Dhammapada (Erhältlich beim Octopus-Verlag) beim Octopus-Verlag) Aus dem Pali übersetzt von KURT SCHMIDT
1. (001-020) Yamaka - Spruch-Paare 2. (021-032) (021-032) Appamāda - Ernst und Eifer 3. (033-043) Citta - Denken 4. (044-059) Puppha - Blumen 5. (060-075) (060-075) Bāla - Toren 6. (076-089) Pandita - Der Weise 7. (090-099) Arahata - Heilige 8. (100-115) Sahassa - Tausend 9. (116-128) (116-128) Pāpa - Übel-Böses 10. (129-145) Danda - Gewalttat 11. (146-156) (146-156) Jarā - Altern 12. (157-166) Atta - Sich Selbst 13. (167-178) Loka - Welt 14. (179-196) Buddha - Die Erwachten 15. (197-208) Sukha - Glück 16. (209-220) Piya - Angenehm 17. (221-234) Kodha - Zorn und Ärgernis Ä rgernis 18. (235-255) Mala - Unreinheit 19. (256-272) Dhammattha - Gerechte 20. (273-289) Magga - Der Pfad 21. (290-305) Pakinnaka - Vermischtes 22. (306-319) Niraya - Hölle 23. (320-333) (320-333) Nāga - Der Elefant 24. (334-359) (334-359) Tanhā - Der Drang 25. (360-382) Bhikkhu - Bhikkhu 26. (383-423) (383-423) Brāhma - Der Brahmane
Vorwort zum Dammapada
Unter den fünf großen Sammlungen oder Nikāyas, die in ihrer Gesamtheit das Suttapitaka, den "Korb der Lehrsätze", bilden, steht der KhuddakaNikāya, die "Sammlung der kurzen Texte", an letzter Stelle; in ihm aber befinden sich gerade die ältesten Stücke der buddhistischen Überlieferung, und zu diesen gehören DHAMMAPADA, UDĀNA, SUTTASUTTA -NIPĀTA und THERAGĀTHĀ. Das DHAMMAPADA, eine der volkstümlichsten unter allen kanonischen Schriften der Buddhisten, ist eine lose Sammlung von Sprüchen in Versen, mit denen Buddha und seine Jünger, besonders wenn sie zu Laien sprachen, ihre Lehrreden ausschmückten. Einige Verse sind deutlich als Worte Buddhas zu erkennen, manche andere können nicht von ihm, sondern nur von seinen Jüngern gesprochen sein; mehrere stehen auch in den THERA-GĀTHĀ THERA- GĀTHĀ und an anderen Stellen des Kanons, und dort sind die Verfasser genannt. Bei den meisten ist es zweifelhaft, aber auch gleichgültig, wer der Verfasser ist. Die Form der Sprüche ist meist der Doppelvers, der aus je 16 Silben besteht (Sloka), ausnahmsweise sind es drei oder vier Verszeilen oder vier elfsilbige Verse. Sie sind, wie die Verse 44 und 45 bezeugen, lose zusammengebündelt, wie man Blumen zu einem Strauß bindet, geordnet nach Stichworten oder anderen äußeren Merkmalen, weniger nach dem Inhalt. Wie in einem großen Blumenstrauß schönere und weniger schöne Blumen nebeneinander blühen, so stehen auch im Dhammapada neben formschönen Versen mit großen, tiefen Gedanken manche ziemlich einfältige und sogar triviale. Die Übersetzung kann daran nichts ändern, sie ist auch nicht verantwortlich für einige schiefe Bilder, wie überhaupt zu beachten ist, daß in diesem Buch nicht freie Dichtung, sondern nur Übersetzung geboten wird, deren Inhalt und Ausdruck durch den Urtext bestimmt ist. Das Dhammapada ist der erste Pali-Text, der in Europa veröffentlicht wurde: im Jahre 1855 gab ihn Fausböll, der verdienstvolle Bahnbrecher des PaliStudiums, in Kopenhagen mit lateinischer Übersetzung heraus. In den bisherigen deutschen Übersetzungen des Dhammapada finden sich viele Mißverständnisse. Sie beginnen schon mit dem Titel: Dhammapada bedeutet nicht "Pfad der Wahrheit" oder "Pfad der Lehre", sondern einfach: "Sprüche zur Buddhalehre in Versen". Mißverständlich ist es, wenn man "attā " in den Sprüchen mit "das Selbst" übersetzt; es ist hier meist nichts anderes als das Reflexivpronomen "sich" oder "er selbst", im Genitiv "sein eigener". "Citta " ist nicht das Herz oder der Geist, sondern das Denken; "piya " hat nichts mit "Liebe" zu tun, sondern bedeutet: "angenehm", "das, was man gern hat oder gern haben möchte" usw. Wenn man dies beachtet, verschwinden alle Schwierigkeiten für das Verständnis, und der Sinn der Sprüche leuchtet sofort ein. Die Pali-Verse von 16 und mehr Silben können im Deutschen nicht gut durch Verse von derselben Silbenzahl wiedergegeben werden, weil für unser Sprachgefühl solche Verse zu lang wären, es sei denn, daß man Hexameter
Vorwort zum Dammapada
Unter den fünf großen Sammlungen oder Nikāyas, die in ihrer Gesamtheit das Suttapitaka, den "Korb der Lehrsätze", bilden, steht der KhuddakaNikāya, die "Sammlung der kurzen Texte", an letzter Stelle; in ihm aber befinden sich gerade die ältesten Stücke der buddhistischen Überlieferung, und zu diesen gehören DHAMMAPADA, UDĀNA, SUTTASUTTA -NIPĀTA und THERAGĀTHĀ. Das DHAMMAPADA, eine der volkstümlichsten unter allen kanonischen Schriften der Buddhisten, ist eine lose Sammlung von Sprüchen in Versen, mit denen Buddha und seine Jünger, besonders wenn sie zu Laien sprachen, ihre Lehrreden ausschmückten. Einige Verse sind deutlich als Worte Buddhas zu erkennen, manche andere können nicht von ihm, sondern nur von seinen Jüngern gesprochen sein; mehrere stehen auch in den THERA-GĀTHĀ THERA- GĀTHĀ und an anderen Stellen des Kanons, und dort sind die Verfasser genannt. Bei den meisten ist es zweifelhaft, aber auch gleichgültig, wer der Verfasser ist. Die Form der Sprüche ist meist der Doppelvers, der aus je 16 Silben besteht (Sloka), ausnahmsweise sind es drei oder vier Verszeilen oder vier elfsilbige Verse. Sie sind, wie die Verse 44 und 45 bezeugen, lose zusammengebündelt, wie man Blumen zu einem Strauß bindet, geordnet nach Stichworten oder anderen äußeren Merkmalen, weniger nach dem Inhalt. Wie in einem großen Blumenstrauß schönere und weniger schöne Blumen nebeneinander blühen, so stehen auch im Dhammapada neben formschönen Versen mit großen, tiefen Gedanken manche ziemlich einfältige und sogar triviale. Die Übersetzung kann daran nichts ändern, sie ist auch nicht verantwortlich für einige schiefe Bilder, wie überhaupt zu beachten ist, daß in diesem Buch nicht freie Dichtung, sondern nur Übersetzung geboten wird, deren Inhalt und Ausdruck durch den Urtext bestimmt ist. Das Dhammapada ist der erste Pali-Text, der in Europa veröffentlicht wurde: im Jahre 1855 gab ihn Fausböll, der verdienstvolle Bahnbrecher des PaliStudiums, in Kopenhagen mit lateinischer Übersetzung heraus. In den bisherigen deutschen Übersetzungen des Dhammapada finden sich viele Mißverständnisse. Sie beginnen schon mit dem Titel: Dhammapada bedeutet nicht "Pfad der Wahrheit" oder "Pfad der Lehre", sondern einfach: "Sprüche zur Buddhalehre in Versen". Mißverständlich ist es, wenn man "attā " in den Sprüchen mit "das Selbst" übersetzt; es ist hier meist nichts anderes als das Reflexivpronomen "sich" oder "er selbst", im Genitiv "sein eigener". "Citta " ist nicht das Herz oder der Geist, sondern das Denken; "piya " hat nichts mit "Liebe" zu tun, sondern bedeutet: "angenehm", "das, was man gern hat oder gern haben möchte" usw. Wenn man dies beachtet, verschwinden alle Schwierigkeiten für das Verständnis, und der Sinn der Sprüche leuchtet sofort ein. Die Pali-Verse von 16 und mehr Silben können im Deutschen nicht gut durch Verse von derselben Silbenzahl wiedergegeben werden, weil für unser Sprachgefühl solche Verse zu lang wären, es sei denn, daß man Hexameter
und Pentameter wählte. Die bisherigen Übersetzer haben die Doppelverse durch vierzeilige Strophen wiedergegeben. Dabei mußten sie oft zum Ausfüllen der d er Verse Worte einfügen, die im Urtext nicht stehen. Mir scheint, daß dadurch der Charakter der Verse, die im Pali kurz und einprägsam sind, verändert wird. Für solche Spruchpoesie haben wir im Deutschen gute Vorbilder im "Cherubinischen Wandersmann" des Angelus Silesius und in der "Weisheit des Brahmanen" von Friedrich Rückert; beide verwenden den aus 6 Jamben bestehenden Alexandriner, der paarweise gereimt ist. Diese Versform dürfte dem Dhammapada am besten entsprechen; darum habe ich sie für die Übersetzung gewählt, und zwar (mit einer Ausnahme) durchgängig, ohne Rücksicht auf die verschiedenen Versmaße im Urtext.
