Übungsfragen TFM Mögliche Prüfungsfragen
+ Antworten (ohne Gewähr!!)
1. Vom Gelingen welcher Veranstaltung spricht Eco in der Einleitung seines Textes? Versuchen sie deren Charakter möglichst genau zu bestimmen! (1 Punkt) Wahrscheinlich eine öffentliche Veranstaltung/ein Kongress, auf dem Eco vorträgt. Eco ist nicht sehr vertraut mit dem Thema und äußert seine Verfremdung auch im Vortrag, den er höchstwahrscheinlich vor Theaterkennern hält. (oder ganz anders: Die Theatervorstellung an sich?? - wurde leider für mich zu unklar in der Vorlesung besprochen) 2. Woher stammt laut Roman Jakobson unsere naive Vorstellung von „Universalität der Gesten“? (1) Wir glauben, die Verteilung der Gesten sei willkürlich, bzw. überall gleich (siehe nächste Frage). 2.2. Welchen Begriff stellt Roman Jakobson unserer naiven Vorstellung von der Universalität der Gesten entgegen? (2) Den Begriff „iconicity“. Er verdeutlicht, dass die d ie Verteilung der Geste nicht willkürlich erfolgt, sondern aufgrund von bestimmten kulturellen Hintergründen (z.B. das Kopfschütteln in unserer Kultur für „Nein“ à Wegdrehen des Säuglings von der Mutterbrust, wenn er genug getrunken hat, generell Wegdrehen vom Gegenüber, Kopfschütteln der Bulgaren für „Ja“ à das abwechselnde Hinhalten des Ohres, signalisiert eine Zustimmung) 3. Drei Aspekte Intermedialität! (3) Relation, Distanz. Bei Intermedialität geht es um Selbstreflexion, um das Verhältnis des Mediums zu sich selbst, die Beziehung zwischen den Medien. 4. Welche Strategie schlägt Hans Magnus Enzensberger im Umgang mit der Bewusstseinsindustrie vor und wer wird angesprochen? (2) Enzensberger sagt, dass der kritische Mensch sich der Bewusstseins-Industrie nicht verwerfen soll, sondern sich auf ihr gefährliches Spiel einlassen und versuchen, sie zu durchschauen. Außerdem, dass Bewusstsein nicht industriell produziert werden kann, sondern nur im im Dialog des einzelnen mit anderen. 5. Drei Arten von Lektüre nach Roland Barthes! (1) Die Lektüre, die Lust am Text macht Die Lektüre, die zum Ende hastet, die will, die den Text verspeist Die Lektüre, die die Lust zum Schreiben weckt. 6. Unterschied zwischen Film und Fernsehen analytisch und prägnant in 3 Seite 1/7
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Begriffen (2) Im Film keine Werbeunterbrechung, Konsument kann beim Fernsehen selbst bestimmen, was er sehen will (Fernbedienung), Fernsehprogramm kommt direkt nach Hause. 7. Mit welchem Ereignis „beginnt“ die Kinogeschichte? + Beschreibung! (1) Mit der ersten öffentlichen Filmvorführung vor zahlendem Publikum am 28.12.1985 durch die Gebrüder Lumiére. Die ersten Filme, die eine durchschnittliche Dauer von ca. 30 Sekunden hatten, stellten simple Geschehnisse dar, wie z.B. Arbeiter, die die Lumiere-Fabrik verlassen oder die Einfahrt eines Zuges in La Ciotat.
