ich bin sicher, sie haben die beiden auch gemacht.) (Warum machen sie dast) (Das ist etwas, das für das Überleben ganz wichtig ist. Eine Abbildung von sich machen und in dieser Abbildung weiterleben. Das ist ein Wesensmerkmal aller lebenden Arten, nicht nur der Menschen. Die Routine lautet, daß du dich als erstes fortpflanzt, bevor du dich um Essen, Kälte, Wärme und sonstwas kümmerst.) (Aber sie haben doch schon zwei gemacht.) (Das ist eine Art Garantie, daß wenigstens einer überlebt, der dann weitere Abbildungen machen kann. Wenn die beiden kleinen Neuen sterben oder getötet werden, bevor sie Abbildungen machen, dann lebt vielleicht der Dritte, den sie jetzt gerade machen, lange genug, daß er für Abbildungen sorgen kann.) BB flackerte. (Warum sollten sie sterben, oder wie sollten sie getötet werdent) (Das ist eines der Probleme des irdischen Lebens. Es ist leichter, zu sterben oder getötet zu werden als zu leben. Der starke Überlebenstrieb ist nötig, damit ein Gleichgewicht erreicht wird. Das ruft wieder andere Probleme hervor.) (Was für Problemet) (Zu denen kommen wir noch.) Er konzentrierte sich auf das Paar unter uns, das den Geschlechtsakt inzwischen beendet hatte und wieder am Feuer saß und aß. (Die beiden Großen sind nicht gleich.) (Menschen, aber unterschiedlich. Laß noch einmal die Routine durchlaufen, als du auf AA gestoßen bist.;... er wollte zurück und eine Frau sein. Das nächste Mal war er dann eine Frau gewesen. DieMenschen sind entweder Männer oder Frauen. Für das Fortpflanzen, wenn man eine Nachbildung machen will, braucht man einen Mann und eine Frau.) BB ging in sich, dann öffnete er sich. (Was bist dut) (Ein Mann.) {Warst du schon einmal eine Fraut)
(Ich habe keine Routine darüber, ich nehme also an, nein.) Er öffnete sich noch mehr. (Sowas gibt's in KT-9 5 nicht. Ich habe noch nie so eine Wahrnehmung gehabt, eine Nachbildung von sich zu machen. Faszinierend!} Ich schaltete mich ein. (Es ist keine genaue Nachbildung von einem selbst, sondern eine körperliche Mischung der beiden, und man hofft, daß es das Ebenbild von einem selbst wird, aber ganz so wird es nie. Es ist einfach ein körperliches Vehikel. Der Wirbel, der in dieses Vehikel eintritt, kann ein ganz fremder sein.) BB rollte. (Mach dir keine Gedanken, Widder. So fasziniert bin ich auch wieder nicht.) (Ich habe eine Wahrnehmung, daß schon stärkere Wirbel als du dem Menschsein verfallen sind.) Er rundete ab.(Bis jetzt ist es ja nicht so wild init diesem Überlebenszeug. Das wäre mir auch zuviel. An das Essen könnte ich mich gewöhnen, an warm und kalt. Wenn sie es können, kann ich es auch. Das Fortpflanzen, die Nachbildungen machen, das wäre was Lustiges, würde ein tolles Spiel daraus machen.) Ich konnte nicht an mich halten. (Gutes Schlußwort. Komm weiter.) Er war leer. (Keine Wahrnehmung darüber. SchlußwortO Ich drehte mich um, glitt durch die Mauer und achtete darauf, daß BB mir folgte. Ich stellte mich auf den Ort ein, der, wie ich wußte, ihm eine eindringliche Routine darüber vermitteln würde, wie sich Pervertierungen häufen konnten. Kennung New York, Zentrum von Manhattan, zunächst 42. Straße West. Die Bewegung war kurz, und wir kamen auf Gehweghöhe an. Das übliche abendliche Menschengewoge drängte, stieß, eilte oder flanierte die Straße entlang. Die Stehimbisse, die alten Kinos, die auf ihren Markisen aufdringlich für miese, nicht jugendfreie Pornos warben, die Spiel- und Sexhöllen, die plärrenden Plattenläden, die Personen- und Lastwagen, die die Straßen verstopften- es hatte sich in den letzten dreißig Jahren eigentlich nichts geändert, war nur immer mehr geworden. Ja, das hier würde der richtige Anschauungsunterricht sein. BB befand sich mitten unter den vorüberströmenden Menschen, duckte sich und versuchte unnötigerweise, die Leute nicht anzurempeln. Ich dirigierte ihn aus dem Gewühl heraus zum Bordstein. Er war unruhig. (Woher kommen die alleO (Kreuzung der Welt hat man es genannt. Kommen von überall her, viele wohnen hier in der Nähe.) (Warum kommen sie hierher~)
Ich rundete ab. (Die Wahrnehmung ist, man kann hier in New York alles finden, was man haben will.) BB vibrierte. (Kommt mir trotzdem nicht neu vor, selbst unten drin.) (Es ist nur die Kennung, das ist alles. Aber sie machen das gleiche wie der Mann da hinten beim Wald, jeder einzelne von ihnen. Versuchen zu überleben. Tun alles, um am Leben zu bleiben.) BB war unruhig. (Ich habe nicht die gleiche Wahrnehmung. Und das M-Bandrauschen nimmt mich zu sehr mit. Das Gekratze im Band, es ist schlimm. Hab es noch nie so erlebt. Woher kommt das allesO Ich rundete ab. (Schließ dich etwas, dann geht es besser. Das Rauschen stammt von uns Menschen. Das Gekratze, das so schrill klingt, habe ich schließlich erkannt. Es sind ihre Empfindungen.) (EmpfindungenO (Ich will gar nicht versuchen, dir eine Wahrnehmung darüber zu geben; du mußt ein Mensch sein, um das zu erleben. Nach dem Überlebensdrang ist es das nächstgrößte Problem. Es bringt die Menschen dazu, Dinge zu tun, die sie eigentlich gar nicht tun wollen.) Er flackerte und war nun halb offen. (Warum machen sie dieses RauschenO Ich formte. (Sie wissen gar nicht, daß sie es machen.) Er ging in sich, schloß sich. Dann öffnete er sich etwas. (Du bist ein Mensch. Wie kommt es, daß du nicht so ein M-Bandrauschen hastO (Ich habe es. Ich habe es im Augenblick nur unter Kontrolle. Wenn ich in meinem irdischen Körper bin, mache ich genau so einen Radau, da bin ich sicher.) BB öffnete sich und wurde glatt. (Na gut. Wenn du es aushältst, kann ich es auch. Und was ist jetzt mit dieser Überlebensgeschichten Ich drehte mich einmallangsam um dreihundertsechzig Grad. (Im Umkreis von wenigen Schritten hast du sämtliche Überlebensbedürfnisse, die die Menschen pflegen, und mehr. Soviel du willst, was du willst und wann du willst. Du gibst die Kennung an und kriegst es.) BB flackerte. (Auch die, äh, Nahrung zum, äh, EssenO (Von der Hamburger-Bude da drüben bis zur Spitze des Turms da hinten. Geh rein, und man wird dich bedienen.) (Das Warme und das Kalte, die, äh, Hütte, in der man bleiben kann, die Sachen, die ihr euch um den Körper legtO (Alles da.)
(Wie ist es mit dem Nachbildungen-Machen, der, em ... na, Fortpflanzungt) Ich rollte. (Ich nehme an, das könntest du auch haben, wenn du lange genug suchen würdest. Das meiste hier ist, ah, Betätigung, ohne Nachbildungen zu machen.) BB war leer. (Warum wollt ihr es machen, wenn ihr keine Nachbildungen machtt) Ich war unruhig. (Nach meiner Wahrnehmung wurde der Überlebenstrieb so stark eingeprägt, um sicherzustellen, daß jede Art die Mühe der Fortpflanzung auf sich nimmt. Die eigentliche Betätigung mußte also, ah . .. Spaß machen.) Er war wieder leer. (Spaß~ Die vorhin haben aber nicht so getan, als ob es ihnen Spaß machen würde.) Ich formte. (Du mußt Mensch sein, um diese Wahrnehmung zu verstehen. Sie läßt sich auch nicht über eine Routine vermitteln. Auf jeden Fall kannst du auch diesen Teil des Überlebensdrangs befriedigen, soviel du willst.) BB wurde ganz leicht. (Wozu dann die ganze Aufregung~ Es ist doch alles unter Kontrolle! Die Menschen bekommen, was sie wollen, es ist genug davon da, jeder Wirbel nimmt es auf und geht dahin zurück, woher er gekommen ist.) Ich ging in mich und schloß mich. Das wurde zu einer schwierigen Lektion für mich, nicht für ihn. Ich war ziemlich sicher gewesen, daß es nicht gehen würde, und so war es auch. Wie bringe ich ihm bei, daß alle Menschen die meiste Zeit ihres Wachseins damit verbringen müssen, auf die eine oder andere Weise zu arbeiten, damit sie überleben können; daß die Menschen denselben Gegenstand haben wollen und einander umbringen, um ihn zu bekommen; daß sie sich so in das Überlebenwollen verstricken, daß sie nicht wissen, wann sie aufzuhören haben, wann sie genug haben; daß die Menschen große Clubs gründen, die sie Nationen nennen, und versuchen, andere Nationen zu vernichten, die angeblich ihr Überleben bedrohen; daß dies alles ihre Gedanken und Handlungen so sehr in Anspruch nimmt, daß sie völlig jedes andere Dasein als das irdische vergessen ... (Du bist schon wieder undicht, Widder), fiel BB ein. (Aber du hast recht. Ich würde keine Wahrnehmung von alldem verstehen. Was Ist das mit dem Arbeiten~ Meinst du, die Menschen bringen sich um und essen sich~ Und was meinst du, was sie vergessent) Ich tat, was ich konnte. (Arbeit ist das, was die Menschen tun, um Geld zu bekommen. ah, Enenäe zum Bezahlen, ah, die sie anderen
Menschen geben, damit die ihnen geben, was sie zur Befriedigung ihrer Überlebensbedürfnisse haben wollen.) (Geld-Energie, jat Muß ganz schön starkes Zeug sein. Ich habe keine Wahrnehmung darüber.) (Geht auch nicht. Nur die Menschen haben sie, und es ist rein physisch. Funktioniert nur auf der physischen Erde und bei anderen Menschen. Und was noch schlimmer ist, jede Menschengruppe, em, Nation ... ) (Die großen Clubs ... wir haben in KT-9 5 Spielclubs.) (Ja, die großen Clubs der Menschen. Jeder hat seine eigene Art von Geld-Energie, und sie handeln mit Geld.) BB rundete ab. (Wenn ich also einen Hirsch zum Essen haben möchte, oder eine Hütte, um darin zu leben, eine Bedeckung für meinen Körper, in die ich mich hüllen kann, muß ich Geld-Energie geben, um es zu erhalten.) (Du arbeitest, du bezahlst, und du bekommst es.) Er konzentrierte sich auf die vorbeifahrenden Autos. (Was ist mit diesen Hüllent Kann man die auch für Geld-Energie bekomment) (Das ist es, was man braucht.) (Das ist mir zu viel Durcheinander.) BB wurde ganz glatt. (Wenn ich ein Mensch sein müßte, würde ich mich von alldem fernhalten und nur herumhängen und Nachbildungen machen und es dabei ... Was ist daran so spaßigt) Ich rollte heftig und konnte nicht geschlossen bleiben. Er war leer. (Braucht man dafür auch Geld-Energiet) Ich formte. (Auf die eine oder andere Art ja.) Plötzlich bemerkte ich ein drängendes Signal, zu meinem physisehen Körper zurückzukehren, laut und deutlich. Ich versuchte, mich dagegen zu wehren, und bemühte mich gleichzeitig um BBs Aufmerksamkeit. Ich mußte zurück, aber ich konnte ihn nicht dort zurücklassen, wo er war, er würde nicht wissen, wie er wieder herausfände ... aber das Signal war zu stark, und ich konnte mir nicht helfen. Ich bewegte mich zurück, langsam, solange ich Widerstand leistete, dann sehr schnell, als ich beschlossen hatte zurückzugehen und nachzusehen, was los war, um dann so schnell ich konnte wieder zurückzukehren. Ich erreichte den zweiten Körper, schlüpfte rasch hinein und dann weiter in den physischen. Ich setzte mich im Bett auf und sah mich um. Alles schien normal zu sein, keine volle Blase, keinen eingeschlafenen Arm infolge schlechter Durchblutung, keine Beschwerden oder Schmerzen. Es mußte etwas Äußeres gewesen sein, das Klingeln des Telefons, ein Düsenflugzeug draußen, irgendwas, es
war nicht wichtig. Sofort fiel mir BB wieder ein, und ich stellte mir vor, wie er ratlos am Bordstein an der Ecke 42. Straße Broadway stand. Ich machte eine schnelle Entspannungsübung und versuchte, nach unten und aus dem Körper zu kommen, aber ich war zu aufgedreht, ich brachte es nicht zustande. Über dem sechsten Versuch ungefähr schlief ich ein. Als ich erwachte, war es Morgen. Ich dachte daran, hinauszugehen und BB zu helfen, aber es war die falsche Zeit für mich. Ich verbrachte den Tag wie üblich, mußte aber immer wieder an BB denken. In diesem Fall trug ich die volle Verantwortung, und das wußte ich auch. Am späten Nachmittag fühlte ich mich schließlich müde genug, um mich zu entspannen, ging nach oben ins Labor, trat ein und verschloß die Tür hinter mir. Ich stellte ein paar Tonsignale zusammen und ging in die Kabine. Ich legte mich auf das Wasserbett, setzte die Kopfhörer auf und begann augenblicklich mich zu entspannen. Alles andere war einfach. Ich löste mich vom physischen Körper, schälte mich aus dem zweiten, machte mich bereit und hielt inne. Direkt vor mir war eine Gestalt. (He, Widder, wo willst du hinO Ich vibrierte. (Wie kommst du denn hierherO BB war sehr glatt. (Als du beschlossen hast, den direkten Weg zu nehmen, bin ich einfach deiner Kennung gefolgt. Ich wollte nicht in diesem M-Bandrauschen bleiben, wenn du es auch nicht machst. Viel besser hier.) (Das hoffe ich.) (Mit deinem Überleben geht es offenbar sehr gut. Du hast mehr als eine Hütte.) Ich flackerte. (Das ist keine Hütte, hier arbeite ich.) (Ich hatte eine gute Wahrnehmung, wie du aus dem physischen Körper gekommen bist. Ist das deinerO Ich vibrierte. (Natürlich. Ich gehe nicht in den Körper anderer Leute.) (Warum nichU) Ich flackerte. (Ja, em, es ist gegen die Regeln.) (Was für RegelnO (Ich weiß nicht, äh, die Wahrnehmung besagt, daß man das nicht macht. Ich glaube, ich könnte es gar nicht, auch wenn ich wollte.) (Du drehst und wälzt dich viel, wenn du herauskommst, weißt du da sO Ich formte. (Ich habe keine Wahrnehmung darüber, mich schon einmal von außen in Aktion "esehen zu haben.)
(Wir machen fast das gleiche in KT-9 5 bei einem unserer Spiele. Bringt uns bei dem System über uns rein und raus. He, was machen dennalldie Wirbel in der großen Hütte da drüben!} Ich vibrierte. (Du bist doch nicht da rübergegangen, oder?) BB glättete. (Bin einfach ein bißeben so rum. Konnte dich nicht auf mich aufmerksam machen, und da mußte ich irgendwas unternehmen. Habe ein oderzweienein paar Routinen zugeworfen. Sie haben sie mit Freuden genommen. Was machen sie!} (Sie versuchen, die Überlebensgewohnheit zu durchbrechen ... und neu zu lernen, was sie vergessen haben. Es ist eine Schule.) (Ich habe gar keine Wahrnehmung, daß du dafür eine Schule brauchst.) Ich drehte mich um. (Dir fehlt noch der Rest deiner einen einfachen Lektion.) Ich griff aus und streckte mich, strebte dem untersten der periodischen Ringe zu und blieb knapp außerhalb der Phase mit dem Körperlichen. Jetzt konnte es hart werden, aber ich war sicher, wir würden nicht beachtet und ungestört bleiben, wenn wir uns am oberen Rand hielten. Ich freute mich nicht besonders darauf. Aus Vergleichsgründen wählte ich wieder dieselbe Kennung, die 42. Straße in New York. Es war ein kurzer Trip, und wir kamen fünfzehn Meter über der Straße an. BB war neben mir. Er glättete. (Wieder am alten Platz. Kein Unterschied, nur eine noch größere Masse von Menschen.) (Konzentriere dich auf die, die du am besten wahrnimmst.) BB öffnete sich, und offensichtlich war ihm die Veränderung in der darüberliegenden Masse bewußt. Der Mann, der vom Bordstein auf die Straße stürzt, um ein Taxi heranzuwinken, und einfach hindurchläuft und verwirrt stehenbleibt, als ein Auto nach dem anderen die Stelle passiert, die er einzunehmen scheint. Der schmächtige junge Mann mit den langen Haaren, der nicht älter als achtzehn aussieht und versucht, die Aufmerksamkeit der jungen Leute zu erwecken, die an einem geparkten Wagen lehnen; er will sie um einen Zug aus dem Joint bitten, den sie kreisen lassen, ist aber nicht imstande, sie auf sich aufmerksam zu machen, weil sie ihn weder sehen noch hören können. Der bullige Polizist in Uniform, der mit seinem Gummiknüppel spielt und die Front der Läden entlangschlendert, vollkommen ahnungslos, daß er nicht bemerkt wird. Die adrett gekleidete Frau von unbestimmbarem Alter, die in ihrem Portemonnaie nach Kleingeld für die Zeitung sucht und dabei, ohne es zu merken, durch die Seitenfront eines Gebäudes neben sich läuft. Der ältere Mann, der das Ange-
botzweierjunger Strichmädchen annehmen will, die an einer nach oben führenden Treppe stehen, wütend wird, weil sie nichts von seiner Anwesenheit wissen, zusieht, wie ein physischer Mann hinzutritt, einem der Mädchen mit einem 20-Dollarschein vor dem Gesicht herumwedelt, die sich umdreht und ihn die Treppe hinaufführt, während der ältere Mann ihnen folgt. Die alte Frau, die langsam die Straße entlanggeht, nichts um sich her beachtet, sich gelegentlich bückt, um vom Gehweg eine halbgerauchte Zigarette aufzuheben, doch ihre Hand greift hindurch. Der dunkelhäutige Mann, der voller Verachtung mit haßverzerrtem Gesicht und einem Messer in der Hand mitten in der vorüberströmenden Menge steht und damit durch jeden Passanten hindurchfährt, ohne zu merken, daß er niemanden schädigt oder verletzt. Der unrasierte alte Mann an der Bar auf der anderen Straßenseite, der jeden Drink, der einem Kunden vorgesetzt wird, wegnehmen und auf den Boden werfen will, dann einem Gast auf den Rücken klettert und versucht, etwas vom Geschmack und der Wirkung zu erhaschen, als der Gast aus dem Glas trinkt, unbemerkt und vergebens. Ich wandte mich BB zu. (Reicht dast) Er flackerte stark. (Was ist mit ihnen lost) (Sie sind körperlich tot und wissen es nicht. Das einzige, woran s{e sich erinnern, ist ihr irdisches Dasein als Mensch, und sie versuchen, sich daran zu klammern. Das ist alles, was sie haben, so glauben sie.) (Kannst du ihnen nicht eine andere Wahrnehmung vermittelnt) Ich rundete ab. (Falls du mich meinst, ich brauche selbst Hilfe, wenn ich soweit bin. Es sind andere da, deren Aufgabe das ist.) BB war leer. (Aufgabet) (Das ist alles, was sie zu tun haben, zu versuchen, die Aufmerksamkeit solcher Menschen zu erlangen. Möchtest du mal eine Wahrnehmung von einem ganz extrem verzerrten Überlebensdrangt) Er flackerte. (Sicher, nur los.) Ich wußte, er war aufgewühlt, aber ich mußte ihn bis zum bitteren Ende schleppen. Erst dann konnte ich damit rechnen, daß er die äußeren Ringe richtig würde schätzen können. Ich machte mich bereit, konzentrierte mich auf die Kennung Sexhaufen und streckte mich. Nach einer kurzen Bewegung hielten wir. Wir waren keine drei Meter entfernt. BB neben mir konzentrierte sich, wurde leer und schloß sich. Ich wartete, und er öffnete sich schließlich wieder ein wenig. Ich wandte mich von dem Gewühl sich windender menschlicher Gestalten ab und schloß mich halb. Es war die Grenze dessen, was ich ertragen konnte.
BB vibrierte schwach. (Was ist'mit ihnen?)
(Sie sind körperlich gestorben und wissen zumindest, daß sie anders sind, nicht verantwortlich, so glauben sie, und daher lassen sie sich gehen.) (Aber, em, was machen sie da?) (Sie haben kein anderes Interesse als die Fortpflanzung, nicht Nachbildungen zu machen, sondern nur den Akt des Fortpflanzens. Das ist alles, was sie kennen und woraus sie sich etwas machen. Sie bemühen sich immer wieder, erlangen aber keine Befriedigung, weil sie, so wie sie es kennen, einen physischen Körper brauchen - und den haben sie nicht.) BB versuchte erneut sich zu konzentrieren und wandte sich dann ab. (Geh'n wir.) Ich wollte sicher sein, daß seine Routine auch absolut wirklich war. (Überzeugt?) (Ja, ja, geh'n wir.) Ich griff aus und streckte mich nach draußen, sicher, daß er dicht hinter mir war, und bewegte mich langsam hinaus. Wir glitten durch die Dichte stiller grauer Gestalten, die weder hier noch dort waren, kaum Bewußtsein hatten und darauf warteten, daß irgend etwas geschähe- und das würde es auch, ganz bestimmt. Nur geringes MBandrauschen dort. Ich gönnte uns eine Pause im Zentrum des nächsten inneren Rings. Überall um uns Gestalten, sehr menschliche. Jede hatte Bewußtsein und war in einem engen Kreis aktiv, der nur ihre eigene Routine enthielt. BB stieß mich an.(Warum hältst du hier? Es rauscht noch immer sehr stark.) Ich öffnete mich. (Es ist ein großer Unterschied. Die hier wissen, daß sie keinen irdischen Körper mehr haben, aber viel mehr auch nicht. Konzentrier dich auf ein paar, dann bekommst du eine Wahrnehmung.) BB drehte sich um und sah sich einer Frau gegenüber, die ganz langsam auf der Stelle zu gehen schien. Sie war wohl in mittlerem Alter, hatte Übergewicht, und Tränen rannen ihr über das Gesicht ... (Es tut mir leid, es tut mir leid, Mami wollte dich nicht verlassen, mein Kleines, aber siekonntenichts daran ändern, aber ich komme wieder, ich komme wieder, um dir zu helfen, sobald ich kann . .. irgendwie komme ich wieder ... ) Ich wies auf einen Mann, der in den Sechzigern zu sein schien, hastig hin und her lief und mit der Faust in die Handfläche der anderen Hand schlug ... BB zentrierte neu ... (So ein verdammter Mist! So ein
verdammter Mist! Gerade als ich alles zusammenhatte, um es mir gutgehen zu lassen. Verdammt nochmal! Jetzt wird sie alles für Kleider und Reisen ausgeben, und ich gucke in die Röhre. Muß irgendwie zurück und mir holen, was mir zusteht. So ein verdammter Mist! ... ) Wir wandten uns einem Mann zu, der zu sitzen schien, von unbestimmbarem Alter war, langsam den Kopf schüttelte und blind vor sich hinstarrte ... (Hatte keine Gelegenheit, ihr zu sagen, daß ich sie nicht schlagen wollte. Ich war betrunken, ich war betrunken, das ist alles. Was für eine Schande. Was soll ich jetzt machen? Ich wußte, daß es so kommen würde. . . Es muß etwas geben, das ich tun kann ... ) Ein mageres junges Mädchen in Jeans erregte unsere Aufmerksamkeit. Die Hände in die Hüften gestemmt, blickte es sich verächtlich um ... (Scheiße! Ist das alles, was am Sterben dran ist? Ich sehe keinen Gott und keine Engel ... Ich wußte es! Scheiße! ... ) Behutsam bewegten wir uns zwischen den verschiedenen belebten menschlichen Gestalten, suchten uns eine weitere heraus, einen Mann mittleren Alters mit grauen Haaren, der mit verschränkten Armen dastand und auf den Dunst blickte ... (Ich habe getan, was ich konnte. Geld auf der Bank hinterlassen, ein Haus in gutem Zustand, die Versicherung regelt das mit der Hypothek. Der rechte Vorderreifen beim Kombi muß ausgewechselt werden. Hoffe, Ben kümmert sich um den Vertrag mit Holmes. Die Firma wird mich vermissen. Hätte gerne nochmal bei Luigi gegessen, bekomme nie wieder solche Fische .. .) BB drehte sich zu mir um. (Er ist fest geschlossen. Können wir ihn nicht erreichen!) Ich formte. (Versuch's mal.) Er stellte sich direkt vor den Mann und warf kleine Routinen nach seinem Gesicht. Jedesmal machte der Mann eine Handbewegung, als verscheuche er eine lästige Fliege. Eine andere Reaktion ließ er nicht erkennen. BB gab schließlich auf und folgte mir, als ich mich umwandte und durch den Dunst hinausbewegte. Es fiel mir schwer, anzuerkennen, daß ich auch einmal so sehr auf die Zeit-Raum-Illusion konzentriert gewesen war, aber ich war sicher, es war so. Falls ich eine Routine darüber besaß, war sie restlos überlagert. Natürlich gefiel mir der Gedanke, sie freizulegen, nicht besonders. Noch eine Station, bevor wir den Nullpunkt erreichten, das sollte eigentlich genügen. Als der Dunst sich etwas lichtete, machte ich halt. Eine Frau stand inmitten zerklüfteter Felsen, wie es schien. Sie bemerkte uns sofort und fing an zu schreien. BB wich langsamzurück.
Die Frau kam mit den Armen fuchtelnd auf uns zu. (Ihr bleibt mir vom Leib, ihr Teufelsbrut! Ich war eine Sünderin, aber ich habe nicht mehr gesündigt als andere, das sage ich euch! Ihr könnt mich nicht in die Hölle bringen, weil ich eine gute Frau bin. Holt euch die Huren unten von der Front Street.) Abrupt blieb sie stehen, fiel mit gesenktem Kopf und schluchzend auf die Knie. (Bitte, werft mich nicht in die Hölle ... bitte! Ich möchte doch nur bei meiner Tochter sein. Sie ist hier irgendwo, sie war so gut. Sie konnte nichts dafür, daß sie vor mir starb. Ich weiß, sie ist nicht in die Hölle gekommen ... Bitte, bitte!) Ich tat, was ich konnte. (Deine Tochter war gut. Wenn du einfach ruhig hier sitzen bleibst, wird sie kommen und dich finden. Denk an sie, setz dich ruhig hin und denk an sie, dann wird sie dich finden. Wie hieß sie/) Das Schluchzen der Frau ließ nach, doch ihr Kopf blieb gesenkt, und sie war nicht in der Lage, klar zu denken. Ich bekam eine Wahrnehmung. (Claire wird dich bald finden.) Langsam hob die Frau den Kopf, mit staunend geöffneten Augen. Ich wandte mich um und führte BB weiter hinaus durch den Dunst. BB kam an meine Seite. (Die hast du bestimmt hingekriegt, Widder.) Ich formte. (Ein blindes . . .) Er war leer. (Was ist ... ) (Wieder was von den Menschen. Komm weiter.) Manchmal war meine Orientierung nicht so gut, wie ich es mir wünschte. Schließlich gelangten wir aus dem Dunst in ein nebelfreies Gebiet. Dies war die Stelle, wo ich halt machen wollte. Rechts rollte die Brandung eines mit weißen Schaumkronen bedeckten Meeres monoton gegen eine felsige Küste. Der wolkenlose Himmel darüber war von einem etwas helleren Blau. Vor uns lag eine einfache Blockhütte und dahinter erhob sich ein bewaldetes Gebirge. Es hätte Maineoder Kalifomien sein können, doch das war es nicht. Es war gar nichts. (He, warum machen wir halt/) (Kennung Charlie. Ein Freund von mir. Versuch's mal.), erklärte ich. Er tat es, und ich wußte, was geschah. Alles, was ich wahrnahm, strömte mit einemmal auf BB ein, das Meer, die Küste, Hütte, Himmel und Berge. Er flackerte. (Sind wir wieder auf deiner Erdet) Ich rundete ab. (Nein, Charlie hat es gemacht.) BB war leer. (Charlie hat es gemachU)
(Er wird gerne an seinen irdischen Lieblingsplatz erinnert, und so hat er sich eine Kopie geschaffen.) (Kann er dasO (Es ist wie eine Routine, fast.) Die Tür der Hütte öffnete sich, und Charlie trat heraus. Er war sein übliches gedrungenes, rundliches, vollgesichtiges Selbst und trug wie üblich sein kariertes Hemd. Sein Haar war diesmal dunkel und glatt, nicht mehr die kurzen, blonden Locken wie sonst. Er kam näher, und wir schüttelten uns die Hand. (Hallo, Robert, wie ich sehe, bist du wieder unterwegs.) (Hallo, Charlie. Was ist mit deinen Haaren passierU) Charlie flackerte. (Ich, em, habe eine neue Freundin. Sie mag es glatt und braun, und da habe ich es geändert. Sie ist in der Hütte. Willst du sie kennenlernenO (Wir sind nur auf einen kurzen Sprung vorbeigekommen. Vielleicht nächstes Mal.) Er blickte in BBs Richtung. (Du hast jemanden bei dirO Ich glättete. (Ja, einen Freund.) Er kniff die Augen zusammen. (Ich kann mit Mühe die Umrisse von etwas erkennen.) (Begrüß BB.) Charlie schaute ein wenig zweifelnd. (Ich kann dich zwar nicht sehen, aber trotzdem, Hallo, BB. Willkommen in Fantasia-Land.) BB flackerte. (Oh, Hallo, Charlie.) Auf Charlies Gesicht zeigte sich ein überraschter Ausdruck. (Ich habe ihn gehört! Ich habe ihn gehört, kann ihn aber nicht sehen!) BB rollte etwas. (Ich sehe dich gut, Charlie.) Charlie wandte sich an mich. (Du hast ihm die Technik der außerkörperlichen Erfahrung beigebracht. Toll, jetzt hast du einen Reisegefährten!} Ich rundete ab. (Nicht ganz, Charlie. Weißt du ... ) (Die Feinabstimmung mußt du ihm noch etwas besser beibringen, Uobert. Ich kann nicht mal die Umrisse deutlich sehen, nur so etwas Ähnliches wie Hitzeflimmern in der Wüste. Härst du mich noch, IHH) BB mußte aus Charlie eine Wahrnehmung gezogen haben, so weit
offen wie er war. (Laut und deutlich, Charlie. Null plus minus drei c/H.) Charlie machte ein zufriedenes Gesicht. (Das ist meine Sprache, HH/ Wenigstens häre ich dich. Sag, wie gefällt dir das, was ich hier .~t~macht habd Hat einige Mühe bereitet, bis die Meereswellen genau
gegen die Felsen brandeten, das kann ich dir sagen. He, Robert, du magst doch Sonnenuntergänge~ Sieh mal.) Wir wandten uns um und blickten hinaus auf den Ozean. Langsam wurde der hellblaue Himmel dunkel, und am Horizont verschmolzen rote, orangefarbene und gelbe Flammen. Wolkenschichten kamen auf, die all dem Tiefe und Gestalt verliehen. Die Wolkenränder nahmen rosafarbene und bläulich-violette Töne an. Es erinnerte mich an Oahu auf Hawaii. Charlie drehte sich zu mir um. (Wie ist das für den AnfangO Ich wandte mich an BB. ( Charlie war in seinem letzten irdischen Leben Elektronikingenieur.) (Ich glaube, ich war ganz gut), fügte Charlie hinzu. (Das war nichts, verglichen mit dem, was man hier machen kann. Was ist dein Gebiet, BB~ Arbeitest du mit Robert zusamment] BB flackerte. (Ich bin von KT-95.) Charlie blickte etwas ratlos. (KT-9 5 ~ Ist neu für mich. Wo ist diese Firmat] Ich beschloß, es ihm direkt zu sagen. (Er ist nicht von der Erde, Charlie. Er ist auch kein Mensch.) Er machte ein verblüfftes Gesicht, aber nur einen Augenblick. (fetzt komm aber, und fang nicht schon wieder mit diesen Sprüchen an.) Ich lachte. (Es ist wirklich so, Charlie.) Er wandte sich der Stelle zu, an der er BB wahrnahm. (Robert hat mir immer diese abenteuerlichen Geschichten von anderen Welten, Energiefeldern, von denen wir nichts wissen, und solche Sachen erzählt. Bis zur Möglichkeit intelligenten Lebens auf anderen Planeten irgendwo jenseits unseres Sonnensystems mache ich noch mit. Aber das ist es nicht, was er meint. Menschliches Leben, selbst wenn es so ist, wie ich es jetzt führe, kann ich auch noch unterbringen. Und nun hat er dich dabei, um Charlie zu verschaukeln. Du gehst ein bißeben aus der Synchronisation heraus, damit du verschwommen erscheinst, und Wamm, hat Robert ein Superwesen.) BB flackerte. (Charlie, ich bin nicht ... ) (Schon gut, ich versteh' ja Spaß.) Er kicherte in sich hinein. (Woher kommst du, hast du gesagtO (KT-95, Charlie.) BB rundete ab. (Es ist anders als hier.) (Na klar ist es das.) Er lachte. (Was machst du dat] (Ich, ah . .. spiele Spiele.) (Was für SpieleO (Sie sind schwer zu erklären, aber ich kann dir eins zeigen.) Charlie lächelte. (Zeig's mir. Ich bin ein mißtrauischer Bursche.)
Ich schaltete mich ein. (Ich meine, BB, du solltest nicht ... Wir, em, wir haben nicht genügend Zeit.) Charlie lachte laut. (Mußtest ihn raushauen, ha, RoberU Du hättest mehr mit ihm proben sollen. Ich nehme an, BB, du bist zur Erde gekommen, um uns Menschen vor uns selbst zu retten, zu verhindern, daß die Atombomben hochgehen, oder sowas.) BB war leer. (Nein, nein. Wir waren auf dieser Zeit-Raum-IllusionsTour und ... ) (Nur ein Besuch, ja!) (Das ist alles. Dann . . .) (Wo liegt denn eigentlich dieses KT-95, von dem du angeblich kommst!) BB flackerte. (Ein paar Stationen in der Richtung.) Charlie wandte sich mir grinsend zu. (Schöner Versuch, Robert. Ich erkennealldie Arbeit an, dieihr beidehattet, euch das auszudenken. Liefere mir ein paar klare Fakten, dann glaube ich dir.) Ich lächelte. (Ich werde dran denken. Aber jetzt müssen wir weiter. Danke für deine Gastfreundschaft. Dein Sonnenuntergang hat mir gefallen.) Charlie und ich schüttelten uns die Hand, und dann wandte er sich an BB. (Besuch mich mal wieder, BB. Du brauchst ja nicht darauf zu warten, daß Robert dich herbringt.) BB vibrierte. (NichU) (Komm, wann immer dir danach zumute ist. Das nächste Mal brauchst du deine Einstellung nicht zu verändern, dann kann ich dich besser sehen.) (Übrigens), warf ich ein, (hast du dich schon wegen deines nächsten physischen Lebens entschieden!) Er zuckte mit den Schultern. (Ich überlege immer noch. Ich hab's nicht eilig.) (Das ist gut. Sei nächstes Mal wählerisch.) (Das werde ich.) Ich rundete ab. (Mach's gut, Charlie.) Wir hoben ab und waren bald wieder in den Dunst eingetaucht. An der sich ändernden Beschaffenheit konnte ich feststellen, wann wir den Nullpunkt passierten. Ab hier änderte sich alles sehr schnell. Die Frage war, wo wir als nächstes vorbeischauen sollten. BB war dicht neben mir, und ich wußte, daß er versuchte, die Routinen einzuordnen, die massiv auf ihn eindrangen. Ich bemühte mich um eine Wahrnehmung der Einwirkungen auf ihn, aber er war zu fest geschlossen. Doch ich brauchte eigentlich keine Wahrnehmung. Charlie hatte gro-
ßen Eindruck auf ihn gemacht. Hier war ein weiteres menschliches Wesen- wenn auch im Augenblick ohne physischen Körper-, zu dem er leicht Kontakt aufnehmen konnte. Nach dem Chaos in den unteren Ringen war hier ein Charlie, der absolut normal zu sein schien, der wußte, wie man etwas anpackte- spielte? -und das auf eine Art, die für BB neu und aufregend war, und zudem ein Wesen, das Sinn für Humor hatte, wie er auch. Ein kleines Problem stellte sich allerdings. Charlie würde nicht glauben, daß BB existierte, wenn er seine wirkliche Routine bekäme. Ich fand, wir wären weit genug in den äußeren Ring vorgedrungen und machte ohne eine Kennung halt. Der Dunst war nicht mehr so dicht, und langsam nahmen einige unregelmäßig verstreute Gebäude Gestalt an- alle in angemessener Entfernung voneinander und alle sehr unterschiedlich. Viele schienen aus Steinen erbaut zu sein, die meisten hatten helmartige Aufbauten, Kirchtürme, Kuppeln oder Türme in unterschiedlicher Ausgestaltung, einige auch kunstvolle, runde Fenster aus farbigem Glas. Wir bewegten uns hinunter zur Vorderseite des uns nächsten Gebäudes. Während wir das taten, erschien im Eingang eine Frau und ging die breite Treppe hinunter. Als sie die letzte Stufe erreichte, blickte sie auf und blieb stehen. Ihre Augen verrieten keinerlei Angst, nur Unsicherheit. Ich beschloß, mich ihr ohne Umschweife zu nähern. (Wir beißen nicht.) Sie reagierte sofort. (Damit habe ich auch nicht gerechnet. Ich habe versucht, mir darüber klarzuwerden, wo ich dich unterbringen soll. Wir haben so viele Komittees. Du benimmst dich nicht wie ein Neuling.) Ich lächelte. (Wir machen nur einen Besuch.) (Unser Geistlicher sagt, so etwas wie einen Besucher gibt es hier nicht), erwiderte sie selbstsicher. (Du hättest uns nicht gefunden, wenn du nicht unseren Glauben hättest. Es ist durchaus in Ordnung, ein Neuling zu sein. Ich begleite dich zu Thelma. Sieleitet den Begrüßungsausschuß.) Ich lächelte. (Nein, vielen Dank nochmals, wir sind nur auf der Durchreise.) Sie sah mich verwirrt an. (Du verwendest immer «wir». Meinst du, du bist mehr als eine Person~ Wir haben eine Klasse über Mehrfachpersönlichkeiten, die du besuchen kannst. Dr. Frankelleitet sie.) BB schaltete sich ein. (Wieso kann sie mich nicht wahrnehmen, Widder~ Charlie konnte es doch auch.) Sie lächelte mir zu. (Was hast du ... Oh, du heißt Widder Charles!)