Yamaka - Spruch-Paare
1 Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet: Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen. So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen. 2 Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet: Entspringen reinem Geist dein Wort und deine Taten, folgt das Glück dir nach, unfehlbar wie dein Schatten. 3 "Beraubt bin ich, besiegt, geschlagen und geschändet", Solange man so denkt, wird Feindschaft nicht beendet. 4 "Beraubt bin ich, besiegt, geschlagen und geschändet'', Wenn man so nicht mehr denkt, wird Feindschaft bald beendet. 5 Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh' - ein Satz, der immer gilt. 6 Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der läßt den Zorn erkalten. (von Mahākaccayana = Theragāthā 498) 498) 7 Wer nur das Schöne sieht, die Sinne nicht bewacht, Nicht Maß beim Essen hält, durch Trägheit schwach sich macht, Den wirft leicht Māra um, wie schwachen Baum der Wind. (*8) 8 Wer auch das Schlimme sieht, die Sinne wohl bewacht, Beim Essen mäßig ist, vertrauend stark sich macht, Der bietet Mara Trotz, wie Felsgestein dem Wind. 9 Wer innen unrein ist und trägt das gelb' Gewand Gew and (*f1), Von Zucht und Wahrheit fern, der macht dem Gelben Schand. 10 Wer innen sauber ist, in Sittlichkeit bewährt,
In Zucht und Wahrheit lebt, der ist des Gelben wert. 11 Wer Unechtes für echt, für unecht Echtes hält, Der kommt zum Echten nie; sein Sinn ist falsch gestellt. 12 Wer Echt als echt erkennt und Unecht unecht find't, Gelangt zum Echten hin, denn er ist recht gesinnt. 13 Wie Regen dringt ins Haus, wenn's Dach nicht gut belegt ist, So sickert Gier ins Herz, wenn Denken nicht gepflegt ist. 14 Der Regen schadet nicht, wenn gut gedeckt das Haus; Ist Denken gut gepflegt, dann bleibt Begierde aus. 15 Der Übeltäter seufzt hier und im nächsten Leben; Er seufzt, weil er erkennt, wie übel war sein Streben. 16 Hier und auch nach dem Tod ist froh, wer Gutes tut; Er freut sich, weil er weiß, sein Streben hier ist gut. 17 Der Übeltäter quält sich hier und drüben sehr; Es quält ihn, was er tat; die Hölle quält ihn mehr. 18 Wer Gutes tat, der freut sich hier und drüben sehr; Es freut ihn, was er tat; der Himmel freut ihn mehr. 19 Wer, ohne fromm zu sein, viel fromme Verse spricht, Ist einem Hirten gleich, der fremdes Vieh verhandelt; Er ist kein rechter Mönch, zu uns gehört er nicht. 20 Wer wenig Verse weiß, doch nach der Lehre wandelt, Von Gier und Haß und Wahn in Weisheit frei geworden, Nicht hier, nicht dort mehr hangt, gehört in unsern Orden. (*f1) Das gelbe Gewand ist die Robe des Bhikkhus, des Buddhistenmönchs.
Appamāda - Ernst und Eifer
21 Unsterblich macht der Ernst; der Leichtsinn führt zum Tod. Die Ernsten sterben nicht; Leichtsinn'ge sind wie tot. 22 Verständ'ge haben dies erkannt in ernstem Streben; Mit Ernst genießen sie der Edlen Glückserleben. 23 Wer die Versenkung übt mit Eifer allezeit, Erreicht Nirvana einst, die höchste Seligkeit. 24 Wer eifrig, achtsam, rein, in guter Tat erprobt Und nach der Lehre lebt, der Ernste wird gelobt. 25 Mit Ernst und Eifer schafft der Weise, wohl gezähmt, Für sich ein Eiland, das die Flut nicht überschwemmt. (*26) 26 Unwissend Volk gibt sich dem Leichtsinn töricht hin; Der Weise wahrt den Ernst als köstlichsten Gewinn. (*27) 27 Dem Leichtsinn fröhnet nicht, an Liebeslust erfreut! Wer ernst Versenkung übt, erlangt Glückseligkeit. 28 Gelang es ihm mit Ernst, den Leichtsinn zu besiegen, So hat der Weise schon der Weisheit Turm bestiegen Und schaut, selbst ohne Sorg', auf die besorgte Menge, Als säh' von hohem Berg im Tal er das Gedränge. 29 Bei Leichtgesinnten ernst, wachsam, wo andre faul, Der Weise schlägt sie, wie das Rennpferd schlägt den Gaul. 30 Durch Ernst kam Indra zu dem höchsten Götter-Adel. Den Ernsten lobt man stets, den Leichtsinn'gen trifft Tadel 31 Der Ernste sieht den Leichtsinn als gefährlich an, Die Fesseln brennt er ab und geht des Feuers Bahn (*f2).
32 Der ernste Mönch, der die Gefahr des Leichtsinns sah, Ist sicher vor dem Fall und dem Nirvana nah. (*f2) d.h., er erlischt wie das Feuer. Citta - Denken
(*33) 33 Das Denken, flatterhaft, unbändig, obstinat, Gleichwie der Schmied den Pfeil, macht es der Weise grad. 34 Dem auf das trockne Land geworfnen Fische gleich, So quält das Denken sich, zu fliehn aus Māras Reich. 35 Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück; Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück. 36 Das Denken schweift gern ab, entschwindet unserm Blick; Der Weise hütet es; bewacht bringt Denken Glück. 37 Gedanken, ungreifbar, die selten stille standen, Wer diese wohl beherrscht, löst sich aus Māras Banden. 38 Im Denken ohne Halt, der Lehre nicht beflissen, Wer im Vertrauen schwankt, kommt nie zu weisen Wissen. 39 Im Denken nicht verwirrt und frei von Lustverlangen, Jenseits von Gut und Schlecht - so ist die Furcht vergangen. 40 Der Leib zerbricht wie Ton; zur Festung Denken mache! Mit Weisheitsschwert erschlag' den Mar und halte Wache! (*41) 41 Wie bald wird dieser Leib tot liegen auf der Erd', Bewußtlos wie aus Holz, verworfen, ohne Wert! (*42) 42 Viel Schlimm'res, als ein Feind dem Feind je angetan, Tut dem das Denken an, der's nicht beherrschen kann. ( = Udāna IV,3)
43 So Gutes können nicht die Eltern je dir schenken, Auch die Verwandten nicht, wie gut beherrschtes Denken. Puppha - Blumen
44 Wer wird die Todeswelt, die Erde überwinden, Wer wird als Blumenstrauß das Buch der Sprüche (Dhammapada) binden? 45 Ein Kämpfer (*f4) wird die Welt, die Erde überwinden, Wie einen Blumenstrauß das Buch der Sprüche binden. 46 Als Schaum erkenn' den Leib, als Luftbild ohne Kern, Wehr' Māras Pfeile (*f5) ab, entgeh' dem Todesherrn! 47 Wer, wie man Blumen pflückt, nur an Vergnügen denkt, Den raubt der Tod, wie Flut ein schlafend Dorf ertränkt. 48 Wer, wie man Blumen pflückt, sich Sinnenlust verschafft, In Lüsten niemals satt wird er dahingerafft. 49 Die Biene nimmt nur Saft, läßt unverletzt die Blüten; So soll sich auch der Mönch im Dorf vor Habgier hüten. 50 Der andern Fehler und ihr Tun geht dich nichts an; Betrachte, was du selbst getan und nicht getan! 51 Der schönen Blume gleich, die keinen Duft ausstrahlt, Ist schön gesproch'nes Wort, das ohne Tat verhallt. 52 Der schönen Blume gleich, die feinen Duft verbreitet, Ist schön gesproch'nes Wort, das gute Tat begleitet. 53 Wie man manch schönen Kranz aus vielen Blumen macht, So sei der Sterbliche auf viel Verdienst bedacht.