8. Was ist mit dem „Brühwürfel“ von Lorenz Engell in Bezug auf Kinematographie gemeint? Der Brühwürfel ist ein Chiffre einer isolierten Tatsache. Er steht allgemein für die Vereinfachung der Lebensmittel (man muss nicht mehr selbst alle Zutaten zu einer Suppe vermengen). Im Bezug auf die Kinematographie: Der Sprung zur vereinfachten Technik, Edison entwarf eine Apparatur (Kinetograph), die mehrere Aufnahmen hintereinander machen konnte (nicht so wie die Chronophotographie-experimente Muybridges) und eine Filmrolle beinhaltete, es konnten also kurze Spielfilme im „Brühwürfelformat“, wie es von Engell beschrieben wird, erzeugt werden. 2 gegenläufige Teile: Zerteilung von Bewegung, Zusammensetzung von Sinneinheiten. 9. Tom Gunnings Terminus von Kino 1906 und was sind die Merkmale? Gunning bezeichnet das Kino bis 1906 als „Kino der Attraktionen“. Wichtig waren hier nicht die Geschichten, sondern die Bilder an sich, oder sogar die Apparatur an sich, die Aufgrund der Neuigkeit eine Sensation darstellte. Simple Handlungen (wenn überhaupt) waren nur Mittel zum Zweck, um die Möglichkeiten der Magie des Films zu präsentieren und die Schaulust des Publikums zu befriedigen (Lumiére: Reiseaufzeichnungen, Méliés: Zauber- und Magiespiele) 10. Georg Lukács` Hauptunterschiede von Kino und Theater! Auf der Theaterbühne existiert eine absolute Gegenwart, die im Kino fehlt. Deshalb hat das Kino keine Seele, es ist reine Oberfläche. Es zeigt reine Bewegung, während das Theater auch psychologisch beleuchtete Handlungsabläufe zeigt. Die Bilder im Kino sind phantastisch. Auf der Bühne sind die Menschen wirklich da, im Kino nur Abbilder. 11. Was ist an der gezeigten Eingangssequenz aus Grübers Inszenierung von Labiches „Affäre in der Rue de Lourcine“ bemerkenswert? (2) Die Langsamkeit, die deutsche Übersetzung von Elfriede Jelinek, die schauspielerische Darbietung des jungen Udo Samel, die Stille. 12. Welche vier Bedingungen der Bewusstseinsindustrie nennt Hans Magnus Enzensberger? (2) Aufklärung (gebrochene Theokratie) Politische Vorraussetzung (Proklamation der Menschenrechte) Seite 2/7
Übungsfragen TFM Ökonomische Vorraussetzung (Anhäufung von Konsumgütern) Technische Vorraussetzung
13. Wie heißt der in der Vorlesung analysierte Text von Umberto Eco (1) „Das Zeichen im Theater“ 14. Günther Anders spricht vom „unbezahlten Heimarbeiter“. Wen meint er damit? (1 Punkt) Den „Masseneremiten“, den Konsumenten von Massenmedien, der sich durch den Konsum an der Produktion des Massenmenschen beteiligt, und so zum unbewussten Mitarbeiter ebendieser Produktion wird. 15. Warum sprechen wir im Zusammenhang mit der Frühzeit des Mediums besser von Kinogeschichte als von Filmgeschichte? (2) 16. Mit welchen Begriffen können die Filmformen des frühen Kinos von denen des klassischen Kinos unterschieden werden? (2) Wichtige Begriffe und Erfindungen des frühen Films: Chronophotographie, Kintetograph, Cinematograph, „cinema of attraction“, Nickelodeon, Wanderkinos. Das frühe Kino bestand aus kurzen, ca. 30 sekündigen Aufnahmen, die meist spektakuläre Dinge zeigten, die Handlung stand im Hintergrund, war nur Mittel zum Zweck. 17. Wie muss man sich einen Kinobesuch um 1912 vorstellen. Beschreiben Sie! (2) Zu dieser Zeit hatte sich bereits das „cinema of narrative integration“ entwickelt, es stand also die Handlung und die erzählte Geschichte im Vordergrund, nicht mehr so stark die spektakulären Attraktionen, die anfänglich die Attraktion des Kinos. Die Kinos sind außerdem sesshaft geworden, man schaute die Filme in dafür eingerichteten Gebäude, nicht wie früher in Wanderkinos oder Nickelodeons („Schaukästen“). 18. Wie sah ein Kinoerlebnis 1907 aus? (2) 19. Was bezeichnet Georg Lukács 1911 als „die Weltanschauung des Kino“? (1) Das Kino ist eine Welt ohne Hintergründe und Perspektiven, ohne Seele, nur Oberfläche und Bewegung. Aber auch eine Welt der unbeschränkten Möglichkeiten, es ist eine neue homogene harmonische Welt. 20. Erläutern Sie folgenden Satz von Lorenz Engell: „Fragment und Zusammenhang, Bewegung, Wirklichkeit und Sinn sind Bestimmungsstücke, die für die gesamte Geschichte des Films wichtig bleiben.“ (3) 21. Wie definieren Sie Unterhaltung? (??) (3) 22. Was waren die Bedingungen für die Entstehung der Kinematographie? (3) In einem Wort: Die Industrielle Revolution. Erstens war es technisch früher nicht Möglich, die Möglichkeit der Bildprojektion wäre zwar bestanden, aber nicht die richtige Qualität. Erst zu dieser Zeit (Ende des 19. Jhdts.) kam ein gesellschaftlicher Bedarf auf. Seite 3/7
