MAGAZIN
Fotograf: Christoph Meyer-Eisenarm, Bildtitel: c
1| 2015 ◗ Portfolios: Landschaftsfotografie, Street-Fotografie, Greifvögel im Visier, Alltagsgeschichten, literarische Fotografie ◗ Fotopraxis: Fotoschule ◗ Service: Aus der fc, Bücher
fotocommunity
COLORFOTO
Menschen fotografieren Geschichten mit der Kamera Patagonien
Faszinierende Berglandschaften
Street-Fotografie Kompositionen Greifvögel Beine, Treppen und ein Lächeln
mit Licht und Schatten
Eine Schule für Beobachter
Österreich: € 14,60 Schweiz: sfr 25,60 BeNeLux: € 14,70
COLORFOTO
Jan./Feb. | 1/2015 12,80 Euro
“I’m going where it’s beautiful…and hurts.” Clark Little
Dieses Bild wurde von Clark Little in einer sich brechenden Welle an der Küste Nordhawaiis aufgenommen.
Verwandeln Sie Ihre Ideen in atemberaubende Aufnahmen. Die neue Nikon D750 ist voll ausgestattet, um jede kreative Herausforderung zu meistern: 6,5 Bilder pro Sekunde, 24,3 Megapixel im Vollformat, 51 AF-Messfelder, eingebautes Blitzgerät, integriertes Wi-Fi und ein neigbarer Monitor. Die Full-HD-Videofunktion mit einer Bildrate von bis zu 60p sowie umfangreichem Einstellungsmenü ermöglicht beeindruckende Filme mit Kino-Look. Mehr Infos auf nikon.de/D750
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Kompaktkameras
Fotograf: Christoph Meyer-Eisenarm Bildtitel: c
Es war Sommer… Das Bild ist 2013 während eines kurzen Urlaubs im Atelier eines befreundeten Malers entstanden. Ich mag solche Fotosituationen am liebsten, denn so bekommen Bilder für mich ein gewisses Selbstverständnis, anders eben als bei terminiert aufgenommenen Fotografien. Kennengelernt hab ich das Model Alea während meiner Arbeit in der fotocommunity. Alea und ich sind gleich alt und wurden beide, aus welchen Gründen auch immer, in unserer Kindheit mit Peter Maffay infiziert, weswegen wir während des Shootings sehr viel gesungen haben. So entstanden zwei wundervoll entspannte Serien für meine Webseite www.nujolie.com. Dieses Bild wurde abgesehen von einem minimalen Weißabgleich und Körnung nicht bearbeitet. Aufgenommen mit einer Canon 5D Mark II, 50 mm Brennweite, Blende 2, ISO 100, 1/640 s bei Tageslicht. www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1630080/display/ 33407022
Redaktion Sabine Schneider
Spiegelreflexkameras
Systemkameras und Objektive
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*Auf ausgesuchte Nikon-Kameras und -Objektive.
DAS TITELBILD UND SEINE GESCHICHTE
Foto: Bernd Willi Huber
Der literarische Fotograf
Gerhard Körsgen faszinieren Schnappschüsse mehr als perfekte Studiobilder. Sein Ziel sind Fotos, die kurze intensive Momente einfangen.
Foto: Gerhard Körsgen
Für Bernd Willi Huber ist „die ästhetische Sinnlichkeit“ des Fotografierens reizvoll. Er plädiert für das Komponieren individueller Bilder ohne Methode.
Fotos: Simone Sander
124 Leica X-E Mit der X-E bringt Leica eine optisch überarbeitete X2 für 1500 Euro. Kernelemente wie 16Megapixel-APS-C-Sensor und Elmarit-2,8/ 24-mm-Festbrennweite bleiben unverändert.
Fotos: Hersteller
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Unverfälscht
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Nikon D750
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Ihre Motive findet fc-StreetFotografin Simone Sander in Museen, in den Straßen und Parks, aber auch auf Feld, Wald und Wiese.
Foto: Lichtschattensucher
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Street-Fotos
Die Vollformat-Nikon D750 mit 24-Megapixel-Sensor setzt neue Akzente mit überarbeitetem Gehäuse-Design, verstellbarem Monitor und integrierter WiFi-Funktionalität.
Inhalt Das Titelbild und seine Geschichte... 03
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Portfolios Landschaftsbilder „Patagonien“ von Lichtschattensucher Roland ..................................... 06
Wettbewerb
Street-Motive „Unverfälscht“ von Gerhard Körsgen................................. 20 Foto: Jutta.M.
Wir zeigen die Siegerbilder des neuen CreativWettbewerbs mit dem Motto „Begegnungen“ sowie eine Bildauswahl der Redaktion.
Greifvögel fotografieren „Unberechenbare Natur“ von Daniel Ottmann ................................... 32 Alltagsgeschichten „Mit einem Augenzwinkern“ von Simone Sander .................................... 48
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Der literarische Fotograf „Keine Kopfgeburten“ von Bernd Willi Huber ................................ 64
Greifvögel fc-Fotograf Daniel Ottmann fotografiert nicht nur Greifvögel, er richtet sie auch ab. Erfahren Sie von ihm, wie er die scheuen und schnellen Tiere ablichtet.
Service Aus der fotocommunity .................... 58 Ausstellungstipps ............................ .74 Buchtipps .......................................... .76
Fotopraxis
Foto: Daniel Ottmann
Fotoschule Blende und Verschlusszeit .................. 82
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Kamerapraxis Tipps zur Hasselblad H5D-50c .......... 88
Foto: Hersteller
Tipps zur Hasselblad Die Hasselblad-H5D-50c ist eine 50-MP-Mittelformatkamera der Superlative.
Wettbewerb Creativ-Wettbewerb „Begegnungen“ Das Portfolio der Redaktion ................ 94 Die Sieger ...........................................106
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Patagonien fc-Fotograf Roland zeigt faszinierende Bilder von seiner dritten Radreise durch Patagonien.
Produkte Kameratest Nikon D750 .........................................116 Kameratest Leica X-E ...........................................124 Impressum ........................................114 Vorschau ...........................................130
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PORTFOLIO | ROLAND
Pata Einmal im Leben Cerro Torre, Nationalpark Los Glaciares / Argentinien. Die ungewöhnliche Windstille, die einen kleinen Moorsee bei einer Wanderung zur Laguna Torre in einen Spiegel verwandelte, wollte Roland festhalten. Er belichtete mit Brennweite 23 mm, ISO 100, Blende 16, 1 /80 s.
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gonien fc-Fotograf Roland hatte in den 80ern Bruce Chatwins Buch „In Patagonien“ regelrecht verschlungen, danach wusste er: „Da muss ich unbedingt hin!“ Für uns ließ er seine einzelnen Reisestationen noch einmal Revue passieren. Der Startpunkt von Rolands dritter Patagonien-Radreise war Coyhaique, mit 45 000 Einwohnern die größte Stadt an der Carretera Austral – der Straße Richtung Süden. Dort kaufte er Vorräte und legte einen Tag zur Akklimatisierung ein.
Alle Fotos: Roland 7
PORTFOLIO | ROLAND DANIEL OTTMANN
Landschaft im Licht Lago Cisnes zwischen Puerto Yungai und Villa O´Higgins. Die Aufnahme zeigt die freundliche Seite der Carretera Austral nach zwei Regentagen. Frühmorgens mit Brennweite 23 mm, ISO 400, Blende 22, 1 /80 s fotografiert.
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Über goldenen Feldern Anden-Kettte hinter der herbstlich gefärbten Pampa mit glasklarer Sicht auf Fitz Roy, Cerro Torre und den Nationalpark Los Glaciares. Aufgenommen mit Brennweite 35 mm, ISO 100, Blende 22, 1/80 s.
Sturm über Patagonien Zwischen Cerro Castillo und dem Nationalpark Torres del Paine / Chile. Sturm mit Windstärke 11. Wolkenformationen wie es sie nur in Patagonien gibt. Der Sturm wehte Roland an dieser Stelle mitsamt Fahrrad mehrfach von der Piste. Fotografiert mit Brennweite 23 mm, ISO 200, Blende 22, 1/100 s.
Neuntöterweibchen im allerersten Licht, Deutschland Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 500, Blende 5,6, 1/640 s
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PORTFOLIO | ROLAND
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
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Caballos del Paine Chile / Torres del Paine. Pferdeherde eines Guthofs. Als Hintergrund wurde bewusst die Kulisse der drei Gipfelspitzen – Torres del Paine gewählt. Brennweite 110 mm, ISO 200, Blende 22, 1/160 s.
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PORTFOLIO | ROLAND
Im Bann der Giganten Torres del Paine, Torre de Agostini und Torre Central – die aufgehende Sonne beleuchtet die Gipfel und taucht sie in rötliches Licht. Mit Brennweite 270 mm, ISO 400, Blende 13 bei 1/60 s fotografiert.
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Der Flug des Kondors Torres del Paine Nationalpark, Lago Pehoe, Aussicht vom Mirador Condor. Vogelperspektive. In der Bildmitte ist das Schiff zu sehen, das Wanderer über den Lago Pehoe bringt. Geschossen mit Brennweite 18 mm, ISO 200, Blende 22, 1/80 s.
Die Lichtwolke Chile; Nationalpark Torres del Paine, Cerro Paine Grande. Blick vom Zelt am Lago Pehoe. Die untergehende Sonne beleuchtet die Wolke über dem Cerro Paine Grande, die sich durch den vom Sturm aufgewühlten Schnee über dem Gipfel gebildet hat. Um näher an die Wolke heranzurücken wählte der fc-Fotograf Brennweite 59 mm, ISO 200, Blende 11, 1/125 s.
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PORTFOLIO | ROLAND
Eisleuchten Perito Moreno Gletscher, besondere Lichtsituation durch kurzzeitige Sonneneinstrahlung zwischen Regenschauern, fotografiert mit Brennweite 18 mm, ISO 100, Blende 8, 1/100 s.
Rolands PatagonienRadreisen im Überblick 1994/95 Der fc-Fotograf bereiste Feuerland, den Torres del Paine Nationalpark in Chile sowie den Nationalpark Los Glaciares in Argentinien. 2000/2001 Roland nimmt die Carretera Austral in Chile von Puerto Montt bis Cochrane unter die Räder. Februar 2012 Der fc-Fotograf radelte dann 7 Wochen und 2040 Kilometer die Carretera Austral Richtung Süden. Die Straße wurde in den Jahren 1976 bis 2000 in die Wildnis gebaut, um den zuvor nur per Schiff und per Flugzeug erreichbaren „Großen Süden“ Chiles zu erschließen. Darüber hinaus fuhr Roland durch den argentinischen Nationalpark Los Glaciares und schließlich wieder nach Chile bis Punta Arenas.
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Der zweitgrößte See Südamerikas Sein erstes Highlight war der zweitgrößte See Südamerikas, der Lago General Carrera, der rund viermal so groß ist wie der Bodensee und dessen argentinischer Teil sich Lago Buenos Aires nennt. Ihn umgeben 4000 Meter hohe Berge – in Sichtweite das Gletschergebiet Campo Hielo Norte. Absolut abenteuerlich und aufregend ist die Piste an seinem Südostufer. Krasse Anstiege wechseln sich mit haarsträubenden Gefällestrecken ab. Aus dem Lago General Carrera entspringt dann der Rio Baker, der wasserreichste Fluss Chiles. Über einen Pass erreicht man die Stadt Cochrane.
Gesperrte Straßen und Proteste Auf der Carretera Austral freute sich fc-Fotograf Roland noch, dass durch Proteste und Straßenblockaden keine Autos mehr aus dem Norden kamen. Tanklaster fuhren so aber auch nicht mehr, und es kursierten Gerüchte die Fähren hätten mangels Treibstoff ihre Dienste eingestellt. Nach zwei Wochen und 700 Kilometern hatte Roland dann endlich die Pionierstadt Villa O‘Higgins und das Ende der Carretera Austral erreicht. Für Autos und Busse ist dort Endstation. Speziell für Radfahrer und Wanderer gibt es seit einigen Jahren einen abenteuerlichen Weg über die Gren-
ze nach Argentinien. Zuerst überquert man mit dem Schiff den Lago O‘Higgins. Dann geht es auf einem Wanderweg mit mehreren Fluss- und Bachdurchquerungen zum Lago del Desierto. Mit einer weiteren Personenfähre erreicht man dort den Nationalpark los Glaciares.
Warten auf Treibstoff Kurz nachdem Roland in Villa O´Higgins angekommen war, erfuhr er, dass am Vortag die letzte Fähre Richtung Argentinien abgefahren war und mangels Treibstoff mit keiner weiteren Fahrt mehr zu rechnen sei. In fünf Tagen des Wartens sammelten sich so 15 Radler aus Europa, Nordamerika und Japan an. Die Nachrichtenlage war schlecht, doch dann ging es plötzlich ganz schnell: Irgendjemand hatte ein kleineres Schiff aufgetrieben, und aus anderen Booten wurden Treibstoffreste gesammelt. Die Stimmung der Radler auf dem Boot war überwältigend.
Wandern bei el Chaltén Der Wanderweg nach Argentinien war dann wirklich abenteuerlich. An Fahren war mit dem mit über 30 Kilo Gepäck belanden Reiserad nicht mehr zu denken – ein harter Test für Mensch und Material. Mehrere Flüsse und Bachläufe mussten durchwatet werden, und irgendwann brach die für unzerstörbar gehaltene Ortlieb-Ge-
Windstille im Nationalpark Ein Natur- und Wanderereldorado erster Klasse ist der Torres del Paine Nationalpark in Chile. Es gibt dort Bergmassive und Gletscher wie sonst nirgendwo auf unserer Erde. Außerhalb der Hauptsaison kann man diese in vollen Zügen genießen, sofern das Wetter mitspielt. Doch zunächst hatte Roland den Eindruck, der starke Wind wollte ihn am Erreichen des Parkes mit allen Mitteln hindern. Fast hätte der Sturm es geschafft, doch es folgten zwei völlig windstille Tage. Alle Gipfel waren sichtbar und spiegelten sich zudem im Lago Pehoe, an dessen Ufer der fc-Fotograf sein Zelt aufgeschlagen hatte. Ein besonderes Erlebnis war ein frühmorgendlicher Aufstieg bei dem Roland den Sonnenaufgang über dem See, den Torres und Cuernos genießen konnte. Kurz gesagt der Aufenthalt war traumhaft und Fotografieren war angesagt.
Regen und Schlamm zum Schluss Am Abreisetag von Roland öffnete sich dann der Himmel in Schleusen, und so kam er ziemlich durchnässt in Puerto Natales an. Noch wesentlich schlimmer hatte es allerdings den Endpunkt seiner Reise, die Stadt Punta Arenas getroffen, die südlichste Großstadt der Welt mit 120 000 Einwohnern. Als der fc-Fotograf dort ankam, lag fast die gesamte Innenstadt unter einer dicken Schlammschicht, viele Häuser waren unbewohnbar, der Notstand ausgerufen.
FotoRadreiseausrüstung Kamera: Canon 600D Zoomobjektiv: Tamron 18–270mm Zubehör: 3 Akkus, leichte Fototasche, kein Stativ
Fazit Die schlechtesten Straßen der Welt, die heftigsten Stürme, ein gebrochener Fahrradrahmen, aber auch die faszinierendsten Landschaften hinterließen einen bleibenden Eindruck. Eine weitere Radreise nach Patagonien ist nicht ausgeschlossen.
päcktaschen-Aufhängung. Doch das alles war vergessen, als sich Roland plötzlich und überraschend aus dem Wald ein Blick auf den Gipfel des Fitz Roy und den Lago del Desierto öffnete. Schließlich wurde der Lago del Desierto mit dem argentinischen Grenzposten erreicht, und der fc-Fotograf stellte sein Zelt direkt am Seeufer mit Blick auf die Berge auf. Am nächsten Tag rissen dann auch die Wolken auf, und eine Schönwetterperiode von zwei Wochen sollte beginnen. Roland urteilt: „Der Fitz Roy ist einer der schönsten und faszinierendsten Gipfel der Erde, und auch der benachbarte Cerro Torre mit seiner spannenden Erstbesteigungsgeschichte kann sich sehen lassen.“ Die nächsten Tage verbrachte er mit Wandern und ausgiebigem Fotografieren.
Touristische Gletscherziele Auf frisch asphaltierter Strasse ging es weiter nach El Calafate und von dort zum berühmten Perito Moreno Gletscher, der die Hauptattraktion in diesem Teil Patagoniens darstellt. Etwa 90 Kilometer südlich von El Calafate wandelte sich die Routa 40 dann endlich wieder zur Piste. Touristischer Lärm und Verkehr verschwanden schlagartig, und es herrschte wieder Stille. Nicht ganz, denn bald wandte sich die Piste nach Westen, und dies bedeutete direkten Westwind, der wütend donnerte, manchmal so stark, dass er den fc-Fotografen einfach in den Strassengraben warf.
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PORTFOLIO | ROLAND
Atemlos 2 Torres del Paine Nationalpark, Lago Pehoe, Panorama aus drei Einzelbildern im Querformat frühmorgens bei Sonnenaufgang mit Brennweite 25 mm, ISO 200, Blende 13, 1/50 s aufgenommen.
Meine Welt Zeltplatz hoch über dem Lago General Carrera bei Chile Chico. Bildidee: Derartige Zeltplätze zählen zu den Highlights von fc-Fotograf Rolands Reisen. „Nie werde ich Menschen verstehen, die ein Hotel einem Zelt vorziehen. Zelten und speziell wildes Zelten verkörpert für mich Freiheit und Unabhängigkeit, auch finanzielle Unabhängigkeit von dicken Brieftaschen wie sie bei organisierten Fernreisen Voraussetzung sind.“ Aufgenommen mit Brennweite 18 mm, ISO 100, Blende 14, 1/100 s.
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Villa O´Higgins Pionierstadt am Ende der Carretera Austral. Gründung 1966, Straßenanbindung 1997. Für Autofahrer eine Sackgasse, für Radfahrer und Wanderer gibt es eine abenteuerliche Verbindung per Schiff und auf Wanderwegen nach Argentinien zum Nationalpark Los Glaciares. Festgehalten mit 18 mm, ISO 100, Blende 14, 1/80 s.
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PORTFOLIO | ROLAND
...weltweit steckdosenunabhängig... Wie sind Sie zur fc gekommen? Roland: Ein Freund, der bereits fc-Mitglied war, hat mich überredet, mich zu registrieren.
Roland fc-Fotograf Lichtschattensucher (Roland) fotografiert seit Kindesbeinen an und ist seit Mai 2009 Mitglied der fotocommunity (fc). Seit 3 ½ Jahrzehnten bereist Roland nun immer wieder mit dem Rad die Welt. Zu seinen Lieblingszielen zählen Patagonien, Norwegen, Bolivien, Zimbabwe, Namibia, Alaska, Nepal, Russland, Reunion, Hawaii, Island, Korsika und Tasmanien. www.fotocommunity.de/ fotograf/lichtschattenscher/ 1381256
Warum fotografieren Sie hauptsächlich Landschaften? Roland: Ich dokumentiere gerne meine Urlaubsreisen, und mich fasziniert die Natur. Ich möchte die Schönheit, die Vielfalt und die Einmaligkeit unserer Erde mit allen Sinnen erleben. Die Fotografie ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein nur ansatzweise brauchbares Hilfsmittel, um die Einzigartigkeit unserer Natur zu dokumentieren, festzuhalten und mit anderen zu teilen. Wenn meine Bilder ein wenig zum Staunen und Träumen anregen, so bin ich schon zufrieden. Was sind Ihre Lieblingsmotive? Roland: Ich fotografiere am liebsten unberührte Naturlandschaften, in denen der Mensch noch keine Spuren hinterlassen hat. Speziell faszinieren mich die Berge. Haben Sie Vorbilder? Roland: Ich schätze Ansel Adams. Doch versuche ich nicht, ihm nachzueifern, ihn zu kopieren.
Warum fotografieren Sie bevorzugt auf Radreisen? Roland: Auf dem Sattel eines Drahtesels erlebt man Natur und Menschen viel unmittelbarer und hautnaher als etwa durch die Windschutzscheibe eines Autos. Das Reisetempo ist langsam, und man kann jederzeit anhalten und fotografieren. Außerdem wird man nicht als reicher Touri angesehen und überall sehr freundlich empfangen und behandelt. Wie bewahren Sie Ihre Ausrüstung während der Radreise auf? Roland: Die Fototasche wird in der Fahrradlenkertasche verstaut, ist jederzeit griffbereit und ausreichend gepolstert, auch für extrem schlechte Schotterpisten. Dadurch dass ich nur ein Zoomobjektiv mitnehme, habe ich auch ohne Objektivwechsel jederzeit ein Tele greifbar. Damit mir bei drei Akkus nicht der Strom ausgeht, habe ich mein Rad so umgebaut, dass ich beim Fahren mittels des Nabendynamos ein Ladegerät laden kann, mit welchem ich dann bei Bedarf meine Foto-Akkus auflade. So bin ich weltweit steckdosenunabhängig. Meine ganze Ausrüstung wiegt so inklusive Fototasche nur rund eineinhalb Kilo. Redaktion Henriette Struss
Atemlos Lago Pehoe mit Torres und Cuernos del Paine bei Sonnenaufgang. Bei Dunkelheit vor Sonnenaufgang Aufstieg auf einen Hügel südlich des Lago Pehoe. Auf Grund der schwierigen Lichtverhältnisse mit offener Blende 3,5 mit 1/64 s, ISO 200 und Brennweite 18 mm aufgenommen.
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Wetterfester Vollprofi: Echtzeit-Sucher mit extrem schneller Reaktionszeit, X-Trans CMOS II Sensor für Bildqualität auf höchstem Niveau, schneller und präziser Hybrid-Autofokus, wetterfestes Gehäuse für nahezu jede Fotosituation, WiFi Anbindung an Smartphone oder Tablet. Revolutionieren Sie Ihre Fotografie – mit der FUJIFILM X-T1.
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Portfolio | Gerhard Körsgen
Unver Ohne Titel London 2012. Trafalgar Square. Ein Versuch, den kleinen Moment der „Schönheit in Bewegung” einzufangen (Sony 330, Telebrennweite: 200 mm, Blende 4,5).
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fälscht! Gerhard Körsgen macht sich Routenskizzen, wo er entlang streifen möchte, bevor er auf die Pirsch nach Streetmotiven geht. Dabei handelt es sich zumeist nicht um einen genauen Plan, sondern um eine rudimentäre Richtung. Er lässt sich vor allem auf Reisen gerne treiben. Dennoch oder gerade deshalb findet er immer etwas, was eine Aufnahme wert ist.
Alle Fotos: Gerhard Körsgen
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PORTFOLIO | GERHARD KÖRSGEN
Ohne Titel Lecce, Süditalien/ Apulien 2011. Kamera auf der Tischplatte aufgelegt und per Klapp-Display den Bildausschnitt gestaltet, die Taube blieb so sitzen (Samsung EX1, Brennweite 35 mm).
Bari Süditalien/Apulien 2011. Bei diesem Bild leistete das KlappDisplay der Samsung EX1 gute Dienste, Brennweite 24 mm.
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Fiets Amsterdam 2013. Bearbeitet mittels Photoscape (Freeware), um den Schwarzweiß-Look mit harten Kontrasten zu erzeugen (Samsung EX1, Brennweite 24 mm).
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PORTFOLIO | GERHARD KÖRSGEN
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting London 2012 (Sony 330, Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 70 mm, Brennweite 500 mm, Blende 3,5) ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
The Reader
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PORTFOLIO | GERHARD KÖRSGEN
Ohne Titel Prag 2014 (Sony 58, Kitobjektiv 18–55 mm)
Ausrüstungswahl
Aufnahmetechnik
Die Samsung EX 1 ist für ihn wegen ihres Klapp -und -Schwenkdisplays und des 24-mm-Weitwinkels bei hoher Lichtstärke 1,8 ein Muss für die Steet-Fotografie. Mit dieser Kamera lässt sich kompakt und unauffällig shooten. Auch immer mit dabei ist die Sony Alpha 58. An ihr schätzt der fc-Fotograf Flexibilität, Wandelbarkeit und ihre gute Bildqualität. Dazu gehören dann natürlich genug passende Akkus, ein freier Speicherkartenplatz, und der Wettergott muss passendes Licht stellen.
fc-Fotograf Gerry geht mehr und mehr dazu über, Eindrücke blitzschnell im Kopf zu Bildern zu komponieren und sich diese bereits vor der Aufnahme in hartkontrastigem Schwarzweiß vorzustellen. So kann er ein Bild zum Beispiel gleich in Schwarzweiß fotografieren und muss nicht erst eine farbige Version erstellen. Er erläutert: „Das hilft mir beim Sichten der Ergebnisse und beschleunigt die Nachbearbeitung beziehungsweise macht diese überflüssig. Das Ergebnis: Eine große Zeitersparnis!“
Ideenfindung Zu seinen Bildideen kommt Gerry Körsgen dann spontan vor Ort. Er berichtet: „Mir fällt immer sofort eine mögliche Umsetzung, dessen was zu sehen ist, in ein Foto ein.“
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Bildkomposition und Nachbearbeitung Regeln legt er sich bei der Bildkomposition nicht auf. Es ist erlaubt, was geht und gefällt. Für die Nachbearbeitung gilt, es wird im Sinne der althergebrachten Dunkelkammertechnik gearbeitet. Gerry Körsgen kommt ja von der analogen Technik.