54 Jasmin- und Sandelduft geht nicht dem Wind entgegen; Doch guter Menschen Ruf verbreit't sich allerwegen. 55 Viel fein'rer Duft als der des Weihrauchs und des Sandels, Des Lotus, des Jasmins ist der des reinen Wandels. 56 Gering nur gilt der Duft des Weihrauchs und des Sandels; Die Götter lieben mehr den Duft des reinen Wandels. 57 Wer, stets in strenger Zucht, vermöge ernsten Strebens In Weisheit sich befreit, den sucht der Mar vergebens. 58 Gleichwie ein Lotus, der im Kehrichthaufen sprießt, Selbst dort noch seinen Duft, den lieblichen, ergießt, 59 So strahlt im Kehrichtpfuhl der blinden Menschenschar Ein Jünger Gotamas, des voll Erwachten, klar. (*f4) Kämpfer = sekha ; hier hat sich der Sammler der Sprüche selbst ein "Vergißmeinnicht" in den Blumenstrauß geflochten. Die Bescheidenheit verbietet ihm zwar, seinen Namen zu nennen, er deutet aber durch " sekha " an daß er den Pfad der Edlen betreten hat, jedoch noch kein "asekha ", kein Heiliger, geworden ist. (*f5) Māras Blumenpfeile sind die Versuchungen der Sinne. Bāla - Toren
60 Lang ist dem Wachenden die Nacht, dem Müd'n das Reisen, Lang der Geburten Lauf den Toren, den unweisen. 61 Triffst du nicht Bess're oder Gleiche, geh allein Auf deinem Weg; laß dich mit Toren niemals ein! 62 Mit Sorgen spricht der Tor: "Mein Geld und meine Kinder!" "Sein" ist nicht mal er selbst, doch Kind und Geld noch minder. 63
Ein Tor, der sich als dumm erkennt, ist klug fürwahr; Hält er sich selbst für klug, bleibt dumm er immerdar. 64 Ein Tor, der lebenslang verkehrt mit einem Weisen, Schmeckt nichts von Wahrheit, wie der Löffel von den Speisen. 65 Ein Kluger, der nur kurz verkehrt mit einem Weisen Schmeckt schnell die Wahrheit, wie die Zunge schmeckt die Speisen. 66 Wer, wie sein eig'ner Feind, sich selbst zu schaden sucht, Der Tor tut böse Tat und erntet bitt're Frucht. 67 Nicht gut ist eine Tat, die dich zur Reue zwingt Und die, wenn ausgereift, dir Schmerz und Tränen bringt. 68 Gut aber ist die Tat, die niemals du bereust, An der, wenn ausgereift, du dich mit Recht erfreust. 69 Untat, die noch nicht reif, scheint Toren süß zu sein; Doch ist sie ausgereift, bringt sie dem Toren Pein. 70 Ob wochenlang ein Tor sich noch so sehr kasteit; Wer treu der Lehre folgt, der übertrifft ihn weit. 71 Denn Untat setzt sich nicht, wie Milch im Sommer tut; Sie folgt dem Toren, brennt, wie unter Asche Glut. 72 Sobald der Tor bemerkt, daß sie ihm Unheil bringt, Zerstört sie, was noch gut, macht, daß sein Kopf zerspringt. 73 Ein Mönch, der, unverdient, im Rat den ersten Rang Und Ruhm und Ehre sucht, beim Volke Lob und Dank, 74 Der denkt: "Mir sollen Volk und Mönche Achtung zollen, Gebieten will ich, was sie tun und lassen sollen", Der Tor, wie ist er doch an Stolz und Dünkel krank!
75 Nirvana ist ein Ziel, ein andres Weltlichkeit. Den Buddhamönch, der dies verstanden hat, erfreut Kein Ruhm, er liebt allein Zurückgezogenheit.
Pandita - Der Weise
76 Dem Weisen folg' wie einem Mann, der Schätze findet, Wenn er dich tadelt und dir deine Fehler kündet; Mit einem, der dich fördert, bist du dann verbündet. 77 Er unterweise dich und rate dir zum Rechten! Den Guten ist er lieb und ist verhaßt den Schlechten. (v. 76 und 77 von Sāriputta = Theragāthā 993-994) 78 Zu Freunden wähle Schlechte nicht, folg' nicht Gemeinen; Ein Guter sei dein Freund, geselle dich den Reinen! 79 Wer gern die Lehre hört, schläft gut und lebt beglückt. Vom edlen Buddhawort sind Weise stets entzückt. (*80) 80 Der Brunner Wasser führt, die Pfeile biegt der Schmied, Der Zimm'rer biegt das Holz, der Weise sich erzieht. (*81) 81 Wie den soliden Fels der Wind nicht bringt zum Wanken, So wird der Weise nicht bei Lob und Tadel schwanken. 82 Gleichwie ein tiefer See, ganz rein und ungetrübt, Bleibt klar der Weise, der sich in der Lehre übt. 83 Entsagend allem, wünscht der Weise nichts, noch klagt er; Ob Glück, ob Unglück kommt, nicht jubelt noch verzagt er. 84 Wünsch' nicht für dich und andre Kinder, Geld und Macht! Auf Tugend, Weisheit, Recht sei ohne Trug bedacht! 85 Der Menschen wenige gelangen über's Meer,
Die andern laufen nur am Ufer hin und her. 86 Doch wer der Lehre folgt, der gut erklärten, findet Hinweg vom Todesreich, das schwer man überwindet, 87 Der Weise flieh' den finstern Weg und streb' zum Lichte, Hauslos, in Einsamkeit, wo Weltlust wird zunichte, 88 Dort such' er höchstes Glück, abseits von Sinnlichkeit, Besitzlos läutere er sich von Unreinheit. 89 Wer zum Erwachen hin sein Denken eingerichtet, Auf rechte Art und gern auf Weltliches verzichtet, Wer frei von Leidenschaft und jeglichem Verlangen, Der ist schon in der Welt zum Frieden eingegangen.
Arahata - Heilige 90 Wer angelangt am Ziel, sorglos und ganz befreit, Wer alle Fesseln brach, für den gibt es kein Leid. 91 Verschmähend Häuslichkeit, zieh'n Achtsame hinaus; Wie Schwäne aus dem Sumpf, so flieh'n sie Heim und Haus. 92 Wer keine Schätze häuft, andächtig ist beim Essen, Nach Freiheit strebt, die leer und ungetrübt ist, dessen Weg ist, wie Vogelflug im Luftraum, nicht zu messen. 93 Wer frei von Leidenschaft und nicht erpicht auf's Essen, Nach Freiheit strebt, die leer und ungetrübt ist, dessen Weg ist, wie Vogelflug im Luftraum, nicht zu messen (*f6). (*94) 94 Wer seine Sinne, Rossen gleich, im Zaume hält, Befreit von Stolz und Wunsch, der lacht der Götterwelt,
95 Wer wie die Schwelle fromm, der Erde gleich ergeben Und wie ein Bergsee klar, der wird nicht nochmals leben. 96 Gedanken sind gestillt, auch Worte und das Handeln Bei denen, die, befreit in Weisheit, friedsam wandeln. 97 Der ist der höchste Mensch, der nicht am Glauben hängt, Das Unerschaff'ne kennt und alle Fesseln sprengt, Den nichts, weil frei von Sucht, zum Wiederdasein drängt. 98 Sei es im Dorf, im Wald, im Tal, auf Bergeshöh'n: Wo heil'ge Männer sind, ein solcher Ort ist schön. 99 Schön ist Waldeinsamkeit, wo Menschen nicht verkehren; Daran erfreuen sich, die Weltlust nicht begehren. (v. 98 und 99 von Sāriputta = Theragāthā 991-992) (*f6) Vergl. ähnliche Verse im Udāna VIII,10, wo der Buddha von einem Mönche, der eben erloschen ist, sagt: Gleichwie der rotglühend geschlagene Schmiedehammer allmählich erkaltet und man nicht sehen kann, wohin die Glut geht, so auch läßt sich der Gang des vollkommen Erlösten nicht offenbaren. Sahassa - Tausend
100 Mehr wert als tausend Worte ohne rechten Sinn Ist ein sinnvoller Spruch, der führt zum Frieden hin. 101 Mehr wert als tausend Lieder ohne rechten Sinn Ist ein sinnvolles Lied, das führt zum Frieden hin. 102 Mehr wert als hundert Lieder singen ohne Sinn Ist uns ein Buddhawort (ein Dhammapada), das führt zum Frieden hin. 103 Nicht wer in Kampf und Schlacht besiegt viel tausend Krieger,
Nur wer sich selbst besiegt, der ist der höchste Sieger. 104 Wer selber sich besiegt, ist allen überlegen; Denn, wandelt selbstbeherrscht ein solcher allerwegen, 105 So kann kein Gott der Welt, kein Teufel und kein Drachen, Selbst Brahma kann dann nicht den Sieg zunichte machen. 106 Wenn einer hundert Jahr' im Monat tausend opfert Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt, So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert, 107 Wenn einer hundert Jahr' im Wald dem Feuer opfert Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt, So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert. 108 Was einer opfern mag, um zu Verdienst zu kommen, Ist nicht ein Viertel wert des Grußes für den Frommen. 109 Wer höflich Alte ehrt, Vorteile hat der vier: Ein langes Leben, Glück und Kraft und Körperzier. 110 Mehr wert als hundert Jahre ohne Zucht und Streben Ist ein Tag tugendhaft und in Versenkung leben. 111 Mehr wert als hundert Jahr' in Dumpfheit ohne Streben Ist ein Tag weisheitsvoll und in Versenkung leben. 112 Mehr wert als hundert Jahr' zu leben faul und schwach, Ist stark und krafterfüllt zu leben einen Tag. 113 Mehr wert als hundert Jahr' das Auf und Ab nicht sehen, Ist ein Tag, wenn du schaust das Werden und Vergehen. 114 Mehr wert als hundert Jahr' nichts wissend von Nirvana Ist ein Tag, den du lebst im Hinblick auf Nirvana.