(Nicht ganz), antwortete ich. Es war interessant. Sie vermischte BBs und meine Ausstrahlung, damit sie in ihre Wahrnehmung paßten. (Ist es nicht wunderbar zu wissen, wirklich zu wissen, daß man ein ewiges Leben haU) Sie breitete die Arme aus. (Oh, ich erinnere mich noch so genau daran, wie ich mich gefühlt habe, als ich starb und sie mich hierherbrachten. Wie ich kleine, verborgene Zweifel hegte, und ich verstehe sehr gut, wie du dich fühlst. Die Sonntagsschule und die Neubelehrungs-Klasse werden sie beseitigen. Mach dir deswegen keine Gedanken. Es ist lediglich ungewöhnlich, daß du ganz allein hier ankommst.) Um BBs willenmußte ich es fragen. Er hatte sich sehr auf das konzentriert, was vor sich ging. (Dann ist das hier nicht der HimmeU Es ist nicht der Ort, wo Gott isU) Sie lachte heiter. (Genau das habe ich auch gefragt, als ich neu hierherkam. Sei nicht enttäuscht. Wir sind erst am Tor zum Himmel. Unser Geistlicher, Dr. Fortune, hält jeden Sonntag Predigten
darüber. Ich muß gestehen, sie sind ganz anders als die, die Reverend Wilson immer hielt, als ich noch physisch in Lexington lebte.) (Gehst du wieder zurück!) Sie stutzte. (Meinst du, zurück in ein physisches Leben!) Ich rundete ab. (fa, das meine ich.) Sie dachte einen Augenblick nach. (Ich weiß es nicht. Dr. Fortune predigt darüber. Er sagt, wenn man hier weggeht, kann man wieder zurück oder woanders hin.) BB schaltete sich ein. (Hast du das gehört, Widdert Dieser, äh, Fortune-Wirbel hat eine ganz gute Wahrnehmung für sich gefunden.) Ich wandte mich an BB. (Das ist richtig.) Die Frau sah mich eindringlich an. (Warum murmelst Du sot Ja, ich glaube, Dr. Fortunes Wahrnehmung ist richtig. Aber er ist ein Mann und kein Wirbel.) Ich hakte nach. (Es gehen also Leute von hier weg!) Sie lächelte. (Oh ja. Wir verlieren jeden Sonntag einige unserer Gemeindemitglieder. Dr. Fortune sagt, das hat so seine Richtigkeit.) (Was wird aus ihnent Weißt du das!) (Sie erheben sich nach dem Gottesdienst und gehen vor allen anderen durch den Haupteingang hinaus. Danach sehen wir sie nicht wieder. Sie sind verschwunden, wenn wir anderen hinausgehen. Es gehört zu den Ritualen unserer Kirche hier.) Ich ging soweit ich konnte. (Kommen sie amEndein den HimmeU) Sie war ganz offen und klar. (Die meisten aus unserer Gemeinde
glauben das. Dr. Fortune verhält sich nicht eindeutig. Am Ende jedes Gottesdienstes spricht er so etwas wie ein Schlußwort, wie Reverend Wilson im physischen Leben. Die Leute erheben sich, gehen nach vorn, und dann sagt er ihnen etwas, das wir anderen nicht hören können. Dann singen wir ein Lied, und sie schreiten hinaus.) (Was glaubst du persönlich~ Wohin gehen sie?) Sie zögerte. (Ich weiß nicht. Hier ist alles so anders, als ich erwartete, und ich habe so viel gelernt . .. ich habe mir einfach noch kein Urteil gebildet.} Dann lachte sie. (Aber du stellst mir Fragen. Die Leute vom Begrüßungsausschuß sind die Richtigen für dich. Ich bring dich hinüber und ... Warte, wohin gehst du?) (Wir, äh, wir müssen weiter), rief ich ihr zu, als wir uns nach oben bewegten. (Wir sehen uns im Himmel, hoffe ich!} Sie stand da, blickte uns verwundert nach, während wir davonschwebten, und verlor sich schließlich im Dunst. Ich habe mich oft gefragt, ob sie wohl von unserem Besuch berichtet hat. Wir bewegten uns langsam voran, weil ich versuchte, eine geeignete Station für den letzten Teil unserer Lektion zu finden. Ich vernachlässigte und übersprang so vieles, daß ich schon den Wert des ganzen Vorhabens in Zweifel zog. Das war keine Arbeit für einen Neuling, und das war ich, wenn es um schnelle, leichte Lektionen ging. Ich selbst war noch zu sehr dem Menschlichen verhaftet. BB gab mir die Antwort, als er mich anstieß. (He, Widder, gehen wir jetzt in den HimmeU) Ich rollte etwas und rundete dann ab. (Noch nicht. Ich habe die· Wahrnehmung, das könnte ich nicht, selbst wenn ich wollte.) (Wie ist es dann mit etwas, wo Menschen sind, die ein paar Routinen für mich haben, nicht für dich! Schließlich ist es meine Lektion, und ich hänge bloß hinter dir. Verstehst du, was ich meine! Gehen wir doch zurück zu Charlie.) Ich gab keine Antwort, aber die Wahrnehmung leuchtete hell auf, und ich begann, mich schnell vorwärts zu bewegen. Ich wußte nun, wo unser nächster Besuch zu erfolgen hatte.Ich führte uns zum äußersten Rand des äußersten Rings, wo der Dunst ganz schwach war. Der Rand glühte, als wir uns näherten, doch als wir eindrangen, löste sich das Glühen in sanfte einzelne Lichtquellen auf, diejenigen, die sich hier aufhielten. Es waren die Lehrer, die Helfer, die sogenannten Führer der inneren Ringe- alle vorübergehend, aber ernsthaft und hingebungsvoll bei der Sache. Mir schwebte eine bestimmte Kennung vor. Auf sie konzentrierte ich mich, während BB mir folgte. Wenige Augenblicke später hielten wir sanft. Aus einer Gruppe löste sich eine
Gestalt und kam auf uns zu. Sie hatte nur entfernt ein menschliches Aussehen und leuchtete schwach. Ich öffnete mich. (Ich nehme dich beim Wort, Bill. Wir besuchen dich.) Die Gestalt rundete ab. (Wir haben dich erwartet, Bob. Und das ist dein Freund von KT-9 5t Willkommen, BB.) BB flackerte. (Ob, Hallo.) Es überraschte mich nicht, daß Bill von BB und sämtlichen Vorkommnissen wußte. Ich habe manchmal die schwache Wahrnehmung, daß mein ganzes Abenteuer einschließlich diesem hier von Anfang an bis ins Kleinste geplant worden war. So ließ ich Bill und BB zusammenkommen, und sie nahmen die Chance wahr. BB machte den Anfang. (Bist du ein Mensch wie Widder hier/) Bill rollte etwas. (Ich habe einen soliden Bestand an menschlicher Routine, BB. Ich habe das alles sozusagen durchgemacht. Aber zur Zeit besitze ich keinen physischen Körper wie etwa Bob.) (Möchtest du eine Routine von mir/ Was ich bin und diese Sachen/) (Das ist nicht nötig. Ich habe eine gute Wahrnehmung von dir, deinem Freund, em, AA, und KT-95. Was mich interessieren würde, wäre deine Wahrnehmung der menschlichen Erfahrung während deiner einen einfachen Lektion.) BB flackerte. (Sie, äh, ist nicht sehr gefestigt. Bist du ganz sicher, daß du sie meinst/) Bill glättete. (So, wie sie ist.) (Ja, em . .. es ist ein ganz verrückter Haufen Spiele innerhalb von Spielen . .. Mit, ab, Regeln über Regeln, die so durcheinanderlaufen, daß man überhaupt keine Wahrnehmung darüber hat, welches Spiel man spielt. Dann versinken sie derart im Spielen so vieler Spiele, daß sie vergessen, daß es ein Spiel ist, das alles. Sogar, warum sie es spielen und wie es begonnen hat.) (Das ist sehr gut wahrgenommen, BB.) (Nun ja, ich könnte die Routine nehmen, die ich bekommen habe, einfach das, was ich bekommen habe, die echte Routine, nach KT-9 5 zurückkehren und eine nach der andern entwickeln, jedes Teil als ein Spiel, und die Wirbel dort so schnell springen lassen, daß sie sich verbrauchen.) (Bestimmt könntest du das.) BB flackerte. (Aber es fehlen ein paar Teile . .. und, em, ohne sie ist das Spiel kein Spiel.) Bill war ganz glatt. (Zum Beispiel . . .) (Wie wird gewertet/ Wer schreibt die Punkte ant)
(Gute Fragen.) BB vibrierte. (Wo ist der Spaß~ Warum ein Spiel spielen, wenn das Spielen keinen Spaß machU Bei keinem der Menschen hatte ich die Wahrnehmung, daß es auch nur einem Spaß gemacht hätte.) Bill formte. (Sie haben teilweise Spaß daran. Einige, aber nicht viele, sogar meistens, und ganz wenige immer, aber sie sind schwer zu finden. Deine nicht sehr differenzierte Wahrnehmung hat diese Feinheiten nicht erkannt.) BB war unruhig. (Aber da ist noch was.) (Ja!) (Diese andere Sache, die das M-Band so furchtbar stört ... dieses Kratzen. Widder hat es Empfindungen genannt. Ich habe nicht die geringste Wahrnehmung darüber. Er sagt, dafür müßte ich ein Mensch sein.) (Empfindungen, das sind die Punkte, der Spielstand.) BB war leer, und ich wartete, daß Bill es erklärte. Ich hätte es auch gern gewußt. Bill fuhr fort. (Empfindung ist das, was das Spiel so wild erscheinen läßt, aber es ist das Spiel, das eine Spiel, innerhalb dessen alle anderen Spiele gespielt werden. Die anderen liefern die Punkte für das große Spiel in Form von emotionaler Energie. Das große Spiel besteht darin, diese emotionale Energie zu beherrschen und ihr zu ihrem wirksamsten Zustand zu verhelfen, was von uns Menschen vage als Liebe bezeichnet wird, bis wir uns bewährt haben. Je mehr Punkte wir erzielen, desto mehr Spaß macht es. Die meisten von uns hierwo du dich jetzt befindest -, wir verwenden unsere Energie darauf, anderen Menschen wie und wo wir können zu helfen, ihr Punktekonto zu verbessern- und damit mehr Spaß zu haben.) BB ging in sich und schloß sich. Schließlich öffnete er sich wieder. (Em, Bill!) (Ja, BB!) BB flackerte. (Ich habe keinerlei Wahrnehmung über diese Sachen mit der Empfindung und der Liebesenergie. Keinen blassen Schimmer.) Bill vibrierte leicht. (Selbstverständlich hast du das.) BB war leer. (Wirklich!) (Warum bist du jetzt hier~ Warum hast du dir die Mühe gemacht und bist von KT-9 5 zurückgekommen~ Warum hast du ... herumgehangen~ Warum wolltest du diese eine einfache Lektion bei Bob nehmen~ Warum nicht einfach zurückkehren nach KT-95 und ein paar Spiele spielen!)
BB war völlig leer, ging dann langsam in sich und schloß sich fest. In ihm war nicht die geringste Strahlung oder Bewegung festzustellen. Bill bemühte sich vorsichtig, aber BB reagierte nicht. Ich war noch nie zugegen gewesen, als etwas auch nur entfernt Vergleichbares jemandem widerfuhr, der nicht-physisch war, ausgenommen diejenigen in dem elenden Ring direkt nach dem physischen Tod- und ich hatte noch nie das Anfangsstadium des Zustandes in einem solchen Fall beobachtet. Ich fing an zu vibrieren. Bill öffnete sich mitfühlend. (Du gehst jetzt am besten zurück. Wir kümmern uns um ihn.) Ich vibrierte noch stärker. (Wird er es verkraftent) (Es ist eine gewaltige Routine, die er da aufnimmt. Die Tatsache, daß er nie ein Mensch gewesen ist, macht es ... anders. Er wird es schaffen.) Mir kam der Gedanke, daß ich BB nie hätte auf diese Tour mitnehmen sollen, als Bill sich einschaltete. (Bob, ich war derjenige, der ihm die Routine gegeben hat, die ihn so mitnimmt. Sein Zustand entspricht dem, was ihr als Schock bezeichnen würdet. Geh jetzt zurück, deine Energie läßt nach. Wir werden gut auf ihn aufpassen. Er wird sich sicher erholen.) Widerstrebend drehte ich mich um, vollführte eine halbe Rolle und . tauchte, der Kennung meines irdischen Körpers folgend, nach unten. Ich war erleichtert und beruhigt, denn eine bessere Hilfe für BB als Bill und seine Freunde konnte es nicht geben, mit Ausnahme vielleicht der INSPES- aber der Draht zwischen den beiden war sehr, sehr dünn. Ich kam zu meinem zweiten Körper und glitt anschließend problemlos in den physischen. Alles war still und normal, nur daß ich vergaß, auf die Uhr zu sehen. In den Wochen und Monaten, die folgten, dachte ich immer wieder an den dünnen Draht.
9· Ein versprochenes Vorhaben
Zeit: 2: 32, nachts ... bei vollem physischem Bewußtsein aufgewacht, spürte das vertraute INSPES-Signal, sanft, nicht drängend, aber gegenwärtig. . . Gefühl gelassenen Vertrauens . . . kurze, routinemäßige Konzentrationsübung, dann vom physischen Körper gelöst, vom zweiten Körper ... so ähnlich, als machte man zwei langsame halbe Rollen mit einem Flugzeug ... stellte mich auf die Kennur{g ein und war, ohne daß ich viel von der Bewegung bemerkte, bei ihnen an unserem üblichen Treffpunkt. Ich wußte, daß ich nie mehr über diesen Punkt hinausgehen würde - dort hinein, wo sie waren -, bevor ich nicht ganz meinen physischen Körper hinter mir gelassen hätte. Selbst bei dem unwiderstehlichen Reiz, den das Wissen darum ausübte, glaubte ich, es zumindest für diesmal handhaben zu können. (Uns gefallen die Bezeichnungen der Menschen. Handhaben, wie du es verwendest, bedeutet nicht das Ergreifen eines physischen Anhängsels, sondern die Fähigkeit, angemessen zu handeln. So ler·· nen wir von dir.) Ich konnte mir immer noch nicht recht vorstellen, daß SIE irgend etwas Wertvolles von mir lernten, aber wenn SIE das meinten, gut. (Wir lernen von dir und durch dich sehr viel Wichtiges, Ashaneen.) Ich erinnere mich noch daran, als mir zum erstenmal bewugt wurde, daß ich gar keine Fragen zu formulieren brauchte. Wie beunruhigend es war, daß SIE jeden meiner Gedanken einschließlich der Fragen wahrnahmen, bevor ich Gelegenheit hatte zu fragen. Das alles verlor seinen Schrecken, als ich die Tatsache akzeptierte, daß alles, was ich dachte und glaubte, alles, worauf ich emotional reagierte, menschlich war, und es wurde kein Urteil davon abgeleitet. Welch herrliche Freiheit! (Aber du würdest es nicht als Freiheit erkennen, wenn du die Unterdrückung nicht erlebt hättest.) Ja, der vergleichende Faktor läßt sich offenbar immer anwenden.
Ohne ihn kann es vielleicht keinen Wandel geben, oder zumindest kein Bewußtsein. (Wir glauben, daß du zum jetzigen Zeitpunkt bereit bist für ein anderes Bewußtsein. Du weißt nun vielleicht die Aussicht auf das zu würdigen, was du versuchen wirst, in deiner gegenwärtigen Zeit zu vollbringen. Es ist nicht so, daß allein du eine solche Aussicht in die Erdenwirklichkeit bringst. Dein Beitrag ist nur ein kleiner Teil eines Ganzen, das vielleicht einmal entsteht, mit der Hilf~ und Unterstützung vieler, vieler anderer, die ebenfalls ihren bescheidenen Beitrag leisten, so wie du. Mit deiner Bemühung in deiner gegenwärtigen Zeit kannst du allerdings deinen Anteil vervollständigen und nach Hause zurückkehren, nur um zurückzukommen und die Früchte dessen zu teilen, was du mit vollbracht hast- wenn sie einmal herangereift sind. Diese Früchte wollen wir dir zeigen.) Die Verwendung des Begriffs unach Hause" durch sie entfachte in mir ein sehnsuchtsvolles Heimweh, und ich ging in mich und schloß mich. Die Bruchstücke der Routine, die ich nie ganz ausdrücken konnte, hallten in mir wider- die gelassene Heiterkeit, das absolute Gefühl der Dazugehörigkeit, um mich an die Lebenskraft zu erinnern, die ich vergessen hatte, die lebendige, wärmende Klar-· heit der ... und doch war es nicht ganz richtig. Irgend etwas fehlte, war zu sehr verborgen, oder hatte ich ... ich öffnete mich. (Wir dachten, es könnte wichtig für dich sein. Wir können es dir als einem Beobachter zeigen, nicht als einem Beteiligten.) Obwohl ich vibrierte, war ich leer. Wenn SIE es planten, mußte es etwas Großes sein, aber ich konnte nicht in IHNEN lesen, wie ~I E in mir. Was ... (Wir können dich zu einer Möglichkeit der physischen Erde zu einem Zeitpunkt begleiten, der nach eurer Zeitrechnung jenseits des Jahres 3000 liegt. Die Hauptbewohner sind, wie wir sie nennen, l-I-plus, human-plus, um die Veränderung gegenüber denen deiner Jetzigen Zeit deutlich zu machen. Du wirst, so wie du bist, ein Besucher sein.) Das war es also. Ich hatte bisher erst wenige Besuche in der Zukunft gemacht. Ich hätte nie den Mut aufgebracht, aus eigenen Stücken einen solchen Sprung zu wagen, aber mit IHRER Hilfe ... (Schließ dich ganz fest. Dann geht es besser.) Meine Erregung war groß, und meine Schwingungen gaben das wieder, und so ging ich in mich, packte alles in eine Energieschleife und schloß mich. Dies würde die wahre Routine sein, nicht die Pro-
jektionen und Vorstellungen von denen, die auf die unbedeutenden Trends achteten, die stets ... KLICK!
Wir befanden uns hoch über der Erde, ungefähr so, wie man sie aus halber Entfernung zum Mond sehen würde, der noch da war, hinter uns. Die Erde hatte noch die gleiche blaugrüne Farbe und die weißen Wolkenschichten, die zum Teil das Land darunter verdeckten. Wir kamen immer näher, und ich bemerkte mit Freude, daß die tiefgrauen und braunen Ringe nicht mehr da waren- was hieß, daß der Rückstau behoben war. Gut! Keine Rückfälle mehr, keine Wiederholer. Aber etwas Neues zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ließ sie nicht mehr los. Um die Erde spannte sich ein flacher Ring, ähnlich wie die Ringe um den Saturn, und der Ring strahlte und funkelte, nicht weil er die Sonne reflektierte, sondern aus eigener Kraft. (Du wirst die Bedeutung des Rings ganz begreifen, wenn wir näher kommen.) Als wir uns um den funkelnden Ring herum bewegten, nicht hindurch, und dann hineingingen, wurde mir eine weitere Veränderung bewußt. Das M-Band war angefüllt mit Kommunikation, kein Rauschen mehr. Kein Rauschen! Das konnte nur bedeuten- die Menschen hatten es endlich geschafft! Ein weiterer Beweis war das Fehlen des Dunstes, den das M-Bandrauschen hervorruft. Kein zufälliger, chaotischer Gedankenwirrwarr mehr. Das vermittelte mir allmählich eine Wahrnehmung dessen, was ich vielleicht erwarten konnte. Wir kamen in eine geringe Höhe von etwa 2400 m und begannen, die Erde in Ost-West-Richtung nahe dem 28. Längengrad über der nördlichen Halbkugel zu umkreisen, nur wenige Kilometer vor der Küste Japans, wie es schien. Das Meer war von einem sanften Hellgrün, über seine Oberfläche rollten getragen lange Wellen, vom Tal bis zum Berg etwa drei Meter hoch. Ini Wasser konnte ich Fischschwärme erkennen, die gemächlich urnherschwammen, ihr Weg paßte sich genau den Umrissen der fernen Küste an- Tausende und aber Tausende, deren silbern glänzende Seiten blinkten, wenn sie plötzlich die Richtung änderten. Es hatte sich offensichtlich einiges geändert, wenn sie so dicht vor der Küste schwammen, und in so großer Zahl. Es war ein vertrauter Anblick, und doch fehlte irgend etwas. Ich suchte das Meer ab und wußte sofort, was es war. Keine Schiffe. Mein Blick wanderte bis weit hinaus zum Horizont. Nicht einmal ein Ruder- oder Segelboot. Ich betrachtete den Himmel
über uns mit den Bändern weißer Kumuluswolken. Kein Flugzeug, nur Möwen und Seeschwalben, die über den langen Wogen schwebten und nach Nahrung suchten. Und darüber, jenseits der Wolken nichts. Keine Kondensstreifen, keine Düsenflugzeuge. Dann überquerten wir die Küste und befanden uns über Japan. Oben im Norden lag der Fudschijama, ein weißer, in der Sonne leuchtender Kegel. Unter uns breitete sich fein säuberlich ein Teppich aus akkuraten Feldern in großen, schachbrettartigen Quadraten aus, jedes in einem anderen Grün- nein, viel mehr als Grün. Eingestreut zwischen das Grün wie ein gigantischer Blumenstrauß waren Ansammlungen von Feldern in den verschiedensten Farben, die einen leuchtendorange, andere tiefblau, weiß, rot- Felder mit blühenden Blumen, Sträuchern und offensichtlich Hybriden beider Formen, denn keine Blume konnte so groß sein. Es ergab ein Muster, das nur aus großer Höhe zu sehen war, aber es gab keine Flugzeuge- und das vermittelte mir allmählich eine weitere schwache Wahrnehmung. Als wir uns weiter nach Westen bewegten, fielen mir andere Dinge auf, die fehlten. Es gab keine Straßen, nicht einmal Wirtschaftswege für die Felder. Auch keine Gebäude, keine Häuser, keine Scheunen oder Schuppen- ich suchte in allen Richtungen, nichts. Keine Städte, keine Dörfer, keine Überlandleitungen, keine Personen- und Lastwagen, keine Fahrräder- alles verschwunden. Die Luft war klar und sauber, kein Rauch, kein Smog. Dann durchfuhr mich eine Wahrnehmung. Es waren keine Menschen zu sehen. Danach hatte ich eigentlich gesucht- nach Männern, Frauen, Kindern. Was für eine entsetzliche Katastrophe hatte sie alle hinweggerafft? (Es gibt sie noch. Nicht mehr so viele, aber das war nicht die Folge eines Ereignisses. Was du siehst, wurde entworfen.) Wir bewegten uns jetzt schneller vorwärts, nach Westen, weiter über die endlos zwischen dem Grün angeordneten bunten Blumensträuße, von denen einige so groß waren, daß sie offenbar einen Durchmesser von mehreren Kilometern hatten, und bald waren wir wieder über dem Wasser, das Japanische Meer, wie mir einfiel, und noch immer keine Schiffe auf diesem einst so bedeutenden Handelsweg. Dann wieder über Land- die Halbinsel Korea? -, wo das Muster anders war. Wohin das Auge blickte, sah man hohe, stattliche Bäume mit dichten, nach oben weisenden Ästen, eine mir unbekannte Art ... ober auch hier keine Anzeichen menschlicher Kunstprodukte, die hätten erkennen lassen, daß uKilroy" wenigstens irgendwann dagcwesen wäre.
(Deine Wahrnehmung ist- wie sagt man bei euch?- veraltet.) Bevor ich Gelegenheit fand, deswegen in mich zu gehen, befanden wir uns schon wieder über dem Meer, bewegten uns noch schneller und kamen dann wieder über Land. Das mußte China sein. Von dem Millionenheer mußten doch einige noch vorhanden sein. Offensichtlich nicht. Wir schwebten Kilometer um Kilometer über tiefgrüne Wälder, die nur gelegentlich von grasbedeckten Lichtungen und breiten Flüssen und Strömen unterbrochen wurden. Wo waren die für das Leben der Menschen so unentbehrlichen Reisfelder geblieben? (Es gibt noch einige, doch dienen sie jetzt einem anderen Zweck. Vogelfreigehege.) Das Land unter uns wurde zerklüfteter, und bald glitten wir über die Täler und Gipfel sehr gebirgigen Geländes. Die Vegetation war karg, und schneebedeckte Bergkuppen flogen vorüber, als wir mit, wie mir schien, doppelter Schallgeschwindigkeit oder mehr dahineilten. In einer etwas sichereren Höhe hätte ich mich wohler gefühlt; meine alte Erfahrung als nur halb draufgängerischer Pilot kam wieder durch. Aber daß ich nur ein halber Draufgänger gewesen war, hatte mich alt werden lassen. Die schneebefrachteten Felsen einer gewaltigen Bergkette kamen auf uns zugerast. (Du kannst hindurchgleiten und auf der anderen Seite wieder heraus. Es macht keinen Unterschied.) Der Berg war fast über uns. Ich schloß mich ein wenig, als wir im Begriff waren, auf ihn zu prallen. Es trat eine leichte, kurze Veränderung in der Beschaffenheit meiner Umgebung ein, dann war es vorbei. Ich öffnete mich wieder und blickte nach hinten. Der hohe Berg verschwand in der Ferne. Durch physische Materie zu dringen, gehört noch nicht zu meinem Alltag. Die Erde unter uns wurde rasch wieder flacher, das Grün der Wälder heller, und die freien Flächen wurden größer. Ich versuchte, mich an meinen Erdkundeunterricht zu erinnern- wir befanden uns über demMittleren Osten, wie ich glaubte ... ja, da tauchten sie auf, noch immer die sanft gewellten, sandigen, wüstenähnlichen Gebiete, die das Erdöl lieferten. Ich suchte alle Richtungen ab und entdeckte symmetrische Ansammlungen von Bäumen, aber keine Tanks, keine Pipelines, keine Pumpstationen, nichts, was darauf hinwies, daß je ein Mensch seinen Fuß in diese Gegend gesetzt hatte. Entweder waren die Ölfelder erschöpft, oder es bestand kein Bedarf mehr an Erdöl. (Beide Wahrnehmungen sind richtig.) Wir gelangten wieder über Wasser- das Mittelmeer?- und höher, schneller, ein Landzipfel, den ich nicht bestimmen konnte, blinkte
von unten herauf, und wieder Wasser, mächtige Wellen, das mußte der Atlantik sein ... wieder Land, dann verlangsamte sich das Tempo plötzlich und wir landeten sanft auf einer Wiese inmitten lieblicher Hügel. Ich sah mich um und fragte mich, warum wir gerade hier halt gemacht hatten. Ganz entfernt kam es mir bekannt vor. Ich stand auf einer Hügelkuppe in üppigem, frischem Gras, dessen Halme so gleichmäßig waren, daß sie erst vor kurzem gemäht worden sein konnten ... nein, doch nicht geschnitten, sie wuchsen so gleichmäßig. Hinter mir erhob sich der Rand eines Eichenwaldes mit weit ausladenden Baumkronen. In der Ferne bildeten mehrere grünblaue Gebirgsketten riesige, nach oben führende Stufen ... Warum machen wir hier halt, warum an diesem Ort? (Es ist ihr Wunsch. Sie erwarten dich.) Die JNSPES-Energie verschwand, und ich war allein. Ich kam mir sehr körperlich vor, als ich so dastand. Ich konnte die Sonne auf meinem Gesicht spüren. Ein leichter, kühler Wind spielte mir in den Haaren. Haare? Eigentlich sollte ich keine ... Sie erwarteten mich? Ich suchte in allen Richtungen, aber ohne Kennung- nein, doch nicht, da ist eine, und sie ist sehr, sehr vertraut ... drüben im Wald. Ich drehte mich um und ging ... ging? ... das ließ auf Beine schließen. Ich blickte nach unten. Ich hatte tatsächlich Beine, ganz normal, wie ein Mensch, nackte Beine und nackte Füße, und ich konnte das Gras beim Laufen an den Zehen spüren. Ich betastete alles andere an mir, als i.ch auf die mächtigen Eichen zulief, mein Körper war physisch gegenwärtig und warm unter der Berührung meiner Finger. Ich blickte an mir hinunter, es war mein Körper, und ich als Bohnenstange von zweiundzwanzig Jahren ... hah! Keine Kleidung! Das ist ein Fortschritt. Jetzt spürte ich den weichen Wind auf meinem Körper, die Luft in den Lungen, als ich atmete. Es war das erste Mal, soweit ich mich erinnerte, daß ich in diesem Bewußtseinszustand einen voll einsatzfähigen physischen Körper erlebte. Aber ich verstand nicht, warum ich den ganzen Weg zurück zu einem dürren, einsachtzig großen Einhundertsiebenunddreißigpfünder machen mußte ... ich war beim Waldrand angekommen und wollte weitergehen, als ich gegen ein Hindernis stieß, das mich zurück auf die Wiese warf. Ich blieb stehen und schaute, aber meine Wahrnehmung zeigte nichts an. Die vertraute Kennung, die ich mit nichts in Verbindung bringen konnte, lag hinter dem Hindernis, und so versuchte ich es noch einmal. Es gab etwas nach, aber nicht viel- und die unsichtbare Kraft selbst war mir auch vertraut, doch ich konnte keine Verbindung zwischen Kennung und Hindernis herstellen. Irgend etwas fehlte.
(Du kannst auf der Wiese warten, wir werden dorthin kommen.) Kein Laut, es war nichtverbale Kommunikation! Wir hatten es geschafft! Menschen hatten es vollbracht! Wir hatten den Quantensprung vom Affengeplapper und allem geschafft, was es mit sich brachte! Ich war begierig, den Begrüßungsausschuß kennenzulernen, wer immer das war. Ich brauchte keine Sekunde zu warten. Ein Mann und eine Frau traten unter den Bäumen hervor und blieben vor mir stehen. Wenigstens der kleine Unterschied hatte sich nicht geändert. Beide waren wohl Ende Zwanzig, gutaussehend, gut gebaut, von sonngebräunter Hautfarbe, der Mann mit hellbraunem Haar, die Frau mit dunklem. Sie lächelten, als ich sie betrachtete. Ich öffnete mich. (Wir haben uns wohl doch nicht so sehr geändert, wie ich dachte. Rein körperlich jedenfalls nicht.) (Tut mir leid wegen der Verwechslung, Widder.) Der Mann rollte. (Dein Gastgeber hatte das Hindernis vergessen, deshalb nehmen wir mit diesem Platz vorlieb.) Ich war leer. (Du kennst offenbar die Sache mit Widder und so.) Der Mann wurde warm. (Ja.) (Und du kommst mir auch bekannt vor. Die Kennung ist undeutlich. Ich weiß, daß sie so, wie sie ankommt, nicht richtig ist.) Der Mann vibrierte und rollte. (In tausend fahren würdest du das nicht glauben! Ach, tausend fahre reichten nicht aus, am besten, du glaubst es mir so.) Plötzlich empfing ich eine helle Wahrnehmung, und ich konnte es tatsächlich kaum glauben. (BB!} BB rollte. (Wer sonst nocht) Ich ging in mich und fand die Routinen, die Wahrnehmungen über das Hindernis enthielten, an dem ich vorhin zurückgeworfen worden war, und ich wußte, wer mein Gastgeber hätte sein sollen. (Das ist AA hinten im Wald.) BB öffnete sich weit. (Er war ganz versessen darauf, dich leibhaftig kennenzulernen, so daß er das Hindernis völlig vergaß. Aber er erhält Wahrnehmungen.) (Weiß er, was das für ein Hindernis istt) BB rundete ab. (fa, das weiß er. Aber er hat mir gesagt, du müßtest es selbst herausfinden.) Ich wandte mich der Frau zu, unfähig, noch länger der starken Anziehungskraft zu widerstehen, die sie bewußt oderunbewußt ausübte ... ihr Lächeln verriet mir, daß ersteres der Fall war, doch sie war fest geschlossen, und ich respektierte das Signal. Wie BBs Kennung
war auch die ihre intensiv, weit stärker ... aber sie war undeutlich. Wie konnte ich vergessen, daß eine so unentbehrliche, wichtige ... Sie lächelte schelmisch. (Du tust es nicht.) (Was willst du zuerst wissen!} platzte BB dazwischen. (Ich könnte dir meine Routine durchlaufen lassen, aber vielleicht ist es nicht das, was du wissen willst.) Ich wandte mich an BB. (Welches fahr haben wir genau!} (Jahr~ Ach ... Zeit. Sie haben diese Art zu rechnen irgendwann aufgegeben, nachdem sie die 30ooer Marke erreicht hatten. Brauchten es nicht mehr. Was noch!} Ich flackerte. (Wo sind wir~ Ich weiß von unserem Weg hierher, daß wir in den Vereinigten Staaten in der Nähe der Küste sind.) BB rundete ab. (AA hat gemeint, hier würdest du gerne zuerst hinkommen. Nicht mehr Vereinigte Staaten. Es gibt nirgendwo mehr Staaten oder Länder. Braucht man nicht mehr. Aber du solltest dir eine Wahrnehmung über diesen speziellen Ort hier verschaffen.) Ich drehte mich um und erforschte die Gegend. Ich kannte sie. Der Hügel, auf dem wir standen, die sich im Westen erhebenden Reihen der bläulichen Bergketten . . . Blaue Berge! Die Wahrnehmung war vollkommen. Wie oft schon hatte ich auf diesem Hügel gestanden und nach Westen geschaut, hatte die Hänge der welligen Berge zu meiner Startbahn gemacht, die Flut lebendiger, menschlicher Erfahrung, die ich mit diesem Flecken, diesem Ort verbunden hatte. . . die Häuser, Zäune, Gebäude, Straßen, all das war verschwunden. Der See. Der See war noch da. Und viele Bäume, Baumarten, die ich noch nie gesehen hatte, und im Osten war ... Wasser. Wasser, wo sich einst ein vierspuriger Highway erstreckt hatte, Wasser, das sich bis zum Horizont ausdehnte. (Wir nennen es Virginia Bucht, zum Gedenken an alte Zeiten. Teil des Meeres.) BB war ganz glatt. (Du hast immer geschimpft auf das Gesetz des Wandels. Einige von uns hibernieren hier sogar aus Anhänglichkeit an die alten Zeiten.) Ich war leer. {Hibernieren!} Die Frau öffnete sich ein ganz klein wenig. (Wir lagern unsere bevorzugten menschlichen Körper hier unter den Eichen, bis wir sie wieder brauchen.) {Was nicht allzuoft geschieht}, fügte BB hinzu. Ich ging in mich. Hibernieren ... Hibernation. Natürlich, warum nicht? Einfach eine erhebliche Verbesserung der alten außerkörperlichen Erfahrung. Aber ihn einfach unter einer Eiche liegenlassen ...
(Wir umgeben ihn mit einem Super-Reball), antwortete die Frau lächelnd. (Er ist so dicht, daß nicht einmal ein Virus eindringen kann. Er wird also mit Sicherheit nicht durch Zecken, Mücken oder größere Tiere beeinträchtigt.) Die Routine bildete sich schnell. «Reball", die Kurzform für resonanter Energieballon, ein Energiefeld um den Körper zur Abschirmung und zum Schutz, das wir mit wechselndem Erfolg und äußerst unbeholfen zu erzeugen versuchten- damals. Und offenbar gibt es noch Zecken, Mücken, Viren und Bären. BB grinste. (Ganz offensichtlich.) Ich sah ihn an. (Was meinst du mit <
was erkennen läßt, daß Menschen hier leben oder jemals existierten, keine Städte, Fabriken, Flugzeuge, Autos. Wie kommt das!) BB lachte. (Du hast nicht sehr genau hingesehen.) Die Frau erglühte. (Ist es nicht herrlich!) Ich rundete noch mehr ab. (Ich kann verstehen, daß man bei solchem Wetter unter Bäumen schlafen kann. Aber wie ist es im Wintert Ihr müßt euch doch immer noch warmhalten.) (Dafür sorgt der Reball), antwortete sie. (Er umgibt den physischen Körper mit einer temperierten Luftschicht, so wieman es haben will.) (Wie ist es mit Nahrungsmitteint Ihr müßt doch was essen.) Sie streckte die Arme in Schulterhöhe mit nach oben weisenden Handflächen nach vorne, schloß die Augen und stand still da. Nach einigen Augenblicken ließ sie die Arme wieder sinken und öffnete die Augen. (Das gibt diesem Körper genug Energie für mindestens eine Woche.) Sie seufzte zufrieden. Ich flackerte. (Du meinst, ihr könnt nichts mehr genießen, kein richtiges Essen!) (Oh, das. Natürlich.) BB schaltete sich wieder ein. Er griff nach unten und nahm zwischen den Graswurzeln eine Handvoll roten Lehmboden auf. (Was möchtest du habent Wilden Reist Das ist meine Lieblingsspeise.) Ich sah zu, begeistert ... und beschloß, bei dem Spiel mitzumachen. (Nein, em . .. Silberkönigin.) BB war leer. (Silberkönigin~ Was für eine Art ... ) (Hier, ich mach's schon.) Die Frau nahm BB die Erde ab, tat sie in ihre rechte Hand und starrte sie intensiv an. Die Erde fing an, Blasen zu werfen und zu kochen, änderte die Farbe und bildete sich zu einem kleinen, vollen, reifen Kolben mit weißen Körnern. Sie reichte ihn mir, und ich nahm ihn. Er war heiß. Vorsichtig führte ich ihn zum Mund und biß etwas ab. Es war tatsächlich Silberkönigin, der süßeste Mais, den ich je gegessen habe, so frisch, als wäre er gerade erst gepflückt worden. Sogar zerlassene Butter, nein, Oleamargarine, tropfte herunter. Ich sah die Frau an, während ich genußvoll kaute. Sie lächelte wissend. Wenn ihr weiterhin Wahrnehmungen entfielen, würde ich ihre Kennung haben, ob ich wollte oder nicht, und sie hätte nicht mehr ihr Geheimnis. Ich reichte ihr den Maiskolben und sie biß hinein. Beide kauten und probierten wir. Ich schluckte und fragte mich, wohin die Körner wohl gehen mochten. Es war egal, und so rundete ich ab. (Gut, du hast mich iiber zeugt. Wie ist es mit den fehlenden Straßen, dem Verkehr~ Nehmt'll
wir an, wir möchten nach Japan. Das ist nicht gerade ein Spaziergang.) BB grinste. (Wieso, wir zapfen jemanden an, das ist alles. Nur kurz natürlich. Warum JapanO (Ich habe einige sehr ungewöhnliche Wachstumsmuster dort gesehen, als wir ankamen.) Die Frau lächelte. (Es ist wunderschön, nicht wahrO (Erste Station Japan.) BB wandte sich dem Wald zu, und die Frau folgte ihm. (Wir sind gleich zurück.) Ich sah ihnen nach, als sie in dem Eichenhain verschwanden. Ich stand da und wartete und sinnierte über die seltsame Mischung aus physischen und anderen Energien, aus der das Erdenleben jetzt bestand. Ich stellte fest, daß ich nicht imstande war zu bestimmen, wo die eine anfing und die andere aufhörte. Es gab keine klare Trennungslinie mehr. War alles so? (Alle fertigO Ich drehte mich um, und da standen BB und die Frau neben mir. Sie wirkten anders, heller. (Wir mußten die Körper ablegen.) Plötzlich erinnerte ich mich wieder. (Keine Tricks, BB.} BB rollte. (Geht nicht. Sie hat die Kennung. Wir folgen ihr einfach nach.) Ich konzentrierte mich unverwandt auf BB und streckte mich. KLICK!