Ohne Titel
Tipps zur Street-Fotografie • IMMER!!! die Kamera dabei haben, denn ohne Kamera – keine Bilder. • Im Alltag stets eine kleine lichtstarke Kompakte zur Hand haben, zur Not ein i-Phone
Prag 2014. Karlsbrücke. Auf diesem Touristen Hotspot stehen neben Passanten etliche um Almosen bittende Personen. Ich versuchte die gegenseitige Anonymität herauszustellen (Sony 58, Kit-Objektiv 18–55 mm, Blende 25, 1/5 s, Freihand).
• Zeit haben. Sehr viele Bilder „pas sieren“. Wer nicht hinschaut, sieht diese nicht. • Auf Reisen eher flanieren, als von Attraktion zu Attraktion hetzen. • Stets bereit sein: Verharren andere staunend, Kamerazücken nicht vergessen.
Ohne Titel Paris 2014. Großbaustelle in Clichy (Sony 58, Kitobjektiv 18–55 mm).
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PORTFOLIO | GERHARD KÖRSGEN
Morgens in Budapest Budapest 2012. Blick vom Balkon meines Hostels auf die Straße. Die halbrunden Schatten wirft die Oberleitung der Straßenbahn. Bewusst in Farbe, um alle Detailinformationen zu zeigen (Samsung EX1, Brennweite 24 mm).
Ausrüstung Kameras: Sony Alpha 58 und 330, Samsung EX1, Fuji J 29, analog Minolta 7000 und Dynax 8000i. Zahlreiche Objektive vom Fisheye bis 600-mm-Spiegeltele Zubehör: Stativ, Selbstauslöser, Filter und vieles mehr
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„the decisive Wie bist Du zur Street-Fotografie gekommen? Gerhard Körsgen: Schon von jeher haben mich gute Schnappschüsse mehr fasziniert als perfekte Studiobilder. Mein Ziel sind Fotos, die real erlebbare Situationen einfangen, kurze intensive Momente, den Alltag in seiner ganzen Grandiosität, aber auch kuriose Zufälle. Gerne berufe ich mich hierbei auf die Definition von Cartier Bresson „the decisive moment”.
Du hast Dich im Februar 2009 in der fc registriert. Wie bist Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc schätzt Du besonders? Gerhard Körsgen: Eine Freundin, die selbst nicht fotografiert, machte mich auf die fc aufmerksam. Ich schätze an der fc insbesondere die Art des Umgangs der User miteinander, es fällt leicht, andere persönlich kennen zu lernen. Die fc ist eine Art kleines Facebook der Fotografie.
Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Gerhard Körsgen: Am liebsten fotografiere ich Szenen – Bilder mit Interaktion oder in deren Szene man gedanklich eintauchen kann, zum Beispiel in Lecce, Süditalien eine Taube auf dem Tisch oder ein Hund, der sich auf dem Boden wälzt.
Holst Du Dir auch Anregungen in der fc? Und welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie? Gerhard Körsgen: Einige wenige Fotografen der fc haben mich beeinflusst, federführend zu nennen marie-antoinettesgiraffenhals (Username). Ein Fotograf, der obendrein zu meinem Freund wurde.
Ohne Titel
moment”
Lecce, Süditalien/ Apulien 2011. Das Schwenkdisplay der Samsung EX1 war für die Aufnahme Gold wert (Brennweite 24 mm).
Hast Du fotografische Vorbilder, und wenn ja welche? Gerhard Körsgen: Zu viele, als dass man sie alle aufzählen könnte – zuletzt hat mich eine Kombiausstellung Sergio Larrain/Henri CartierBresson sehr beeindruckt … sowie Anja Niedringhaus, die kürzlich ermordete Kriegsfotografin …
Gerhard Körsgen
Was macht Deine persönliche Handschrift aus? Gerhard Körsgen: Ich will das Zu-Sehende nicht durch meine Anwesenheit beeinflussen – unverfälschter Ausdruck ist mein Ziel. Redaktion Henriette Struss
Gerhard Körsgen, ledig, 52, hätte gerne schon als Kind mehr fotografiert. Doch fehlte ihm Geld für Filme. Nur sein Opa lieh ihm ab und an eine Agfa-Box. So dämmerte seine Fotoleidenschaft jahrzehntelang vor sich hin, bis er sich 1990 eine Minolta 8000i nebst einigen Objektiven zulegte. Mir ihr fing er Feuer! www.fotocommunity.de/ fotograf/gerhardkoersgen/1346597
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PORTFOLIO | GERHARD KÖRSGEN
„War das nicht der ... ? ...” Amsterdam 2013. Bahnunterführung am Hauptbahnhof. Bewusst hartkontrastig und schräg ausgerichtet, um Dynamik zu erzeugen (Sony 58, Telebrennweite 70 mm).
ohne Titel Prag 2014. Altstadt. Ähnlich dem Karlsbrückenbild ein Versuch, mit längerer Belichtungszeit die Passanten verwischen zu lassen (Sony 58, KitObjektiv 18–55 mm).
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ADVERTORIAL
T E S T S IE G E R
Große Kunst für jeden Tag Ihre besten Bilder sollten 2015 so richtig Eindruck machen – vielleicht als großformatiger Wandkalender? CEWE KALENDER sind die Lösung für anspruchsvolle Fotografen, die beim Druck erstklassige Qualität und individuelle Auswahl wünschen.
W
as waren Ihre 12 besten Bilder in diesem Jahr? Gar nicht so einfach, das zu entscheiden – aber ein CEWE KALENDER kann Ihnen dabei helfen. Er ist nämlich nicht nur ein individuelles, hochwertiges und nachhaltiges Geschenk. Er hilft Ihnen auch dabei, Ihre besten Bilder noch einmal Revue passieren zu lassen. Die Erstellung eines CEWE KALENDER ist dank bedienungsfreundlicher Software und schneller Uploads sehr einfach: Gestalten, Format und Oberfläche wählen und abschicken. Ob im hochwertigen Digitaldruck oder auf Fotopapier – über 600 Designs und Kalendarien versprechen eine breite Auswahl und Formate bis A2 bringen Ihre Bilder groß heraus.
Aber ein Jahr im Licht stellt natürlich auch hohe Ansprüche an die Druckqualität, die Verarbeitung und das ganze Finish des Kalenders – ein gutes Argument für CEWE KALENDER. Das bestätigen auch renommierte und unabhängige Testinstitute wie die Stiftung Warentest immer wieder.
Übrigens: Führende Testinstitute haben die Qualität von CEWE Fotokalendern geprüft und für gut befunden. Stiftung Warentest sagt: „CEWE Labore lieferten im Test die besten Fotokalender“
Themenkalender liegen im Trend Die inhaltliche Gestaltung eines CEWE KALENDER liegt ganz in Ihrer Hand. Soll es ein Jahreszeiten-Kalender werden, mit Winterfotos in den Monaten Dezember bis Februar und anschließend Frühlingsbildern bis zum Mai? Oder einfach eine Sammlung Ihrer Allzeit-Favoriten? Das kann man machen, muß man aber nicht. Anspruchsvoller ist eine Auswahl, die ein Thema wie beispielsweise „Landschaften“ oder „Wasser“ erzählt – mit Ihren persönlichen 12 Bildern zu diesem Thema. Spielen Sie mit der Reihenfolge der Bilder und sorgen Sie Monat für Monat für visuelle Höhepunkte. Oder sagen Sie einfach einem Menschen „Du bist mir wichtig.“ Mit Bildern, die Sie eigens für ihn erstellt haben.
www.cewe.de/fotokalender 31
Portfolio | Daniel ottmann
Weißkopfseeadler an der Kachemak Bay, Alaska Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 280 mm, ISO 800, Blende 5, 1/500 s
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Unberechenbare
Natur fc-Fotograf Daniel Ottmann fotografiert nicht nur Greifvögel, nein, er richtet diese auch ab. Erfahren Sie von ihm, wie er die scheuen wie schnellen Tiere ablichtet und wie er sich auf Greifvogel-Shootings vorbereitet.
Alle Fotos: Daniel Ottmann
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PORTFOLIO | DANIEL OTTMANN
Das persönliche Highlight von Greifvogelfotograf Daniel Ottmann. Wendehälse bei der Kopulation, Deutschland. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 200, Blende 6,3, 1/800 s
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Bienenfresser bei der Kopulation, Bulgarien. Hier ist eine schnelle Kamera gefragt. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 640, Blende 6,3, 1/2500 s
Neuntöterweibchen im allerersten Licht, Deutschland. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 500, Blende 5,6, 1/640 s
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PORTFOLIO | DANIEL OTTMANN
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
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Männlicher Neuntöter mit Maus, Deutschland. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1000, Blende 5,6, 1/1600 s
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PORTFOLIO | DANIEL OTTMANN
Eisvogel Deutschland. Ein Klassiker der Naturfotografen, der nie langweilig ist. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 2500, Blende 5,6, 1/400 s
Shooting-Vorbereitung Bevor sich Greifvogel-Fotograf Daniel Ottmann mit der Kamera auf die Pirsch begibt, beobachtet er, wenn möglich, über Tage sein Wunschmotiv. Oft entwickelt er dabei Bildideen, wenngleich er zwischenzeitlich aus Erfahrung weiß, dass die Natur unberechenbar ist und sich nicht alles planen lässt. Er erläutert: „Oft sieht das Endprodukt meiner anfänglichen Bildidee kaum mehr ähnlich. Der Grund dafür ist ganz einfach, ein Motiv ortet man letztendlich vor Ort spontan, in dem Moment, wenn man es durch den Sucher der Kamera erspäht.“
Locations Als Locations für seine Vogel-Shootings hat er aber mittlerweile nicht nur den Wald und die Wildnis entdeckt. Er verrät: „Nicht zu vernachlässigen, wenn auch weniger schön, sind Mülldeponien. In unseren Breiten tummeln sich dort oft schwarze Milane.
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In Alaska konnte ich auf solchen Deponien sehr große Ansammlungen von Weißkopfseeadlern beobachten (siehe auch Reisebericht www.naturfotoottmann.de).
Bildgestaltung Ist es dann soweit, versucht Daniel Ottmann natürlich die prinzipiellen Regeln der Bildgestaltung wie goldener Schnitt und Blickrichtung zu beachten. Er urteilt aber: „Manchmal macht allerdings auch gerade das gewollte Nichtbeachten dieser Regeln den Reiz aus.“
Aufnahmetechnik Auch die gewählte Aufnahmetechnik hängt davon ab, was der Fotograf genau erreichen will. Fotograf Ottmann erklärt: „Für Wischer- bzw. Mitzieheraufnahmen von fliegenden Vögeln wähle ich in der Regel Verschlusszeiten die länger als 1/200 s mit dem 500-mm-Objektiv sind. Bei Action-Aufnahmen, wo
alles scharf sein soll, nehme ich Rauschen jeglicher Art in Kauf und stelle bei der Kamera oft eine Mindestverschlusszeit von 1/1000 s ein. Unterm Strich lieber ein scharfes Bild, das leicht rauscht, als ein unscharfes, das weniger rauscht.“
Kamerastandpunkte Da gerade Greifvögel meist sehr scheu sind und hohe Fluchtdistanzen haben, lassen sich zum Beispiel Mäusebussarde und Turmfalken gut aus dem Auto heraus ablichten. Die Turmfalken lassen sich oft in der Nähe viel genutzter Fahrradwege am Feldrand beim Rüttelflug fotografieren. Daniel Ottmann weiß, mit etwas Glück, stimmt die Distanz.
Nachbearbeitung Seine Bilder bearbeitet Greifvogel-Fotograf Daniel Ottmann grundsätzlich kaum nach. Er beschränkt sich auf grundlegende Dinge wie Schärfen, gegebenenfalls Entrauschen sowie Tonwerte und Farben anpassen; in speziellen Fällen Stempeln, zum Beispiel die Geschirrriemen beim Habicht.
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
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PORTFOLIO | DANIEL OTTMANN
„Greifvögel“ Daniel Ottmann Daniel Ottmann war, bevor er anfing zu fotografieren, wie die meisten Naturfotografen schon lange Zeit ohne Kamera draußen unterwegs und interessierte sich für alles, was kreucht und fleucht. Seltene oder besondere Momente verblassten allerdings mit der Zeit in seiner Erinnerung. So begann er das Erlebte mit einer Kamera festzuhalten. www.fotocommunity.de/ fotograf/daniel-ottmann/ 1203320 www.naturfoto-ottmann.de
Was sind Deine Lieblingsmotive? Daniel Ottmann: Greifvögel! Der wendige Flug eines Habichts durch den Wald oder die Höchstgeschwindigkeit eines Wanderfalken, der aus den Wolken hervorsticht. Das ist etwas ganz Besonderes. Zu Beginn gelangen mir allerdings nur wenige Bilder, da ich keine Ahnung von der notwendigen Aufnahmetechnik hatte. Glücklicherweise konnte und kann ich an meinen eigenen Greifvögeln ausgiebig üben, sodass ich mittlerweile auch bei Wildlife-Aufnahmen meistens die richtige Technik anwende. Greifvögel lassen sich ja nur sehr schwer fotografieren und nur zu bestimmten Zeiten, so bin ich genauso für andere fotografische Genres offen. Neben meinem Hauptmotiv Greifvögel, finde ich wieder genauso großen Gefallen an Makros. Welche Teile Deiner Ausrüstung sind für Dich zur Aufnahme von Greifvögeln unentbehrlich? Daniel Ottmann: Ganz klar, das 500erTele wegen der meist hohen Fluchtdistanz und die Canon Mark IV auf Grund der schnellen Auslösegeschwindigkeit von zehn Bildern pro Sekunde. Diese zehn Bilder ermöglichen oft Einblicke, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben.
Du hast Dich im Juni 2008 in der fc registriert. Wie bist Du zur fc gekommen? Daniel Ottmann: Jeder Fotograf möchte seine Bilder einem möglichst großen Publikum präsentieren. Da bietet sich die fc mit ihrer enormen Mitgliederzahl an. Holst Du Dir auch Anregungen in der fc? Daniel Ottmann: Es schadet nie, einen Blick über den Tellerrand zu riskieren. Man kann beim Betrachten und Diskutieren anderer Bilder in der fc nur gewinnen. Allerdings aufgepasst, Sie sollten sich nicht vom aktuellen Mainstream mitreisen lassen und Bilder produzieren, nur weil diese angesagt sind. Hast Du fotografische Vorbilder? Daniel Ottmann: Nein, direkt fotografische Vorbilder habe ich nicht. Aber es gibt eine ganze Reihe hervorragender Naturfotografen, deren Homepages ich regelmäßig besuche. Gefällt mir ein Bild, überlege ich, mit welcher Technik der Fotograf die Bildidee umgesetzt hat und wie ich diese Vorgehensweise auf meine Motive bezogen umsetzten könnte. Redaktion Henriette Struss
Ausrüstung Kameras: Canon EOS-1D Mark IV und 550D Objektive: diverse Canon-Objektive 18–500 mm Zubehör: 4x Canon Speedlite 430EX und einige Stative
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Kernbeißer Deutschland. Faszination pur, wenn man bedenkt, dass der Vogel Kirschkerne knacken kann. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 800, Blende 5,6, 1/640 s
Junges Wanderfalkenweibchen Ein von Daniel Ottmann selbst abgerichteter Greifvogel. Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 640, Blende 4,5, 1/1600 s
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Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 30mm | 1/800 s | f 4,5 | ISO 100
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Outdoor-Sportfotografie Christoph Oberschneider
Sportliches Shooting auf Korsika Christoph Oberschneider sucht immer wieder neue Herausforderungen. Seine jüngste Fototour führte den Salzburger Sportfotografen nach Korsika. Mit von der Partie waren das Tamron SP 24–70 mm F/2.8 Di USD und das Tamron SP 70–200 mm F/2.8 Di USD – das lichtstarke Zoom-Duo für professionelle Ansprüche.
Alle Fotos: Christoph Oberschneider
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Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 24 mm | 1/640 s | f 5 | ISO 250
B
Christoph Oberschneider Jahrgang 1983, ist in Salzburg geboren und aufgewachsen. Während des Medizinstudiums in Graz entwickelte er ein rasant ansteigendes Interesse für Fotografie und Film mit dem Hauptaugenmerk auf der Verbindung von Sport und Landschaft. 2012 präsentierte er beim Salzburger Bergfilm festival seinen Kurzfilm „Days of Powder in Sportgastein“, im Jahr drauf folgten mehrere Top-Platzierungen bei internationalen SkifotografieWettbewerben. 2014 wurde er als einer von fünf Fotografen weltweit zum „ProPhotographer Showdown“ im Rahmen des renommierten „World Ski and Snowboard Festival“ nach Whistler, Kanada, eingeladen. www.oberschneider.com
eeindruckende Bergpanoramen, atemberaubende Sandstrände, ein Mountainbiker, der sich in der Abendsonne einen steilen Berg hochkämpft – es sind packende Aufnahmen, die da an der Wand hängen und jetzt vom Fotografen kritisch beäugt werden. Christoph Oberschneider steckt mitten in den Vorbereitungen für eine Ausstellung. Intensiv arbeitet sich der Salzburger durch die Motive. Nur die besten Aufnahmen schaffen es in die Endauswahl. „Das ist jedes Mal wieder deutlich mehr Arbeit als erwartet“, seufzt er und freut sich zugleich über die Wertschätzung, die seinen Bildern entgegen gebracht wird.
Ein Faible für „echtes“ Licht „Ich bevorzuge eine klare, minimalistische Bildsprache. Der Gedanke hinter dem Foto muss rasch ersichtlich sein“, sagt Christoph Oberschneider und zeigt die Aufnahme eines Rennradfahrers, der im goldenen Gegenlicht kraftvoll in die Pedale tritt. Entstanden ist das Bild frühmorgens auf Korsika. In der rauen Landschaft der Mittelmeerinsel setzte der Fotograf den Sportler malerisch in Szene. Christoph Oberschneider liebt „echte“ Lichtstimmungen. Bis ins letzte Detail perfekt ausbelichtete und nachbearbeitete Studioaufnahmen sind seine Sache nicht. „Ich bin kein Fan von gestellten Szenen. Ich vertraue vielmehr auf meine Augen und meine griffbereite Kamera. Mit etwas Glück lassen sich so reale Szenen einfangen, die durch ihre klare Authentizität überzeugen.“ Die Sportfotografie ist der Schwerpunkt und die Passion von Christoph Oberschneider. Am liebsten hat er Moun-
tainbiker und Skifahrer vor der Linse. Im vergangenen Jahr entdeckte er zudem die Landschaftsfotografie für sich. Mittlerweile bereiten ihm die Bilder am meisten Freude, bei denen es gelingt, die beiden Themen zu kombinieren. „Mich persönlich reizt an dieser Art der Fotografie auch der Mix aus körperlicher Anstrengung und fotografischer Herausforderung.“
Vom Filmen zum Fotografieren Mit seiner ersten DSLR wollte Christoph Oberschneider eigentlich lediglich seinen Mountainbike- und Skivideos einen filmischeren Look verleihen. Doch schon bald wich die Begeisterung fürs Filmen der fürs Fotografieren. „Es ist faszinierend, wie sehr sich die Fotoaufnahmen vom Erlebten unterscheiden. Fotografie als reine Abbildung der Wirklichkeit empfinde ich als nicht sehr aufregend. Spannend wird es erst dann, wenn man es schafft, Emotionen zu transportieren oder sie durch das Bild stärker darzustellen, als es tatsächlich der Fall war.“ Um dieses Ziel während seiner abenteuerlichen Touren zu erreichen, beschränkt sich der Fotograf bei seinen Mountainbike- und Wandertouren auf ein Minimum an Equipment. Außer der Sony Alpha 99 und Alpha 77 II hat er nur das SP 24–70 mm F/2.8 Di USD und das SP 70–200 mm F/2.8 Di USD von Tamron im Gepäck. „Die Kombination aus kompakter Bauweise und Wetterschutz der beiden Tamron-Objektive eignet sich ausgezeichnet für längere Touren“, sagt Oberschneider, der nicht zuletzt das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der lichtstarken, hochwertig verarbeiteten Tamron-Objek-
tive schätzt. „Einerseits kann ich damit meine Motive optimal freistellen und schöne Unschärfe-Effekte verwirklichen. Andererseits habe ich auch die Möglichkeit, bei weniger guten Lichtverhältnissen tolle Aufnahmen zu machen, während die hohe Auflösung feinste Bilddetails wiedergibt. Sowohl das 24–70 mm als auch das 70–200 mm sind hier bei Offenblende sehr scharf.“
Ausgezeichnete Bildqualität Die hohe optische Qualität der Tamron-SP-Objektive geht unter anderem auf die XLD-Elemente (Extra Low Dispersion) zurück, die in den Objektiven zum Einsatz kommen. Ihre Zerstreuungseigenschaften sind niedriger als bei Standard-LD-Linsen sind. Die Kombination der beiden Linsenarten sorgt für höchsten Kontrast und maximale Brillanz. Chromatische Aberrationen werden effektiv verhindert und Details selbst in den Randbereichen scharf wiedergegeben. Der Autofokus arbeitet dank Ultraschallmotor (Ultrasonic Silent Drive) flott, leise und sehr präzise. Die Objektive tragen nicht ohne Grund das „SP“ im Namen – das Kürzel steht für „Super-Performance“. Beim SP 24–70 mm F/2.8 Di USD haben die Ingenieure nicht weniger als 17 Elemente in 12 Gruppen verbaut, beim SP 70–200 mm F/2.8 Di USD sind es sogar 23 Elemente in 17 Gruppen. Die Versionen mit Nikon- oder Canon-Anschluss sind überdies mit einem Bildstabilisator (VC) ausgestattet. Sony-DSLRs verfügen über einen eigenen, internen Bildstabilisator, weshalb die Tamron-Ingenieure bei den Sony-Versionen auf dieses Feature verzichten. Die Vorbereitungen für die anstehende Vernissage hat Christoph Oberschneider inzwischen abgeschlossen. Die Motive und Formate stehen fest. Doch fertig ist der junge talentierte Fotograf noch nicht. „Im kommenden Winter möchte ich dort weitermachen, wo ich letzten Winter aufgehört habe. Ich will meine Skifotografie auf ein neues Level heben, mit noch besseren Fahrern am Berg unterwegs sein, um spektakulärere Bilder zu bekommen.“ Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, bis die Bildauswahl für die nächste Ausstellung ansteht.
Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 24 mm | 1/500 s | f 4 | ISO 400
Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 24 mm | 1/320 s | f 4 | ISO 100
Ausrüstung „Bei meiner Art von Fotografie kommt es auch auf eine kompakte und leichte Ausrüstung an. In der Regel packe ich neben meiner Vollformat-DSLR nur das Tamron SP 24–70 mm F/2.8 Di USD und das Tamron SP 70–200 mm F/2.8 Di USD ein. Die lichtstarken Profi-Zooms sind kompakt, robust und bieten eine hervorragende Abbildungsleistung. Damit bin ich für jede Situation gut gerüstet. Da ich für ein Stativ keinen Platz habe, verlasse mich in Extremsituationen voll auf die Bildstabilisatoren.“ Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 200 mm | 1/1000 s | f 2,8 | ISO 100
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Aufnahme-Details: Sony Alpha 99V | 24 mm | 1/160 s | f 6,3 | ISO 100
5 Profi-Tipps für Outdoor-Fotografen 1. Nie die Geduld verlieren oder von ersten Rückschlägen entmutigen lassen. Die Ausdauer ist wichtig, dann kommt die Erfahrung von ganz allein. 2. Entwickle deinen eigenen Stil. Kreativität ist hier der Schlüssel. Spiele mit den Möglichkeiten deiner Kamera. 3. Kenne dein Material und die Grundlagen der Fotografie. Übe mit Festbrennweiten, bevor du dich an Telezoom-Objektive wagst. 4. Beherrsche die Sportart, die du fotografierst möglichst selbst. So ergeben sich Sichtweisen und Blickwinkel, die andere Fotografen nicht so leicht auffallen. 5. Habe deine Kamera immer griffbereit. Oft bleiben nur Sekunden um eine großartige Aufnahme zu machen. Da kommt es auf Schnelligkeit an.