115 Mehr wert als hundert Jahr' in Blindheit für die Lehre Ist ein Tag, wenn das Aug' ist offen für die Lehre. (In 114 und 115 sind im Pali die letzten Worte der Zeilen die gleichen.) Pāpa - Übel-Böses
116 Zum Guten strebe schnell, halt' übles Denken fern! Wer langsam Gutes tut, verweilt beim Üblen gern 117 Wer einmal Böses tat, soll Wiederholung meiden, Sich nicht daran erfreu'n; gehäuft bringt Böses Leiden. 118 Wer Gutes hat getan, der tu' es mehr und mehr Und freue sich daran! Gehäuft beglückt es sehr. 119 Auch Bösen geht es gut, solang' nicht reif die Tat; Doch ist sie ausgereift, geht auf die böse Saat. 120 Auch Guten geht es schlecht, solang' nicht reif die Tat; Doch ist sie ausgereift, geht auf die gute Saat. 121 Vom Bösen denk' nicht leicht, daß es nicht kommen soll. Auch tropfenweise wird ein Eimer schließlich voll. Mit Bösem füllt der Tor sich an, auch Zoll für Zoll. 122 Vom Guten denk' nicht leicht: Ich kann nicht, was ich soll. Auch tropfenweise wird ein Eimer schließlich voll. Erfüllt vom Guten wird der Weise Zoll für Zoll. 123 Das Böse meide, wie, wer leben will, Gift flieht, Wie auf unsich'rem Weg kein reicher Kaufmann zieht. 124 Wer heile Hände hat, dem tut das Gift nichts an; Das Böse schadet nicht dem, der es nicht getan.
(*125) 125 Unrecht, dem angetan, der schuldlos wie ein Kind, Zum Täter kehrt's zurück, wie Staubwurf gegen Wind. 126 Mancher wird wieder Mensch; Böse zur Hölle gehen, Gute ins Himmelreich; die Heil'gen ganz verwehen. 127 Nicht in der Luft, im Meer, in Bergeseinsamkeit Ist ein Ort, wo man sich von böser Tat befreit. 128 Nicht in der Luft, in Bergesschacht, in Meerestiefe Gibt's einen Ort, wo uns der Tod nicht abberiefe. Danda - Gewalttat
129 Da alle Schläge scheu'n und vor dem Tode beben, Bedenk': dir selbst geht's so! Drum schone andrer Leben (*f8)! 130 Da alle Schläge scheu'n und sind des Lebens froh, Verkürz' ihr Leben nicht! Bedenk': auch dir geht's so! (*131) 131 Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben, So wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben. 132 Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, So wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben. (v. 131 und 132 = Udāna II, 3.) 133 Behandle niemand grob, sonst wird zurückgescholten; Schimpfworte bringen Leid; sie werden dir vergolten. 134 Wenn du nicht widertönst, zersprung'nem Erz vergleichbar, Bist im Nirvana schon, dem Streitwort unerreichbar. 135 Die Rinder treibt der Hirt mit Stock zum Weideort; Das Alter und der Tod treibt so das Leben fort.
136 Ein Tor, der Übles tat, oft ohne es zu merken, Quält, wie mit Feuerbrand, sich mit den eig'nen Werken. 137 Wer Unschuldige, Reine schädigt mit Gewalt, Den trifft wohl eine der zehn schlimmen Folgen bald: 138 Er leidet herben Schmerz, Entkräftung bis zum Tod; Auch schwere Krankheit oder Geistesstörung droht; 139 Der König sucht ihn heim und man verleumdet ihn; Verwandte sterben und die Habe schwindet hin; 140 Durch eine Feuersbrunst verliert sein Haus der Tor Und nach dem Tode steht die Hölle ihm bevor. 141 Nicht Nacktheit, Fasten, Schmutz, noch sonstiges Kastei'n Macht den in Sinnenlust befang'nen Menschen rein. 142 Wer ruhig, selbstbeherrscht, gleichmütig, gütig, rein, Mag auch in gutem Kleid ein rechter Bhikkhu sein. (*143) 143 Ist wohl ein Mensch so sehr empfindlich gegen Rügen, Wie edle Rosse sind, die Peitschen nicht ertrügen? 144 Wie ein vom Peitschenhieb getroff'nes edles Roß Seid eifrig, züchtig, stark, im rechten Wissen groß, Gesammelt, andachtsvoll, macht euch vom Leiden los! 145 Der Brunner Wasser führt, die Pfeile biegt der Schmied, Der Zimm'rer biegt das Holz, der Fromme sich erzieht. (*f8) Vergl. Schlußkapitel des Khuddakapātha, wo es heißt: Wie eine Mutter zeitlebens auf ihr einziges Kind sieht, solchen Sinnes erweitere man sein Herz für alle Wesen, schließe man in das unbeschränkte liebevoll die ganze Welt ein. Vergl. Sn.149.
Jarā - Altern
146 Könnt ihr, wenn's immer brennt, noch fröhlich sein und lachen? Wollt in der Finsternis ihr nicht ein Licht entfachen? 147 Schau diese Puppe an, bemalt, doch siech inwendig, Die vieles wünscht und plant, ist krank und unbeständig (v. 147 von Ratthapāla = M.82) 148 Der abgenutzte Leib ist siech, ein Krankheitsnest, Ein Unratshaufen nur, der nach dem Tod verwest. 149 Ist's ein Vergnügen wohl, die morschen, taubengrauen Gebeine, billig wie der Kohl im Herbst, zu schauen? 150 Aus Knochen ist die Stadt, die Fleisch und Blut verkleben, Wo Alter, Tod, Betrug und Stolz als Bürger leben. 151 Prunkwagen altern auch, und unser Leib muß schwinden; Die Lehre altert nicht, weil Gute sie verkünden. 152 Ein Mensch, der nichts gelernt hat, altert wie ein Rind; Es wächst sein Fleisch, wobei sein Wissen nicht gewinnt. (*153) 153 Vergebens mußte ich durch viele Leben wandern; Den Bauherrn suchte ich; ein Leiden kam zum andern. 154 Jetzt, Bauherr, seh' ich dich! Das Bau'n ist dir verwehrt, Die Balken sind dahin, der Dachstuhl ist zerstört, Mein Denken ist jetzt frei; der Drang hat aufgehört. 155 Wer Reinheitswandel mied und sparte keinen Dreier, Stirbt wie am ausgefischten Teich ein alter Reiher. 156
Wer jung kein Geld erwarb und übte keine Tugend, Liegt wie ein alter Bogen und beweint die Jugend.
Atta - Sich Selbst (*157) 157 Der Weise nehme sich, wenn er sich schätzt, in acht, Er halte stets sich wach im dritten Teil der Nacht! 158 Der Weise mach' zuerst sein eig'nes Leben recht, Dann mag er andre lehr'n; so handelt er nicht schlecht. 159 Bevor du anderen darfst gute Lehren geben, Mußt du dich selbst erzieh'n. Vorbildlich sei dein Leben! 160 Sei selbst dein eig'ner Herr! Wer könnte sonst dich schützen? Nur wer sich selbst beherrscht, wird sichern Schutz besitzen. 161 Die eig'ne Missetat, die er erdacht, geplant, Zermalmt den Toren, wie das Glas der Diamant. 162 Der Sittenlose gleicht dem Baume, den umrankt Ein Schlinggewächs; macht selbst sich, wie's sein Feind verlangt. 163 Leicht tun wir Böses, das uns selbst Verderben bringt; Doch lobenswerte Tat nur äußerst schwer gelingt. 164 Ein Tor, der schmäht, weil er zu schlechter Lehre neigt, Auf edle Heilige und ihre Lehr', der gleicht Dem Schilfrohr, dem die Frucht zum eig'nen Tod gereicht. (*165) 165 Wer selber Unrecht tut, beschmutzt sich selbst allein; Wer sich vor Unrecht scheut, der schmückt sich selber fein. Ihr selbst, kein andrer, macht euch unrein oder rein. 166 Gib nicht dein eig'nes Heil der andern wegen hin; Hast du dein Heil erkannt, behalt es stets im Sinn!
Loka - Welt
167 Vermeide Niedrigkeit und Lässigkeit im Leben, Irrlehren flieh' und sei der Weltlust nicht ergeben! 168 Steh' auf und sei nicht faul und lebe fromm und recht! Hier und in jener Welt geht es dir dann nicht schlecht. 169 In Tugend übe dich, sei niemals ungerecht! Hier und in jener Welt geht es dir dann nicht schlecht. 170 Als Wasserblase schau sie an, als Truggesicht, Die Welt; dann findet dich der Fürst des Todes nicht. 171 Kommt, seht, die Welt ist wie des Königs Prachtgespann, Und Narren sitzen drin; den Klugen geht's nichts an. (*172) 172 Wer früher träge war und dann sich tüchtig macht, Der leuchtet wie der Mond in wolkenheller Nacht. (v. 172 und 173 von Angulimāla = Theragāthā 871-872, auch M.86) (*173) 173 Wer alte Übeltat durch Guttat ausgeglichen, Der leuchtet wie der Mond, wenn Wolken sind gewichen. 174 Die Welt ist blind; der Seh'nden, die zum Himmel ziehen, Sind wenig wie der Vögel, die dem Netz entfliehen. 175 Der Schwäne Schar mit Wunderkraft (*f9) zum Himmel fliegt; Die Weisen flieh'n die Welt, wenn Māras Heer besiegt. 176 Wer einmal Unrecht tat und lügt und sich nicht scheut Vor jener Welt, der ist zu Bösem stets bereit. 177 Der dumme Geizhals wird zur Götterwelt nicht kommen;
Im Jenseits geht es gut den opferwill'gen Frommen. 178 Mehr wert als irdischer und himmlischer Besitz, Als alle Weltherrschaft, ist Frucht des Stromeintritt (sotapatti ). (*f9) Die völlige Geringschätzung aller magischer und sonstiger Wundertaten und Eigenschaften kommt nirgends stärker zum Ausdruck als im Susīma Sutta im Samy.12.70. Auch zu Beginn D 11, jedoch nicht so ausführlich. Buddha - Die Erwachten
179 Wer kann den nie besiegten Sieger überwinden, Wer den ungreifbar-grenzenlosen Buddha finden? (*180) 180 Den Buddha, den des Dranges Netz und Gift nicht binden, Wer kann ihn, den Ungreifbar-Grenzenlosen, finden? 181 Der die Versenkung liebt, den Ruh' und Frieden freut, Der voll Erwachte, er erregt der Götter Neid. 182 Nur schwer wirst du ein Mensch, schwer lernst du rechte Lehr', Schwer ist das Leben; daß ein Buddha kommt, ist schwer. (*183) 183 Kein Unrecht tun und immer nach dem Guten trachten, Sein Denken reinigen: dies lehren die Erwachten. 184 Nirwana ist das Ziel, Geduld die höchste Pflicht; Wer andern Leid zufügt, ist Buddhas Jünger nicht. (*185) 185 In Wort und Tat nicht grob! Die Regeln streng beachten! Beim Essen Mäßigkeit! Stets nach Alleinsein trachten! Und höchste Geisteszucht: dies lehren die Erwachten. ( = Udāna IV,6) 186 Ein Lüstling wird nicht satt, wenn Gold vom Himmel fällt. Ein Kluger weiß: die Lust ist kurz, voll Leid die Welt.