Wir schwebten in etwa dreitausend Metern Höhe über einer hügeligen Landschaft. Direkt unter uns befand sich etwas, was wie der mittlere Teil einer Lotosblüte aussah, und deren äußere, in herrlichen Farben strahlende Blütenblätter sich acht oder zehn Kilometer in alle Richtungen erstreckten. Dann kamen abgestufte Grün töne, vom ganz hellen Grün eines jungen Blattes bis zum üppigen Dunkelgrün des tropischen Regenwaldes. Sie und BB waren neben mir. Die Frau vibrierte. (Das hier gehört mit zum Schönsten.) Ich konnte verstehen, warum. Ich öffnete mich. (Wer hat das gemachtO (Eine Gruppe, die wollte, daß dieses Gebiet eine Wahrnehmung der Schönheit ausstrahlt, die hier ihren Anfang genommen hat. Es war schon da, als ich kam. fetzt kümmern sich andere darum.) Ich erhielt eine klare, eindeutige Wahrnehmung. (Die übrige Welt, die Erde, ist alles sot) (Sie ist in ihrem ursprünglichen ökologischen Gleichgewicht wiederhergestellt worden, so wie sie war, bevor die Menschen sie so
schlimm zurichteten. Es ist alles wieder beieinander, jeder Baum, tede Pflanze, jedes Tier . .. alles.) (Zuzüglich einiger Verbesserungen), warf BB ein. (Aber es ist nicht alles in so gewaltigen Gärten wie diesem angelegt.) Ich zentrierte mich auf die Frau. (Nur ein kleiner Teil), erwiderte sie. (Der Rest besteht aus dichten Wäldern, Waldland, Weiden und Steppen. Sogar die Wüstenregionen sind wiederhergestellt worden.) Meine Wahrnehmung war ganz klar gewesen. Die Menschen hatten die Arbeit von Mutter Natur übernommen- mit einigen Verbesserungen. Nach dem Wie brauchte ich nicht zu fragen. Die Routine der Frau, durch die sie Erde in frischen Mais verwandeln konnte, besagte alles. Wenn ein Mensch dazu in der Lage war ... ich mußte das vervollständigen. Ich war mir über die Antwort im klaren, noch bevor ich fragte. (Angenommen, wir wollten da unten herumlaufen, ich meine, in einem physischen Körper.) Ich rundete behutsam ab. (Wie könnten wir das bewerkstelligen 0 Die Frau vibrierte. (Ich bin sicher, unter diesen wunderschönen Kirschblüten gibt es eine große Anzahl Körper.) Ich drängte. (Wir könnten jeder einen übernehmen, einfach soO (Ia, sicher.) Ich mußte es erfahren. (Angenommen, sie wären alle schon besetzt . .. sozusagen.) BB konnte sich nicht heraushalten. (Wir würden ein paar neue machen. Dauert nicht lange. Möchtest du nach untenO Ich war unruhig. (Nein, nein, noch nicht. Aber was ist mit den phy.~ischen Körpern, die ihr bei den Eichen zurückgelassen habU Kann ,!iie einfach jeder in Besitz nehmen, der wilU) BB rollte. (Natürlich. Warum nichtO Warum nicht? Das erforderte eine ziemlich schnelle Anpassung von mir. Ich zog die alte Routine von damals hervor, als im Labor &andere Wesen tatsächlich den physischen Körper unserer Freiwilligen übernommen, verbal kommuniziert, auch andere Teile dieses Körpers betätigt hatten, bis hin zum Klavierspielen ... alles ohne WiderNtände und völlig problemlos ... warum nicht? Die Frau glättete gegenüber BB. (Ich habenicht die Wahrnehmung, daf.S er schon soweit ist.) (Selbstverständlich ist er das), erwiderte BB. (Er ist inzwischen ein J{roßer Junge. Das würde ihm die ganze Routine in einem Zug ver ."'c:haffen. Er hätte soviel Spaß, es würde ihn umwerfen!)
(Gehen wir zuerst zurück zum Schlafsaal, wieAA es vorhatte), entgegnetesieruhig. (Vielleichtkönnen wir es dann von da aus fortsetzen.) Ich öffnete mich. (Habe ich dabei eine WahlmöglichkeitO Sie rollte. (Selbstverständlich.) Ich rundete ab und unterdrückte die Vibration. (Tun wir, was sie sagt. Deine Späßekenneich zur Genüge, BB. Ohne dich beleidigen zu wollen.) BB rollte. (Natürlich.) Die Frau wandte sich an mich. (Schließe dich fest.) Ich tat es. KLICK! Wir schwebten inmitten Tausender von weißen, funkelnden Gestalten, alle angeregt und vibrierend. Am Anfang waren die Helligkeit und die Strahlung so überwältigend, daß ich glaubte, den Alarmknopf drücken oder meinen INSPES-Freund rufen zu müssen. Dann ließ es nach, und ich spürte das wärmende Gefühl des Verstehens, das von allen Seiten in mich drang. Ich wußte, daß die Gestalten ihre Strahlung, was immer das war, bewußt von mir abgelenkt hatten, damit sie dem entsprach, was ich ertragen konnte. Ich fragte mich, welche Kennung ich für sie würde wählen müssen ... wahrscheinlich einen tristen, grauen Fetzen Nebel. (Willkommen im Schlafsaal der renovierten supermenschlichen Schule für komprimiertes Lernen!) Die Kennung war BB, unfehlbar. (AA hat entschieden, daß «Schlafsaal)) der beste Begriff sei. Ich habe keine Wahrnehmung darüber, was ein Schlafsaal ist.) Ich nahm die gleichmäßige, aber undeutliche Kennung der Frau mir gegenüber auf. Sie war hell und funkelte, genau wie alle anderen. Ich wußte, daß sie ein Mensch war- oder wußte ich es nicht? -, und auch die anderen funkelnden Gestalten mußten es sein. Ich öffnete mich, soweit ich konnte. (Was ist das für ein Ortt) (Du bist daran vorbeigekommen, als du die Erde betreten hast.) Als sie es mir übermittelte, kam mir augenblicklich der Gedanke an den funkelnden Ring. (Dies ist unser Bezugspunkt, bis wir uns entschließen, zu .. .) Sie zog sich zurück und schloß sich. Ich versuchte abzurunden. (Wozu entschließenO Sie öffnete sich etwas. (Ich, äh . .. mache meinen Abschluß.) Ich ließ das für den Augenblick auf sich beruhen. (Was macht ihr in der Zwischenzeit/)
Sie rollte leicht. (Zum einen erzeugen und sammeln wir . .. , wiehast du es genann U ... Lusch. Wie dieH onigbienen. Oder Kühe. Nur daß wir ;etztwissen, waswirtun und warum, undwirsindglücklich, es zutun.) Ich ging in mich und schloß mich. Das hier verstand ich, aber das ungeheure Ausmaß der Veränderungen war kaum zu fassen. Doch ich war hier, und die Beweise umgaben mich. Das Übergangsstadium zur Freiheit. Ich öffnete mich wieder. (Was macht ihr sonst nocht) Sie wurde etwas heller. (Das Erdenbewußtsein erleben. Nicht einfach in physischer Menschengestalt- erinnerst du dich, wir konnten nur einen Teil davon spüren, gerade nur einen TeiU Jetzt durchlaufen wir es vollständig, vom kleinsten, einzelligen Leben an aufwärts, Millionen verschiedener Lebenszyklen, derer wir uns als nur physische Menschen zumeist gar nicht bewußt waren. Selbst die physische Erde hat ein aktives Bewußtsein.) Ich ließ auch das vorübergehen, weil ich zu gespannt auf das war, was noch kommen würde. (Der natürliche Nahrungskettenprozeß, gibt es ihn noch, und erlebt ihr ihn~ Von Anfang bis Endet) Sie kam langsam zurück. (Es ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Ohne ihn könnten wir kein Lusch erzeugen.) (He, Widder!} BB konnte sich nicht länger zurückhalten. (Gani schöne Veränderung, was~ Kein Dunst mehr, kein M-Bandrauschen mehr, keine Ringemit Eingeschlossenen mehr! Möchtest du, daß ich dich herumführet) Ich wandte mich an die Frau, doch sie reagierte nicht, und so nahm ich das als Zeichen dafür, daß es seine Richtigkeit hätte. Außerdem hatte sie sich geschlossen. Offensichtlich wollte sie ihr Geheimnis bewahren, und wenn noch etwas mehr von ihrer Kennung heraussikkerte, hätte sie kein Geheimnis mehr. Ich folgte BB. (Also los, alter Junge.) Wir bewegten uns frei zwischen den funkelnden Gestalten, und ich hängte mich an BBs Kennung, damit ich nicht verlorenging. Ich merkte, wie die Strahlung vor mir zurückwich, sozusagen einen Weg mit schwacher Energie frei machte, die ich ertragen konnte. Ich war überrascht, als aus einigen Gestalten, an denen ich vorbeikam, ein Funke sprühte und mich berührte. Die Funken enthielten gesprochene Worte, die ich ganz deutlich hören konnte ... Hallo, Bob. He, Robert ... Aber ich konnte von keinem die Kennung ausmachen. Schließlich machte BB halt. Vor uns lag die Erste Eingangsstation. Sie wirkte fast unverändert. Eine große Ansammlung grauer Gcstaltl'll umschwebte die Station.
(Sehr viele Veränderungen.) BB rundete ab. (Aber man bemerkt sie nur, wenn man sich gut auskennt.) Ich hakte nach. (Zum BeispieU) (Starker Rückgang des Überlebenstriebs zum einen.) BB rollte. (Erinnerst du dich noch an die Lektion, die du mir in den alten Ringen gegeben hast,· komplett mit lebenden Beispielen~ Du wärst erstaunt über den Unterschied, den solch eine Veränderung ausmacht.} Ich öffnete mich. (Ich bin es.) BB war leer. Er fuhr fort. (Zum anderen eine gründliche Unterweisung und Schulung vor dem Eintritt, besonders über die Aufrechterhaltung des Kontakts während der physischen Schlafzyklen.) Ich war leer. (Aber du schläfst gar nicht hier, nicht wahr!} (Nein, ich brauche es nicht.) Dann wurde er hell. (Ach, ja, das ist die andere Sache. Die Erstlinge hier gehen zurück in die Zeit vor den Veränderungen, einige von ihnen fast bis in die Zeit, als die Menschen anfingen, Menschen zu werden. Sie durchlaufen nur einen einzigen Lebenszyklus als physische Menschen und kommen hierher zurück und schließen sich an. Keine Wiederholer, sondern EinmalAkteure.) Ich ging in mich, öffnete mich dann wieder. (Gibt es dieses EinmalMuster auch dort, wo ich hergekommen bin!} BB leuchtete auf. (Oh, ja.) Ich flackerte. (Ich habe keine Wahrnehmung gehabt, daß so etwas vorkommt.) BB glättete. (Doch, das hast du.) Ich war leer. (Wie!} (Dieser letzte, äußere Ring, weiß du noch~ Sie kamen nicht in die Nähe der Wiederholer-Abteilung~ Sie stiegen einfach hoch und verschwanden!} Ichflackerte wieder. (Aber das waren doch die, dienach Hausegin gen.) BB vibrierte triumphierend. (Und!} Ich ging in mich und schloß mich. Die ganze Sache glitt mir aus der Hand, oder besser gesagt aus dem Kopf, überstieg meine Fähigkeit, aufzunehmen und augenblicklich zu verstehen. Und BB zog an mir. (Komm weiter, Widder.) Er vibrierte. (Machen wir uns eine schöne Zeit, ein bißeben Spaß.) Jch flackerte. (Spaß~ Ich weiß nicht so genau, was du unter Spaj( 111'1',1/ldlsl ... ) ( Wt/,1/ .~!t/11/
Normales, ich verspreche es dir. Sachen, die wir unte11
;eden Tag machen. Ich habe außerdem eine klare Routine von, em, AA darüber, was ich dir zeigen soll und was nicht.) Ich suchte die Gegend jenseits der grauen Gestalten an der Eingangsstation ab, die funkelnden Lichter dahinter. (Wo ist AA jetzU Ich kriege nie eine vernünftige Kennung für ihn.) BB deutete hinter sich. (Er ist da hinten. Wegen dieser Geschichte mit dem Hindernis kann er nicht näher herankommen. Aber ich wette, er folgt uns. Bist du fertigt Nur ganz kurze Ausflüge, das ist alles.) Ich empfand sehr viel mehr Sicherheit bei dieser kleinen Wahrnehmung. Ich griff aus, streckte mich und hielt mich an seine Kennung. KLICK!
lch schwebe über einem weiten, braunen Feld in etwa tausend Meter Höhe ... ich liege flach auf dem Boden, und von unten dringt starke Lebensenergie zu mir empor ... ich werde größer und größer und wandle die Energie eifrig dazu um, ich zu sein . . . ich bin ein wirbelnder Strudel, und mein Wirken entzieht der Energie Wasser und hilft mir, größer zu werden, und ich werde bewußter, wissen-· der ... Wenn ich größer werde, bin ich in der Lage, mehr zu wissen ... ich bin wie ein reifer Bovist und fühle, daß ich mehr nach oben denn nach außen wachse ... jetzt fließt sehr viel Lebensenergie in mir, baut sich auf ... (Halt, das ist ... Elektrizität!) ... wenn ich weiterwachsen kann, bevor das Wasser ausläuft, wenn die Energie von unten lange genug vorhält, werde ich stark, richtig stark ... doch ich treibe vom Energiestrahl fort und kann dem keinen Einhalt gebieten, und daher bekomme ich nicht genug, um ... KLICK!
Wir schwebten über der Erde, über einem dichten Wald. Das braune Peld in der Nähe war mir vertraut. BB schwebte vor mir her. Er vibrierte. (Lustig, hat) Ich flackerte. (Was war dast) Er deutete hinter mich. Ich drehte mich um. Es war eine mittelKroße Kumuluswolke, weiß auf der Seite, wo die Strahlen der Sonne Mle trafen, grau auf der Rückseite, und unten dunkel und flach. Wolken haben Bewußtsein? Die Grundlage des Lebens? Wasser, winzige Thile Chemikalien ... und Elektrizität! Alles was dazugehört. Wie
würde erst eine Gewitterwolke sein? Oder ein Tornado, ein Hurrikan, ein Tief oder ein Hoch! BB kam dazwischen. (Fertig, wieder aufzubrechenO Ich machte mich bereit, streckte mich und folgte ihm. KLICK!
Ich befinde mich in grünem Wasser ... über mir ist es heller, unter mir dunkler ... mein Mund öffnet und schließt sich von selbst, nimmt Wasser auf, das durch meinen Kopf strömt und zu den Ohren wieder hinaus ... nein, nicht Ohren. Kiemen ... ich bin ein Fisch, ein sehr großer Fisch! ... ich spüre, wie meine Flossen sich langsam bewegen, um mich auf der Stelle zu halten, meine Sicht ist geteilt, ich kann nicht genau nach vorne sehen ... hinter mir liegt eine fast tote Zone, aber das periphere Sehen ist unglaublich gut ausgeprägt, sehr detailliert, aber nicht viele Farben, nur ein oder zwei ... ich versuche, mich zu bewegen, einfach daran zu denken, und ich schieße blitzschnell vorwärts, nach rechts, nach links, drehe mich, steil nach oben, tauche dann ... warte, etwas auf der Oberfläche, als ich auftauchte, muß zurück, es packen, hungrig, hungrig. . . ich schieße unkoutrolliert durch die Oberfläche, mit offenem Maul, verschlucke dabei etwas ... dann aus der Luft zurück ins Wasser, tauche mit einem großartigen Gefühl der Zufriedenheit unter, wobei sich etwas hinten im Rachen bewegt und kratzt ... ein Insekt? ... tiefer, aber es ist nicht so dunkel, wie ich gedacht habe, ich kann noch wunderbar sehen ... ich bemerke einen anderen Fisch, der mit mir taucht, Schwanz und Rücken des Körpers bewegen sich hin und her, schwänzeln kräftig ... mache ich das auch? ... ich mache es! ... es geht von ganz allein ... ich denke nur daran, und es geschieht, wie das Gehen oder Laufen mit einem physischen menschlichen Körper ... ich halte an. Vor mir ist ein anderer Fisch, er kommt auf mich zu ... nein, er ist riesenhaft, das Wasser täuscht, er ist unglaublich viel größer als ich ... er strahlt Hungersignale aus ... weg, weg, er ist hinter mir her, schwimm, schwimm schnell, er kommt hinter mir her ... rauf nach oben, rauf, rauf, schneller ... Signal von der Seite, ein anderer Fisch schwimmt wie gejagt neben mir ... Signal von den Streifen an meinen beiden Seiten ... (Widder, wenn du in der Luft bist, hau ab! Hau ab!) Ich durchbrach die Oberfläche hinaus in die Luft, griff aus und streckte mich. KLICK!
Ich befand mich direkt über dem Wasser und sah den Körper meines Fisches, einen zweiten neben ihm, die in einem Bogen durch die Luft flogen und kaum spritzend wieder ins Wasser tauchten ... aber augenblicklich brodelte und wirbelte es unter der Oberfläche. (Das macht Spaß, haO Es war BB an meiner Seite. Ich konnte nichts erwidern, so zitterte ich, und daher fuhr er fort. (Ich habe AA garantiert, dich nicht bis zum Ende gehen zu lassen. Er hatte die Wahrnehmung, daß du noch nicht soweit seist, und er hatte recht. Aber du hast sie nach der Nahrungskette gefragt ... ) Ich vibrierte. (Schon gut, schon gut!) BB glättete. (Du willst es immer so und nicht anders, nicht wahrt) Ich glättete ebenfalls. (Hat mich überrumpelt, das ist alles.) (Gut, das nächste Abenteuer wird was Ruhiges, schön und ruhig. Bist du bereitt) Alles ist relativ, einschließlich BBs Vorstellung von ruhig. Ich machte mich bereit und streckte mich ... KLICK!
Ich wiege mich sanft auf und ab, biege mich, drehe mich ... in mich. hinein fließt durch den kleinsten Teil von mir, der lang und schmal ist und durch den viele Röhren laufen, mein Anteil an der herrlichen Lebenskraft, die vom Ganzen kommt, zu dessen Familie ich gehöre ... und ich weiß, wie sehr das Ganze mich braucht, und ich diene gerne, mit Freuden ... während die Energie, die mich taumeln und mich biegen läßt, an meinen flachen Seiten vorbeistreicht ... (Warte, das i.'it nur Luft, Wind!) ... ich nehme von ihr die Teile, die das Ganze braucht, und schicke sie zurück durch die engen Röhren, weil sie Kebraucht wird ... ich tue das mit einer solchen Leichtigkeit, daß ich dabei gar nicht an Arbeit denke, es ist Atmen ... es ist, wozu ich da bin, zu atmen für das Ganze, während ich die Überreste vom Ganzen nehme und es verteile an die Energie . . . mein glücklicher Austausch ... und das andere, so wichtig, meine besondere Form ... mein l,rofil, meine Struktur. . . empfängt ein besonderes Signal, das das (.;anze versteht, braucht und gebraucht ... alles, was ich tue, ist, es zu ~mpfangen und weiterzuleiten ... und ich bin glücklich, über alle Maßen glücklich ... mit einem umfassenden Wissen dazuzugehören, zu leisten, wozu ich vorgesehen bin ... ein wundervolles Gleichgewicht, geben ... empfangen ... Sicherheit und Stärke des Ganzen ... KLICK!
BB war neben mir. (Gefällt dir, nicht wahr?)
Ich flackerte. (Wo war das/) Er machte eine Handbewegung, und ich drehte mich um. Ganz nah bei mir war ein Blatt, ein Eichenblatt. Es war mit einem langen Stenge! mit einem Ast verbunden. Dann kam der kräftige Baumstamm, der fest in der Erde verwurzelt war. Ein solches Wissen ohne Bewußtheit weitergegeben zu haben ... ich begriff diese neue Menschenschule immer mehr. (Bereit weiterzumachen! Jetzt kommt mein Favorit.) Ich flackerte. (Ja, em, ich bin nicht so ganz sicher. Vielleicht sollten wir ... ) (Das hier haben wir selbst entworfen), unterbrach mich BB. (Wenn es dir nicht gefällt, gib mir ein Zeichen, dann machen wir sofort Schluß.) Widerstrebend machte ich mich bereit, streckte mich und folgte ihm. KLICK!
Ich liege in weichem, dichten Gras, liege auf der Seite ... ich öffne die Augen ... hohe Bäume rings um mich, ihre belaubten Äste bilden weit oben einen Baldachin, das Sonnenlicht dringt gedämpft hindurch und spendet genügend, aber keine un,angenehme Helligkeit ... ein großer, gelbbrauner Panther steht über mir und starrt mich unentwegt an. (Komm, Widder ... spielen wir!) Ich wälze mich herum und stehe auf. .. stehe auf! ... ich habe vier Beine! Wie sicher und fest sich das anfühlt ... mein Kopf sitzt vor meinem Körper, jetzt muß ich mich umdrehen, um meinen Rücken und die Hüften zu betrachten ... mit Pelz bedeckt, schlank ... was wedelt da hinter mir? ... ein Schwanz, ich habe einen Schwanz ... ich denke daran, ihn zu bewegen, und er schlägt ... hin und her, hin und her, wie das? ... nun geht er ein bißeben rauf und runter, mehr runter als rauf ... ein Duft erregt meine Aufmerksamkeit ... Gerüche, Gerüche, ich wußte gar nicht, daß es so viele Gerüche gibt ... , weiß augenblicklich, ob sie nah oder fern sind ... die Reizübermittlung ist so gut wie oder besser als meine Sehkraft ... und das Hören, ich kann alles schon vom Lauschen erkennen ... ich beuge die Beine, ziehe die Krallen ein ... ja! Ich habe Krallen! Ich fühle mich großartig! Welt, gib acht, ich komme ... was für ein herrliches Gefühl zu leben ... ganz lehcndig zu sein, ich möchte laufen, springen, klettern ... (/ )fiiJ/1
lwmm!)
Der gelbbraune Panther bewegt sich geschmeidig durch die Bäume, und ichfolgeihm ... schneller, jetzt in Sprüngen ... jetzt in vollem Lauf, zwischen den Bäumen hindurch, geschickt niedrigen Ästen ausweichend ... deranregendeSchwallderGerüche,dieinmeineNasedringen, und ich prüfe sie alle ... meine Augen und Ohren nehmen eine Unzahl vertrauter Reize auf, bestimmen sie und ordnen sie ein ... ein großer Baum vormirist abgestorben, unddergelbbraune Panther läuftseitlich an ihm hoch, und ich folge nach, grabe meine Krallen ein, ziehe mich hoch und grabe meine Krallen ein. Er wartet auf mich, sitzt lässig auf einemdicken Ast .. .ichziehemichnebenihmnachoben, setzemich ... er bewegt seinen Schwanz ... und ich bewege meinen als Antwort. (Schon ganz gut für einen Anfänger, Widder.) Ich bin zu erregt, als daß ich antworten könnte. Ich erinnere mich an das großartige Gefühl der Kraft in meinen Muskeln, ordne ein, was so geballt durch meine Sinnesorgane auf mich eindrang ... wie konnten die Menschen derart elementare Wahrnehmungen übergehen und verzerren ... habe so wenig davon aufgenommen, wenn ein niederes Tier ... nieder? ... so viel aufgenommen. (Muß jetzt wieder runter.) Der gelbbraune Panther erhebt sich, dreht sich um und läuft den Baum hinunter ... läuft hinunter! Ich wußte nicht, daß Katzen das können, sie klettern immer rückwärts nach unten ... ich erhebe mich und klettere langsam rückwärts hinunter, springe die letzten zweieinhalb Meter mühelos hinab. (Leg dich unter den Baum, in die Nähe des Stamms. Und dann ganz kurz springen, ganz kurz.) Ich lege mich in das hohe Gras, mache mich widerstrebend bereit und strecke mich. KLICK!
Wir schwebten dicht über dem Boden, und ich blickte nach unten. Unter uns im Gras lag langsam und flach atmend der Körper des gelbbraunen Panthers ... und der Körper eines zweiten Panthers, von dunklerem Braun, den ich angenommen hatte. Neben mir rollte BB. (Das hat dir gefallen, wastj Ich vibrierte. (Wunderbar!) (Wir haben noch etwas, was du ausprobieren kannst. Das hat. Na . .. , em, sie ausgesucht. Sie war sicher, das wäre was für dich. Du wirst allein sein, aber sie hat gesagt, du wüßtest, was du zu tun hast. Ich bringe dich nur hin. Fertigt)
Ich wunderte mich, was sie ausgesucht haben mochte, griff aus und streckte mich. KLICK!
Ich schwebe hoch über einem wildzerklüfteten, schneebedeckten Gebirgszug und kann viele hundert Kilometer in alle Richtungen sehen ... und auch nach unten, nach unten auf die Erde ... herrlich scharf, jede Einzelheit ... die Blätter auf den Bäumen, kleine Tiere, die auf den Felsen klettern ... und ich schwebe langsam, ziehe einen weiten, leichten Bogen, denn die stehende Welle über dem Gebirge sorgt für einen guten, beständigen Auftrieb unter meinen Flügeln ... Flügel! Ich wende den Kopf. Aus meiner Schulter wächst ein breiter, gebogener Flügel, der in einer abgerundeten Spitze ausläuft, und dessen Federn sich unruhig in den leichten Luftturbulenzen bewegen. Ich drehe den Kopf nach links, aus der anderen Schulter ragt das Gegenstück . . . ich schwebe nicht, ich fliege. . . wie ein Vogel, bin ein Vogel! . . . ein Super-Segelflugzeug, das genau das ausführt, was ich denke! Ich beende den Bogen, und die Federn an der Hinterkante biegen sich auf der einen Seite nach unten und auf der anderen nach oben, sofort wirkende Querruder ... versuchen wir, größtmöglichen Auftrieb zu bekommen ... da ist er, unter dem linken Flügel stärker als unter dem rechten, drehe mich in den Aufwind ... spüre, wie der Auftrieb immer stärker wird ... jetzt läßt er nach, wende und kreise ... kreise enger, höchster Punkt des Aufwindes ... muß ein Gleitverhältnis 50: 1 haben ... schraube mich hoch, enger, schneller ... perfekte Beherrschung ... Luft wird dünner ... nutze höhere Windgeschwindigkeit ... frage mich, wann ein überzogener Flugzustand erreicht wird ... Nase, nein Kopf höher, höherer Anstellwinkel, noch mehr, he, das ist ja toll! ... hätte nie gedacht, daß der Körper eines Vogels das vermag ... hoppla! Flug ist überzogen ... leicht, wieder Geschwindigkeit aufzunehmen ... Jaaah! Einfach die Flügel anlegen und huiii nach unten! (He, em, Widder.) Und ich wette, diese Flügel halten eine hohe Schwerkraftbelastung aus, wenn man sie im Sturzflug langsam öffnet ... probieren wir's mal ... wir stürzen noch ein bißeben schneller ... (Widder, du weißt, was du machstO Das ist schnell genug ... jetzt, die Flügel jeweils ein wenig öffnen ... langsam ... jetzt wieder an den Steuerknüppel ... ah, Schwanzfedern jeweils etwas hoch ... so! Alles wieder normal, zurück zur üblichen
Geschwindigkeit ... was ein ... hah! Was für ein Vogel! Muß ein Kondor sein ... möchte wissen, was ein schneller Spatz machen würde ... (Widder, ganz kurz springen. fetzt!) Ich seufze ... mache mich bereit und strecke mich ... KLICK!
Ich war wieder inmitten der funkelnden Gestalten und schloß mich ganz fest. Die Strahlung ließ mich in Wellen erschauem, die mir sehr vertraut waren. Kurz darauf ließ die Strahlung nach, und ich öffnete mich. Sofort hatte ich die Kennung für BB und die undeutliche Kennung der Frau. BB rollte. (Dieser große alte Vogel muß sich gewundert haben, wie sich seine Flügel gebogen haben.) Ich rollte ebenfalls. (Oh, nein. Es gab nicht eine überdehnte Sehne oder einen gezerrten Muskel, nicht eine derangierte Feder, als ich ausstieg. Das garantiere ich.) BB wandte sich der Frau zu, einer funkelnden Gestalt, die ich schon als sie erkannt hatte. (Ich übergebe ihn dir. Ich melde mich bei, em, AA. Wir sehen uns dann am Schauplatz.) Ich wandte mich an die Frau. (Am SchauplatzO (Wo wir dich begrüßt haben.) Ich ging in mich. Es war so vieles noch unbeantwortet, und ich hatte eine Wahrnehmung, daß mein Besuch dem Ende zuging. Die wichtigsten Punkte zur Sprache bringen, die zuerst. Ich konzentrierte mich, völlig offen, damit nichts verzerrt würde. (Die Erstlinge, wenn sie zurückkommen . . .) (Die Einmal-Akteure), verbesserte sie. Ichfuhr fort. (Wenn es eine ständigeEingabegibt, muß es auch eine Ausgabe geben, um den Fluß, die Bewegung, in Gang zu halten.) Sie wartete schweigend ... höflich? ... oder hatte sie die Wahrnehmung sowohl der Fragen wie der Antworten? Ich fuhr fort. (DieMenschen legen also hier, im Schlafsaal, eine Abschlußprüfung ab. Frage: Was wird aus den Prüflingen 0 Sie flackerte. (Ich ... ich besitze keine Wahrnehmung darüber. Sie setzen sich einfach ab.) (Jeder für sich oder in der GruppeO Sie rundete ab. (Meistens mehrere auf einmal. Aber ebensooft geht einer allein.) (Und sie kommen nie mehr zurückO (Nein.)
(Gibt es irgendeinen Kontakt zu ihnen, nachdem sie gegangen sindt) Sie flackerte. (Nicht auf eine Art, die wir verstehen können.) Da wollte ich nachhaken, aber ich war sicher, es würde sich ergeben. (Gibt es irgendwelche Anzeichen oder Symptome dafür, daß sie im Begriff sind abzuschließent) Sie rundete wieder ab. (Ob, ja. Sie brauchen keine Erderfahrungen mehr, und daher begeben sie sich immer seltener zurück in ihren physischen Körper. Am Ende hören sie ganz damit auf.) (Ist das allest) (Nein, ihre ... äh, Strahlung ändert sich allmählich. Und sie fangen an, sich zu schließen. Danach steigen sie aus.) Ich hatte die Wahrnehmung, als würde sie anfangen zu vibrieren. (Ich möchte keineswegs aufdringlich mit meinen Fragen werden, aber ... ) Sie öffnete sich etwas mehr. (Fahre fort. Wir haben damit gerechnet, daß du alles Mögliche fragst.) Ich ging es von einer anderen Seite an. (Ich brauche so viel Routine, wie ich bekommen kann. Vielleicht habe ich nie wieder die Gelegenheit.) Sie glättete, aber in ihrer Antwort schwang ein leichtes Rollen mit. (Ob, ich bin sicher, die wirst du haben.) (Gibt es), fuhr ich fort, (in Zeit und Raum viele andere Entwicklungsmuster von Bewußtsein, die denen der Menschen und der Erde ähnlich sindt) Sie rollte. (Selbst wenn du wolltest, könntst du sie nicht zählen, so viele sind es. Und am laufenden Band kommen neue hinzu.) Ich flackerte. (Am laufenden Bandt) Sie rollte etwas heftiger. (AA wußte, daß es dir gefallen würde, wenn ich diese Formulierung verwende.) Ich ging darauf ein. (Ich würde diesen AA zu gerne einmal persönlich kennenlernen. Er weiß mehr über mich als ich selbst.) Sie antwortete nicht, sondern rollte noch stärker. Für so lustig hatte ich es nun auch wieder nicht gehalten. (Aber stehen Menschen jetzt in Verbindung mit anderen derartigen, ab, Zivilisationent) Sie rundete ab. (Nicht sehr viel. Es gibt einen gewissen Austausch, doch es scheint nicht notwendig oder wichtig zu sein.) (Wie steht es mit anderen nicht-physischen Energiesystemen I) Sie leuchtete. (Ach, die! Wir besuchen sie, sooft wir können.) Ich wagte einen Vorstoß. (Um Lusch zu sammelnt) Sie ging in sich, öffnete sich dann behutsam. (Nein, um es zu säen,
um die Samen zu pflanzen. Das bietet dem, äh, Strahl eine Kennung, auf die er sich einstellen kann.) Jetzt war es an mir, in mich zu gehen und mich zu schließen. Ihre einfache Aussage beinhaltete so viel Wissen, daß alles andere nur noch wie das aufgeblasene Geschnatter eines Affen wirkte. In mir war noch viel von einem Affen, zuviel. Doch ich empfand plötzlich eine Wahrnehmung, und ich wußte, ich mußte ihr nachgehen. Ich brachte sie ganz behutsam vor. (Bist du dabei, deinen Abschluß zumachen?) Sie flackerte. {Ja.) (Woher weißt du das?) Sie vibrierte. (Er hat mir vorausgesagt, daß du diese Frage stellen würdest, aber du hast sie nicht richtig gestellt, und ich kann sie daher nicht beantworten.) Ich brauchte nicht zu fragen, wer «er'' war. (Aber du hast mir erklärt, du hättest keine Wahrnehmung darüber, was aus den Prüflingen wird.) Sie glättete sorgfältig. (Ich nicht, aber du.) Ich war völlig leer. Meinte sie oder meinten die INSPES, daß ich die Antwort geben sollte? Ein Kind sollte die Arbeit eines Mannes ver~ richten? Ich hatte mich so geschlossen, daß ich beinahe den Rest verpaßt hätte. Sie vibrierte mitfühlend. (Wir haben damit gerechnet, daß dieses, ah, ein Ereignis stattfindet. Dann können wir aufbrechen!) Ich wollte gerade fragen, wer «Wir» waren, und was es mit dem Ereignis auf sich hätte, doch ich spürte das vertraute /NSPES-Signal und fing an zu antworten ... und das machte sie auch! Das machte sie auch! Eine mächtige Wahrnehmungswoge durchströmte mich, und ich war im Besitz sämtlicher Antworten ... dachte ich. {Wir müssen jetzt zum Schauplatz zurück.) Sie war glatt, vibrierte aber. (Bist du bereiU) Ich schloß mich ... Kennung Hügel ... griff aus und streckte mich. KLICK! Ich befand mich über dem Hügel ... in etwa dreißig Metern Höhe ... die Berge lagen weit hinten im Westen, und so drehte ich mich um, blickte über die Zäune ... Zäune! Und dahinter lagen die Gebäude des Zentrums mit ihren dunkelroten Dächern ... über dem Feldweg erhob sich eine Staubwolke, als ein Auto vorüber fuhr. Ich hatte die falsdw Kennung gewählt, das Jahr 1982. Eine seltsame Mischung von Emp
findungen bewältigte sich meiner, und ich wußte, es würde schwer werden, sie auseinander zu klauben, wenn das überhaupt möglich war. Ich war sogar zum zweiten Körper zurückgekehrt, ohne es herbeigeführt zu haben, was ungewöhnlich war. Es war mittlerweile ein alter Hut, den physischen Körper anzusteuern, hineinzuschlüpfen ... öffne die Augen und bewege Arme und Beine. Ich sah auf die Uhr. Zeit: 2:40, nachts. Acht Minuten! Nur acht Minuten?
IO.