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Objektive im Profil
Tamron SP 24–70 mm F/2.8 Di VC USD
Tamron SP 70–200 mm F/2.8 Di VC USD
Brennweite [mm]
24–70 mm
70–200 mm
Lichtstärke
F/2.8
F/2.8
Gruppen – Elemente
12 – 17
17 – 23
Bildwinkel
84°– 34°
34°– 12°
Anzahl Blendenlamellen
9
9
Kleinste Blende
F/22
F/32
Kürzeste Einstellentfernung
0,38 m
1,30 m
Max. Abbildungsmaßstab
1:5
1:8
Filtergröße [mm]
82 mm
77 mm
Max. Durchmesser x Baulänge
88,2 x 116,9 mm
85,8 x 196,7 mm
Gewicht [g]
825 g
1.470 g
Anschlüsse
Canon, Nikon, Sony
Canon, Nikon, Sony
Preis (UVP/Handel)
1.349 Euro / ca. 800 Euro
1.999 Euro / ca. 1.200 Euro
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PORTFOLIO | SIMONE SANDER
Mit einem
Augenzwinkern Die Bilder der fc-Street-Fotografin Simone Sander erzählen Alltagsgeschichten mit einem kleinen Augenzwinkern. Wir haben ihr über die Schulter geschaut und mehr über ihre Arbeitsweise von den Shooting-Vorbereitungen bis zur Bildnachbearbeitung erfahren.
Alle Fotos: Simone Sander
Prototypen Porsche Museum Stuttgart Zuffenhausen, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 18 mm, ISO 500, Blende 4,5, 1/30 s, Belichtung +1,0
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PORTFOLIO | SIMONE SANDER
Tage wie diese Nähe Stuttgart, Nikon D 300; Festbrennweite 35 mm, ISO 500, Blende 7,1, 1/60 s
Was man so alles hinter sich lässt Stuttgart, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 48 mm, ISO 400, Blende 7,1, 1/800 s.
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City Dance Stuttgart, Zoom, Brennweite 18 mm, ISO 200, Blende 4,0, 1/1600 s.
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PORTFOLIO | SIMONE SANDER
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
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playing on a big piano Nikon D 300, Brennweite 18 mm, ISO 320, Blende 7,1, 1/320 s, Belichtung +0,7.
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PORTFOLIO | SIMONE SANDER
the course of time Prag Karlsbrücke, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 40 mm, ISO 320, Blende 9, 1/250 s.
Motivsuche Ihre Locations und Motive findet fc-Streetfotografin Simone Sander bis auf ganz wenige Ausnahmen in unmittelbarer Nähe ihres derzeitigen Wohnortes Stuttgart – in Museen, in den Straßen, Parks aber auch auf Feld, Wald und Wiese.
Bildideen
Sie sucht Orte, die sie ansprechen, vor dem eigentlich Fotografieren oft im Abstand von Tagen und Wochen mehrmals zu unterschiedlichen Tageszeiten auf. Entscheidet sie sich dann dazu, dort zu fotografieren, nimmt sie nur das Nötigste mit.
Manchmal hat sie das Bild, das entstehen soll, schon als Wunschmotiv im Kopf, manchmal ergibt sich dann aber spontan und überraschend etwas ganz anderes. So ist zum Beispiel ihre Serie Zoogeschichten beziehungsweise die seltsame Welt der Fische in der Wilhelma in Stuttgart entstanden. „Ich glaube, das ist es, was für mich den Reiz der Fotografie ausmacht: Ich lasse mich einfach vom Geschehen vor Ort mitziehen.“
Ausrüstung
Aufnahmetechnik
Ihre Ausrüstung besteht in der Regel aus ihrer Kamera und maximal drei Objektiven. In jedem Fall hat sie aber
Momentan feilt Simone gerade wieder an ihrer Aufnahmetechnik und ist auf dem Weg, ihr
Shootingvorbereitung
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immer ihr Zoomobjektiv dabei. Nur in Ausnahmefällen nimmt sie einen Aufsteckblitz mit, fotografiert sie in der Regel nur mit Umgebungslicht.
Zoomobjektiv durch lichtstärkere Festbrennweiten zu ersetzen. Hierfür muss sie beim Fotografieren näher an die Menschen, die sie gerne ablichten möchte, heranrücken. Dies versucht sie mit allem Respekt, will sie ihnen doch keinesfalls auf die Pelle rücken. Sie urteilt: „Oft genügt ein freundliches Lächeln, wenn ich erstaunten Blicken begegne.“ Sie wählt gerne die Spotmessung, um bei einem geeigneten Motiv die Kontraste im Bild schon vor Ort stark anzuheben, in dem sie auf einen sehr hellen Punkt belichtet. Dabei laufen die Tiefen natürlich extrem zu. Sie erläutert: „Ich bin mir bewusst, dass ich das auch im RAW-Format, in dem ich grundsätzlich fotografiere, nicht mehr bei der Bildbearbeitung zu Hause ,retten‘ kann, ohne extremes Rauschen in den Tiefen zu produzieren.“
Bildgestaltung Sie komponiert ihre Bilder zumeist grafisch durch, obwohl sich dieses Grundraster in letzter Zeit zunehmend lockert. Sie erläutert: „Ich arbeite gerne mit harten Kontrasten, Licht und Schatten, im Zusammenspiel mit grafischen Formen.“
I want to have fun Volksfest Stuttgart, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 16 mm, ISO 200, Blende 7,1, 1/640 s.
Nachbearbeitung Am PC zur Bildbearbeitung nutzt Simone dann Photoshop CS3. Da sie am Rechner ihre Bilder oft in Schwarzweiß umwandelt, arbeitet sie bevorzugt mit Ebenen und Kanalmixer und führt Tonwertkorrekturen durch. Natürlich schneidet sie ihre Bilder bei Bedarf zu und begradigt diese.
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PORTFOLIO | SIMONE SANDER
„… eher instinktiv als bewusst …“
Simone Sander Simone Sander entdeckte 2008 durch einen Bekannten die Fotografie für sich. Sie lieh sich für einen Tag seine Nikon D300, um damit probeweise zu fotografieren. Dabei hatte sie soviel Spaß, dass sie rund ein Jahr später beschloss, sich genau dieses Kameramodell zu kaufen. Fast zeitgleich registrierte sich Simone unter dem fc-Fotografennamen Morgen-Stern in der fotocommunity. www.fotocommunity.de/ fotografin/morgen-stern/ 1326454
Wie hast Du Deine Leidenschaft für die Street-Fotografie entdeckt? Simone Sander: Beim Fotografieren in Museen entwickelte sich mein Blick für die Street-Fotografie. Beim Besuch im Porsche Museum in Stuttgart lichtete ich nur zu anfangs ein paar Autos ab, verlor aber schnell das Interesse und nahm stattdessen die mich faszinierende Museumsarchitektur ins Visier. Ich belichtete zunächst nur die architektonischen Formen und ärgerte mich eher darüber, wenn zufällig Menschen ins Bild liefen oder vor meinem Wunschmotiv verharrten. Bei einem erneuten Besuch, änderte ich wohl eher instinktiv als bewusst meine Vorgehensweise. Ich begann in die grafischen Strukturen und Konstruktionen Passanten einzubinden. Beispielhaft dafür steht mein Bild playing on a big piano. Die Sitzkissen auf den Treppenstufen erschienen mir aus einem bestimmten Blickwinkel wie große Klaviertasten, sodass ich nur noch eine Person brauchte, um daraus ein Bild zu machen, das die Situation vor Ort völlig verfremdete. Ich denke, das waren meine ersten Schritte in Richtung Street-Fotografie. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Simone Sander: Menschen – aber nicht die reine Fotografie von Menschen – haben es mir angetan, sondern ich möchte mit meinen Bildern kleine „Alltagsgeschichten“ erzählen. Am besten mit einer Prise Humor versehen. Als Bühne dazu dient mir das urbane, aber auch das ländlichen Umfeld. Welche Teile Deiner Ausrüstung sind dafür für Dich unentbehrlich und warum? Simone Sander: Da ich möglichst schon vor Ort den endgültigen Beschnitt meiner Bilder be-
stimmen möchte, benötige ich auf jeden Fall mein Zoomobjektiv. Mit ihm bin ich einfach geübter, und mir fällt die Ausschnittwahl hiermit leichter, als mit meinen Festbrennweiten. Diese besitze ich nun schon über ein Jahr, und sie überzeugen mich durch ihre Qualität und ihre Lichtstärke (Blende 1,4), doch muss ich mit ihnen einfach trainieren, damit ich auch schnell einen Bildausschnitt wählen kann. Du hast Dich im Januar 2009 in der fc registriert. Wie bist Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc schätzt Du besonders? Simone Sander: Auch zur fc stieß ich durch einen Bekannten. Die Informationen des Forums lassen mich weiter an meiner Aufnahmetechnik schleifen. Zudem geben mir die Bilder von anderen fc-Anwendern Anregungen. Ich schaue mir gerne die Portfolios anderer Fotografen an. Mich interessiert wie diese ihre Bilder gestalten und bearbeiten. Dann hast Du fotografische Vorbilder… Simone Sander: Vorbilder nicht in dem Sinn, dass ich jemanden direkt nacheifere, es gibt aber Fotografen, die ich sehr bewundere: Robert Doisneau, Richard Kalvar, Trent Parke, Matt Stuart … Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus? Simone Sander: Das kann ich selbst nicht beurteilen. Ob sich aus meinen Aufnahmen ein „Stil“ herauskristallisieren lässt, können wohl am ehesten die Betrachter ersehen. Redaktion Henriette Struss
Ausrüstung Kamera: Nikon D 300 Nikkon-Objektive: Zoom 3,5–5,6/16–85 mm G ED VR DX, Festbrennweiten 1,4/50 mm G AF S und 1, 4/35 mm G AF S Zubehör: Stativ, Winkelsucher
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Saisonende Stuttgart, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 18 mm, ISO 200, Blende 11, 1/250 s.
Drogen und anderes mehr Besigheim, Nikon D 300, Zoom, Brennweite 70 mm, Blende 14, 1/50 s
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Wolf im Schafspelz Nikon D5300. Gut ein Jahr nach ihrer Markteinführung steht fest: Die Nikon D5300 gehört zu den ultimativen Bestsellern im Mittelklasse-Segment. Grund genug der preisleistungsstarken DSLR mit den kreativen und konnektiven Tugenden noch einmal auf den Zahn zu fühlen.
E
in tiefpassloser, 24-Megapixel-Sensor im DX-Format (APS-C-Größe}, ein 39-Feld-Autofokus, Empfindlichkeiten bis 12.800, dazu Full-HD-Video mit bis zu 60 Bildern/s, eingebautes WIFI und GPS und ein dreh- und schwenkbarer Monitor: Die fotografischen und filmischen Hardfacts zur Nikon D5300 lesen sich überzeugend. Doch Papier ist geduldig, und wie stark der Anwender von diesen Eigenschaften in der fotografischen Praxis profitiert, wird erst klar, wenn man die Kamera in die Hand nimmt und mit ihr vor die Tür geht. Erste
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Station: ein Stadtpark bei sonnigem Herbstwetter. Der Himmel ist blau mit weißen Wolkentupfern, das Laub leuchtet gelb und orange vom sattgrünen Gras, vereinzelte Gänseblümchen wollen vom nahenden Winter noch nichts wissen. Wie diese Atmosphäre in einem Bild verdichten, ohne sich ins feuchtkalte Grün zu legen? Die Antwort findet sich auf der Kamerarückseite in Form des frei dreh- und schwenkbaren Monitors. Das Komponieren von Bildern aus der Frosch- oder gar aus der Ameisenperspektive ist damit ein leichtes, sowohl im Hoch- als auch im Querformat. Die Vielzahl an Knöpfen, Schaltern und Wippen mit dezidierter Aufgabe, die Nikon-DSLRs traditionell zu eigen ist – gerade bei diesen fotografischen Ausnahmewinkeln bietet sie spürbare Vorteile. So lassen sich Gestaltungsparameter wie Blende, Verschlusszeit, Belichtungskorrektur oder Fokuspunkt schnell und – trotz der bodennahen Kameraposition – einigermaßen bequem editieren. Die Wirkung kann dabei über den 3,2 Zoll großen, hellen und mit 1.036.000 Bildpunkten ziemlich fein auflösenden Monitor detailliert kontrolliert werden. Den Schärfepunkt gezielt auf eine
Blüte legen? Kein Problem. Überhaupt hat uns die Bedienstruktur der D5300 auch im Detail gut gefallen. Zwei kleine Beispiele: Um in der Programm-Automatik (P) die Blende nachzuregeln, reicht ein Zeigefingerdruck auf die Fn-Taste auf der linken Vorderfront und ein Daumendreh am rechts hinten verorteten Rändelrad. Ähnlich intuitiv funktioniert die Korrektur der Blitzlichtintensität: Einfach die Blitz- und die Belichtungskorrekturtaste gedrückt halten, und schon lässt sich die Blitzleistung mit dem Daumenrad rauf- oder runterregeln. Auch die rechts neben dem Sucher angebrachten Nikon-typische „i“-Taste ist goldwert. Sie ruft das Schnellmenü auf, über das sich alle wichtigen Parameter wie Bildgröße, ISO, Weißabgleich oder Autofokus- und Belichtungsmodi einstellen lassen. Ebenso wie die „Active D-Lighting“Intensität – jene bewährte Nikon eigene Funktion, die bei extremen Kontrasten Detailverluste in Lichtern und Schatten ausgleicht. Insgesamt gibt die D5300 dem Anwender einen gelungen Mix aus Automatiken und tiefreichenden manuellen Eingriffsmöglichkeiten an die Hand. Neben den klassischen „PSAM“-Program-
men bietet das Wählrad Zugriff auf neun verschiedene Effekte (spannend etwa: der Miniaturisierungsfilter) sowie insgesamt 16 Szenenprogramme. In der Praxis bewähren sich diese motivspezifischen Einstelloptimierungen. So hebt beispielsweise der Szenemodus „Landschaft“ die Kontraste an, verstärkt das Blau des Himmels und verschiebt die Farbanmutung in Richtung satter, aber natürlich wirkender Farben, wie ein A/B-Vergleich im Park zeigte. Puristen mögen die Nase rümpfen, schließlich bieten händisch editierte Kameraeinstellungen und/oder die RAWDaten-„Entwicklung“ weit detailliertere Gestaltungsmöglichkeiten. Andererseits: Zuweilen kommen diese Automatiken wie gerufen. Etwa, wenn der Anwender aufnahmetechnisch weniger versiert ist, unter Zeitdruck steht oder seine Bilder direkt mit anderen teilen will.
Teilen und Herrschen: WiFi für Fernkontrolle und Facebook-Postings Und damit sind wir bei einem weiteren Highlight der D5300: der WLAN-Funktion. Denn in Kombination mit der kostenlos für Android und iOS verfügbaren „Wireless Mobile Utility“-App lässt sich die Kamera einerseits vom Smartphone aus fernsteuern (inklusive Fokuspunktsetzung über das Touchscreen). Andererseits können die auf der Speicherkarte der Kamera abgelegten Bilder auf dem Handydisplay betrachtet, mit einem Fingerdruck heruntergeladen und anschließend über die sozialen Kanäle mit anderen geteilt werden. Ein Aspekt, der auch und gerade die Generation Facebook anspricht, wie wir an unserer zweiten Station feststellen konnten: einem Skatepark für BMX, Skate- und Scooter-Artisten. Es ist dunkel geworden, die Flutlichter leuchten die Halfpipe mehr schlecht als recht aus, der Pop-up-Blitz muss ran. Einer der jugendlichen Scooter-Fahrer
möchte Bilder seiner Stunts – und diese am liebsten sofort auf seine FacebookWand pinnen. Nach kurzem Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen des Bordblitzes und des potenten, 39 Messfelder umfassenden Autofokus zeigt das Kameradisplay die ersten gelungenen Aufnahmen. Die „Slow Sync“Funktion des Blitzes fördert – bei 1/6 s kündiger Belichtungszeit – stylishe StuntStudien mit partieller Bewegungsunschärfe zutage, die klassische BlitzFunktion liefert bei 1/200 s knackig scharfe Shots von Tailwhips, Inverts und Grinds. Letztere lassen sich besonders imposant vom Tiefpunkt der Halfpipe aus einfangen. Wobei wieder das Ausklapp-Display und damit der Live-View zum Einsatz kommt, dessen Fokusfunktion naturgemäß nicht an die des Suchers heranreicht, allerdings schnell genug zupackt, um den entscheidenden Augenblick einzufangen. Zwanzig Minuten später sind ein halbes Dutzend eindrucksvoller Stunt-Bilder im Kasten, das Posten auf der Facebook-Pinnwand ist dank WiFiModul kein Problem.
mera schwächelt nicht in Sachen HighISO, denn ein Stativ ist nicht zur Hand. Doch die D5300 meistert auch diesen Available-Light-Parcours überraschend gut. Abstützen auf dem Brückengeländer, die Blende öffnen, die ISO-Automatik auf 10.000 erhöhen: Das reicht – bei 1/8 s Verschlusszeit – für eine atmosphärisch dichte Aufnahme der Uferpromenade. Die Lichter von Schiffen und Mond spiegeln sich dank des bildstabilisierten Nikkors scharf auf der Wasseroberfläche, bei ISO 3200 sind auf dem Kamera- (und später auch dem Rechnermonitor) keine Rauschartefakte zu erkennen. Da geht noch was. Eine kurze Vergleichsstudien desselben Motivs zeigt: ISO 12.800 ist doch etwas zuviel des Guten, wenn die Bildqualität nicht beeinträchtig werden soll, aber bei ISO 6400 liefert die D5300 auf den ersten Blick sehr gute Ergebnisse, ja selbst ISO 10.000 sind wirklich guten Gewissens vertretbar. Am Ende lugt der Erdtrabant satt und bernsteingelb und scharf konturiert hinter einem nachtschwarzen neoromanischen Kirchturm hervor. Was will man mehr?
Nachtsicht gut, alles gut Beim Fotografen halten sich die Ermüdungserscheinungen trotz des langen Tages derweil in Grenzen, denn die D5300 wiegt solo nur rund ein Pfund – weniger als so manche spiegellose Systemkamera. Auch startklar, mit Akku, Speicherkarte und dem 18–140-mm-Objektiv, (das im Übrigen einen überzeugenden Job macht und auch bei langer Brennweite hochauflösende Bilder liefert), bringt die Kamera nur 1020 Gramm auf die Küchenwaage. Auch an der dritten Shooting-Location – einer Rheinbrücke – macht sie sich an der Schulter kaum bemerkbar. Ein rekordverdächtiger Mond schielt über die Häuserzeile hinter dem Fluss, fußballgroß, und kreisrund. Eine Steilvorlage für Nachtfotografen – vorausgesetzt die Ka-
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SERVICE | AUS DER FC
So günstig war Kreativität noch nie fotocommunity.de bietet Mitgliedschaft inklusive Adobe Photoshop und Lightroom zum Vorteilspreis
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remium-Mitglied der größten Fotografengemeinschaft Europas werden, Fotos in Adobe Photoshop bearbeiten, in Lightroom perfektionieren, in der fotocommunity präsentieren und verkaufen: Das bietet fotocommunity.de unter dem Namen „Complete“ ab sofort in einer Mitgliedschaft. Für 15,99 Euro im Monat können Fotobegeisterte alle Vorteile der Fotografengemeinschaft nutzen – zusammen mit Adobe Photoshop und Adobe Lightroom. Das Angebot bietet eine Jahresersparnis von 51,60 Euro. fotocommunity Complete beinhaltet den vollen Zugriff auf den Aktbereich sowie die Möglichkeit, eine unbegrenzte Anzahl an Fotos in der fotocommunity zu speichern, 30 Fotos pro Woche zur öffentlichen Diskussion zu stellen und auf Wunsch zum Verkauf anzubieten – mit einer großzügigen Gewinnmarge von 80 Prozent. Zudem erhalten die Nutzer das fotocommunity Magazin als kostenloses E-Paper und profitieren von Exklusiv-Angeboten wie Profi-Workshops oder dem Erstellen einer eigenen Foto-Homepage in Premium-Designs. Die Complete-Mitgliedschaft
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verbindet diese Vorteile mit den maßgeblichsten Bildbearbeitungsprogrammen: Adobe Photoshop ist die weltweit bedeutendste Software zur Bearbeitung von Fotos – Adobe Lightroom ermöglicht die einfache Verwaltung auch großer Mengen von Bildern. „Indem wir unsere wertigsten Premium-Vorteile um die wichtigsten Adobe-Produkte erweitern, bieten wir unseren Fotografen den kompletten digitalen Workflow in einem Paket – daher auch der Name ‚Complete‘“, so Daniel Schaffeld, Geschäftsführer der fotocommunity GmbH. „So günstig war Kreativität noch nie: Fotografen sparen mit der Complete-Mitgliedschaft nicht nur bares Geld, sondern können mit unserem Angebot das Beste aus ihren Fotos herausholen. Mit den fortschrittlichsten Tools, die der Markt bietet.“ Millionen Fotos hochgeladen und über 200 Millionen Bildkritiken verfasst. Das Angebot verzeichnet rund 100 Millionen Seitenaufrufe im Monat. Das Angebot ist erhältlich über www.fotocommunity.de/complete
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SERVICE | AUS DER FC
Mehr sehen: fotocommunity Magazin kostenlos als ePaper S
chon gewusst? Premium-Mitglieder der fotocommunity (ab einer Basic-Mitgliedschaft von nur 4,00 Euro im Monat) erhalten jede Ausgabe des fotocommunity-Magazins gratis zum Download. Das ePaper ist in der Mediathek der fotocommunity hinterlegt, die in der mittleren Spalte ganz unten im Footer auf jeder Seite der fotocommunity zu finden ist. Zusätzlich zu den jeweils aktuellsten Ausgaben der
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fotocommunity Magazine bietet die fotocommunity ihren Premium-Mitgliedern den Download ausgewählter Artikel von COLORFOTO – das Magazin berichtet jeden Monat ausführlich über die fotocommunity, ihre Fotografen, die Menschen hinter den Kulissen, gibt Tipps und inspiriert. Vom kostenlosen Download des Magazins abgesehen, ist eine Premium-Mitgliedschaft in der fotocommunity immer eine gute Idee: Zahlende Mitglieder genießen gegenüber Inhabern kostenloser Accounts zahlreiche Vorteile. Schon wer die fotocommunity durch einen Basis-Mitgliedsbeitrag von 4,00 Euro im Monat unterstützt, erhält neben dem Zugang zum Akt-Bereich ein Paket von Komfortfunktionen, mit denen die eigenen Fotos noch besser präsentiert werden können als in der Gratis-Version. Zudem besteht die Möglichkeit, eigene Fotos zum Verkauf anzubieten, über Wettbewerbsund Galerie-Fotos abzustimmen, am Marktplatz teilzunehmen, Premium-Workshops zu buchen oder auf geschützte Foren zuzugreifen. Darüber hinaus genießen alle fotocommunity-Premium-Mitglieder Werbefreiheit. Jetzt nachrüsten und Premium-Mitglied werden: https://www.fotocommunity. de/membership Schon Premium-Mitglied? Hier geht‘s zur Mediathek: http://www.fotocommunity. de/mediathek
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Portfolio | Bernd Willi HuBer
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Keine
Kopfgeburten fc-Fotograf Bernd Willi Huber sieht sich als literarischen Fotografen. Er plädiert für den Zufall und das Komponieren individueller Bilder ohne Methode. COLORFOTO hat sich mit ihm über wahrhafte Momente, den Fluss der Zeit, seine Ausrüstung, große Fotografen und das richtige Licht unterhalten.