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23. Was meint Engell mit seinem Zitat „die Kinematographie ist auch Überlebensmittel der Industriegesellschaft“? (3) Dass die Kinematographie die Industrie, die Wirtschaft ankurbelt. Die Erfindung des Kinos wird von den Menschen mehr als positiv aufgenommen und die Leute sind wie verrückt danach, die „moving pictures“ zu betrachten. Folglich werden auch unzählige neune Apparaturen zur Herstellung und Projektion von Filmen entwickelt und produziert. Deshalb ist die Kinematographie auch ein erheblicher Vorteil für die Industriegesellschaft. 24. Weshalb bezeichnet Lukács in seinem Aufsatz „Gedanken zu einer Ästhetik des Kinos“ die Kinematographie als „phantastisch“? (2) Die Bilder sind zwar nicht weniger lebensecht als auf der Theaterbühne, aufgrund der fehlenden Gegenwart (wie sie im Theater vorherrscht, unmittelbare Anwesenheit der Schauspieler) werden die Bilder „phantastisch“, sie entwickeln ein Leben ohne Gegenwärtigkeit. 25. Weshalb spricht Eco in „Zeichen im Theater“ von ikonischen Zeichen? (1) Ikonische Zeichen sind bildhafte, der Wirklichkeit ähnliche Zeichen. Der Betrunkene als ikonisches Zeichen stellt nach Eco mehrere Dinge dar: Einen betrunkenen Menschen, die Betrunkenheit an sich (die die Folgen der Maßlosigkeit präsentiert) und auch die Vorteile der Mäßigung. 26. Wen will Anders in „die Antiquiertheit des Menschen“ ansprechen? (1) 27. Welche zwei Generalisierungen macht Jakobson in seinem Text „Motor Signs for Yes and No“ und warum sind sie naheliegend? (2) 28. Nenne sie drei Charakteristika des Fernsehen! (3) siehe Frage 6. 29. Was ist ein Masseneremit? (1) siehe Frage 14.
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Fragen aus dem Thewi-Forum • Was versteht das Critical Art Ensemble unter "elektronischen zivilen Ungehorsam"? (1) • Was versteht Kittler unter "Computeranalphabetismus"? • Nennen sie zwei theologische Implikatoren, welche die "Unabhängniskeitserklärung des Cyberspace" von John Berry Barlow enthält! (1) • Wie definiert Robert Simanowski in seiner Analyse d. "Interfictions" im Netz die folgenden theoretischen Paradigma: 1. Hypertextualität 2. Interaktivität 3. Hypermedialität (3) • Beschreiben sie 3 Hauptthesen in Bernhard Viefs Theorie digitaler Medienumbrüche! (3) • Was bedeutete die Gründung des Burgtheaters für andere Theaterformen?" (2) • Inwiefern bilden Freizeit und Unterhaltung eine Grundlage für theaterwissenschaftliche Erkenntnis? (2) • Wie hängt Theater mit Theorie zusammen? (3) • Was sind szenische Vorgänge nach Kotte? (3) • Vom Gelingen welcher Veranstaltung spricht Eco in der Einleitung seines Textes? Versuchen sie deren Charakter möglichst genau zu bestimmen! (1) • Woher stammt laut Roman Jakobson unsere naive Vorstellung von "Universalität der Gesten"? (1) • 3 Aspekte Intermedialität! (3) • Welche Strategie schlägt Hans MagnusEnzenberger im Umgang mit der Bewusstseinsindustrie vor? (2) • 3 Arten von Lektüre nach Roland Barthes! (1) • Unterschied zwischen Film und Fernsehen analytisch und prägnantin 3 Begriffen (2) • Mit welchem Ereignis "beginnt" die Kinogeschichte? + Beschreibung! (1) • Was ist mit dem "Brühwürfel" von Lorenz Engell in Bezug auf Kinematographie zu verstehen? • Tom Gunnings Terminus von Kino 1906 und was sind Merkmale? • George Lukács Hauptunterschiede von Kino und Theater! Fragenkomplex "Die Medien und die Künste" 1. Was ist an der gezeigten Eingangssequenz aus Grübers Inszenierung von Labiches "Affäre in der Rue de Lourcine bemerkenswert? (2 Punkte) 2. Fassen Sie den Unterschied zwischen Theater und Fernsehen analytisch und prägnant in drei Begriffen. (2 Punkte) 3. Welchen Begriff stellt Roman Jakobson unserer naiven Vorstellung von der Universalität der Gesten entgegen? (2 Punkte) Seite 5/7