Die Versammlung
Tage, Wochen, Monate vergingen wie im Flug, ohne irgendeine ungewöhnliche außerkörperliche Erfahrung. Ich war von dem Wunsch abgekommen, die Schauplätze zu erforschen, die mich so sehr beschäftigt hatten. Gelegentlich wachte ich in der Vertrautheit der frühen Morgenstunden aus Gewohnheit auf und löste mich von meinem physischen Körper. Ich wartete dann auf ein starkes Kennungssignal der INSPES, d~ch es erfolgte keins. Nach einigen Augenblicken kehrte ich dann in meinen irdischen Körper zurück und schlief wieder ein. Während dieser Übergangszeit hatte ich keineswegs das Gefühl, isoliert zu sein oder etwas zu entbehren. Das Fehlen des Signals bedeutete für mich in keiner Weise, vergessen oder aufgegeben zu sein. Ich empfand vielmehr ein Gefühl völliger Sicherheit, ein herangereiftes Verlangen, meine Teilnahme am physischen Leben um mich herum fortzusetzen und zu vertiefen, auch eine Freiheit, meine von mir ziemlich verleugnete Neugier auszudrücken hinsichtlich altbekannter und neu aufkommender Verhaltens- und Lebensmuster. Ich kehrte einfach zum Grundsatz des «Grasens" zurück- zum Wissen, daß das, was ich heute fand, mich zum Morgen führen würde, was immer das Morgen sein mochte. Das Signal würde kommen, wenn es an der Zeit wäre. Und so war es auch. Eines Morgens erwachte in mir das Gefühl, etwas tun zu müssen, was ich vergessen hatte. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob es tatsächlich etwas war, was ich in meinem physischen Leben versäumt hatte. Gegen elf an diesem Morgen überfiel mich dann eine solche Müdigkeit, daß ich ins Schlafzimmer ging, um ein kurzes Nickerchen zu halten. Ich war nicht übermüdet, aber ich brauchte doch etwas Schlaf. Binnen Sekunden, nachdem ich mich auf das Bett gelegt hatte, fiel ich in tiefe Entspannung. Da konnte ich es ganz deutlich wahrnehmen. Das INSFES-Signal war da, eindeutig
erkennbar und stark. Es gelang mir, ruhig genug zu bleiben, um den außerkörperlichen Zustand erreichen zu können, mich zu lösen und in den zweiten Körper einzutreten. Das Herausgleiten geschah automatisch, und ich griff aus, streckte mich und peilte die vertraute Kennungan. Die Veränderung trat augenblicklich ein, ohne daß ich die geringste Bewegung bemerkt hätte. Die helleuchtende Gestalt stand vor mir. Ich spürte die Strahlung zwar, doch sie war wohltuend. (Sehr tüchtig, Ashaneen.) Und auch ein Fortschritt. (Es hat viele Veränderungen gegeben. Wir glauben, daß du für den nächsten- wie nennst du est- Schritt gerüstet bist.) Es war keine Wahrnehmung, doch ich fragte mich unnützerweise, ob das ein höfliches Vorgehen war, mir mitzuteilen, daß ich nicht mehr zu meinem physischen Körper zurückkehren würde. Nun, ich konnte ja Charlies Sonnenuntergänge mit etwas Musik untermalen, oder. .. (Das ist nicht der Schritt, den wir geplant haben. Du wirst wissen, wann deine Befreiung vom irdischen Körper erfolgen soll. Wir werden dich nicht darauf aufmerksam machen müssen. Und wir haben auch nicht vor, bei dieser Befreiung mitzuwirken, es sei denn, du bittest darum. Aber vor einer solchen Veränderung hast du noch viel zu tun.) Ich nahm diese Information mit gemischten Gefühlen auf. Einerseits sehnte ich mich sehr danach, das endlich in Angriff zu nehmen, andererseits zog es mich zur physischen Erde und den tiefen, ergreifenden Gefühlen, die ich dort empfand. Ich erinnerte mich an eine sehr angespannte Situation, als ich vor vielen Jahren vor der Wahl stand zu bleiben oder mich völlig von meinem irdischen Körper zu befreien - ich beschloß, mich so lange an meinen physischen Körper zu halten, wie er mir dienen würde, gleichgültig wie die Lage wäre, weil ich herausfinden wollte, was morgen geschehen würde. Neugier! (Wir haben dir erklärt, daß dies einer deiner Vorzüge ist. Die Vollendung dieses nächsten Schrittes wird dir viele Antworten bringen.) Es fehlte ganz eindeutig etwas in diesem Muster, und nichts auf dieser Welt würde meine Neugier davon abbringen, eine Antwort zu suchen. (Auch nicht außerhalb dieser Welt. Du brauchst dich für den Wechsel nicht länger zu schließen.) Es gelang mir, ruhig zu bleiben, doch ich war voller Erwartung. KLICK!
Wir befanden uns am äußeren Rand des letzten Rings. Ich erkannte ihn an dem dünnen Dunstschleier. Die zartweißen Gestalten waren überall. Ich merkte, daß mein JNSPES-Freund bei mir war, aber nirgendwo sah man eine leuchtende Gestalt. (Wir müssen ihre Aufmerksamkeit nicht unbedingt ablenken.) Ich bemühte mich um eine Wahrnehmung von Bill, dann von Lou. Ich bekam keine. (Sie haben ihren Abschluß gemacht, wie du es nennst.) Das war zu erwarten gewesen, und ich hatte eine Wahrnehmung ihrerneuen Adresse sozusagen, doch es war ein Umstand im Spiel, der mich störte, und ich konnte ihn nicht ausschalten. Dann wurde ich mir der intensiven, nach innen gerichteten Einstellung der Bewohner des gesamten äußeren Rings bewußt. Es herrschte eine starke Strahlung- Erwartung, nicht Besorgnis, als ob der Star des Abends jeden Augenblick auftreten würde. Ich folgte ihrer Gedankenspur. Sie führte zum physischen Planeten Erde, der aus dieser Perspektive verschwommen und unklar erschien. (Wählen wir einen anderen Blickwinkel.) Auf jeden Fall, und die Formulierung paßte sogar! KLICK!
Wir befanden uns im Weltraum, irgend wo zwischen der Erde und dem Mond, in unbestimmter Entfernung von der Erdoberfläche, vielleicht ungefähr 8o ooo Kilometer. Sie war ganz klar und deutlich zu erkennen, nicht wie vorher. Ich drehte mich um und wollte den Mond betrachten und wurde leer. Höchstens dreihundert Meter entfernt, so schien es, befand sich ein riesiges, massiv aussehendes Objekt von grauer Farbe, lang und schlank, konisch geformt und mit einer halbkugelartigen Kuppel am Ende- das andere Ende befand sich irgendwo in der Ferne, bestimmt einige Kilometer weit weg. Das Objekt schien sich nicht zu bewegen, doch ich hatte die definitive Wahrnehmung einer M-Bandstrahlung. Ein Raumschiff, ein physisches Raumschiff? (In eurer Ausdrucksweise ist das richtig. Es ist keine menschliche Konstruktion. Viele davon sind zu diesem Zeitpunkt im Umfeld der physischen Erde. Sie entstammen eurem physischen Universum, aber nicht unbedingt eurem Zeitbezug.) <
so wie ihr die anderen beobachtet, und aus dem gleichen Grund. Sollen wir weiterziehent Die Antwort wird sehr bald kommen.) Meine Neugier nahm das voller Freude auf. KLICK!
Meine unmittelbare Wahrnehmung der Erde war die eines winzigen Punktes reflektierten Lichts in der Ferne, nicht größer als ein kleiner Stern. Von ihm gingen unregelmäßige Energiewellen aus, mehrdimensional, pulsierend, dann und wann unterbrochen von einem gelegentlichen Auflodern, eine komplexe, ungeordnete Struktur nicht aus Licht, auch nicht elektromagnetischer Art oder den Gesetzen der Schwerkraft folgend, sondern aus irgendeiner anderen Energie, die ich nicht bestimmen konnte. Ich war so gebannt von diesem Anblick, daß ich zunächst gar nicht auf den Hintergrund achtete. Soweit ich wahrnehmen konnte, befanden sich überall, um die Erde als Zentrum, in allen Richtungen, eine Unmenge Gestalten, nicht zu zählen, so schien es. Manche hatten eine Form, andere erschienen nur wie der Hauch einer Wolke, und die Intensität ihres Leuchtens war sehr unterschiedlich. Bei denen, die uns am nächsten waren, hatte ich ebenfalls die Wahrnehmung, als warteten sie darauf, daß das Schauspiel begänne. Es mußte etwas Außergewöhnliches sein, das sie alle anlockte ... (Es ist die Versammlung, wie wir es nennen. Sie sind von anderen nahen Energiesystemen hierher gekommen, nur um der großen Schau, wie du es nennst, beizuwohnen, und auch diejenigen in dem physischen Raumschiff und deine im letzten Durchgang befindlichen Menschen. Dieses große Schauspiel, das bald ablaufen soll, ist ein sehr seltenes Ereignis- das Zusammenfließen mehrerer verschiedener und intensiver Energiefelder, die an derselben Stelle, in eurer Zeit und eurem Raum aufeinandertreffen. Diese Seltenheit macht das Ereignis so anziehend. Um eine Bestimmung zu verwenden, die du verstehen kannst: es ereignet sich unter Umständen nur einmal alle 87 ooo ooo Erdenjahre.) Eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, und eine lange Wartezeit. (Es ist nicht sicher, daß es in dieser Häufigkeit auftritt. Es gibt Zufallsfaktoren und veränderliche Größen, die nicht vorausbestimmt werden können.) Solche Zufälle, daß es vielleicht überhaupt nicht zu dem Ereignis kommt. Viele wären sicher sehr enttäuscht ... (Dieser Zeitpunkt ist schon lange überschritten. Es wird stattfin-
den. Das Interessegilt dem Ergebnis. Du kannst es am besten charakterisieren als Konvergenz einer großen Zahl von Möglichkeiten, die als mehrere Wahrscheinlichkeiten und nur wenige Möglichkeiten auftreten. Eine dieser Wahrscheinlichkeiten kann nicht nur Zeit und Raum bei euch ändern, sondern auch alle benachbarten Energiesysteme. Daher dieser Andrang. Mit menschlichen Begriffen ausgedrückt und symbolisiert, könnte man sagen, die Versammlung ist hier, um die mögliche Geburt einer neuen Energie mitzuerleben. Wird sie den Entstehungsprozeß überleben, und wenn, welches sind die dieser Energie innewohnenden Möglichkeiten, und werden sie auch heranreifen können~ Oder wird die Energie tot geboren, und alle Möglichkeiten bleiben nichts weiter als das - schwache, unzusammenhängende MöglichkeitenO Ich ließ ein Stück meiner ausgezeichneten H-plus-Routine durchlaufen und sah klar. Aber mein noch immer menschliches Selbst blickte zur Erde und dem menschlichen System ... (Es gibt bei den Menschen ein östliches Symbol für Krise, das sich aus zwei Untersymbolen zusammensetzt, die Gefahr und Gelegenheit bedeuten. In menschlichen und irdischen Begriffen ist das Ereignis tatsächlich ein kritischer Punkt. Es trifft durchaus zu, daß hinsichtlich der menschlichen Existenz bei des, Gefahr und Gelegenheit, in äußerst hohem Maß vorhanden sein wird.) Gefahr? Physische Gefahr? Geistige? Die ... (Das sind die Möglichkeiten, deren genaues Wesen durch das Ereignis selbst bestimmt wird. Jede deiner Wahrnehmungen ist eine der Möglichkeiten. Eine oder mehrere werden eintreten.) Die andere Seite, die Gelegenheit. (Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Ereignisses. Sie wird dem menschlichen Bewußtsein die seltene Möglichkeit bieten, rasch in ein vereintes, intelligentes Energiesystem einzudringen, das weit hinausgeht über eure Zeit-Raum-Illusion. Schöpferisches Tun, Aufbauen und Lehren, wie es nur die Energie eines menschlichen Abschlußprüflings vollbringen kann.) Unser Besuch auf der Erde im Jahr 3000 plus ... (Eine Möglichkeit, die mit dem Ereignis wahrscheinlich werden könnte. Dein Handeln ist einer der vielen kleinen Zufallsfaktoren, der es so werden lassen kann.) Wenn die Gelegenheit verpaßt wird ... (Die Menschen werden sich als die beherrschende Art auf der Erde zurückziehen, bis sie schließlich in keiner Form mehr als aktives Bewußtsein überleben.)
Ich fragte ganz direkt. (Und ihr, was werdet ihr alle unternehmen, wenn das eintritt?) In der Antwort schwangen eine herrliche Wärme und ein sanftes Lächeln mit. (Wir würden nur etwas auf irgendeinem anderen Planeten im Zeit-Raum mit neuen Menschen beginnen müssen.) Ich ging in mich und schloß mich. Ich konnte nicht viel denken oder tun. Ich war emotional stark berührt und wollte es nicht verlieren, nicht jetzt. (Wir müssen noch einen Vorgang abwickeln, dann kannst du zu deinem physischen Körper zurückkehren.) Ich war mir nicht sicher, ob ich noch einen Durchgang schaffen könnte, doch ich wußte, daß ich es tun würde. (Nimm die Kennung deines Freundes BB auf und führe ihn hierher.) Die Routine durchdrang mich augenblicklich. Ich hatte ihn bei Bill gelassen, und Bill war nicht da ... (Du wirst ihn ohne weiteres aufspüren. Er kann eine ganz besondere Aufgabe für uns übernehmen.) Weitere Fragen waren nicht nötig. Ich bemühte mich um die Kennung BB und streckte mich. KLICK!
Entweder wurde ich besser oder älter. Kein Gefühl für die leisestl' Bewegung. Und über den Ort war ich kaum überrascht. Ich befand mich auf der Wiese vor Charlies Hütte. BB und Charlie befanden sich auf der anderen Seite und beschäftigten sich angeregt mit irgend etwas. Ich ging zu ihnen hinüber, als BB mich auch schon bemerkte. (He, Widder!) Er vibrierte laut. (Sieh mal, was wir hier machen!) Charlie lachte. (Ich versuche, dem Jungen schon die ganze Zeit klarzumachen, daß man nicht ein Segelboot und einen Deltasegler in einem haben kann. Luft und Wasser sind nicht das gleiche!) Ich flackerte. (Kannst du ihn jetzt sehen, Charlie, richtig sehen?) Charlie lächelte. (Selbstverständlich. Habe das gleich am ersten Tag erledigt, als er herkam. Er hat das Meer wohl hundertmal geän dert, bevor ich ihn bremsen konnte. Er hatte eins in Gelb mit eckigen Wellen. Was hältst du davon? Aber er ist gescheit, lernt schnell.) Ich rundete ab. (Ich unterbreche nur sehr ungern, aber ich brauche BB, damit er etwas für mich erledigt.) BB öffnete sich. (Na, sag schon, was, Widder!) Charlie winkte. (Komm wieder her, Junge.)
BB rollte. (Wer will mich davon abhaltent)
Charlie schüttelte den Kopf und lachte, und ich machte mich bereit, streckte mich nach der Kennung INSPES . .. KLICK!
BB war neben mir. (He, du zapfst aber inzwischen ganz schön an. Ich
wäre nie dabeigeblieben, wenn ich es nicht von einem Spiel gewohnt wäre, das wir in KT-9 5 gespielt . . .) Er brach ab und schloß sich fest, als er die helleuchtende INSFESGestalt bemerkte. Ich hätte ihn wohl besser warnen sollen. Etwa hundertfünfzig Meter unter uns lag die physische Erde. Es war Nacht, und gelegentlich leuchteten Lichter wie Punkte in der Landschaft auf. Fast direkt unter uns lag eine Wasserfläche, ein kleiner Teich oder ähnliches, und unmittelbar dahinter ragte ein grünes, pyramidenähnliches Bauwerk mit einem schwach leuchtenden Inneren auf. Es kam mir sehr bekannt vor, doch ich konnte es nicht einordnen. Ich wandte mich an BB. (Öffne dich langsam. Es ist ein Freund.) Er tat es sehr vorsichtig und konzentrierte sich dann auf das helle Leuchten. (Ab. Hallo.) (Wir wissen dein Kommen zu schätzen.) BB hatte keine Hemmungen. (Zu Hause in KT-9 5 hatten wir einen Wirbel, der behauptete, er habe dich oder jemanden wie dich getroffen. Wir haben es als eine der vielen wilden Routinen abgetan.) (Das ist verständlich.) BB fuhr fort. (Er hat uns laufend damit bombardiert, und nach einiger Zeit ist er verschwunden und nicht mehr zurückgekommen. Er hatte also recht, es gibt euch wirklich.) (Du wirst gebraucht, um eine besondere Aufgabe durchzuführen, wenn du einverstanden bist.) BB flackerte. (Ob, natürlich, natürlich.) (Gehen wir etwas näher heran.) Wir drei bewegten uns langsam nach unten, direkt über die Spitze der grünen Pyramide und weiter und machten vor einem kleinen Gebäude inmitten einer Baumgruppe halt. Es kam mir alles sehr hckannt vor, aber aus irgendeinem Grund wurde mir unbehaglich. Es war, als träfe ich auf einen Widerstand, auf etwas, das mich um so stärker zurückstieß, je mehr ich versuchte heranzukommen. (Dein Freund AA ist da drin. Es ist wichtig, daß du ihm in dieser ,~Jtuation hilfst.) ßBwarleer. (AAO
(So ist es.) BB zentrierte sich, und ich tat es ihm nach. Im Innern des kleinen Gebäudes lag ein Mann auf einem Bett oder einer Liege. Der Widerstand, den ich spürte, schien von ihm auszugehen. Es war genauso wie die anderen Male. Es war AA, ich war sicher. Der Widerstand war sehr stark und ließ mich vibrieren. BB drehte sich um. (Ich denke, daß er es ist. Ich bekomme einen Teil seiner Kennung, nicht viel. Gleichzeitig erhalte ich auch noch irgend etwas anderes, das ich kenne. Aber die Wahrnehmung ist völlig ungeordnet.) (Es ist wichtig, daß du ihm hilfst, sich vorübergehend von seinem physischen Körper zu trennen.) BB wurde leicht. (Du meinst, wie Widder hierO (Genauso.) Er war leer. (Wie kann ich das machenO (Zieh einfach vorsichtig. Verwende die Energie, die du einsetzt, wenn du anzapfst.} BB wandte sich um und trat ganz nah an das Bett des Mannes. Ich sah gebannt zu und fragte mich, ob es auch bei mir so angefangen hatte, ob irgendein nichtphysischer Freund angeheuert worden war, um mir im frühen Stadium beim Aus-dem-Körper-Treten zu helfen. Aber ich hatte doch damals gar keine nichtphysischen Freunde gehabt -von denen ich gewußt hätte. Plötzlich wurde der Widerstand übermächtig und stieß mich zurück. Ich hielt meine Position, so gut es ging, fühlte mich aber gar nicht wohl. Ich ging in mich und schloß mich. Der Mann stand mitten auf dem Boden, und sein physischer Körper lag auf dem Bett. BB war zurückgetreten; er flackerte heftig. Er konzentrierte sich auf den INSPES. (Er ist draußen, ich habe ihn draußen! Aber, äh ... ) (Frage ihn nach seiner Aufgabe.) Der Mann antwortete, aber das einzige, was ich wahrnahm, war ein Kratzen und Kreischen im M-Band, das auf starke Emotionen schließen ließ. Wenn es für ihn das erste Mal war, konnte ich es verstehen und mitfühlen. (Er hat erklärt, er wolle der Menschheit dienen. Ein sehr edles Ziel.) Es gelang mir, mich ein wenig zu öffnen. (Warum dieser Widerstand? Er kommt auf, sobald ich versuche, mich seinem Freund AA zu nähern.) (Ein echtes Paradoxon weigert sich zu existieren. Du wirst es bald verstehen.)
BB meldete sich überschwenglich. (Er möchte mit uns gehen! Kann er dasO Der Widerstand und das Krächzen waren so stark, daß sie weh taten. Aber ich wußte, daß ich die Antwort kannte, bevor der INSPES sie gab. (Sage ihm, daß er bleiben und die ihm zugedachte Aufgabe erfüllen muß. Er hat zu diesem Zeitpunkt keine andere Wahl.) Obwohl es so weh tat, versuchte ich zu beobachten. Nach einem Augenblick kam BB wieder hoch zu uns. Der Mann sank auf dem Boden auf die Knie, und das Gekreische wurde so stark, daß ich mich völlig schließen mußte. (Begeben wir uns an einen Ort, wo es angenehmer für dich ist.) Ich stimmte bereitwilligst zu. KLICK! Wir befanden uns unmittelbar am Rand des feinen Dunstschleiers des Zwischenbereichs. In der Ferne sah man die Ringe und die undeutliche Gestalt der physischen Erde im Zentrum. Das M-Bandrauschen, insbesondere das Kreischen, war völlig verschwunden. Erleichtert öffnete ich mich. Der INSPES befand sich vor mir, BB etwas seitwärts, vollkommen geschlossen, was eigenartig war. (Es ist erledigt. Das Muster ist vollständig.) Die Feststellung enthielt etwas Endgültiges, was mir Unbehagen bereitete. Sie hallte in mir wider und löste, als sie verklang, eine vertraute emotionale Routine aus, und ich ging darauf ein und befaßte mich mit jeder Einzelheit, die aufkam. Diesmal war es tatsächlich anders. Ich hatte zuviel ausgesuchte und kostbare Routine erhalten, als daß es hätte anders sein können. Das Unbehagen schwand. Ich öffnete mich weit und rundete ab. (Ich verstehe nun, was Individuation bedeutet. Es ist nicht nötig.) (Du hast deine Lektionen gut gelernt, Ashaneen.) Die helleuchtende Gestalt entfernte sich flimmernd. Nun, so wußte ich, würde es keine INSPES-Kennung mehr geben, der ich folgen konnte, doch ich fühlte mich nicht einsam. Ich bewegte mich hinüber zu BB, der noch geschlossen und regungslos neben mir schwebte. Ich konzentrierte mich. (He, alter Junge. Ich muß zurück.) Er öffnete sich langsam. (Ja, ach, Widder. Ich muß selbst auch etwas erledigen.) Mir war klar, was das war. (Du wirst es leicht schaffen. So wie das Anzapfen und Spiele spielen zu Hause in KT-9 5.)
Er leuchtete auf. (Oh, ja! Eine Menge Spiele!) Ich öffnete mich weit. (Du kannst es schaffen, Tiger! Merk dir meine Kennung! Und viel Spaß!) Ich drehte mich um und machte mich bereit, aber er hielt mich noch einmal zurück. (Gibt's noch was, BB?} Er flackerte. (Em, dieseletzte Sache, die wir gemacht haben, als ich AArausgezogen habe, äh, darüber hast du nicht zufällig eine Wahrnehmung, oder?) (Nein- nur daß es bestimmt AA war. Es war der gleiche Widerstand. Warum? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?} BB konzentrierte sich ganz auf mich, und ich wartete. ·Plötzlich wurde er sehr hell und fing an, heftig zu rollen. Es war beinahe ein menschliches Lachen, so stark war es. Ich flackerte. (Was ist so lustig?} (Auch dir noch viel Spaß, Widder!} Ich sah ihm nach, als er sich in Richtung der Ersten Eingangsstation entfernte, noch immer rollend. Als er in ihr verschwand, drehte ich mich um und machte mich bereit, Kennung physischer Körper, und streckte mich gemächlich. Ich schwebte langsam zurück durch die Ringe, fühlte mich stark und sicher und wußte, daß ich noch viel menschliche Routine aufzunehmen und durchzuarbeiten hätte. Ich glitt in den zweiten, dann in den physischen Körper und wußte, daß ein Muster beendet war und ein anderes beginnen würde. Aber was war so lustig? Die grüne Pyramide, wir drei, der Menschheit dienen ... grün, grünes Pyramidendach, drei auf einem Strahl ... he! In klaren Nächten trete ich manchmal, bevor ich ins Bett gehe, nach draußen auf die Terrasse und blicke zum Himmel auf. Dann verschwinden die Sterne manchmal, und es ist nichts mehr als Finsternis über mir. Von jenseits der Finsternis ertönt ein noch nie gehörtes ewiges Lied, das erschreckend vertraut klingt; eine Erinnerung, wenn es nötig wird, die das Geräusch des <
Epilog: Endspiel
Mit der Ruhe, die sich in mir ausbreitete, begann ich, die verschiedenen mir zugeworfenen Routinen einzuordnen und durchlaufen zu lassen, die ich bisher einfach beiseite gelegt hatte, um mich irgendwann damit zu beschäftigen. Ich tat das nicht nur, um zu prüfen, was ich eventuell versäumt hatte, sondern auch, um meine Vorgehensweise klarzulegen für den Fall, daß jemand anderer sich ernsthaft mit dem Material befassen wollte - unter welchen Gesichtspunkten auch immer. Wenn das Folgende dazu beitragen kann, daß auch nur ein einziger Mensch ein solides Verständnis dessen erreicht, wer und was er ist, ist der Zweck schon erreicht. Eine Routine durchlaufen zu lassen, kommt weitgehend dem Versuch gleich, sich die Erinnerung an ein Ereignis aus der Vergangenheit zurückzurufen. Der Unterschied liegt in der unmittelbaren Klarheit jeder Einzelheit, sobald das Aufrollen beginnt. Die besten Ergebnisse sind offenbar zu erzielen, wenn man entspannt und allein ist. Wichtig ist, körperlich vollkommen wach zu bleiben, während das der linken Gehirnhälfte zuzuordnende Bewußtsein die Führung übernimmt. Denken Sie dann einfach an die Kennung- den Gegenstand der Routine- und warten Sie. Sie können sichNotizenmachen oder etwas auf Band sprechen, wenn sie versuchen, die Information in geschriebene oder gesprochene Worte umzuwandeln. Wenn Sie glauben, etwas versäumt zu haben, können Sie die Routine zurücklaufen lassen und noch einmal beginnen, entweder am Anfang oder an jedem anderen Punkt der Information/Erfahrung. Sie können einen imaginären HALT-Knopf drücken, falls das Telefon läutet. Allerdings muß man sich oft den Zustand der Entspannung neu erarbeiten, wenn man auf diese Weise unterbrochen worden ist. Die Routine ist aber nach wie vor da- «offen» an dem Punkt, wo Sie ausgestiegen sind. Das verlangt Zeit und Geduld, und daher die Notwendigkeit des Alleinseins. Die ersten Ergebnisse, nicht sehr handfest, aber dafür vielleicht zwingender, gab es in folgender Form:
Das Durchstreifen der Ringe Die erste innere Schicht oder der erste Ring erschien aus meiner nicht-physischen Sicht klarer und deutlicher. Alle dort konzentrierten sich offenbar ausschließlich auf Aktivitäten des physischen Menschseins. Jeder Versuch, Kontakt zu ihnen aufzunehmen oder ihre Aufmerksamkeit abzulenken, stieß schlechtestenfalls auf völlige Unbewußtheit und bestenfalls auf Verwirrung, Angst oder regelrechte Feindseligkeit. Alle bemühten sich darum, auf die eine oder andere Art am physischen Leben teilzuhaben, aber ohne jeden Erfolg. Allen schien ein Merkmal gemeinsam zu sein. Sie waren sich keiner anderen als der physischen Existenz bewußt. Nur durch wiederholte Beobachtung war es überhaupt möglich, diese erdnahen Menschen in etwa einzuordnen. Die Träumer: Diese Gruppe besitzt eine eindeutige Schwingung oder Strahlung, an der erkennbar ist, daß die ihr Angehörenden irgendwo in Zeit und Raum der jetzigen Erde einem physischen Körper verhaftet sind. Das läßt darauf schließen, beweist jedoch nicht, daß sie sich während des Schlafs im Zustand der Außerkörperlichkeit befinden. Sie setzen anscheinend das fort, was sie im Zustand physischen Wachseins unternommen haben, gerne vollbringen würden oder sich in ihrer Phantasie vorstellen. Einige machen einfach alle möglichen Bewegungen, andere versuchen, mit denen zu reden, von denen sie wissen, daß sie physisch wach sind, oder sie versuchen zu essen, zu trinken, zu arbeiten, zu spielen oder sich sexuell zu betätigen, spielen irgendwelche Rollen- und das alles, ohne enttäuscht zu sein. Bis auf wenige Ausnahmen nimmt niemand von ihnen wahr, was um ihn herum vor sich geht. Als Beweis für ihre Herkunft könnte gelten, daß sie plötzlich mitten in irgendeiner Aktion aufhören oder verschwinden. Wacht ihr irdischer Körper wieder aus dem Schlaf auf? Die Traumforscher sind vielleicht auf der richtigen Spur, sehen die Dinge nur unter falschem Blickwinkel. Die Eingesperrten: Sie haben große Ähnlichkeit mit der vorigen Gruppe und könnten zunächst mit ihr verwechselt werden, doch es bestehen einige wesentliche Unterschiede. Diese Gruppe besteht ausschließlich aus denen, die ihren gegenwärtigen physischen Körper ständig überreizt haben- sie sind physisch tot, wissen es aber nicht. Folglich versuchen sie ununterbrochen, ihr körperliches Dasein fortzuführen, an das sie sich gewöhnt haben. Sie halten sich oft in der Nähe physischer Orte, von Häusern etwa, und physischer lebender Personen auf, mit denen sie sich verbunden fühlen. Einige versuchen
immer wieder, in ihren toten physischen Körper zu gelangen und ihn mit neuem Leben zu erfüllen, sogar noch im Grab- was die eigenartigen Strahlungseinflüsse erklären könnte, die manchmal auf Friedhöfen wahrgenommen werden. Die Qualen, die sie durchmachen müssen, wenn sie die Einäscherung ihrer sterblichen Überreste mitansehen, sind sicher einige Gedanken wert. Wie die Träumer sind auch die Angehörigen dieser Gruppe restlos und wahnartig an das Zeit-Raum-Materielle gebunden. Außerdem sind sie offenbar umfangen von emotional bedingten Ängsten und Trieben, die sie auszuleben versuchen, aber nie zum Abschluß bringen. Als Gruppe bilden sie das Haupthindernis im Strom der menschlichen Lernerfahrung. Bis sie erreicht werden und Hilfe erhalten oder sich ein Bewußtseinsschimmer zeigt, bleiben sie jahre-, vielleicht jahrhundertelang in diesem Zustand des Eingesperrtseins. Ihre Zahl steigt ständig und wird das solange tun, wie die Wertvorstellungen der augenblicklich lebenden Menschen, die die Bedingungen dafür schaffen, unverändert bleiben. Die Wilden: Sehr viel seltener vorkommend als die vorige Gruppe, aber mit den gleichen Triebkräften, die jedoch ganz anders ausgedrückt werden. Der Grund liegt in ihrem anders gelagerten Bewußtsein. Die Wilden merken nicht, daß sie die Möglichkeit verloren haben, ihren physischen Körper zu gebrauchen, und sie nehmen nur die Wirklichkeit physischer Materie wahr. Sie sind sich jedoch durchaus bewußt, daß sie irgendwie andersartig sind. Sie verstehen das Warum und Wie nicht und haben auch nicht das Verlangen, es zu lernen. Das einzige, was sie erkennen, ist, daß dieser Unterschied sie von sämtlichen Einschränkungen, Verpflichtungen und Verhaftungen befreit, die Teil ihres physischen Lebens waren. Sie stellen das als die absolute Freiheit dar und versuchen, sich entsprechend auf die einzige Art auszudrücken, die sie kennen- mit einem Wiederholen physischer Aktivitäten. Daher nehmen ihre Bemühungen, sich am physischen menschlichen Leben zu beteiligen - das sie als allgegenwärtig wahrnehmen-, viele bizarre Formen an. Der früher erwähnte Besuch bei dem Sexhaufen ist ein Beispiel. Es gibt Mutmaßungen, daß ein menschliches physisches Bewußtsein, wenn es im Zustand des Wachseins aus welchen Gründen immer «lose" oder schwach wird, einem dieser Wilden Gelegenheit zum "Huckepack" bieten kann, nur damit er es einmal erlebt. Wie oft so etwas vorkommt, kann ich aus meiner gegenwärtigen Sicht nicht sagen. Ich hoffe, nur sehr selten. Denn sie können gelegentlich bösartig werden. Es gab viel zu lernen von diesen inneren Ringen, meistens unter
schwierigen Bedingungen, wenn die eigene Sichtweise noch ganz befangen ist in der menschlichen Zeit-Raum-Illusion. Es ist sinnlos, von den vielen Kontaktversuchen mit den dortigen Bewohnern berichten zu wollen. Sie können es selbst ausprobieren, ohne sich erst in den Zustand der Außerkörperlichkeit bemühen zu müssen. Befragen und beobachten Sie Leute, die einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung einer Großstadt darstellen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind eine eingeschränkte Version und viel einfacher zu handhaben. Der Ursprung solchen Beschäftigtseins scheint in jedem einzelnen Fall eine extreme Verzerrung des ursprünglichen Selbsterhaltungstriebs zu sein. Offensichtlich gibt es Methoden, mit denen im Einzelfall und in relativ großem Umfang Rettungen gelingen- und der Vorgang hält an. Ich selbst war, soweit ich mich erinnern kann, nur ein- oder zweimal beteiligt, und ich bin nicht sonderlich stolz auf meine Anstrengungen. Ich habe ein, zwei Kleinigkeiten gelernt. Erstens das Bewußtsein des Mißklangs uneinheitlicher, ungerichteter Strahlung, die durch menschliches Denken hervorgerufen wird - das M •Bandrauschen, wie ich es genannt habe. Zweitens, wie ich meine Wahrnehmung reduzieren kann, um sie auf ein erträgliches Maß zu bringen. Wieder das Bedarfssyndrom. Es ist ein netter kleiner Trick, selbst im Zustand physischen Wachseins. Der nächstäußere Ring ist ziemlich unkompliziert. Er besteht aus denen, die wissen, daß sie nicht mehr physisch leben, aber weder ein Bewußtsein noch eine Erinnerung an irgendeine andere Möglichkeit haben. Oft sind sie durch den Verlust wie betäubt und verweilen in einem passiven Zustand der Bewegungslosigkeit und des Nichtwahrnehmens, als warteten sie darauf, daß sich etwas ereignet. Sie lassen sich im allgemeinen leicht ansprechen, unterweisen und zu einem geeigneten, weiter außen liegenden Ring führen. Die Bevölkerung hier ist vergleichsweise klein und bleibtinfolge der durch die äußeren Ringe gewährten Unterstützung mehr oderweniger auf dem gleichen Stand. Der nächste Ring, den man erreicht, wenn man weiter nach außen vordringt, ist der größte. Er enthält scheinbar unzählige Nebenringe. Alle Bewohner dieses Rings fallen unter eine allgemeine Kategorie: Sie wissen zumindest, daß sie den physischen Tod hinter sich haben. Unklarheit und unterschiedliche Auffassungen können auftreten, wenn es darum geht, was und wo sie zu diesem Zeitpunkt sind; daher auch häufig die scharfe Abgrenzung der Nebenringe. Ungefähr in der Mitte dieses Rings gibt es so etwas wie einen Nullpunkt, der von