Alle Fotos: Bernd Willi Huber
Paris/Notre Dame, Fotografin aufgenommen mit einer Fujifilm S5 Pro, Brennweite 105 mm (Nikkor), ISo 100, Blende 3,2, 1/320 s
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PORTFOLIO | BERND WILLI HUBER
Am Wasser Model Olya, aufgenommen mit einer Nikon D800, Brennweite 105 mm (Nikkor 105), ISO 100, Blende 5,0, 1/800 s
VW Käfer orange aufgenommen mit einer Nikon D800, Brennweite 80 mm, ISO 100, Blende 5,6
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Anette in Rom manuell belichtet mit einer Nikon D800, Brennweite 58 mm, ISO 500, Blende 2,8, 1/160 s
Miriam aufgenommen mit einer Sony DSC-R1, Brennweite 23,4 mm, ISO 160, Blende 8, 1/250 s
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PORTFOLIO | BERND WILLI HUBER
Altes Habichtsweibchen posiert gerade für ein Fotoshooting Aufnahmedaten: Canon EOS-1D Mark IV, Brennweite 500 mm, ISO 1250, Blende 6,3, 1/500 s
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San Sebastian fotografiert mit einer Finepix S5 Pro, Brenn weite 105 mm, ISO 1000, Blende 10, 1/100 s
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PORTFOLIO | BERND WILLI HUBER
Zum Elfmeter aufgenommen mit einer Nikon 800, Brennweite 80 mm, ISO 100, Blende 5,6, 1/250 s
Zufall, aber kein Prinzip „Die Bildideen sind bei mir nur in Ausnahmefällen Kopfgeburten. Ich lasse die Bilder einfach entstehen, versuche nichts zu erzwingen, verlasse mich auf meine Geistesgegenwart und darauf, dass ich erkennen kann, was mir der Zufall präsentiert“, erklärt Bernd Huber. Wenn er einen Menschen porträtiert, versucht er ihn nicht auf eine gewisse Weise darzustellen, sondern er vertraut darauf, dass er einen wahrhaftigen Moment erwischt, an dem dieser Mensch ganz bei sich selbst ist. Er fotografiert dabei nie mit Serienauslösung und generell ohne Blitzlicht.
Offenen Auges „Der Vorteil, wenn man nicht weiß, was man fotografieren wird, liegt darin, dass man sich nicht vorbereiten muss. Man lässt sich im Fluss des Tages tragen“, erläutert Bernd Huber. Wenn er allerdings weiß, dass es ein Konzept- oder Porträt-Shooting wird, versucht er sich zu sagen, dass er auch hierbei auf keinen Fall zu sehr konstruieren darf. Er urteilt: „Es ist nicht leicht offen zu bleiben, weil man ja schon Ideen im Kopf hat.“
Ausrüstung Die Wahl der Ausrüstung überlässt er oft seiner Stimmung. Dabei spielen natürlich auch ästhe-
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tische Aspekte eine Rolle. Er berichtet: „Manchmal möchte ich mich nicht mit Equipment behängen, ein anderes Mal behänge ich mich wie ein Dromedar. Und natürlich gibt es auch Tage, da möchte ich mich, gerade durch die Beschränkung des Equipments, wieder limitieren. Es gibt für mich keinen Königsweg.“
Licht und Schatten Für fc-Fotografen Bernd Huber ist Licht alles. Er erläutert: „Die Locations müssen wechseln, aber auch sie ergeben sich leicht bei gutem Licht. Auch wandeln die Menschen anders bei gutem Licht. Die Architektur der Welt spielt zwischen Licht und Schatten.“ Für ihn sind Bauwerke ein Spiel zwischen Durchlässigkeit und Geborgenheit, dazwischen der Fotograf. „Wo das Licht fehlt, sollte so auch der Fotograf fehlen“, urteilt er.
Aufnahmetechnik Beim Fotografieren versucht Bernd Huber so viel wie möglich zu schauen und zu erfassen und so wenig wie möglich den Auslöser zu drücken. Er führt aus: „In die Dinge hineingehen, auch mit den Gedanken, das Bild auch in Worte fassen, schon während man es sieht. Geistesgegenwärtig sein, manchmal sich selbst einbeziehen, um einen Dialog mit dem Bild aufzunehmen.“
Bildkomposition Für fc-Fotograf Bernd Huber müssen Bilder komponiert werden wie Musik, Allegro und Piano, orchestral oder kammermusikalisch. Das Bild muss in den Augen klingen. Er fügt an: „Ein wahrhaftiges Bild braucht einen feinen Aufbau. Es darf auch schräge Elemente haben, darf mit Dissonanzen arbeiten, aber es muss letztendlich ausgewogen sein. Man hat dafür viele Hilfsmittel, angefangen mit der Perspektive, der Aufteilung der Bildelemente, den Farben, dem Licht, und nicht zuletzt den erzählenden Elementen.“ Für ihn besteht die Meisterschaft eines guten Fotografen in der Dosierung der einzelnen Beigaben.
Nachbearbeitung Die Nachbearbeitung muss immer dem Bild zuträglich sein. Eine gut fotografierte Szene braucht nicht viel Nachbearbeitung, vor allem eine Überbetonung ist zu vermeiden, denn sie nimmt jedem Bild die Glaubwürdigkeit, ist sich Bernd Huber sicher. Er nutzt die Nachbearbeitung hauptsächlich, um seine Bilder zuzuschneiden. Für ihn ist wichtig, dass die Bilder sich im Format nie gleichen, um alles Methodische auszuschließen. So präsentiert er Bilder einmal mit, und dann wieder ohne Rahmen. Schwarzweißbilder wechseln sich mit farbigen ab.
My lips are sealed 3 Fotos übereinander gelegt, 2 x Straßenmotiv Kudamm Berlin, fotografiert mit einer Nikon D800, Brennweite 50 mm, Blende 5,6, ISO 200; 1x ländliches Motiv (Pferd) fotografiert mit einer Nikon D800, Brennweite 24 mm, Blende 2,8, ISO 800
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PORTFOLIO | BERND WILLI HUBER
Napoli – Parkwächter manuell belichtet mit einer Nikon 800, Brennweite 70 mm, ISO 100, Blende 5,6
Napoli – Miliz manuell geschossen mit einer Nikon D800, Brennweite 35 mm, ISO 200, Blende 5,6, 1/500 s
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Der literarische Fotograf Was macht für Dich die Faszination der Fotografie aus? Bernd Willi Huber: Fotografieren bedeutet für mich gleichzeitig das Auge, das Denken und die Sinne schulen. Diese „ästhetische Sinnlichkeit“ des Fotografierens ist für mich sehr reizvoll. Das bedeutet natürlich, dass schon beim Ablichten eine Geschichte im Kopf entsteht, welche dann, wenn möglich, in einem einzigen Bild erzählt wird. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Bernd Willi Huber: Ich selbst würde mich als literarischen Fotografen bezeichnen. Ich arbeite nicht rational, lasse mich lieber treiben und überlasse es dem Zufall, mir meine Lieblingsmotive zu präsentieren. Albert Camus nannte in einem seiner Romane den Zufall die höchste Gottheit. Wer also wahrhaftig und gottvoll fotografieren möchte, muss dem Zufall und der eigenen Intention vertrauen. Ich fühle mich sehr wohl mit diesem Gedanken, denn das Lebhafte und Lebendige lässt sich meiner Ansicht nach nicht konstruieren. Natürlich faszinieren mich meine Mitmenschen am meisten, weil zwischen ihnen und mir beim Fotografieren immer noch einmal etwas Besonderes passiert und weil ich mit meiner Art, sie zu fotografieren, mich selbst und meine Sicht auf die Menschen definiere. Welche Teile Deiner Ausrüstung sind für Dich beim Fotografieren unentbehrlich? Bernd Willi Huber: Es gibt eigentlich nichts für mich, das unentbehrlich sein könnte. Im Gegenteil, manchmal denke ich, dass meine Ausrüstung viel zu groß ist. Wenn ich mich für nur eine Brennweite entscheiden müsste, wäre es ein 35-mm-Objektiv. Du hast Dich im Juni 2013 in der fotocommunity (fc) registriert. Wie bist Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc schätzt Du besonders? Bernd Willi Huber: Eingetreten in die fc bin ich bereits 2005, dann nach drei Jahren habe ich die fc für einige Zeit verlassen, um dann wieder zurückzukehren, weil es kaum ein vergleichbares Forum im Netz für Fotografie gibt. An der fc schätze ich am meisten, dass dort die vielen verschiedenen Strömungen in der Fotografie dokumentiert werden. Holst Du Dir auch Anregungen in der fc? Und welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie? Bernd Willi Huber: Im Grunde bin ich immer noch ein sehr konventioneller Fotograf, arbeite aber ständig daran, mich weiterzuentwickeln, denn auch in der Fotografie gilt: Stillstand ist Tod. In der fc gibt es ei-
nige Fotografen, deren Arbeiten mich indirekt, über das Nachdenken und die Analyse, beeinflussen. Dabei handelt es sich um jene Fotografen, die die Fotografie nicht an ein eindeutiges Motiv ketten und die versuchen die Fotografie voran zu bringen und eine neue und interessante Bildsprache zu etablieren. Diese Fotografen stellen zwar in der fc eine zahlenmäßige Minderheit da, ihre Fotos aber machen für mich neue Türen auf. Wie kann also ein Foto in der Zeit festgemacht werden, hat diese Zeit, in der wir leben mit ihren Fotos etwas zu bedeuten? Etabliert diese Bedeutung dann über die Zeit hinaus etwas Spezielles in der Bildsprache? Hast Du fotografische Vorbilder? Bernd Willi Huber: Konkrete Vorbilder gibt es für mich nicht, aber es gibt einige Fotografien, die mich beeinflussen. Wenn man sich die Fotos von bestimmten, großen und erfolgreichen Fotografen ansieht, stellt man sehr schnell fest, dass sie immer den technischen Aspekt der Fotografie beherrschen, ihn aber nicht in den Vordergrund rücken. Das könnte auch für mich gelten. Bei den Shootingstars von heute ist die Regel leider, dass diese ihre Stilmittel nicht mehr dem Bildausdruck unterordnen, sondern diese methodisch in allen ihren Bildern wie Markenzeichen verwenden. Das Methodische aber widerspricht meiner Zufallshörigkeit. Hier möchte ich noch einmal Albert Camus zitieren: „Wer keinen Charakter hat, muss sich wohl oder übel eine Methode zulegen.“ Generell beeinflussen meine Fotografie Architektur, Literatur, Musik und Malerei mehr als alle Fotografen. Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus? Bernd Willi Huber: Die Idee, dass jedes Bild etwas haben muss, das auch von mir erzählt. Ich bin, wie jeder Mensch, ein Zeitgenosse, der auch Widersprüche in sich trägt, unter anderem machen diese Widersprüche und meine Sicht auf die Welt meine Persönlichkeit aus. Ich mache Fehler, und ich möchte diese Widersprüche und Fehler ganz bewusst nicht unterdrücken, auch in meinen Fotos nicht. Sie gehören zum Leben und meine Fotos sollen ja lebendig sein. Was mir in all den Jahren der Fotografie aber bewusst geworden ist, ist die Tatsache, dass alle Bilder, die mir gefallen, immer auch eine kleine, vielleicht kaum wahrnehmbare Absurdität, zeigen. Nicht vordergründig, aber hintergründig und nur bei genauer Betrachtung. Diese kleine, nicht aufdringliche Absurdität, kann ein Foto sehr wunderbar, fast literarisch vermitteln und wir stellen fest, dass das Bild genau mit dieser Absurdität wahrhaftig wird. Redaktion Henriette Struss
Bernd Willi Huber begann mit zehn Jahren zu fotografieren. Noch heute hat er seine kleine Agfa, die ihm damals sein Vater schenkte. Heute fotografiert er hauptsächliche Streetbilder, Porträts und seine Mitmenschen, macht seine Arbeit aber nicht an Motiven, sondern an seiner Sichtweise auf die Welt fest. www.fotocommunity.de/ fotograf/dersiebtesohn/ 1951685
Ausrüstung Kameras: Nikon D800, Sigma DP Merrill, Polaroid 660, Rolleiflex, Fuji XE-1 Nikkor-Objektive: 14–24, 35–70, 105 Zubehör: viele Akkus und verschiedene Filter
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SERVICE | AUSSTELLUNG
THOMAS RUFF, neg_india_07, 2014 From the series: Negatives – Negatieven – Négatifs - Negatives Chromogenic print © VG Bild-Kunst, Bonn 2014.
THOMAS RUFF phg.09_II, 2014 From the series: Fotogramme – Fotogrammen – Photogrammes – Photograms C-print © VG Bild-Kunst, Bonn 2014.
Lichtkunst Düsseldorf
Thomas Ruff in Düsseldorf 20. September – 11. Januar 2015
Termin: 20.9.–11.1.15 Kunsthalle, 40213, Grabbeplatz 4, www.kunsthalleduesseldorf.de, Thema: Lichten. Thomas Ruff Öffnungszeiten: Di– So/ feiertags: 11 bis 18 Uhr, Eintrittspreise: Erw. 6 Euro, erm. 3 Euro, Kinder/Jgdl. frei, Jeden 2. Sonntag im Monat: Familientag bei freiem Eintritt
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THOMAS RUFF, Interieur 1D, 1982. From the series: Interieurs – Interieurs –Intérieurs – Interiors, C-print © VG Bild-Kunst, Bonn 2014.
Kunst kennt viele Künstler: Maler, Gestalter, Dichter und Lichtkünstler wie der deutsche Fotograf Thomas Ruff. Mit unserer alltäglichen Wirklichkeit haben seine Aufnahmen aber nur wenig gemeinsam. Vielmehr besinnt sich Ruff auf die Wirkung von Licht. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen alte Techniken, die er aber nicht selbst anwendet, sondern simuliert. Ein Auswahl seiner Werke aus den vergangenen 35 Jahren zeigt die aktuelle Ausstellung „Lichten“ in der Düsseldorfer Kunsthalle. In jeder der fünf Serien übernimmt Licht eine andere Aufgabe: einmal als einfache Beleuchtung heimischer Wohnkulturen, ein anderes Mal im Verhältnis von Raum und Zeit oder im Zusammenhang mit künstlich geschaffenen Artefakten. Schwerpunkt der Ausstellung bildet Ruffs neue „phg“-Serie (2012 bis heute). Dabei arbeitete
TERMINE der Künstler in Anlehnung an die kameralose Technik des Fotogramms, das gemeinhin mit den 1920er-Jahren und dem damaligen Fortschrittsgeist assoziiert wird. Seine historischen Vorgänger Man Ray und Lázló Moholy-Nagy legten damals unterschiedliche Objekte auf lichtempfindliches Papier. Durch das Belichten entstand die typische helle Silhouettenwirkung der Fotogramme. Ruff simulierte die Technik und ließ sie in der virtuellen Dunkelkammer des Superrechners „Juropa“ des Forschungszentrums Jülich entstehen. Heraus kamen farbige, abstrakte Kompositionen, die teils an die Malerei der klassischen Moderne erinnern. Auch in seiner jüngsten Serie „Negative“ (2014) experimentierte Ruff mit einem historischen Bildverfahren. Als Ausgangsmaterial verwendete er alte, sepiafarbene Fotografien und erzeugte mit Hilfe von Licht Schatten. Die Serie „Interieurs“ (1979– 1983) konnotiert hingegen mit rein natürlicher Lichtwirkung die Vorstellung gültiger Lebensentwürfe und Gemütlichkeiten in deutschen Wohnräumen im Nachkriegsdeutschland. Die grün-grieseligen Bilder der Serie „Nächte“ (1992–1996) wurden mit Hilfe von Kameras mit Restlichtverstärker aufgenommen und zeigen nächtliche Vorstadtszenarien. Durch das charakteristische grüne Leuchten suggerieren die Bilder den typischen Eindruck von Nachsichtgeräten. Damit streifen sie quasi durch die künstlerische Hintertür die aktuelle politische Debatte rund um das Thema Überwachungstechnologien. Thomas Ruff (geboren 1958 in Zell am Harmersbach) zählt zu den Hauptvertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Er hat eine Reihe von Themen und Techniken erforscht, die von analog bis digital, computergeneriert bis zu Bildmaterialien wissenschaftlicher Sammlungen reicht, die er nachträglich manipuliert. Insbesondere ist er für die Inszenierung generischer Porträtserien bekannt geworden. Thomas Ruff lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sabine Schneider
Thema: Forever is composed, Lisa Oppenheim
Termin: 1.8.–18.1.15 Museum für Kunst und Gewerbe, 20099, Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de, Thema: Das engagierte Bild. Die Sammlung Fotografie im Kontext
Juergen Teller, Ed Teller, Werbung für Phillips de Pury & Co Magnificent Jewels, London, 2005, Offsetdruck, 76 x 115 cm, © Juergen Teller, Courtesy Lehmann Maupin, New York.
Hamburg Termin: 17.10.–11.1.15
Museum für Kunst und Gewerbe, 20099, Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de, Thema: Fette Beute, Reichtum zeigen
Berlin Termin: 20.9.–21.12.14 Alfred Ehrhardt Stiftung, 10117, Auguststr. 75, www.alfred-ehrhardt-stiftung.de, Thema: Another Pencil of Nature – Part 2, Michael Wesely
Termin: 22.11.–17.1.15 Podbielski Contemporary, 10115, Koppenplatz 5, www.podbielskicontemporary.com, Thema: Neue Portraits 2014, Loredana Nemes
Essen Termin: 26.5.–18.1.15 Ruhr Museum, 45309, Gelsenkirchner Str. 181, www.ruhrmuseum.de, Thema: Entdeckung des Ruhrgebietes, Chargesheimer, Heinrich Böll
Mannheim Termin: 28.9.–25.1.15 ZEPHYR, Raum für Fotografie in C4,9, 68159, Reiss-Engelhorn-Museen, www.rem-mannheim.de, Thema: The Look of sound, Norman Seeff
München Termin: 12.9.–8.2.15 Stadtmuseum, 80331, St.-Jakobs-Platz 1, www.muenchner-stadtmuseum.de, Thema: Ab mach München! Künstlerinnen um 1900
Tönning Termin: 27.9.–28.2.15 Bio-Hotel Miramar, 25832, Westerstr. 21, www.biohotel-miramar.de, Thema: Fish an Ships. Ruf der Meere. Thorben Grobein
Wolfsburg Termin: 15.11.–6.4.15 Kunstmuseum, 38440, Hollerplatz 1 www.kunstmuseum-wolfsburg.de, Thema: RealSurreal. Meisterwerke der Avantgarde-Fotografie. Das neue Sehen 1920–1950. Sammlung Siegbert
Frankfurt am Main Termin: 27.9.–4.1.15 MMK Museum für Moderne Kunst, 60311, Domstr. 10, www.mmk-frankfurt.de, Thema: Go Away Closer, Dayanita Singh
Hamburg Termin: 24.10.–11.1.15 Deichtorhallen, Haus der Fotografie, 20095, Deichtorstr. 1-2, www.deichtorhallen.de, Thema: Augen auf! 100 Jahre Leica-Fotografie
Termin: 27.9.–18.1.15 THOMAS RUFF, Nacht 4 III, 1992 From the series: Nächte – Nachten – Nuits - Nights, C-print© VG Bild-Kunst, Bonn 2014.
Kunstverein, 20095, Klosterwall 23, www.kunstverein.de,
Miklos Gaál, Soap, 2013 C-Print, 33 x 46,5 cm © Miklos Gaál, courtesy Wagner + Partner Berlin.
Berlin
Termin: 31.10.–13.12.14 Galerie Wagner + Partner, 10243, Strausberger Platz 8, www.galerie-wagner-partner.com, Thema: Pieces of the sky, Miklos Gaál
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SERVICE | BÜCHER
Jodi Bieber
Wahre Schönheit Die in Südafrika geborene Fotografin Jodi Bieber sucht in ihrem neuen Fotoband nach einer „Schönheit“, die mit den medial verbreiteten Vorbildern wenig gemein hat, ja diesen gar widerspricht.
Real Beauty, Jodi Bieber Kunststiftung Goch und Pagina Verlag GmbH (Herausgeber), Buchformat: 31 x 31 cm, 34,90 € ISBN: 978-3-944146-11-9 www.pagina-verlag.de
Die künstlerisch anmutende Bildserie besteht aus 30 Aufnahmen, die zwischen 2007 und 2008 in Johannesburg entstanden. In REAL BEAUTY porträtiert Jodi Bieber Frauen unterschiedlicher Hautfarbe, gesellschaftlicher Herkunft und Alters. Die „Models“ posieren in vertrauter häuslicher Umgebung und zeigen mehr oder weniger Haut, stets soviel, wie sie sich trauen. Sie alle entsprechen nicht den üblichen Nacktmodells: Es sind keine dürren oder makellosen Körper, keine einstudierte Mimik oder Posen. Bei den Aufnahmen entschied die Fotografin über die Szenerie, die in der Regel aufgeräumt und zurückhaltend wirkt, während die Frauen ihr Auftreten im Bild selbst bestimmten und somit ihre persönliche Vorstellungen von Schönheit realisierten. whe
„Tshepiso“ © Jodi Bieber
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„Kim“ © Jodi Bieber
Stan Douglas, Disco Angola, 2012, Series of 8 color photographs, Digital C-print mounted on Dibond aluminum, Edition of 5, Two Friends, 1975 © Stan Douglas, courtesy the artist, David Zwirner, New York/London, and Victoria Miro, London
Mise en scène
Stan Douglas
Begleitend zu der Retrospektive im Münchner „Haus der Kunst“ im Oktober 2014, erschien im Prestel-Verlag ein Katalog mit den Werken von Stan Douglas. Der in Vancouver lebende Stan Douglas ist in erster Linien als Filmemacher und Videokünstler bekannt. Unter anderem nahm er mehrfach an der Documenta und der Biennale teil. Die Ausstellung in München thematisierte hingegen stärker, wenn auch nicht ausschließlich, die neueren fotografischen Arbeiten von Stan Douglas. In diesen greift er historische Ereignisse auf, die politische, soziale oder kulturelle Veränderungen der davor herrschenden Verhältnisse oder Werte zur Folge hatten: etwa die Emanzipationsbewegung oder die Disco-Musik.
Minuziös recherchiert, inszeniert Stan Douglas ausgedachte Momentaufnahmen mit einer beispiellosen Präzision hinsichtlich der Gestaltung und historisch echt wirkenden Ausstattung. Er erschafft erstaunlich komplexe und zugleich authentisch wirkende Aufnahmen, die die Grenze zwischen Realität und Fiktion verwischen und die Frage nach der Verlässlichkeit unseres „Wissens“ aufwerfen. Der Fotoband wird von mehreren Essays abgerundet, die einzelne Werke beleuchten und so beim Verständnis der Arbeiten helfen. whe
Mise en scène Stan Douglas
Stan Douglas, Crowds and Riots, 2008, Series of 4 color photographs, Digital C-print mounted on Dibond aluminum, Edition of 5, # 4, Abbott & Cordova, 7 August 1971 © Stan Douglas, courtesy the artist, David Zwirner, New York/ London and Victoria Miro, London
Stan Douglas, Crowds and Riots, 2008, Series of 4 color photographs, Digital C-print mounted on Dibond aluminum, Edition of 5, # 3, Hastings Park, 16 July 1955 © Stan Douglas, courtesy the artist, David Zwirner, New York/London and Victoria Miro, London
León Krempel (Hrsg.) PrestelVerlag, Sprache: Englisch, gebundenes Buch, Pappband, 208 Seiten, 26,0 x 28,0 cm, 130 farbige Abbildungen, Booklet mit dt. und franz. Texten, 64 S., 26 x 28 cm, 80 g/qm Werkdruck 1,3-fach weiß, kartoniert, Klebebindung. Wird zusammen mit Katalog eingeschweißt. € 49,95 ISBN: 978-3-7913-5347-0 www.randomhouse.de
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SERVICE | BÜCHER
© North Korea – Anonymous Country von Julia Leeb, U-Bahn-Stationen tragen Namen wie „Goldenes Feld“, „Triumphale Wiederkunft“ und „Paradies“, erschienen bei teNeues, 79,90 € www.teneues.com. Photo © 2014 Julia Leeb. All rights reserved.
Julia Leeb
Fremdes Volk
Nord-Korea ist wegen der selbstgewählten weitreichenden Abschottung ein unbekanntes Land. Bilder und Videomaterial aus Nord-Korea sind selten und weitgehend zensiert.