187 Den Buddhajünger reizen keine Himmelswonnen; Weit Bess'res freut ihn, denn er ist dem Drang entronnen. 188 Von Furcht getrieben, suchen manche Zuflucht bald Bei heil'gen Bäumen, bald auf Bergen, bald im Wald; 189 Doch solche Zuflucht gibt nicht höchste Sicherheit; Dort werden sie ja nicht von allem Leid befreit. 190 Nur wer die Zuflucht sucht bei Buddha, bei der Lehre Und bei der Jüngerschaft, die Wahrheit schaut, die hehre, 191 Vom Leiden, wie's entsteht und wie das Leiden schwindet, Und vom achtfachen Weg, wie man es überwindet, 192 Der hat die beste Zuflucht, höchste Sicherheit, Denn so wird er gewiß von allem Leid befreit. 193 Ein Übermensch erscheint nicht oft, nicht allerwegen; Wo er geboren wird, auf dem Haus ruht ein Segen. 194 Beglückend ist es, wenn ein Buddha kommt und lehrt Und wenn die Jüngerschaft in Eintracht sich bewährt. 195 Kein höheres Verdienst gibt es in diesem Leben, Als der erwirbt, der ehrfurchtsvoll und hingegeben 196 Den Buddha oder seine heil'gen Jünger ehrt, Die ohne Furcht das Meer der Übel überquert. Sukha - Glück
197 Den Haß nicht zu erwidern, das ist unser Glück; Und hassen andre uns, wir hassen nicht zurück.
198 Welch Glück! Von allem Leid der Welt sind wir befreit; Voll Leiden ist die Welt, doch wir sind ohne Leid. 199 In gierverzehrter Welt, wie glücklich leben wir! Wenn andre gierig sind, sind wir doch frei von Gier. 200 Wie glücklich leben wir! Denn hier gehört uns nichts; Wir nehmen Freud' als Brot, wie Gottheiten des Lichts. 201 Aus Sieg kommt Haß, denn der Besiegte ist bedrückt; Wer friedsam auf den Sieg verzichtet, lebt beglückt. 202 Kein Feuer brennt wie Gier, wie Haß kein Mißgeschick, Den Daseinsfaktoren (khandha ) gleicht kein Leid, der sel'gen Ruh' kein Glück. 203 Hunger ist schlimmste Qual, unbeherrschte Triebe größtes Leid; Dem Weisen ist Nirvana höchste Seligkeit. 204 Gesundheit ist das größte Gut, Zufriedenheit Der beste Schatz, Nirvana höchste Seligkeit. (*205) 205 Wem Einsamkeit gefällt, wer Ruhe sich verschafft, Ist frei von Furcht und Schuld, ihm schmeckt der Lehre Saft. 206 Wer viel mit Edlen verkehrt, ist reich gesegnet; Und immer glücklich lebt, wer Toren nie begegnet. 207 Verkehr mit Toren schafft dir Kummer allerwegen; Die Toren sind wie Feinde im Verkehr; dagegen Sollst du mit Weisen wie mit Freunden Umgang pflegen. 208 Drum folg dem Weisen nach, dem Tugendhaften, Graden, Dem Edlen folge wie der Mond den Sternenpfaden!
Piya - Angenehm 209 Wer ohne Andacht lebt, nur nach Vergnügen trachtet, Beneidet Fromme noch, weil er sein Heil verachtet. 210 Frag' nie, was dir behagt und was dir nicht behagt! Es schmerzt, wenn jenes fehlt und dieses nur dich plagt. 211 Drum wünsche nichts für dich der, denn schlimm ist der Verlust. Von Fesseln frei, wem's gleich, ob Unlust oder Lust. 212 Aus Angenehmem kommt dir Sorge nur und Furcht; Wer sich davon befreit kennt Sorge nicht noch Furcht. 213 Aus Zuneigung erwächst dir Sorge nur und Furcht; Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht. 214 Vergnügungssucht verschafft dir Sorge nur und Furcht; Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht. 215 Aus Sinnenlust erwächst dir Sorge nur und Furcht; Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht. 216 Aus Lebensdrang erwächst dir Sorge nur und Furcht; Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht. 217 Den frommen, ehrlichen, gerechten, weisen Herrn, Der seine Pflicht erfüllt, den seh'n die Leute gern. (*218) 218 Wer nach dem Unnennbaren (nibbāna ) strebt, ganz voll das Herz, Den Lüsten abgewandt, der geht - heißt's - stromaufwärts (*f10). 219 Der Mann, der heimgekehrt von langer, weiter Reise, Wird freudig gern begrüßt in der Verwandten Kreise; 220
So grüßt die gute Tat den frommen Mann, der ging, Im nächsten Leben, wie ein Freund den Ankömmling. (*f10) = den Weg zur Heiligkeit aufwärts.
Kodha - Zorn und Ärgernis 221 Den Zorn gib auf, den Stolz! Lös' dich von allen Banden! Wo man nichts wünscht, nichts' hat, da ist kein Leid vorhanden. 222 Wer Zorn hält auf wie ein Gespann, das eilig fuhr, Den nenn' ich Lenker; Zügelhalter sind die andern nur. 223 Den Zorn durch Nachsicht, Bosheit durch Verzeih'n besiege, Durch Gebelust den Geiz, durch Wahrheitswort die Lüge! 224 Sprich wahr und zürne nicht! Und bist du auch nicht reich, Gib doch dem Bittenden! So wirst du Göttern gleich. 225 Die Weisen, selbstbeherrscht, die niemand Unrecht tun, Sie geh'n zum Frieden ein, wo alle Sorgen ruh'n. 226 Den immer Wachsamen, die ringen allezeit Und auf Nirvana schau'n, vergeht die Weltlichkeit. 227 Es ist ein altes Lied, kein neueres Gedicht: Man tadelt den, der schweigt, und den, der gern viel spricht, Auch den, der wenig sagt; an Tadel fehlt es nicht. 228 Daß einer nur getadelt oder allgemein Gelobt wird, war noch nie, ist nicht und wird nicht sein. 229 Doch wer darf tadeln ihn, den alle Klugen preisen, Die täglich ihn geprüft, den geistesklaren Weisen, 230 Ihn, der im Wandel sich wie reinstes Gold bewährt, Den alle Götter loben, den auch Brahma ehrt?