außen noch recht gut wahrnehmbar ist. Er wird erzeugt durch das Bestehen zweier symbolisierter Kraftfelder, die sich überschneiden und einen fast gleich starken Druck/Einfluß ausüben, ohne aufeinander einzuwirken. Es gibt keine stehenden Wellen infolge aufeinanderprallender Frequenzen, da die beiden Felder nicht kompatibel sind. Die Analogie zu einem Stabmagneten mit positivem und negativem Feld, die sich in der Mitte des Stabes treffen, ist nicht möglich. Zutreffender ist es, sich ein Schwerkraftfeld vorzustellen, das in einer Richtung Anziehungskraft ausübt, und, wie die Handlung einer Situationskomödie im Fernsehen, gleichzeitig auch in einer anderen. Die beherrschende Kraft auf der Innenseite eines solchen Nullpunktes ist die Menschliche Zeit-Raum-Illusion (abgekürzt MZRI). Sie ist am stärksten in den ionersten Nebenringen und nimmt nach außen ständig ab, bis sie am äußeren Rand praktisch bedeutungslos ist. Die beherrschende Kraft auf der äußeren Seite dieses Ringes ist die Nichtphysische Realität, kurz NPR. Sie kann nicht näher beschrieben werden, denn für das wenige, das man darüber weiß, gibt es keine genaue Übersetzung. Die NPR-Wirkung, spiegelbildliche Feldstärke, ist am äußersten Rand am stärksten, nimmt zum Nullpunkt hin allmählich ab und dann exponential zum inneren Rand des Rings hin .. Das Muster der Passage eines Menschen durch diesen Ring ist, wieder von außen betrachtet, äußerst faszinierend. Es besteht aus Energie, in für den Menschen erfahrbarer Form, und bewegt sich in zwei Richtungen, nach innen und nach außen. Der nach innen fließende Strom setzt sich zusammen aus neuer Energie aus dem NPR-Bereich, die zuerst auf das MZRI-Feld trifft, und von diesem durch mehrere Existenzen im Menschlichen immer stärker angezogen wird. Dieser spezielle Ring wird schneller durcheilt, sobald der Nullpunkt überschritten ist. Von dem Punkt ab nach innen beschleunigt sich die Bewegung zum inneren Rand des Rings hin und über ihn hinaus und kommt im allgemeinen im untersten der inneren Ringe zum Stillstand. Der nach außen fließende Strom beginnt, nachdem sich das menschliche Wesen vom ionersten Ring gelöst oder ihn umgangen hat, den zufällig scheinenden, aber sehr sorgfältig zu nehmenden Weg durch diesen größten Ring. Für einige ist dieser Weg vergleichsweise direkt, mit nur wenigen noch-menschlichen physischen Existenzen, die für den Antrieb sorgen. Andere, die große Mehrheit, brauchen bis zu mehrere hundert Leben als Menschen und Tausende von Erdenjahrzyklen, um den Prozeß abzuschließen. Die Gründe für diesen erheblichen Unterschied sind mir nicht ersichtlich. Eine Besonder-
heit des direkteren Weges ist aber anscheinend die sorgsame Auswahl von Lebenserfahrungen als Mensch und ihre Ausführungangesichts dessen, was man als statistisch unmögliche Wahrscheinlichkeit bezeichnen könnte. Die beiden Wege vereinigen sich am äußeren Rand des Rings und führen zum äußersten Ring. Der äußerste Ring, ein einzelner Ring, besteht ausschließlich aus denen, die sich auf ihr letztes Erlebnis als Menschen vorbereiten- die Letzten oder Senioren, wie man will. Sie haben ihr graues Aussehen und auch viel von ihrer menschlichen Form verloren; sie strahlen fast weiß und sind hin und wieder von einem funkelnden Muster umgeben. Sie sind fest geschlossen und reagieren auf keinen Kommunikationsversuch, außer vielleicht untereinander. Es ist schwer, ihren abschließenden Wiedereintritt in das menschliche Erlebnis zu beobachten. Er erfolgt zu schnell, wohl augenblicklich. Ihr Austritt aus dem abschließenden Zyklus stellt sich als ein funkelndes, glühendes Licht dar, das sich rasch nach außen durch die Ringe bewegt und aus unbekanntem Grund gelegentlich innehält. Nach dem Passieren dieses äußersten Rings entschwinden sie plötzlich der Wahrnehmung, ohne ein Restbild oder eine Spur zu hinterlassen. In mancher Hinsicht ähnelt die gesamte Erfahrung des menschlichen Lebens in etwa dem unschuldigen Bekanntschaftschließen mit einem Rauschgift oder -mittel, beispielsweise Alkohol. Der erste Schluck schmeckt nicht gut, doch die Wirkung ist interessant, etwas Neues. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit trinkt der Neuling zwei Gläser, nur um zu sehen, ob die Wirkung sich steigert- und das tut sie. Fehlt die Beherrschung, wird das Trinken zur vertrauten Gewohnheit, zum Weg in die Gosse. Nichts ist für ~en abhängigen Trinker wichtiger, nichts beherrscht ihn mehr als der Gedanke, wie er an den nächsten Schluck herankommt. Ein fast völliger Gedächtnisverlust ist die häufige Folge, und was es noch schlimmer macht, es fehlt meist der Wunsch, sich zu ändern. Er hat vergessen, wer er ist, und es ist ihm alles egal. Bis zur Besserung und Erinnerung ist es ein langer, langsamer und manchmal schmerzvoller Weg. Ist der Unschuldige ihn jedoch einmal gegangen, hat er sich in einen Zustand verwandelt, in dem er völlig anders ist als derjenige, der damals den ersten Schluck probiert hat. In einem Punkt stimmt diese Analogie allerdings nicht: In der Erlebnisabfolge des menschlichen Lebens herrscht ständiger Wandel. Als Diagramm könnte man den Weg des menschlichen Erlebens etwa wie folgt darstellen:
ORT
STROM NACH INNEN (d. h. nach unten)
STROM NACH AUSSEN (d. h. nach oben)
EINTRITT/AUSTRITT
NPR Erstling
Abschluß
Nach: Menschlicher Körper Zeit: Das ganze Spektrum
Nach: Nach Hause? NPR
ZWISCHENBEREICH
UMFELD (Bewußtseins-Fokus) NPR: 95% MZRI: 5% ÄUSSERSTER RING
Die Letzten (Senior) Unbestimmt
UMFELD (Bewußtseins-Fokus) NPR: 8o% MZRI: 20% HAUPTRING ÄUSSERES VIERTEL
UMFELD (Bewußtseins-Fokus) NPR: 6o% MZRI: 40%
1
Nach: Letztes Erlebnis als Mensch Zeit: Das ganze Spektrum
i
Erste Wiederholer, häufig Nach: Menschlicher Körper
Wiederholer seit langem
Zeit: Das ganze Spektrum
Zeit: Ausgewählt
Nach: Ausgewählter menschlicher Körper
Kennungen: Kontemplative, Philosophen, bestimmte religiöse Gruppen, Verfechter des Dienstes an der Menschheit, Helfer, Führer, Rettungsarbeiter, sonstige
r
ORT
STROM NACH INNEN
STROM NACH AUSSEN
(d. h. nach unten)
(d. h. nach oben)
HAUPTRING OBERES VIERTEL
Erste Wiederholer, Spur
UMFELD
Nach: Menschlicher Körper Zeit: Zufall
Wiederholer seit langem, mit Unterbrechungen Nach: Erforderter menschl. Körper Zeit: Koordiniert
(Bewußtseins-Fokus J NPR: 50-55% MZRI: 45-50%
HAUPTRING UNTERES VIERTEL UMFELD
(Bewußtseins-Fokus J NPR: 30% MZRI: 70%
Kennungen: Bestimmte religiöse Gruppen, Quantenphysiker, transpersonale Psychologen, geschichtliche humanitäre Führer, Spezialisten
1'
Regelmäßige Wiederholer Nach: Erwünschter menschl. Körper Zeit: Jetzige Kennungen: Bestimmte religiöse Gruppen, Freunde und Verwandte aus der Jetztzeit, Ruhe- und Erholungseinrichtungen, nach den physischen Routinen errichtete Gebäude, Anlagen, Landschaften etc. und ebensolche Aktivitäten, einschließlich Himmel und Hölle
ORT
STROM NACH INNEN
STROM NACH AUSSEN
(d. h. nach unten)
(d. h. nach oben) Kurzwiederhol er Nach: Erwünschter menschl. Körper Zeit: Jetzige
HAUPTRING INNERES VIERTEL
UMFELD
(Bewußtseins-Fokus)
Kennungen: Flüchtlinge aus unteren Ringen Rehabilitationszentren, Unterrich tsklassen, Nonkonformisten, Schuldige
NPR: s% MZRI: 95%
1'
WARTERING
Erstlinge, Kurzwiederholer
UMFELD
Nach: Inneres Viertel, Hauptring Zeit: Unbestimmt
(Bewußtseins-Fokus) NPR:o MZRI: o
Kennung: Gesamtspektrum
1'
Kurzwiederholer, Erstlinge
INNERSTER RING UMFELD
(Bewußtseins-Fokus) NPR:o MZRI: roo% TRÄUMER EINGESPERRTE WILDE SCHLÄFER MENSCHEN IM KÖRPER UMFELD
(BewußtseinsFokus) NPR: Spur MRZI: 99,999999%
Nach: Stau, Stagnation Zeit: Unbestimmt
Erstlinge Nach: Alle anderen Ringe Zeit: Das ganze Spektrum
Wiederholer Kennung Gesamtspektrum Nach: Verschiedene äußere Ringe Zeit: Das ganze Spektrum
Eine andere Möglichkeit, den Vorgang mit heutigen Begriffen zu beschreiben: Die Einheit (das ursprüngliche Du?) wird vom menschlichen Erdkraftfeld angelockt und angezogen. Die Einheit hat sich entschlossen, einen nahen Vorbeiflug durch das Feld zu unternehmen, um sich Daten und Informationen zu beschaffen. Das verringert die Geschwindigkeit in der Einheit um mehr, als nach ihrer Berechnung durch Reibung verlorengehen dürfte, was auf dem unerwarteten Adhäsionsfaktor der Partikel innerhalb des Feldes beruht. Die Verringerung ist so groß, daß die Fluchtgeschwindigkeit unterschritten wird und die Einheit unerbittlich in eine elliptische Umlaufbahn gerät. Bei jedem Umlauf berührt die Einheit erneut das menschliche Erdkraftfeld und nimmt dabei weitere Adhäsionspartikel auf, was die Geschwindigkeit noch stärker reduziert- was wiederum die Erdnähe der Umlaufbahn vergrößert. Schließlich bricht die Umlaufbahn zusammen und gibt der nun stärkeren Anziehungskraft des Erdfeldes nach, und die Einheit siedelt sich im Feld selbst an und wird eines seiner Bestandteile. Um wieder zu starten und die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen, muß die Einheit (I) die Adhäsionspartikel entfernen, die die Schwierigkeiten hervorgerufen hatten, als sie Informationen/Daten/Erfahrungen aufnehmen wollte, um etwas Wertvolles mitbringen zu können; (2) genügend Energie entwickeln und speichern, um sowohl die Start- wie die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen, was sehr viel mehr Energie erfordert als zum Zeitpunkt des ursprünglichen Eintritts vorhanden war, und zusätzliche Reserven anlegen, um die Mehrbelastung an Bord auszugleichen. Die Lösung ist schwierig, weil es an wirksamen Verfahren zur geeigneten Entgiftung und Beseitigung von Adhäsionspartikeln fehlt wie auch an den selbst einfachsten Methoden zur richtigen Energiedestillation und -akkumulation. Das Freimachen ist daher, milde ausgedrückt, ein langwieriger und beschwerlicher Prozeß. Das Entscheidende ist, mit einer ballistischen Flugbahn zu beginnen, der sich eine elliptische Umlaufbahn anschließt, deren entfernteste Punkte immer weiter auseinanderrücken, bis die Fluchtgeschwindigkeit erreicht ist. Danach kann die Einheit mit ihrer Last zu ihrer Ursprungsbasis zurückkehren- oder dank der vermehrten Energie zu weiteren Erkundungen ausziehen. Das hier Gesagte ist bestenfalls eine Verallgemeinerung. Es ist die Vereinfachung eines sehr komplexen und schwierigen Musters von Bewegungen, wie sie aus einer Sicht von ·außen wahrgenommen wer-
den. Es wurde bewußt frei von allem Menschlichen gehalten, soweit das einem Menschen möglich ist, in der Überzeugung, daß eine solche Strenge die Aufmerksamkeit und das Verständnis sammelt, die latent in der Anlage der linken Gehirnhälfte vorhanden sind. Trotzdem bleibt das Problem bestehen- die Notwendigkeit, sich in einer Form auszudrücken, die für das menschliche Bewußtsein entfernt annehmbar ist. In dem obigen Flußdiagramm wurde zu zeigen versucht, wo das Handeln erfolgt, in das wir alle so sehr verstrickt sind. Man könnte es als das Erde-Mensch-Energieumfeld bestimmen, die MenschlicheZeit-Raum-Illusion. Es ist eine Zusammenfassung, die auf den Erkundungen mehrerer hundert Menschen beruht, wobei sich diese Erkundungen einer wörtlichen Übersetzung größtenteils entziehen. Jede einzeln festzuhalten würde ein ganzes Buch ergeben, wenn es überhaupt möglich wäre. Deshalb muß diese Grundlinie für den Augenblick genügen. Wir könnten uns verlieren, mit oder ohne, doch mit solch einer Grundlinie sind unsere Chancen besser. Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, fehlt in dem ganzen Ablauf ein wichtiges Element. Ich habe es nicht eingefügt, weil ich es nicht kenne. Routine BHP-1
Komprimiertes Lernen -Kategorie Menschen Bei der Betrachtung des menschlichen Gefüges sollten wir als erstes berücksichtigen, daß ein kleiner Prozentsatz vor dem jetzigen Aufenthalt in der Zeit diese Erfahrung noch nie gemacht hat. Einige von ihnen haben vielleicht physische Lebenserfahrungen in anderen Teilen von Zeit und Raum und in einer anderen physischen Gestalt hinter sich, doch dies ist ihre erste Runde als Mensch. Andere Erstlinge haben nie in irgendeiner physischen Form gelebt. Zeit-Raum und physische Materie, insbesondere die Existenz des Menschen auf Erden, stellen eine interessante Anomalie dar. Sie besitzen einige Besonderheiten, die einzigartig in der gesamten Entwicklung von Intelligenz und Bewußtsein sind. Als Folge davon übt das menschliche Leben auf viele einen starken Reiz aus. Für einige ist es wie der Besuch in einem riesigen Vergnügungspark mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher aufregender Möglichkeiten - ein Jahrmarkt, wo die allgemeinen Regeln (im nichtirdischen Sinn) kurzfristig aufgehoben sind. Sie streben das menschliche Dasein aus reiner Neugier an. Sie haben eine Routine über diesen interessanten Zu-
stand erhalten und möchten herausfinden, wie es ist, wenn man daran Anteil hat. Viele, die das menschliche Dasein zu einem bestimmten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte beobachtet haben, kommen zu dem Schluß, daß es eine ideale Gelegenheit für ein Experiment bieten könnte, das sie in ihrer Zeit der Kontemplation ersonnen haben. Gerade die Besonderheit des menschlichen Daseins an einem bestimmten Punkt der Entwicklung liefert die Gelegenheit, solch eine Idee auszuprobieren. Andere sind der Ansicht, daß die Einschränkungen, denen man als Mensch durch das physische Eingesperrtsein unterliegt, auch die Konzentration bestimmter Energien hervorrufen, die nur in diesem Zustand vorhanden sind. Er bildet also die einzige Möglichkeit, solche Energien anzuwenden. Der bei weitem größte Anreiz, der alle anderen weit überflügelt, ist das Ergebnis des Menschseins. Ist man einmal jemandem begegnet, der seinen Abschluß gemacht hat, kennt man danach nur noch ein Ziel: selbst ein solcher Abgänger werden, sobald man weiß, daß es möglich ist. Und das ist es. Daher "begeben wir uns ins Physische" um dessentwillen, was es ist- ein intensiver Lernprozeß, eine äußerst ungewöhnliche Schule. Mit inbegriffen ist, daß ein wesentlicher Teil dieses Lernprozesses die Vermischungzweier verschiedenartiger Energieausprägungen erbringen soll. Die eine tritt als Mann ein, die andere als Frau. Die Triebe, Bedürfnisse, die jeweilige Kultur und andere Faktoren dienen vielleicht alle dazu, die Anpassung, das Verschmelzen und Verstehen zwischen diesen beiden Bewußtseinssystemen buchstäblich zu erzwingen. Die Bedingungen für den Eintritt als Mensch in das physische Leben sind verhältnismäßig streng. Es ist so, als würde man eine detaillierte Vereinbarung treffen. Zuerst muß die Energieform zustimmen, daß Zeit-Raum wirklich existiert. Ohne diese Zustimmung ist es unmöglich, ein erstes menschliches Bewußtsein zu erhalten. Die Energieform muß zustimmen, daß es eine Zeit gibt, etwa die 8oer Jahre unseres Jahrhunderts oder irgendein anderer Zeitrahmen nach irdischer Zeitrechnung. Es muß außerdem eingeräumt werden, daß tatsächlich ein Planet Erde in der Form entworfen und erschaffen worden ist, wie er existiert. Sie muß ferner zustimmen, daß das als Mensch ausgedrückte Bewußtsein gewissen Eigenarten und Beschränkungen unterliegt. Das Verhüllen oder Vergessen aller vorherigen Erfahrungen ist ein Teil des Prozesses. Es soll sicherstellen, daß die Arbeit als Mensch
möglichst wenig durch frühere Lebensmuster, physische und aus anderen Wirklichkeiten, behindert wird. Man beachte, daßalldas nur auf der bewußten Wahrnehmungsebene erfolgt; es wird nicht vom Wesenskern der Energieform entfernt, die die Vereinbarung akzeptiert. Alle Erfahrung bleibt in einem nicht-bewußten Zustand bei der neuen menschlichen Energieform. Das ist wichtig, denn eine solche Erfahrung oder ein solcher Zweck kann durchaus das grundlegende Motiv sein, das die treibende Kraft hinter dem Wirken einer solchen Energie in menschlicher Gestalt darstellt. Sobald eine Entscheidung oder Übereinkunft erreicht ist, wird ein günstiger und wahrscheinlicher Zeitpunkt für den Eintritt/Geburt ausgewählt. Dabei werden genetische, umweltbedingte, soziale, politische und wirtschaftliche Elemente berücksichtigt, die helfen können, das Ziel des Eintritts zu erreichen, wenn auch nicht absolut. Infolge der Möglichkeit, daß nicht alle Faktoren angemessen und geeignet sind, wird oft ein Eintritt vorgenommen einfach in der Hoffnung, daß sich die Ziele dennoch verwirklichen lassen. Oft sind so viele Veränderliche gegeben, daß allein das eine äußerst verlockende Herausforderung ist. Einfach versuchen, der Wahrscheinlichkeit ein Schnippchen zu schlagen oder sie durch Gedanken und Handlungen zu verändern. Einige verfahren so, andere nicht. Ein anderer Faktor ist, daß die Nachfrage nach bzw. der Bedarf an ausgesuchten neuen Eintrittspunkten das Angebot bei weitem übersteigt. Daher wird das Warten vielen sozusagen zu lang, und sie nehmen den Eintritt auch unter höchst ungünstigen Umständen in Kauf. Sehen wir uns den Lernprozeß und die Aufnahme von Informationen aus der Sicht eines Erstlings an, erhalten wir einen guten ersten Überblick. Beim Eintritt (Geburt) ist der Erstling überrascht und entsetzt über die äußerst harten Beschränkungen des physischen Körpers. Er kann sich nicht mehr beim bloßen Gedanken oder Wunsch frei und unbehindert bewegen. Daher entfällt ein beträchtlicher Teil der ersten Wochen des Daseins als Mensch auf bewußte und frustrierende Anstrengungen, die Beherrschung über diesen neuen irdischen Körper zu erlangen. Gleichzeitig ist er überwältigt von wunderlichen Bedürfnissen nach Nahrung- ein Prozeß, der im vorigen Dasein automatisch ablief. Dem allen füge man einen Schwall starker, chaotischer Signale hinzu, die aus zuvor nie wahrgenommenen Sinnesquellen strömen, die fünf Sinne, dann bekommt man allmählich ein Gefühl für den traumatischen Zustand, der durchlaufen wird. Es gibt Anzeichen dafür, daß die Auswirkungen noch sehr viel ernster wären, erhielte der Erstling nicht Kräftigung und Stärkung während seiner
unbewußten Phasen (Schlaf) durch interesssierte und besorgte Beobachter, die in der Wirklichkeit außerhalb von Zeit und Raum zurückgeblieben sind. Aus diesen Anfängen entwickelt sich das primäre Lernsystem, das sich das ganze Menschenleben hindurch hält. Es besteht in der Lenkung des aktiven Bewußtseins. Schmerz oder Lust, wie sie über die fünf physischen Sinnesorgane vermittelt werden, lenken die Aufmerksamkeit auf das Ereignis, das gerade erlebt wird, und dieses Erlebte wird dann gelernt und gespeichert. Sind darüber hinaus Empfindungen im Spiel, steigert sich der Speicherungsprozeß ganz erheblich. Auch extremes körperliches Erleben vertieft den Lernprozeß. Einfach ausgedrückt, der Nachdruck des Lernens (Merken, Erinnern) steht in direkter Beziehung zur Stärke des Erlebnisses. Umgekehrt, je nichtssagender das Erlebnis, desto geringer die Aufmerksamkeit, was den Lernprozeß entscheidend abschwächt. Das primäre Lernen bildet die Datengrundlage, nach der wir im wesentlichen unser physisches Leben ausrichten. Andere Lernprozesse beeinflussen unsere Gedanken und Handlungen, doch das eigentliche Muster unseres Handeins geht zurück auf das primäre Lernen. Das sekundäre Lernen, ein anderes Muster, das das Menschenleben über gegenwärtig ist, erfolgt jenseits dessen, was wir unsere Bewußtseinsebene nennen. Es ist das Aufnehmen von Daten über unsere fünf physischen Sinne, worauf unsere Aufmerksamkeit und Konzentration nicht eingestellt sind. Das geschieht im physischen Leben oft genug im Wachzustand und wird mit allen Einzelheiten gespeichert. Aber infolge der mangelnden Aufmerksamkeit stehen dem Bewußtsein des Menschen meist weniger als zwanzig Prozent dieses sekundären Lemens über das Erinnern zur Verfügung. Dennoch greift der einzelne, ohne es zu wissen, auf diesen gesamten Erinnerungsfundus zurück, wenn es erforderlich wird. Diese nichtbewußten Erinnerungen färben und beeinflussen sehr stark unsere Gedanken, Entscheidungen und Handlungen, und wir merken es nicht einmal. Eine dritte Form des Lernens stellt sich ein, wenn wir uns im zyklischen nichtbewußten Zustand (Schlaf) befinden. Auf der wachen Bewußtseinsebene erinnern wir uns nur sehr wenig an solche Aktivität, obwohl sie tief einsinkt und Teil des Gedächtnis-Erfahrungssystems wird, auf das wir unsere Lebensaktivität gründen. In kultureller Hinsicht sind wir erzogen worden, den Ereignissen am wenigsten Bedeutung beizumessen, an die wir uns nicht erinnern, und den Einfluß praktisch nicht zur Kenntnis zu nehmen, den sie auf unsere
Handlungsweise/Erfahrung haben. Trotzdem ist, vom Standpunkt eines äußeren Beobachters aus gesehen, der automatische Gebrauch dieses Lernprozesses sehr gut sichtbar. Eines der grundlegenden Lernsysteme, das im Verlauf der Menschheitsgeschichte von verschiedenen Kulturen ersonnen wurde, ist zwar sehr verbreitet und anerkannt, jedoch äußerst unnatürlich. Zum größten Teil übergeht es völlig die vorhandenen und wirksamen primären und sekundären Lernprozesse. Folglich erfordert gerade dieses Künstliche, dieses Fehlen natürlicher Mittel zur Lenkung der Aufmerksamkeit, eine Form der Hingabe und eine Disziplin, die dem Durchschnittsbewußtsein des Menschen im allgemeinen nicht zur Verfügung stehen. Die Aufmerksamkeit ist unstet, schwankt, vor allem im einfachen Bereich sich wiederholender Erlebnisse, was das Lernen sehr behindert. So unausgegoren das scheinen mag, werden solche Lernmethoden vom Menschen doch sehr hoch bewertet, und praktisch alles dreht sich um das Wissen, das Verstehen sowie die Beherrschung und Anwendung physischer Materie, das darin erzeugte Energiesystem eingeschlossen. Noch wesentlicher ist, daß dieses beherrschende und doch so künstliche und begrenzte Lernsystem ausschließlich über die Eingabe durch die fünf physischen Sinnesorgane arbeitet. Dadurch hat es die Wirkung, auch noch die letzte Spur von Ursprung und Identität zu tilgen, die dem einzelnen geblieben ist. Das ist gleichzeitig der Kern des Problems und die große Herausforderung an die neu gekommene, noch naive Energieform. Wenn der Erstling sein Menschenleben lebt, hat er praktisch nichts, was seine Geistestätigkeit in andere als die Richtungen lenkt, die direkt mit der physischen Materie von Raum und Zeit zusammenhängen. Zum Unglück für uns Menschen umfaßt das auch die Vereinigungen, die Glaubenssysteme liefern. Diese Glaubenssysteme führen sich zurück auf Individuen sowohl der Gegenwart wie der Vergangenheit, die ihr Wissen um Ursprung und Identität während ihres Aufenthalts als Menschen behalten haben. Bei der Übertragung in verbale menschliche Kommunikation, durch die mündliche Weitergabe sowie durch zahllose Rückübertragungen geht viel verloren. Es bleiben nur Teile des Ursprünglichen erhalten. Traurigerweise versuchen diese Teile, die Wirkungen und nicht die Ursachen zu lehren. Nur sehr selten gewähren sie einen ungehinderten Zugang zur Quelle. Wenn sich der Erstling dann durch das physische menschliche Leben bewegt, nimmt er viele unerwartete DinJ?:e auf. Die stärksten
davon sind emotionaler Art, das heißt, eigentlich eher verzerrte Emotionen, die sich ausschließlich auf einen Ausdruck in der ZeitRaum-Wirklichkeit beziehen. Sie erreichen eine solche Wucht, daß es praktisch unmöglich ist, sie in der Erfahrung nur eines einzigen menschlichen Lebens unterzubringen. Die Folge ist das zwanghafte Bedürfnis zum erneuten Eintritt und Durchlauf, um das zu vervollständigen, was begonnen worden ist, um das zu erledigen, wofür beim letztenmal keine «Zeit" war, um vermeintliche "Schulden•• zurückzuzahlen- die Liste ist endlos. Die Motivation, die aus einem Erstling einen Wiederholer werden läßt, kann demnach ganz einfach formuliert werden: Das physische menschliche Leben macht süchtig. Es gibt zwei sehr bedeutsame Umstände, die ein solches Süchtigwerden hervorrufen, oder einen Verfall der Umlaufbahn, wenn Sie das vorziehen. Man bringe die beiden zusammen und verwebe sie eng miteinander, dann begreift man sehr schnell, wie schwer das menschliche System des komprimierten Lernens sein kann, vor allem für den, der unwissend und uninformiert ist. Das kann selbst Teil der Schulung sein. Alle Versuche, die Lernmethoden zu erklären, bleiben für die, die nie ein Mensch gewesen sind, fast unverständlich. Ebenso ist es äußerst schwer, einem menschlichen Erstling den Status nach dem Abschluß zu beschreiben. Die beiden Umstände, um die es geht, sind die Verzerrung des Selbsterhaltungstriebes und die Ausbreitung der Primärenergie. Die Verzerrung des Selbsterhaltungstriebes Wie den Tieren, Pflanzen und allem anderen organischen Leben wird auch dem Menschen bei der Geburt der starke Wille mitgegeben weiterzubestehen, sich weiterzuentwickeln und weiterzuleben, sich also selbst zu erhalten. Das kommt auf zwei grundlegende Arten zum Ausdruck: Schutz und Erhaltung des Körpers Das erste Erfordernis ist die Beschaffung und Aufnahme von Nahrung und Wasser. Dem folgt der Zwang, den Körper angenehm warm oder kühl zu halten. Das nächste ist die Notwendigkeit, ihn vor schädlichen Übergriffen zu schützen, was vom Schutz vor anderen Menschen und Raubtieren über Insekten bis hin zum kleinsten Virus reicht. Die Frage Kampf oder Flucht kommt dann auf, wenn zwei oder mehrere dieser Notwendigkeiten in direkten Konflikt um ihren Vorrang treten.
Das ist unumstritten- wo wäre also dann das Problem? Die meisten Menschen kümmern sich die meiste Zeit, die sie wach sind, auf die eine oder andere Weise um diese Dinge. Eine Wahl in dieser Frage ist nicht möglich. Sie gehören zur o,ooor Prozent großen Spitze der menschlichen Pyramide, wenn Sie mit Sicherheit wissen, daß diese Bedürfnisse morgen, in der nächsten Woche, für den Rest Ihres Lebens befriedigt sein werden- durch Ihr eigenes Handeln, durch Ihre Familie oder durch «Ihren" Staat. Auch die massiven Verzerrungen, die über die Grundbedürfnisse hinausgehen, sind nichts Neues. Das Lagern von Nahrungsmitteln oder anderen Gütern für den Fall, daß sich in der Zukunft einiges ändert; eine unendliche Vielfalt von Nahrungsmitteln, die weniger der reinen Ernährung dient als sich an Geschmack und Ästhetik richtet; besondere Arten der Essenszubereitung und dazu gehörige Dienstleistungen; •• Nahrungsmittel" zur Unterhaltung, wie Alkohol, Rauschmittel, Tabak u. a. m., und zurück in diesem Kreis, Nahrungsmittel, die ccgut" für uns sind und uns gesund halten. Kleidung, die uns nicht nur wärmt, sondern auch schmückt, die gewünschte Farbe oder Beschaffenheit hat, für jede Gelegenheit etwas anderes und selbstverständlich in rasch wechselndem Stil. Schutz, der weit über die Hütte in den Bergen hinausgeht, größer und/oder in bevorzugter Lage, eingerichtet und verändert mit den neuesten Möbeln, Gebrauchs- und Schmuckgegenständen, nach dem Geschmack des einzelnen oder eher nach der gerade herrschenden Mode, weit weniger dient es der Annehmlichkeit oder einem weiterreichenden "Bedürfnis". Diese Übertreibungen haben den Punkt erreicht, daß es tatsächlich schwer wird zu sterben. Umfassende und teure institutionalisierte Systeme zur Erhaltung des Lebens sind ein Beispiel: Den Körper am Leben erhalten, ohne Rücksicht auf individuelle Umstände. In einigen ••zivilisierten" Gesellschaften gilt es sogar als Verbrechen, sich das Leben zu nehmen. Wen will man zur Rechenschaft ziehen, wenn es gelingt? Um diese Gegebenheiten zu rechtfertigen, gibt es zahllose Gründe, von denen nur wenige einer kritischen Prüfung standhalten könnten. Noch verwickelter wird es durch das Prinzip des Wettbewerbs, sowohl im Nehmen wie im Geben, was das irdische Naturgesetz von Angebot und Nachfrage voll ins Spiel bringt. Und zum Schutzall dieser angesammelten Dinge, die dem Körper dienen, der Sie sind: Schlösser an den Türen, Zäune um Häuser, Türen und Tore, Gesetze und Bestimmungen, Medikamente und Drogen, Waffen, Polizisten in Streifenwagen, Anwälte, Ärzte, Patentrezepte
für jedes Problem, Städte und Nationen, Banken, Armeen und Atombomben. Diese Verzerrung enthält den «Klebstoff", der die schweren Partikel an die Energieform bindet- und alles begann schon mit den ersten Stämmen, die Ackerbau und Viehzucht trieben. Umfassender Overkill durch den Selbsterhaltungstrieb- alles physisch. Nichts anderes zählt. Es mußte so kommen, weil der freie Wille nun einmal ist, was er ist. Sexualität und Fortpflanzung Die stärkste Ausprägung des Selbsterhaltungstriebs drängt die anderen in den Hintergrund. Sie unterliegt daher noch schwereren Verzerrungen als alle anderen. Die bedeutendste Verzerrung war und ist die Illusion, daß der Geschlechtsakt als ein schöpferischer Akt von sich aus das schöpferische Gefühl der himmlischen und göttlichen Liebe hervorrufen würde. Die Folgen sind Bindungen und Verpflichtungen, die irrational und einschränkend sind und nicht nur nachhaltig alle Ziele des jetzigen physischen Lebens entstellen, sondern darüber hinaus wirken - trügerische Schuldgefühle, Verpflichtungen und eine Unzahl verwandter Erinnerungsmuster, die zu stark waren, als daß man sich hätte davon befreien können. Im übrigen ist der ursprüngliche Antrieb sich fortzupflanzen längst hinter den kurzen, sinnlichen Höhepunkt des Aktes zurückgetreten. Bis auf wenige Ausnahmen ist es zweifelhaft, ob es beim Mann jemals anders gewesen ist. Da sie dies wußte, hat die Frau mit dem Hang zur geistigen Wahrnehmung diesen manipulativen Vorteil über Jahrhunderte kultureller Entwicklung in extremer Weise genutzt. Solche Frauen, die sich der Illusion der Dauerhaftigkeit hingeben, haben keine andere Wahl als sich hinzulegen und zu nehmen, was kommt. Einfach ausgedrückt, einmal Liebe machen, ergibt noch keine Zukunft. Höchstens ein Baby. Mit zunehmendem objektivem Wissen um die einflußreiche Kraft des Fortpflanzungsaspektes des Selbsterhaltungstriebs werden seine Verlockungen lauthals und konsequent dazu benutzt, den hochsensiblen Vergnügungsfaktor des Aktes noch mehr zu entstellen- wobei sorgfältig auch der kleinste Hinweis auf seinen ursprünglichen Sinn vermieden wird. Solche irrationalen Anreize und Verführungen werden von der Einzelperson über das Großunternehmen bis zum Staat hin verwendet. Das Ergebnis ist eine Kakophonie von Verzerrungen, die alle darauf abzielen, das Verlangen und das Bedürfnis nach dem Fortpflanzungsakt zu steigern. Was das Problem noch vergrößert, ohne eine vernünftige Lösung zu liefern. Undall das vermehrt nur den Leim, der den Menschen in einer niedrigen Umlaufbahn festhält.