North Korea, Anonymous Country Julia Leeb Vorworte von Niko Karasek & JR, 224 Seiten, Hardcover, ca. 160 Farbfotografien, Format: 26,2 x 32,4 cm, Text in Deutsch, Englisch und Französisch, 79,90 € ISBN: 978-3-8327-9843-7 www.teneues.com
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Und wenn Nord-Korea in den Massenmedien auftaucht, dann in der Regel in negativem Kontext. Dennoch, oder gerade deswegen, übt dieses Land eine gewisse Faszination aus, eine Faszination des Unbekannten und Fremden. Julia Leeb versucht in ihrem Bildband „North Korea – Anonymous Country“, erschienen bei teNeues-Verlag, den Vorhang ein wenig zu lüften und zeigt Innenansichten einer straff geordneten, aber nicht leblosen Gesellschaft. In das Land reiste sie als Touristin ein, weil man so leichter an ein Visum kommt. Dennoch ist man als Fremder in NordKorea nie allein unterwegs. Die Reisenden werden von Aufpassern geführt und beaufsichtigt. Es wird viel Aufwand getrieben, um Aufnahmen, die dem Ansehen des Landes und seiner Führer schaden oder diesen schlicht nicht gefallen könnten, zu verhindern. Ganz – und das zeigen auch die Fotos in diesem Band – gelingt es nicht. Sieht man von den riesigen Propagandaplakaten
ab, so präsentieren sich die Städte als recht graue und menschenleere Räume. Die vorbildliche Ordnung und Sauberkeit wirken eher steril und künstlich. In Gegensatz dazu stehen die öffentlichen Ereignisse – mit Massen an uniformierten Statisten und Darstellern. Die Vorliebe der nordkoreanischen Führung für bunt inszenierte Massenveranstaltungen ist nicht zu übersehen. Der Kult um den „Geliebten Führer“ ist omnipräsent und nimmt mitunter bizarre Formen an. Neben offiziellen Paraden, Vorführungen und militärischem Gehabe, zeigen manche Aufnahmen auch Menschen in alltäglichen Situationen: etwa beim Warten auf die U-Bahn oder spielende Kinder. Eigentlich sind es gerade solche Bilder, die man sich wünscht und die umso schwerer zu bekommen sind. Denn solche Aufnahmen fördern das Verständnis und zeigen Gemeinsamkeiten mit einem unbekannten, fremden Volk.
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© Regarding Women by Elliott Erwitt, published by teNeues, 79,90 € www.teneues.com. Photo © 2014 Elliott Erwitt/ Magnum Photos. All rights reserved.
Regarding Women Elliott Erwitt ca. 304 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ca. 300 Duplex-Fotografien, Format: 27 x 36 cm, Text in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, 79,90 € ISBN: 978-3-8327-9857-4 www.teneues.com
Auf fast 300 Seiten sind Aufnahmen von 1949 bis 2012 versammelt. Der Titel ist mehrdeutig – schon damit verweist der Fotograf auf die komplexe, nicht immer einfache Beziehung zwischen den Geschlechtern. Die Bilder zeigen Frauen aus verschiedenen Kulturen und in unterschiedlichen Situationen. Wenn auch Männer auf manchen Bildern zu sehen sind, so sind sie nur Statisten. Man begegnet Berühmtheiten und anonymen Personen, Gruppen und einzelnen. Wie ein Maler fügt Erwitt mit jeder Aufnahme einem komplexen Porträt, das wohl niemals fertig sein kann, einen weiteren „Strich“ hinzu. Bei Elliot Erwitt ist man gewohnt, dass der Fotograf im alltäglichen Geschehen humorvolle und schöne Momente entdeckt. Auch in diesem Buch findet man viele Beispiele, die Erwitts Ruf als scharfen, aber zurückhaltenden Beobachter bestätigen. Aber es gibt auch persönliche Aufnahmen. whe
© Regarding Women by Elliott Erwitt, published by teNeues, www.teneues.com. Amagansett, New York, USA, 1997, Photo © 2014 Elliott Erwitt/Magnum Photos. All rights reserved.
© Regarding Women by Elliott Erwitt, published by teNeues, € 79,90 www.teneues.com. Bakersfield, California, USA, 1983, Photo © 2014 Elliott Erwitt/Magnum Photos. All rights reserved.
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PRAXIS | FOTOSCHULE
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a kann die Belichtungsautomatik einer Kamera machen, was sie will. Im Endeffekt läuft
e l u h c s o t o F
alles auf das gleiche Ziel hinaus – auf die optimale Einstellung von Blende und Belichtungszeit. Denn diese beiden Parameter entscheiden darüber, ob ein Foto zu hell, zu dunkel oder richtig belichtet ist. In dieser Fotoschule erklären wir Ihnen, wie Blende und Verschlusszeit funktionieren bzw. welche Auswirkungen sie auf das Bild haben. Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung im Objektiv, mit der sich der Lichtfluss innerhalb des optischen Systems kontrollieren lässt. Bei Offenblende gelangt das in der jeweiligen Beleuchtungssituation mögliche Maximum an Licht zum Bildsensor; schließt man die Blende, kommt entsprechend weniger Licht am Aufnahmemedium an. Beim Einstellen der Blende, entweder am Blendenring des Objektivs (falls vorhanden) oder an der Kamera, schieben sich kreisförmig angeordnete Lamellenbleche ineinander und bilden eine variable Öffnung. Die sog. Offenblendenmessung macht es bei einer Spiegelreflexkamera möglich, dass man das Motiv immer bei offener Blende betrachten kann und das Sucherbild so hell wie möglich bleibt – geschlossen wird die Blende erst kurz vor der Belichtung (Springblende). Viele SLR-Kameras bieten aber auch eine Abblendvorrichtung (Schärfentiefetaste), um die Wirkung der eingestellten Arbeitsblende im Sucher sichtbar zu machen – wie das im Live-Bild am Monitor ohnehin
Grau ist alle Theorie
der Fall ist.
– nicht aber die Fotoschule des fcMAGAZINS Denn wir bieten Ihnen einen Kessel Buntes in Sachen Fotopraxis: Basiswissen, Kamerafunktionen, Aufnahmetechniken, Lichtführung und Bildgestaltung werden leicht verständlich anhand von Bildbeispielen erklärt. In dieser Ausgabe geht es um die beiden wichtigsten fotografischen Parameter – um Blende und Verschlusszeit. Fotos: wie angegeben oder Hersteller 82
Karl Stechl
So funktioniert die Blende
Fotos: Karl Stechl
Blendenskala
1
|
1,4
|
2 | 2,8 | 4
| 5,6 | 8 | 11 | 16 | 22 |
kleine Blende
große Blende
❯❯
usw.
Die Blende regelt den Lichtstrom, ähnlich wie der Wasserhahn die Zuflussmenge
Die sog. Irisblende ist ein Bauteil Ihres Kameraobjektivs, das Sie bei einer digitalen Kompaktkamera gar nicht zu Gesicht bekommen. Was die Blende macht, zeigt das abgebildete Objektiv einer Großformatkamera: Mit kreisförmig angeordneten, verstellbaren Lamellen im Strahlengang des Objektivs lässt sich dessen Öffnung variieren – wie bei einem Wasserhahn, der die Durchflussmenge reguliert. Ganz ähnlich drosselt die Blende den Lichtstrom, der durch das Objektiv auf den Bildsensor fällt. Für die Objektivblende gibt es eine international genormte Zahlenreihe: Die Reihe beginnt mit 1. Die zweite Zahl ist die Wurzel aus 2, auf eine
Kommastelle gerundet. Die restlichen Blendenwerte ergeben sich durch das Verdoppeln der Zahlenwerte von einer Position zur jeweils übernächsten. Mathematisch korrekt müssten die Blenden eigentlich als Verhältniszahlen (Brüche) angegeben werden, also 1:1,4 oder 1:5,6. Das interessiert uns allerdings nur insoweit, als die aufsteigenden Zahlen in der Reihe nicht das Vergrößern, sondern das Verkleinern der Blende signalisieren. Mit jedem weiteren Blendenwert rechts von der 1 halbiert sich der Lichtstrom: Blende 1,4 lässt halb so viel Licht durch wie Blende 1, Blende 2 ein Viertel, Blende 2,8 ein Achtel, Blende 4 ein Sechzehntel und so weiter.
❯❯ Blendenwert
am TFT-Monitor ❯❯
Blende am LC-Display
Am LC-Display von Digitalkameras (wenn vorhanden) wird neben der Belichtungszeit auch der Blendenwert (Pfeil) angezeigt, zum Teil mit einem „f“ davor. Der kleine Buchstabe steht für „f-stop“ und damit für die englische Bezeichnung für Blendenwert. In der Praxis gibt es übrigens auch Zwischenwerte wie 1,8 oder 2,2.
❯❯ Einstellung
am Blendenring
Bei der Nikon D5200 wird die Arbeitsblende – das ist die vom Kamerarechner ermittelte oder vom Anwender manuell eingestellte aktuelle Blende – am TFT-Monitor als Grafik angezeigt.
Bei diesem Leica-Objektiv wird die Blende mit Hilfe des Blendenrings von Hand eingestellt. Die größtmögliche Öffnung des Objektivs – hier 2 bzw. 1:2 – wird häufig auch als Lichtstärke des Objektivs bezeichnet.
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le Fotoschu
PRAXIS | FOTOSCHULE
Blende 2.8
Was ist Schärfentiefe? D
as Spiel mit Schärfe und Unschärfe ist eines der stärksten Stilmittel der Fotografie: Es suggeriert räumliche Tiefe und lenkt den Blick auf das Wesentliche. Unter Schärfentiefe versteht man jenen Bereich entlang der optischen Achse, auf dem ein Motiv in seiner Tiefenausdehnung mehr oder weniger scharf abgebildet wird. Wirklich „scharf“ ist ein Foto aber nur auf der sog. Gegenstands- oder Einstellebene, die parallel zur Aufnahme-Ebene (Bildsensor) verläuft. Jeder Gegenstandspunkt davor oder dahinter wird nicht punktförmig, sondern als kleines Scheibchen (Zerstreuungskreis) abgebildet. Mit dem Verkleinern der Blendenöffnung werden auch die Unschärfekreise kleiner, sodass sich der als scharf wahrgenommene Motivbereich ausdehnt. Beim Öffnen der Blende passiert das Gegenteil.
WISSEN ■ Zeitautomatik mit Blendenvorwahl Um die Blende kontrollieren zu können, verwenden Sie den Modus Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (wird entweder mit dem Kürzel A oder mit Av bezeichnet). Das heißt: Sie stellen eine kleine Blende (große Zahl, z.B. 16) ein, wenn Sie viel Schärfentiefe haben wollen. Und Sie stellen eine große Blende (kleine Zahl, z.B. 2,8) ein, wenn Sie die Schärfentiefe klein halten wollen.
❯❯
Von vorne bis hinten scharf
Bei einer Stadtansicht oder Landschaftsaufnahme wollen Sie meistens das Motiv in seiner gesamten räumlichen Ausdehnung scharf abbilden – von markanten Objekten im Vordergrund, nur wenig von der Kamera entfernt, bis hin zum Hintergrund. In diesem Fall wählen Sie eine Weitwinkel-Brennweite und eine kleine Blende, z.B. 11 oder 16. Tipp: Stellen Sie nicht unbedingt die kleinste Blende ein, die ihr Objektiv erlaubt. Bei sehr kleinen Blendenöffnungen kann es nämlich zu sogenannten Beugungsunschärfen kommen.
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Blende 8
❯❯
Blende 22
Spiel mit der Blende
Unter Schärfentiefe versteht man die Ausdehnung der Bildschärfe vor und/oder hinter dem anfokussierten Bildpunkt. Dabei gelten folgende Gesetzmäßigkeiten: • Je kleiner die eingestellte Blende, desto größer die Schärfentiefe. • Je größer die eingestellte Blende, desto kleiner die Schärfentiefe. • Je kürzer die verwendete Objektivbrennweite, desto größer die Schärfentiefe bei einer bestimmten Blende. Fotos: Siegfried Layda
❯❯
Selektive Schärfe
Beim Gestalten mit selektiver Schärfe (geringer Schärfentiefe) kommt es darauf an, wo man die Schärfeebene platziert. Damit lassen sich von ein und demselben Motiv völlig unterschiedliche Ansichten realisieren. Hier wurde mit einem Tele-Objektiv (150 mm KB-äquivalent) bei Blende 5,6 fotografiert.
Fotos: Karl Stechl
Foto: Karl Stechl
Foto: Karl Stechl
❯❯
Unscharfer Hintergrund
Bei einem Porträt bietet es sich an, den Hintergrund in der Unschärfe verschwimmen zu lassen, damit sich das Hauptmotiv besser davon trennt und seine volle Wirkung entfaltet. Dafür eignet sich am besten ein Teleobjektiv (hier 100 mm KB-äquivalent) in Verbindung mit einer großen Arbeitsblende (hier 1:4).
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le Fotoschu
PRAXIS | FOTOSCHULE
Was sind Verschlusszeiten? W
ährend die Blende die Menge des Lichts regelt, das zum Bildsensor gelangt, bestimmt die Belichtungs- bzw. Verschlusszeit, wie lange der Sensor dem Licht ausgesetzt ist. Dafür zuständig ist in der Kamera der Verschlussmechanismus – bei SLR-Modellen und spiegellosen Systemkameras normalerweise ein Schlitzverschluss (siehe Foto ganz rechts). Der Schlitzverschluss wird meistens elektronisch angesteuert und ermöglicht Kurzzeiten bis 1 /8000 s. Langzeiten regelt die Elektronik meistens bis 30 s. Ein elektronischer Verschluss ist dagegen keine mechanische Vorrichtung, sondern eine bestimmte Methode, den Bildsensor anzusteuern und damit eine Verschlussfunktion zu simulieren – beispielsweise bei digitalen Kompaktkameras.
❯❯
Eingefroren
Wasser „eingefroren“: Bei 1/1600 s wirken Wellen und Gischt, in denen sich der Surfer tummelt, wie eingefroren. Die maximale Schärfe liegt auf dem Segel des Surfers.
Foto: Siegfried Layda
❯❯
Logik der Belichtungszeiten
Die Belichtungszeiten (Verschlusszeiten) lassen sich als Zahlenreihe darstellen, bei der einige Werte (wie 1 /15 oder 1/125 s) so angepasst wurden, dass sich die Reihe schlüssig fortsetzen lässt. Bei der Belichtungszeitenreihe kommt es von links nach rechts jeweils zu einer Halbierung der Zeiten von Wert zu Wert: 1/4 s ist die Hälfte einer halben Sekunde oder 1/125 s die Hälfte von 1/60 s. Ein eigenes Verschlusszeitenrad zur manuellen Einstellung der Belichtungszeit wie bei der Fujifilm X-Pro1 (Bild links) oder den Leica-M-Modellen ist heute eher die Ausnahme. Das rote A steht hier für Zeitautomatik mit Blendenvorwahl.
Belichtungszeitenreihe (Sekunden)
1“ | 1/2 | 1/4 | 1/8 | 1/15 | 1/30 | 1/60 | 1/125 | 1/250 | 1/500 | 1/1000 | usw. lange Zeiten
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kurze Zeiten
WISSEN ■ Blendenautomatik (Zeitvorwahl)
❯❯
Lichtzeichen
Will man die Scheinwerfer eines Autos als effektvolle Lichtspur abbilden, benötigt man eine relativ lange Verschlusszeit – hier 13 s. Um auf so eine lange Zeit zu kommen, wurden ISO 100 und Blende 16 eingestellt. Zusätzlich reduzierte ein Polfilter vor dem Objektiv das Licht.
Um die Verschlusszeit kontrollieren zu können, verwenden Sie den Modus Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (wird entweder mit dem Kürzel S oder mit Tv bezeichnet). Das heißt: Sie stellen eine kurze Zeit ein, wenn Sie Bewegungen einfrieren wollen und eine lange, wenn Bewegung durch Verwischung sichtbar gemacht werden soll.
Foto: Siegfried Layda
❯❯
Alles im Fluss
Wasser „fließt“: Bei 2 s Belichtungszeit wird das Wasser des Flusslaufs und Wasserfalls verwischt dargestellt, was den Eindruck einer Fließbewegung erzeugt – obwohl sich Wasser dem Auge nie in dieser Weise zeigt.
❯❯
■ Schlitzverschluss Während die Blende die Lichtmenge bestimmt, die auf den Sensor gelangt, regelt die Verschlusszeit, wie lange der Sensor dem Licht ausgesetzt wird. Die meisten Kameras verwenden dafür einen Schlitzverschluss, dessen Lamellen sich beim Auslösen für eine exakt bemessene Zeitspanne öffnen, um das Abbilden des Motivs zu ermöglichen (Foto: Nikon).
Geisterbilder
Bei 1 s Belichtungszeit scheinen sich die in Bewegung befindlichen Menschen in ihre Umgebung aufzulösen. Stehende werden dagegen mehr oder weniger scharf abgebildet.
Foto: Siegfried Layda
■ Einstellungssache Bei der Nikon D5200 wird neben der Blende die aktuelle Belichtungszeit inklusive der Grafik eines Verschlusszeitenrads am TFT-Monitor angezeigt. .
Foto: Siegfried Layda 87
PRAXIS | FOTOSCHULE
GroßBild Praxistipps im Überblick • Bildqualität – Ausschnitte • High-ISO-Fotografieren • Kurze Verschlusszeiten 16-Bit-3FR-Dateien • ISO-Reihe 100–6400 • Eingebauter Aufhellblitz • True-Focus-Scharfstellung • Stativverwendung • Phocus-Software • Groß-Vergrößerungen
Tipps zur Hasselblad-H5D-50c. Hasselblads neuer Champion ist die erste 50-MP-Mittelformatkamera auf dem Markt, die mit einem CMOS-Sensor arbeitet. Eine Mittelformatkamera der Superlative: Aufösung, ISO-Empfindlichkeit, Verschlusszeiten, Dynamikbereich – und ein Preis von knapp 25 000 Euro nur für das Gehäuse.
E
Maximilian Weinzierl hat die Hasselblad mit auf eine Fotoreise nach Kroatien genommen, wo sie ihre Fähigkeiten außerhalb der Studiopraxis in grandiosen Landschaften unter Beweis stellen konnte.
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ine Kamera, die man allein schon wegen des Gewichts (circa 2,3 kg mit Normalobjektiv und Akku; das Spektrum umfasst zwölf H5D-50c-Objektive) nicht einfach mal so auf die Reise mitnimmt, um vielleicht ein bisschen zu fotografieren. Wenn man damit unterwegs ist, wird Fotografieren automatisch zum Hauptaugenmerk, und die große Kamera ist stets präsent. Beim ersten Anblick erscheint sie kantig und unhandlich, wenn man sie aber anfasst, weiß man, fühlt man, dass sie perfekt „in die Hand“ konstruiert ist. Erwartungsgemäß ist sie auch außerordentlich gut verarbeitet – schwedische Wertarbeit –, und die Einstellknöpfe sind logisch angeordnet sowie gut erreichbar. Gibt es bei diesem Meisterstück gar nichts zu bemängeln? Nun ja, das Kamera-Handling ist zunächst gewöhnungsbedürftig, vor allem, wenn man eine kleinere Kamera gewöhnt ist. Statt ständig ins Menü am Display abtauchen zu müssen, hätte ich bei einigen wichtigen Einstellungen, wie z.B. den Belichtungsmodi M, S, A, P und Pv doch gerne ein eigenes Wahlrad, mit dem unmittelbar eingestellt werden kann und auf dem sofort zu sehen ist, was ausgewählt ist. Am Objektiv – dessen hervorragende optischen Eigenschaften keiner Diskussion bedürfen – gefällt mir nicht, dass es mit der Fokussierung länger/kürzer wird (keine Innenfokussierung) und dass der AF-Motor beim Hin- und Herfahren recht laut ist. Der AF-Motor ist aber superstark: Beim manuellen AF-Override (ohne aufgesetzte Streu-
Detailauflösung Optimalbedingungen: Stativ, Timer und Mirror up. Die runden Ausschnitte zeigen die Leistungsfähigkeit der Hasselblad.
lichtblende) habe ich mir, als der AF nach dem Loslassen wieder die Herrschaft übernahm, zwischen Objektivtubus und Noppe für die Streulichtblende die Haut am Zeigefinger sehr schmerzhaft eingeklemmt. Praktisch: die massive Bodenplatte mit den zwei unterschiedlichen Stativgewinden und der integrierte Blitz – ein winziger Aufklappblitz, und das bei einer Mittelformat-Profi-Kamera. Fazit: Die Kamera ist das ideale Profiwerkzeug für Fotografen, die eine ultimative Bildqualität suchen. Mit ihrem hochempfindlichen Sensor liefert sie sogar in lichtarmen Umgebungen äußerst brillante Bilder. Maximilian Weinzierl
Fotos: Hasselblad (3 Produktfotos Gesamtansichten), übrige Maximilian Weinzierl
Bildnachweis Sämtliche hier gezeigten Bilder (außer die Produktabbildungen) sind Originalaufnahmen mit der Hasselblad-H5D-50c und dem Normalobjektiv HC 2,8/80 mm.
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PRAXIS | FOTOSCHULE
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Funktionen auf einen Blick
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9 10 11 12 13
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Bedienelemente Rückseite 1. Entriegelungstaste für den Reflexsucher 2. Dioptrieneinstellrad -5 bis +3,5 3. Taste für Belichtungskorrektur -5 bis +5 EV 4. Auswahl von Belichtungs- bzw. Belichtungsmessmethoden 5. Drucktaste für True-Focus-Einstellung 6. Hinteres Einstellrad zum Navigieren im Menü 7. Kartenformatiertaste, versenkt angeordnet 8. AE-L-Taste zur Speicherung der Belichtungsmessung, kann individuell belegt werden 9. Öse für Tragriemen 10. CFKartenfachabdeckung 11. Entriegelungstaste für Batteriegriff 12. Verriegelungshebel für Batteriegriff 13. Batteriegriff 14. Bereitschaftsanzeige 15. Display-Taste zum Einblenden der Informationen 16. P2-Taste programmierbar, ermöglicht den Schnellzugriff auf verschiedene Funktionen 17. Zoomwippe, Vergrößern/Verkleinern 18. Navigationstaste, Vierfachschalter zum Betrachten und Navigieren im Menüsystem 19. P1-Taste programmierbar 20. Menütaste, öffnet und schließt das Menüsystem, plus Navigation 21. FireWire für den Anschluss an den PC
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Bedienelemente Oberseite 12 11 2 3 4 5
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1. Auslöser 2. Vorderes Einstellrad 3. Menütaste 4. Display-Beleuchtung und Batteriezustandsprüfung 5. Aufrufen der Kameraprofile 6. Direktzugriff auf die Einstellung der ISO-Empfindlichkeit bzw. des Weißabgleichs 7. AF-Modus-Einstellung 8. Blitzsteuerung, Blitzarten 9. Verriegelungstaste für die abnehmbare Sensoreinheit 10. Blitz- und Zubehörschuh mit Steuerungskontakten (hier verdeckt durch Zubehörschuh-Abdeckung) 11. Taste für eingebauten Aufklappblitz 12. Integriertes Blitzgerät im Aufsatz-Reflexsucher
ISO 6400 & 1/800-s-Zentralverschluss
ISO 6400, Ausschnitt vergrößert
Top: ISO-Empfindlichkeit und kurze Verschlusszeit Die Empfindlichkeit lässt sich bis auf ISO 6400 hochschrauben – für eine Mittelformatkamera ein hoher Wert. Diese Höchsteinstellung liefert sehr gute Ergebnisse, wie die Aufnahme vom Schrein des Alojzije Stepinac in der Zagreber Kathedrale zeigt (Ausschnitt 200%). Im düsteren Dom bei vorhandenem Licht aus der Hand aufgenommen mit Blende 11, 1/15 s und ISO 6400. Das Auslösegeräusch bzw. der Spiegelschlag der Hasselblad ist aber nicht gerade dezent und die andächtig
Betenden blickten immer auf, als ich auslöste. Ich beschränkte mich deshalb auf drei Aufnahmen. Eine Belichtungszeit von 1/800 s ist bei einem Mittelformatobjektiv mit Zentralverschluss eine Spitzenleistung, wenn man bedenkt, welche Massen da in kürzester Zeit bewegt werden müssen. Damit können dann Bewegungen und schnelle Abläufe „eingefroren“ werden, wie hier die Schaumkronen und Wasserspritzer am Felsenstrand auf der Insel Hvar: Blende 6,3, 1/800 s, ISO 100.
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PRAXIS | HASSELBLAD
16-Bit-RAW & Rauschverhalten Kameraqualitäten Der Sensor der Hasselblad H5D-50c ist mit 32,9 x 43,8 mm etwa doppelt so groß wie der Sensor einer VollformatSLR. Mehr Pixel, die zudem auch noch größer sind, liefern mehr Auflösung, Schärfe und Dynamikumfang (14 Blendenstufen) und weniger Bildrauschen. Die Kamera bietet eine sehr präzise Belichtungsmessung, auch bei extremen Kontrasten im Bild. Aus diesem Grund habe ich es auf dieser Reise bald aufgegeben, bei Landschaftsbildern – wie ich es eigentlich vorhatte – immer drei Braketingaufnahmen ( + 1 Blende) zu machen. Das war in der Tat nicht notwendig und kostete nur Speicherplatz, lieber konzentrierte ich mich auf Stellungsvarianten. Die Original-RAW-3FRDateien (Lossless compressed, Dateigrößen von 56 bis 97 MB) mit 16 Bit Farbtiefe abgespeichert, beinhalten genug Reserven, um im Nachhinein weitere Bilddetails herauskitzeln zu können, wie z.B. im linken Bild die Strukturen der hellen Steine im Uferbereich. Die Farbwiedergabe der Kamera ist sehr angenehm und natürlich.