231 Beim Körper sei vor Zornestaten auf der Hut, Sei selbstbeherrscht und zügle deinen Körper gut! 232 Beim Reden sei vor Zornesworten auf der Hut, Sei selbstbeherrscht und zügle deine Zunge gut! 233 Beim Denken sei vor Zorngedanken auf der Hut, Sei selbstbeherrscht und zügle die Gedanken gut! 234 In Taten, Worten und Gedanken sind die Weisen Gemäßigt, und als selbstbeherrscht sind sie zu preisen. Mala - Unreinheit
235 Jetzt bist du wie ein welkes Blatt, der Tod ist nah, Mußt fort von hier, und Reisezehrung ist nicht da; 236 Schnell rette dich, sei klug, wirf ab die Unreinheit Und streng' dich an! So winkt dir Himmelsherrlichkeit. 237 Dein Leben geht zu Ende und der Tod ist nah; Kein Zögern gibt's, und Reisezehrung ist nicht da. 238 Schnell rette dich, sei klug, wirf ab den Unrat bald! So wirst nicht neu geboren, wirst nicht wieder alt. 239 Der Weise mach' sich rein, allmählich, Schritt für Schritt, Gleichwie das Silber läutern muß der Silberschmied. 240 Gleichwie des Eisens eig'ner Rost zerfrißt das Eisen, So läßt den Frevler eig'nes Tun zur Hölle reisen. (*241) 241 Es rosten: Sprüche, nicht geübt; verwahrlost - Sachen; Die Schönheit, nicht gepflegt, und Wächter, die nicht wachen. 242
Der Weiber Schmutz ist Unkeuschheit, der Geber Geiz; Schmutz sind die Übel hier und dort und beiderseits, 243 Der schlimmste Schmutz jedoch, das ist Unwissenheit; Habt ihr sie abgelegt, seid ihr von Schmutz befreit. 244 Wer frech, an Unverschämtheit einer Krähe gleicht, Sich vordrängt und beschmutzt, der macht sich's Leben leicht. 245 Doch schwierig ist's, im Leben stets bescheiden, rein, An nichts mehr hangend, abgeklärt und weise sein. 246 Wer Lebendes zerstört und Lügenworte spricht, Wer Nichtgegeb'nes nimmt und andrer Ehe bricht, 247 Und auch wer sich berauscht, dem Trunke sich ergab, Der gräbt in dieser Welt sich selbst die Wurzel ab. 248 Erkenne, Mensch, wie Schlimmes folgt aus Lässigkeit; Daß Gier und Unrecht dir nicht Leid bring' lange Zeit! 249 Die Leute spenden je nach Gunst, nach Gläubigkeit. Wer drum auf andrer Trank und Speise blickt mit Neid, Dem fehlt zur Sammlung Tag und Nacht die Innigkeit. 250 Wer aber solchem Neid durchaus ein Ende macht, Dem fällt Versenkung leicht bei Tage und bei Nacht. 251 Kein Feuer gleicht der Gier, kein Haifisch gleicht dem Hasse, Kein Netz dem Wahn; dem Drang gleicht keine Wasserstraße. 252 Man sieht die eig'ne Schuld nur schwer, die fremde gern; Die sucht man schlau heraus, wie aus der Spreu den Kern; Die eig'ne deckt man zu, wie es zu machen pflegt Der Spieler, der auf schlechten Wurf die Hand auflegt. 253 Wer andrer Fehler sucht und sich beleidigt fühlt,
Dem wächst die Leidenschaft; nicht leicht wird sie gekühlt. 254 Im Luftraum ist kein Halt; Bhikkhus gibt's nur im Orden; Zerstreuung liebt die Welt; Buddhas sind still geworden. 255 Im Luftraum ist kein Halt; Bhikkhus gibt's nur im Orden; Gebilde dauern nicht; Buddhas sind fest geworden. Dhammattha - Gerechte
256 Gerecht ist nicht, wer seinen Vorteil sucht mit Macht; Der Kluge aber, auf Gerechtigkeit bedacht, 257 Der unparteiisch andrer Streit zu Ende führt, Der ist es, dem das Ruhmeswort "gerecht" gebührt. 258 Nicht der ist klug, der reden kann mehr als genug; Wer furchtlos, friedvoll und versöhnlich ist, heißt klug. 259 Gerecht ist der nicht, den gelehrt man reden hört; Wer aber durch die Tat, auch wenn er nicht gelehrt, Sich als gerecht erweist, der ist des Lobes wert. 260 Ein Thera (*) heißt man nicht, nur weil das Haar gebleicht; Das Alter hat man wohl, doch hat man nichts erreicht. (*) ein buddhistischer Ordensälterer 261 Wer selbstbeherrscht und wahr, gerecht, mitfühlend, rein, Der mag als weise gelten, mag ein Thera sein. 262 Beredsamkeit und Schönheit machen den nicht gut, Der neidisch, geizig ist und Frevelhaftes tut. 263 Wer aber dieses Laster gründlich abgetan Und keinen Haß mehr hegt, der heißt ein guter Mann. 264 Ein frecher Lügner wird durch Haarschur Bhikkhu schwerlich;
Wie könnte einer Bhikkhu sein, der noch begehrlich? 265 Wer aber alle bösen Wünsche überwand, Der wird mit Recht ein Weltentsagender genannt. 266 Ein Bhikkhu ist nicht, wer sich nährt von Bettelspeisen; Nur wer ganz nach der Lehre lebt, mag, Bhikkhu heißen. 267 Wer Gut und Schlecht durch reinen Wandel überwand Und mit Verständnis lebt, wird Buddha-Mönch genannt. 268 Ein Ungelehrter, der den Mund geschlossen hält, Ist noch kein Weiser; wer jedoch das Gute wählt, 269 Das Böse wägend meidet, kann als Weiser gelten. Weiser gilt uns, wer erkannt hat beide Welten. 270 Der ist kein Weiser, wer lebend'ge Wesen quält; Wer alles Leben schont, wird Edlen zugezählt. 271 Nicht durch die strengste Zucht, nicht durch Gelehrsamkeit, Nicht durch Versenkung und Zurückgezogenheit 272 Find' ich Entsagungsglück, das Weltlinge nicht kennen. Du bist noch nicht am Ziel, solange Wünsche brennen. Magga - Der Pfad
273 Die besten sind: der Achtpfad (magga ) und die Vierwahrheit (sacca ), Der wissensklare Mensch und die Wunschlosigkeit. 274 Zur klaren Einsicht führt nur dieser Weg allein; Drum wandert ihn! Die Welt ist trügerischer Schein. 275 Der Weg führt euch dahin, wo alles Leiden schwindet; Als ich die Rettung fand, hab' ich ihn euch verkündet.
276 Den Weg geh'n müßt ihr selbst, ein Buddha zeigt ihn bloß; Vertieft ihr euch und ringt, kommt ihr von Māra los. 277 "Kein Ding bleibt immer gleich", wer's eingesehen hat, Kehrt sich vom Leiden ab. Dies ist der Reinheitspfad. 278 "Kein Ding befriedigt ganz", wer's eingesehen hat, Kehrt sich von Leiden ab. Dies ist der Reinheitspfad. 279 Und "kein Ding ist mein Ich", wer's eingesehen hat, Kehrt sich vom Leiden ab. Dies ist der Reinheitspfad (*f12). 280 Wer früh sich nicht erhebt, die Jugendkraft läßt schwinden, Kann, denk- und willensschwach, den Weisheitsweg nicht finden. (*281) 281 Wer alles Schlechte flieht in Denken, Worten, Taten, Dem kann, auf reinem Pfad, der Buddha-Weg geraten. 282 Zum Wissen braucht man Fleiß; durch Faulheit schwindet's hin; Drum laßt am Kreuzweg von Verlust und von Gewinn Uns in der Richtung auf vermehrtes Wissen zieh'n! (*283) 283 Gefährlich ist der Wald der Lüste; fällt den Wald, Nicht einen Baum allein! Dann kommt Nirvana bald. 284 Solang' im Mann die Lust am Weib nicht kommt zur Ruh', Hangt er am Weibe noch, wie's Kälbchen an der Kuh. 285 Wie Lotus schneidet ab die Eigenliebe, steigt Den Friedenspfad hinauf zum Heil, das Buddha zeigt! 286 "Im Winter weil' ich hier und dort zur Sommerszeit"; Wer so denkt, der vergißt, daß ihn der Tod bedräut. 287 Wer all' sein Denken auf Besitz und Kinder lenkt, Den holt der Tod, wie Flut ein schlafend' Dorf ertrinkt.
288 Nicht Söhne helfen dir, nicht Vater und nicht Vetter, Wenn dich der Tod ergreift; dann gibt es keinen Retter. 289 Wer, klug und tugendhaft, den Sinn hiervon versteht, Macht schnell sich auf den Weg, der zum Nirvana geht. (*f12) v. 277, 278 u. 279 sind die "drei Merkmale". Die Übersetzung von 279 entspricht dem Ausspruch Buddhas (MV 1, 6, 42, A.IV.177 u. a.): "Nichts gibt es in der Welt, wovon man mit Recht sagen könnte: dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Ich." Für "Ding" steht in den beiden ersten Versen " sank hāra ", im letzten "dhamma "; der Unterschied liegt darin, daß Nirvana zwar ein dhamma , aber kein sankhāra ist; also sind "alle sankhāra " = "alle Dinge außer Nirvana, dagegen "alle dhamma " = "alles einschließlich Nirvana". - Die "drei Merkmale" soll man nicht nur verstehen, sondern "erkennend sehen" (pannyaya passati), d.h. "einsehen".
Pakinnaka - Vermischtes
(*290) 290 Wenn bei Verzicht auf minderes Glück sich großes zeigt, Gibt für das große Glück der Weise minderes leicht. 291 Wer eig'nes Glück erstrebt auf Kosten fremder Leiden, Der ist in Haß verstrickt, kann Feindschaft nicht vermeiden. 292 Die Pflicht wird nicht erfüllt, man tut, was sich nicht schickt; So wird man immer mehr in Leidenschaft verstrickt. 293 Wer Einsicht in den Körper eifrig sich verschafft, Das Schlechte flieht und sich betätigt tugendhaft, Der, achtsam, wissensklar, wird frei von Leidenschaft. 294 Die Eltern und zwei Fürsten und im Reiche noch Das Volk erschlägt der Weise und bleibt schuldlos doch. 295 Die Eltern und zwei Fürsten und den Tigergleichen Erschlägt er, ohne doch vom Guten abzuweichen.
Dies sind zwei Rätsel; Auflösung laut Kommentar:
die Eltern = Lebensdrang und Ich-bin-Dünkel; die beiden Fürsten = Glaube an eine unsterbliche Seele und Glaube an endgültige Vernichtung im Tode; das Reich = die 6 Sinnesbereiche und ihre Objekte; das Volk = das Lustbegehren; der Tigergleiche = der achtfache Pfad.