Ausbreitung der Primärenergie Nehmen wir an, daß das, was wir Empfindungen nennen, in allihren Formen unwissender Ausdruck unseres Primärenergietriebes bzw. der in jedem von uns wohnenden schöpferischen Kraft ist. Ausnahmen gibt es nicht. Inbegriffen sind Freude, Trauer, Ärger, Glück, Haß, Freundschaft, Sehnsucht, Besitzgier, Anhänglichkeit, Ichsucht, Habgier, Schuld, Spaß, Unruhe und Angst. Fügen wir noch einige hinzu, die normalerweise nicht als Emotionen betrachtet werden: Neugierde, Ideen, Gleichheit, Hoffnung, Einsamkeit- und natürlich Liebe in einer nicht üblichen Bedeutung. , In diesem Zusammenhang gesehen, sind Empfindungen der Schlüssel und die treibende Kraft, die jedem Gedanken und jeder Handlung im Leben eines Menschen zugrunde liegen. Die Vorstellung von Emotionslosigkeit ist eine Täuschung. Selbst die äußerste Objektivität verbirgt sorgsam etwas Emotionales. Vernunft und Emotion gehen Hand in Hand, wenn man sie bis zum Ursprung zurückverfolgt. Falls ein Mensch das Produkt einer Schöpferkraft ist, dann ist das Menschsein ganz und gar ein emotionaler Ausdruck einer solchen Energie. In der Geschichte des Menschen hat es nicht eine einzige bedeutende Tat gegeben, die nicht von Empfindungen bewirkt und/oder beseelt worden wäre. Clevere Politiker wissen inzwischen, daß Wähler emotional wählen, daß einfache Tatsachen und Zahlen eine emotionale Färbung haben. Alle großen Menschheitsführer hatten eine emotionale Ausstrahlung, die den Ursprung ihrer Kraft bildete. Motivation ist ein Zwischenstadium zur Emotion. Viele Untersuchungen, kluge Bücher und Hunderte von Millionen Mark sind in den letzten Jahren der Anwendung dieses Konzepts gewidmet worden- wobei alle anscheinend höflich vom eigentlichen Ursprung des Phänomens zurücktreten, entweder aus Unkenntnis oder Ablehnung. Das Ergebnis zeigt eine chaotische Mischung aus ungehinderter und fehlgeleiteter Energie, die die menschliche Erfahrung bildet, und das war immer so. Vereinzelt wurde der Versuch gemacht, emotionslos zu denken und zu handeln, was unmöglich ist. Selbst im Labor wird allmählich anerkannt, daß der Beobachter jedes Experiment unbeabsichtigt, unbewußt und unauffällig beeinflußt. Eine absolute Wiederholung kann demnach nur unter identischen Umständen erfolgen - wieder eine Unmöglichkeit, wenn man die unsteten Gedanken- und Emotionsmuster des Beobachters/Experimentators bedenkt. Machen Sie nur einmal den einfachen Test und versuchen Sie, alle, wirklich alle Gedanken und Empfindungen festzuhalten, die
Sie in der letzten Minute gehabt haben. Versuchen Sie dann das gleiche für eine Minute, die bereits eine Stunde zurückliegt. Auf der individuellen Ebene wird die Verallgemeinerung speziell. In jedem Augenblick unseres Daseins sind wir ein schäumendes Gebräu aus emotionalen Reaktionen auf innere und äußere Reize. Ob wir wach sind oder schlafen, das sich ständig wandelnde Mosaik strömender Energie wogt weiter in geordneten Amplituden und Frequenzen. Wir bewerten alles und jedes aufgrund unserer eigenen Erfahrungen und unter dem Eindruck der Kultur, in der wir gegenwärtig leben. Geraten die beiden in Konflikt, wählen wir meistens letzteres zur Beschwichtigung unserer Selbstsucht. Dadurch versuchen wir, das uGute" auszustrahlen und das .. schlechte" zu unterdrücken und zurückzudrängen, es den Blicken zu entziehen. Für die überwiegende Mehrheit von uns stellt dies das ganze Ausmaß unserer Bemühungen dar, um diese mächtige und unentbehrliche Energie zu beherrschen, die unser wahres Erbe ist. Bestenfalls gelingt es uns zu einem Teil, wobei wir noch eine ungenaue Maßeinheit verwenden. Wir treffen Entscheidungen in blinder Wut und ärgern uns dann über die Ergebnisse. Wir hoffen und werden enttäuscht. Wir lachen voller Freude und sind niedergedrückt, wenn der Augenblick entschwindet. Wir können es nicht ausstehen, wenn eine Person, ein Ort oder ein Gegenstand nicht den Vorstellungen darüber entspricht, wie sie/er sein ••sollte». Wir glauben zu «lieben", und es bricht uns das Herz, wenn wir merken, daß es gar nicht der Fall ist, daß wir uns geirrt haben. Die Liste ist endlos, und wir bemühen uns immer wieder, weil wir nicht anders können und es nicht besser wissen. Wir durchleben alle Höhen und Tiefen unserer Emotionen, bis einige von uns zynisch werden - dabei aber gewissenhaft das Offenkundige leugnen, daß nämlich der Zynismus auch eine Empfindung ist. Und das Chaos wird noch chaotischer, wenn wir erkennen, daß die wirkungsvollen und zum Ziel führenden Entscheidungen unserer linken Gehirnhälfte letztlich von irgendeinem emotionalen Faktor getroffen werden, der irgendwo verborgen und getarnt war. Das wirft das altbekannte Ichkann-nicht-mit-, Ich-kann-nicht-ohne-Syndrom auf. Der freie Wille ist nicht mehr frei und hat auch nicht sehr viel Willen; er ist begraben unter einem Wust emotionaler Hindernisse. Die bei weitem größte angesammelte Bürde ist das emotionale Konglomerat, das gemeinhin als das menschliche Ich/Ego bezeichnet wird. Ursprünglich wahrscheinlich ein Abkömmling des dem Menschen mitgegebenen Selbsterhaltungstriebes, fordert und verbraucht es ständig gewaltige Mengen aufbauender emotionaler Muster, die
alle schon von Hause aus verzerrt sind und verzerren. Das Ich macht sich die Vorstellung zunutze, es werde für das Dasein und den Erfolg gebraucht, Selbstvertrauen könne es nicht ohne die Hilfe des Ichs geben, Glück bestünde in einem zufriedengestellten Ich. Das Ich kann Hunderte irrationaler und emotionaler Gründe vorbringen, um seine Existenz zu rechtfertigen- und gleichzeitig der Tatsache ausweichen, daß Emotion und Irrationalität keine Synonyme sind. Es beharrt darauf, daß es die menschliche Persönlichkeit ohne das Ich nicht gäbe. Zumindest in einer Hinsicht hat das Ich recht. Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Es ist einfach eine Frage der Nutzung, der Anwendung. Die chemische Verbindung, die die gesamte Last an der Einheit fixiert und die Umlaufbahn unweigerlich zusammenbrechen läßt: Das starke Übergewicht an Emotionen hängt direkt zusammen mit irdischen Zeit-Raum-Materie-Ereignissen, -Dingen und -Beziehungen. Solche Emotionen sind auf keine andere Wirklichkeit als auf ihren Ausgangspunkt anwendbar und können auch in keiner anderen Wirklichkeit existieren. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Sie stellt die einzige klare und genaue Verkörperung der ursprünglichen Primärenergie dar und kann nicht beliebig erzeugt werden. Sie ist eine Synthese anderer emotionaler Gedanken und Handlungen, die einmal zum Ausdruck gebracht, von da an unzerstörbar ist. Das Wichtigste aber liegt darin, daß sie keine Eigentümlichkeit des Zeit-Raum-Kontinuums darstellt und daß ihre Existenz nicht von einem solchen Umfeld abhängt. Darum ist sie nicht Teil des Bürdefaktors. Sie ist vielmehr der Ursprung der Kraft, um abheben zu können, die Umlaufbahn zu erreichen und die Fluchtgeschwindigkeit zu gewinnen. Die Hauptgründe -wenn auch nicht die einzigen -für den Besuch der Schule für menschliche Erfahrungen sind erstens zu lernen, diese Energie in eine wahrnehmbare Form umzusetzen, und zweitens, ein erstklassiger Erzeuger dieser Energie zu werden. Das ist keine einfache Aufgabe, wenn man nicht weiß, was sie ist, wie man sie ausdrükken soll und wenn man sie nicht wissentlich erzeugen kann. Wie soll jemand das Singen lernen, wenn er noch nie ein Lied gehört hat, nichts weiß von Worten, Melodie und Tonlage? Schlimmer noch, wenn er nicht einmal weiß, daß er Stimmbänder oder sogar eine Stimme hat? Hinweise finden sich vielleicht in der falschen Bezeichnung und falschen Auslegung der Empfindungen, die ähnlich, aber keineswegs gleich sind. Nennen wir diese Energie Super-Liebe (SL), um Verwechslun~en zu vermeiden. Das Verständnis des Unterschieds liefert den
Schlüssel, denn die Kennung Liebe ist in einem solchen Umfang gebraucht worden, daß sie jede Bedeutung verloren hat. Halten Sie sich an folgende grobe Charakterisierung für Einsteiger: SL ist unzerstörbar, wie bereits erwähnt. Ist sie einmal aktiviert, kann kein nachfolgender Gedanke, keine Empfindung und kein Ereignis mehr auf sie einwirken. SL ist in keiner Weise auf die Verkörperung in physischer Materie oder ein Tätigsein darin angewiesen. SL braucht kein Objekt, kein Gegenüber, weder belebt noch unbelebt, wenngleich einer der Katalysatoren so sein kann, damit ihre Erzeugung in Gang gesetzt wird. SL ist eine ständige Strahlung und vollkommen unabhängig von Dingen wie Empfang oder wie irgendeine Form von Rückgabe. SL ist. Eine sehr komplizierte und ungeordnete Angelegenheit, diese menschliche Schule für komprimiertes Lernen. Die Insel Parris war dagegen ein geselliges Beisammensein. Dort hatte man wenigstens eine einigermaßen klare Vorstellung von dem, was man machte, und vom wahrscheinlichen Ausgang. Und da man das wußte, war es die Sache wert. Mein sehr eindringlicher Hinweis: Unter den wenigen Senioren und Abschlußprüflingen, denen ich begegnet bin, war nicht ein einziger, der das Lernsystem als Mensch nicht hätte wieder und wieder durchlaufen wollen, gleichgültig wie oft- da er das unbeschreiblich schöne Ergebnis kannte. Aufgrund meiner kurzen Einblicke kann ich diese Haltung völlig verstehen und dem nur beipflichten. Vorbereitung: Start und Abheben
Hier ein, wie man es beschönigend nennen könnte, Spickzettel für den Kursus- vermutlich mit dem Wissen und Einverständnis der Lehrer ausgehändigt. Wie alle derartigen Hilfsmittel gibt er nicht sämtliche Antworten und kann auch keine Garantie für die Genauigkeit übernehmen. Man kann bestenfalls sagep., daß er in aller Eile aus dem Handbuch der Lehrer mit ihrer Erlaubnis und Hilfe abgeschrieben wurde. So verzerrt und schlecht gefiltert er sein mag, vielleicht ist diese Tasse mit trübem Wasser für den ausgelaugten, durstigen Läufer besser als gar nichts. Es ist wenigstens Wasser und hilft vielleicht, daß man die Ziellinie locker und glücklich überquert. Entgiftung, Belastungsrückgang, Reinigung Der Plan verlangt nach einer Fortsetzung und Ausweitung der Aktivitäten des physischen Lebens in allen Formen- körperlich, geistig und emotional. Er enthält nicht die Annahme, daß es zu einem Nachlassen oder einem Rückzug kommt, denn das würde den Prozeß eher ver-
längern als abkürzen. Die Veränderung liegt in der Wahrnehmung, der Kontrolle und im Umlenken der Energieformen, die Sie sind, so wie kohärentes Licht weit mehr brauchbare Ergebnisse hervorbringt als ein Laser. Nehmen Sie diese grundlegenden Dinge als Ihren Ausgangspunkt. Wirklichkeit ist das, was wahrgenommen wird Als daran Beteiligter nehmen Sie Zeit und Raum wahr, und es ist Wirklichkeit für Sie. Wenn Sie noch keine anderen Energiesysteme wahrgenommen haben, sind diese für Sie auch nicht wirklich. Sie müssen allerdings berücksichtigen, daß Sie das schon getan haben, nur sind diese anderen Energiesysteme nicht innerhalb Ihres gegenwärtigen Bewußtseins. Es wird dann einfach zu einer Frage des Sicherinnerns. Energie existiert nicht, wenn sie nicht ausgedrückt wird Wir sind der Ausdruck von Energie. Die Energie, die wir umwandeln oder erzeugen, hat keine Wirklichkeit, solange wir sie nicht ausdrükken. Ein Gedanke hat keine Wirklichkeit, solange wir ihn nicht übermitteln oder praktisch umsetzen. Wissen und Erkenntnisse sind nichts ohne Verbreitung und/oder Anwendung. Ein einzelner Gedanke ist nicht wirklich, wenn er nicht einem anderen nahegebracht wird oder auf ihn wirkt oder selbst beeinflußt wird. Denken und Handeln sind, entweder geistig oder körperlich, die wirkende, fruchtbare Kombination in einem oder mehreren Energiesystemen. Man behindere, beschränke oder unterbinde den Fluß dieser Energie, und er hört auf zu existieren. Konzentrierte Energie ist exponentiell Wie eine Linse die Sonnenstrahlen bündeln und eine Temperatur erzeugen kann, die um ein Vielfaches über der normalen liegt, lassen sich auch andere Energien umwandeln und abändern. Das gilt ganz besonders innerhalb des Energiespektrums, das dem menschlichen Bewußtsein zur Verfügung steht. Die Tatsache, daß wir diese Energie meistens wahllos und ohne es zu wissen anwenden, vor allem auf nicht-physischen Gebieten, tut diesem Potential keinen Abbruch. Bewußtsein ist konzentrierte Energie Das menschliche Bewußtsein ist sehr stark auf physische Materie in Zeit und Raum konzentriert. Aber dieser Teil macht nicht die Gesamtheit der beteiligten Bewußtseinsenergie aus. Andere Formen desselben Bewußtseins sind gleichzeitig in auseinanderstrebenden Systemen der Wirklichkeit aktiv. Aus dieser Vielfältigkeit lassen sich zwei Schlüsse ziehen: der menschliche Aspekt kann auf einen viel komprimierteren Punkt scharf eingestellt werden und Macht- und
Handlungsmöglichkeiten bieten, die zu riesig und unergründbar sind, als daß man sie geringachten könnte. Ferner kann man im Bedarfsfall auf die anderen nicht-menschlichen Formen des gleichen Energiesystems zurückgreifen. Legt man das oben erwähnte beiseite, kann man nun zur upraktischen" Phase kommen. Auch wenn die folgenden Anmerkungen in einer bestimmten Reihenfolge aufgeführt werden, ist es durchaus anzuraten, auf jeden Teil zurückzugreifen, der einem bestimmten Bedürfnis entgegenkommt. Es gibt kein festgelegtes Muster oder eine Ordnung, die für die gesamte menschliche Lernerfahrung zuträfe. Ein Ereignis aus dem frühen Leben kann z. B. Jahre später bei anderer Gelegenheit wieder auftauchen. Führen Sie das Prinzip des Grasens ein Anstatt aktiv nach notwendigen Veränderungen zu suchen, befassen Sie sich mit jeder einzeln, wenn sie in Ihrem Alltag auftaucht. Leben Sie und seien Sie so wie immer, bis Sie eine Empfindung oder Bindung bemerken, die so offenkundig ist, daß Sie sie nicht übergehen können. Leben Sie 24 Stunden am Tag Seien Sie sich jederzeit dessen bewußt, was Sie tun und denken, bei allen Gelegenheiten, und überprüfen Sie die emotionalen Faktoren, die offenbar am stärksten sind, die Ihre Aufmerksamkeit erregen. Beziehen Sie Ihre Schlafperioden und deren nichtverbal übermittelte Trauminhalte mit ein. Erforschen Sie die emotionalen Faktoren, indem Sie uwarum•• fragen, und wiederholen Sie den Versuch immer wieder, bis Sie an den Ursprung kommen. Dann ist es leicht, die Energie für andere Zwecke freizumachen. Fangen Sie klein an und arbeiten Sie sich zum Großen vor. Beginnen Sie eine geregelte Ich-Lebensführung Ein Frontalangriff auf dieses am stärksten befestigte und massive Zentrum verzerrter Emotionen ist als nicht praktikabel kontraindiziert. Viel zu viele verlieren diesen Kampf, die meisten beginnen ihn erst gar nicht. Der Trick besteht darin, die so wichtige emotionale Kraftzufuhr dorthin zu unterbinden und die in ihr enthaltene Energie abzuändern und umzuleiten. Denken Sie daran, daß Sie ständig mit Kriegslisten zur Befriedigung Ihres Ichs bombardiert werden, die auf die Abänderung Ihres Verhaltens zugunsten anderer abzielen. Das Problem liegt in Ihrer emotionalen Reaktion, nicht in der Verlokkung selbst und Ihrem nachfolgenden Handeln. Wenn Sie einen teuren Wagen nur deswegen fahren wollen, weil Ihnen das Spaß macht, ist das in Ordnung. Aber wenn Sie sich dadurch bedeutender vorkommen oder Sie gern am Steuer dieses Wagens gesehen werden,
wenn Sie umein" vor die Identifizierung setzen müssen, dann haben Sie eine Kraftzufuhr für Ihr Ich entdeckt. Behalten Sie diese Sichtweise bei, wenden Sie sie im Bedarfsfall an und handeln Sie entsprechend. Die zweite Quelle emotionaler Kraftzufuhr für das Ich wird von innen gespeist. Es wird allgemein anerkannt, daß Ehrgeiz und Leistungsdrangin erster Linie das Ich befriedigende Prozesse sind. Um festzustellen, ob das stimmt oder ob diese Motivationen einen tieferen Ursprung haben, machen Sie folgenden Test: Befriedigen Sie diese Bedürfnisse gerne, auch wenn Sie für Ihren Erfolg keinerlei öffentliche oder private Anerkennung erhalten? Sind sie für Ihr physisches Überleben unbedingt notwendig? Fällt die Antwort in beiden Fällen positiv aus, sind Sie weiter, als Sie glauben. Selbst bei Ruhm, Glück und Schmeichelei wird Ihre Bürde leichter werden. Müssen Siebeide Male mit Nein antworten, beginnen Sie damit, die Energiezufuhr abzuschalten, indem Sie uwarum" fragen. An irgendeinem Punkt dieses Abschaltungsprozesses werden Sie auf die ersten Schimmer der Primärenergie stoßen. Das wird Ihnen jede Rechtfertigung liefern, die Sie sich nur wünschen. Te mehr emotionale Energie Sie auf diese Weise freisetzen, desto mehr Primärenergie werden Sie wahrnehmen. Entledigen Sie sich der Fesseln des Sex Als Folge der Notwendigkeit, die aus dem Fortpflanzungsakt hervorgegangenen Nachkommen bis zur körperlichen Reife zu schützen und zu unterhalten, haben viele Kulturen Verpflichtungen bestimmter Art daran geknüpft. Ist dies im allgemeinen ein rein physisches Erfordernis, beziehen doch viele die Position oder folgern, daß weit mehr im Spiel sei. Der Fortpflanzungsakt ist zunächst einmal eine äußerst starke Reaktion auf rein sinnliche Reize. Die Reaktion an sich ist keine Empfindung, wenngleich die Tiefe des Erlebnisses oft die Vorstellung hervorruft, sie sei gerade das und von viel größerer Bedeutung. Und um alles noch komplizierter zu machen, die geschlechtliche Vereinigung ist eine der signifikantesten Arten, die Emotion SL auszudrücken, die sich in der Primärenergie findet. Beim Erleichtern der Last geht es darum, den Unterschied zu begreifen. Es gibt bei beiden Arten weder ein Richtig noch ein Falsch, nur ein Anderssein. Erkennen Sie, daß, unter dem Gesichtspunkt eines rein körperlichen Aktes, alle emotionalen Bindungen daran sich nur auf die Zeit-Raum-Wirklichkeit beziehen. Als Zeugungsakt ist er von Natur aus körperlich. Wenn sich als Ergebnis nicht andere Energiemuster zeij:!;en, erfreuen Sie sich an ihm, aber verfallen Sie ihm nicht.
Sie brauchen ihn nicht mitzunehmen, weil es in der ursprünglichen Form Besseres gibt- was Sie sexuell hier erleben, ist ein sehr schwacher Abklatsch eines Teils eines Ganzen. Kein Mann und keine Frau «schuldet" dem anderen die Verpflichtung zum Beischlaf. Sexuelle Anziehung und Attraktivität sind Elemente eines Selbsterhaltungstriebes, der rein körperlich ist, nichts weiter. Doch sie genügen, das Lebensmuster eines einzelnen drastisch zu ändern. Zur Last wird es, wenn mehr daraus gemacht wird, als es ist. Sexualität ist nicht Liebe, wenn Liebe als ein Ausdruck von Primärenergie definiert wird, doch sie kann durchaus ein Weg sein, durch den der einzelne schließlich von ihrer Existenz erfährt. Wenn es tatsächlich so geschieht, halten Sie sich an die Liebe und lassen Sie die Sexualität fahren, dann gibt es keine Belastung. Lassen Sie ab von Werturteilen Wenn man von den Verzerrungen in Zeit und Raum ausgeht, ist es jedem Menschen unmöglich, die Qualität eines Gedankens oder einer Handlung exakt zu bestimmen- gut-schlecht, richtig-falsch existieren nur als Illusion. Im Orbit gibt es kein Oben und Unten. Aus Gründen der Zweckdienlichkeit mag es notwendig sein, sich an die Vorstellungen der Zivilisation zu halten, in der wir vorübergehend existieren. Ohne einen größeren Überblick können wir den eigentlichen Wert dessen, was wir tun, nicht begreifen. Folgen Sie daher Ihrem eigenen Plan, erleichtern Sie sich die Bürde, indem Sie es ablehnen, irgend einen physischen Akt oder die Handlungen anderer mit einer dauerhaften Emotion zu belasten. Lösen Sie sich von Materie und Emotionen Materielle Dinge, Orte u. a. m. sind Einheiten in Zeit und Raum, an denen man sich während des Lernerlebnisses erfreuen und die man als Werkzeuge verwenden soll. Nichts davon ist ••unser". Wir sind weder die Eigentümer noch die Besitzer irgendeiner Person oder Sache, nichts gehört uns. Selbst die Materie, die wir für unseren physischen Körper verwenden, ist gewissermaßen "geborgt». Bewahren Sie sich die Erinnerung und die Erfahrung, und lassen Sie die Emotion zurück. Sie sind für sich verantwortlich Wir leugnen unsere Verantwortung gerne, wo und wann wir können, machen die Umstände und/oder andere Menschen für das verantwortlich, was wir tun und sind, wenn sich Fehler einstellen, und rechnen es uns selbst als Verdienst an, wenn alles bestens läuft. Als Menschen mit freiem Willen hetzen wir uns selber auf. Wenn Sie die Ergebnisse gelassen annehmen, kommen Sie dem Ziel, sich zu lösen, näher und verbessern Ihre Startposition.
Freier Wille ist eine Phantasie Innerhalb Zeit und Raum führen gerade deren Beschränkungen jede Theorie über den freien Willen ad absurdum. Bei der physischen Geburt sind wir nicht nur durch unsere frühere Erfahrung gebunden, was immer das sein mag, sondern auch durch den genetischen Aufbau des irdischen Körpers, den wir bewohnen. Von da an haben wir keine andere Wahl, als für diese Lebensspanne ans Fleisch gebunden zu sein, sei es kurz oder lang. Wir sind gehalten, unseren physischen Körper innerhalb der Grenzen, die er setzt, zu bewahren und einzusetzen. Richtung und Umfeld unseres physischen Daseins werden, zumindest am Anfang, durch andere bestimmt. Was übrig bleibt, gefärbt und abgeändert sozusagen, könnte als freier Wille betrachtet werden. Diesen freien Willen jemand anderem aufzuzwingen, vergrößert nur die Bürde. Die Erleichterung der Bürde erreicht man, indem man die beschriebenen Überreste in nichtphysischen Bereichen maximiert und emotionslos die so auferlegten Beschränkungen hinnimmt. Lachen als Reinigungsprozeß Lachen ist ein direkter Ausdr.uck der Primärenergie. Wenn Sie dabei im Zweifel sind,lassen Sie die Hände davon. Ein unbeabsichtigtes Lächeln gehört in den gleichen Bereich. Es ist eine der schönsten Empfindungen, muß jedoch spontan sein, wenn es etwas bewirken soll. Den Humor im Leben zu erkennen und sich an ihm zu erfreuen ist etwas, was mannichtversäumen sollte. Es entkrampft, stelltdas Ichandersein und stellt jedes Ereignis in den ihm angemessenen Zusammenhang. Schmerz und Lust bilden eine Lernkurve Denken Sie an Schmerz und Lust als eine Welle, die ihren Ursprung in der Prägung durch den Selbsterhaltungstrieb hat und deren Signale sich nur auf physische Materie in Zeit und Raum beziehen. Sie sind wichtige Werkzeuge, die man zum Messen benutzen kann. Stellen Sie sich eine Sinuskurve vor, wobei der Schmerz unter, die Lust über der Grundlinie liegt. Die jeweilige Amplitude zeigt die Intensität an, die gesteuert werden kann. Erster Schritt: Sondern Sie aus und entfernen Sie die gesamte emotionale Energie, die Ihrer durch Schmerz und Lust angesammelten Erinnerung anhaftet. Zweiter Schritt: Beginnen Sie, jeden Wellenabschnitt zu überwachen, damit Sie die Amplitude beliebig steigern oder verringern können. Sie nähern sich dem Status der Fluchtgeschwindigkeit, wenn Sie Ihre Schmerz-Lust-Welle fast auf eine Gerade reduzieren können. Maximieren Sie Ihre Schlafperioden Schlaf ist der am stärksten vernachlässigte und mißverstandene Teil
unseres Daseins. Da wir vorübergehend von den Einschränkungen befreit sind, die uns von unserer linken Gehirnhälfte und dem Druck der körperlichen Eingabe auferlegt werden, bietet der Schlafbereich eine hervorragende Gelegenheit, auf vielen Gebieten Fortschritte zu machen. Alle oben aufgeführten Anregungen können im Zustand des Schlafs in Angriff genommen und entwickelt werden. Wichtig sind Konsequenz und Häufigkeit. Es wird sich vielleicht nicht gleich beim ersten, dritten oder fünften Mal ein Ergebnis zeigen, doch Sie werden schließlich Erfolg haben. Beginnen Sie damit, daß Sie die folgende Erklärung aufsagen:
Ich bin mehr als mein leiblicher Körper. Weil ich mehr als physische Materie bin, kann ich wahrnehmen, was größer als die physische Welt ist. Deshalb habe ich den starken Wunsch, zu wachsen und zu erfahren, zu wissen, zu verstehen und zu kontrollieren und diese höheren Energien und Energiesysteme zu nutzen, wie es für mich und diejenigen, die nach mir kommen, segensreich und förderlich sein mag. Ich ersehne mir außerdem die Hilfe und Zusammenarbeit, die Unterstützung und das Verständnis der Individuen, deren Weisheit, Entwicklung und Erfahrung der meinen gleich oder ihr überlegen sind. Ich erbitteihre Führung und ihren Schutz vor allen Einflüssen oder Quellen, die mir eventuell weniger als die Wünsche bescheren, die ich geäußert habe. Sagen Sie es zuerst in Form von Worten im Geist, wenn Sie im Begriff sind einzuschlafen. Gehen Sie so früh wie möglich zu nichtverbaler Kommunikation über, und geben Sie die Erklärung eher in geistiger Form ab als in Worten. Sobald Sie sich auskennen, können Sie Ihrer Erklärung mittels nichtverbaler Kommunikation spezielle Bedürfnisse wie Information, Gesundheitsvorsorge, Problemlösung, Kommunikation oder einen der oben aufgeführten Punkte hinzufügen. Die Antwort erfolgt normalerweise nicht in Form von Worten, sondern in Bildern, Tönen oder lebender Handlung in Ihrem Kopf. Den Möglichkeiten, wie man diese Methode benutzt, sind keine Grenzen gesetzt, vorausgesetzt Sie greifen nicht in den Willen anderer ein. Wenn Sie Hilfe brauchen, bitten Sie mittels nichtverbaler Kommunikation darum. Sie werden sie bekommen, vielleicht nicht sofort, aber Sie bekommen Sie, oft auf höchst erstaunliche, glücklich gefügte und synchronistische Art. Achten Sie darauf, daß Sie Ihr Bedürfnis genau
charakterisieren und daß Sie mit der Antwort oder dem Ergebnis auch etwas anfangen können. Messen Sie Ihr Verhältnis Belastung zu Energie Bei der Geburt treten wir in das physische Leben mit einem vermutlich unschuldigen Bewußtsein ein. Der Weg zum Erwachsenwerden und die Fortschritte dabei können als ein Verlust dieser Unschuld bezeichnet werden, bemessen durch die Anzahl an Verpflichtungen, die Sie gewollt eingegangen sind, so wie sie sich durch bestimmtes Handeln ergeben haben. Reife- was nicht das Gleiche ist-, wird berechnet durch das Zusammenzählen der prozentualen Anteile der Illusionen, die Sie freigesetzt und verworfen haben- freiwillig, keine erzwungene Desillusionierung. Weisheit- die leichteste und wertvollste der Lasten- und Ihre Fortschritte auf dem Weg dorthin spiegeln sich in Ihrem bewußten und gewollten geistigen und physischen Handeln wider, als das Ergebnis Ihrer Freisetzung solcher Illusionen. Der Entgiftungs-/Belastungsrückgangs-/Reinigungsprozeß läßt sich einfach als die Abfolge dieser drei deuten: Erwachsensein, Reife und Weisheit. Sie sind letztlich Ihr eigener Lehrer und schreiben sich Ihr Zeugnis selbst. Aufbau von Fluchtgeschwindigkeitsenergie Sie wird anfangen, sich von selbst zu erzeugen - als die Folge der menschlichen Lernerfahrung -, mehr als genug, um eine Änderung Ihrer früheren Umlaufbahn zu erreichen, wenn Sie Ihren Abschluß machen. Es wird unterstellt, daß die hier angeregten Handlungsweisen bei der Produktion solcher Energie förderlich sind. Dann werden Sie die Primärenergie nicht mehr wie früher nur reflektieren und umwandeln, sondern in sich und aus sich selbst heraus erschaffen und auf vielerlei Art ausstrahlen - nennen Sie sie Lusch/Liebe oder was sonst als Bezeichnung paßt-, ohne noch ein Subjekt oder Objekt zu brauchen. «Pas de lieu Rhone que nous» Ein beliebter Sprachprofessor, der jetzt in einer anderen Wirklichkeit ist, verwendete diese Worte, um in seinem Französischkurs die Studenten aufzumuntern, und behauptete, es sei ein altes und berühmtes französisches Sprichwort. Einige Studenten bemühten sich stundenlang darum, das Rätsel zu lösen. Es ist vielleicht auch hier sehr angebracht. Wenn Sie die Lösung finden wollen, sprechen Sie es im Geist oder sagen Sie es laut mit französischem Akzent. Horchen Sie auf das, was Sie sagen. Wir sehen uns zu Hause- oder am Wege.
Anhang
I Die außerkörperliche Erfahrung: Die häufigsten Fragen und ihre Antworten von Robert A. Monroe
FRAGE: WIESO WISSEN SIE, DASS ES NICHT EINFACH EINE ART TRAUM IST!
Die meisten Menschen tun das Erlebnis, wenn sie es bemerken, tatsächlich nur als einen sehr bewegten Traum ab. Einige stellen es, wenn es hoch kommt, vielleicht als einen "luziden" Traum hin. Im letzten Fall ist sich der Träumende offensichtlich bewußt, daß er träumt, und kann den Inhalt seines Traums steuern, sogar so weit, daß er das Ereignis, die Beteiligten und das Ergebnis verändert. Bei der außerkörperlichen Erfahrung ist der Betreffende fast völlig bei Bewußtsein, wie unsere Zivilisation den Zustand definiert. Der Großteil, wenn nicht die Gesamtheit Ihrer physischen Sinneswahrnehmung, besteht weiter. Sie können "sehen", ··hören" und utasten"-amschwächsten scheinen das Riechen und Schmecken ausgeprägt zu sein. Was Sie sehen, nehmen Sie von einer Position außerhalb Ihres physischen Körpers, in seiner Nähe oder fern von ihm, wahr. Wenn Sie noch in der Nähe sind, dann meistens an einem Ort, wo Sie unmöglich "in» Ihrem physischen Körper sein können - etwa unter der Zimmerdecke schwebend. Ein entfernter Ort kann beispielsweise Paris sein, wenn Sie wissen, daß Sie physisch in New York sind. Sie können dem Geschehen zusehen, aber Sie können es nicht ändern oder spürbar eingreifen. Sie können die Echtheit des Geschehens im nachhinein überprüfen, wenn Sie wollen. Sie können nicht in größerem Umfang an diesem physischen Geschehen teilnehmen, weil Sie nicht "physisch" sind. Es ist die extreme Wirklichkeit der außerkörperlichen Erfahrung, die sie vom Traum unterscheidet. Sie ist ebenso "wirklich" wie jede physische Erfahrung des täglichen Lebens. FRAGE: KANN JEDER SEINEN KÖRPER VERLASSEN!
Mehrere Untersuchungen aus den letzten zehn Jahren zeigen, daß etwa 25 Prozent der Erwachsenen sich erinnern, wenigstens eine spontane außerkörperliche Erfahrung gemacht zu haben. Viele wußten gar nicht, was ihnen widerfahren war, bis ihnen das Phänomen beschrieben wurde. Wie bereits gesagt, stehen wir in meinem Institut auf dem Standpunkt,
daß sich jeder im Delta- oder Tiefschlaf auf ganz natürliche Weise und in unterschiedlichem Umfang in den Zustand der Außerkörperlichkeit begibt. Daher kann ein erster Schritt darin bestehen, sich an die außerkörperlichen Zustände zu erinnern, in denen man sich befunden hat oder in die man sich jede Nacht im Schlaf begibt. Außerdem glauben wir, daß sich jeder nach einer besonderen psychologischen und/oder philosophischen Vorbereitung bewußt in den Zustand der Außerkörperlichkeit begeben kann. FRAGE: ERLEIDET MAN SCHÄDEN, WENN MAN WILLENTLICH SEINEN KÖRPER VERLÄSST~ KANN MAN DARAN STERBEN~
Nach fünfundzwanzigjähriger Forschung und persönlichen Erlebnissen gibt es keine Beweise, die eine dieser Möglichkeiten stützten. Aber natürlich wird man stark mitgenommen, wenn man die Wirklichkeit des außerkörperlichen Zustandes entdeckt. Die Anpassung der eigenen Glaubenssysteme ist oft traumatisch und muß behutsam angegangen werden. Physiologisch scheint es keine Auswirkungen zu geben, auch keinerlei Entzug von Energie. FRAGE: FÖRDERN ODER BEWIRKEN DROGEN ODER ALKOHOL EINE AUSSERKÖRPERLICHE ERFAHRUNG~
Es gibt einige Daten, die darauf schließen lassen, daß Halluzinogene eine unkontrollierte außerkörperliche Erfahrung hervorrufen können. Die diesbezüglichen Erfahrungen mit Drogen sind aber noch nicht eingehend genug ausgewertet worden. Alkohol tendiert dahin, eine bewußt herbeigeführte außerkörperliche Erfahrung, oder zumindest die Erinnerung daran zu behindern, weil es eine Art Beruhigungsmittel ist. Es spricht einiges für die Annahme, daß Narkosemittel nichts weiter als chemische Auslöser sind, die starke außerkörperliche Zustände, z. B. Bewußtlosigkeit, hervorrufen. Darauf lassen jedenfalls Experimente, bei denen diese Mittel unter nicht bedrohlichen Umständen langsam verabreicht wurden, ebenso schließen, wie die einschlägigen medizinischen Beschreibungen der verschiedenen "Ebenen•• der Narkose. FRAGE: ÄHNELT DIE AUSSERKÖRPERLICHE ERFAHRUNG DEN ERFAHRUNGEN KURZ VOR DEM TOD, ÜBER DIE IN LETZTER ZEIT IN MEHREREN BÜCHERN BERICHTET WURDE~
Sie hat große Ähnlichkeit damit. Sie scheint sogar, noch dezidierter ausgedrückt, ein- und dasselbe zu sein, abgesehen von bestimmten kulturellen Bedeutungen des Todes und von unkontrollierten Aktionen und Reaktionen, wie sie sich aus den hochdramatischen Umständen des Sterbeaugenblicks ergeben. Die meisten, wenn nicht alle Elemente in den Berichten von Menschen, die kurz vor dem Tod gestanden sind, haben in unserem Labor mittels der Hemisphärensynchronisation an verschiedenen Testpersonen mehrmals wiederholt werden können. Der
Unterschied liegt in der Wahrnehmung der Ereignisse und Situationen, die man vorfindet. Steht man nicht unter Angst und Streß, und ist man demzufolge mit einer objektiven Beobachtungsgabe ausgerüstet, erscheint der gleiche Zustand/Umstand in einem ganz anderen Licht. FRAGE: SIND DINGE WIE WETTER, MONDPHASE, DAS LIEGEN IN NORD-SÜD-RICHTUNG VON BEDEUTUNG BEIM ZUSTANDEKOMMMEN EINER AUSSERKÖRPERLICHEN ERFAHRUNG!
Wir haben keine verläßlichen Erkenntnisse, die die Annahme stützen, daß irgendeiner dieser Umstände sich maßgeblich auf die außerkörperliche Erfahrung auswirkt. Es gibt einige Anzeichen dafür, daß sich das Liegen in Nord-Süd-Richtung tatsächlich irgendwie förderlich auswirkt, woraus zu schließen wäre, daß das Magnetfeld der Erde den Vorgang in irgendeiner Weise beeinflufk Weil es sich leicht einrichten ließ, steht die neue IsoHerkabine in unserem Labor in Nord-Süd-Richtung. Durch die künstliche Erzeugung von Magnetfeldern innerhalb der Kabine können wir das Ganze noch ausgleichen oder magnetisch ein «Nichts» herstellen, ähnlich wie es die Astronauten bei der Erkundung des Mondes erlebt haben. Zukünftige Untersuchungen sollen daher Teilantworten geben, das als mindestes. FRAGE: WENN ICH MEINEN KÖRPER VORÜBERGEHEND VERLASSE, KANN DANN NICHT JEMAND ANDERS HINEINGEHEN!
Wenn unsere Annahmen zutreffen, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür nicht höher als beim normalen Schlaf. Wenn man eine Statistik dazu erstellen könnte, wäre die Wahrscheinlichkeit, daß so etwas einträte, weit geringer als die, daß Sie im kommenden Jahr bei einem Autounfall getötet werden. Bei unserer Arbeit mit Testpersonen und Kursteilnehmern in den letzten fünfzehn Jahren hat es keinerlei Vorfälle gegeben, die auch nur entfernt als "Besetzung" oder etwas Zerstörerisches oder Unkontrollierbares hätten ausgelegt werden können. FRAGE: IN IHREM VORIGENBUCH HABEN SIE EINE« WINKELHMETHODE ZUM VERLASSEN DES KÖRPERS BESCHRIEBEN, ABER BEI MIR FUNKTIONIERT SIE NICHT. MACHE ICH IRGEND ETWAS FALSCH!
Die beschriebene Methode war ein sehr frühes Verfahren, das damals funktioniert hat. Inzwischen haben wir die vielen anderen wesentlichen Umstände entdeckt, die bei dem Vorgang eine Rolle spielen. Im übrigen benutzen wir heute andere Techniken, die einfacher zu verstehen und auszuführen sind. Kurz gesagt, es ist nicht ganz so einfach, wie wir uns das früher vorgestellt haben.
FRAGE: WAS BEDEUTET ES, WENN SICH IM KOPF UND ANDEREN KÖRPERTEILEN SELTSAME SCHMERZEN EINSTELLEN, WENN MAN VERSUCHT, SICH AUSSERHALB DES KÖRPERS ZU BEGEBEN~
Grundsätzlich läßt das auf unbewußte Ängste und Besorgnisse schließen, die festgestellt und angesprochen werden müssen, bevor Sie weitermachen und sich in den Zustand der Außerkörperlichkeit begeben können. Wenn Sie den Grund dieser Ängste auf der Ebene, auf der sie bestehen, hinterfragen und erkennen und dann die damit zusammenhängenden Emotionen ablegen können, werden diese Körpersignale verschwinden. FRAGE: KANN MAN IRRTÜMLICH IN DEN FALSCHEN PHYSISCHEN KÖRPER ZURÜCKKEHREN~
"Können" schließt die Möglichkeit ein, daß so etwas passieren kann. Es kann vorkommen, wie ich selbst ganz im Anfang einmal erlebt habe. Wie oft, ist eine andere Frage. Wir besitzen heute noch keine Mittel, diese Möglichkeit zu verstehen, nicht einmal auf spekulativer Basis. Es ist nie bei unseren Testpersonen im Labor oder denen vorgekommen, die sich bei uns haben schulen lassen. Wir gebrauchen ein einfaches Zielverfahren, um die Rückkehr in "meinen" physischen Körper sicherzustellen. Um richtig und schnell zurückzukehren, braucht man nur an einen Teil des eigenen physischen Körpers zu denken, etwa den rechten großen Z~h, und versuchen, ihn zu bewegen oder mit ihm zu wackeln. Das zeitigt ein sofortiges Ergebnis. Weil es keine Daten darüber gibt, aber mir selbst die Sache mit dem .. falschen Körper" passiert ist, besteht die Möglichkeit, daß gleiches einem ungeübten Neuling widerfahren könnte. Wenn das auf Sie zutreffen sollte, denken Sie an das uMit dem großen Zeh wakkeln••. Das wird Ihnen viel Angst und Unbehagen ersparen. FRAGE: WIE STEHT ES MIT TIEREN IM ZUSTAND DER AUSSERKÖRPERLICHKEIT~ SIND SIE SCHON EINMAL WELCHEN BEGEGNET~ KONNTEN SIE MIT IHNEN KOMMUNIZIEREN~
Die einzigen für mich erkennbaren Tiere waren Hauskatzen, die zu unserer Familie gehörten. Sie haben offensichtlich zumindest auch einen zweiten Körper, den man wahrnehmen kann, wenn sie schlafen und man selbst sich außerhalb seines Körpers befindet und der Sache nachgeht. Erst vor kurzem habe ich dazu etwas Interessantes erlebt. Beim Verlassen des Körpers begegnete ich drei Katzen, die sich unmittelbar außerhalb befanden, entspannt dasaßen und schauten. Ich begrüßte sie und stellte überrascht fest, daß es unsere drei Lieblingskatzen waren, die in den letzten drei Jahren physisch eingegangen waren. Rückblickend muß ich sagen, daß ich nicht weiß, warum ich eigentlich überrascht war.
FRAGE: FÜHREN DIE TÖNE AUF IHREN BESPIELTEN KASSETTEN ODER DIE AUF ANDEREN TONKASSETTEN DEN ZUSTAND DER A USSERKÖRPERLICHKEIT HERB EH
Das wäre etwas ganz Seltenes, wenn es überhaupt vorkommt. Einige andere Faktoren müssen zuerst angegangen werden, etwa die Angstschwelle, die Neubewertung der Glaubenssysteme u. a. Es ist die absolute Ausnahme, daß so schnell ein ausreichendes Gleichgewicht erreicht wurde, um so einfach in den Zustand der Außerkörperlichkeit zu gelangen. FRAGE: WIE IST ES BEI TRÄUMEN, IN DENEN MAN FLIEGT/ IST DAS EINE AUSSERKÖRPERLICHE ERFAHRUNG/
Wir gehen im allgemeinen davon aus, daß Träume, in denen man fliegtsei es mit oder ohne Flugzeug- eine außerkörperliche Erfahrung rationalisieren sollen, weil sie für das Glaubenssystem des bewußten Geistes . unannehmbar wäre. Neuere Daten lassen vermuten, daß ein Traum, bei dem man aus dem uAuto" steigt und irgend etwas unternimmt, in eine ähnliche Kategorie fällt. Haben Sie schon einmal geträumt, daß Sie vergessen haben, wo Ihr uAuto" geparkt ist? Auch Träume, in denen man fällt, bedeuten häufig einen Wiedereintritt in den physischen Körper. Das zeigt sich, wenn man ihn noch einmal in «Zeitlupe" ablaufen läßt. FRAGE: WIE UNTERSCHEIDET SICH RÄUMLICHES HELLSEHEN VON EINER A USSERKÖRPERLICHEN ERFAHR UNGI
Räumliches Hellsehen oder die Fähigkeit, Ereignisse zu usehen", die an einem anderen physischen Ort stattfinden, verlangt einen geschulten Bewußtseinszustand, der wirksam ist, solange man sich noch weitgehend im physischen Körper befindet. Normalerweise wird nur eine Form der Wahrnehmung genutzt, die sich optisch übersetzen läßt. Im Zustand der Außerkörperlichkeit gibt es kein Wahrnehmen des Körperlichen, weil Sie uweg" von ihm sind. Außerdem sind andere als optische Wahrnehmungen unweigerlich vorhanden. Es gibt noch andere Unterschiede, aber das sind die wesentlichen. FRAGE: KANN EINE AUSSERKÖRPERLICHE DURCH HYPNOSE HERVORGERUFEN WERDEN/
ERFAHRUNG
Es gibt mehrere Berichte, daß so etwas vorgekommen sei, und es kann möglich sein. Wir haben keine direkte Erfahrung damit. Wir halten diese Technik nicht für besonders geeignet, weil der durch Hypnose in den außerkörperlichen Zustand Versetzte den Vorgang nicht unter bewußter Kontrolle hat- was doch recht wichtig zu sein scheint.
FRAGE: WENN MAN SICH PLÖTZLICH AUSSERHALB SEINES KÖRPERS BEFINDET, WÄHREND MAN NOCH PHYSISCH ETWAS TUT, ZUM BEISPIEL AUTOFAHREN, WAS SOLL MAN DANN TUNt WIE BEHÄLT MAN DAS UNTER KONTROLLE!
Kehren Sie so schnell wie möglich zurück. Bedienen Sie sich der bereits beschriebenen Methode zur schnellen Rückkehr. Mir selbst ist das noch nicht passiert, aber ich weiß, daß es hin und wieder vorkommt. FRAGE: IST ES LEICHTER, IM ZUSTAND DER AUSSERKÖRPERLICHKEIT EINEN ORT ODER EINE PERSON AUFZUSUCHEN!
Im allgemeinen eine Person, am leichtesten jemanden, der einem emotional nahesteht. Manchmal kann sich jemand an andere Orte begeben, doch erfordert das eine bestimmte "Adressen oder Kennung. FRAGE: WENN MAN IM ZUSTAND DER AUSSERKÖRPERLICHKEIT EIN WESEN TRIFFT, WORAN KANN MAN ERKENNEN, OB ES FREUNDLICH ODER FEINDLICH GESINNT IST!