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4. Welche 4 Bedingungen der Bewusstseinsindudtrie nennt Hans Magnus Enzensberger? (2 Punkte) 5. Wie heißt der in der Vorlesung analysierte Text von Umberto Eco? (1 Punkt) 6. Günther Ander spricht vom "unbezahlten Heimarbeiter". Wen meint er damit? (1 Punkt) Fragenkomplex "Theaterbegriffe/Theaterformen" 1. Erläutern Sie ein Beispiel wie szenische Vorgänge Politik erzeugen. (3 Punkte) 2. Inwieweit ist Unterhaltung bestimmend für Theater? (3 Punkte) 3. Kann der Wiener Prater als Utopie begriffen werden - argumentieren Sie pro oder kontra. (2 Punkte) 4. Beschreiben Sie den Bildungsauftrag des Burgtheaters unter Josef II. (2 Punkte) Fragenkomplex "Ästhetiken des Kinos/Zuschauerverhältnisse: Attraktion, Sensation, Emotion" 1. Warum sprechen wir im Zusammenhang mit der Frühzeit des Mediums besser von Kinogeschichte als von Filmgeschichte? (2 Punkte) 2. Mit welchen Begriffen können die Filmformen des frühen Kinos von denen des klassischen Kinos unterschieden werden? (2 Punkte) 3. Wie muss man sich einen Kinobesuch um 1912 vorstellen? Beschreibe Sie. (2 Punkte) 4. Was bezeichnet Georg Lukács 1911 als "die Weltanschauung des Kino? (1 Punkt) 5. Erläutern Sie folgenden Satz von Lorenz Engell: "Fragment und Zusammenhang, Bewegung, Wirklichkeit und Sinn sind Bestimmungsstücke, die für die gessmte Geschichte des Films wichtig bleiben." (3 Punkte) Fragenkomplex "Hardware/Software" 1. Beschreiben Sie 3 Hauptthesen in Friedrich Kittlers Theorie der Materiellen Kommunikation (Hardware)? (3 Punkte) 2. Wie definiert Bernhard Vief das Medium "Computer"? Fassen Sie seine Hauptthesen in mehreren zusammenhängenden Sätzen zusammen! (3 Punkte) Seite 6/7
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3. Was versteht das "Critical Art Ensemble" unter "elektronisch zivilem Ungehorsam"? Bitte erörtern Sie diese Konzeption widerspenstiger Medienpraxis in mehreren zusammenhängenden Sätzen! (2 Punkte) 4. Wie definiert Roberto Simanowski in seiner Analyse der "Interfictions" im Netzt die folgenden theoretischen Paradigmen: Hypertextualität & Interaktivität? (2 Punkte) 1) Warum erläutert Kotte szenische Vorgänge am Beispiel des Peisistratos? (3) 2) Wie definieren Sie Unterhaltung? (3) 3) In welchem Auftrag und durch wen wurde das Burgtheater gegründet? (2) 4) Woran erinnert der Name "Wurstelprater"? (2) 5) Welches waren die Bedingungen für die Entstehung der Kinematographie? (3) 6) Was meint Engell mit seinem Zitat "die Kinematographie ist auch Überlebensmittel der Industriegesellschaft"? (3) 7) Wie sah ein Kinoerlebnis 1907 aus? (2) Weshalb bezeichnet Lukács in seinem Aufsatz "Gedanken zur Ästhetik des Kinos" die Kinematographie als "phantastisch"? (2) 9) Wie beschreibt Kittler die "Materialität der Kommunikation"? Nennen sie drei Argumente. (3) 10) Wie lautet Viefs Definition von "Bits"? (2) 11) Warum nimmt die Figur des Hackers im Aufsatz "Elektronischer ziviler Ungehorsam" des Critical Art Ensembles eine so bedeutende Rolle ein? (2) 12) Wie beschreibt Simanowski einen "Hypertext"? (2) 13) Wie definiert Rheingold den Begriff "Smart Mobs"? 14) Weshalb spricht Eco in "Zeichen im Theater" von ikonischen Zeichen? (1) 15) Wen will Anders in "die Antiquiertheit des Menschen" ansprechen? (1) 16) Welche zwei Generalisierungen macht Jakobson in seinem Text "Motor signs of yes and no" und warum sind sie naheliegend? (2) 17) Nennen sie drei Charakteristika von Fernsehen. (3) 1 Was ist ein Masseneremit? (1) 19) Was schlägt Enzensberger zum Umgang mit der Bewusstseinsindustrie vor und wer wird angesprochen? (2)
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