296 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Des Buddha eingedenk bei Tage und bei Nacht. 297 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Des Dhamma (Buddhalehre) eingedenk bei Tage und bei Nacht. 298 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Des Sangha (Bhikkhu-Orden) eingedenk bei Tage und bei Nacht. 299 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Des Körpers eingedenk bei Tage und bei Nacht. (Betrachtung über Entstehen und Vergehen des Körpers) 300 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Gewalttat meidend freu'n sie sich bei Tag und Nacht. 301 Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht, Der Andacht freu'n sie sich bei Tage und bei Nacht. 302 Ein Mönch wird man nicht leicht; im Haus ist's auch beschwerlich; Oft stört die Nachbarschaft; das Wandern ist gefährlich; Drum wandre nicht und streb' nach Freiheit unaufhörlich! 303 Vertrauenswürdig, tugendhaft, berühmt und reich Wer so ist, wird geehrt in jedem Lande gleich. 304 Die Guten leuchten weit, wie Hochgebirges Pracht; Die Schlechten sieht man nicht, wie Pfeile in der Nacht. 305
Allein mußt essen, wohnen, wandeln und allein Dich selbst erzieh'n; so wirst du wunschlos glücklich sein.
Niraya - Hölle 306 Wer falsches Zeugnis gibt, wer, was er tat, verneint, Zur Hölle beide geh'n, durch gleiche Schuld vereint. 307 Unwürd'ge, Schlechte gibt's genug im gelben Kleid; Aus ihrer Missetat wächst ihnen Höllenleid. 308 Viel besser zu verschlingen feurig glüh'ndes Eisen, Als daß ein Taugenichts lebt von geschenkten Speisen. 309 Vier Früchte bringt die Tat dem Ehebrecher ein: Mißachtung, schlechten Schlaf, Verruf und Höllenpein; 310 Mißachtung, Höllenqual, in Ängsten kurze Freuden Und schwere Strafen; drum ist Ehebruch zu meiden. 311 Wie sich die Hand verletzt, die Riedgras falsch ergreift, So bringt zur Hölle sich ein Bhikkhu, der ausschweift. (*312) 312 Ein lockerer Lebenswandel, mangelhafte Zucht Und Unbeständigkeit trägt keine gute Frucht. 313 Wenn eine Pflicht dich ruft, erfüll' sie treu und redlich! Ein sittenloser Mönch wirkt auf die Umwelt schädlich. 314 Laß Schlechtes ungetan, weil sonst die Reue brennt; Das Gute aber tu', das keine Reue kennt. 315 Wie man die Grenzstadt hüten muß von allen Seiten, So hüte du dich selbst und handle recht beizeiten! Denn wer die Zeit verpaßt, muß Höllenqualen leiden. 316
Wer falscher Lehre folgt, sich schämt, wo nichts zu schämen, Und schamlos frevelt, muß den Weg zur Hölle nehmen. 317 Wer, falsch belehrt, nicht scheut die wirklichen Gefahren Und Furcht hat ohne Grund, der muß zur Hölle fahren. 318 Wer Unschuld niedrig schätzt, Vergeh'n für rühmlich hält Und falscher Lehre folgt, der kommt zur Höllenwelt. 319 Wer rechter Lehre folgt und wohl kann unterscheiden, Was gut, was böse ist, dem winken Himmelsfreuden. Nāga - Der Elefant
320 Geduldig wie der Elefant im Kampfgedränge Ertrag' ich Kränkungen der sittenlosen Menge. 321 Der zahme Elefant ist standhaft in den Schlachten; Der wohl erzog'ne Mensch wird Kränkung nicht beachten. 322 Wertvoll sind Elefant, Maultier und edles Pferd, Jedoch ein Mensch, der sich beherrscht, hat höhern Wert. 323 Mit jenen kommst du nicht ins unbetret'ne Land (nibbāna ), Den Selbstbeherrschten nur ist hier der Weg bekannt. 324 Der große Elefant in Brunstzeit ist unbändig, Gefesselt frißt er nicht, denkt an den Wald beständig. (*325) 325 Ein Schwelger, der sich faul im Bett wälzt gleich den Schweinen, Den fetten, muß noch oft in dieser Welt erscheinen. 326 Einst schweift' mein Denken ab nach Sinnenlust und Glück; Wie einen brünst'gen Stier (wörtl.: Elefant) halt' ich es jetzt zurück. 327 Seid ernst, bewacht das Denken, reinigt das Gemüt,
Gleichwie der Elefant sich aus dem Sumpfe zieht. 328 Triffst einen klugen Freund du, einen tücht'gen Mann, Gefahren zu besteh'n, dem schließe froh dich an! 329 Sonst geh' getrost allein, wie ein aus seinem Land Verbannter Fürst und wie im Wald der Elefant. 330 Gleichwie der Elefant im Walde, geh' allein Und wünsche wenig, hab' mit Toren nichts gemein! 331 Wohl dem, der in der Not auf Freunde rechnen kann, Der stets zufrieden ist und gutes Werk getan, Das ihn beim Sterben freut, und den kein Leid ficht an! 332 Wohl dem, der liebevoll die alten Eltern ehrt Und Ehrfurcht Heiligen erweist, wie sich's gehört! 333 Wohl dem, der tugendhaft bis in sein Alter, fest Vertraut und weise ist und Schlechtes unterläßt! Tanhā - Der Drang
334 Dem Trägen wächst der Drang wie Schlinggewächs; in Süchten Springt ruh'los er umher, gleichwie der Aff' nach Früchten. 335 Wen dieser scharfe Drang, der giftige, erfaßt, Wie Unkraut wuchernd, wächst ihm Leid und Sorgenlast. 336 Doch wer den bösen Drang in sich gemeistert hat, Dem rinnt die Sorge ab, wie Tau vom Lotusblatt. 337 Ich rat' euch, die ihr steht vor meinem Angesicht: Wie Unkraut rodet aus den Lebensdrang, daß nicht Der Tod euch wieder, wie der Strom das Schilfrohr, bricht! (*338) 338
Gefällter Baum wächst nach, wenn noch die Wurzel lebt; Solang' noch Drang besteht, das Leid sich neu erhebt. 339 Wo noch die sechsunddreißigfache (*f16) Gier vorhanden, Den Toren macht die Flut der Leidenschaft zuschanden. 340 Die Ströme fließen überall, das Unkraut sprießt; Die Wurzel grab ihm ab mit Weisheit, wo du's siehst! 341 Wer nur Vergnügen sucht und giert nach Sinnesfreuden, Muß immer wieder durch Geburt und Sterben leiden. 342 Vom Drang befall'ne Wesen müssen lange Zeit, Wie Hasen in der Schlinge, dulden schweres Leid. 343 Der Drang bringt Leid; drum soll der Bhikkhu ihn vertreiben, Wünscht er von Leidenschaft für immer frei zu bleiben. 344 Wer, obwohl frei von Lust, nach Lust doch wieder schmachtet, Gleich dem Befreiten, der nach Ketten wieder trachtet. 345 Viel stärk're Fesseln als der Strick, der Block, das Eisen Sind Sorgen um Besitz, um Weib und Kind dem Weisen; 346 Sie sind zwar biegsam, doch man bricht sie schwer entzwei. Wer sie zerbrach, der ist, als Mönch, von Wünschen frei. 347 Wer schwimmt im Strom der Lust, der hält sich gleich den Spinnen Im Netz; doch wer's zerreißt, wird allem Leid entrinnen. 348 Gib auf, was war, was ist, was kommt, gib alles her! Bist du allseitig frei, gibt's keine Wiederkehr. 349 Wer schönheitstrunken nur der Lust sich überläßt, Dem wächst der Lebensdrang, die Fesseln werden fest. 350
Wer klaren Geistes übt, das Unschöne zu schauen, Wird Māras Fesseln einst, vom Drang befreit, zerhauen. 351 Er ist ans Ziel gelangt, befreit von Drang und Schwächen; Im letzten Leib konnt' er des Lebens Dornen brechen. 352 Wer allen Drang besiegt, die Wünsche all' verbannt, Wem Buddhas Worte und ihr Sinn sind wohl bekannt, Der trägt den letzten Leib, wird weisheitsgroß genannt. 353 Besiegt ist alles, selbst erkannt, ganz bin ich rein, Entsagend, dranglos, frei; wer könnt' mein Lehrer sein (*f17)? 354 Die Lehre ist die beste aller Gaben, Sie wird am allerköstlichsten dich laben. Die Lehre ist die höchste aller Freuden; Die Weltabkehr vernichtet alle Leiden. 355 Reichtum verdirbt den Mann, der nicht ans Jenseits denkt, Weil, danach dürstend, er sich selbst, wie andre, kränkt. 356 Unkraut verdirbt das Feld, den Menschen das Begehren; Wer Gierlose beschenkt, wird seine Früchte mehren. 357 Unkraut verdirbt das Feld, den Mann verdirbt das Hassen; Geschenk an Friedliche wird Früchte wachsen lassen. 358 Unkraut verdirbt das Feld, den Menschen die Verblendung; Doch, Weisen dargebracht, trägt reiche Frucht die Spendung. 359 Unkraut verdirbt das Feld, den Mann das Wunschverlangen; Wer Wunschlose beschenkt, wird reiche Frucht empfangen. (*f16) die 6 Sinne, die 6 Arten der Sinnesobjekte, jedes mit 1) Sinnenlust, 2) Leben, 3) Vernichtung. (*f17) Ein Teil der Antwort, die Buddha bald nach seinem Erwachen dem Upaka auf dessen Frage nach seinem Lehrer gab. (M.26)
Bhikkhu - Bhikkhu 360 Gut ist es, Auge, Ohr und Nase zu bewachen Und auch die Zunge, daß sie uns nicht lüstern machen. 361 Beim Wort und bei der Tat, da gilt es wachsam sein; Wachsam beim Denken auch, sei wachsam allgemein! Ein Mönch, der wachsam ist, wird sich von Leid befrei'n. 362 Ein rechter Mönch nimmt Hand und Fuß und Wort' in acht, Zufrieden, einsam, froh, auf Geisteszucht bedacht. 363 Gar lieblich spricht ein Mönch mit wohl beherrschtem Mund, Macht er mit Maß und klug die Lehre lichtvoll kund. 364 Ein Mönch, der Lehre froh, der nachsinnt über sie Und sich ihr widmet viel, abtrünnig wird der nie. 365 Begnüg' dich, Mönch, mit dem, was man dir gibt, und sieh Auf andre nicht mit Neid, sonst find'st du Sammlung nie. 366 Wirst du auch knapp versorgt, sei drum nicht mißgestimmt! Die Götter loben den, der stets sich rein benimmt. 367 Wer den beseelten Leib nicht als sein Ich betrachtet, Um Nicht'ges sich nicht sorgt, der wird als Mönch geachtet. (*368) 368 Ein Mönch, der Güte pflegt, vertraut mit Buddhas Wort, Der findet Ruh' und Glück, gelangt zum Friedenshort. 369 Schöpf' aus das Schiff, o Mönch, dann fährt es schnell und leicht; Sind Gier und Haß getilgt, dann ist Nirvan' erreicht. 370 Zerbrich die fünf (samyojana 1-5 ), laß ab von fünf (samyojana 6-10), fünf (bala ) mußt du nähren; Wer die fünf Bänder (khandha ) löst, der kann die Flut durchqueren.