Eine uneingeschränkte Antwort auf diese Frage ist schwer. Oft ist das, was man für bösartig oder schlecht hält, nur eine unpersönliche Energie, der man begegnet ist, und die man persönlich nimmt. Ein plötzlicher Sog am Strand kommt uns unter Umständen beängstigend und drohend vor, dabei machen unsere Angst und seine unbekannten Kräfte ihn erst s.o. Der Sog selbst weiß nicht, daß es uns gibt, und es kümmert ihn auch nicht. Dem kann man entgehen, wenn man gewissermaßen seine uEingangsfrequenzn bewußt begrenzt und nur denen mit gleicher "Wellenlängen erlaubt, sich mit uns auszutauschen und/oder Kontakt zu uns aufzunehmen. Wenn ein solches Wesen auftaucht, klopfen Sie ihm am besten auf die Schulter und sagen Sie ihm, es solle heimgehen. Schlimmstenfalls kehren Sie zu Ihrem physischen Körper zurück. Ansonsten sagen Sie Hallo und nehmen irgendeine Form der Kommunikation auf. FRAGE: KANN MAN IM ZUSTAND DER AUSSERKÖRPERLICHKEIT IN DER ZEIT VOR- UND RÜCKWÄRTS GEHEN!
Selbstverständlich, denn die wahre Außerkörperlichkeit ist kein ZeitRaum-Zustand und unterliegt nicht den Zeit-Raum-Bedingungen. Aus verschiedenen, nicht ganz einfachen Gründen sind solche Erlebnisse nicht so ergiebig, wie man vielleicht meint. Am wichtigsten ist es, eine starke Heimkennung zu haben, damit man zu seinem Ausgangspunkt zurückkommt. Eine solche Kennung muß nicht nur den Ort, sondern auch die Zeit enthalten. Üben Sie sich in zeitlich nahen Touren, bevor Sie sich an die ulangenn wagen.
FRAGE: WAS FÜR EINE «GESTALT» HABE ICH IM ZUSTAND DER AUSSERKÖRPERLICHKEIT~ Stellen Sie sich Ihren zweiten oder unmittelbaren nichtphysischen Körper im wesentlichen wie Gelatine vor, die man aus einer Form genommen hat. Sie "erinnert" an die menschliche Gestalt und ist daher beinahe identisch mit ihr. Je länger man vom Physischen getrennt ist, desto schwächer wird die Erinnerung, wenn man sie nicht auffrischt. Auch die zeitliche Entfernung scheint eine Rolle zu spielen. Je weiter «entfernt" vom Physischen, desto schwächer wird diese Erinnerung oder ihre Wirksamkeit. Wenn man es sich selbst überläßt, kann der zweite Körper eine Kugel werden, eine Träne, eine kleine Wolke oder einfach ein «Tropfen". All das kann man umgehen, wenn man direkt nach der Ablösung aus dem zweiten Körper gleitet und klare, unverfälschte Energie wird. Man kann sich jederzeit eine Hand und einen Arm «Wachsen" lassen, wenn man sie braucht. FRAGE: WIE IST ES MIT DEM PROZESS DER REINKARNATION~ FOLGEN PHYSISCHE LEBENSSPANNEN AUFEINANDER, SIND SIE GLEICHZEITIG ODER WAS SONST~ Zunächst einmal folgen sie nicht zeitlich aufeinander. Sie können tatsächlich gleichzeitig sein. Das hängt davon ab, "wer die Wahrnehmung hatn. FRAGE: WARUM SOLLEN SUPERWESEN, WIE SIE SIE BESCHREIBEN, TECHNOLOGIE BRAUCHEN~ Sie brauchen sie nicht. Ihre Aktivitäten und Fähigkeiten in diesen Zusammenhang zu stellen, scheint ein möglicher Weg für unsere an der linken Gehirnhälfte ausgerichtete Zivilisation zu sein, allmählich zu verstehen, was diese Wesen tun. Diese "Technologie" ist für sie so selbstverständlich, wie unser autonomes Organsystem für uns. Wir denken bei unserem Verdauungstrakt, unserem Blutkreislauf oder der Lunge nicht an Technologie. Sie funktionieren einfach ohne unsere bewußte Anstrengung, auch wenn wir inzwischen sehr viel von den dort wirkenden Gesetzmäßigkeiten verstehen. Die Technologie der .. superwesen" ist im wesentlichen relativ gleich, nur daß sie sie gezielt einsetzen und beherrschen. FRAGE: IST UNSERE MENSCHLICHE TECHNOLOGIE EIN ERGEBNIS DER KOMMUNIKATION MIT SOLCHEN SUPERWESEN~ Es spricht sehr viel für diese Annahme, vor allem wenn man die Schlüsselfiguren und-ereignisseder Menschheitsgeschichte objektiv betrachtet und diese Ansicht als eine Alternative zu unserem gegenwärtigen Glaubenssystem nimmt.
FRAGE: FÖRDERN ODER BEHINDERN BESTIMMTE NAHRUNGSMITTEL, KAFFEE, RAUCHEN, ZUCKER, ETC. AUSSERKÖRPERLICHE ERFAHRUNGEN!
Es besteht wohl weder in der einen noch der anderen Richtung ein direkter Zusammenhang. Diese Aussage stützt sich ausschließlich auf die Erfahrungen unserer Testpersonen im Labor und der Kursteilnehmer am Institut. Wir kennen keine verläßlichen, eingehenden Untersuchungen zu dieser Frage. Wenn, dann wird bei allem Mäßigung angebracht sein. FRAGE: WAS IST IHRER MEINUNG NACH DAS WESEN VON GUT UND BÖSE!
Gut und Böse existieren nur im Kopf des Wahrnehmenden. Sie sind entstanden als Folge von Unwissenheit und Mangel an Verständnis sowie aus einer verstrickten Sichtweise heraus. FRAGE: KANN MAN IM VERGLEICH ZUR ZEIT GLEICHZEITIG ZWEI LEBEN LEBEN!
Diese Frage wurde unseren nichtphysischen Freunden gestellt. Wir bekamen zur Antwort, daß es nicht nur möglich sei, sondern auch häufig vorkomme. Weiter wissen wir nichts darüber- wie oder warum es so ist. Mir persönlich wurde noch der Name und der Ort eines .. zweiten Lebens" genannt, das ich gleichzeitig lebe- aber ich habe nicht die Zeit oder den Mut gehabt, es nachzuprüfen, falls das möglich ist. FRAGE: HABEN SICH IHRE RELIGIÖSEN ÜBERZEUGUNGEN ALS FOLGE IHRER AUSSERKÖRPERLICHEN BETÄTIGUNGEN GEÄNDERT!
Ja.
II Robert A. Monroes Psychophysiologie der außerkörperlichen Erfahrung
Von Dr. Stuart W. Twemlow und Dr. Glen 0. Gabbard
Robert Monroe ist ein Geschäftsmann aus Virginia, inzwischen in den Sechzigern und einer der bekanntesten und fähigsten Autoren über außerkörperliche Erfahrungen. Er hat ein Buch über seine außerkörperlichen Erlebnisse geschrieben (Der Mann mit den zwei Leben, Ansata Verlag, Interlaken, 1983) und ein Privatinstitut gegründet, das sich mit der Erforschung derartiger Erscheinungen befaßt, das Monroe Institute of Applied Seiences in Faber, im US-Bundesstaat Virginia. Einige Jahre vor der Veröffentlichung dieses Buches hat er sich freiwillig einer eingehenden psychiatrischen und psychologischen Untersuchung unterzogen. Er hat eine intensive psychiatrische Befragung und eine ganze Reihe psychologischer Tests mitgemacht. Robert A. Monroe war nie in irgendeiner Form in psychiatrischer Behandlung. Er war stets ein außerordentlich erfolgreicher Produzent, Geschäftsmann und Unternehmer. Beschäftigen wir uns mit seiner Vorgeschichte, entdecken wir, daß er erst mit zweiundvierzig Jahren seine ersten außerkörperlichen Erfahrungen hatte. Er wuchs in einem strenggläubigen Haus in den Südstaaten auf und hatte sehr tüchtige und erfolgreiche Eltern. Schon von Kind an begeisterte sich Robert A. Monroe für das Fliegen. Als kleiner Junge baute er Modellflugzeuge. Noch während seiner Schulzeit lernte er fliegen. Später wurde er ein perfekter Drachenflieger. Die Faszination der Bewegung beschäftigte ihn sehr. Er hat wunderschöne Erinnerungen an Zugfahrten. Tolpin (197 4) hat diese Kindheitserlebnisse mit der großartigen Phantasie verglichen, die sie udie Dädalus-Erfahrung» nannte. Die Bezeichnung entstammt der Sage von Dädalus und Ikarus, die über das Meer fliegen wollten und sich für dieses Vorhaben wächserne Flügel bauten. Ikarus, der Sohn des Dädalus, war wie berauscht, daß er fliegen konnte, und kam der Sonne zu nahe. Die Sonne ließ das Wachs seiner Flügel schmelzen, und er stürzte ins Meer, während sein Vater Dädalus weiterflog. Tolpin erklärt, daß diese Sage und die vom Fliegen ausgehende Faszination aufs innigste m-it einer bestimmten Entwicklungsphase zusammenhängen, wenn das Kleinkind die ekstatische, ursprüngliche Freude erlebt, von der Mutter, dem Vater und vernarrten Verwandten in die Luft geworfen zu werden. Diese archaische, großartige Phantasie, der
Schwerkraft zu trotzen und durch die Luft zu fliegen, wird normalerweise im Reifeprozeß gezügelt und in Leistung und andere Arten sublimierender Tätigkeiten gelenkt. Tolstoi beispielsweise sprang mit neun Jahren bei dem Versuch zu fliegen aus dem Fenster und erlitt eine Gehirnerschütterung. Er gab jedoch nie die feste Überzeugung auf, er könne fliegen. Er hatte überschwengliche Vorstellungen, mit dem Mond zu verschmelzen. Tolpin sieht darin die mystische Verschmelzung mit seiner Mutter, die er verlor, als er zwei Jahre alt war. Diese frühe, großartige Vorstellung wurde umgelenkt in eine außergewöhnliche Meisterschaft und Kreativität auf schriftstellerischem Gebiet. Winston Churchill hatte eine ähnliche Vorgeschichte und sprang mit achtzehn von einer Brücke auf BaumwipfeL Diese frühe Großartigkeit verlagerte sich mit der Zeit aus dem Bereich des Handeins in den des Geistes, der Ausdruck in seinen aufrüttelnden Reden fand, etwa dem "Wir werden uns niemals ergeben". Daß Robert A. Monroe so sehr von "Reisen" außerhalb des Körpers fasziniert ist, leitet sich wahrscheinlich von dieser Dädalusphantasie her. Der überwältigende Wunsch aus seiner Kindheit wandelt sich nicht nur in die außerkörperlichen Erfahrungen des Erwachsenen um, sondern auch in die Gründung eines Instituts, das sich der Erforschung dieser und anderer esoterischer Erfahrungen widmet. Bei Monroe sehen wir daher vielleicht eine direktere Umsetzung des Kindheitswunsches in eine Erwachsenenform. Er hat dieses Interesse jedoch anpassungsfähig und konstruktiv genutzt, nicht in selbstzerstörerischer oder unproduktiver Art. Vielleicht ist es so, daß dieser ständige grandiose Wunsch zu fliegen eher bei denen bestimmend wirkt, die die esoterische Vielfalt außerkörperlicher Erfahrungen kennen, also Reisen an ferne Orte und durch andere Reiche, die phantastisch und unerklärlich sind. Er läßt sich vielleicht nicht auf die irdischeren Erlebnisse anwenden, bei denen man nur unter der Zimmerdecke über seinem Körper schwebt. Wenn einer der bestimmenden Umstände der außerkörperlichen Erfahrung Monroes dieser ständige Wunsch ist, den Fesseln des an die Erde gebundenen physischen Leibes zu entfliehen, was sind dann die anderen? Seine Lebensgeschichte zeigt, daß er frei von Kindheitstraumata war und in materiellen Dingen sogar ein wenig verwöhnt wurde. Seine Mutter, eine dynamische und erfolgreiche Ärztin, hatte eine bestimmte Art, das Leben zu sehen, die dahin tendierte, Häßliches und Unangenehmes zu meiden. Diese Eigenschaft taucht auch in einer Persönlichkeitsanalyse Monroes auf. Sowohl Monroe wie seine Mutter bedienten sich in nicht unerheblichem Umfang des Schutzes durch Ablehnung und Vermeidung. Dieser leicht manische Schutz vor Aggression, tragischen Ereignissen und abträglichen Einflüssen kam auch bei den projektiven psychologischen Tests zum Ausdruck. DerRorschach-Test belegte, daß Monroe ein Mann ist, der vielen Seiten seines Innenlebens ausweicht. Er schützt sich sehr stark vor dem Um.e:an_g mit der Sexualität. Abwehr.e:efühlen und ins-
besondere der Aggression, alles Bereiche seiner Psyche, die er gerne aus seinem Bewußtsein verbannt. Er neigt ständig dazu, Gefühle zu meiden und sich von ihnen freizumachen, was sich in seinen Denkmustern, seinem Sprachgebrauch und seinen zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt. Oft schert er einfach aus, fort von der Art, wie andere denken, fühlen, wahrnehmen und sich ausdrücken. Diese persönlichen Neigungen trugen mit zu dem bei, was er in einem ganz bestimmten Tintenklecks sah, der meist einfach als Fledermaus oder Vogel gedeutet wird. Monroe sah in ihm «eine fliegende Einheit, mit Flügeln, in der Form eines Vogels oder den Körper eines Schmetterlings oder Insekts, das zum oberen Rand des Papiers fliegt ... Die außerkörperliche Erfahrung hat bei Monroe also auch die Funktion, Konflikten auszuweichen. Dadurch, daß er das Gefängnis seines Körpers hinter sich läßt, kann er sich potentiellen Konfliktbereichen wie der Sexualität, Depression und Aggression fernhalten. Dr. Twemlow und Dr. Jones, Kollegen von der medizinischen Fakultät der University of Kansas, konnten 1977 über einen Zeitraum von dreißig Minuten Robert Monroe bei einem Austritt aus dem Körper beobachten. Der Versuch wurde durch einen Beckman-Polygraphen mit linken und rechten BEG-Okzipitalelektroden überwacht. Die Beobachtung erfolgte durch ein Einwegfenster. Am auffälligsten war Monroes unregelmäßiger Atem mit Perioden mit Atemstillstand. Nach diesen Stillstandsphasen schluckte er Luft. Einmal blickten sich Dr. Jones und Twemlow gleichzeitig an und berichteten vom Eindruck einer hitzewellenartigen Verzerrung, die an der Taille Monroes begann, so daß es schwerfiel, seinen Oberkörper klar zu sehen, obwohl die untere Körperhälfte klar zu erkennen war. Monroe hatte vorher erklärt, daß er seinen Körper sehr schnell verlassen, es aber nicht signalisieren könne; er könne allerdings spätestens fünf Sekunden nach der Rückkehr ein Zeichen geben. Die beschriebene Verzerrung verschwand ziemlich plötzlich wieder, kurz bevor er sich erhob. Zu diesem Zeitpunkt zeigte das EEG eine Verlagerung der hohen Amplituden zur rechten Hemisphäre, während die Amplituden an der linken Okzipitalableitung niedrig waren. Er schien ohne Angst aufzuwachen, wenngleich er etwa dreißig Sekunden Schwierigkeiten hatte, sich im Raum zu orientieren, und leicht schleppend sprach. Er konnte sein Erlebnis nicht sofort wiedergeben. Seine GSR-Werte zeigten während der Sitzung einen Anstieg des Wachstadiums um ungefähr 150 Mikrovolt, während spezifische und unspezifische Reaktionen in der außerkörperlichen Phase völlig fehlten. Als einmal ein Techniker in den Raum ging, um die Elektroden zu überprüfen, schien Monroe dessen Anwesenheit überhaupt nicht zu bemerken, und auch die GSR-Werte schwankten nicht. Die Haut an Ober- und Unterarm fühlte sich warm an. Zu dem Zeitpunkt wurden schnelle, unregelmäßige Augenbewegungen festgestellt (wenngleich die Augenbewegungen nicht aufgenommen wurden). Teile des EEGs von Monroe während dieser außerkörperlichen Erfah-
rung wurden auf Frequenzunterschiede sowohl innerhalb der Hemisphären wie auch zwischen beiden untersucht. Es wurde eine Varianzanalyse gemacht, wobei die Daten in einen Anfangs-, Mittel- und Endbereich unterteilt wurden, die jeweils 29 Werte bei insgesamt 290 Sekunden hatten. Zwei Gruppen wurden untersucht: rechte und linke Gehirnhälfte. Eindeutige Frequenzunterschiede zwischen den Hemisphären schien es nicht zu geben, wenngleich die Amplitudenunterschiede offenkundig waren. Bei Monroes EEG gab es für jede Hemisphäre klare Unterschiede zwischen Anfangs- und Mittel-, Mittel- und End- sowie Anfangs- und Endabschnitt. Der letzte Unterschied (F = 41,47 und F = 59,08; p < o,om) machte deutlich, daß die Frequenzen vor und nach der außerkörperlichen Erfahrung sehr viel höher als währenddessen waren. Auch die Standardabweichungen waren beim Mittelabschnitt im Vergleich zum Anfangsund Endabschnitt deutlich geringer. Eine Analyse des Leistungsspektrums außerkörperlicher Erfahrungsperioden ergab Leistungsspitzen bei 4 bis 5 Hertz und nur ganz geringe Aktivität bei Werten über 10 Hertz. Was können wir aus diesem Experiment schließen? Obwohl die Beobachtung aufsehenerregendere Ergebnisse als das EEG erbrachte, waren erstere doch schwerer zu erklären. Natürlich, Monroe befand sich im Zustand völliger Entspannung. Außerdem kam es bei ihm im Zustand der Außerkörperlichkeit zu einer Frequenzverlangsamung mit einer interessanten Leistungsverschiebung in den 4- bis 5-Hertz-Bereich der ThetaDelta-Übergangszone. Dieser elektrophysiologische Grenzzustand entspricht weitgehend den Ergebnissen Tarts und dem Bezug Hararys auf die Grenzzustände zwischen Schlafen und Wachen.
111 Eine Phänomenologie der außerkörperlichen Erfahrung Von Dr. Stuart W. Twemlow, Dr. Glen 0. Gabbard und Dr. FowlerC. Jones Bericht, der beim Jahrestreffen der American Psychiatrie Association vom 5· bis 9. Mai 1980 in San Franzisco vorgelegt wurde.
Dr. Twemlow, früher beim Chief Research Service, Topeka V. A. Medical Center, arbeitet jetzt in der psychiatrischen Privatpraxis, 2145 S. E. Maryland, Topeka, Kansas 66 6os. Dr. Gabbard gehört zum psychiatrischen Stab der Menninger Foundation. Dr. Tones ist Professor für Psychiatrie an der medizinischen Fakultät der University of Kansas. Die Autoren danken Dr. Robert Ellsworth für die Auswertung der Fragebogen sowie Dr. Gary Clark und Dr. Lolafaye Coyne für die statistische Beratung. Das Projekt wurde teilweise unterstützt vom Monroe Institut of Applied Sciences, Faber, Va; vom Medizinischen Zentrum der University of Kansas, Abteilung für Psychiatrie; von der Menninger Foundation, Topeka, Kansas. Übersicht Die beschreibenden Daten stammen von 339 Personen, die sich auf eine Anzeige gemeldet und erklärt haben, außerkörperliche Erfahrungen gemacht zu haben. Die Daten wurden nach Vorbedingungen, phänomenologischen Gesichtspunkten und der Wirkung der Erlebnisse analysiert. Die Fragen befassen sich mit der Ätiologie dieser Erscheinung und deren Bedeutung für den einzelnen. Einführung In seiner Ansprache an die American Psychiatrie Association erklärte ihr Präsident Dr. Jules Masserman, eines der drei Dinge, die der Mensch letztlich suche, sei «ein System von Werten und mystischen Überzeugungen, das metapsychologische Gelassenheit bietet». Seiner Meinung nach gebe es ein wachsendes Interesse an uMetapsychiatrie, was eine parallel laufende Beschäftigung mit esoterischen Überzeugungen und transzendentalem Suchen nach dem Letzten in der breiten Öffentlichkeit widerspiegele". In der traditionellen psychiatrischen Literatur werden solche Bereiche kaum zur Kenntnis genommen, obwohl regelmäßig über Fälle berichtet wird, wie beispielsweise in der Fallstudie über uselbst bewirkte Depersonalisation» von Kennedy. 1 Es trifft zu, daß
immer mehr Patienten, die bei Bewegungen wie der Transzendentalen Meditation engagiert sind, von Erfahrungen berichten, die herkömmlicherweise als psychopathalogisch eingestuft werden. Diese Bewegungen dringen darauf, daß man einige dieser Symptomkomplexe nicht behandeln sollte, wie man ein Symptom normalerweise behandelt (z. B. Deutung, Medikation), sondern daß viele dieser Phänomene vom nicht damit vertrauten behandelnden Arzt mit "wohlwollender Nichtbeachtung" betrachtet und zur Aufarbeitung an den Meditationslehrer zurückverwiesen werden sollten. Das deshalb, weil eine ganze Reihe davon normale und erwartete Begleiterscheinungen von Veränderungen im Erkennen, im Wahrnehmen und in der Affektregulierung sind, mit deren Eintreten gerechnet wird und die auch erwünscht sind. 23 Unsere beiden Berichte fassen die Untersuchung über eines dieser Phänomene zusammen, die außerkörperliche Erfahrung. Das Ziel unserer Untersuchung ist, folgende Fragen zu behandeln: (I) Welches ist das Kontinuum phänomenologischer Merkmale, das den Zustand der uAußerkörperlichkeit" darstellt; (2) wie kann man dieses Phänomen mit bestimmten anderen Bewußtseinszuständen vergleichen, etwa dem Traum, dem lebensbedrohlichen Erlebnis, Zuständen sinnlicher Deprivation und mystischen religiösen Erlebnissen; (3) in welcher Beziehung steht es zu pathologischen Zuständen; z. B. der Depersonalisation, Autoskopie und Psychose; (4) welches sind die kurz- und langfristigen Auswirkungen auf den einzelnen, und was bedeutet das Erlebnis für ihn; (s) welche Folgerungen ergeben sich, wenn überhaupt, aus diesem Phänomen für die praktische Psychiatrie? Definition des Begriffs «außerkörperliche Erfahrung>> Für unseren Überblick wollen wir unsmit einer ganz allgemeinen Definition begnügen. Das Studium der Literatur hat nämlich gezeigt, daß es kaum, wenn überhaupt, Einvernehmen darüber gibt, was den Zustand phänomenologisch, physiologisch, im Sinne der Persönlichkeitsstruktur oder im Sinne der Bedeutung für den einzelnen charakterisiert. Wir wählen folgende Definition: "Eine Erfahrung, bei der man das Gefühl hatte, daß der eigene Geist oder das Bewußtsein vom physischen Körper getrennt ist." Wie Palmer4 sind wir der Ansicht, daß dies das gemeinsame Merkmal derartiger in der Literatur beschriebener Erfahrungen darstellt. Wir hielten es nicht für ratsam, unsere Definition weiter einzuengen, solange die Erfahrung nicht eingehender erforscht ist. Eine solche Definition spiegelt jedoch bestimmte vorgefaßte Meinungen unsererseits wider, als da sind: (I) die Überzeugung, daß der Betroffene beim gegenwärtigen Wissensstand besser als der Forscher entscheiden kann, ob er eine außerkörperliche Erfahrung hatte oder nicht; (2) wir wollten das Gefühl für die Lage der Selbstbewußtheit hervorheben, weniger die komplexen und äußerst veränderlichen optischen und akustischen Erleb nisse, über die anekdotenhaft in der Literatur berichtet wird 5; (3) ob es in1
Labor eine objektive Demonstration einer Trennung des Selbstbewußtseins von seinem normalen Standort im Gehirn gibt oder nicht, scheint aus psychiatrischer Sicht für die Untersuchung des Phänomens unerheblich zu sein. Auch wenn einige, wie etwa Osis 6 , die Ansicht vertreten, daß ein solches Kriterium grundlegend für die Erfahrung sein sollte, betrachten wir es als nebensächlich für das Verständnis ihrer psychologischen Wirkung und ihrer Bedeutung für den einzelnen, insbesondere in den Kategorien seines Wertgefüges sowie der Organisation und Funktionsweise seines Ichs. Heute sind wir der Meinung, die Erfahrung sollte subjektiv definiert werden. Wir kennen allerdings die ungeheure Menge an Büchern über Wahmehmungstäuschungen, die vermuten läßt, daß derartige Untersuchungen in hohem Maß vorgefaßten Meinungen ausgesetzt sind; so hat beispielsweise Orne 7 nachgewiesen, daß die Ergebnisse von Experimenten direkt durch das persönliche Glaubenssystem des Experimentators beeinflußt werden. Versuche wie die von Tart 8• 9 und Twemlow 10, psychophysiologische Entsprechungen für eine solche Erfahrung zu erhalten, charakterisieren die Erfahrung, nicht einmal partiell angemessen, so als wollte man einen Menschen nur anhand seines EKGs darstellen. Die bekannten Laboruntersuchungen zeigen keine stabilen Merkmale, sondern sind suggestionsbedingt. Bei unseren eigenen Untersuchungen 10 mit dem befähigten Robert Monroe, als wir in einer Zeitreihenstudie an elf Personen die Technik, die er bei seinen außerkörperlichen Erfahrungen anwandte, überprüften, zeigte eine der ahnungslosen Testpersonen einige ungewöhnliche Veränderungen beim EEG, ein okzipitales EEG, das sehr stark der okzipitalen langsamen Welle einer Schlafvariante ähnelte. Tart 8• 9 bemerkt, wie wir auch, daß die EEG-Werte im allgemeinen eine drastische Verringerung der Neuronenenergie im Alpha- und Thetaband zeigen und außerdem einige ungewöhnliche Muster, die nicht für den REM -Schlaf oder andere normale Schlafphasen charakteristisch sind. Der Begriff außerkörperliche Erfahrung wurde 1960 von Tart geprägt, der vor allem die wertenden Alternativbegriffe vermeiden wollte, die es in der Literatur gab und die auf ein nichtvorhandenes genaues Wissen um die Ätiologie der Erfahrung schließen ließen, wie beispielsweise Astralprojektion, außersinnliche Wahrnehmungsprojektion, Verdoppelung, Astralreise u. a. m. Einige Autoren meinen, daß die außerkörperliche Erfahrung eine besondere Form der Depersonalisation sei, ein Punkt, dem im dritten Bericht dieser Reihe nachgegangen werden soll. Andere, wie Ehrenwaldu, stellen nicht nur auf das Gefühl der Trennung ab, sondern auch auf die optischen Begleiterscheinungen, auf das, was das Selbst sieht, wenn es sich uaußerhalb" des Körpers befindet. Folgt man Tarts allgemein anerkannter Definition eines veränderten Bewußtseinszustandes als eine uqualitative Veränderung des Gesamtmusters der geistigen Funktionsweise dergestalt, daß der Betroffene
merkt, daß sein Bewußtsein ganz anders ist als sonst» 12, dann könnte die entsprechende Definition der außerkörperlichen Erfahrung folgende Punkte enthalten: ein geänderter Bewußtseinszustand, bei dem der Betreffende merkt, daß sein Geist oder seine Selbstbewußtheit von seinem physischen Körper getrennt ist, und diese Selbstbewußtheit durchaus lebendig und wirklich anmutet, ganz anders als bei einem Traum. Um diese ziemlich abstrakte Definition mit Leben zu füllen, wurde aus rund siebenhundert Briefen, die einer der Autoren erhalten hatte (1\vemlowL einer ausgewählt, der diese Erfahrungen beschreibt. Diese Schilderung ist ein Beispiel ohne die vielen Ausschmückungen, wie sie in der parapsychologischen und theosophischen Literatur üblich sind, der Bericht eines zweiundfünfzigjährigen pensionierten Beamten, der in Puerto Rico lebt. Er schreibt: uAls ich ungefähr zehn Jahre alt war, wohnte ich zusammen mit meinem älteren Bruder im Haus meines Onkels, eines Majors im Sanitätsdienst der US-Armee. Einmallag ich wach auf meinem Bett und betrachtete die Deckenbalken des alten spanischen Hauses, in dem sich die Wohnung befand. Ich stellte mir viele Fragen, unter anderem die, was ich hier machte und wer ich überhaupt war. Ganz unvermittelt erhebe ich mich vom Bett und beginne, zum Nebenzimmer zu gehen. In dem Augenblick spürte ich etwas Eigenartiges in mir; es war ein Gefiihl der Schwerelosigkeit und ein eigenartig gemischtes Gefühl der Freude. Ich drehte mich um und wollte zum Bett zurückgehen, als ich mich zu meiner großen Überraschung auf dem Bett liegen sah. Dieses überraschende Erlebnis in diesem noch kindlichen Alter versetzte mir eine Art Stoß, der mich sozusagen in meinen Körper zurück beförderte." Dieses Beispiel belegt besonders gut den normalen, ja irdischen Inhalt des Erlebnisses, die lebhafte emotionale Wirkung, das Gefühl eines kompletten, funktionstüchtigen Selbst, das sich außerhalb des Gehirns befindet, und die beträchtliche Überraschung, wenn man den physischen Körper erblickt, und die Art, wie diese Unruhe das feine Gleichgewicht der Bewußtseinsveränderung auslöst, die eine Wiederherstellung des normalen Erkenntnisstandes, des .. zustandes in Innerkörperlichkeit" bewirkt. Klassifizierung der außerkörperlichen Erfahrungen
Wie zu erwarten sind alle denkbaren Einteilungsversuche benutzt worden, und jeder weicht dem wahren Sachverhalt aus, weil man sich nicht darauf einigen kann, was eine außerkörperliche Erfahrung ausmacht. Vier mögliche Vorschläge bieten sich an: 1. Eine Einteilung nach natürlichen Erscheinungen, das heißt nach subjektiven Berichten, die Vorgehensweise, die diesem Beitrag zugrundeliegt. 2. Eine Einteilung nach auslösenden Ursachen oder Stressoren, das
heißt nach den Bedingungen, die zur Zeit der Erfahrung herrschten, obgleich ein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nie hergestellt worden ist (wird in diesem Beitrag erörtert). 3. Eine Einteilung nach psychosozialen und psychopathalogischen Veränderlichen, die nur anekdotenhaft bekannt sind. Ein Beitrag wird dazu noch erfolgen. So berichtet beispielsweise Eastman 13 von außerkörperlichen Erfahrungen, die mit angsterfüllten Geisteszuständen, Zuständen der Einsamkeit und denen äußerst positiver Stimmungen (ekstatische Zustände) zusammenhängen. 4· Eine Einteilung nach analogischen Gesichtspunkten. Hier ist gedacht an einen Zustand sensorieller Entbehrung, an Erlebnisse der Hoch- und Plateauphase und an psychopathalogische Zustände (schizophrener Verlust der Körpergrenzen, Autoskopie, Depersonalisation etc.), auf die in einem dritten Beitrag eingegangen wird. Eine richtige Eingruppierung wird vielleicht auf alle vier Ansätze zurückgreifen bei dem Versuch, pathognomonische Merkmale des Erlebnisses zu bestimmen. Der Wert einer Klassifizierung hängt davon ab, was sie erklären kann. Viele Merkmale außerkörperlicher Erfahrungen lassen sich höchstwahrscheinlich durch die idiosynkratischen Auswirkungen von Mitteln erklären, die eine Materialisation bewirken (zum Beispiel Drogen), durch Persönlichkeits- und Abwehrkonstellationen und durch kulturelle Umstände, einschließlich Glaubenssysteme. Überblicke über außerkörperliche Erfahrungen
Es gibt nur wenige Überblicke über das Vorkommen außerkörperlicher Erfahrungen; der erste stammt von Hart aus dem Jahr 1954. 14 Er befragte 15 5 Studenten, ob sie jemals eine außerkörperliche Erfahrung gehabt hätten. 2 7, 1 % bejahten die Frage, und die meisten gaben an, sogar mehr als ein Erlebnis gehabt zu haben. Dieses Ergebnis paßt durchaus zu denen einiger späterer Übersichten. 1968 berichtete Green 15 über das Ergebnis einer Befragung von 380 Oxford-Studenten, die gefragt worden waren: «Haben Sie jemals ein Erlebnis gehabt, bei dem Sie das Gefühl hatten, sich außerhalb Ihres Körpers zu befinden?" Von diesen Studenten antworteten 34% mit Ja. Palmerund Dennis veröffentlichten 1975 16 die erste Übersicht über eine willkürlich ausgewählte Gruppe aus moo Studenten und Bewohnern einer Kleinstadt im OS-Bundesstaat Virginia. 25% der Studenten und 14% der Kleinstädter erklärten, schon einmal eine außerkörperliche Erfahrung gehabt zu haben. Ein ziemlich neuartiges Vorgehen bei der Untersuchung außerkörperlicher Erfahrungen war das von Shiels ~ der Daten über den Glauben an außerkörperliche Erfahrungen aus fast siebzig nicht-westlichen Kulturen zusammengetragen hat. Trotz der kulturellen Unterschiede ähnelten sich die Ansichten auf verblüffende Weise. Shiels meinte, dies sei der indirekte Beweis für eine Darstellung eines wahren Ereignisses: die außerkörperliche Erfahrung. Es ist beispielsweise recht gut bekannt, daß Schamanen in vielen Kultu1
rendie Fähigkeit zugeschrieben wird, ihren Körper zu verlassen. 18 Ja, ein Schamane kann gar nicht wirkungsvoll arbeiten, wenn er diese Fähigkeit nicht hat. Nach Eliade drückt ein solches Verlassen des Körpers «ein geistiges Verstehen geheimer Dinge, metaphysische Wahrheiten, eine symbolische Bedeutung, Transzendenz und Freiheit" aus. Eine südafrikanische Untersuchung 19 , die 122 Berichte auswertete, die Antworten auf eine Befragung durch die Presse, stellte fest, daß die außerkörperliche Erfahrung oft eintrat, wenn die betreffende Person schlief, sich ausruhte oder vor sich hindöste, und daß über so% der Personen erklärten, sich geistig in einem normalen Zustand befunden zu haben, als die Erscheinung eintrat. Berichte in Form von Erzählungen gibt es von Personen, die von der Wahrheit und Gültigkeit dieser Erlebnisse bereits überzeugt waren. 5•2 o--24 Sie alle enthalten lebendige, aufregende Schilderungen, die von der Annahme ausgehen, daß eine objektive Trennung und unabhängige Existenz des Geistes vom Körper möglich ist. Viele der Berichte interessieren sich dafür, welche anderen Dimensionen der Wirklichkeit unter diesen Bedingungen erforscht werden können. Eastman 13 faßte als erster die Umstände zusammen, unter denen es zu außerkörperlichen Erfahrungen kommt; beispielsweise vor, während und nach dem Schlaf, unter Hypnose (in der Literatur später nicht mehr unterstützt), bei Krankheiten, Rauschzuständen und nach einem Schock oder Unfall. Die spärliche psychiatrische Literaturn liefert gekonnte Begleitartikel, um die Erfahrung etwa vor dem Hintergrund psychoanalytischer Theorien zu erklären, die im allgemeinen eine Abwehr gegen den unmittelbar bevorstehenden Tod postulieren und verschiedene Möglichkeiten, mit kindlicher Allmacht umzugehen. Die außerkörperliche Erfahrung wird daher häufig als der unbewußte Versuch gesehen, Aspekte der ewigen Suche des Menschen nach Unsterblichkeit darzustellen. Die Literatur aus philosophischen und übersinnlichen Quellen benutzt die außerkörperliche Erfahrung dagegen dazu, die Menschen als mehr oder weniger spirituell einzustufen (was normalerweise psychologisch gesund und/oder mit der Fähigkeit zur außersinnlichen Wahrnehmung begabt, bedeutet), je nach Art und Wesen der außerkörperlichen Erfahrung. 25 Methode Am 15. Februar 1976 bat einer der Forscher (Twemlow) in einem Interview mit einer überregionalen Zeitschrift (Auflage auf dem nordamerikanischen Kontinent 15 Millionen) um Briefe von Personen, die glaubten, schon einmal eine außerkörperliche Erfahrung gehabt zu haben. Unter den 1500 Antworten waren 700, deren Verfasser über Erlebnisse berichteten, bei denen, wie sie glaubten, ihr Bewußtsein vom leiblichen Körper getrennt gewesen war. Etwa ein Jahr nach dem Interview wurden zwei mehrstufige Fragebogen (Profil der außerkörperlichen Erfahrungen und Profil der Anpassung ans Leben) an die Personen geschickt; 420 sandten
auswertbare Fragebogen zurück. In 339 Fällen wurde von einer außerkörperlichen Erfahrung berichtet, während 81 Personen keine derartigen Erfahrungen gemacht hatten, jedoch ein großes Interesse daran äußerten, mehr darüber zu erfahreni letztere wurden für die Ziele dieser Untersuchung als Vergleichsgruppe herangezogen. Auf dem Fragebogen zum Profil der außerkörperlichen Erfahrungen wurden die Punkte, die mit der Phänomenologie zusammenhingen, folgenden Quellen entnommen: Berichte über Erlebnisse mit beinahe tödlichem Ausgang, mystische religiöse Literatur mit Schilderungen transzendenter Zustände, philosophisch-okkulte übersinnliche Literatur mit Schilderungen außerkörperlicher Erfahrungen, psychoanalytische und psychiatrische Daten, die Zustände der Depersonalisation beschreiben, psychotische, autoskopische und hysterisch-dissoziative Zustände und Träume. Es wurden fünf psychologische Testreihen, die in unserem zweiten Beitrag beschrieben sind, mit einbezogen, damit die psychopathalogischen Bedingungen und Zustände deutlich gemacht werden konnten, die üblicherweise zu Bewußtseinsveränderungen neigen, zum Beispiel «Aufmerksamkeit auf sich ziehen». 26 Die demographischen Daten konzentrierten sich auf vorhandene Erfahrungen mit bewußtseinsverändernden Mitteln, Hypnose und Meditation sowie darauf, einige der im Hintergrund stehenden Glaubenssysteme zu bestimmen, einschließlich des religiösen Hintergrunds und der Art des Lesematerials. Außerdem wurde der Fragebogen über das Profil der Anpassung ans Leben ~ eine erprobte psychologische Gesundheitsskala, an die Personen verschickt. Dieses Instrument ist einer der wenigen verfügbaren Tests über die psychologische Gesundheit, der sich für den Einsatz in nichtgestörten Bevölkerungsgruppen eignet. Seine Gesundheitskriterien beruhen im wesentlichen auf konkreten Verhaltensmaßnahmen, weniger auf der subjektiven Bewertung von Stimmungszuständen. 2
Ergebnisse
Von den 339 Personen, die erklärten, eine außerkörperliche Erfahrung gehabt zu haben, hatten 228 (66% I mehr als eine solche Erfahrung, während 117 (34% I nur eine hatten. 7 4 Personen hatten mehr als zehn außerkörperliche Erfahrungen. A. VORHANDENE UMSTÄNDE Tabelle 1 faßt die Umstände zusammen, an deren Existenz sich die betroffenen Personen zur Zeit der außerkörperlichen Erfahrung erinnerten. Selbstverständlich besteht nicht zwangsläufig ein Zusammenhang zwischen diesen Umständen und der Erfahrung selbst, wenngleich das von mehreren Verfassern gefolgert wurde. 28 Die überwiegende Mehrheit des Sampies befand sich in entspannter und ruhiger Geistesverfassung (79% Ii auf die verschiedensten emotional angespannten Umstände
(23%), auf körperliche Schmerzzustände, auf Vergiftungen durch Drogen und Alkohol, auf Entbindungen und allgemeine Narkosen entfiel ein sehr viel kleinerer Prozentsatz des Samples. Die Erkenntnis, daß diese Erfahrung im allgemeinen nicht mit Krankheit oder Streß in Verbindung steht, entspricht ähnlichen Ergebnissen Crookalls 28 , der feststellte, daß 8o% der von ihm Befragten völlig normal waren und sich wohl fühlten. Er teilte die außerkörperlichen Erfahrungen in zwei Kategorien ein, und zwar in solche, die unter Streß (körperlich oder geistig) zustande kamen, und diejenigen, die unter streßfreien Umständen stattfanden. Beim Vergleich seiner Ergebnisse mit denen von Green' 5 zeigte sich, daß die Personen mit nur einer außerkörperlichen Erfahrung typischerweise die waren, die vor dem Erlebnis irgendeinem bestimmbaren Streß ausgesetzt gewesen waren, insbesondere einem körperlichen Trauma. Bei unserem Sampie konnten wir bei einer Untersuchung der oberen und unteren 2 5 % auf die Häufigkeit der außerkörperlichen Erfahrung mittels t-Tests unabhängiger Gruppen mit nur einer Variablen keine Vorbedingung entdekken, die das Niveau von p < o,oi erreicht hätte. Aus der Gruppe der unteren 2 5 % des Sampies wurden mehr spontane außerkörperliche Erfahrungen gemeldet, das heißt diejenigen, bei denen das Verlassen des Körpers keine Mühe machte, waren deutlich häufiger als bei den oberen 25% (df = 62, p < o,o1). Eine kleine, aber intensive Untersuchung von zehn Personen • ergab, daß Personen mit mehreren außerkörperlichen Erfahrungen zwanzigmal öfter einen Zustand innerer Ruhe meldeten. Personen mit nur einer außerkörperlichen Erfahrung meldeten in diesem Sampie nur dreimal eine psychologische Streßsituation. Die meisten Experten der parapsychologischen Literatur empfehlen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen einen Zustand körperlicher Entspanntheit. ' 0 22 Eine außerkörperliche Erfahrung während des Träumens wird von den Betroffenen in der Mehrzahl der Fälle mit Nachdruck als uwirklicher als ein Traum" bezeichnet. Träume, in denen man fliegt oder fällt, wie sie während der Kindheit recht häufig vorkommen, machen die Mehrheit der Träume aus, die sich zu der Zeit, zu der die außerkörperliche Erfahrung festgestellt wird, ereignen. Interessant war für uns die Sicherheit, mit der die Personen betonten, den Unterschied zwischen einem Traumzustand und dem Zustand während einer außerkörperlichen Erfahrung erkennen zu können. Unter den Personen, die zur Zeit der außerkörperlichen Erfahrung im Zustand innerer Ruhe waren, befand sich ein tendenziell eindeutig höherer Anteil an meditativ Veranlagten (df = 178, p < o,ooo1) als unter denen, die sich nicht in einem solchen Zustand befanden; ansonsten waren diese beiden Gruppen nicht nennenswert durch andere Vorbedingungen unterschieden. Zukünftige, mit mehreren Variablen arbeitende Untersuchungen dieser Daten werden darauf abzielen, irgendeine Häufung festzustellen, die sich aus den aufgeführten Vorbedingungen ergibt. Lebensbedrohende Erlebnisse, wie die von Stevensan und Grcyson111
geschilderten, haben die in der Literatur vorherrschende Meinung entstehen lassen, außerkörperliche Erfahrungen seien häufig mit schwerer Krankheit oder einer Bedrohung des Lebens verbunden, sei sie nun innerer (psychotischer) oder äußerer (physischer) Art. Sollte man solche Erlebnisse in der Nähe des Todes von außerkörperlichen Erfahrungen getrennt charakterisieren? Eine andere Studie befaßt sich damit. Bestimmte Merkmale der außerkörperlichen Erfahrung selbst erlauben jedoch eine Unterscheidung zwischen außerkörperlichen Erfahrungen im Zustand der StreBfreiheit und solchen unter StreBbedingungen (emotionaler und der Streß, der vom drohenden Tod ausgeht). Ein Chi-Test von Assoziationen zeigte, daß folgende Erlebnisse häufiger bei kombinierten Merkmalen vorkommen (dem Tod nahe und unter emotionalem Streß): (1) das Erlebnis, durch einen dunklen Tunnel zu gehen (p < o,os ); (2) das Erleben gleißenden Lichts (p < o,ooi); (3) das Beobachten einer Begrenzung oder Grenze (p < o,oo2); (4) das Gefühl eines gewissen Verhaftetseins mit dem physischen Körper (p < o,os ); (s) Bilder von toten Verwandten und Freunden in panoramischer Sicht (p < o,os). Drogen und Alkohol wurden in dieser Gruppe kaum genommen. Eine Untersuchung von Marihuanarauchern 30 ergab, daß 44% von ihnen mindestens eine außerkörperliche Erfahrung gehabt hatten. Unsere Testgruppe ist um einiges älter als die von Tart (Durchschnittsalter 45 Jahre), und die Drogen, die unsere Personen nach eigenen Angaben nahmen, ließen sich nicht einordnen; sie reichten von Mitteln gegen Bluthochdruck über Vitamintabletten bis zu Antibiotika. Nur vier Personen erklärten, zur Zeit der Erfahrung psychedelische Drogen (LSD und Marihuana) genommen zu haben. Die individuellen Schilderungen der Art des emotionalen Stresses beliefen sich insgesamt auf 74 Berichte. Verblüffend waren die Inhalte wie Verlust, Trauer und Einsamkeit, die bei 21 der Personen zum Ausdruck kamen; Bedrohung durch Tod einschließlich Krankheit, Aufenthalt in einem Kriegsgebiet, präoperative Maßnahmen und Krebs bei 20 Personen; Ehe- und Familienprobleme in 12 Fällen; und das übrige gemischt, inklusive unklarer Spannungszustände. Als die Schilderungen untersucht wurden nach denen, die nur eine (n = 33), und denen, die mehr als eine außerkörperliche Erfahrung gehabt hatten (n = 41 ), berichteten 21,7 % der ersten Gruppe über Streß unter anderem in Form von Verlusten, Trauer und Einsamkeit, verglichen mit 34,2% bei der zweiten Gruppe. Ähnlich berichtet auch Eastman 13 vom Gefühl der Einsamkeit als ziemlich häufig während der außerkörperlichen Erfahrung; solche Ergebnisse können als Bekräftigung von Theorien gesehen werden, die defensive Methoden zur Anpassung an die Bedrohung durch Verlust oder Schaden für das Ich in den Vordergrund stellen. Es wurde auch eine Frage gestellt, um herauszufinden, warum der einzelne eine außerkörperliche Erfahrung erleben wollte; das förderte einige interessante Erkenntnisse zutage. Bei 91 brauchbaren Antworten waren
19 (20,9%) Personen einfach aus Neugier und Spaß interessiert, 21 (2 3, r %) waren Mitglieder einer psychischen Forschungs- oder Studiengruppe, 23 (25,3%) befaßten sich mit persönlichen, existentiellen Untersuchungen, die mit größeren Entwicklungsstadien zusammenhingen, und in 28 (3o, 7%) Fällen war die Erfahrung ganz spontan und unerwartet eingetreten. Nur ro% des Sampies hatte schon einmal Workshops über außerkörperliche Erfahrungen besucht, und es war bemerkenswert, daß ungefähr ein Drittel des Sampies in keiner Weise mit so einem Erlebnis gerechnet hatte und zumindest auch nicht einräumte, ein solches Erlebnis erwartet zu haben oder überhaupt zu kennen.