ISO 200
ISO 400
ISO 100
ISO-Reihe im Studio
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ISO 800
ISO 3200
ISO 1600
ISO 6400
Das Mitbringsel von der Insel Hvar, ein Pinienzapfen, der hier auf dem Fotorucksack (Strukturen) liegt, wurde im Studio unter gleichen Bedingungen (schweres Stativ, Timer-Auslösung, Mirror up, gleiche Blende, Dauerhalogenlicht) abfotografiert. Variiert wurden die ISOEmpfindlichkeit (verdoppelt) und die Belichtungszeit (halbiert). Die Ausschnitte ISO 200 bis ISO 6400 sind 100%-Ansichten. Das Rauschen hält sich in Grenzen, und auch die Detailverluste bleiben bei steigenden ISO-Zahlen maßvoll, sodass man im Zweifelsfall zur höheren Empfindlichkeit wechseln kann, um Zeichnungsverluste durch Verwacklungen zu vermeiden.
TIPP
Profikamera & Aufklappblitz
■Stativverwendung
Um auch das letzte Quentchen an Schärfe herauszuholen, empfiehlt es sich – wann immer möglich – mit der Kamera auf einem stabilen Stativ zu arbeiten; und mit einem entsprechenden Stativkopf: hier der Kugelkopf ClassicBall 3 II von Novoflex. Außerdem: Fernauslöser oder Timer und Mirror up.
■ Phocus-Software
Die Hasselblad-H5D-50c kommt mit eigener Software zur Verarbeitung und Verwaltung der 3FR-Dateien, und diese sollte man auch verwenden. Die Phocus-Software arbeitet effizient: Bei der Berechnung der Bilddateien fließen komplexe Korrekturen für die verwendeten Objektive mit ein, Moiré-Muster werden automatisch entfernt und die Farben mittels einer Natural-Color-Funktion korrigiert. Das Programm erlaubt zudem Steuerung, Fernbedienung und Live-View auf einem per Firewire angeschlossenen Computer.
Profi-like
■Groß-Vergrößerungen
Es gibt Kamerahersteller, die weigern sich vehement, in ihre Profimodelle einen Aufklappblitz einzubauen. Man argumentiert gerne, das sei zu störanfällig, könnte im Eifer des Gefechts abbrechen, ist zu schwach für den professionellen Einsatz, ist nicht profi-like usw. Hasselblad macht vor, dass das bei einer Profikamera sehr wohl möglich ist und spendiert dem Prismensucher einen Mini-Aufklappblitz. Und dieser kann so wertvoll sein, wenn mal schnell bei Sonnenschein ohne großen Aufwand die Schatten im Nahbereich aufgehellt werden sollen (oben Feigenbaum) oder zur Slave-Auslösung von weiteren leistungsstärkeren Blitzgeräten.
True Focus
Perfektionierte Scharfstellung Neben den gewohnten Fokussierarten AF-S, AF-C und M steht auf Knopfdruck die Einstellung True Focus (AF-T) – eine Hasselblad-Spezialität – zur Verfügung. Hier werden Diskrepanzen von Kamerawinkel und Entfernungseinstellung automatisch korrigiert. In die Berechnung gehen dabei ein: Entfernung Kameramotiv, Brennweite des Objektivs, Blendeneinstellung und die Bewegung von Kamera bzw. Motiv auch nach der erfolgten Einstellung.
Das ganze Ausmaß der enormen Bildqualität dieser Kamera kommt erst bei hochwertigen Großvergrößerungen so richtig zum Tragen. Und dann ist das Ergebnis wirklich beeindruckend, wie hier bei einem Echtfotoabzug auf Fuji Crystal Papier von WhiteWall.de. Wenn man schon mit einer Kamera dieses Kalibers fotografiert, sollte man sich dieses Vergnügen öfters gönnen. Zur Detailauflösung siehe auch: http://youtu.be/Nxqar8opVVs
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Thema Begegnung
Das Portfolio der Redaktion
Claudia Otto Bilduntertitel: „Ein Bild von einem Mann ...“. Dahinter verbirgt sich auch meine Bildidee: Einerseits stellt es eine Begegnung mit unseren Wünschen, unseren Vorstellungen (von einem Mann) dar, andererseits folgt es dem Spruch, mit dem man den Charme und die Attraktivität eines Mannes ausdrücken kann. Danke an meine beiden Modelle K. und L.! www.fotocommunity. de/pc/pc/cat/19863/ display/34568532 Titel: *
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Michael Commentz Gesehen im fotogenen Hamburger Stadtteil Altona. An dieser Männergruppe kam ich nicht vorbei! In Farbe aufgenommen, mit Silver Efex Pro2 in SW umgewandelt und den Filmtyp Ilford PAN F Plus 50 angewandt. Aufgenommen mit Nikon D3 bei 70 mm, Blende 8, 1/400 s und ISO 20. http://www.fotocommunity. de/pc/pc/cat/19863/ display/34546808 Titel: Marktgespräch
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Bernd Kies Der Fight-Club, eine userVereinigung innerhalb der fotocommunity, fordert mich mittlerweile seit fast anderthalb Jahren heraus, wöchentlich ein Bild zu erstellen, das bewusst zum Thema aufgenommen wurde. Sowohl für die Aufnahme des Vogels als auch der Person unter dem Helm habe ich mir die Zeit genommen, alles zu arrangieren, damit es zum Thema „Begegnungen“ passt. That’s fight-club! www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34517728 Titel: Eine knallharte Begegnung
Christian Kühn Mein Haus- und Hofeichhorn macht es sich regelmäßig auch in meinem Vogelhaus bequem. Sehr oft habe ich sowohl das Eichhörnchen als auch Kohl- und Blaumeisen an meinem Vogelhaus zu Gast. Und gerade diese auch zur selben Zeit. Dadurch, dass das Vogelhaus an einem Stativ rund drei Meter vor meiner Terassentür steht, kann ich die Situationen hinter der Scheibe beobachten, ohne dass sich die Tiere gestört fühlen. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34510579 Titel: Überraschungsgast
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Willy Meyer Das Foto ist im Zoo von Emmen (NL) gemacht worden. Nachdem ich die Zebras längere Zeit beobachtet hatte und mehrere Fotos machen konnte, kam es irgendwann zu dieser Szene, die ich glücklicherweise erwischt habe. Aufgenommen mit einer Canon 7D, bei 310 mm Brennweite, Blende 5,6, 1/320 s und ISO 500. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34475663 Titel: ... musst du immer ...
Steffen Jung Die Aufnahme zeigt die Eiablage der Granataugenlibellen im Rohrentalweiher in der Biosphäre Bliesgau. Vollen Körpereinsatz mussten nicht nur die Protagonisten, sondern auch der Fotograf zeigen. Ich lag mit Kamera und Teleobjektiv auf der Wasseroberfläche, um diese Perspektive zu realisieren. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34618168 Titel: gegenverkehr
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Wilfried Jürges Schimpanse Nancy habe ich schon oft im Tierpark Nordhorn fotografiert. Glück ihn in dieser Situation anzutreffen. Schwierig war das Fotografieren durch eine Scheibe. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34491035 Titel: Blickkontakt
Markus van Hauten Ich habe mir die farbenfrohen Tiere eine Weile angesehen, um ihr Verhalten kennenzulernen. Dann erst machte ich diese Aufnahme. Das Bild entstand bei Offenblende (2,8) und 400 mm Brennweite im Vollformat. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34571698 Titel: Küssende Loris
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Eleonore Swierczyna Ich fotografiere sehr gerne besondere Momente, wie ja auch bei diesem Foto, das im Duisburger Zoo entstanden ist. Aufgenommen habe ich das Foto mit der Nikon D700 auf einem Einbeinstativ bei 500 mm Brennweite, ganz offener Blende, die bei diesem Zoom 6,3 betrug, 1/125 s und ISO 800. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34491035 Titel: Nähe
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Marc Lorin Als sich der Zuschauer im Fenster zeigte, ergab sich die Möglichkeit ein etwas ungewöhnlicheres Street-Bild zu machen. Kurze Verschlusszeit, abwarten und fertig war es. www.fotocommunity. de/pc/pc/cat/19863/ display/34596420 Titel: Straßenbegegnung im 3. Stock
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PORTFOLIO | BEGEGNUNGEN CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Frederic Müller Belgische Küste, Strandpromenade Oostende. Die Sonne kam kurz vor Sonnenuntergang hervor und beleuchtete die roten Dosen. Abgedrückt und fertig! http://fc-foto.de/33974029 Titel: red boxes
Alfons Gellweiler Das Foto entstand am frühen Morgen bei Sonnenaufgang auf einer Rinderfarm in Südamerika. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34612816 Titel: Rangelei
Klaus Lenzen Das Foto ist während der Olympischen Spiele in London entstanden. In der Halbzeitpause eines Hockeyspiels habe ich das wuselige Treiben der Fans vor dem Stadion beobachtet. Diese Eindrücke habe ich noch verstärkt, indem ich zwei Bilder in Photoshop übereinandergelegt und mit dem Radiergummi bearbeitet habe. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34593921 Titel: in motion
Gerold Seufert-Chang Das Foto zeigt eine typische Spielszene aus dem RugbySport, das sogenannte Gedränge, bei der sich jeweils acht Spieler beider Mannschaften gegenüber stehen. Der Ball wird in der Mitte seitlich eingeworfen und beide Mannschaften versuchen sich über den Ball zu schieben. Der Bildausschnitt zeigt den Moment kurz bevor die Spieler in den Kontakt gehen und das Drücken beginnt. www.fotocommunity.de/ pc/pc/cat/19863/display/ 34604677 Titel: Auf Augenhöhe
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Bildtitel: deep down
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
Sieger Die
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1. Platz Photographix by Moni Aufgenommen für den „Fight-Club“, Thema „Gegensätze ziehen sich an“. Mir kam die Idee, eine Person zu zeigen, die in die Kindheit zurückschaut und bei der das Leben wie ein Film abläuft. Es ist mir jedoch immer wichtig, dem Betrachter nicht meine eigene Intuition aufzudrängen. Vielmehr will ich damit inspirieren und bin gespannt, was andere Menschen darin sehen. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34510122 Titel: Zeitfenster
Unter dem Motto „Begegnungen“ startete der neue COLORFOTOCreativ-Wettbewerb. Jedes Quartal schreibt COLORFOTO gemeinsam mit der fotocommunity.de einen neuen Wettbewerb aus. Die Siegerfotos wählte eine Jury aus den 100 besten Bildern des Wettbewerbs. Auf den folgenden Seiten nun die Siegerbilder.
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
2. Platz Bobanac Andreas Meine Grundidee und Vorstellung war die Darstellung einzelner Personen in einem großem Raum. Nachdem ich die passende Räumlichkeit und den Blickwinkel gefunden hatte, war durch die enge Umgebung eine Freihandaufnahme mit einem 14-mm-Weitwinkelobjektiv die einfachste Lösung. Aufgenommen bei Blende 8, 1/45 s und ISO 800. www.fotocommunity.de/ userRedirect/1551757 Titel: White Room …
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3. Platz Johann Kaufmann Im indischen Himalaya, beim Kloster ALCHI in Ladakh. Uns ist dort eine ältere Dame auf ihrer Kora aufgefallen. Die Frau meinte, wir sollen sie doch auf ihrem Rundgang begleiten, und so kamen wir uns näher. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34639900 Titel: das bin ich ?
109
CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
4. Platz Jutta Melchers Entstanden ist das Foto in Paris, während einer Kunstmesse. Die Betrachterin scheint das Foto als Aufforderung aufzufassen (EOS 5D Mark II). www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34653375 Titel: dressUp
110
5. Platz Jürgen Hanke Das Foto entstand bei der Warsteiner Internationalen Montgolfiade 2008. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34524426 Titel: Vorsicht, fliegende Torte!
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CREATIV-WETTBEWERB | BEGEGNUNGEN
6. Platz Silvio Rether Graz ist voller Musik, und da ich selber Musiker bin, finde ich es immer wieder schön, wenn sich Menschen trotz aller Hektik die Zeit nehmen, um einen kurzen Moment zu verweilen. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34662760 Titel: Musik ist eine Pause wert
7. Platz Hartmut Wimmer Auf einer Fahrradtour rund um den Staffelsee stieß ich auf dieses. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34646470 Titel: Sommerglück
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8. Platz P. Hermansen Ein Augenblick zwischen Angriff und Abwehr – der Augenblick, in dem das Leben des Eichelhähers an einem seidenen Faden hängt und er von purer Angst ergriffen ist. www.fotocommunity.de/pc/pc/ cat/19863/display/34686608 Titel: Begegnung auf dem Feld – Gefiederte Rivalen
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IMPRESSUM REDAKTION Bereichsleiter Foto, Chefredakteur: Werner Lüttgens (verantwortlich i. S. d. P.)
Chef vom Dienst: Gisela Bean Titel-Layout: Sara D‘Auria Layout: Sara D‘Auria, Barbara Klinzer Digitale Bildbearbeitung: Barbara Klinzer Redaktion: Test und Technik: Werner Lüttgens (Ltg.), Annette Kniffler, Wadim Herdt; Fotopraxis (Ltg.): Karl Stechl, DGPh; News und Technik: Horst Gottfried; Ausstellungen Sabine Schneider, Textredaktion und Produktion: Gisela Bean Testinstitut: Image Engineering Dietmar Wüller Ständige Mitarbeiter: Henriette Struss, MedienBureau
Sangga, 120-3 Chungmuro 4 ga, Chung-ku, Seoul, Korea 100863, phone: 00 82-2-22 73-48 18, fax: 00 82-2-22 73-48 66,
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KAMERAS | TEST
Nikon D750 Aufgrund des schmaleren, weiter nach vorne gezogenen Handgriffs lässt sich die Kamera noch besser halten als das Schwestermodell D610.
Optimiert Im Vergleich Was bietet die Konkurrenz? Auf der vorletzten Seite dieses Beitrags stellen wir die Mitbewerber der D750 im Kurzprofil vor: Canon EOS 5D Mk III und 6D sowie das Sony-Duo A7 und A7R.
116
Nikon D750. Die Vollformatkamera D750 mit 24-Megapixel-Sensor platziert Nikon zwischen D610 und D810. Neue Akzente im Vollformat-Sortiment des Herstellers setzt sie mit überarbeitetem Gehäuse-Design, verstellbarem Monitor und integrierter WiFi-Funktionalität.
M
it der D750 hat Nikon zur photokina die dritte Kamera mit Vollformatsensor innerhalb eines Jahres vorgestellt. Die Neue bietet einen 24Megapixel-Sensor, ist leicht, kompakt und mit eingebautem WLAN-Modul auf der Höhe der Zeit. Als erste Vollformatkamera von Nikon ermöglicht sie drahtlose Bildübermittlung und Fernbedienung mittels Smartphone ohne optionale Hardware. Ein weiteres Novum ist der verstellbare Monitor, den man bislang nur von einigen Nikon-Modellen mit APS-C-Sensor kannte.
Gehäuse & Ausstattung Das neu entwickelte Gehäuse der D750 besteht aus einem KunststoffMagnesium-Mix in Monocoque-Bauweise. Aus Magnesium gefertigt sind Rück- und Oberseite, während die Vorderseite aus kohlefaserverstärk-unststoff besteht. Bildsensor tem Kunststoff und Hauptplatine sind laut Herstel-ler in einer Ebene verbaut, wobei die Größe der Platine nur 70 Prozent der bisherigen Abmessungen erreicht. Zum einen schafft dies im Gehäuse Spielraum, der bei der D750 etwa für einen zusätzlichen Motor genutzt wird; dieser erlaubt das stufenlose Verstellen der Blende im Videomo-dus. Zum anderen sind die insge-samt vier Motoren so verbaut, dass die Gehäusetiefe deutlich reduziert werden konnte. Einziger Nachteil: Der Batteriegriff der D610 passt nicht mehr auf die D750; man benö-tigt den neuen MB-D16. Während sich die Gehäusetiefe verringert hat, wurde der Handgriff nach vorne et-was verlängert. Dies schafft mehr Grifftiefe. Auch ist der Deckel des Speicherkartenfachs, rechts an der Kamera, mit einer griffigen Gum-mierung überzogen. Mit einem Wort: Die neue Nikon-DSLR liegt optimal in der Hand. Die Kamera ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und besitzt einen eingebauten Ausklappblitz, der auch als Master innerhalb eines drahtlosen Blitzverbunds dienen kann. Ebenfalls positiv: Laut Her-steller sind bis zu 1230 Aufnahmen pro Akkuladung möglich, wenn der
Blitz jedes zweite Mal ausgelöst wird. An sich nutzt die D750 den gleichen Akku (EN-EL15) wie die D7100, D610 und D810.
Sucher & Monitor Der Pentaprismensucher der D750 bietet 100 Prozent Bildfeldabdeckung und eine effektive Vergrößerung von 0,7fach. Das Okular wurde dem schlankeren Gehäuse angepasst, eine neue Einstellscheibe und Spiegelvergütung sollen für noch bessere Sicht sorgen. Für die eingeblendeten Aufnahmewerte unterhalb des Bildfelds ist ein OLED-Element zuständig, das hell und stromsparend ausgelegt ist. Neben dem KB-Format (36 x 24 mm, 24 MP) ste-
hen das APS-C-Format (24 x 15 mm, 10 MP, Crop-Faktor 1,5) und ein Zwischenformat (30 x 20 mm, 16,7 MP, Crop-Faktor 1,2) zur Verfügung. Die kleineren Bildformate werden durch einen Linienrahmen innerhalb des KB-Bildfelds angezeigt. So kann man z.B. bei Sportaufnahmen im APS-C-Format auch Aktionen außerhalb des aktiven Bildfelds verfolgen. Als erste Vollformatkamera überhaupt bietet die D750 einen verstellbaren Monitor. Dieser lässt sich dank 3-Achsen-Aufhängung um 90 Grad nach oben und um 75 Grad nach unten verschwenken. Die Auflösung des 3,2-Zoll-Monitors ist im Vergleich zur D610 gleichgeblieben, allerdings handelt es sich hier um ei-
Von oben Aufgrund der schmaleren Gehäuseschulter fällt auch das LC-Display an der Oberseite schmaler aus, ist aber aufgrund der großen Schrift gut abzulesen. Das Modusrad für die Belichtungsprogramme ist arretierbar und doppelstöckig aufgebaut.
117
KAMERAS | TEST
Rückseite Nach Drücken der Info-Taste oberhalb des Richtungsschalters zeigt der Monitor die Kameraeinstellungen an. Direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter hat man über dafür reservierte Tasten. Mit der Lv-Taste (rechts unten) aktiviert man den LiveModus; zum Umschalten zwischen Stand- und VideoLive-Bild verwendet man den Drehschalter.
ScreenMenüs 1. Um den Kameramonitor farblich auf den eigenen Computermonitor abzustimmen, lässt sich der Farbort in einer Grafik einstellen. 2. Einstellung über Direktzugriffstasten, hier Weißabgleich: Nach Drücken der WB-Taste wird das betreffende Untermenü am Monitor angezeigt. 3. Ins Live-Bild lässt sich durch Drücken der i-Taste eine Funktionsleiste – unterschiedlich für Standbild und Video – am rechten Bildrand einblenden. 4. Der virtuelle Horizont zeigt die Lage der Kamera in zwei Ebenen an. Die grüne Linie signalisiert, dass die Kamera gerade steht, das gelbe Trapez, dass sie nach vorne gekippt ist.
118
1
2
nen RGBW-Monitor mit zusätzlichen Weißpixeln (307 200 RGBWBildpunkte).
Phasen- & Kontrast-AF
3
4
Das von der D810 bekannte AF-Modul Multi-CAM 3500 findet sich bei der D750 in der Version II mit erhöhter Lichtempfindlichkeit. Unverändert bleiben dagegen Anzahl und Lage der Messpunkte: 51 Messfelder, davon 15 Kreuzsensoren, sind dicht um den mittleren Bereich des Bildfelds gruppiert. Die Einstell- und Konfigurationsmöglichkeiten sind reichhaltig: Einzel-AF (AF-S) und kontinuierlicher Autofokus (AF-C), ergänzt durch AF-A mit automatischer Umschaltung zwischen AF-S und AF-C (prädiktive Schärfenachführung, die automatisch auf Bewegungen des Motivs reagiert). Neben dynamischer Messfeldzuweisung und Einzelfeld-AF erweist sich die Messfeldgruppensteuerung als gern genutzte Option: Hier lässt sich ein Cluster aus fünf Messfeldern über dem Bildfeld verschie-
ben. Vor allem in Verbindung mit bewegten Motiven und langen Teleobjektiven läuft man so weniger Gefahr, dass der Fokus unkontrollierbar auf den Hintergrund springt. Beim manuellen Scharfstellen hilft ein Schärfe-Indikator im Sucher (Lichtwaageprinzip), im Live-View eine Monitor lupe. Die Messwerte für die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit sind mit 0,3/ 0,57 s bei 300 Lux nur durchschnittlich. Außerdem zeigt sich das System ziemlich treffsicher. Nur der Kontrast-AF im Live-View ist, wie bei den meisten SLR-Kameras, ziemlich lahm (1,11 s). Pumpeffekte im kontinuierlichen AF-Betrieb beim Filmen waren aber kaum zu beobachten.