371 Versenk' dich, Mönch, sei achtsam, laß dich nicht zerstreuen, Daß du nicht glühend' Eisen schlucken mußt und schreien! 372 Wie Jhāna Weisheit braucht, so braucht die Weisheit Jhāna; Wenn beides sich vereint, dann ist nicht weit Nirvana. 373 Ein Mönch, gedankenstill, einsam in leerer Zelle, Ist übermenschlich froh; ihm scheint die Lehre helle; 374 Sieht bei den Gruppen er das Werden und Vergehen, Erlangt er Freud' und Glück und wird Nirvana sehen. 375 Auf diese Weise soll ein weiser Mönch beginnen: Er sei genügsam, züchtig, mit bewachten Sinnen; Zu Freunden mag er Reine, Tüchtige gewinnen; 376 Er sei stets liebevoll, im Wandel tadellos; So endet alles Leid, und seine Freud' ist groß. 377 Wie der Jasmin wirft ab verwelkte Blütenzier, So werfe ab der Mönch die Feindschaft und die Gier! 378 Befriedet heißt ein Mönch, der ruhig handelt, spricht Und denkt, gesammelt ist, auf Weltlust nicht erpicht. 379 Erforsche dich, o Mönch, und halte dich zurück, Besonnen, selbstbeherrscht! So lebst du stets im Glück. 380 Du bist dein eig'ner Herr, drum zügle selbst dich gut, Wie mit dem edlen Roß ein kluger Händler tut. 381 Mit Freuden kommt der Mönch, vom Buddhawort erfüllt, Beglückt zum Friedenshort; die Triebe sind gestillt. 382 Ein Mönch, wenn auch noch jung, dem Buddhawort geweiht, Der leuchtet wie der Mond, von Wolkendunst befreit.
(*f20) "Brahmane" bedeutet hier und an manchen anderen Stellen: "der echte Brahmane, der heilige Mann, der Weise", und wird in der Übersetzung bald durch das eine, bald durch das andere Wort wiedergegeben. (*f21) Nach dem Kommentar: auf dem Wege der Beruhigung und auf dem der Hellsicht gehend; zugleich Anspielung auf die Bezeichnung der Brahmanen als "Zwiefach Geborene". Brāhma - Der Brahmane
383 Strom halt' tapfer auf, wirf weg die Lust, Brahmane (*f20), Sieh alles, wie's vergeht, und schaue das Nirvana! 384 Bist du ans Ziel gelangt, Brahmane, zwiefach gehend (*f21), Dann fallen von dir ab die Fesseln; du wirst sehend. 385 Geht ihn das Diesseits und das Jenseits nichts mehr an, Von Furcht und Fesseln frei, der ist ein heil'ger Mann. 386 Wer wunschlos sich versenkt und seine Pflicht getan, Von Fesseln frei, am Ziel, der ist ein heil'ger Mann. (*387) 387 Die Sonne glänzt am Tag, der Mond glänzt in der Nacht, Der Weise, wenn versenkt, der Held in Waffenpracht; Doch Tag und Nacht erglänzt des Buddhas Geistesmacht. 388 Brahmane heißt: vom Übel frei; ein Samana (Asket, Mönch): Der ruhig geht; vom Schmutz erlöst: Pabbājita (*). (*) Weltentsagender; im Pali sind dies drei Wortspiele, die nicht übersetzbar. 389 Brahmanen schlage nicht! Brahmane, wehr' dich nicht! Weh dem, der einen schlägt! Weh dem, der widerficht! 390 Brahmane, nicht gering acht' die Enthaltsamkeit! Gib auf die Angriffslust! So schwindet alles Leid. 391
Kein Unrecht tun in Werk, in Worten und Gedanken! Ein echter Brahmana darf hierin niemals schwanken. 392 Wer uns das Buddhawort erklärt, der sei uns teuer! Man ehre ihn, wie der Brahmane ehrt das Feuer. 393 Brahmane wird man nicht durch Haartracht oder Ahnen; Nur die in Recht und Wahrheit leben, sind Brahmanen. 394 Wozu das Haargeflecht? Wozu das Fell, der Putz? Du Tor bist außen fein und innerlich voll Schmutz. 395 Den Mann im Lumpenkleid, voll Adern, abgezehrt, Der sich im Wald versenkt, halt' als Brahmanen wert! 396 Brahmane ist nicht der, der sich berufen kann Auf Ahnen, eingebildet und ein reicher Mann; Wer arm und wunschlos, den sieh als Brahmanen an! 397 Wer alle Ketten brach und nichts zu fürchten hat, Der Freigeword'ne ist Brahmane in der Tat. (*398) 398 Brahmane ist nur, wer von Bindung frei sich machte, Die Kette brach, den Riegel hob und dann erwachte. 399 Brahmane heiße, wer unschuldig Schimpf und Strafe Erträgt und die Geduld gebraucht als starke Waffe. 400 Brahmane heiße, wer den Zorn hat abgelegt Und, wunschlos, sittsam, fest, den letzten Körper trägt. 401 Brahmane heißt, von dem die Lust abgleitet glatt Wie von der Nadel Senf, wie Tau vom Lotusblatt. 402 Brahmane heißt, wer hier des Leidens Ende fand, Die Last abwarf und alles abschnitt, was ihn band.
403 Die, weisheitstief und klug, den Weg und Abweg kennen, Ans Ziel Gelangte, sie will ich Brahmanen nennen. 404 Brahmane heißt, wer, heimatlos, Verkehr nicht pflegt Mit Pilgern und mit Volk und wenig Wünsche hegt. 405 Brahmane heißt, wer niemals eine Waffe trägt, Ob schwach, ob stark, kein Wesen schlagen läßt noch schlägt. 406 Brahmane heißt, wer gegen Feinde sich nicht wehrt, Bei Heft'gen ruhig bleibt, bei Gier'gen nicht begehrt. 407 Brahmane heißt, bei wem, wie an der Nadel Spitzen Kein Senfkorn, so nicht Gier und Haß und Stolz bleibt sitzen. 408 Brahmane heißt, wer klug und wahr die Worte setzt Und niemals rauh und grob, so daß er nicht verletzt. 409 Wer nichts nimmt ungeschenkt, ob kurz, ob lang, ob klein, Ob groß, ob gut, ob schlecht, der mag Brahmane sein. 410 Wer nicht nach dieser Welt und nicht nach jener trachtet, Wunschlos und fesselfrei, sei als Brahman' erachtet. 411 Wer wunschlos, weisheitsstark den Zweifel überwand Und zum Nirvana kam, sei Brahmana genannt. 412 Wen nicht Verdienst noch Schuld hier bindet, wer ganz rein Und ohne Sorgen lebt, der mag Brahmane sein. (*413) 413 Brahmane heißt, wer, wie der Mond, so rein und klar ist Und alles Strebens nach der Welt Vergnügen bar ist. 414 Wer gänzlich überwand die Wandrung durch die Welten, Der sich versenkt und den nicht Wunsch noch Zweifel quälten, Der ganz erloschen ist, mag als Brahmane gelten.