B. DAS WESEN DER ERFAHRUNG
Tabelle 2 faßt eine Reihe phänomenologischer Merkmale der Erfahrung zusammen. Die ersten sechs Merkmale, die bei mehr als so% der Personen vorkommen, weisen nicht die eher esoterischen Aspekte auf, die in der Literatur beschrieben werden, sondern geben eine einfache, subjektive Wahrnehmungserfahrung von großer Lebendigkeit und Wirklichkeit wieder, die nicht nur ein Gefühl für die Trennung des ganzen Selbst von seinem Stammplatz im Kopf zeigt, sondern sich auch bewußt ist, daß dieses Selbst in derselben Umgebung existiert wie der physische Körper. Das ist deutlich erkennbar und mit einem Gefühl ungewöhnlicher «Energie" und dem Verlangen, zum Körper zurückzukehren, verbunden. Wie vielleicht zu erwarten, waren einige der besonders lebendigen und ins einzelne gehenden phänomenologischen Merkmale in der Gruppe der oberen 25 Prozent des Sampies überrepräsentiert. Bedient man sich beispielsweise der t-Tests unabhängiger Gruppen, treten folgende Merkmale in der Gruppe der oberen 25 Prozent häufiger auf: ein Gefühl der Energie (df = 94, p < o,ooos ), Geräusche, vor allem lärmende Geräusche (df = 39, p < o,ooos ), Schwingungen (df = 97, p < o,or), den Körper aus einiger Entfernung sehen (df = 97, p < o,oos), das Gefühl, Gegenstände durchdringen zu können (df = 93, p < o,oooo6), merken, daß nichtphysische Wesen da sind (df = 96, p < o,oos) und ein helles Licht sehen (df = 96, p < o,oo2). Diese Ergebnisse weisen gegenüber den größeren Übersichten in der Literatur einige Unterschiede auf. So hatte beispielsweise CrookaW 1 bei einer Analyse der erzählten Berichte von 380 Personen einen hohen Anteil, der sich durch eine Schnur mit dem eigenen Körper verbunden fühlte, während des Erlebnisses andere Erscheinungen sah und außersinnliche Wahrnehmungen hatte, alles Merkmale, die in unserer Gruppe nicht signifikant waren. Einige seiner wichtigeren Ergebnisse wurden jedoch durch unsere Untersuchung bestätigt- etwa daß jemand in der Lage war, den eigenen Körper aus einem ganz neuen Blickwinkel und räumlich unabhängig zu sehen, sich in einer Gestalt zu befinden, die dem eigenen physischen Körper ähnelt und zu merken, wie der "andere Körper" dazu neigt zu schweben. Unsere Ergebnisse entsprechen eher denen von Celia Green 15 , die feststellte, daß praktisch keine der von ihr hdrag ten Personen eine Schnur gesehen hatte.
C. AUSWIRKUNGEN DER ERFAHRUNG
Wie aus Tabelle 3 ersichtlich, hatte die Mehrheit der Befragten bemerkenswert positive Erfahrungen. Auffallend ist der Gebrauch von Superlativen in den Berichten. Diese Erfahrung war ganz und gar ungewöhnlich und führte in 6o% der Fälle zu einer Veränderung des Lebens. Selbst diejenigen, die die außerkörperliche Erfahrung als höchst beängstigend erlebten, oder das Gefühl hatten, sie vermittle große Macht, wiesen bei einem Chi-Test keinen signifikanten Bezug zu den Mittelwerten der hysteroiden und Psychotizismus-Skalen auf, woraus geschlossen werden kann, daß die Erfahrung selbst weder bei besonders kranken Menschen auftrat noch eine pathologische Wirkung hatte. 85% der Testpersonen bezeichneten sie als uein sehr angenehmes Erlebnis ... Die t-Tests zeigten erwartungsgemäß, daß die Personen, die sich während der außerkörperlichen Erfahrung im Zustand innerer Ruhe befanden, sowohl während wie auch nach dem Erlebnis positiver gestimmt waren. Stimmungszustände wie Freude (df = 304, p < 0,01 ), Freiheit (df = 309, p < o,ooB), Gelassenheit, Frieden und innere Ruhe (df = 90, p < o,ooo2) wurden von diesen Personen sehr viel öfter erlebt als von denen, die während der außerkörperlichen Erfahrung Angstgefühle hatten. Vergleiche der t-Tests ergaben außerdem, daß diejenigen, die innerlich ruhig waren, detailliertere und lebendigere Erfahrungen hatten als diejenigen, die während der außerkörperlichen Erfahrung Angst erlebten, zum Beispiel das Gefühl der Energie (df = 312, p < o,o2), Schwingungen (df = 322, p < o,01 ), das Gefühl, daß Menschen, die sich nicht außerhalb ihres Körpers befanden, von ihrer Anwesenheit wußten (df = 15 s, p < o,ooB). Die Gruppe der innerlich ruhigen Personen wertete das Erlebnis als von dauerhafterem und stärkerem Einfluß auf dasLebenies wurde beispielsweise als ein geistiges oder religiöses Erlebnis beschrieben (df = 302, p < 0,01 ), als ein Erlebnis von großer Schönheit und stetigem Nutzen (df = 301, p < o,oo3), und als Erlebnis, das einen Wandel hin zum Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod bewirkt (df = 313, p < 0,01 ). Die Daten erinnern sehr an die Kategorien, mit denen die höchsten und die Plateauerlebnisse sowie die mystischen, religiösen Erlebnisse beschrieben wurden 33 : etwa das Gefühl der Einheit, der Transzendenz von Zeit und Raum, das Gefühl der Objektivität und Wirklichkeit, eine noetische und geheiligte Qualität, ein tiefer, positiver Gemütszustand und eine Art von Unaussprechlichkeit. Personen, die dem Erlebnis allgemein eine Zweckbedeutung zuschrieben, gaben an, daß es sie in die Lage versetze, eine endgültige Antwort auf einige bedeutende existentielle Fragen zu bekommen, wie: uMir zu zeigen, daß alles möglich ist", uMir neue Möglichkeiten oder neue Wirklichkeiten zu zeigen". Bei diesen Berichten überwogen (8 5 %) diejenigen, die sich mit Themen beschäftigten, die mit größeren Veränderungen im Leben zu tun haben und viel Selbstprüfung, Kritik und die Bewertung persönlicher Stärken und Schwächen verlangen.
DISKUSSION
Selbst wenn man die allgemein bekannten Mängel der Fragebogenmethode außer acht läßt, hat diese Untersuchung eine Reihe zusätzlicher Mängel, unter anderem die Tatsache, daß viele der Erlebnisse mehrere Jahre zurückliegen und erst jetzt erinnert wurden. Das Strukturieren des Fragebogens in dirigistischer Absicht fügte Merkmale einer erzwungenen Auswahl hinzu; ja, sogar die Fragen waren eine erzwungene Auswahl, damit die Daten bessererfaßt werden konnten, aber was geopfert wurde, liegt natürlich auf der Hand. Obwohl sehr viele Fragen gestellt wurden, leidet diese Untersuchung unter einem Mangel an detaillierten, individuell geprägten Protokollen. In einem Versuch, diese Scharte auszuwetzen, wurde ein ausgesuchtes Sampie von einhundert dieser Personen eingehenden psychologischen Tests unterzogen, von denen ein Zufallsquerschnitt noch persönlich in demnächst stattfindenden Untersuchungen befragt und über die dann berichtet wird. Die Möglichkeit, diese Daten zu verallgemeinern, wird durch die halb zufällige Art der Studie und die Anonymität der Antwortenden begünstigt. Der Personenkreis der Untersuchung ist äußerst repräsentativ für die Gesamtbevölkerung; in einer eigenen Studie für das Profil der Anpassung an das Leben wurden verschiedene Gruppen verglichen, unter anderem Collegestudenten, Anhänger der Transzendentalen Meditation, Geschäftsleute und psychiatrische Patienten, um Normen für den Test zu bekommen. Wie sich herausstellte, war unsere außerkörperliche Erfahrungsgruppe die «Normgruppe", die ein breites Spektrum an Bildung und geographischen Merkmalen abdeckte und auch eine gute psychologische und physische Anpassung besaß. 27 Die 280 Personen, die den Fragebogen nicht beantwortet haben, lassen allerdings Zweifel aufkommen, wie weit unsere Daten verallgemeinert werden können, selbst da, wo es um unsere außerkörperliche Erfahrungsgruppe geht. Ungefähr 100 Fragebogen konnten allerdings nicht zugestellt werden, und es kam zu einer unvermeidlichen, einjährigen Zwangspause zwischen der Veröffentlichung der Befragung und dem Versand der Fragebogen. Betrachtet man unsere Ergebnisse als einen Versuch, die Phänomenologie der außerkörperlichen Erfahrung zu skizzieren, fügt diese Untersuchung dem Verständnis der außerkörperlichen Erfahrung einige bedeutende Züge hinzu. Ein alter theosophischer Traktat gebrauchte den Begriff "Gedankenform". Allgemein gesehen ist die außerkörperliche Erfahrung tatsächlich eine typische "Gedankenform", wobei sich die Frage stellt: Welche Form nimmt dieses Denken an? Wir haben uns entschlossen, nicht die Frage anzuschneiden, ob sich der Geist wirklich vom physischen Körper trennt; unsere Untersuchung hat in uns vielmehr grundlegende Fragen darüber aufkommen lassen, was «Wirklich wirklich" ist. Was außer dem Gefühl der Trennung des Geistes vom Körper aus der Übersicht noch offenkundig wird, ist, daß der «ganze Geist", den man vielleicht am besten als "Gefühl für das ~anze Selbst" bezeichnet,
abgetrennt wird. Es ist sichtlich keine Selbstbewußtheit im Körper. Das ganze Selbst einschließlich der beobachtenden und erlebenden IchFunktionen ist an einer Stelle im Wahrnehmungsraum angesiedelt, der nicht das Gehirn ist, wobei der physische Körper als träge und "gedankenlos" angesehen wird. Es gibt keine Trübung des Bewußtseins, wie es von der Phase vor dem Einschlafen und vor dem Aufwachen sowie vom Traum berichtet wird, einschließlich der klaren Traumzustände; man hat tatsächlich das Gefühl, daß das Bewußtsein ganz klar ist. Ein besonders erstaunliches, von den Testpersonen erwähntes Ergebnis ist die absolute Sicherheit, nicht geträumt zu haben, ob die außerkörperliche Erfahrung im Zustand der Erregtheit erfolgte oder nicht, beispielsweise unter schweren Schmerzen oder, wie in der Mehrzahl der Fälle, im Zustand der Ruhe. Wer Angst, Scheu oder Schmerzen hat, wenn er diese Erfahrung macht, reagiert meistens sehr viel negativer darauf und setzt sie, wie zu erwarten war, für weit schwächere Verhaltensänderungen ein; außerdem bleibt die Erfahrung in der Erinnerung nicht so lebendig. Zukünftige Untersuchungen werden letztere Gruppe noch weiter aufteilen. Vielleicht hatten sie nur Depersonalisationserlebnisse. Die außerkörperlichen Erfahrungen sind weit davon entfernt, Attribute der Krankheit oder schmerzhafter und toxischer Zustände zu sein, und so ereignen sich die meisten von ihnen denn auch sehr oft, wenn der Betreffende sie am allerwenigsten erwartet und ganz entspannt ist. Theorien wie die von Palmer 31 betonen die Bedeutung der Verringerung der propriozeptiven Aufnahme im Zustand körperlicher Entspanntheit, der dem Fehlen sinnlicher Wahrnehmungen ähnelt. Da das Gehirn weniger propriozeptive und andere sinnliche Eingaben aufnimmt, kommt das Ich theoretisch in die Lage, die Wirklichkeit weniger prüfen zu müssen. Regressive Elemente der außerkörperlichen Erfahrung scheinen bei den 22% der Patienten vorzukommen, die an Kindheitserlebnisse erinnert werden. Es ist daher verlockend, im Dienste des Ichs den psychoanalytischen Begriff der Regression zu bemühen. Doch die Frage bleibt: Worin besteht der Dienst, sowohl unter einem defensiven wie einem sich anpassenden künstlichen Blickwinkel? Es besteht keine Notwendigkeit, nur eine einzige Ursache für die außerkörperliche Erfahrung finden zu wollen. Multideterminismus ist ein weithin anerkannter Begriff in der Psychiatrie. Unser Ansatz zur Ätiologie der außerkörperlichen Wahrnehmung besteht also darin zu berücksichtigen, daß es Beiträge von verschiedenen Erklärungsebenen her gibt. Jede außerkörperliche Erfahrung könnte demnach durch mehrere Faktoren bestimmt werden (psychopathologische, toxisch-organische, evolutionäre, entwicklungsbedingte und wahrnehmungsbedingt-kognitive), die jeder einen Beitrag leisten. Dieselbe Einzelperson würde wahrscheinlich unter verschiedenen Umständen eine jeweils andere ätiologische Kombination haben, und die Erfahrung hätte eine andere Wirkung. Dieser Gedanke wird in einem Beitrag ausgearbeitet, den wir vorbereiten.**
In seinem Buch Der Staat entwirft Platon vier Ebenen empirischer Wirklichkeit, die eingebildete, die sinnlich wahrnehmbare, die begriffliche und die direkt transzendentale Erkenntnis, die er das direkte Sehen oder udas Gute" nennt. In der Erzählung über Er (Der Staat, Zehntes Buch, 614-615 J wird von einem tapferen Mann berichtet, von Er, der im Kampf fiel, später wieder lebendig wurde und erzählte, wie seine Seele ihm entflohen war. Platon schreibt etwas für die heutige Auffassungsgabe höchst Fremdartiges; er sagt, daß wir erst nach dem Tod, wenn wir frei von körperlichen Einflüssen sind, die ganze Schwierigkeit des Daseins erkennen. Platon meint, daß die Befreiung der Seele vom Körper eine wesentliche Voraussetzung für die philosophische Reise zu letzter Weisheit ist. Wie Grosso 36 • 37 zeigt, hat der monistische Materialismus das Daseinsgebäude zu einer Angelegenheit mit nur noch einer Ebene zusammenfallen lassen, der wirklich wirklichen Welt der Sinneserfahrung. Das mittlere Königreich, das unwirkliche Reich der Träume, die unsicherste Form der Sekundärerscheinungen, vielleicht die gemeinsame Anstalt für die Künstler und Verrückten, lehrt uns vielleicht, weniger dogmatisch zu sein in der Art, wie wir mit Eigenschaftsworten wie "wirklich" um uns werfen. Das könnte uns helfen, uns anderen mehrstufigen Ontologien zu öffnen.
Anmerkungen 1) Kennedy, R. B., uSelf-induced Depersonalization Syndrome». In: American Journal of Psychiatry, 133: 1326-28, 1976. 2) Twemlow, S. W., Diskussion über A Psychoanalytic Theory of Consciousness, von Erika Fromm. Bull. Menninger Clinic, 42(6): 538-40, 1978. 3) Twemlow, S. W., und Bowen, W. T., uPsychedelic Drug-Induced Psychological Crisis: Attitudes of the ·Crisis Therapist'"· In: Journal PsychedelicDrugs, n(4): 331-35, 1979. 4) Palmer, J. und Vassar, C., uESP and Out-of-the-Body Experiences: An Exploratory Study». In: Journal of American Society for Psychical Research, 68(3): 257, 277, 1974. 5) Muldoon, S., und Carrington, H., The Phenomenon of Astral Profection, New York, Samuel Weiser, Inc., 1970. 6) Osis, K., uPerspectives for Out of Body Research". In: W. G. Roll, R. L. Morris und J. D. Morris (Hrsg.), Research in Parapsychology, Metuchen, N. J.: Scarecrow Press, 1973. 7) Orne, M. T., «On the Social Psychology of the Psychology Experiment: With particular reference to demand characteristics and their implications». American Psychologist, n: 776-83, 1962. 8 J Tart, C. T., "A Psychophysiological Study of Out of the Body Experiences in a Selected Subject". In: Journal of American Society for Psychical Research, 62: 3-27, 1968. 9) Tart, C. T., "A Second Psychophysiological Study of Out of the Body
Experiences in a Gifted Subject», In: InternationalJournal of Parapsychology, 9: 251-58, 1967. 10) 1\vemlow, S. W., in: Journeys Out of the Body, von Robert A. Monroe, Garden City, N. Y., AnchorBooks, 1977, S. 275-80. n) Ehrenwald, J., uOut-of-the-Body Experiences and the Denial of Death». In: Journal of Nervaus etJ Mental Disease, 159(4): 227-33, 1974· 12) Tart, C. T., uStates of Consciousness and State Specific Sciences." In: R. E. Ornstein (Hrsg.), The Natur of Human Consciousness, San Francisco, W. H. Freeman, 1973. 13) Eastman, M., uOut-of-the-Body Experiences". Proceedings of the Society for Psychical Research, 53(193): 187-309, 1962. 14) Hart, H., uESP Projection: Spontaneaus Cases and the Experimental Method». In: Journal of American Society for Psychical Research, 48: 121-46, 1954· 15) Green, C., Out-of-the-Body Experiences, London, Hamish Hamilton, 1968. 16) Palmer, J., und Dennis, M., uA Community Mail Survey of Psychic Experiences in Research in Parapsychology". Metuchen, N. J., Scarecrow Press, 197 5. 17) Shiels, D., uA Cross-cultural Study of Beliefs in Out of the Body Experiences». In: Journal of American Society for Psychical Research, 49: 697-741, 1978. 18) Eliade, M., Shamanism: Arehaie Technique of Ecstacy, Princeton, N. J., Princeton University Press, 1972. 19) Poynton, J., uResults of an Out of the Body Survey". In: J. Poynton (Hrsg.), Parapsychology in South Africa, Johannesburg, South African Society for Psychical Research, 197 5. 20) Landau, L., uAn Unusual Out of the Body Experience". In: Journal of American Society for Psychical Research, 42: 126-28, 1963. 21) Muldoon, S., und Carrington, H., The Projection of the Astral Body, London, Rider &. Co., 1929. 22) Muldoon, S., The Gase for Astral Projection, Chicago, Aries Press, 1936. 23) Stratton, F. J. M., uAn Out of the Body Experience Combined with ESP". Leserbrief in: Journal of American Society for Psychical Research, 39: 92-97, 1957. 24) Whiteman, J. H., uThe Process of Separation and Return in Experiences Fully Out of the Body", in: Proceedings of the Society for Psychical Research, so: 240-74, 1956. 25) Crookall, R., "Astral Projection». In: Light: A Journal of Psychic Studies, 194-200, 1970. 26) Tellegan, A., und Alkinson, G., .. openness to Absorbing and SeifAltering Experiences (·Absorption•): A trait related to hypnotic susceptibility." In: Journal of Abnormal Psychology, 53: 368-77, 1974.
27) Ellsworth, R. B., Profile of Adaptation to Life Holistic Scale, Instittl''' for Program Evaluation, P. 0. Box 4654, Roanoke, Va. 24 015, 1979. 28) Crookall, R., The Study and Practice of Astral Projection, New Hy~lr Park, N. Y., University Books, Inc., 1960. 29) Stevenson, I., und Greyson, B., uNear-Death Experiences: Relevancr to the Question of Survival After Death". J. A. M. A., 243(3): 165-f,.,, 1979· 30) Tart, C. T., On Being Stoned: A Psychological Study of Marijuan11 Intoxication, Palo Alto, Science &. Behavior Books, 1971. 31) Crookall, R. Out of the Body Experiences: A Fourth Analysis, New Hyde Park, N. Y., University Books, Inc., 1970. 32) Maslow, A. H., Religions, Values and Peak Experiences, New York, The Viking Press, 1970. 3 3) James, W., The Varieties of Religious Experience, N ew York, Crowell· Collier, 1961. 34) Besant, A., und Leadbeater, C. W., Thought-forms, New York, London und Benares, The Theosophical Publishing Society, 1905. 35) Palmer, J., uThe Out-of-Body Experience: A Psychological Theory ... In: Parapsychology Review, Sept.-Okt., 19-22, 1978. 36) Grosso, M., uPlato and Out-of-the-Body Experiences". In: Journal of American Society for Psychical Research, 69: 61-7 4, 197 5. 37) Grosso, M., uSome Varieties of Out-of-Body Experiences••. In: fourn,zl of American Society for Psychical Research, 70: 179-93, 1976. ·
Tabelle 1 Vorhandene Umstände Merkmal Körperlich entspannt Innerlich ruhig Träumen* Meditieren Unter emotionalem Streß Ungewöhnlich müde Dem Todnahe Herzstillstand Drogen Betäubungsmittel allgemein Starke Schmerzen Entbindung+ Unfall Hohes Fieber Sexueller Orgasmus Alkohol Beim Autofahren
Ja 263 261 117 88 74
SI 34 17 26 20 21 14 13 II II
5 8
Häufigkeit Nein %Ja 70 79 69 79 211 36 241 27 250 23 15 279 10 298 313 5 8 300 6 312 6 307 316 4 318 4 320 3 322 3 2 328 2 324
* In 97 Fällen (83%) wurde der Traum als ein Traum vom «Fliegen oder Fallen,, beschrieben. + 52,5% des Sampies waren Frauen.
Tabelle 2 Wesen der Erfahrung Merkmal Wirklicher als ein Traum Gestalt dem physischen Körper ähnlich Gleiche Umgebung wie physischer Körper Gefühl der Energie Wunsch, zum Körper zurückzukehren Sah physischen Körper aus einiger Entfernung Habe Gegenstände durchdrungen Schwingungen im Körper Habe am Anfang Geräusche gehört* Teil der Bewußtheit noch im Körper Gemerkt, daß nichtphysische Wesen da sind+ Veränderung im Zeitgefühl Strahlendweißes Licht* * Anwesenheit von Führern oder Helfern Thnneler le bnis Dem physischen Körper verhaftet Imstande, Gegenstände zu berühren Personen nicht außerhalb ihres Körpers sind sich der Gegenwart bewußt Gefühl für Begrenzungen/Grenzen Panoramischer Blick
Ja 315
Häufigkeit Nein %Ja 19 94
232
73
76
197 177
123 145
62
164
138
54
171 15 5 128 71 120
!62 157 204 123 203
38 37 37
121 107 96
209 220 225
37 33 30
8s 8s 68 54
238 242 259 251
26 26 21 !8
45 44 14
277 279 313
14 14 4
55
51
so
* Es wurden mehrere Geräusche angegeben, am häufigsten ein Summen (29%), Lärmen (19% ), Musik oder Singen (16% ). + In 19 % der Fälle waren Personen in der Nähe des Betreffenden, die jedoch schon gestorben waren. ** 46% des Sampies fanden das Licht äußerst anziehend; 33 % meinten, es wäre ein Wesen.
Tabelle 3 Auswirkungen der Erfahrung Während Gelassenheit, Friede, Ruhe Freiheit Gefühl eines Sinns Freude Kein besonderes Gefühl Angst Macht Traurigkeit Außer sich sein Unmittelbar danach Interessierte mich für übersinnliche Erscheinungen Sprach mit anderen darüber Neugierig Merkte Veränderung des Lebens Spirituelle Erfahrung Spürte, daß ich übersinnliche Fähigkeiten besaß Gewöhnliches Ereignis Verwirrt Hielt es geheim Aufgebracht und verängstigt Habe es vergessen Außer sich sein Langfristigere Auswirkung Möchte es wieder versuchen Entwickelte größere Bewußtheit für die Wirklichkeit Sehr angenehm Andauernder Nutzen Wandel hin zum Glauben an ein Leben nach dem Tod Große Schönheit Wie eine Reise in ein fernes Land Das Größte, was mir je widerfuhr Erinnerte an Kindheitserlebnisse Enttäuschend Als ob man betrunken oder high ist Schädlich für das geistige Befinden
Ja 281 215 182 173 91 111 89 39 15
Häufigkeit Nein %Ja 72 90 68 103 115 63 139 55 161 36 209 35 218 29 267 13 294 5
266 242 232 188 174
46 85 95 127 145
85 74 71 6o 55
136 120 87 77 So 20 15
180 195 233 237 242 295 304
43 38 27 25 25 6
284
34
89
281 273 240
47 47 67
86 85 78
215 208 165 136 68 20 20 7
109 112 149 177 248 299 297 313
66 65 53 43 22 6 6 2
Anmerkungen • Ironson, D. S., .. Aß Investigation into the Preconditions, Characteristics, and Beliefs Associated with the Out-of-the-Body Experience". Unveröffentlichte Doktorarbeit, 197 5. + Gabbard, G. 0., Twemlow, S. W., und Jones, F., uDo Near Death Experiences Occur Only When Near Death?" 1980 zur Veröffentlichung vorgelegt; Vorabdruck zu beziehen über den Autor. • • Twemlow, S. W., und Gabbard, G. 0., uThe OBE as an Overdetermined State of Consciousness." Manuskript, zu beziehen vom Autor.
Über den Autor
Robert Allan Monroe ist ein äußerst vielseitig begabter Mann. Mehr noch, er besitzt die Fähigkeit, diese verschiedenen Facetten seines Wesens auch zu erkunden und ihnen zu leben, was ihn erst zu einer ungewöhnlichen Persönlichkeit werden läßt. Der Sohn eines Universitätsprofessors und einer Ärztin studierte Maschinenbau und Zeitungswissenschaft an der Ohio State University. Nach dem Examen begann er beim Rundfunk als Autor und Programmdirektor zu arbeiten. 1939 ging er nach New York, wo er in den folgenden zwanzig Jahren rund 400 Rundfunk- und Fernsehsendungen schuf und produzierte. Neben seinen Aufgaben als Direktor und Autor komponierte er sämtliche Orchesterstücke für seine Programme, die auch heute in Filmen und im Fernsehen noch oft gespielt werden. Sein erstes Rundfunkprogramm war Rocky Gordon, eine Reihe mit Schienenabenteuern, die mehrere Jahre lief und dem berühmten Programmblockvon Lowell Thomas Amos 'n 'Andy bei der NBC vorausging. Zu anderen, bekannten Programmen, die er schuf und produzierte, gehören z. B. High Adventure (George Sanders), Nightmare (Peter Lorre), Starlight Theatre (Madeleine Carroll), Scramble (Bob Ripley), M-G-M screen test und die Quizsendungen Take a Number und Meet Your Match. Nach einem frühen Abstecher in die Werbebranche, zu Donahue and Coe, gründete er die Robert Monroe Productions, die zu ihrer großen Zeit bis zu achtundzwanzig Rundfunksendungen wöchentlich produzierte. Später wurde er Vizepräsident der Programmabteilung und Direktor der Mutual Broadcasting System, Inc., eine Stellung, die er bis Mitte 1956 bekleidete. Danach war er Präsident von Laury Associates, was ihm den Besitz und Betrieb mehrerer Rundfunkstationen in North Carolina und Virginia einbrachte. Er gründete außerdem die Jefferson Cable Corporation, die er als Präsident beim Bau und Betrieb von Kabelfernsehsystemen in Charlottesville und Waynesboro im Bundesstaat Virginia leitete- eine Position, die er bis zum April 1976 innehatte. In den letzten Jahren beschäftigte sich Robert Monroe hauptsächlich mit der Erforschung praktischer Methoden des Schneller-Lernens durch
erweiterte Formen des Bewußtseins. Zur Förderung dieser Arbeit gründete er 197 3 das· Monroe Institute of Applied Seiences mit Einrichtungen und Labors in Afton in Virginia. Aufgrund seiner langen und vielfältigen Erfahrung mit dem Ton und mit Schallwellen war es nur natürlich, daß er dieses Medium für seine Untersuchungen einsetzte. Eines der Ergebnisse seiner Arbeit bildet ein Verfahren, das Entspannung und Schlaf bewirkt. Es wurde 197 5 patentiert. Dieses Verfahren bedient sich eines Systems von akustischen Impulsen, die im menschlichen Gehirn eine Frequenzfolge-Reaktion auslösen. Damit ist es möglich, beim Durchschnittsmenschen spezielle Schlafstadien beliebiger Tiefe und Dauer zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens verwendet «Töne für beide Ohren", um das Zusammenwirken der linken und rechten Hemisphäre des menschlichen Gehirns zu erreichen. Der einzigartige, daraus resultierende kohärente Gehirnzustand ist als Hemisphärensynchronisation (Hemi-Sync) bekannt. Er ermöglicht zudem die Steuerung der beiden Gehirnhälften von außen. Werden diese "Schallwellenmuster zur Erzielung besonderer Wirkungen" in geordneter Folge angewandt, öffnen sie das Tor zu einem neuen Verständnis und zu neuen Anwendungsmöglichkeiten menschlichen Denkens und Strebens. Gemeinsam mit anderen erforscht das Monroe Institute (das sich jetzt in Nelson County in Virginia befindet) die Möglichkeiten dieser Verfahren für alle Lebensbereiche, im kleinen individuellen wie im großen kuhureilen Rahmen. Als geschäftsführender Direktor und Gründer des Instituts war Robert Monroe in dieser Ausbildungs- und Forschungsorganisation bis zu seinem Ableben 1995 aktiv tätig. Das Institut wird in seinem Sinne weitergeführt. Monroe ist Autor der Bücher Der Mann mit den zwei Leben (Ansata-Verlag 1983) und Ultimate fourney (Doubleday 1994). Er lebte mit seiner Familie auf seiner Farm in Nelson County im Bundesstaat Virginia in der Nähe des Instituts. Leser, die an den Aktivitäten des Monroe-Instituts interessiert sind, erhalten Informationen unter:
www. monroeinstitute.org