Belichtung & Video Zur Belichtungsmessung nutzt die Kamera einen RGB-Sensor mit 91 000 Pixeln; geboten werden 3DColor-Matrixmessung, mittenbetonte Messung (75 Prozent Gewichtung auf ein zentrales Kreisfeld, einstellbar auf 8, 12, 15 oder 20 mm) und
Nikon D750 Dead-Leaves cross
Dead-Leaves direct
Nikon D750 - dead leaves cross
1,8 1,8 1,6 1,6
1,2 1,2
Kontrast
Kontrast
1,4 1,4
1,0 1
0,8 0,8
ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12800 HC ISO12800 LC
1,6 1,6 1,4 1,4
0,6 0,6 0,4 0,4
1,2 1,2
1,0 1
0,8 0,8
ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12800 HC ISO12800 LC
ISOH1 HC ISOH1 LC 50%
0,6 0,6 0,4 0,4
0,2 0,2
0,2 0,2
00 0 0
200
200
400
600
400
800
600
800
1000
1000
1200
1200
Frequenz (LP/PH)
1400
1600
1400
Frequenz (LP/PH)
1800
1600
1800
ISO100 LC
ISO400 LC
ISO800 LC
ISO1600 LC
ISO3200 LC
ISO6400 LC
ISO12800 LC
ISOH1 LC
ISO400 HC
ISO800 HC
ISO1600 HC
ISO3200 HC
ISO6400 HC
ISO12800 HC
ISOH1 HC
50%
00 0 0
2000
2000 ISO100 HC
Auflösung
600
0,9 0,8 0,8 0,7 0,6 0,6
0,4 0,4 0,3
1000
800
1000
1200
1200
Frequenz (LP/PH)
1400
1600
1400
Frequenz (LP/PH)
1800
1600
ISO3200 LC
ISO6400 LC
ISO12800 LC
ISOH1 LC
ISO3200 HC
ISO6400 HC
ISO12800 HC
ISOH1 HC
50%
180
2000 ISO100 HC
Nikon D750 - Kantenprofil
ISO1600 LC ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12800 HC ISO12800 LC
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC
160 160
2000
1800
ISO1600 LC
ISO1600 HC
200 200
ISO 25600 10% contrast nyquist frequency
0,5
800
600 ISO800 LC
ISO800 HC
220
Digitalwerte Digitalwerte
1,0 1,0
140 120 120 100 80 80 60
0,2 0,2
40 40 20
0,1
ISO 100
400
400
ISO400 LC
ISO400 HC
240 240
ISO 100 ISO 400 ISO 800 ISO 1600 ISO 3200 ISO 6400 ISO12800
1,1
0 0,0 170 170
200
200
ISO100 LC
Kantenprofil
Nikon D750 - Auflösung mit Nikon AF-S 2,8/105
1,2 1,2
Kontrast Kontrast
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC ISO1600 LC ISO3200 HC ISO3200 LC
1,8 1,8
ISOH1 HC ISOH1 LC 50%
Testergebnisse
Nikon D750 - dead leaves direct
2,02
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC ISO1600 LC ISO3200 HC ISO3200 LC
Kontrast Kontrast
2,02
270
370 370
470
ISO 400
570 570 ISO 800
670
770 770
ISO 1600
870
970 1070 1170 970 1170 Frequenz (LP/PH)
1270
1370 1370
Frequenz (LP/PH) ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
1470
1570 1570
1670
1770 1770
1870
1970 1970
0 -20
00 -20,00
2070
-15
-10
-15,00
-5
-10,00
ISO 25600
10% contrast
nyquist frequency
ISO100 HC
ISO400 HC
ISO1600 HC
0
-5,00
WebixChart_2
0,00
5
10
5,00
Position (Pixel) ISO12800 HC
ISO100 LC
15
10,00
Position (Pixel)
ISO6400 HC
ISO400 LC
20
15,00
ISO1600 LC
ISO6400 LC
20,00
ISO12800 LC
Nikon D750 - Rauschwahrnehmung
Visual Noise
Farbdarstellung Nikon D750 - Farbe 5
4
VN2 ISO100 VN1 ISO400 VN2 ISO400 VN1 ISO1600
3
1 2 3 4 5 6 7 8
A 13,5 12,8 9,9 17,0 14,7 12,3 17,6 9,4
B 8,0 18,1 16,7 13,1 9,4 12,6 20,2 16,5
C 8,8 8,5 10,8 8,7 15,0 11,8 13,3 19,0
D 7,9 13,0 21,1 0,0 2,9 6,6 7,1 16,1
sehr starke Abweichung
2
1
VN2 ISO1600
A
B
C
E 8,9 22,0 11,3 7,1 10,1 8,9 7,5 16,8
F 9,3 24,2 23,1 5,6 8,1 12,3 7,2 11,9
G 6,4 8,3 17,1 4,0 4,5 8,1 7,4 12,5
deutliche Abweichung
D
E
F
H 8,6 18,8 11,5 10,6 8,6 13,2 10,1 18,6
I 14,6 12,7 11,4 2,5 0,7 8,5 8,0 11,0
moderate Abweichung
G
H
I
J 7,2 11,5 7,6 8,4 10,2 4,2 7,0 14,5
K 10,1 24,6 11,9 13,5 10,9 20,5 9,3 23,7
L 30,0 9,8 29,5 23,9 16,5 20,1 26,0 8,8
delta E
VN1 ISO100
Die Struktur des delta E-Diagramms entspricht der Auswertung des unten abgebildeten Charts
J
K
L
1
2
3
VN1 ISO3200 4
VN2 ISO3200 VN1 ISO6400 VN2 ISO6400
5
6
VN1 ISO12800
7
VN2 ISO12800
8
linke Bildhälfte: Farbdarstellung der Kamera, rechte Bildhälfte: Referenzfarben
Spotmessung. Letztere deckt ein Kreisfeld von 4 mm Durchmesser in der Mitte des gewählten Fokusmessfelds ab (ca. 1,5 % des Bildfelds). Neben der normalen Spotmessung gibt es eine zweite Variante, die von Nikon als „lichterbetonte“ Messung bezeichnet wird. Visiert man helle Motivpartien mit dieser Messmethode an, werden sie knapper belichtet als mit der normalen Spotmessung, um ein Ausfressen von Bildpartien zu verhindern. Im Gegensatz zur D810 bietet die D750 „nur“ 1/4000 s
als kürzeste Verschlusszeit. Am arretierbaren Modusrad, links oben am Gehäuse, lassen sich die verfügbaren Belichtungsprogramme einstellen, von den Standards (Auto, P, S, A, M) über Motivprogramme (16 Scenes) und Effekte (7) bis hin zu zwei Anwenderprogrammen (U 1/2) mit individueller Konfigurierbarkeit. Belichtungsreihen erlaubt die Kamera mit Blick auf Helligkeit, Blitz, Weißabgleich und ADL (Active DLighting = Kontrastoptimierung). Auch HDR ist an Bord, einstellbar in
Über alle Diagramme hinweg wird deutlich, dass der Hersteller bei der D750 seine Hausaufgaben gemacht hat. Die DL-cross-Kurven zeigen einen moderaten Anstieg im Anfangsbereich (wenig Kontrastanhebung), bleiben aber zugleich lange im Idealbereich um 1. Bei den DL-direct-Kurven finden sich keine Ausschläge nach oben, die auf nennenswerte Artefakte hindeuten würden. Die Kurven für DLLC (Dead-Leaves mit niedrigem Kontrast, gestrichelt) und DL-HC (Dead-Leaves mit hohem Kontrast, durchgezogen) zeigen duchweg viel Übereinstimmung, was für eine saubere Abstimmung der Kamera spricht. Die Kantenprofile sind etwas ausgeprägter als bei der noch weicher abgestimmten D610, was für eine akzentuiertere Detailzeichnung sorgt – auch hier hat Nikon das richtige Maß gefunden. Die Auflösungskurven verlaufen über den gemessenen ISOBereich harmonisch, und Rauschen wird erst ab ISO 6400 deutlicher sichtbar, ab ISO 1600 ist es leicht sichtbar.
vier Intensitätsstufen und Auto-Variante. Erfreulich hoch ist das Serienbildtempo der Kamera mit rund 6 JPEGs/s und 41 Bildern in Serie. Im Videomodus steht eine maximale Videoauflösung von 1920 x 1080 Pixel (Full HD) mit 50/60 Vollbildern/s bereit. Ungewöhnlich dabei ist, dass man auch hier zwischen zwei Bildfeldgrößen – FX und DX – wählen kann, um die Bildwirkung unterschiedlichen Motiven anzupassen. Als praktisch erweist sich auch die ISO-Automatik beim Filmen. Sie
119
KAMERAS | TEST
Im Vergleich
1
2
zur D610 (Bild 1) ist der Akku bei der D750 (Bild 2) um 90 Grad gedreht in das Gehäuse eingebaut. Grund dafür ist der schmalere Handgriff der D750.
erlaubt es, mit einer festen Zeit-Blenden-Kombination zu filmen, auch wenn sich die Beleuchtungsverhältnisse am Set ständig ändern. Überbelichtungen lassen sich beim Filmen (nicht aber beim Standbild) mittels Schraffierung („Zebra“) anzeigen. Profifilmer werden zudem die Möglichkeit schätzen, unkomprimierte Videodaten mit 1080/60 p über HDMI-Leitung an einen externen Rekorder zu übertragen.
Bedienung & WiFi-Funktionen Blende und Belichtungszeit hat man über zwei Drehräder im direkten Zugriff. Das obere LC-Display (beleuchtbar) zeigt die wichtigsten Einstellwerte, neben Verschlusszeit und Blende auch die ISO-Zahl und den
gewählten Belichtungsmessmodus an. Noch umfassender informiert der TFT-Monitor an der Rückseite, nachdem man die Info-Taste gedrückt hat. Funktionsfelder lassen sich dort zwar nicht direkt anwählen, doch gibt es vorne und hinten am Gehäuse Direktzugriffstasten, die entsprechende Untermenüs für Einstellungen öffnen. Nach kurzer Eingewöhnung lässt sich die Kamera intuitiv bedienen. Wie in alten Zeiten findet man eine Abblendtaste (Pv) am Bajonett, um die Schärfentiefe bei verschiedenen Arbeitsblenden im SLR-Sucher beurteilen zu können. Wer diese Option nicht nutzen will, belegt die Abblendtaste mit einer anderen Funktion. Ebenfalls frei belegbar ist die Fn-Taste. Mit der Lv-Taste
wechselt man in den Live-View-Betrieb, wahlweise für Standbild oder Video. Drückt man dann die i-Taste, so wird am rechten Bildrand eine Einstellleiste angezeigt, mit unterschiedlichen Funktionsfeldern je nach gewählter Betriebsart (Standbild/Video). Nach Anwählen eines Funktionsfelds gelangt man mittels OK-Taste in das betreffende Untermenü, um Einstellungen zu verändern. Sehr praktisch ist auch der Spot-Weißabgleich im Live-View: Sie können eine Referenzfläche im Live-Bild direkt anmessen und darauf den Weißabgleich abstimmen. Drahtlose Kommunikation mit Smartphone oder Tablet-PC ist dank eingebautem WLAN-Modul eine leichte Übung – zumindest seit Nikon die App „Wireless Mobile Utility“ für die D750 aktualisiert hat. Nun erlaubt die App das Auslösen der Kamera und das Setzen eines AF-Punkts im Live-Bild am Smartphone. Auch ein Selbstauslöser lässt sich aktivieren. Aufnahmeeinstellungen kann man aber nur direkt an der Kamera verändern.
Bildqualität Die hohe Grenzauflösung der D750 mit über 1800 LP/BH bei ISO 100 fällt bis ISO 6400 nur um rund 200 LP/ BH ab. Die Dead-Leaves-high-contrastWerte verlaufen bis ISO 3200 auf einem hohen Niveau zwischen 1193
SmartphoneAnbindung Die Anzeige von Bildern aus der D750 am Smartphone ist ebenso möglich wie die Fernsteuerung der Kamera. Mit der aktuellen Version der NikonApp „Wireless Mobile Utility“ kann man im Live-Bild am Smartphone auch den AFPunkt setzen. Einstellungen lassen sich aber nur an der Kamera selbst ändern; zum Umschalten dient der Schieber oben am Bildschirm.
120
COLORFOTO KAUFTIPP Bildqualität
und 917 LP/BH und sinken erst dann deutlicher ab. Besonders erfreulich: die hohen Dead-Leaves-low-contrast-Werte bis ISO 3200 (1184 bis 750 LP/BH) als Beleg für die gute Feinzeichnung der Kamera mit sehr geringer Tendenz zu Artefakten (max. 11,2 Prozent bei ISO 1600). Die Kantenanhebung ist etwas stärker als beim Schwestermodell D610, was aber einen Tick mehr Biss in die Detailzeichnung bringt. Rauschen wird etwa ab ISO 1600 sichtbar, bleibt bis ISO 3200 aber unter VN 2,0 und bis ISO 12 800 erträglich. Die Dynamik ist mit 8 bis 9 Blenden bis ISO 12 800 nicht extrem hoch, aber sehr konstant. Fazit: Die D750 ist bei der Bildqualität derzeit kaum zu toppen.
Fazit Die D750 ist weit mehr als eine Pflichtübung für Nikon, um die Preislücke zwiKarl Stechl schen der D610 und D810 zu füllen. Das neu designte Gehäuse bringt spürbare Verbesserungen bei Ergonomie und Haptik, die bei Nikon ohnehin auf hohem Niveau sind. Mit eingebautem WLAN präsentiert sich die Kamera auf der Höhe der Zeit, der Schwenkmonitor ist ein Novum bei den Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor, und die Bildqualität ist exzellent. Zum Preis: Derzeit kostet die D750 etwas über 2100 Euro, sodass die D610 mit kaum geringerer Bildqualität (allerdings etwas weicher abgestimmt) für rund 1600 Euro eine attraktive Alternative darstellt. Für den Aufpreis der D750 bekommt man aber einen reellen Gegenwert geboten.
GERÄT
Nikon D750
durchschnittlicher Marktpreis
2200 Euro
12/2014
ISO 100
Bildsensor/Datei Auflösung, Pixelgröße (Pixelpitch) Sensorgröße, Bildwinkelfaktor, förderliche Blende
36,0 x 24,0 mm, 1,0x, f9,8
Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator Dateiformat
JPEG, RAW, RAW + JPEG
Aufnahmesteuerung Fokussierung externer Sensor, MF
Phasen-AF: 51 Felder, davon 15 Kreuzsens., MF
ISO 400 Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M)
P mit Programmshift, Av, Tv, M
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel man., Reihe Weißabgleich Farbräume steuerbare Einstellungen
Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter
Sucher/Monitor/Display Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung, effektive Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben) Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar
SLR-Sucher, Gitter, 100 %, 0,70, eff. 0,7, –
Bildvorschau: , Lupe für MF, Histogramm, Über-, Unterbelichtungswarnung
Live-View, Lupe, Histogramm,
Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung
Histogramm, Lichterwarnung
ISO 800
3,2“, –, 307 200 RGB-Bildpunkte, verstellbar
Anschlüsse und weitere Ausstattung Bajonett, Speicher int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh)
int. Blitz, –, Blitzschuh
Schnittstellen
USB 2.0, nein, WLAN, HDMI
Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz, max. LängeAF-Funktion
MOV (H.264), 1920 x 1080 Px, 60 Vollbilder/s, 20 min, AF
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz
Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie
141 x 113 x 78 mm, 840 g
ISO 1600
Bildqualität Objektiv für Auflösungs-/ AF-Messung
Nikon AF-S 2,8/105/ Nikon AF-S 2,8/24-70
ISO100 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1864 / 1193 / 1184 / 1,2 / 8,7 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 4 / 5 / 5 / 16 / 2,6 / 0,0 / 12,3 ISO400 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1804 / 1183 / 1131 / 1,5 / 8,7 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 4 / 4 / 5 / 16 / 0,0 / 0,0 / 12,4 ISO800 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1772 / 1123 / 1109 / 1,6 / 8,7 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 3 / 3 / 5 / 16 / 0,0 / 0,0 / 12,5
ISO 3200
1750 / 934 / 954 / 1,7 / 9,0 ISO1600 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 3 / 2 / 5 / 16 / 11,2 / 0,0 / 12,4 ISO3200 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1736 / 917 / 757 / 1,8 / 8,7 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 2 / 2 / 5 / 14 / 1,7 / 0,0/ 12,5 ISO6400 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1657 / 715 / 547 / 2,1 / 8,3 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 2 / 2 / 5 / 14 / 6,5 / 0,0 / 12,6 ISO12800 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik 1489 / 421 / 310 / 2,4 / 8,0 Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe 1 / 1 / 5 / 14 / 6,3 / 0,0 / 12,8 ISO25600 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1351 / 331 / 300 / 3,1 / 6,7 1 / 2 / 4 / 11 / 0,0 / 0,0 / 12,5
Weißabgleich Tageslicht / Blitz Bildqualität ISO100 / 3200 / 6400 / 12800 / 25600
Punkte folgen ab Heft 1/2015
Zu den Testbildern
Bedienung/Performace mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG
5,7 B/s, 41 Bilder in Serie
mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW
4,1 B/s, 15 Bilder in Serie
Einschaltverzögerung AF Zeit bei 300/30 Lux/Live-View 300/30 Lux Aussta Ausstattung/Performance (max. 30 Punkte)
19,5 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
Punkte folgen ab Heft 1/2015
Einheiten: Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
LPBH / LPBH / LPBH /V/N /Ble –/– / –/– / %/% / DeltaE
An der Struktur des Metallfrosches und der Wand daneben lässt sich der ziemlich moderate Rückgang der Feinzeichnung bei höheren ISO-Zahlen erkennen. Die dunkle Holztür ist einerseits ein guter Gradmesser für das Rauschen, das bei der D750 bis ISO 3200 gering und auch darüber erträglich bleibt. Starke Eingriffe der Bildverarbeitung mit verwaschenen Strukturen sind erst ab ISO 12 800 zu beobachten.
121
KAMERAS | TEST
Im Vergleich:
Canon EOS 5D
W
ie Nikon deckt Canon das komplette Spektrum an Vollformatkameras von der gehobenen Consumerklasse bis zur Profiliga ab. Direkte Konkurrentinnen der D750 sind die EOS 6D für etwa 1600 und die EOS 5D Mark III für rund 2700 Euro; die D750 liegt mit ca. 2100 Euro dazwischen. Die 6D ist die derzeit kompakteste und leichteste Vollformatkamera im EOS-System. Anders als die 5D Mark III besteht sie nur an Vorderund Rückseite aus Magnesiumlegierung. Beide Kameras sind gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Im Gegensatz zu den Nikon-Vollformatern besitzen die EOS-Modelle kein eingebautes Blitzgerät. Zum Speichern von Bildern bringt die 6D einen Steckplatz für SDHC/SDXCKarten mit, die 5D Mark III zusätzlich einen Slot für Compact-Flash. In beiden Kameras ist der gleiche Akku (LP-E6, 1800 mAh) für die Energieversorgung zuständig. Während der SLR-Sucher bei der 5D Mark III 100 % Bildfeldabdeckung bei 0,71-facher Vergrößerung bietet, begnügt sich die 6D mit 97 % und 0,69-fach; außerdem kann sie kein Gitter einblenden. Der TFT-Monitor an der Rückseite ist bei
122
Canon EOS 6D der 5D Mark III mit 3,2 Zoll etwas größer als bei der 6D (3 Zoll); die Auflösung beträgt in beiden Fällen 346 667 RGB-Bildpunkte. Zur Belichtungsmessung verwenden EOS 6D und 5D Mark III einen Dual-Layer-Sensor mit 63 Sektoren. Bei Selektivmessung berücksichtigt die 6D circa 8 %, die 5D etwa 6,2 % des Sucherfelds. Der Spotbereich nimmt 3,5 % (6D) bzw. 1,5 % (5D Mark III) ein. Während der vom Profisegment entliehene PhasenAF der 5D Mark III auf 61 Felder, davon 41 Kreuzsensoren (5-Stern-Doppelkreuz), zugreifen kann, müssen der 6D 11 Felder und ein Kreuzsensor reichen. Die 6D benötigte im Messlabor durchschnittlich 0,35/0,42 s bei 1000/30 Lux, die 5D Mark III 0,3/0,46 s. Beim Filmen fokussieren beide nur auf Tastendruck. Bildserien nimmt die 6D mit 4,4, die 5D Mark III mit 5,7 B/s auf; beide stoppen die JPEG-Serie erst, wenn die Speicherkarte voll ist. Bildqualität: 6D und 5D Mark III zeigen relativ stark angehobene Farbkontraste, vor allem von ISO 100 bis 400. Die 5D erreicht aber mit 22 gegenüber 20 Megapixeln die höhere Grenzauflösung und hat das Farbrauschen eine Spur besser im Griff.
Sony A7
V
on den drei spiegellosen Sony-Systemkameras empfehlen sich die A7 mit 24 MP und die A7 mit 36 MP Nennauflösung als direkte Konkurrenten der D750, während die A7S mit 12-MP-Sensor als Spezialist für die High-ISO-Fotografie zu sehen ist. Gemessen an ihrer Leistung sind die Sony-Modelle mit etwa 1500 Euro (A7) und 1800 Euro (A7R) ziemlich günstig. Zudem beweisen sie, dass sich die Vorteile eines Vollformatsensors auch mit einem handlichen und 475 g leichten Gehäuse realisieren lassen. Einziger Wermutstropfen: Das Angebot an E-Mount-Objektiven fürs Vollformat ist im Vergleich zur Konkurrenz von Canon und Nikon noch ziemlich begrenzt. Das überwiegend aus Magnesiumlegierung gefertigte, gegen Staub und Spritzwasser abgedichtete Gehäuse der A7/A7R hat den Sucherbuckel direkt über der optischen Achse, obwohl es sich hier um einen elek tronischen, von der Position unabhängigen Sucher handelt. Dieser bietet 100 % Bildfeldabdeckung und 0,71-fache Vergrößerung. Im Vergleich zum klaren Bild eines SLR-Pentaprismensuchers fällt hier ein leichtes Flimmern und minimales Ruckeln beim Kameraschwenk auf. Dafür schließt das Live-View-Bild eine Belich-
Sony A7R tungsvorschau ein. Anders als Canon verbaut Sony in seinen drei Vollformatkameras einen verstellbaren Monitor (3 Zoll, 307 200 RGB-Bildpunkte). Er lässt sich um 90 ° nach oben und um circa 45 ° nach unten klappen. Als Speichermedium dienen SDHC/XC- oder MS-Pro-Duo-Karten. Einen Ausklappblitz sucht man vergebens. Während bei der A7R ausschließlich ein Kontrast-AF für die Fokussierung zuständig ist, kommt in der A7 eine 117-Punkt-Phasenerkennung am Aufnahmesensor dazu. Bei der Auslöseverzögerung inklusive AFZeit hat das Hybrid-System der A7 die Nase vorn: 0,29/0,73 s gegenüber 0,44/0,81 s bei der A7R. Das Serienbildtempo: 3,6 B/s (A7R) und 4,5 B/s (A7). Die Belichtungsmessung erfolgt in 1200 Zonen mit einem Messempfindlichkeitsbereich von EV 0 bis EV 2. Beim Filmen überzeugen beide Sonys mit einem kontinuierlichen Autofokus, der unauffällig und treffsicher die Schärfe nachzieht. Bildqualität: Die A7 bietet mit ihrem 24-MP-Sensor eine rundum gute Bildqualität bis ISO 800, darüber kommen Artefakte ins Spiel. Die A7R (36 MP) glänzt mit extrem hoher Auflösung, zeigt bei höheren Empfindlichkeiten allerdings Verluste bei der Feinzeichnung.
123
KAMERAS | TEST
Spaciges Design für eine außergewöhnliche Kamera: Die Leica X-E ist genauso edel und puristisch ausgestattet, wie sie aussieht.
Facelifting Leica X-E. Mit der X-E bringt Leica eine in erster Linie optisch überarbeitete X2 für 1500 Euro. Kernelemente wie 16-Megapixel- APS-CSensor und Elmarit-2,8/24-mm-Festbrennweite bleiben unverändert.
O
b Leica, Porsche oder Apple – hier kaufen die Kunden nicht nur ein Produkt, sondern ein Stück Lebensgefühl. Design, Verarbeitung und technische Produktqualität müssen auf hohem Niveau stimmen. In der X-E kombiniert Leica nun bewährte SLR-Technik wie den 16-Megapixel-APS-C-Sensor in CMOSTechnik mit einem noch etwas wertigeren Design.Vom Design abgesehen hat Leica an der X-E gegenüber der X2 nichts Wesentliches geändert. Vorteil: So passen die gleichen Accessoires wie optischer oder elektronischer Sucher und auch bei der X-E können re-
124
gistrierte Kunden den RAW-Konverter Adobe Lightroom im Gegenwert von rund 130 Euro kostenlos von der Leica-Website herunterladen.
Ausstattung und Bedienung Die Leica X-E besitzt ein Vollmetallgehäuse aus „massivem und extrem leichtem Aluminium und Magnesium“ (O-Ton Leica), misst 124 x 69 x 50 mm und wiegt mit Akku 345 g. Ungewöhnlich ist das Design dieser Kamera. Die Kameraoberseite gleicht mit den vier kreisrunden Elementen und den großen Gehäuseradien den Ana-
Fotos: Hersteller, Erich Baier
logkameras der M-Serie. Der Mittelteil des Kamerabodys ist mit Strukturmaterial versehen, ähnlich einer Belederung. Sieht super aus, bietet aber nur mäßigen Halt. Wer auf Nummer Sicher geht, hält die X-E besser in zwei Händen. Die Qualität der Einstellräder an der rechten Kameraoberseite ist exzellent. Sie rasten stramm und deutlich und werden so nicht unbeabsichtigt verstellt. Bei der Einstellwippe für on/off, Einzel und Serienaufnahme rund um den Auslöser herum ist dagegen Fingerspitzengefühl gefordert. Dieser Ring rastet zart und leicht überdrückt man unbeabsichtigt
Das Display ist nicht eben üppig dimensioniert, aber gut ablesbar, und die Menüs sind übersichtlich gestaltet.
die erste Rastposition und landet in der zweiten. Auch die Verarbeitung der Kamera ist ausgezeichnet. Die Abdeckungen für Steckanschlüsse und Akkufach federn tadellos und schließen satt. Bis ins kleinste Detail wird hier auf Qualität geachtet. Das Metallstativgewinde befindet sich rechts der optischen Achse direkt neben dem Kombifach für den Lithium-IonenAkku und die Speicherkarte (SDHC/ SDXC). Sie sind bei aufgeschraubter Stativplatte deshalb nicht zugänglich. Die fünf Tasten an der linken Kamerarückseite sind rechteckig (8,5 x 4 mm) und ragen geringfügig aus dem Gehäuse. Sie sind mit der Fingerspitze sehr gut zu betätigen, so kommt man ganz ohne Fingernageltricks aus. Intuition ist die beste Bedienungsanleitung tönt Leica auf der FirmenWebsite – und hat im Fall der X-E damit zweifelsohne recht. Durch die Trennung von Zahnringfunktionen und Tastenfunktionen wird die Bedienung nicht unnötig fummelig, und es besteht kaum die Gefahr, dass wegen Platzmangel eine falsche Funktion gewählt wird. Und aus diesem Grund – und nur aus diesem Grund – finden
wir auch die nur mäßige Kennzeichnungen der Bedienelemente nicht so tragisch. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit sollte es nicht mehr nötig sein, auf die Kennzeichnung der Bedienelemente zu achten. Man weiß dann einfach welches Bedienelement, wann zu betätigen ist.
Im Detail
Belichtung und Autofokus Die beiden gerändelten Einstellräder an der rechten Kameraoberseite erlauben unterschiedliche Kamerakonfigurationen. Das größere Rad ist das Verschlusszeitenrad mit einer A-Einstellung für automatische Verschlusszeitensteuerung, Zeit- und Programmautomatik. Das im Durchmesser kleinere Rad ist das Blendeneinstellrad mit einer A-Einstellung für Blendensteuerung und Blenden- und Programmautomatik. Sind beide Rädchen auf Einstellung „A“, ist Programmautomatik eingestellt. Ist bei einem Rad entweder ein Blenden- oder ein Zeitwert eingestellt ist Zeit- oder Blendenautomatik gewählt. Zu jeder Betriebsart können auf einfache Weise weitere relevante Aufnahmeeinstellungen vorgenommen werden. Die
1
1 Zugriff auf das Menü erfolgt mit der zentralen Taste am Vierwegetaster. Der Außenring ist ein eigenes Bedienelement mit zwei Drehrichtungen. 2 Die Abdeckungen für Steckanschlüsse und Akkufach federn tadellos und schließen satt. 3 Der integrierte Blitz ist dem Kamera-Design angepasst. Er schnellt nach Betätigen eines kleinen Schiebers aus dem Gehäuse.
2
3
125
KAMERAS | TEST
Leica X-E Dead-Leaves cross
Kontrast
Kontrast
1,4 1,4 1,2 1,2
1,01
0,8 0,8
ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12500 HC ISO12500 LC
1,6 1,6 1,4 1,4
ISO- HC ISO- LC 50%
0,6 0,6 0,4 0,4
1,2 1,2
1,01 0,8 0,8
ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12500 HC ISO12500 LC
ISO- HC ISO- LC 50%
0,6 0,6 0,4 0,4
0,2 0,2
0,2 0,2
00 0 0
200 200
400
600
400
800
600
800
1000 1000
1200 1200
Frequenz (LP/PH)
1400
Frequenz (LP/PH)
1400
1600
1800
1600
ISO100 LC
ISO400 LC
ISO800 LC
ISO1600 LC
ISO3200 LC
ISO6400 LC
ISO12500 LC
ISO- LC
ISO400 HC
ISO800 HC
ISO1600 HC
ISO3200 HC
ISO6400 HC
ISO12500 HC
ISO- HC
50%
00 0 0
2000
1800
2000
ISO100 HC
Auflösung
0,9 0,8 0,8 0,7 0,6 0,6
0,4 0,4
800 800
1000 1000
1200 1200
Frequenz (LP/PH)
1400 1400
Frequenz (LP/PH)
1600 1600
1800 1800
ISO1600 LC
ISO3200 LC
ISO6400 LC
ISO12500 LC
ISO- LC
ISO400 HC
ISO800 HC
ISO1600 HC
ISO3200 HC
ISO6400 HC
ISO12500 HC
ISO- HC
50%
180
160 160
2000 2000 ISO100 HC
Leica X-E - Kantenprofil
ISO1600 LC ISO6400 HC ISO6400 LC ISO12500 HC ISO12500 LC
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC
220
ISO 25600 10% contrast nyquist frequency
0,5
600 600 ISO800 LC
200 200
Digitalwerte Digitalwerte
1,0 1,0
140 120 120 100 80 80
0,3
60
0,2 0,2
40 40
0,1
ISO 100
400 400
ISO400 LC
240 240
ISO 100 ISO 400 ISO 800 ISO 1600 ISO 3200 ISO 6400 ISO12800
1,1
0 0,0 170 170
200 200
ISO100 LC
Kantenprofil
Leica X-E - Auflösung mit integriert
1,2 1,2
Kontrast Kontrast
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC ISO1600 LC ISO3200 HC ISO3200 LC
1,8 1,8
20
270
370 370
470
ISO 400
570 570 ISO 800
670
770 770
ISO 1600
870
970 1070 1170 970 1170 Frequenz (LP/PH)
1270
1370 1370
Frequenz (LP/PH) ISO 3200
ISO 6400
ISO 12800
1470
1570 1570
1670
1770 1770
1870
1970 1970
0 -20
00 -20,00
2070
-15,00 -15
-10,00 -10
-5,00 -5
WebixChart_2 ISO 25600
10% contrast
nyquist frequency
ISO100 HC
ISO400 HC
ISO1600 HC
0
5
0,00
10
5,00
Position (Pixel)
ISO12500 HC
ISO100 LC
15
10,00
Position (Pixel)
ISO6400 HC
ISO400 LC
20,00 20
15,00
ISO1600 LC
ISO6400 LC
ISO12500 LC
Leica X-E - Rauschwahrnehmung
Visual Noise
Farbdarstellung Leica X-E - Farbe 12
VN1 ISO100 VN2 ISO100
11 10 9 8
VN1 ISO400
7
VN2 ISO400
5
1 2 3 4 5 6 7 8
A 9,4 8,5 9,7 12,1 9,6 9,3 12,2 9,1
B 1,5 7,7 8,5 8,0 8,0 7,4 14,3 8,2
C 4,9 6,5 5,6 5,9 11,7 4,1 5,6 11,3
D 6,7 6,3 8,9 0,0 3,5 3,0 5,4 13,8
sehr starke Abweichung
E 4,0 7,4 9,1 1,7 5,9 2,4 2,6 5,3
F 3,2 15,4 14,8 0,8 3,4 4,9 2,4 10,9
G 7,5 4,2 15,6 1,0 0,6 2,0 2,7 9,4
deutliche Abweichung
H 3,0 15,7 8,2 4,7 1,1 3,3 6,6 10,9
I 4,6 11,4 9,2 2,7 0,2 4,3 3,9 5,3
B
C
D
E
F
G
H
K 10,8 14,9 7,6 9,3 6,1 14,5 7,0 14,8
L 20,3 6,7 19,6 17,2 11,1 13,9 14,1 5,8
Die Struktur des delta E-Diagramms entspricht der Auswertung des unten abgebildeten Charts
moderate Abweichung
6
A
J 4,3 7,9 5,8 6,0 4,5 1,1 4,5 10,0
delta E
Die Auflösung ist über den weiten ISO-Bereich recht konstant und schwankt nur um wenige Prozent. Das ist gut. Allerdings greift auch bei Leica die Signalverarbeitung recht deutlich ins Bild ein, was teilweise zu unerwünschten Effekten und Abbildungsfehlern wie überbetonten Kanten führt. Die Dead-LeavesKurven für die Empfindlichkeiten ISO 100 und ISO 400 zeigen das deutlich, der Kontrastanstieg geht hier bis zum 1,3-fachen. Auch der Edge-Wert für hohe Kontraste ist zu hoch. Das Rauschen steigt kontinuierlich mit der Empfindlichkeit an. So klettert der VN1Wert (ermittelt aus der Sichtbarkeit bei 100-Prozent-Darstellung am Monitor) von passablen 0,6 bei ISO 100 über 1,2 (ISO 400), 1,9 (ISO 800) auf 2,6 bei ISO 1600. Ab dieser Empfindlichkeit stört das Rauschen dann doch deutlich.
1,6 1,6
Leica X-E - dead leaves direct
2,02
ISO100 HC ISO100 LC ISO400 HC ISO400 LC ISO1600 HC ISO1600 LC ISO3200 HC ISO3200 LC
1,8 1,8
Kontrast Kontrast
Testergebnisse
Dead-Leaves direct
Leica X-E - dead leaves cross
2,02
I
J
K
L
1
4
VN1 ISO1600 VN2 ISO1600
3 2 1
2
3
VN1 ISO3200 4
VN2 ISO3200
5
VN1 ISO6400 VN2 ISO6400
6
VN1 ISO12800
7
VN2 ISO12800
8
linke Bildhälfte: Farbdarstellung der Kamera, rechte Bildhälfte: Referenzfarben
Screen Menü 1 Sieben Blitzmodi stehen bei ausgeklapptem Blitz zur Verfügung. 2 Intuition ist die beste Bedienungsanleitung – diesem Motto folgt die Aufteilung der Menüs. 3 Die fünf Tasten an der linken Kamerarückseite bieten Direktzugriff auf Info, ISO, WB, Delete/Focus und Play.
126
1
2
3
Die Qualität der Einstellräder an der rechten Kameraoberseite ist exzellent. Sie rasten stramm und deutlich und werden vermutlich dadurch nicht unbeabsichtigt verstellt.
fünf Tasten an der linken Kamerarückseite bieten Info, ISO, WB, Delete/Focus und Play. Die Tasten sind nicht doppelt belegt und auf einen Tastendruck erscheint eine Auswahl der möglichen Werte, einfacher geht’s kaum. Auf sinnfreie Features wie automatische Szenenerkennung oder Digitalfilter hat Leica erfreulicherweise verzichtet. Zum Scharfstellen und Auslösen brauchte das Vorgängermodell Leica X2 durchschnittlich 0,77/0,78 s bei 300/30 Lux. Das war zwar schon eine eklatante Steigerung gegenüber den 1,16/2,02 s der X1, trotzdem einer der deutlichen Kritikpunkte beim COLORFOTO-Test im Sommer 2012. Hier folgt nun eher ein Rückschritt: Während der Autofokus der X-E beim helleren Licht rund 0,1 s besser ist (0,66 s), bleibt er bei schlechteren Lichtverhältnissen noch weiter zurück (0,99 s). Zum Vergleich: Schnelle Systemkameras liegen deutlich unter 0,3 s. Der integrierte Blitz schnellt nach Betätigen eines kleinen Schiebers aus dem Gehäuse und sieht einfach drollig aus – die runde Form des Blitzkopfs musste dem Design der Kameraoberseite angepasst werden. Neben Blitzautomatik und Rote-Augen-Reduzierung ist auch eine Langzeitsynchronisation möglich. Bei Leitzahl 4 sollte man aber keine Wunderdinge erwarten, deshalb ist der Blitzschuh für ein externes Blitzgerät sehr willkommen. Ebenfalls auf der Meckerliste könnte auch die fehlende Videofunktion stehen. Aber wenn wir filmen wollten, käme
generell keine Kamera mit Festbrennweite infrage. Unserer Meinung nach ist es bei der Ausrichtung der X-E als solides Fotowerkzeug mit Flair daher nur konsequent, die Videofunktion gleich ganz wegzulassen. Das Display bildet scharf ab, und Farben werden natürlich wiedergegeben. Der Monitor ist in Helligkeit und Farbe einstellbar und auch bei extrem schräger Ansicht ändern sich Farbe und Helligkeit nur geringfügig. Soviel auf der Haben-Seite. Aber: Mit einer Diagonalen von 2,7 Zoll und einer Auflösung von 76 667 RGBBildpunkten ist er nicht mehr up to date. Warum baut ein Hersteller in eine Kamera dieser Preisklasse im Jahr 2014 so einen kleinen Monitor? Einen optischen und einen elektronischen Sucher – sie werden in den Blitzschuh der Kamera eingeschoben – als Alternative bietet Leica als Zubehör an, aber das kann keine Entschuldigung sein.
keit bei 100-%-Darstellung am Monitor) von passablen 0,6 bei ISO 100 über 1,2 (ISO 400), 1,9 (ISO 800), 2,6 (ISO 1600) und 6,1 (ISO 3200) auf 7,4 bei ISO 6400. Allerdings greift auch bei Leica die Signalverarbeitung recht deutlich ins Bild ein, was teilweise zu unerwünschten Effekten und Abbildungsfehlern wie überbetonten Kanten führen kann. Gerade kontrastreiche Kanten verstärkt die X-E zu stark, bei weicheren Kanten arbeitet die X-E etwas moderater. Auch der ArtefakteWert sollte etwas niedriger sein
Das Objektiv hat eine Festbrennweite von 35 mm (KB), ein Lichtstärke 2,8, und Nahaufnahmen sind ab 30 cm möglich.
Bildqualität Wie erwartet gleicht die X-E auch bei der Bildqualität stark ihrer Vorgängerin: Die Auflösung schwankt von ISO 100 und ISO 6400 nur geringfügig zwischen 1408 und 1383 LP/BH. Das ist gut. Grundsätzlich hält die Leica die Bildqualität auch bei der Feinzeichnung von ISO 100 bis ISO 800 sehr konstant. Lediglich das Rauschen steigt kontinuierlich, um dann bei ISO 1600 sichtbar anzuziehen und bei ISO 3200 einen Sprung zu machen. So klettert der VN1-Wert (ermittelt aus der Sichtbar-
127
KAMERAS | TEST
Elmarit 2,8/24 mm Asph
durchschnittlicher Marktpreis
Euro
Linsen, Gruppen
8 Linsen, 6 Gruppen 36 mm, 0,30-∞ m
effektiver Bildwinkel diagonal
61 °
Filter (Größe, Typ)
–
Leica Elmarit 2,8/24 mm Asph / Leica X-E - Verzeichnung
1010
kissenförmig
äquivalente KB-Brennweite, AF-Bereich
Verzeichnung Kissenförmig
OBJEKTIV
9
88 7
66
Das Labor bestimmt, wie weit ein mit dem Testobjektiv abgebildeter Punkt von der Position abweicht, die er bei gleichmäßiger Abbildung eigentlich haben müsste.
5
44 3
22
0,1
-1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
-3
-5
tonnenförmig
-6-6 -7
-8-8 -9
, Bildstabilisator, APS
1
tonnenförmig
LGD (%)
00 0 -4-4
Ultraschallmotor, Bildstabilisator, Sensorgröße
Dazu bestimmt das Labor die Abweichung vieler Punkte im Bild zur Soll-Position und mittelt die Abweichnung über die vier Quadranten. Für die Grafik wird dies für verschiedene Bildfeldhöhen aufgetragen, für den Messwert wird die maximale Abweichung angegeben.
1
-2-2
Länge, Durchmesser, Gewicht
Der Abbildungsmaßstab ist über das gesamte Bild nicht gleich, der Abbildungsmaßstab in der Mitte ist nicht identisch zum Abbildungsmaßstab am Bildrand. Dies führt zu Tonnen- oder Kissenförmiger Verzeichnung.
-10 -10
Bildfeldhöhe
Bildfeldhöhe
24 mm
W
S
T
Dieser Unterschied im Radius zur Bildmitte wird durch die Bildhöhe geteilt (alles in Pixel gerechnet), um den Einfluss unterschiedlicher Pixelanzahl je Kamera zu kompensieren. (LGDVerzeichnung) Da die Verzeichnung nicht von der Blende abhängt, gibt es keine getrennten Messungen für offen und abgeblendet. (Bildfeldhöhe = 0 entspricht dem Bildzentrum, Bildfeldhöhe = 1 entspricht der Bildecke)
TESTERGEBNISSE GEMESSEN AN Kontrast
Auflösung (LP/BH) Leica Elmarit 2,8/24 mm Asph / Leica X-E
1800 1800
1,00
1,00
1600 1600
1400
0,75
1400
0,75
1200 1200
1000
bester AF
600
400
400
0 0
10 10
99%
100%
800
600
schlechtester AF
0,50
800
200
2a
3a
1b
2b
3b
0,50
1000
200
1a
Kontrast
Auflösung (LP/BH)
Auflösung – Blende offen Auflösung – Blende +2 Kontrast – Blende offen Kontrast – Blende +2
0,25
0,25
20 30 40 50 60 70 Bildfeld (0=Bildmitte, 100=Bildecke)
Auflösung - Blende offen
20
30
40
50
60
70
Bildfeld (0 = Bildmitte, 100 = Bildecke)
Auflösung - Blende +2
Auflösung - Blende 5.6
Kontrast - Blende offen
Kontrast - Blende +2
0,00 80 80
0,00
Kontrast - Blende 5.6
Leica Elmarit 2,8/24 mm Asph / Leica X-E - Vignettierung und Rauschwahrnehmung über das Bildfeld Vignettierung - Blende offen
Vignettierung - Blende offen
Blenden
ISO 3200 Die 24-mm-Festbrennweite (35 mm Kleinbild) arbeitet offen in der Bildmitte bereits sehr gut, doch ist der Randabfall gerade beim Kontrast in den äußersten Ecken deutlich sichtbar. Abblenden hebt in der Bildmitte Auflösung und Kontrast nochmal an, verbessert aber besonders die Darstellung in den Bildecken auf ein dann sehr gutes Niveau. Nahaufnahmen sind ab 30 cm möglich. Das ist ok, aber kein TopAbbildungsmaßstab; auch gibt es keinen echten Bildstabilisator – bei einer 35-mmFestbrennweite aber verzichtbar. In der Zielgruppe zählt die „Reportagequalität“, und die bietet das Elmarit trotz der Eckschwächen bei Blende 2,8 mit einer guten Bildmitte. Rauschwahrnehmung über das Bildfeld - Blende offen
Messwerte
Trendlinie
3,0
2,8/5,6
2,5
Grenzauflösung Rand (%)
87/91
ISO 3200
Kontrast Mitte (k) Kontrast Rand (%)
0,00 0,00
0,74/0,80
-1,00 -
-1,00
1,5
1,0
-1,50-1,50-
0,5
-2,00-2,00-
0,0
70,5/82,5
Punkte Grenzauflösung/Kontrast
2,0
-0,50-0,50-
visual noise
1344/1395 Blenden Blenden
Grenzauflösung Mitte (LP/BH)
-2,00--1,50
20,5/41,5 P.
-1,50--1,00
-1,00--0,50
-0,50-0,00
Vignettierung - Blende +2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Bildfeld (0=Bildmitte; 100=Bildecke)
Rauschwahrnehmung über das Bildfeld - Blende +2
Messwerte
Trendlinie
3,0
chromatische Aberration (Pixel)
0,3
Verzeichnung (%)
-1,7
2,5
0,00
5 P.
2,0
visual noise
0,7/0,2
Blenden
Vignettierung (Blenden)
2,5 P.
-0,50
-1,00
0,5
-2,00
Rauschanstieg in den Ecken (V/N)
1,5
1,0
-1,50
0,0
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
-2,00--1,50
-1,50--1,00
69,5 Punkte -1,00--0,50
-0,50-0,00
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Bildfeld (0=Bildmitte; 100=Bildecke)
Fazit Eine Kamera ohne Zoom, Videofunktion, QuickMenü und WLAN für 1500 Euro, dazu mit einem „historischen“ Monitor? Doch, das passt: Bedienung, Haptik, Design und Verarbeitung überzeugen. Die Bildqualität ist auf hohem Niveau, und trotz der Detailkritik mancher SLR überlegen. Das lichtstarke 24er macht Laune. Den Kauftipp Preis/ Leistung holt Leica auch mit der X-E nicht, aber dies wäre wohl auch das Ende einer faszinierenden Marke, zu der diese Kamera sehr gut passt – Kauftipp Reisekamera.
Erich Baier
128
Reinhard Merz
ISO 3200
Zahlreiche Objektive bilden die Bildecken dunkler ab als die Bildmitte. Dieses Diagramm zeigt Randabschattung in Blenden sowie das wahrnehmbare Rauschen, welches speziell in den Ecken in Folge des Lichtabfalls verstärkt auftreten kann. Die Betrachtungsbedingungen des wahrnehmbaren Rauschen beziehen sich auf einen 60x40cm Ausdruck mit einem Betrachtungsabstand von 70cm.
COLORFOTO KAUFTIPP Reisekamera
ISO 100
GERÄT
Leica X-E
durchschnittlicher Marktpreis
1490 Euro
12/2014
Bildsensor/Datei Auflösung, Pixelgröße (Pixelpitch)
4928 x 3264 Pixel, 4,8 µm
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor, förderliche Blende
23,6 x 15,7 mm, 1,5x, f7,9
Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator
CMOS, –, Bildstabilisator
Dateiformat
JPEG, DNG + JPEG
Aufnahmesteuerung
ISO 400
Fokussierung externer Sensor, MF Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)
–, – Kontrast-AF, MF (Lupe)
Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B
1/2000–30 s, –
Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix
mittenbetont, Spot, Matrix Feldern
Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M)
P, Av, Tv, M
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur
±5 Blenden, ±3 Blenden
Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel man., Reihe
Belichtungsreihe, – ISO-Auto einstellbar, 100–12500, –
Weißabgleich
auto, messen, Presets, Kelvin, manuell
Farbräume
sRGB, Adobe RGB
steuerbare Einstellungen
Schärfe, Kontrast, Sättigung
Sucher/Monitor/Display
ISO 800
Sucher (Typ, einblendbares Gitter, Gesichtsfeld, Vergrößerung, effektive Sucherbildgröße, auswechselbare Mattscheiben) Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, verstellbar
opt. und elektron. Sucher (opt.), 466667 RGBPixel, Gitter, 100 %, 1,15, eff. 0,77, –
Bildvorschau: , Lupe für MF, Histogramm, Über-, Unterbelichtungswarnung
Live-View, Lupe, Histogramm, –, –
Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung
Histogramm, –
2,7“, –, 76667 RGB-Bildpunkte, –
Anschlüsse und weitere Ausstattung Bajonett, Speicher
ISO 1600
–, SDHC/SDXC
int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh)
int. Blitz, –, Blitzschuh
Schnittstellen
USB 2.0, HDMI
Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz, max. LängeAF-Funktion
–, –
Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie
–, – 124 x 69 x 50 mm, 346 g
Bildqualität
ISO 3200
Objektiv für Auflösungs-/ AF-Messung
integriert: 3/24,0 mm, KB: 36 mm
ISO100 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1405 / 933 / 795 / 0,6 / 10,0 26 / 9 / -4 / -11 / 23,2 / 19,1 / 7,5
ISO400 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1406 / 936 / 795 / 1,2 / 9,7 25 / 9 / -4 / -11 / 23,4 / 16,1 / 7,5
ISO800 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1406 / 941 / 806 / 1,9 / 9,0 25 / 9 / -3 / -9 / 23,7 / 20,7 / 7,6
ISO1600 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1383 / 891 / 719 / 2,6 / 8,0 17 / 6 / -2 / -9 / 22,1 / 19,7 / 7,7
ISO3200 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1408 / 912 / 933 / 6,1 / 6,3 16 / 6 / -2 / -9 / 12,8 / 0,0 / 7,9
ISO6400 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1394 / 846 / 944 / 7,4 / 5,0 10 / 3 / 1 / -3 / 5,8 / 6,9 / 9,1
ISO12800 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
1367 / 789 / 670 / 9,3 / 4,3 7 / 2 / 2 / 4 / 6,2 / 40,4 / 9,4
ISO25600 Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
–/–/–/–/– 0/0/–/–/–/–/–
Weißabgleich Tageslicht / Blitz
0 DeltaRGB / LZ3
Bildqualität ISO100 / 400 / 800 / 1600 3200 / 6400 / 12800 / 25600
Punkte folgen ab Heft 1/20150
Bedienung/Performace
Testbilder Während die Leica X-E kontrastreiche Kanten recht kräftig verstärkt, geht sie bei weicheren Kanten deutlich moderater vor. Dadurch sind die Gesichter unserer Testaufnahmen sehr lebendig, aber auch etwas übertrieben gezeichnet. Bis ISO 800 ist das Rauschen gut, bei ISO 1600 fällt es schon deutlich auf, und ab ISO 3200 ist es dann wirklich störend.
mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG
5,1 B/s, 8 Bilder in Serie
mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW
4,5 B/s, 8 Bilder in Serie
Einschaltverzögerung
3,0 s
AF Zeit bei 300/30 Lux/Live-View 300/30 Lux
– / – / 0,66 / 0,99 s 2 Punkte
Ausstattung/Lieferumfang (max. 20 Punkte)
7 Punkte
Ausstattung/Performance (max. 30 Punkte)
9 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
Punkte folgen ab Heft 1/2015
Einheiten: Auflösung / DL high/low / Rauschen / Dynamik Edge high/low / Δ-Edge high/low / Artefakte high/low / Farbe
LPBH / LPBH / LPBH /V/N /Ble -/- / -/- / %/% / DeltaE
129
IR-Fotografie fc-Fotograf Klaus Ender verrät, welches Equipment man zum Einstieg in die IR-Fotografie braucht und wie ihm die besten Aufnahmen gelingen. Fotograf: Klaus Ender
Fotograf: Lichtschattensucher Bildtitel: Im Bann der Giganten
Vorschau
Am 27. Februar 2015 erscheint das neue fotocommunityMAGAZIN 2/2015
Food al dente Neben perfekt angerichteten Speisen sind das Equipment und ein Verständnis für Farben und Kompositionen die Grundvoraussetzung für perfekte Food-Fotografien. fc-Fotograf Richard Stratmann gibt Tipps zur Vorbereitung und Aufnahmetechnik. Fotograf: Richard Stratmann
Fotopraxis Software für die Bildbearbeitung Fotoschule, Teil 2
Produkte Kamera-Anwendung Kameras im Praxiseinsatz Kameratests Neue Modelle im Test
Service Inspirationen Arkadiy Kurta fotografiert Frauen, erotisch-sensibel mit einem Hauch von Melancholie. Zu seinen Bildideen kommt er spontan. Manchmal versucht er Musik in einem Bild fotografisch umzusetzen. Das Modell muss dann in jeder Beziehung das richtige für ihn und seine Idee sein. Fotograf: Arkadiy Kurta
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